Verzögern und Spalten in Dresden und Berlin

Die rot-rot-grüne Regierung in Berlin hat die für den kommenden Samstag geplante Corona-Großdemonstration untersagt.

Götz Kubitschek

Götz Kubitschek leitet den Verlag Antaios

Es sei davon aus­zu­ge­hen, daß etli­che der Teil­neh­mer sich nicht an die Mas­ken­pflicht hal­ten, somit gegen die Hygie­ne­vor­schrif­ten ver­sto­ßen und der Aus­brei­tung des Coro­na-Virus Vor­schub leis­ten wür­den. Die eigent­li­che Begrün­dung schob der Ber­li­ner Innen­se­na­tor Andre­as Gei­sel (SPD) indes gleich nach:

Ich bin nicht bereit, ein zwei­tes Mal hin­zu­neh­men, dass Ber­lin als Büh­ne für Coro­na-Leug­ner, Reichs­bür­ger und Rechts­extre­mis­ten miss­braucht wird. Der Staat lässt sich nicht an der Nase herumführen.

Gei­sel äußer­te, er erwar­te auch, daß sich alle “Demo­kra­tin­nen und Demo­kra­ten” klar von die­sen distan­zier­ten und kün­dig­te ein ent­schie­de­nes Ein­schrei­ten der Poli­zei im Fall von Ansamm­lun­gen an.

Völ­lig unab­hän­gig davon, wie sich die Ver­an­stal­ter rund um “Quer­den­ken” nun ver­hal­ten wer­den, wel­chen juris­ti­schen oder zivil­wi­der­stän­di­gen Weg sie nun beschrei­ten wol­len: Die Vor­gän­ge erin­nern an das, was vor dem 19. Janu­ar 2015 in Dres­den mit Pegi­da geschah.

Damals lie­fen die Dresd­ner Demons­tra­tio­nen auf ihren Höhe­punkt zu, ein Ende die­ses Auf­bruchs und die­ser Infra­ge­stel­lung des Regie­rungs­han­delns war nicht abzu­se­hen. Noch immer ver­dop­pel­te sich die Teil­neh­mer­zahl von Mal zu Mal. Gleich­zei­tig hat­te sich mit Legi­da in Leip­zig ein zwei­ter Schwer­punkt gebil­det. Nach einer gran­dio­sen ers­ten Demons­tra­ti­on steu­er­te man für Mitt­woch, den 21. Janu­ar auf eine Mas­sen­ver­an­stal­tung zu.

Pegi­da war längst zu einem sol­chen Poli­ti­kum gewor­den, daß AfD-Poli­ti­ker sowie­so (aus die­ser Zeit rüh­ren mei­ne ein­zi­gen Gesprä­che mit Frau­ke Petry und Fran­zis­ka Schrei­ber), aber auch Ver­tre­ter von CDU und SPD in die Nähe die­ser kaum ein­schätz­ba­ren Dyna­mik rückten.

In die­ser Pha­se setz­te der Staat alles dar­an, Zeit zu gewin­nen und die Geschlos­sen­heit auf­zu­bre­chen. Er ver­bot zunächst die Pegi­da-Demons­tra­ti­on, die für den 19. Janu­ar ange­mel­det war. Man rech­ne­te damals mit bis zu fünf­zig­tau­send Teil­neh­mern und hat­te Ver­tre­ter aus Leip­zig auf die Büh­ne eingeladen.

Das Ver­bot wur­de mit einer Mord­dro­hung begrün­det, die per Twit­ter von einem Mos­lem gegen Lutz Bach­mann aus­ge­spro­chen wor­den war. Bach­mann und das Orga­ni­sa­ti­ons­team füg­ten sich und ver­scho­ben die Demons­tra­ti­on um eine Woche. Die­se Zeit nutz­te “der Staat”, um in inten­si­ven Gesprä­chen unter ande­rem Pegi­da-Mit­or­ga­ni­sa­to­rin Kath­rin Oer­tel so unter Druck zu set­zen, daß sie auf Distanz zu Bach­mann ging und die neu­es­ten Ent­hül­lun­gen aus des­sen zwie­lich­ti­ger Ver­gan­gen­heit für nicht mehr trag­bar erklärte.

Noch im Janu­ar trat dann die Hälf­te des Orga­ni­sa­ti­ons­teams zurück, und einer von denen, die abtra­ten, erklär­te brav ent­lang eta­blier­ter Sprach­re­ge­lun­gen, man habe die Ten­denz nach rechts bei Pegi­da nicht mehr mit­tra­gen kön­nen. Intern war klar: Jeder ein­zel­ne war poli­tisch bedroht wor­den und hat­te mas­si­ve Ein­bu­ßen beruf­li­cher Art zu befürchten.

Ich will nun mit Blick auf Ber­lin und auf den kom­men­den Sams­tag kei­ne Pro­gno­se abge­ben. Bach­mann hat­te sich vor fünf Jah­ren in Dres­den auf sei­ne guten Kon­tak­te zur Poli­zei und auf die Rol­le des geset­zes­treu­en und fried­li­chen Staats­bür­gers viel ein­ge­bil­det und die Schwei­ne­rei nicht durch­schaut. Viel­leicht sind die Quer­den­ker von heu­te auto­no­mer und anar­chis­ti­scher. Viel­leicht gewin­nen sie sim­pel vor Gericht, viel­leicht kom­men sie ein­fach so, ohne Erlaub­nis, und bau­en sich ihren Maidan-Platz.

Klar ist aber: Die Poli­tik will Zeit gewin­nen und setzt den Spalt­keil an. Inwie­fern sie mit die­sen bei­den erprob­ten Metho­den erneut Erfolg haben wird, wer­den die kom­men­den Tage zei­gen. Man hofft: Dies­mal haben sie über­reizt, die­se selbst­ge­fäl­li­gen Figu­ren. BILD ist jeden­falls grund­sätz­lich schon ein­mal auf Sei­ten derer, die auf ihr Demons­tra­ti­ons­recht pochen und nimmt sich den oben zitier­ten Satz des Ber­li­ner Inne­mi­nis­ters vor:

Ich bin nicht bereit, ein zwei­tes Mal hin­zu­neh­men, dass Ber­lin als Büh­ne für Coro­na-Leug­ner, Reichs­bür­ger und Rechts­extre­mis­ten miss­braucht wird“, recht­fer­tigt Andre­as Gei­sel (SPD) das Ver­bot. Spra­che und Den­ken wie aus der DDR. Es ent­schei­det nicht der Geschmack von Poli­ti­kern dar­über, wel­ches Grund­recht gera­de ein­zu­schrän­ken ist, nicht mal mehr in Ostberlin.

So. In eige­ner Sache will ich eines noch klar­stel­len: Weder ich noch jemand aus dem meta­po­li­ti­schen und par­tei­po­li­ti­schen Feld derer, die ich ken­ne, hat etwas mit den Orga­ni­sa­to­ren und Theo­re­ti­kern die­ser Demons­tra­tio­nen zu tun. Ich selbst woll­te am Sams­tag am Schreib­tisch sein und mir das alles aus der Distanz anschau­en, ohne irgend­je­man­dem einen Grund zu geben, sich über mei­ne Anwe­sen­heit zu ärgern, sich zu einer Distan­zie­rung ver­an­laßt zu sehen oder über “rech­te Unter­wan­de­run­gen” zu spekulieren.

Zuvor woll­te ich noch in einem grund­le­gen­den Bei­trag zei­gen, war­um das, was da nun an Dyna­mik sich auf­türmt, nur in einer schma­len Schnitt­men­ge etwas mit dem zu tun hat, was wir hier trei­ben. Mir per­sön­lich wür­de man die­sen Mini­malst­kon­sens nicht abneh­men. Daher ist es das bes­te und ehr­lichs­te, ein­mal nicht dabei zu sein.

Dies soll­te (nun mehr denn je!) nie­man­den dar­an hin­dern, für den Moment die­se Schnitt­men­ge zu beto­nen und sich zu betei­li­gen, und wenn es zur har­ten Kon­fron­ta­ti­on kommt, wer­de ich mir das spon­tan doch vor Ort anschau­en – aus dem ein­fa­chen Grund, weil ich längst nur noch den eige­nen Augen traue.

Götz Kubitschek

Götz Kubitschek leitet den Verlag Antaios

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Kommentare (101)

Glast

26. August 2020 12:59

Die selben Kreaturen, die die Berliner Demonstrationen verbieten, bekommen bei belorussischen Großdemonstrationen feuchte Höschen.

Irgendwo im Hinterkopf ahnte man sowas und doch trifft mich der Schlag und peitscht mich der Ekel. Dennoch: nach dem ersten Schock denke ich jetzt, dass das nur gut für die Bewegung sein kann. Dass das System sein Blatt überreizt. Als alter Skatspieler kennt man das ja...

Gotlandfahrer

26. August 2020 13:03

Habe eh noch einen Koffer in Berlin, die Luft soll dort so gut sein, dass dort selten was verpufft, es ist eh immer eine Reise wert denn was haste Dir verändert und wirst es weiter tun. Ich pack die Badehose ein trotz Wetter. Manhatten nehmen wir zuerst.

Franz Bettinger

26. August 2020 13:23

Mit Abstandhalten und Masken im Gesicht kann man nicht, ohne sich lächerlich zu machen, gegen den Abstands- und Masken-Zwang demonstrieren. Wie hätten die 68-er und die Grünen in ihrer Glanzzeit <1990 auf so einen Nanny-Staat reagiert? Ja: Sie hätten auf ihn geschissen (sorry) und zwar von hoch oben mit ätzendem Humor und hätten getan, was getan werden muss, und notfalls hätten sie die Autobahnen und Bahnstrecken mit Menschenansammlungen blockiert. Sie hatten damals allerdings große Verbündete, die den ganzen Unterschied zu heute ausmachen: Intellektuelle, Künstler und die Medien. Die hat Merkel alle im Sack. Darin besteht die Zwickmühle.

Ein diffuses (satt geballtes) Auftreten Hunderttausender von Berlin-Fahrern (vordem Demonstranten genannt) hätte auch Vorteile: die Polizei kann nicht überall sein. Spontane Sitz- und Debattier-Orgien und womöglich gar Straßenblockaden wären kaum zu verhindern. Ich wette: viele Berliner würden sich spontan einreihen in die Regime-feindliche Menge. Der Schuss, die Demo auf der Straße des 17. Juni zu verhindern, wird nach hinten losgehen, und er wird dem Volk auch einen taktischen Weg für die Zukunft zeigen. Ha! Diffuse Ängste erfordern diffuse Maßnahmen.

Franz Bettinger

26. August 2020 13:34

Ich frage mich voller Sorge, wie meine vielen afrikanischen, albanischen und türkischen Freunde, die nach Berlin fahren wollten, um nebenbei ihre Verwandtschaft zu besuchen, und dies immer noch "durchziehen" wollen, wie diese lustigen (aber nicht immer lustigen) Gesellen Merkels Demo-Verbot auffassen werden. Die hatten sich so darauf gefreut, und nun das! Man munkelt Schlimmes. Weiß man, wie die reagieren, wenn man denen blöd kommt? Ja, man weiß es. Ich habe das Gefühl, das Wochenende wird noch sehr sehr bunt werden in Berlin. 

Caroline Sommerfeld

26. August 2020 14:07

https://www.rnd.de/politik/demoverbot-in-berlin-heikel-aber-richtig-LG7Z4JNKMJFJVDO6K276ARZVPI.html

Ohne Kommentar.

Andrenio

26. August 2020 14:11

Ich schäme mich, denn ich hatte alles organisiert: Fahrt am frühen Freitag zur Vermeidung Staus und Strassenblockaden; Übernachtung bestätigt.

Jetzt fällt meine Borreliose die Gelenke an und ich kann dann weder lange stehen, noch gehen.

So hoffe ich, dass viele trotz Verbotes fahren. Das meiste wird sich in den Bahnhöfen, Zügen und Autobahnen abspielen.Hoffentlich gibt es davon dann Luftaufnahmen.

limes

26. August 2020 14:39

»Der Staat lässt sich nicht an der Nase herumführen«, so der Berliner Innensenator Geisel. Große Worte!

Dabei gehört SPD-Mann Andreas Geisel zu jenen Politikern, die ausweislich der Dokumentation des Rechtswissenschaftlers, ehemaligen Universitätsrektors und Verfassungsrichters Hans Herbert von Arnim zu einem »Stück aus dem Tollhaus« mit ihrem »Ja« bei der Abstimmung einen Beitrag leisteten:

In dem Büchlein »Der Griff in die Kasse« legt von Arnim dar, wie das Abgeordnetenhaus von Berlin seine Bezüge »maßlos« anhebt, und das sogar rückwirkend, was in manchen Fällen zu einer Erhöhung der Versorgung führe, die einem »Lottogewinn« in sechsstelliger Höhe gleichkomme (Seite 50).

Wer das Büchlein liest, um einschätzen zu können, mit wem man es beim Berliner Politikbetrieb zu tun hat, in dessen Händen nun Deutschlands Schicksal liegt, dem stehen die Haare zu Berge: Von Arnim berichtet von »mehrfacher bewusster Täuschung der Öffentlichkeit«, »vorsätzlicher Verletzung von Geschäftsordnung und Verfassung« und weiteren politischen Verfehlungen (Seite 12). »Dass Senatoren gleichzeitig Abgeordnete sein dürfen, schlägt dem Grundsatz der Trennung von Exekutive und Legislative ins Gesicht« (Seite 43).

Die Spielverderber von der AfD haben übrigens gegen den »Griff in die Kasse« gestimmt. Von Arnim dokumentiert das Abstimmungsverhalten aller Abgeordneten auf Seite 104.

Sandstein

26. August 2020 14:40

"Die selben Kreaturen, die die Berliner Demonstrationen verbieten, bekommen bei belorussischen Großdemonstrationen feuchte Höschen."

 

Danke ich sterb' grad: made my day!

Ich hab nur paar Stationen mit der S7 und bin in Berlin, ich denke ich werd' mir mal die Goldelse anschauen gehen. War lange nicht dort :> 

PS: wer 'nen Klappstuhl für seine Gelenke braucht gebe Bescheid: wird mitgebracht! 

H. M. Richter

26. August 2020 14:53

Nur mal angenommen, im Herbst ’89 wäre einem Vertreter der DDR-Opposition wie Bärbel Bohley, Ingrid Köppe, Konrad Weiß oder Rainer Eppelmann von einem gerade abgesetzten, hochrangigen Ost-Berliner General des MfS mit einem zynischen Lächeln im Gesicht gesagt worden, sie sollten sich nicht so naiv freuen, denn sie würden sich alle noch einmal wundern, 30 Jahre später würde ein Berliner Innensenator mit SED-Vergangenheit eine angemeldete regierungskritische Demonstration auf der Straße des 17. Juni[!] mit vermutlich mehreren hunderttausend Teilnehmern untersagen können mit der Begründung, er sei nicht bereit, daß „Berlin als Bühne mißbraucht wird“ u.a., - hätten sie ihm das geglaubt?

tearjerker

26. August 2020 15:25

Demonstrieren geht nun mal nicht, es könnte sich jenand erkälten. Das ganze Land ist zu einem riesigen Kindergarten geworden mit Fleissbiemchen, 24-Stunden-Betreuung und einem grauen Mäuschen als Gouvernante und Führung, deren Kraft-, Farb- und Leidenschaftslosigkeit man überall vermuten würde, nur nicht an der Spitze eines der vermeintlich einflussreichsten Staaten der Welt. Auflösungserscheinungen, eine grosse Chance.

heinrichbrueck

26. August 2020 15:34

„Sie hatten damals allerdings große Verbündete, die den ganzen Unterschied zu heute ausmachen: Intellektuelle, Künstler und die Medien. Die hat Merkel alle im Sack. Darin besteht die Zwickmühle.“

Sehe keinen Unterschied. Kennedy wurde erschossen. Von denjenigen, die den Unterschied ausmachen?

Heino Bosselmann

26. August 2020 15:44

„Corona“ ist nurmehr ein Medium, eine Inszenierung, eine Stabsübung, die es der Exekutive und den sie tragenden vereinigten Parteien der antinationalen Front ermöglicht, ihre Angst vor kritischen Oppositionellen jeder Art nicht nur mit Propaganda über alle Sender und Publikationen der in „Grundvereinbarungen“ weitgehend gleichgeschalteten Massenmedien zu kompensieren, sondern im Bewußterwerden der eigenen Lebenslügen eine hysterische Abwehr gegen anders Denkende und anders Urteilende endlich auch scharf nach außen gewissermaßen physisch zu exekutieren - und so nun richtig mobilzumachen. Wir erlebten seit März ja, wie selbst bedeutungslose Provinzpolitiker ihre Lust an Absperrungen, Abstrafungen und Aburteilungen entdeckten und dabei wie revitalisiert wirkten. Und richtig, das trifft nicht allein konservative und rechtsintellektuelle Nachdenker, sondern mittlerweile jeden, der es sich herausnimmt, Einwände formulieren und vertreten zu wollen. Zuckerbrot und Peitsche: Einerseits immer rigorosere Maßnahmen, andererseits das Auskehren immer neuer Mittel bis zu Pleite, um die Zustimmung der selbsterklärt „Anständigen“ zu behalten und Loyalität gegenüber den Einschränkungen zu entlohnen.

Lotta Vorbeck

26. August 2020 15:46

@limes - 26. August 2020 - 02:39 PM

@H. M. Richter - 26. August 2020 - 02:53 PM

Geradezu frappierend entlarvend:

"... Ich erwarte eine klare Abgrenzung aller Demokraten gegenüber denjenigen, die unter dem Deckmantel der Versammlungs- und Meinungsfreiheit unser System verächtlich machen", unterstrich Geisel.

Geisel spricht's unverblümt aus: "Unser [sic!] System!"

 

 

Leo

26. August 2020 16:16

Apropos: Zu "die unser System verächtlich machen" fällt mir als gelerntem DDR-Bürger ja noch was ein: Wäre es nicht an der Zeit, die einschlägigen Paragrafen aus dem DDR-StGB, also z.B. "Öffentliche Herabwürdigung", "Illegale Verbindungsaufnahme" und "Boykotthetze", zu reaktivieren? Sollte im Kampf gegen Rechts, Rechtspopulisten, Reichsbürger und Rechtsversiffte [Bilde weitere Komposita!] nicht alles erlaubt sein und also nicht die ganze Palette des möglichen Rechts geballt zum Einsatz kommen können? Warum so milde, Genossen?!?

"Ist es so, daß morgen der 17. Juni ausbricht?"

This might be the case. Wie auch immer.

Mit Cohen als Soundtrack im Ohr ("First we take Manhattan / then we take Berlin") erwarte ich viele, viele, viele Spaziergänger!

Warte nicht aufr beß're Zeiten, warte nicht mit deinen Mut...

RWDS

26. August 2020 16:43

Willkommen im "Minority Report". Der Precog-Mutant Andreas Geisel hat vorausgesehen, dass es im Zuge der Demo am Samstag zu Straftaten bzw. Ordnungswidrigkeiten kommen wird und daher diese Taten verhindert bevor sie geschehen.

Zahlreiche Demonstrationswillige können jetzt aufatmen, vor ihrer eigenen kriminellen Energie beschützt worden zu sein.

MARCEL

26. August 2020 16:48

Lassen wir dieses Mal das Regime die Fehler machen! Jeder seiner Fehler, selbst wenn diese für uns einen hohen Preis bedeuten, schwächt seine Moral: Abnutzungskrieg

 

limes

26. August 2020 17:06

Der Ulmer Anwalt Markus Haintz geht davon aus, dass das Demonstrationsverbot gekippt wird, »mit Hinweis auf eine nicht gewünschte politische Gesinnung und damit, dass wir uns gegen Maßnahmen des Staates wehren«. Sollte dies nicht geschehen, wäre die BRD kein Rechtsstaat mehr.

Damit hätte sich Geisel mit seiner Spaltungsabsicht selbst ein Bein gestellt. Voarusgesetzt, dass wir noch in einem Rechtsstaat leben.

https://t.me/querdenken775/2593

RMH

26. August 2020 17:28

Zum Glück nordet G.K. die Diskussionen jedes mal wieder ein. Die Ausführungen, warum er nicht geplant hatte, am Samstag zu kommen, sind zu 100% richtig.

qvc1753

26. August 2020 18:12

Die Begründung, die gleichen Organisatoren haben bei der letzten Demonstration die Abstandsregeln und andere Auflagen nicht eingehalten und vor allem nicht einhalten wollen, ist zumindest nachvollziehbar. Ob sie gut ist, das steht auf einem anderen Blatt.
Und ob dies ein Gericht auch so sieht, das bleibt ab zu warten.  
Worin im Übrigen der nicht unerhebliche Unterschied zu Zuständen in der DDR besteht. Vor 1989 wäre eine ähnliche Demo weder organisierbar gewesen, noch hätte es ein Gericht gegeben vor dem man Klage hätte führen können.
Was mich zu den Querdenkern bringt.
Mir ist es bislang, trotz intensiver Diskussionen und Lektüre, nur unvollständig gelungen heraus zu finden, was eigentlich die Forderungen sind und wofür oder wogegen man demonstriert.
Es scheint für jeden etwas darunter zu sein. Immerhin erfordert es bisweilen etwas argumentative Akrobatik bisweilen. Unter Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln gegen genau diese Massnahmen zu demonstrieren ist mir ähnlich schwer vermittelbar, wie auf einer Demo für den Erhalt der Demonstrationsfreiheit zu demonstrieren. 
  
 

Sandstein

26. August 2020 18:19

@rmh

..der Mann spricht für sich selber: er hat Haus Hof und Familie. Sprechen Sie doch für sich selbst und es kommt anderes raus - eben wie bei mir. Sezession braucht vieles, aber sicher keine "Groopies".

Merci.

Glast

26. August 2020 18:24

Es gilt kein generelles Verbot von Demonstrationen in der Hauptstadt am Wochenende. Die angemeldeten Gegendemos dürfen und werden stattfinden.

Der Senat zündelt. 

Gracchus

26. August 2020 18:51

Spannend. Immerhin heisst das, man nimmt die Demo ernst. Neben den von Kubitschek genannten Gründen wird die Ankündigung eines Protest-Camps eine Rolle gespielt haben. Nachdem ich mir die Begründung des Verbots durchgelesen habe, sind die Querdenker vor Gericht sicher nicht chancenlos, ich tippe aber eher, das Verbot wird halten. 

bbg

26. August 2020 18:59

Die überwiegende Mehrheit der Wählerinnen und Wähler in Deutschland wählt demokratische Parteien. Zu diesen Parteien gehört keine der Parteien, Vereine und sonstige Zusammenschlüsse, die aufgerufen haben am 29.08.2020 in Berlin zu demonstrieren. Alle die, die von irgendwas träumen (Sturz der Regierung und sonstige irrlichternde Tagträumereien), was am Samstag in Berlin passieren soll, haben dafür weder eine moralische, politische oder demokratische Legitimation. Viele von den Aussagen, die von den Demoteilnahmeinteressenten kommen zum Thema COVID-19 kommen sind einfach nur dämlich. Neuestes Beispiel dafür ist Björn Höcke im MDR. Eine Pandemie für beendet zu erklären, bei der gerade die Infektionszahlen steigen ist dreist oder dumm.

Rosenkranz

26. August 2020 19:03

Wäre ich Entscheider in Berlin, hätte ich die Demonstration auch verboten. 1. Weil ich es kann.  2. Weil ich sehen will, ob jemand von den Bundesbürgern die Eier hat, trotzdem zu kommen. 
Ich stelle mir gerade vor, alle Revolutionäre der Vergangenheit hätten bei den jeweiligen Regierungen um Erlaubnis für ihre Revolution gebeten...

Elvis Pressluft

26. August 2020 19:07

Ein Lied – zwo, drei: „Wehrt Euch, leistet Widerstand …“ – Nur einmal dürfen Sie raten, wer’s war: Korrekt, MdBs der Grün*innen*außen, in diesem Fall im Plenarsaal, nach ihrem ersten Einmarsch über die BRD-weite 5%-Demarkationslinie. UND: Die Union rügte dies Verhalten scharf – erstmals seit der SA seien im Bundeshaus Lieder angestimmt worden …

Aber was ich sagen wollte: Was fällig wäre, sollte (Gedankenexperiment! Paralleluniversum!) eine großangelegte BLM- oder Antifa-Veranstaltung untersagt werden, sei es auch mit einer plausiblen statt einer soziopathologischen Begründung, bedarf keiner Erörterung. Falls die Querdenker irgendetwas annähernd Vergleichbares hinstellen, könnte der heutige Willkürakt „a bridge too far“ für das System gewesen sein. Andererseits entsteht diese Überlegung nicht erstmals. Spes saepe fallit – diesmal nicht?

qvc1753

26. August 2020 19:27

@bbg:
Jeder Deutsche hat das Recht zu demonstrieren. Das gilt es hoch zu halten. Persönlich verstehe ich auch nicht wirklich wofür oder wogegen da demonstriert wird, aber das ist kein Kriterium für ein Demonstrationsverbot. 

Es soll ein jeder friedlich und ohne Waffen demonstrieren gehen und dabei die geltenden Hygieneregeln einhalten. Das es letztendlich darum geht die nicht einhalten zu wollen und man deswegen nicht demonstrieren darf, das wiederum ist ein Widerspruch den ich nicht auflösen kann.

RMH

26. August 2020 20:08

@Sandstein,

hier fehlen halt einfach die "Like" oder "gefällt mir" Buttons ... ;)

Im Übrigen habe ich mich schon recht ausführlich in den letzten Tagen zum Thema geäußert. Das es zu einem juristischen Schlagabtausch wegen rechtlicher Einschränkungen kommen wird, habe ich dabei bereits in der Debatte unter "wachsende Ringe" (3) am 23.08.2020 prognostiziert und das ich nicht zur Demo fahre, habe ich ebenfalls bereits geschrieben.

Ich demonstriere nicht mit solchen "Quer" - Leuten (man denkt gerade oder überhaupt nicht. Man ist fürs Vaterland oder nicht), obwohl auch ich gegen einen erneuten Lockdown bin. Jetzt wiederum sieht es anders aus, für das Recht auf Versammlungsfreiheit würde ich aus Prinzip demonstrieren und ich wünsche bei der jetzt stattfindenden gerichtlichen Auseinandersetzung den Organisatoren viel Erfolg.

PS: Und ich hoffe, dass G.K. das, was er zur schmalen Schnittmenge schreiben wollte, irgendwann doch noch veröffentlicht.

Der_Juergen

26. August 2020 20:31

Ich hatte ein ungutes Gefühl, als Elsässer den 31. August siegesgewiss als "wichtigstes Datum der deutschen Geschichte nach 1945" bezeichnete. Das System wird nicht kampflos abdanken und zu allen erdenklichen Gaunereien greifen. Trotzdem habe ich irgendwie das Gefühl, dass das geplante gigantische Verbrechen - gigantischer als alle Untaten des 20. Jahrhunderts zusammen - scheitern und dass ein Wunder geschehen wird. Ewig werden sich die Deutschen nicht von Teufeln regieren lassen, und die anderen Europäer auch nicht.

Nebenbei, ein Hoch auf Alexander Lukaschenko.

 

Sandstein

26. August 2020 21:27

@rmh 

mir fehlen hier überhaupt keine Buttons.. werd' am Samstag mit paar Freunden an der Goldelese sitzen, Kippen paffen und die Szenerie begaffen. Sie sind auch herzlich eingeladen und dann reden wir vor Ort mal über die Notwendigkeit von "Like"-Möglichkeiten :)

Grüße .o7 

Nordlicht

26. August 2020 21:38

Ich schaue mir Demonstrationen IMMER aus der Ferne an - diese Mischung der Corona-/Maßnahmen-Gegner ohnehin. Das politische Spektrum ist für meinen Geschmack zu breit: Die gleichen Müsli-Esser, die gegen Gorleben waren, für den Weltfrieden unter maoistischer Leitung sind, die Chemtrails sehen und gleichzeitig "Flüchtlinge" bedüddeln.

Natürlich muss man gegen diese Geissel der Demokratie klagen, dafür spende ich. Hoffen wir, dass das BVerfG noch einigermassen unabhängig ist. Bis die Klagen dort sind, wird viel Zeit vergehen.

Eine Chance, mit Demonstrationen eine politische Einsicht zu erzielen, sehe ich nicht. Und es gibt keine umsturzreife Situation wie in der DDR Ende 1988; das System Merkel ist stabil, hat eine grosse Mehrheit der Deutschen hinter sich sowie die EU-Kommission. 

Franz Bettinger

26. August 2020 21:39

@Richter: Nur mal angenommen, im Herbst 1989 hätte die DDR-Führung die Demonstrationen auf den Straßen einfach verboten, wäre die herrlich friedliche Revolution, von der die Geschichtsbücher heute schwärmen, dann ausgefallen?  Oder wie mein alter Lehrer stets sagte: „Entweder man taugt was, oder man taugt nichts!“ 

Fredy

26. August 2020 23:31

Diejenigen, die dort demonstrieren, haben uns, die wir vor 20 Jahren schon gelaufen sind, verlacht. Mögen sie es heute besser machen und ohne uns auskommen. Sie müssen nicht uns Damalige überzeugen, sondern die Künftigen, als im Prinzip jeder sein gestriges Ich. Ich schau zu, mit einem guten, großen Glas Single Malt Whisky.

A. Kovacs

26. August 2020 23:40

@bbg

Zitat: „Viele von den Aussagen, die von den Demoteilnahmeinteressenten kommen zum Thema COVID-19 kommen sind einfach nur dämlich. Neuestes Beispiel dafür ist Björn Höcke im MDR. Eine Pandemie für beendet zu erklären, bei der gerade die Infektionszahlen steigen ist dreist oder dumm.“

Diese Aussage wiederum zeigt, dass die Herrschenden mit der sog. „Pandemie“ ein ideales Instrument zur Ausweitung ihrer Herrschaft in der Hand haben. Denn, abgesehen davon, dass viele Angst haben, verstehen die meisten Leute medizinische Zusammenhänge nicht. Die Pandemie ist tatsächlich beendet und die steigenden Infektionszahlen sind größtenteils den steigenden Testzahlen geschuldet, um die „zweite Welle“ herbeizufälschen (– zudem sind Infektionszahlen völlig irrelevant, wenn die Infizierten zu 80-90% gesund sind). Wenn Björn Höcke dies im MDR erklärt haben sollte, also die Wahrheit sagte, ist das in einem gewissen Sinn wirklich „dreist oder dumm“, denn als Politiker kann man offenbar nicht die Wahrheit sagen.

A. Kovacs

26. August 2020 23:40

Fortsetzung:

Ich lese gerade im Netz, dass mehrere Anti-Coronagegner-Demos in Berlin genehmigt sind. Das soll frecherweise zeigen, dass das Grundrecht auf Demonstration nicht eingeschränkt bzw. aufgehoben ist – weil sich die Antifa ja bekanntlich sklavisch an die Hygieneregeln hält und, wie SPON-Leser*Innen wissen, nur die Maskenmuffeligkeit der Corona-Maßnahmen-Gegner zum Verbot ihrer Demonstration geführt habe – zum Schutz der Gesundheit. Was dieser Berliner Innensenator gesagt hat, war deshalb genauso „dreist oder dumm“, denn auch er hat die Wahrheit gesagt, allerdings mit jener brutalen Ehrlichkeit der Macht, die er noch bei der SED gelernt hat: Es handelt sich natürlich um ein politisch motiviertes Verbot. 

Laurenz

27. August 2020 00:33

@GK persönlich

Auch Ken Jebsen fragt in diesem Video https://tube.kenfm.de/videos/watch/1a029536-6678-43f7-863b-9faf7127bb55

wie der Berliner Senat mit der "vollen Härte" gegen demonstrierende Bürger vorgehen will, mit Panzern oder will man schießen?

Kahlenberg

27. August 2020 00:34

Die interessante neue Rolle der „Bild“ wäre eine kleine Analyse wert. 
Ich wünsche mir im übrigen eine möglichst starke Dynamik, an diesem Wochenende, in Berlin.

heinrichbrueck

27. August 2020 01:07

Die Merkelfixierung schützt das Merkelsystem (Merkelregime). Es ist Zeitverschwendung, eine Kanzlerin ersetzen zu wollen, die Systemregeln aber nicht. Und sich zu freuen, weil die DDR-“Revolution“ gelang, ist wohl ein Witz. Die DDR war Teil des Systems, und die Welt funktionierte schon vorher nach gewissen Regeln der Macht. Theatervorstellungen als Realität aufzufassen, aus Geschichtsdarstellungen Realitätsbeschreibungen zu machen, von Merkelsystem zu sprechen, zeigt erst den Wert einer demokratischen Fixierung. Eine Revolution verläuft nach Drehbuch. Die DDR war sogar demokratischer, deutscher ohnehin. Das bessere Deutschland ein Negativbeispiel? Was ist dann die BRD? Welche Illusionssozialisation regelmäßig von politischer Einsicht träumen, müssen endlich die Nabelschnur durchtrennen und dem eigenen Gewissen seine Ordnung überlassen. Wenn jeder Demokrat wüßte, was er in diesem System politisch zu melden hat, wäre ein gehöriger Schritt gemacht.

Bettinger, die „herrlich friedliche Revolution“ ist aus einem einzigen Grund nicht ausgefallen. Die Regierungsmächtigen standen in dieser Auseinandersetzung mehrheitlich auf Seiten der Revolutionäre. Und Merkel wird nächstes Jahr, ähnlich Maaßen, die Treppe hinauffallen. Danach kommt der Merkelentzug, hoffentlich nicht...

Th.R.

27. August 2020 01:58

Am Samstag auf ein Käffchen nach Berlin!

Muss ja keine Demo sein; ein Wochenendausflug nach Berlin kann auch Freude machen.

Ein Käffchen trinken, bisschen gaffen, dann noch ne Currywurst und anschließend gucken wir uns den Bundestag an. Ob die uns wohl reinlassen?

Ganz Deutschland trifft sich am Samstag zu einem Spaziergang in Berlin. So soll es sein!

Ick freu mir.

Rabenfeder

27. August 2020 02:58

An die, die wissen wovon ich spreche: Chapeau!

Gestern habe ich einen Kommentar zu Frau Sommerfelds Beitrag verzapft, den ich aber aus verschiedenen Gründen nicht eingereicht habe. Trotz neuester Entwicklungen erscheint er mir nicht überholt und passt auch in diesen Strang:

Frau Sommerfeld,
Leider schreibe ich wieder einmal dann, wenn ich etwas zu kritisieren habe und schweige die ungezählten Male, wo ich zustimme oder einfach mit Gewinn und Genuß Ihre Beiträge oder Kommentare lese.

Sie schreiben: "Es wäre also ratsam, wenn man nach Berlin fährt, sich alle emotionale Mitgerissenheit zu versagen und alle Hoffnung auf die Umkehrung des Systems."

Ach wo. Solche Massenmomente sind Kraftsammlungsmomente; auch Machtbewusstwerdungsmomente. In diesem speziellen Fall will sich eine Wahrheit offenbaren: Die vorherrschenden Eliten lügen! 

Im Kollektiv feiern wir diese Erkenntnis. Warum auch nicht? Selbstverständlich warten schon Tausend Lügen begierig darauf, unsere frisch erkannte, wenn auch banale Wahrheit mit ihren Mistelpfeilen zu durchbohren.

Es ist eben ein Kreuz mit der Wahrheit.

Fortsetzung folgt...

Rabenfeder

27. August 2020 03:00

Wer sich alle emotionale Mitgerissenheit  versagen möchte, der bleibt besser weg. Wer geht schon ins Stadion, um miesepetrig und als Knöterich sich dem Massenhochgefühl zu entziehen, oder, wem dies Beispiel zu profan ist, wer in die heilige Messe, um sich dem Gemeinschaftserlebnis im Kollektiv der Kirche zu verweigern?

Aber wieder lauern Gefahren: Trunken vor Massenmacht ginge es uns wie allen Trunkenbolden und Drogenabhängigen: Es droht der Verfall.

Die uralte Kunst des Maßhaltens mag da auch uns hilfreich sein.

 

Sie schreiben: 

"Es wäre ratsam, die Masse aufmerksam zu beobachten und diese Eindrücke als Anlässe zur eigenen Umkehrung zu nehmen. Seltene und einsame Gestalten sind Wahrheitssucher, die nicht leicht zu betrügen sind."

Mich dünkt es aber auch wahr und überaus ratsam zu sein, Masse zu werden, als wirksames und wehrhaftes Kollektiv zusammen zu stehen in Anbetracht der vielen hereinströmenden fremden Kollektive, der zahllosen Gross- und Kleinclans, die sich einen Sch..ss um unsere Befindlichkeiten scheren. 

Vielleicht ist es gar eine wesentliche Aufgabe unseres Kollektivs, neben dem schlichten Überleben versteht sich, dafür Sorge zu tragen, dass unsere Gemeinschaft immer wieder die von ihnen angesprochenen, seltenen und einsamen Gestalten der Wahrheitssucher mit schöner Regelmäßigkeit hervorbringt...

H. M. Richter

27. August 2020 07:57

@Bettinger [26.08. - 21:39]

Ja, "entweder man taugt was, oder man taugt nichts“.                                                        

Die zahlreichen Demonstrationen in Leipzig, Dresden, Plauen, Ost-Berlin und anderen Städten zum Ende der DDR mußten damals gar nicht erst verboten werden, sie waren es von vornherein.

Am 25. September 1989 forderte beispielsweise der Leiter des Leipziger Volkspolizeikreisamtes, "daß ein gewaltsames Auflösen einer Zusammenrottung in den Realbereich der Beurteilung aufgenommen werden muß". 

(Wie der heutige „Realbereich der Beurteilung“ zur Stunde in Berlin eingeschätzt wird, läßt sich nur erahnen …)

Jene Leipziger, die dann am 9. Oktober zu Zehntausenden in die Leipziger Innenstadt strömten, taten dies zum allergrößten Teil in der Überzeugung, daß an diesem Abend mit Waffengewalt gegen sie vorgegangen werden wird. Sie taten es dennoch.                        

ratatoskr

27. August 2020 08:00

" bei der gerade die Infektionszahlen steigen "

Und? Eine "Infektion" ist keine Krankheit. Es steigt gar nichts im Moment, ausser die Anzahl der "Tests". Der "Anstieg" der Infektionen ist im Vergleich zum Anstieg der Tests marginal.

Die Anzahl der Tests steigt übrigens proportional zum rasanten Abbau des gesunden Menschenverstandes.

Bevor Sie hier brav die Panikmache der Mainstreammedien nachplappern, schauen Sie sich doch die Statistiken des RKI oder des Schweizer BAG mal selber an.

Hier in der Schweiz "steigen" die Infektionen (sprich: positive Testergebnisse) auch, aber es gibt fast niemanden der krank ist, geschweige denn dass es noch viele Todesfälle geben würde.

Es liegt alles offen da, für den, der sehen will. Alle anderen lesen Zeitung-XY, tragen vollkommen nutzlose "Schutz"-masken und verhalten sich wie der verlängerte Arm des Staates.

Wie vorbildlich.

https://corona-transition.org/statistiken-des-schweizer-bundesamtes-fur-statistik-belegen-covid-19-ist-kein

Tests Schweiz: https://covid-19-schweiz.bagapps.ch/de-3.html

Todesfälle Schweiz: https://covid-19-schweiz.bagapps.ch/de-2.html

Die Zahlen und Statistiken des RKI zeigen ähnliches.

In Deutschand wurde bisher jeder 10. Einwohner getestet!

https://corona-transition.org/die-anzahl-der-corona-tests-nimmt-weltweit-zu

H. M. Richter

27. August 2020 09:11

Inzwischen hat am gestrigen Tage der ehemalige SED-Nachwuchskader und heutige Berliner Innensenator Geisel einen derart unfaßbaren Radio-Jerewan-Satz geäußert, daß dieser zukünftig wohl den berühmten Mielke-Volkskammer-Sätzen („Ich liebe – Ich liebe doch alle – alle Menschen – Na, ich liebe doch – Ich setze mich doch dafür ein!“) getrost an die Seite gestellt werden kann: „Die Meinungsfreiheit ist ja nicht eingeschränkt. Die Meinungsfreiheit ist klar und die Meinung der potentiellen Demonstrantinnen und Demonstranten ist uns ja bekannt, ist auch der Öffentlichkeit bekannt.“

Quelle: Ab Min. 0:44 – https://twitter.com/Hartes_Geld/status/1298733564939431938

nom de guerre

27. August 2020 10:03

@ H. M. Richter

Danke für den Link. Alles, was der Mann sagt, ist höchst bemerkenswert, vor allem aber der Schluss: Mal schauen, ob ich diesen Gedankengang in eigenen Worten zusammenbekomme – wir hatten und haben z.T. immer noch die massivsten flächendeckenden Freiheitsbeschränkungen in der Geschichte der Bundesrepublik, keiner weiß, ob nicht demnächst wieder neue Einschränkungen dazukommen (das hat er nicht gesagt, aber es ist die Ausgangsposition, auf deren Grundlage die Demos entstehen), und diejenigen, die gegen diese Einschränkungen der Freiheit protestieren möchten, wollen damit „unsere Freiheit“ zerstören; eine Meinung braucht man im Übrigen nicht äußern zu können, wenn sie dem Gegenüber ohnehin bekannt ist; Meinungsfreiheit ist, das scheint mir die logische Folgerung aus diesen Worten zu sein, schon dann gegeben, wenn man weiterhin denken darf, was man will. Und bei all dem verzieht der Herr Senator keine Miene…

Ach ja, und die Proteste gegen Lukaschenko – ohne Maske und Abstand – werden weiterhin gelobt, in der BRD. Man lernt doch nie aus.

starhemberg

27. August 2020 11:35

Illegale Großdemonstrationen in MINSK - supertoll und megawichtig

Legale Großdemonstration in BERLIN - muss sofort verboten werden

Merke(l): Was andere Völker so treiben, das ist zu unterstützen. Was das eigene Volk

antreibt, das ist zu bekämpfen. Demokratie 2020, made in Germany.

Niemals vergessen, niemals verzeihen. 

 

Ein gebuertiger Hesse

27. August 2020 11:49

Wäre dieser Staat auch nur ansatzweise ein VATER Staat, wäre jener Herr Geisel nach seinem monumentalen Offenbarungseid von gestern sein Amt heute schon los. Wiederum wäre er dann, so wie er ausschaut, so wie er heißt und gar mit einer SED-Vergangenheit im Gepäck, dort gar nicht erst hingekommen.

Was den ersten Punkt angeht, lohnt es immer wieder, bei Norbert Borrmann nachzulesen.

limes

27. August 2020 12:32

@ bbg 26. August 18.59 Uhr »Die überwiegende Mehrheit der Wählerinnen und Wähler in Deutschland wählt demokratische Parteien.«

Nicht ganz richtig: Vielmehr wählt die überwiegende Mehrheit der Deutschen Parteien, von denen sie erwartet, dass sie demokratisch sind; von denen sie vor allem erwartet, dass sie dem Amtseid gemäß GG treu sind: »Ich schwöre, daß ich meine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden, das Grundgesetz und die Gesetze des Bundes wahren und verteidigen, meine Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtigkeit gegen jedermann üben werde.«

Die überwiegende Mehrheit der Deutschen bemerkt nicht, wie sehr sich »Ihre« Parteien und Institutionen, denen sie vertrauen (Kirchen, Gewerkschaften) unter der Oberfläche gewandelt haben. Sie erkennt nicht, wie doppelzüngig aufgeblähte Wahlversprechen sind, und sie wird von den Massenmedien systematisch hinters Licht geführt. In seinem »Wörterbuch der Lügenpresse« illustriert Thor Kunkel die Diskrepanz zwischen politischer Wirklichkeit und dem Weltbild der desinformierten Deutschen auch in treffenden Karikaturen.

limes

27. August 2020 12:39

@ A. Kovacs 26. August 2020 23:40

» … weil sich die Antifa ja bekanntlich sklavisch an die Hygieneregeln hält und, wie SPON-Leser*Innen wissen, nur die Maskenmuffeligkeit der Corona-Maßnahmen-Gegner zum Verbot ihrer Demonstration geführt habe …«

Die AntiFa – staatstragend wie sie ist - kann geradezu als Erfinder des »Mund-Nase-Schutzes« gelten:

https://www.mopo.de/image/33164404/2x1/940/470/760f8fa9bfb1e5973bbf2a55112a00c0/gM/antifa-symbol.jpg

Ins Schopfheimer Rathaus würden diese jungen Männer von der vollautomatischen Schranke mit Gesichtserkennung wohl problemlos eingelassen. Covidioten hingegen müssen draußen bleiben!

https://www.badische-zeitung.de/schranke-stoppt-maskenverweigerer-im-rathaus-vollautomatisch--193292708.html

Elvis Pressluft

27. August 2020 12:57

Meine Bedenken zum Thema „Querfront“ habe ich an dieser Stelle mehrfach zu Protokoll gegeben; sie gelten auch in diesem Kontext. Ich sehe das Merkel-System nicht über Covid stürzen, ganz im Gegenteil; insofern bleibt auch jegliche Überlegung, ob man gegebenenfalls mit Linken gemeinsam „gegen Merkel“ marschieren soll, gegenstandslos.

Nebenbei: Das System ist natürlich nicht auf diese Person zu reduzieren. Würde sie heute oder morgen – horribile dictu – einem, na, „tragischen Unfall“ zum Opfer fallen, würde im Grundsatz alles wie gehabt weitergehen. Nahezu beispiellos aber bleibt diese Verbindung absoluter Brutalität und debil-jovialer Selfie-Gestik: Die selbst kinderlose „Mutti“, deren Maternalismus Denken und Kritik keine Chance läßt.

Der Nutzen der aktuellen Geschehnisse liegt in einer allseitigen Radikalisierung: Jemand wie Geisel versucht nicht einmal mehr, den Anschein demokratischer Verhältnisse zu wahren – es soll nur noch nach Befehl und Gehorsam gehen.

Nebenläufiges Thema: Gugeln Sie „Lauren Victor“. („Some viewers may find these images disturbing.”) Demnächst auch in diesem Theater. Die nächste Eskalationsstufe kommt, ob wir es wünschen oder nicht.

Skeptiker

27. August 2020 13:15

In der Phase der Flüchtlingsdebatte habe ich hier häufig und mit viel Sympathie mitgelesen. In der "Corona-Debatte" fehlt mir als Leiter einer großen Lungenfachklinik bei vielen Kommentaren jegliches Verständnis. Ich wundere mich auch um den 180 Grad-Schwenk in Teilen der (neuen) Rechten. Kamen der AfD nicht zu Beginn der Pandemie die Maßnahmen zu halbherzig und zögerlich vor? Einigen wir uns doch einfach darauf, dass dieses Virus neu und unerforscht ist und es Gesellschaften weltweit vor enorme Herausforderungen stellt. Da ist der Irrtum ein Stück Normalität. Meine Quellen sind nicht die "Mainstream-Presse" und auch nicht das Internet, sondern Fachbeiträge, die auch nur über wissenschaftliche Server einsehbar sind. Das Verbreiten von Halbwissen und die Besserwisserei einiger Kommentatoren widert mich an!

Waldgaenger aus Schwaben

27. August 2020 13:38

Gleich vorweg:

Ich bin davon überzeugt, dass das Virus SARS-CoV2 existiert und die Krankheit COVID-19, die schwer bis tödlich verlaufen kann, verursachen kann. Was mich zu dieser Überzeugung bringt, ist dei Überstebrlichkeit in Europa und den USA, die die einer "normalen" Grippewelle deutlich überschritten.

Allerdings sehen wir bei der jetzigen 2. Welle diese Übersteblichkeit nicht. Es ist nicht der Raum hier, darauf einzugehen. Kurz: Ich bin der Ansicht, dass wir nun, da wir das Virus besser kennen, Infektionsschutzmassnahmen an der Anzahl der schweren oder tödlichen Verläufe von COVID-19 festmachen sollten und nicht an positiven Tests.

1/2

Waldgaenger aus Schwaben

27. August 2020 13:48

2/2

Politisch sehe ich, dass der Etatismus frech die Pandemie ausnutzt, den Einfluß des Staates auf alle Lebensbereiche auszuweiten. Damit meine ich weniger die Maskenpflicht, das ist eine Petitesse im Vergleich zu massiven Eingriffen in die vormals Freie Marktwirtschaft. Der Staat weitet die Verschuldung aus und kauft sich de facto bei Unternehmen ein.
Zur Demo in Berlin: Niemand sollte voreilig von einem neuen 1989 träumen. Unsere Eliten  wissen viel besser als jeder realsozialistische Betonkopf, wie man Proteste auf der Straße abfedert.

Entschieden wird an der Wahlurne und sonst nirgends.

Das leider nicht allzu große Häuflein der Demonstranten wird es mit der Polizei und den Schlägertrupps der Antifa, die inoffziell im Auftrag der Regierung  Protestierende zusammenschlagen dürfen, zu tun haben. Die Polizei wird bei den Querdenkern genaustens auf mitgebrachte Waffen achten. Bei der Event- und Partyszene gezielt wegschauen. Passt auf Euch auf!

RWDS

27. August 2020 16:28

@Skeptiker

"[...]Fachbeiträge, die auch nur über wissenschaftliche Server einsehbar sind."

Na da liegen sie richtig. Der Pöbel ist wohl nicht wichtig genug, um diese Informationen mit ihm zu teilen. Lieber mundnasenschutzgerecht zubereitet von Drosten und Co.

Und dann wundern Sie sich, dass in Berlin die Menschen auf die Straße gehen, die den Namen Skeptiker verdient haben? Ich wundere mich jedenfalls nicht.

Sie scheinen auch übersehen zu haben, dass die "Coronadebatte" mittlerweile eine Freiheitsdebatte geworden ist. Mich widert also Ihr ichbezogenes Akademikergetue an. Wer nämlich kein Leiter einer Lungenfachklinik ist, dem können die Zeugen Coronas auch mächtig egal sein.

Mein Leben ist vom Virus nicht beeinträchtigt, von allem was mitschwingt aber schon.

heinrichbrueck

27. August 2020 16:37

Das beste Argument für die Demokratie: ein fünfminütiges Gespräch mit einem Durchschnittswähler.

Augustinus

27. August 2020 16:54

@Skeptiker

Im Prinzip bin ich Ihrer Meinung.

Aber Kommentatoren, die nicht über Ihre Zugangsmöglichkeiten zu speziellen Informationen verfügen ...

Meine Quellen sind nicht die "Mainstream-Presse" und auch nicht das Internet, sondern Fachbeiträge, die auch nur über wissenschaftliche Server einsehbar sind. 

... Halbwissen vorzuwerfen, ist ein kleiner logischer Widerspruch.

RMH

27. August 2020 17:06

@Skeptiker,

nicht von einigen, im Kommentar-Bereich viel Schreibenden, Rückschlüsse aufs Ganze ziehen.

In den Artikeln der Autoren von SiN erkenne ich in Sachen Corona-Skepsis vor allem den gesunden Instinkt gegen einen Staat, der offenbar weit mehr verfolgen will, als reine Gesundheitsfürsorge. Und halten wir nüchtern fest: Grundsätzlich ist das Leben und die Gesundheit von Einzelnen den Herrschenden egal (in China geht ein Virus um - mit Rücksicht auf die Wirtschaft und um den Handelspartner China nicht zu verärgern, schließen wir keine Flughäfen etc. - obwohl China selber schon solche Maßnahmen ergriffen hatte), dann gabs unschöne Nachrichten, insbes. aus Italien und am Anfang des ersten Lockdowns stand klar erkennbar die Furcht vor schlimmen Bildern aus Krankenhäusern, kollabierendem Gesundheitssystem, Leichensäcken nebst Massengräbern alá New York etc. - als man dann bemerkte, dass man mit Lockdown & Co sogar in den Umfragen punkten konnte und en passant noch anderes durchdrücken kann (der Waldgänger weißt darauf hin), sind in Berlin und anderswo offenbar etliche Hemmschwellen gefallen ...

Laurenz

27. August 2020 17:14

@Waldgaenger aus Schwaben

Haben Sie Zahlen zur Übersterblichkeit in Europa? Vor allem in Anbetracht dessen, daß Todesursachen tatsächlich nur durch Obduktion belegt werden können, erachte ich Ihre steile These zur Übersterblichkeit als hanebüchen. Das wird der SiN nicht gerecht. Wir sind hier nicht in Merkels Weltreichs-Moral-Hauptamt.

 

ratatoskr

27. August 2020 17:16

@Waldgänger aus Schwaben:

" Was mich zu dieser Überzeugung bringt, ist dei Überstebrlichkeit in Europa und den USA, die die einer "normalen" Grippewelle deutlich überschritten. "

Wo sehen Sie das? Könnten Sie mir Ihre Quellen offenbaren?

https://corona-transition.org/statistiken-des-schweizer-bundesamtes-fur-statistik-belegen-covid-19-ist-kein

Hier etwas runterscrollen und Sie sehen die Grafen für 2015, 2017 und 2020 - Quelle der Daten ist das BAG - Bundesamt für Gesundheit der Schweiz.

Wo sehen Sie hier eine Übersterblichkeit?

Die Daten des RKI dürften in etwa ähnlich sein.

Ausführlichste Infos, Daten, Studien und Grafen, siehe hier:

https://swprs.org/studies-on-covid-19-lethality/

 

 

Nitschewo

27. August 2020 17:24

@ Waldgänger

Das „kleine Häuflein“ wird auf über 1 Millionen anschwellen, so man nicht die Bahn oder die Autobahnen stilllegt. Bewaffnet werden die wenigsten davon sein, friedlich sehr wohl, aber wenn der Staat dennoch drauflos knüppelt und - im Gegensatz zu 2015 - diesmal kein Problem mit „unschönen“ Bildern hat, dann ist diese Regierung spätestens am 9.11. Geschichte.

Ich persönlich hoffe, dass die Flugbereitschaft dann Merkel und Konsorten den Flieger nach Paraquay „verpassen“ lässt, oder besser noch nur zur Hälfte betankt. 

ratatoskr

27. August 2020 17:45

@Skeptiker:

Wenn Sie über Fachwissen verfügen und dazu auch noch Zugriff auf interne Quellen haben, warum lassen Sie uns Halb- und Besserwissende dann nicht daran teilhaben?

Frage an Sie: In der Schweiz starben im schweren Grippejahr 2015 rund 2500 Menschen an Influenza. Bisher starben in der Schweiz rund 1700 Menschen an Covid-19, meistens, wie bei der Influenza die sehr alten Menschen. Das ist traurig.

Das Durschnittsalter der an Covid-19 Verstorbenen liegt in der Schweiz bei rund 84 Jahren, was etwas höher ist als die durchschnittliche Lebeneserwartung.

Müsste man die Verantwortlichen (also Politiker, Mediziner  und Experten) nicht zur Verantwortung ziehen?

Schliesslich gab es im Jahre 2015 keinerlei Massnahmen, keine Medienberichterstattung, keine Masken - es gab einfach nichts. Die Menschen sind gestorben und niemand hat sich offenschtlich daran gestört.

Warum ist das jetzt plötzlich anders, obwohl ziemlich schnell klar wurde, dass die Gefahr des "neuen" Coronavirus (Coronaviren sind ja nicht wirklich neu) extrem überschatzt wurde?

Können Sie das aus Sicht eines Mediziners erklären?

Noch ein Hesse

27. August 2020 18:05

@Waldgänger aus Schwaben: "Das leider nicht allzu große Häuflein der Demonstranten"? Ja glauben Sie denn, es kommen WENIGER als am 01. 08.? Wenn die Bundeswehr die Stadt nicht mit Panzern abriegelt (ja, auch solche Gerüchte gehen bereits rum), werden es definitiv mehr. Darauf verwette ich einen guten Burgunder mit Erdbeeren.

Waldgaenger aus Schwaben

27. August 2020 19:15

@ ratatoskr

Gehen Sie auf  https://www.euromomo.eu/ scrollen Sie etwas nach unten.

Betrachten Sie den Zacken ganz rechts. Überzeugt der Sie nicht, kann ich es auch nicht. Ich habe jetzt keine Lust mehr das Thema zu diskutieren. Die Argumente sind ad nauseam ausgetauscht. Ich wollte nur meine Verortung kenntlich machen.

Das Thema ist jetzt, dass wir direkt in die DDR 2.0 marschieren. Der Staat kauft mit gedrucktem Geld sich massenhaft in vormals freie Unternehmen ein. Mit dem Infektionsschutz werden missliebige Versammlungen verboten, der Staat schiebt der angeblich Freien Presse Millionen "Corona-Hilfe" zu, und so weiter.

@Noch ein Hesse

Ich wünsche, Sie hätten recht. Aber so ganz glauben kann ich es nicht. Ich befürchte,  die Demo wird floppen und nachher die Enttäuschung bei manchen riesig sein.

Schrieb vorher etwas über gedrucktes Geld und staatliche Käufe? Hat vielleicht der eine oder andere leitende Querdenker einen Betrieb oder andere wirtschaftliche Interessen wie Anteile an kleinen startups im Corona-Umfeld? Eventuell reicht auch ein Tip wo einzusteigen sich lohnte? A bisserl was geht immer (Monaco-Franzerl) .

Man wird sehen. Nochmals: Entschieden wird an  der Wahlurne!

 

 

 

pirol

27. August 2020 20:22

Ich beobache zunehmend, was Heino Bosselmann bereits beschrieb: kleine Fürsten von König Drostens Gnaden haben gefallen am Pfeifen gefunden, weil alle danach tanzen müssen. Beim Besuch meiner Mutter im Pflegeheim finde ich jedesmal die Prozedur modifiziert.
In der Tageszeitung las ich vor einigen Tagen, daß zur Zeit 800.000 Tests pro Woche durchgeführt werden. Die Spitzenkapazität läge bei 1,2 Millionen, aber selbst das derzeitige Niveau sei aus Personal- und Materialmangel nicht durchzuhalten. Damit wäre in 2 Jahren jeder einmal getestet. Die Pfeiffer nebst ihrem Würdeverleiher sollen sich nicht nur in ihren behaupteten Erfolgen sonnen, sondern sie sind auch für sämtliche Nebenwirkungen zur Verantwortung zu ziehen.
Auf wissenschaft.de lese ich gerade, dass bei 2 Patienten 4 Wochen nach überstandener Covid-Episode eine Herzmuskelentzündung aufgetreten sei und im entnommenen Gewebe das Virus nachgewiesen wurde (Philip Wenzel, Uni Mainz). Ist die Entzündung eine Folge der Immunreaktion, so kann sie auch durch Impfungen ausgelöst werden.
@skeptiker: ich stimme zu, wir wissen nach 10 Monaten nichts, und aufgrund dieses Wissens werden Grundrechte ausgesetzt. 
Meine laienhaft-wissenschaftliche Gegenspekulation: die Übersterblichkeit wurde durch die Coronamaßnahmen verursacht.

Lotta Vorbeck

27. August 2020 21:17

@Waldgaenger aus Schwaben - 27. August 2020 - 01:48 PM

2/2

Entschieden wird an der Wahlurne und sonst nirgends.

---

Wenn Du den Sturmwinden nicht entgehen kannst, wenn Du nicht fliehen kannst – oder willst – wirst Du eben lernen müssen, im Sturm zu segeln. Zu spät wird uns heute bewusst, dass wir eben noch so nah an einem »bescheidenen Paradies« waren, wie man als ehrlicher Arbeitnehmer, Einzelkämpfer oder mittelständischer Unternehmer sein konnte – und nun werden wir schmerzhaft vertrieben, auch und weil zu viele Wähler sich – und damit uns alle – im Geiste doof und in der Konsequenz doof den Lügen von Politik und Propaganda auslieferten.

Dushan Wegner - Herr Floyd und das Meer der Lügen 

veröffentlicht am 27. August 2020

herbstlicht

27. August 2020 21:58

Zu Übersterblichleit: Anzahl Todesfälle in Schweden während der Pandemi im Vergleich zur Sterblichkeit in früheren Jahren  (Englisch und Original in Schwedisch).

Auf der horizontalen Achse der ersten Graphik sind die Kalenderwochen aufgetragen, auf der Vertikalen die Anzahl der Todesfälle je Woche.  Die violette Linie verbindet die Werte aus 2020, die Grüne die Mittelwerte aus den Jahren 2015--2019.  Die heurigen Werte lagen also um die 15.Woche --- Mitte April --- etwa 25% über dem Mittel.  Die Daten stammen vom SCB  (man suche etwa "överdödlighet sverige"). 

Was war da Mitte April los?  Schweden hat über 10 Millionen Einwohner; bei der Ensemblegröße ist ein statistischer "Ausreißer" sehr unwahrscheinlich.  Starben die Leute, weil der gewöhnliche Betrieb in den Kramkenhäusern zurückgestellt wurde, zwecks "Corona-Bereitschaft"?  Wurden die Leute auf den Intensivabteilungen umgebracht?  Führte eine Empfehlung der Sozialbehörde, Pflegeplätze nicht auf "aussichtslose" Patienten zu verschwenden dazu, daß eher Morphium als Sauerstoff gegeben wurde? Wird zwar vorgekommen sein; erscheint aber mir biederem Materialwissenschaftler, ohne tiefere medizinische Kentnisse, als ungenügend, um die Abweichung zu erklären.

 

 

 

 

 

herbstlicht

27. August 2020 22:01

2

Bemerkenswert ist auch, daß seit Ende Juli die Sterblichkeit unter dem mehrjährigen Mittel liegt.  Werden Ende 2020 deutlich mehr gestorben sein als in den Vorjahren?  Wie wird die Rechnung nach der Grippeperiode 2020/21 aussehen?  Rafft Corona vielleicht kaum mehr als die "Abschußkandidaten" hinweg?

Im August wurde leichter Anstieg der Todesfälle mit Corona-Nachweis gemeldet; jetz bei recht jungen Leuten.  Folge des Verhaltens im Urlaub?  

Noch ein paar Bemerkungen: die Behörde (FHM) prüft seit Wochen die Frage, ob vielleicht doch Mundschutz angeordnet werden soll.  Derzeit gebe es aber keinen wissenschaftlichen Nachweis, daß solcher nutzt.  Jimmie Åkesson, Vorsitzender der Schwedendemokraten, hielt diese Tage seine Sommerrede.  Darin wirft er dem Ministerpräsidenten Mangel an Mitgefühl für das Volk vor: tut zu wenig, läßt die Leute sterben.  Für ihm ist es eine "Selbstverständlichkeit" Mundschutz zu empfehlen, wenn die Leute nicht Abstand halten können.  Erhöhte Anzahl psychischer Erkrankungen, Suizide, wird gemeldet; dies wurde seitens FHM erwartet und war einer der Gründe, nicht übertrieben einzuschränken.  Heute hat die FHM empfohlen, daß Versammlungen bis 500 Menschen zugelassen werden sollen (bisher bis 50).

 

HomoFaber

27. August 2020 22:41

@Skeptiker

Die wissenschaftlichen Fachbeiträge sind doch alle im Internet:

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov

Und die Publikationen auf den Preprint-Servern sowieso.

HomoFaber

27. August 2020 23:02

@bbg

Was steigt, ist die Anzahl der positiven Testergebnisse, weil die Anzahl der Tests steigt. Die Positivrate bleibt aber stabil unter 1% (Seite 12, Tabelle 5):

https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Situationsberichte/2020-08-26-de.pdf?__blob=publicationFile

Damit befindet sich die Positivrate im Bereich der laut dieser Fachpublikation zu erwartenden falsch-positiven Ergebnisse (Preprint-Server):

https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2020.02.25.20027755v2.full.pdf

Niedersachse

27. August 2020 23:35

@Waldgäner @Hesse

 

Allein in Berlin leben fast vier millionen Menschen. Wenn nur 10 Prozent mit den unverschämten Corona- Maßnahmen unzufrieden sind und hingehen ist das bereits ein Fanal. Ganz ohne Anreiseschikanen usw...und ich rede nur von Berlin. Ganz ehrlich, das Potential ist massig da. Aber lassen wir uns überraschen!

A. Kovacs

27. August 2020 23:37

@ Skeptiker

Ich darf ein wiederholtes Mal auf meinen Artikel auf THE EUROPEAN verweisen (https://www.theeuropean.de/adorjan-f-kovacs/mortalitaet-in-europa-in-coronazeiten/). Entgegen „Waldgaenger aus Schwabens“ Ansicht ist die steile Mortalitätskurve zwischen der 12. und 18. Kalenderwoche keine für eine Virus-Epidemie typische. Es muss sich wenigstens zusätzlich um eine künstliche Ursache (z. B. Folgen des Lockdown) handeln. 

 

A. Kovacs

27. August 2020 23:38

@ ratatoskr

Im aktuellen Hessischen Ärzteblatt ein Artikel über einen Arzt, den COVID-19 bös erwischt hat. Der Kollege entrüstet: „Es ist humanitär gesehen unverschämt, das Neue Corona-Virus mit dem Grippe-Virus zu vergleichen.“ Aber er hat nicht recht. Es ist im Gegenteil unredlich, die relativ wenigen Schwerkranken zu interviewen, aber keine Berichte über die viel, viel zahlreicheren Nicht- und Leichterkrankten zu bringen. Das ist so, als würde man den Überlebenden eines Flugzeugabsturzes fragen, wie schrecklich das Fliegen sei. Natürlich hat er Schreckliches erlebt. Aber niemand zieht daraus den Schluss, das Fliegen zu verbieten, eben weil unvergleichlich viel mehr ohne Probleme mit einem Flugzeug gereist sind. 
Zudem ist es vielmehr „humanitär unverschämt“ und unethisch, die vielen an Grippe Verstorbenen in einer „Hierarchie der Opfer“ (Lichtmesz) gegenüber den COVID-Toten zu bagatellisieren. „ratatoskr“ hat recht: Die Grippe-Toten sind einfach gestorben, ohne dass sich jemand politisch besonders um sie gekümmert hätte. Die COVID-Toten sind politisch interessant. Das ist der Grund.

Sandstein

28. August 2020 00:24

@Skeptiker

..wollte eigentlich nichts schreiben. Als Arzt in einer Lungenklinik haben Sie mit Lungenkranken zu tun, richtig? 

a) kann es eventuell vielleicht auch nur ein bisschen so sein, dass das prägt?

als ehemaliger Soldat können Sie Kugeln pfeifen hören, obwohl die Kellnerin nur das Geschirr hat fallen lassen..

b) haben Sie daran gedacht, dass niemand hier anzweifelt, dass es akute Corona-Fälle gibt? 

es gibt aber jedenfalls keine hinreichend erkennbare Seuche im Land, die all die Maßnahmen begründen konnte. Habe selber Ärzte in der Familie, und auch die sind: skeptisch. Machen Sie doch Ihrem Namen alle Ehre und bleiben skeptisch. Kenne genau 1 Person über Ecken über Ecken, die Corona hatte. 

Ohne auch nur ansatzweise in der Materie zu stecken, behaupte ich: das ist ein Designer-Virus, der nur in ganz bestimmten Fällen gefährlich werden kann. Wäre das Pest 2.0 würden wir es doch alle merken: weil die Städte in denen wir leben auf einmal entvölkert wären. Und das ist einfach nicht der Fall. 

Gruß

ps: ich habe auch mal Aussetzer, bei denen ich mir denke: Sezession - was ist passiert. Bachblütengelaber, Geschreibsel über Telefonnetze etc. , Fakt ist: hier sind jedenfalls denkende Menschen versammelt und das ist (mir) viel wert. Also seien Sie nicht angewidert, das ist bisschen drüber! 

Laurenz

28. August 2020 02:40

@herbstlicht (1)

Da die Tests weltweit nichts taugen, sind die Zahlen über Corona-Infizierte oder Corona-Tote kein Beweis. Wie schon unserem @Ackerflieger aus Niedersachsen sind nur obduzierte Tote nachweislich einem bestimmten Sterbe-Grund zuzuordnen. Niemand prüft, ob Abstands-Regeln sich negativ auf unser Immun-System auswirken und entsprechend Todesfälle verursachen. Auch die Auswirkungen der Corona-Maßnahmen verursachen Tote. Prüft irgendwer mit einer Studie die Fallzahlen? Auch in schwedischen Altersheimen sind Corona-Maßnahmen aktiviert. Mein Onkel starb Anfang April an den Maßnahmen, das weiß ich gewiß.

Der_Juergen

28. August 2020 08:27

@Waldgänger

"Entschieden wird an der Wahlurne und sonst nirgends."

Wie kann ein intelligenter Mann wie Sie so etwas schreiben? An der Urne stehen dieselben Parteien zur Wahl, die für die Katastrophe verantwortlich sind und alles tun, um sie noch zu vertiefen. Plus die AFD, die sich monatelang um eine klare Stellungnahme zum Corona-Schwindel herumgedrückt hat, erst neulich auf den fahrenden Zug der Proteste gesprungen ist und von einer Clique beherrscht wird, die nichts sehnlicher wünscht, als mit der Union zu koalieren und an den Trögen mitzuschmausen. Höcke wird man, wie Kalbitz, aus der Partei werfen, wenn er zu heftig aufmuckt. 

Der Vergleich mit den Kellnern, die auf der Titanic nach dem Zusammenstoss mit dem Eisberg die Tische abräumten, die Tischtücher wechselten und die Stühle zurechtrückten, mag ja etwas strapaziert wirken, ist hier aber voll am Platz. Viel Spass, lieber Waldgänger, beim Zurechtrücken der Picknicktische und beim Entsorgen der Bierbüchsen im schwäbischen Walde, der lichterloh in Flammen steht.

Franz Bettinger

28. August 2020 09:57

@Waldgänger a. S.: Eine (geringfügige im Vergleich zu den Vorjahren) Übersterblichkeit (bezeichnender Weise oft gefolgt von einer Phase der Untersterblichkeit!) sehen wir fast nur in Ländern, die gegen das angeblich so mörderische C-Virus massive Maßnahmen ergriffen haben, insbesondere massive Therapie-Maßnahmen (Beatmung, Virostatika, Hochdosen Kortison, Zytostatika). Es sind diese Maßnahmen, die die Sterberate hochtreiben. (1919 war eine "Grippe"-Impfung für 20 Mio. Tote verantwortlich.) Deshalb besticht, erpresst und, wenn das nicht hilft, sanktioniert Deep State ja jene Länder, allen voran Weißrussland, denen Corona egal war und die nun als Kronzeugen der Virus-Harmlosigkeit dastehen würden, wenn man die Corona-Verbrecher vor Gericht bringen könnte. Die den Corona-Schwindel ignorierenden Länder stehen für die von Big Pharma gehasste und vermiedene Kontrollgruppe (im Experiment). Im Mittelalter hätten die Ärzte scheinheilig oder verblendet gesagt: „Er war doch schlimmer krank als gedacht und starb trotz unserer 12 Aderlässe." Ein ähnliches Verhalten ist heute (insbesondere von Leitern großer Lungen-Lliniken) auch zu beobachten - wneiger von den Praktikern vor Ort. Mittlerweile erkennen viele Ärzte das böse Spiel.

Franz Bettinger

28. August 2020 10:07

@Skeptiker, der sich für den Leiter einer großen Lungen-Klinik ausgibt. Butter bei die Fisch! Ich bezweifele, dass Sie der sind, den Sie zu sein vorgeben, und deshalb fühle ich Ihnen auf den Zahn. Hier eine Prüfungsfrage (die Studenten in USA im Examen vorgelegt wird, also von einem so hohen Tier wie Ihnen aus dem Stegreif beantwortet werden müsste): Wie hoch ist die NNT bei Radiatio kleinzelliger Bronchial-Karzinome? - Ich wette, von Ihnen nichts mehr zu hören.  

nom de guerre

28. August 2020 10:13

@Waldgänger

Danke für den Link. Die Graphik finde ich jedoch ohne Erläuterung nicht überzeugend. Bei dem Zacken ganz rechts interessieren mich die genauen Todesursachen: Während echter Ausgangssperren und der Abriegelung mancher Gegenden, wie sie in anderen europäischen Ländern verhängt wurden, kann ich mir als med. Laie viele Gründe vorstellen, weshalb mehr Menschen sterben als in anderen Jahren zur gleichen Jahreszeit. Suizid ist einer davon, weiter Herzinfarkte oder auch die Folgen von Bewegungsmangel bei alten Menschen.

Ist Ihnen übrigens aufgefallen, dass in diese Statistik laut Auskunft der Seite für Deutschland nur die Todesfälle aus Berlin und Hessen eingehen? (Auch der weit überwiegende Teil Osteuropas und der ganze Balkan sind nicht erfasst.) Bei der Demo am Samstag, egal ob und in welchem Umfang sie stattfinden wird, geht es um die Coronapolitik in der Bundesrepublik, daher sollte man zur Bewertung des Standpunkts der Demonstranten m.E. redlicherweise die hiesigen Verhältnisse zugrundelegen (für die Hessen und Berlin nur einen sehr kleinen Ausschnitt bieten) und nicht die anderer Länder.

Ich will Sie nicht überzeugen, denn die Argumente sind tatsächlich bereits alle ausgetauscht. Dennoch würde ich Ihnen empfehlen, das Buch von Professor Bhakdi zu lesen; auch er operiert mit Zahlen, von denen ich nicht sehe, wie sie sich widerlegen lassen.

Franz Bettinger

28. August 2020 10:29

@Übersterblichkeit: (https://www.euromomo.eu/graphs-and-maps/). Schauen Sie sich die Sterblichkeitsraten an z.B. ganz oben jene von Gesamt-Europa. Der Peak ist irrelevant. Für die Gesamtzahl der Verstorbenen steht das Integral, also die Fläche unter der Kurve. Was sehen Sie? Sie sehen, dass das Jahr 2019/20 nicht aus der Norm herausfällt; es liegt sogar unter der Sterbezahl des Winters 2017/18. Und das Jahr ist noch nicht zu Ende. Ich prophezeie ein Untersterblichkeit (negative Nachschwankung) für die kommenden Monate. 

Franz Bettinger

28. August 2020 11:04

@Herbstlicht: Lesen Sie den Text von Emanuel Karlsten zur Mortalitäts-Entwicklung in Schweden bitte genau! Da steht: Die Mortalität liegt im Rahmen der Standartabweichung! Sie stellt also nichts Außergewöhnliches dar. Das Jahr 1993 war schlimmer als 2020. Vor allem betrachten Sie (wieder) das Integral. Ich habe es nicht ausgerechnet, aber geschätzt liegt das Jahr 2020 nur 5% höher als die 5 Vorjahre. Eine um 5% minimal erhöhte Gesamt-Mortalität spiegelt in keiner Weise eine schlimme Epidemie wieder. Es ist ein Fehler, der Laien unterläuft, sich lediglich den Peak der Statistik anzuschauen und zu meinen, wenn der höher als letztes Jahr liegt, handele es sich um eine erhöhte Gesamtzahl. Das ist falsch. Auf die Fläche kommt es an.

Franz Bettinger

28. August 2020 11:43

"In die Momo-Statistik für Deutschland gehen nur Todesfälle aus Berlin und Hessen eingehen? Wieso eigentlich? Auch der überwiegende Teil Osteuropas und der ganze Balkan sind nicht erfasst.“ Ich danke Ihnen, @nome de guerre, sehr für diesen Hinweis. Ist mir entgangen. Bin gespannt, welcher Betrug wieder dahinter steckt. Hessen und Berlin, ha! Die Hessen waren schon beim numerus clausus 1974 groß im Bescheißen (anderer Bundesländer).

ratatoskr

28. August 2020 12:19

Ich möchte jetzt nichts mehr zu Zahlen schreiben, wollte eigentlich gar nicht mehr hier im Strang antworten.

Es hat offensichtlich auch gar keinen Sinn, jeder sieht was er sehen will. Passt.

Aber lassen wir es nicht zu, dass es noch mehr Spaltungen, noch mehr "Teile und herrsche" gibt, diese vergeudete Energie wird uns ansonsten eines Tages bitterlich fehlen.

" Fakt ist: hier sind jedenfalls denkende Menschen versammelt und das ist (mir) viel wert."

Das spricht mir aus der Seele. Hier sind ganz unterschiedliche Leute unterwegs, was ich grandios finde. Nicht allem stimme ich zu. Mir ist es manchmal zu abstrakt (Ich bin Arbeiter, kein Akademiker), aber auch das hat seinen Platz und hat mich auch schon einige Male zum Nachdenken angeregt.

Darum: Vielen Dank an die Sezession, an die Kommentatoren und die vielen stillen Mitleser.

Laurenz

28. August 2020 13:48

@Corona-Propagandisten

hier ein Beitrag unserer russischen Freunde 

https://de.sputniknews.com/panorama/20200828327818020-corona-wirkt-sich-negativ-auf-psychische-gesundheit-von-millionen-menschen-aus--who/

Hier werden Fakten der WHO genannt. Weltweit um die 821.000 registrierte Corona-Tote, also weniger Tote als die Toten Deutschlands in einem Jahr. In Deutschland (um die 80 Mio. Einwohner) sterben pro Jahr ca. 900.000 Menschen, also etwas mehr als 1% der Bevölkerung, was auch daran liegt, daß Deutschland recht viele alte Menschen beherbergt. Das bedeutet in etwa auf dem Planeten 80-90 Mio (also 1x Deutschland) Tote pro Jahr. Der vom Relotius angestrebte Vergleich mit der Spanischen Grippe in 1922 mit geschätzten 22 Mio. Toten weltweit, davon die meisten in Indien, hinkt noch nicht einmal, er läuft erst gar nicht, weil die 821.000 registrierten WHO-Corona-Toten sicherlich nicht alle obduziert wurden, sondern es sich hier um eine statistische Größe, also nicht gesicherte These der WHO handelt. Genauso gut hätte die WHO behaupten können, die 821.000 bisherigen Corona-Toten seien an Herpes gestorben. Mit Verlaub, unser Zeitgeist gibt sich der Lächerlichkeit preis. Wie rezitierte einst Badesalz ... "Am Abgrund der Dummheit"  https://youtu.be/9PdmV0MqU7U  (00:56) auch damals schon unerträglich.

Valjean72

28. August 2020 14:06

Die Demonstration darf morgen nun doch stattfinden, denn das Berliner Verwaltungsgericht hat dieVerbotsverfügung aufgehoben.

Ich kann mir vorstellen, dass einigen in der Bundesregierung mulmig bei dem Gedanken wurde, dass sich zigtausende (hunderttausende) Demonstranten trotz Verbot nach Berlin aufgemacht hätten. Wie dann reagieren?

Mal sehen, wie das morgen ablaufen wird. Den Initiatoren hinter "Querdenken711" und erst recht "Demokratischer -Widerstand" traue ich dennoch nicht über den Weg aber das hatte ich hier bereits geäussert.

 

 

 

 

Elvis Pressluft

28. August 2020 14:43

Die Eilmeldung dürften jetzt alle rezipiert haben … Morgen werden definitiv mit Masse agents provocateurs dabei sein – die Staatsmacht warnt schon jetzt vor der „Gewaltbereitschaft“ der Demonstranten –, und irgendwann wird es heißen: „Knüppel frei!“ – Würde mich mit dieser Prognose gern widerlegt sehen, aber alles andere wäre verblüffend. Man sollte auf das Schlimmste gefaßt sein (und schon deshalb in Sonderheit keinesfalls Kinder mitnehmen).

Davon abgesehen: Der ganze Diskurs zu Übersterblichkeit usf. ist längst müßig. Es gibt ganz einfach zuviele – und vor allem: viel zu mächtige – Profiteure der jetzigen Entwicklungen. Daher wird der ganze helle Wahn, wenn überhaupt, nicht vor der Btw zurückgefahren werden. Schäuble gehört zu denjenigen, die es offen ausgesprochen haben: Die Gelegenheit, durchzuziehen, was sonst nicht oder nur erschwert möglich gewesen wäre, ist einfach zu günstig.

MartinHimstedt

28. August 2020 15:21

Ich kann völlig verstehen, wenn Menschen, welche sich seit vielen Jahren den Arsch aufreißen, obwohl sie fast alles verloren haben, hier mit einer Gruppe von gleichgesinnten mitlaufen wollen und dazu öffentlich aufrufen. Trotzdem glaube ich, dass Letzteres die mit Abstand die dümmste Aktion war, die ich jemals im gesamten Mosaik (von Ares bis Elsässer) erlebt habe. Schön dem Feind den Ball auf den Elfmeterpunkt gelegt und ausbaden dürfen es nun Michael Ballweg und Co. 

Laurenz

28. August 2020 16:48

@MartinHimstedt

Könnten Sie uns bitte erleuchten und erklären, warum die Aktion vor Dummheit strotzt? 

Demos haben weniger mit Ratio und mehr mit Emotion zu tun. Die ideale Demo, Massen-finanziert, damit @Lotta nichts zu mäkeln hat, und Ihren religiösen, politischen, wie gesellschaftlichen Ausgrenzungen zugrunde gelegt, gibt es nicht. Wenn Sie, MartinHimstedt, und @Lotta Vorbeck die Maßstäbe wären, gibt es überhaupt keine Demos, was gegen das GG verstößt. Das politische Versagen des Kommunisten-Bürscherls (Zitat Strauß über Wehner)  Geisel macht so viel PR, wie der gesamte Promo-Etat der AfD in einem Jahr nicht zustande bringt. Nichts gegen Ihre Beiträge, aber sind wir SiN-Leser nicht mal eine Begründung oder ein einziges Argument wert?

RMH

28. August 2020 17:13

Im Jahr der Aufgeregtheiten, gehen dann die wichtigen Jahrestage der deutschen Kultur unter. Hegels Geburtstag jährte sich jetzt zum 250ten mal

Hölderlins 250ter wurde in der Sezession angemessen gewürdigt.

Im Dezember hat dann Beethoven 250ten Geburtstag.

Franz Bettinger

28. August 2020 23:39

Das sollte sich jeder ansehen: Beeindruckende Statistiken im Rubicon: „Das tödliche Heilmittel“ https://www.rubikon.news/artikel/das-todliche-heilmittel - Nicht das Virus, sondern der Lockdown und die C-Therapien haben erst zu den Todesfällen geführt! In keinem einzigen Land gab es vor dem jeweiligen Lockdown eine signifikante Zunahme der Gesamtmortalität. In keinem!

Franz Bettinger

28. August 2020 23:49

ff Und deshalb besticht, erpresst und - wenn das nicht hilft - sanktioniert man ja jene Länder, allen voran Weißrussland, denen Corona egal war und die heute als Kronzeugen der Virusharmlosigkeit fungieren würden, wenn man die Gauner des Hoax vor Gericht bringen könnte. Die den C-Schwindel nicht mitmachenden Länder stehen für die von Big Pharma gehasste und vermiedene Kontrollgruppe (im Experiment). Im Mittelalter hätten die Ärzte scheinheilig oder verblendet gesagt: „Er war doch schlimmer krank als gedacht, denn er verstarb trotz unserer 12 Aderlässe." Mittlerweile erkennen viele Ärzte das böse Spiel. 

Franz Bettinger

29. August 2020 09:01

@Kovacs: Auch Ihnen Danke für den wertvollen Hinweis: "Die steile Mortalitätskurve zwischen 12. und 18. Kalender-Woche ist ganz und gar untypisch für eine Epidemie. Es muss sich um eine künstliche Ursache handeln, z.B. um die Folgen des Lockdown.“ Stimmt. Biomathematiker hätten dies sofort bemerken müssen, in der Tat! (https://www.theeuropean.de/adorjan-f-kovacs/mortalitaet-in-europa-in-coronazeiten/). 

Mboko Lumumbe

29. August 2020 09:15

Also ich halte es nicht für eine "dumme Aktion". MMn ist es gerade aus konservativer und heutzutage sog. "rechter" Sicht richtig und wichtig, dass die Querdenker diesen Anfeindungen und Diffamierungen ausgesetzt sind. Egal ob zu recht oder unrecht.

Bei den Regenbogenquerdenkern sind genug dabei, die bisher genau das "gegen rechts" getan haben, was sie nun selbst abkriegen. Sie können mMn gar nicht genug abbekommen und einstecken müssen, so wie Konservative und heutzutage "Rechte" das seit vielen Jahren auch zu unrecht müssen. Sie müssen nun die eigene Medizin kosten und schlucken, die sie bisher an andere verteilt haben - quid pro quo. Natürlich sind nicht alle so, aber genügend aus dieser bunten Vielfalt. Sie erleben nun die eigene Einfalt.

Je mehr Menschen die N-keule zu unrecht spüren, desto mehr Menschen erkennen, was in diesem Land ab- und schiefläuft. Man lernt am besten durch eigene Betroffenheit und Erfahrung. Damit wird der Psychoterror durch Staat, dessen Medien und „Zivilgesellschaft“ breiter sichtbar.

Gerade die Querdenker haben viel zu lange geschwiegen und mitgenickt und geduldet oder gar mitgehetzt oder hämische Schadenfreude empfunden. 87% und aktuelle Wahlprognosen zeigen das und brauchen mMn keine weiteren Beweise.

Die Schnittmenge mit den Querdenkern ist schmal, darüber sollte ein momentaner gemeinsamer Gegner nicht hinwegtäuschen. Sind die langfristigen Ziele dieselben? Was soll kommen nach Erreichen kurzfristiger Ziele wie Neuwahlen oder gar Systemsturz?

Franz Bettinger

29. August 2020 09:41

Unser Kommentartor @Prof. Adorján F. Kovács ist (wie aus seinem Link hervorgeht) Mediziner, Zahnmediziner und auch Philosoph, sowie Autor. Im Debattenmagazin The European präsentiert er eine biomathematische Aufarbeitung der Euro-Momo-Zahlen. Er geht sogar auf die etwas irreführende (weil zu niedrig veranschlagte) Bezugsgröße (graue Kurve) ein.

Kondensat seiner Berechnungen: Aus den wöchentlichen Mortalitätszahlen ergeben sich 1.491.564 Tote in 2016/17, dann 1.517.356 Tote in 2017/18 und dann 1.596.869 Tote in 2018/19.  Der von offizieller Seite der „Corona-Pandemie“ zugeschriebene saisonale Anstieg der Mortalität in 2019/20 lag nur um mickrige 0,02% über dem der Influenza-Saison 2017/18, in der es staatliche Grundrechte-Einschränkungen nicht gab. (Ich hatte oben das Integral fälschlicherweise auf 5% über Norm geschätzt; es ist in Wahrheit also weniger.) 

Gracchus

29. August 2020 10:10

Alle Achtung, dass VG und OVG das Demo-Verbot gekippt haben. Hätte ich - wie dokumentiert - nicht unbedingt gedacht. Dazu keine Maskenpflicht - über die ich mich schon gewundert hatte: was soll die im Freien? Geisel sollte zurücktreten müssen. Der Behauptung der Demo-Teilnehmer, wir lebten in einer "Corona-Diktatur", ist damit auch weitgehend der Wind aus den Segeln genommen.

Interessant: Die Diskussion zu Corona hier wiederholt sich seit einem Vierteljahr, und fast jeder vertritt noch dieselbe Ansicht. Meine hat sich auch nicht wesentlich geändert. 

Hartwig aus LG8

29. August 2020 12:53

In meinem Büro läuft gerade nebenbei der Life-Stream von rt. Demo blockiert.

Als Rechter kennt man das; ob aus Dresden, Chemnitz, Berlin, Leipzig ... eigentlich kennt man als Rechter gar nichts anderes. Und so muss ich @Mboko Lumumbe recht geben, auch wenn man ob der "zähen Bilder" quasi mitleidet. Die vielen swr-Fahnenträger werden diese Art der Steh-Demo gut kennen.

 

herbstlicht

29. August 2020 13:33

@Franz Bettinger, 28. August 2020 11:04 schrieb:

»Lesen Sie den Text von Emanuel Karlsten zur Mortalitäts-Entwicklung in Schweden bitte genau! Da steht: Die Mortalität liegt im Rahmen der Standartabweichung! Sie stellt also nichts Außergewöhnliches dar.«

Den guten Rat gebe ich gerne an FB zurück.  Er bezieht sich wohl auf die Stelle
»The fact that we are within standard variation becomes even more clear if you consider the death rate during for each of the five years, 2015-2019, and compare with 2020.«

Der Sinn dieser Phrase bleibt mir unklar; schaue also im schwedischen Original (ich hatte nur dieses überflogen) nach und dort steht:
»Men att vi redan en tid innan juli legat inom de normala variationerna blir ännu tydligare om man tar in linjerna för dödligheten under samtliga fem år, 2015-2019, och jämför med 2020«

was ich übersetze als: »Aber daß wir bereits einige Zeit vor Juli im Bereich der nomalen Variationen (der Begriff Varianz der mathematischen Statistik heißt im Schwedischen varians) wird noch deutlicher, wenn wir die Linien zur Sterblichkeit in den einzelnen Jahren 2015--2019 hernehmen und mit 2020 vergleichen.«

ff.

 

herbstlicht

29. August 2020 13:35

2

Tatsächlich zeigt die Graphik, daß die Sterblichkeit bereits ab Mitte Juni im Bereich der früheren Jahre lag.  Genauso sieht man aber, daß die Sterblichkeit Mitte April mehrere Standardabweichungen (geschätzt) von den historischen Werten abwich.  Dies wird auch dann noch gelten, wenn die Gesamtzahl der Todesfälle in 2020 unter dem mehrjärigen Mittel liegen sollte.

Damit wird aber nicht bestritten, daß eine kurze Episode unwichtig ist für die Volksgesundheit; da interessieren längere Zeiträume, etwa 1 Jahr.  Für Laien muß es aber befremdlich wirken, wenn diese Einsicht verkürzt wird zu "es gab keine Übersterblichkeit, keinen Peak, irrelvant".

Auf Karlstens Seite findet sich als letzte Graphik noch eine Darstellung der Sterblichkeut der im Ausland geborenen in Schweden.  Deren Übersterblichkeit um die 15.Woche war also noch ausgeprägter als beim Ganzen.  Nach anderen Quellen gab es dabei deutliche Unterschiede, je nach Herkunftsland; am stärksten betroffen waren Türken und Somalier.  Falls die Übersterblichkeit durch die Maßnahmen verursacht wurde, dann wären diese also eine verkappte ethnische Säuberung gewesen?

 

Valjean72

29. August 2020 16:04

@Mboko Lumumbe

"Sie müssen nun die eigene Medizin kosten und schlucken, die sie bisher an andere verteilt haben - quid pro quo. Natürlich sind nicht alle so, aber genügend aus dieser bunten Vielfalt. Sie erleben nun die eigene Einfalt."

Der Anteil der Demonstranten, die dieser "bunten  Vielfalt" zugeordnet werden können, ist sehr hoch. Mal sehen wie sich diese Demo weiter entwickelt aber prinzipiell hatten alle Querdenken711-Veranstaltungen viel zu viel von jener Hippie-Happening-Athmosphäre, mit der von links seit geraumer Zeit gewohnheitsmäßig demonstriert wird.

Um so wichtiger, dass sich auch Patrioten zeigen.

Die verheerenden Folgen der Masseneinwanderung der letzten Jahre wird von Querdenken711 & Co. überhaupt nicht angesprochen ...

Waldgaenger aus Schwaben

29. August 2020 19:57

Da ich als Corona-Leugner-Leugner ein solches Echo bekommen habe, eine kurze Rückmeldung:

Ich habe vieles gelesen, auch die links. Überzeugt hat moch nichts, weil die alternativen Erklärungen der  Übersterblichkeit außer acht lassen, dass es cluster (hot spots) gab, die die Übersterblichkeit maßgeblich verursachten. Die diversen Thesen, dass die lockdown - Massnahmen die Übersterblichkeit  verursachten werden nicht mit Zajle belegt (Suizide, Herzinfakte, Schlaganfälle). Der Kolateral-Nutzen der lockdown - Massnahmen wird nicht betrachtet (weniger Verkehrstote, weniger Grippe-Tote).

Doch nun genau damit.

Die Demo war ein Erfolg, mit dem ich nicht gerechnet hätte, freut mich.

Eine diffuse Unzufriedenheit mit dem Über-die-Köpfe-weg regiert werden, bricht sich Bahn. Warum ich zur Aussage komme : "An der Wahlurne wird entschieden"

Ich errinnere mich an die grün-friedensbewegten Demos in den 1980'iger Jahren. 300 000 Demonstranten gegen den Nato-Doppelbeschluss. Umgesetzt wurde er trotzdem. In Folge davon kamen die Grünen in das Parlament und setzten später die Agenda. Möge die Konterrevolution denselben Weg gehen!

Nath

29. August 2020 20:06

@Valjean72

"Aber prinzipiell hatten alle Querdenken711-Veranstaltungen viel zu viel von jener Hippie-Happening-Athmosphäre, mit der von links seit geraumer Zeit gewohnheitsmäßig demonstriert wird. Um so wichtiger, dass sich auch Patrioten zeigen."

Für Sie scheinen sich Patriotentum und Hippie-Atmosphäre offenbar auszuschließen. Wenn Sie sich da mal nicht irren. Es stimmt schon, aus historischen Gründen assoziiert man in Deutschland mit "Vaterland" eher den Stechschritt auf dem schweren Taktteil eines preußischen Militärmarsches als das Tanzen zu einem Jimi-Hendrix-Stück, doch ist daran zu erinnern, dass die Begriffe Nation und Vaterland emanzipatorischer, d.h. "linker" Provenienz sind. "Antinational" oder "inter-national" waren damals gerade die privilegierten, "rechten" Stände, also Adel und Klerus. In der Marseillaise aber heißt es: "Allons enfants de la patrie, le jour de gloire est arrive...", und die Beatles benutzten ihre Anfangsmelodie zum Intro der Hippie-Hymne "All you Need is Love".

Eigentlich überträgt der Befürworter nationaler Identität und damit des Prinzips der Nicht-Aggression nur die "Hippie-Grundhaltung" von der individuellen Ebene auf die Beziehungen zwischen Völkern: Dem Anderen sein So-Sein, seine Autonomie nicht streitig machen. 

 

Franz Bettinger

29. August 2020 21:15

Ich wäre froh, wenn folgender Hinweis auf SiN veröffentlich würde, da er eines der letzten noch fehlenden Mosaik-Steine darstellt und weil er das Rätsel des Kurven-Peaks zwischen 12. und 18. Kalender-Woche löst - @Kovacs sei Dank! 

@Herbstlicht schreibt: »'… we are within standard variation'. Der Sinn dieses Satzes bleibt mir unklar. Es ist befremdlich, wenn diese Einsicht (!) verkürzt zu der Aussage verkürzt wird, es gäbe keine Übersterblichkeit“. 

Ja, der unnatürlich (!) steile Peak in der Gesamt-Mortalitäts-Kurve wirkt befremdlich, und das nicht nur für Laien. Prof. Dr. Kovacs gibt die Erklärung dazu (siehe oben). Dennoch stimmt es: Die diesjährige Übersterblichkeit beträgt nur 0,2% (im Vergleich zu den Vorjahren) und ist vernachlässigbar. Dr. Kovacs hat die EuroMoMo-Zahlen in seinem Beitrag im 'The European‘ biomathematisch aufgearbeitet. (Er geht sogar auf die irreführende, weil zu niedrig veranschlagte Bezugsgröße, die graue Kurve, ein.)

Götz Kubitschek

29. August 2020 22:03

ende der demo.

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