Das war die 21. Sommerakademie des IfS

Unter Corona-Auflagen luden wir diesmal zur Akademie, die 90 Teilnehmerplätze waren nach 48 Stunden ausgebucht, Thema: Staat und Ordnung.

Die 21. Som­mer­aka­de­mie des Insti­tuts für Staats­po­li­tik mach­te dort kon­se­quent wei­ter, wo die 20. Win­ter­aka­de­mie mit dem The­ma »Lek­tü­ren« auf­ge­hört hat­te: »kei­ne AfD-Pro­mi­nenz, also kei­ne Dau­er­schlei­fe inmit­ten der rech­ten Gesell­schaft des Spek­ta­kels, son­dern Grund­la­gen­ar­beit, Sub­stanz« (urteil­te Sezes­si­on-Chef­re­dak­teur Götz Kubit­schek hier Anfang des Jah­res über die 20. Winterakademie.).

Dies­mal kon­zen­trier­te man sich jedoch nicht auf die Set­zung eines brei­ten (Lektüre)Kanons, son­dern ver­tief­te sich in staats­theo­re­ti­sche Erör­te­run­gen – in Anbe­tracht der all­ge­mei­nen poli­ti­schen Lage eine Not­wen­dig­keit. Wie hat man sich als Kon­ser­va­ti­ver bzw. Rech­ter ange­sichts eines zur Beu­te der Par­tei­en her­ab­ge­sun­ke­nen Staa­tes zu ver­hal­ten? Wie das Kon­zept des Staa­tes ver­tei­di­gen und wel­che Form von Ord­nung pro­pa­gie­ren? Wie das Rich­ti­ge im Fal­schen leben?

Ers­te Ant­wor­ten auf die­se Fra­gen wur­den bereits bei den Auf­takt­vor­trä­gen am spä­ten Frei­tag­nach­mit­tag gegeben.

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Der Frei­tag­nach­mit­tag

Wie es guter Brauch ist, eröff­ne­te IfS-Lei­ter Dr. Erik Leh­nert die Aka­de­mie; dies­mal jedoch mit einer brei­ten Erläu­te­rung des eigens für die Ver­an­stal­tung erstell­ten Hygie­ne­kon­zepts. Coro­na ging, wie bereits ange­deu­tet, auch nicht an unse­rem Vor­trags­wo­chen­en­de spur­los vorüber.

Die Mas­ke war omni­prä­sent. Abge­se­hen vom eige­nen fest­ge­leg­ten Platz an sepa­rier­ten Tischen muß­te das Stück Stoff über­all im Gast­haus »Zum Schäf­chen« getra­gen wer­den. Um die­ser spe­zi­el­len Situa­ti­on dann doch noch den eige­nen Stem­pel auf­zu­drü­cken, hat­ten wir eige­ne IfS-Mas­ken anfer­ti­gen las­sen, auf denen ein Fried­rich Nietz­sche-Zitat prang­te: »Alles, was tief ist, liebt die Maske«.

Auf die­se Art und Wei­se soll­te die Aka­de­mie auch noch nach dem zurück­lie­gen­den Wochen­en­de über ganz Deutsch­land ver­teilt in den Ein­kaufs­häu­sern prä­sent sein; zumin­dest, wenn die Teil­neh­mer die Mas­ke auch wei­ter­hin tra­gen. Aber logi­scher­wei­se soll­te Leh­nert sich nicht nur zu den eigen­wil­li­gen Auf­la­gen äußern.

In einem kur­zen Abriß gab er der Aka­de­mie ihren inhalt­li­chen Rah­men und star­te­te mit der Grund­pro­ble­ma­tik: Wie nähert man sich der The­ma­tik »Staat und Ord­nung« als Aus­ge­schlos­se­ner, als Beob­ach­tungs­ob­jekt des Verfassungsschutzes?

In die­sem Zusam­men­hang sah Leh­nert unse­re Auf­ga­be dar­in, die Rest­be­stän­de an exis­ten­ter Ord­nung zu bewah­ren und ihre voll­kom­me­ne Zer­stö­rung auf­zu­hal­ten. Dabei beur­teil­te er die Lage wie folgt: Der­zeit erleb­ten wir eine Gleich­schal­tung auf allen Ebe­nen. Der Staat, des­sen eigent­li­che Haupt­auf­ga­be in der Gewähr­leis­tung der inne­ren als auch äuße­ren Sicher­heit lie­ge, wer­de aus­ge­höhlt und stün­de in einem Span­nungs­ver­hält­nis zur aktu­el­len Ord­nung, die er als eine »gleich­ge­schal­te­te Unord­nung« kategorisiert.

Sein Blick in die Zukunft fiel ver­gleichs­wei­se pes­si­mis­tisch aus, denn er sieht eher eine Ver­ste­ti­gung der neu­en Ord­nung durch die alten Kräf­te auf­zie­hen als ihre Ablö­sung. Also wie ange­sichts die­ser Ent­wick­lung verhalten?

Der nächs­te Vor­trag gab dar­auf eine urkon­ser­va­ti­ve Ant­wort: Sach­lich­keit sei das Mit­tel der Wahl. Ein Mora­li­sie­rungs­sog kenn­zeich­ne den moder­nen Staat, der durch eine all­ge­mei­ne Ver­un­k­la­rung der Din­ge, der Will­kür Tür und Tor öff­ne. Daher wis­se der Bür­ger nicht mehr, was mora­lisch noch erlaubt sei und was nicht. Die um sich grei­fen­de Mora­li­sie­rung sei wie­der­um nichts ande­res als eine Invi­si­bi­li­sie­rung, inso­fern als drän­gen­de gesell­schaft­li­che Pro­ble­me im Dis­kurs dadurch nicht klar benannt wer­den können.

Der hier inko­gni­to ver­blei­ben­de Vor­tra­gen­de sah es auf­grund des­sen als Pflicht an, daß je mehr an der Mora­li­sie­rungs­schrau­be gedreht wer­de, des­to mehr müs­se auf Sach­lich­keit bestan­den wer­den. Sach­lich­keit bedeu­te­te für Ihn der Ver­zicht auf Dif­fa­mie­rung und eine Ori­en­tie­rung an der Wahr­heit der Dinge.

Um die­se Sach­lich­keit zu eta­blie­ren, habe man die Auf­ga­be zur Selbst­ver­pflich­tung und Her­stel­lung eige­ner Klug­heit. Außer­dem müs­se man die anthro­po­lo­gi­schen Grund­kon­stan­ten zurück in den Fokus rücken. Durch­aus ein rich­ti­ger Appell, aber bleibt man so nicht den­noch macht­los vor dem Unge­tüm alles durch­drin­gen­der Pro­pa­gan­da, die durch die vor­an­schrei­ten­de Digi­ta­li­sie­rung kata­ly­siert wird? Die Fra­ge muß­te offenbleiben.

Zum Abschluß des ers­ten Tages ergriff noch ein­mal IfS-Lei­ter Dr. Erik Leh­nert das Wort und refe­rier­te über das Phä­no­men okzi­den­ta­ler Ratio­na­li­tät anhand der Theo­rien des deut­schen Aus­nah­me­so­zio­lo­gen Max Weber. Weber hat­te in sei­nem Klas­si­ker Die pro­tes­tan­ti­sche Ethik und der Geist des Kapi­ta­lis­mus (hier bestel­len) her­aus­ge­ar­bei­tet, wie die Her­aus­bil­dung des Kapi­ta­lis­mus durch einen pro­tes­tan­ti­schen Arbeits­ethos begüns­tigt wurde.

Indem »Arbeit« zum ent­beh­rungs­for­dern­den Mit­tel zum Weg zu Gott und die »Ora et labora«-Askese der Mön­che zum bestim­men­den Aspekt der Gott­ge­fäl­lig­keit erho­ben wird, berei­tet der Pro­tes­tan­tis­mus, im spe­zi­el­len der Cal­vi­nis­mus, dem Kapi­ta­lis­mus einen per­fek­ten Nährboden.

Aus die­sem Pro­zeß ent­steht dann wie­der­um nach Weber der ratio­na­le Staat, da nur die­se Orga­ni­sa­ti­ons­form dazu in der Lage sei, dem Kapi­ta­lis­mus die Sicher­heit des Fort­dau­erns zu geben. Die­ser zeich­net sich fer­ner durch einen aus­ufern­den Hang zur Büro­kra­ti­sie­rung aus.

Dem­zu­fol­ge ent­zau­bert der ratio­na­le Staat die Welt und bringt somit etli­che Phä­no­me­ne her­vor, denen die Rech­te den Kampf ange­sagt hat. Folgt man strin­gent Leh­nerts Vor­trag, ste­hen wir also in einem Span­nungs­ver­hält­nis aus Zuspruch zur The­se der Not­wen­dig­keit des Staa­tes einer­seits und der Ableh­nung sei­ner sys­te­mi­schen Aus­wüch­se andererseits.

Leh­nerts Vor­trag zu Max Weber sehen Sie hier:

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Der gan­ze Samstag

Der Aka­de­mie­sams­tag wur­de ein­mal mehr von Sezes­si­on-Redak­teur Bene­dikt Kai­ser eröff­net, der ent­lang sei­ner jüngs­ten Buch­ver­öf­fent­li­chung Soli­da­ri­scher Patrio­tis­mus. Die sozia­le Fra­ge von rechts (hier bestel­len) über »Iden­ti­tät und Soli­da­ri­tät« referierte.

Ganz im Ein­klang mit der Sen­tenz »Selbst­ver­ges­sen­heit ist der wah­re Sün­den­fall der Geschich­te« des zen­tra­len Vor­den­kers der Neu­en Rech­ten in Deutsch­land, Hen­ning Eich­berg, mach­te sich Kai­ser dar­an, den tot­ge­lei­er­ten Begrif­fen »Iden­ti­tät« und »Soli­da­ri­tät« auf den Grund zu gehen.

Dies voll­zog er unter der Prä­mis­se, daß der Staat als Garant einer soli­da­ri­schen Gemein­schaft fun­gie­re. Laut Kai­ser kommt der »Iden­ti­tät« hier­bei eine zen­tra­le Rol­le zu, weil sie den Bezugs­punkt für die Soli­da­ri­tät fest­le­ge. Sie tren­ne das not­wen­di­ge Innen vom Außen und ermög­li­che so, die Eta­blie­rung altru­is­ti­scher Hand­lun­gen, inso­fern als eine Ver­trau­ens­ba­sis eta­bliert wer­de, die dem Betrug vorbeuge.

Jedoch genü­ge »Iden­ti­tät« allein noch nicht: Erst die Kom­bi­na­ti­on von »Iden­ti­tät« und »Soli­da­ri­tät« – dem Zement, der nach dem fran­zö­si­schen Sozio­lo­gen Émi­le Durk­heim die Gesell­schaft zusam­men­hält – las­se sich ein funk­tio­nie­ren­der Sozi­al­staat rea­li­sie­ren. Kai­ser plä­diert daher dafür, den tota­len Rück­bau des Staa­tes zu ver­mei­den – sein gewich­ti­ges Cre­do »Wider die Auf­lö­sung des Staa­tes durch neo­li­be­ra­le Kapi­ta­li­sie­rung und links­extre­me Individualisierung«

Auf die­sen sozi­al­pa­trio­ti­schen Impuls folg­te eine inhalt­lich etwas anders gela­ger­te Betrach­tung der Din­ge, denn der Publi­zist Dimi­tri­os Kis­ou­dis näher­te sich dem Phä­no­men »Staat« unter dem Titel »Ord­nungs­staat, Rechts­staat, Sozi­al­staat« aus einer dezi­diert juris­ti­schen und libe­ral ange­rei­cher­ten Perspektive.

In die­sem Kon­text stimm­te er jedoch nicht zu einem Lob­ge­sang auf die Not­wen­dig­keit einer neu­en Bür­ger­lich­keit an, son­dern sah im Bür­ger­tum als klas­si­sches Kauf­manns­mi­lieu eher die Unfä­hig­keit zur Staa­ten­len­kung ange­legt. Ins­be­son­de­re der Wei­ma­rer Zeit und der in ihr prä­sen­te Kon­flikt zwi­schen den Theo­rien des »Tota­len Staa­tes« (Carl Schmitt), dem »Sozia­len Rechts­staat« (Her­mann Hel­ler) und der Inte­gra­ti­ons­leh­re nach Rudolf Smend wid­me­te Kis­ou­dis sei­ne Aufmerksamkeit.

Das Rin­gen um die Fra­ge des »Tota­len Staa­tes« sieht er dann in der BRD fort­ge­setzt, wobei sich Smends Inte­gra­ti­ons­leh­re schlu­ßend­lich durch­ge­setzt habe. Die Sozi­al­staat­lich­keit im Sin­ne Smends sei das heu­te bestim­men­de Prin­zip der BRD.

Jedoch funk­tio­nie­re die­ser Sozi­al­staat nicht als Schutz der sozi­al Schwa­chen, son­dern schus­te­re ein­zel­nen Min­der­hei­ten erheb­li­che Macht zu, die wie­der­um über Ver­tei­lung aus­ge­übt wer­de. Den Aus­weg aus die­sem Dilem­ma sieht Kis­ou­dis im »Ord­nungs­staat«. Nur die­ser kön­ne die Sicher­heits­funk­ti­on des Staa­tes wie­der­her­stel­len und sei­nen Rück­zug aus dem Pri­va­ten wie­der ein­läu­ten. Wer Kis­ou­dis Theo­rien zu einer neu­en Staat­lich­keit en Detail nach­voll­zie­hen möch­te, der greift am bes­ten zu sei­nem bei Manu­scrip­tum erschie­ne­nen Band Was nun? Vom Sozi­al­staat zum Ord­nungs­staat (hier bestellen).

Dimi­tri­os Kis­ou­dis Vor­trag sehen Sie hier:

Nach Kis­ou­dis inter­es­san­ten The­sen zur Staat­lich­keit ging es erst ein­mal an das legen­dä­re Buf­fet des Gast­hofs »Zum Schäf­chen«, wes­we­gen der dar­auf fol­gen­de Refe­rent, Rechts­an­walt Jochen Lober, der all­ge­mein ein­set­zen­den Ver­dau­ungs­mü­dig­keit ent­ge­gen­zu­wir­ken hatte.

Mit einem kennt­nis- und detail­rei­chen Vor­trag zu Carl Schmitts poli­ti­schen Ver­stri­ckun­gen am Ende der Wei­ma­rer Repu­blik gelang ihm dies auch. Im Vor­trag Lobers wur­de der chao­ti­sche Zustand der Ver­fas­sungs­leh­re Ende der 1920er Anfang der 1930er Jah­re deutlich.

In Bezug auf Schmitt sind für Lober zwei Gege­ben­hei­ten ein­deu­tig: An der Vor­be­rei­tung des »Preu­ßen­schlags« war das Plet­ten­ber­ger Genie nicht betei­ligt gewe­sen; die Abwehr von dezi­dier­ten Fein­den der Wei­ma­rer Ver­fas­sung habe er wie­der­um in Zusam­men­ar­beit mit der letz­ten Wei­ma­rer Regie­rung unter Kurt von Schlei­cher betrieben.

Der­weil ist an die­ser Stel­le Jochen Lobers aktu­ells­te Publi­ka­ti­on her­vor­zu­he­ben. Ins­be­son­de­re im Ange­sicht eines wild über­wa­chen­den Ver­fas­sungs­schut­zes kommt Beschränkt Sou­ve­rän. Die Grün­dung der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land als »West­staat« – alli­ier­ter Auf­trag und deut­sche Aus­füh­rung eine erheb­li­che Bri­sanz zu. Das in der Werk­rei­he TUMULT erschie­ne­ne Buch kann hier bestellt werden.

Den Abschluß des Vor­trags­sams­ta­ges mar­kier­te indes das auf Lober fol­gen­de Refe­rat des His­to­ri­kers Dr. Dirk Alt zum »Angriff auf die Sub­stanz«. Dar­in dreh­te es sich haupt­säch­lich um den neu­en Iko­no­klas­mus, der vor allem von der »Black Lives Matter«-Bewegung prak­ti­ziert werde.

Die­ser unter­maue­re die Pöbel­herr­schaft und för­de­re einen blin­den Van­da­lis­mus, der außer Zer­stö­rung wenig anzu­bie­ten habe. Neu sei dies alles nicht; Alt iden­ti­fi­ziert die Bil­der­stür­me­rei als eine anthro­po­lo­gi­sche Kon­stan­te. Für den Aus­üben­den ist sie unge­mein attrak­tiv, da sie die maxi­ma­le Ver­let­zung des Geg­ners zufol­ge hat.

Zum einen unter­streicht es sei­ne Macht­lo­sig­keit gegen­über dem Angriff auf essen­ti­el­le Zeug­nis­se sei­nes kul­tu­rel­len Selbst­ver­ständ­nis­ses und zum ande­ren betreibt es die voll­kom­me­ne Aus­lö­schung sei­ner Geschich­te. Doch sei­en die #BLM-Prot­ago­nis­ten nicht dazu in der Lage, die selbst geschaf­fe­ne Leer­stel­le zu füllen.

Dies voll­füh­re viel­mehr das aktu­el­le Estab­lish­ment, das die Chan­ce nut­ze, um die eige­nen uni­ver­sa­lis­ti­schen Posi­tio­nen, noch schnel­ler zur unum­stöß­li­chen Gül­tig­keit zu verhelfen.

Nach einer län­ge­ren Pau­se und Abend­essen ließ man den gelun­ge­nen Tag bei den belieb­ten Arbeits­grup­pen auf dem Rit­ter­gut aus­klin­gen. Bene­dikt Kai­ser und Roman Möse­ne­der gin­gen der Fra­ge nach »Wie aktiv wer­den in Zei­ten gefühl­ter Lethar­gie?«. Dr. Erik Leh­nert, Dimi­tri­os Kis­ou­dis und Jochen Lober erör­ter­ten die Fra­ge des Staa­tes unter beson­de­rer Beach­tung Carl Schmitts und ich hat­te die Ehre, zusam­men mit Götz Kubit­schek der rech­ten Öko­lo­gie auf den Grund zu gehen (sie­he hier die Nach­be­trach­tung von Kubit­schek zur Akademie).

Was im Rah­men der Grup­pen nicht final aus­dis­ku­tiert wer­den konn­te, fand dann noch sei­nen Weg an die Tische im »Schäf­chen«, wo bis in die Nacht eif­rig über die The­men des Tages gestrit­ten wurde.

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Der Sonn­tag­vor­mit­tag

Auch der letz­te Tag hielt hörens­wer­te Vor­trä­ge bereit. Den Anfang mach­te die Kul­tur­wis­sen­schaft­le­rin Dr. Bet­ti­na Gru­ber, die im Ver­lag Antai­os unter dem Pseud­onym »Sophie Lieb­nitz« veröffentlicht.

Ihre jüngs­te Publi­ka­ti­on trägt den Titel »Anti­ord­nung« und ist in der neus­ten Staf­fel der rei­he kapla­ken erschie­nen. Das lesens­wer­te Bänd­chen kön­nen Sie hier, bei Antai­os, erwer­ben. Ihr Vor­trag ori­en­tier­te sich sodann an eben die­sem kapla­ken und war mit dem glei­chen Titel überschrieben.

Gru­ber mach­te dort wei­ter, wo Dr. Dirk Alt auf­ge­hört hat­te, und setz­te zum Sprung in die Untie­fen post­struk­tu­ra­lis­ti­scher Theo­rie, aus deren Über­zeu­gun­gen nicht ein unwe­sent­li­cher Anteil der Moti­va­ti­on der #BLM-Bil­der­stür­mer rührt. Den Aus­gangs­punkt des domi­nan­ten Den­kens in unse­rer Zeit der Anti­ord­nung sieht Gru­ber im Post­struk­tu­ra­lis­mus und ins­be­son­de­re in den Aus­füh­run­gen des fran­zö­si­schen Phi­lo­so­phen Michel­le Fou­cault, der jeg­li­che Norm grund­le­gend in Fra­ge stellte.

Es geht bei den Post­struk­tu­ra­lis­ten bzw. bei Fou­cault nicht mehr dar­um, eine ver­meint­lich schlech­te Ord­nung mit einer neu­en bes­se­ren zu erset­zen, son­dern die Ord­nung an sich auf­zu­lö­sen. Alles wird bei ihnen flüs­sig; nichts ist wahr, gut oder falsch. Aus die­ser Posi­ti­on ergibt sich unwei­ger­li­che eine essen­ti­el­le Staats­feind­lich­keit, da der Staat für sei­ne Exis­tenz unwei­ger­lich auf ein Ord­nungs­prin­zip rekur­rie­ren muß.

Gru­ber hält in die­sem Zusam­men­hang das weit­ver­brei­te­te Schlag­wort des Kul­tur­mar­xis­mus für fehl­ge­lei­tet, da an den heu­ti­gen domi­nan­ten Theo­re­men in den Geis­tes­wis­sen­schaf­ten und im Kul­tur­be­trieb kaum noch der Fun­ke eines ord­nungs­her­stel­len­den Prin­zips prä­sent ist, wie es für den Mar­xis­mus jedoch kon­sti­tu­ie­rend ist.

Unse­re moder­nen west­li­chen Gesell­schaf­ten sind viel­mehr voll und ganz durch­drun­gen vom post­struk­tu­ra­lis­ti­schen Denken.

Nach die­ser lei­den­schaft­li­chen Gegen­re­de wider die Auf­lö­sung aller Din­ge oblag es Sezes­si­on-Chef­re­dak­teur und Antai­os-Ver­lags­lei­ter Götz Kubit­schek, die Aka­de­mie mit sei­nem Vor­trag »Ord­nung und Lan­ge­wei­le« zu schließen

Im Grun­de ver­ein­te Kubit­scheks Vor­trag drei wesent­li­che Aspek­te, die ent­we­der expli­zit oder impli­zit in den vor­an­ge­gan­ge­nen Refe­ra­ten des Aka­de­mie­wo­chen­en­des prä­sent waren:

  1. Die Sys­tem­wer­dung unse­rer Gesell­schaf­ten, zu des­sen Beschrei­bung Kubit­schek das Bild des Fluß­del­tas mit sei­ner trä­gen Dyna­mik des Flie­ßens und Sta­gnie­rens von Peter Slo­ter­di­jk auf­greift. Im Grun­de also, was Max Weber über die stän­dig fort­schrei­ten­de Aus­dif­fe­ren­zie­rung der Gesell­schaft in ein immer grö­ße­res Büro­kra­tie­mons­ter pos­tu­lier­te. Man könn­te in die­sem Ein­mün­den in das Fluß­del­ta auch das »Ende der Geschich­te« erblicken.
  2. Rolf Peter Sie­fer­les ener­gie­theo­re­ti­sche Betrach­tung, die im ener­ge­ti­schen Über­fluß den wesent­li­chen Antrei­ber für die Deka­denz, die Auf­lö­sung aller Din­ge und den Ver­lust der Sub­stanz iden­ti­fi­ziert. Kubit­schek sieht die­sen Umstand im Del­ta als gege­ben an und kate­go­ri­siert die BRD mit Arnold Geh­len als Insti­tu­ti­on, die „die Zugäng­lich­keit der mate­ri­el­len und geis­ti­gen Lebens­gü­ter für Alle als ethi­sches Pos­tu­lat“ ausgibt.
  3. Der Aus­bruch aus die­sem Gefäng­nis der Behä­big­keit; die For­de­rung nach Wie­der­be­las­tung, die Kubit­schek anhand der Bio­gra­phien Mar­tin Heid­eg­gers und Gott­fried Ben­ns ver­an­schau­licht und damit simul­tan auf­zeigt, wie schnell die Hoff­nung auf einen Aus­bruch aus dem Fluß­del­ta in die Erkennt­nis umschla­gen kann, nur in einem beson­ders extre­men Fluß­arm gelan­det zu sein, der das Sys­te­mi­sche schlu­ßend­lich noch stär­ker eta­bliert als die­je­ni­gen Berei­che des mäan­dern­den Gewäs­sers, aus denen man zu flie­hen suchte.

Gibt es dar­aus eine Aus­bruchs­mög­lich­keit und kann die Rech­te die­sen Akt über­haupt leisten?

Die drei Typen, die Kubit­schek ent­wirft, las­sen dar­an Zwei­fel aufkommen:

  1. Der Typus, der nur ein Stück vom Kuchen will. Ihm reicht es voll­kom­men, wenn das Par­tei­en­spek­trum ledig­lich um ein deut­lich kon­ser­va­ti­ves Ele­ment erwei­tert wird.
  2. Der Opti­mie­rer, der den aktu­el­len Pro­zeß bes­ser, sozia­ler und effek­ti­ver orga­ni­sie­ren bzw. neu­ord­nen möch­te und
  3. der vom Del­ta zu Tode gelang­weil­te, der jeg­li­ches Inter­es­se an einer (Neu-)Ordnung ver­lo­ren hat und sich zum Sta­tus quo indif­fe­rent verhält.

Nach den drei Tagen Aka­de­mie und ins­be­son­de­re nach Kubit­scheks Vor­trag mani­fes­tiert sich die Not­wen­dig­keit, die Fra­ge des Alt­his­to­ri­kers David Engels »Was tun?« für die Zukunft strin­gent zu beantworten.

Alle Vor­trags­vi­de­os der Aka­de­mie, die auf dem kanal schnell­ro­da nach und nach ver­öf­fent­licht wer­den, wer­den hier zum Zeit­punkt ihres Erschei­nens integriert. 

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Kommentare (39)

Der_Juergen

24. September 2020 14:52

"In diesem Zusammenhang sah Lehnert unsere Aufgabe darin, die Restbestände an existenter Ordnung zu bewahren und ihre vollkommene Zerstörung aufzuhalten. "

Lehnert sieht für die deutsche Rechte also die Rolle des Katechon vor, der den Niedergang verzögert. Ist denn sehr viel gewonnen, wenn Deutschland und (West)Europa statt in zehn Jahren erst in dreissig Jahren in den Orkus hinabfahren? Meiner Überzeugung nach ist an diesem System nichts mehr zu retten. Ich weiss um die Gefahren des Akzelerationismus, der leicht in kontraproduktiven Terror ausarten kann (wie im Fall von Brenton Tarrant, der mit seinem Massenmord an Moscheebesuchern die weisse Revolution zu beschleunigen wähnte), aber ein rasches Ende mit Schrecken, auf das dann ein Neubeginn folgen kann, ist einer jahrzehntelangen qualvollen Agonie allemal vorzuziehen.

Der Gehenkte

24. September 2020 15:59

"... die Frage des Althistorikers David Engels »Was tun?« für die Zukunft stringent zu beantworten"

Die Frage "Was tun" ist nicht die Frage David Engels - bei allem Respekt -, sondern es ist die Frage Tschernyschewskis und die Frage Lenins. Der eine hat in seinem Roman von 1863 den "neuen Menschen" entworfen, der andere in seiner Schrift das Avantgarde-Konzept der KP und den "Demokratischen Zentralismus" begründet.

Engels hingegen gibt Hinweise für das konservative Individuum, wie es sich selbst konservieren könne, u.a. mit Überlegungen, wie man jetzt "verantwortungsvoll investieren" solle. Sein Impetus ist schon in der Frage Rückzug. Seine Antworten können daher kaum strategischen Nutzen beanspruchen, sie zählen eher zum Segment Lebensberatung.

 

Laurenz

24. September 2020 16:27

 

@Der_Juergen

Da ist Ihnen absolut zuzustimmen. Der gleiche Gedanke beschlich mich auch beim Lesen.

(Natürlich können wir versuchen, wie JS schreibt, richtig im falschen zu leben.)

Im Gegenteil, wenn die Neue Rechte sich endlich mal aufraffen würde, auch neu zu sein, sind die linken Attribute, die BK gerne aus der Leserschaft untergeschoben werden, aber durchaus wirkungsvoll sind, doch recht unterentwickelt. Umso schneller die Karre in den Dreck fährt, umso früher werden wir die Berliner Junta endlich los. Die gesellschaftliche Verzögerung eines Niedergangs dient aber dem Regime, welches sowieso versucht, sich permanent neue Zeit zu kaufen, der wesentliche politische Inhalt seit, im Grunde, Jahrzehnten. 

Das Neue Deutschland der Linken ist Buntland, was nichts anderes heißt als Bomberland. Und wie wir bekanntlich alle wissen, ist Bomberland abgebrannt. Helfen wir zünden.

Gustav Grambauer

24. September 2020 17:18

"Alles, was tief ist, liebt die Maske" 

I

Folgerichtig ist, daß der kulturrevolutionäre Ganz-im-Hier-und-Jetzt-Hippie als erster in der Öffentlichkeit gegen den Maskenzwang aufmucken würde. Nietzsche erklärt, warum "Kulturbefreite" kein Verhältnis zur Maske haben (nicht zufällig im Zusammenhang mit "Diversity", von ihm damals "Jahrmarkt" genannt, die bunten Post-It-Klebezettel waren noch gar nicht erfunden):

"... Mit fünfzig Klexen bemalt an Gesicht und Gliedern: so sasset ihr da zu meinem Staunen, ihr Gegenwärtigen! ... Wahrlich, ihr könntet gar keine bessere Maske tragen, ihr Gegenwärtigen, als euer eignes Gesicht ist! Wer könnte euch – erkennen! Vollgeschrieben mit den Zeichen der Vergangenheit, und auch diese Zeichen überpinselt mit neuen Zeichen: also habt ihr euch gut versteckt vor allen Zeichendeutern! ... Aus Farben scheint ihr gebacken und aus geleimten Zetteln. Alle Zeiten und Völker blicken bunt aus euren Schleiern; alle Sitten und Glauben reden bunt aus euren Gebärden ...“ - Zarathustra. Zweiter Theil., KSA 4, Seiten 153 f. (Hervorhebung von mir)

- G. G.

Gustav Grambauer

24. September 2020 17:19

Dies müßte m. E., - Achtung, Wortspiel -, vertieft werden, denn hier liegen entscheidende und sehr produktive Zugänge zum Verständnis der allgemeinen Trägheit gegenüber dem Medizinterrorsystem. Erst wer dies für sich durchgearbeitet hat, wird den richtigen Ton treffen, wenn er mit anderen über den Maskenzwang spricht.

Dasselbe gilt insofern für den sogenannten Lockdown, als er viele in die anthropologische bzw. kulturelle Konstante der Häuslichkeit zurückholt. Bei v. Schönburg habe ich gelesen, daß seine Schwester Gloria v. Thurn und Taxis mal beim Ansichtigwerden einer bis auf den letzten Platz besetzten Speisewirtschaft ausgerufen hat: "Ja, haben die denn alle kein Zuhause?!" Anders als um 1968 herum war sie in dem Moment "cooler" als all die Gäste zusammen - ich sag`s schon lange: das Biedermeier will zurückkommen, und wenn das Volk nicht von sich aus aus seiner extrovertierten Phase herauskommt, dann kommt das Biedermeier eben auf die harte Tour zurück, dann setzt es eben einen "Lockdown".

- G. G.

Lotta Vorbeck

24. September 2020 17:45

@Gustav Grambauer - 24. September 2020 - 05:19 PM

"... ich sag`s schon lange: das Biedermeier will zurückkommen, und wenn das Volk nicht von sich aus aus seiner extrovertierten Phase herauskommt, dann kommt das Biedermeier eben auf die harte Tour zurück, dann setzt es eben einen "Lockdown"."

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Das was heute als Biedermeier bezeichnet wird, umfaßt eine Zeitspanne von etwa 30 Jahren. Sollten Sie, lieber GG mit Ihrer Prognose richtig liegen, bekäme die Madame Biedermann also noch bis 2050 Gelegenheit, zum Schaden von Volk und Land in der von derselben Madame etablierten Freiluftklapse weiter herumzukanzlern? - Eine fürwahr gruselige Vorstellung!

Der_Juergen

24. September 2020 19:48

@Der Gehenkte

Ich habe das neue Buch von David Engels mit Gewinn gelesen und würde mir hier in naher Zukunft eine Besprechung wünschen. Natürlich haben Sie recht mit Ihrer Bemerkung, dass es keine Strategie für den politischen Kampf der Rechten enthält. Es verinnerlicht gewissermassen die "Waldgänger-Mentalität". Angesichts der sich anbahnenden unwiderruflichen demographischen Katastrophe - die Drittweltinvasion wurde durch den Corona-Hype ja nur kurzfristig unterbrochen - können wir uns die für Jünger noch plausible Alternative zum System, den abwartenden Waldgang, heute nicht mehr leisten. Die klassische Frage "Was tun?" stellt sich schärfer denn je zuvor in der Geschichte, und kein Sezessionist hat bisher eine klare Antwort darauf erteilt. Ausser "aufklären, aufklären, aufklären" fällt auch mir nichts ein.

Der Italiener Paolo Giacchini meinte schon vor zwei Jahrzehnten, wir sollten einfach abwarten, bis das System unter der Last seines eigenen Unrats zusammenbreche, aber damit nach seinem Zusammenbruch nicht einfach "neue Schweine an die Tröge" (Churchill) kommen, müsste dann eine alternative Elite bereitstehen, die imstande und gewillt ist, Verantwortung, sprich Macht, zu übernehmen. Ja, das IFS leistet viel, ebenso der Populist Elsässer mit "Compact", aber die Basis muss rasch breiter werden, ohne deshalb an Qualität zu verlieren.

Slentz

24. September 2020 20:49

@Der_Juergen

"Ausser "aufklären, aufklären, aufklären" fällt auch mir nichts ein."

Es geht mir ganz ähnlich. Ich habe für mich auch noch keine Antwort auf die zwei in der Nachfragephase des Vortrags aufgeworfenen Fragen gefunden:

  1. Wie geht man mit der fortgeschrittenen und immer weiter fortschreitenden Vernutzung aller Dinge um?
  2. Welches Verhältnis nimmt man zur Mehrheit der Deutschen ein (die doch längst den Prozess der Vermassung vollzogen haben), "lohnt es sich" sich überhaupt noch um sie bemühen?

Vor dem Hintergrund dieser Fragestellung sehe ich den Rückzug ins Biedermeiertum, die innere Emigration kommen. Letztlich beantwortet das diese Fragen aber auch nicht. Es kann ja, insbesondere im Hinblick auf die eigenen Kinder und Enkel, nicht das Endziel sein, gute Bücher zu lesen, sich im Kreis von Gleichgesinnten auszutauschen, die eigene Scholle zu begärtnern und mit dem Antaios-Baumwollbeutel einkaufen zu gehen, um es mal überspitzt zu sagen.

Oder anders ausgedrückt. "Man kann sich jedoch nicht darauf beschränken, im oberen Stockwerk das Wahre und Gute zu erkennen, während im Keller den Mitmenschen die Haut abgezogen wird"

Cugel

24. September 2020 22:27

@Der_Juergen

Wir erleben die Eskalation eines jahrhundertealten, positiv rückgekoppelten Prozesses, der den Charakter einer Naturgewalt aufweist, ohne eine solche zu sein, und nach ebenso einfachen wie genialen Prinzipien abläuft, gesteuert und vorangetrieben wird. Die Große Transformation wird nicht in bzw. an einem Kataklysmus scheitern. Wahrscheinlich wird es einen solchen gar nicht geben, denn man hat nun die Mittel, den Systemwechsel, der keiner ist und in DAX-Konzernen deswegen offen und wörtlich als solcher propagiert wird, elegant in relativ geregelten Bahnen abzuwickeln. Solange Gesetze und Maßnahmen nicht explizit unter dem Titel „Ermächtigungsgesetz“ verkündet werden, bleibt mindestens die Zipfelmütze ahnungslos. Viele haben bereits jenen Grad der Verwahrlosung erreicht, in dem „schwacher Sinn und Schwachsinn konvergieren“ und der Verfall als solcher nicht mehr erkannt werden kann (H.-D. Sander). Bin am Wochenende wieder einigen solcher deprimierender Exemplare begegnet, es war grauenhaft). Machtlos ist der Bürger, der als solcher nicht mehr vorkommt, ohnehin, und so vollzieht sich die Metamorphose, die tatsächlich nur von Energiemangel aufgehalten werden könnte. Dieser wird aber nicht eintreten. Energie steht für Jahrzehntausende im Überfluß zur Verfügung.

Cugel

24. September 2020 23:01

@Der_Juergen, Slentz

"Ausser "aufklären, aufklären, aufklären" fällt auch mir nichts ein."
 

So geht es wohl fast allen von uns. Ich habe oft den Eindruck, Eseln die Wasserstelle weisen zu wollen. Einfachste Begriffe werden nicht mehr verstanden. Fundamente, die als solche selbstverständlich sein müßten, wurden nahezu vollkommen abgetragen. Der Grad des Wahnsinns korreliert dabei in meiner Wahrnehmung positiv mit dem Bildungsabschluß. Am schlimmsten ist tatsächlich das akademische Prekariat, beileibe nicht nur das sogenannte geisteswissenschaftliche. Egoistisch, verlogen und von einer dümmlichen Arroganz, die ihresgleichen sucht. Diese Menschheitsreligiösen gefallen sich im Spott über Gottesgläubige, während sie hysterisch aggressiv auf Kritik an der eigenen Götzenanbetung reagieren. Nicht das Geringste aus den letzten 100 Jahren gelernt, uns der Ewiggestrigkeit zeihend. Diese Leute erscheinen mir als das wohl stärkste Argument gegen die Demokratie.

Lotta Vorbeck

24. September 2020 23:18

@Cugel & @Der_Juergen

Die Stabilität eines Regimes hängt davon ab, wie lange die Leute dazu bereit sind, sich täglich neu von den Regierungsmedien einseifen zu lassen.

Durch nichts gedeckte FIAT-Money Geldsysteme haben ebenfalls nur solange Bestand, wie die Leute an das Geldsystem glauben.

Die Abonnenten der papiernen Systempresse sterben weg.

Die Glaubwürdigkeit der elektronischen Systemmedien bröckelt, ist aber noch immer nicht großflächig dahin.

Ob der von etlichen Analysten vorhergesagte Kollaps der Privatgeldwährung €uro, so er denn eintritt, das gesamte Kartenhaus zum Einsturz bringt, oder ob die bevorstehende Inflation die Schafherde in die Arme der Madame Biedermann treibt, wird sich weisen.

 

 

 

Lotta Vorbeck

24. September 2020 23:22

@Cugel - 24. September 2020 - 10:27 PM

"... und so vollzieht sich die Metamorphose, die tatsächlich nur von Energiemangel aufgehalten werden könnte. Dieser wird aber nicht eintreten. Energie steht für Jahrzehntausende im Überfluß zur Verfügung."

---

Verständnisfrage:

Welche großtechnisch nutzbare Energie 'steht für Jahrzehntausende im Überfluß zur Verfügung'?

RMH

25. September 2020 07:25

Es wäre schon einmal viel geholfen, wenn man von diesem dämlichen DDR/ jetzt Reichsbürgerbegriff "BRD" ließe und einfach von Deutschland spräche. 

Der Drang zum Staat ist widerlich ausgeprägt - aller Orten, selbst der Zoll hat keine großen Nachwuchssorgen (dabei umgeben uns fast keine Drittländer mehr - der Zoll wird nunmehr gegen die eigenen Leistungsträger gerichtet. Diese sind jetzt die Drittländer). Bei der Jugend ist die vermeintliche "Sicherheit" des Staates Anziehungspunkt Nr. 1, wenn es um die Berufswahl geht.

Auch die, die sich "rechts" nennen, aber dann am Ende doch Probleme mit echten Hierarchien und gesellschaftlichen Klassen haben, da sie diese nur materiell aber nicht spirituell begreifen können, nur der Drang zum Apparatschik, zum Beamten, zum großen, erlösenden Staat als deus ex machina.

Fortsetzung folgt ... 

 

RMH

25. September 2020 07:26

...

In meinem ganzen Leben habe ich mich noch nie als "libertär" empfunden, aber dieses ewige Rufen nach einem vermeintlichen Staat, der die "Dinge regelt", die fehlende Kraft zur Freiheit und zur Einforderung und Erkämpfung von Freiräumen hinterlässt dann schon so seine Fragezeichen. Dabei sind doch gerade Veranstaltungen wie die Sommerakademie eine Zeichen dafür, wie es geht. Noch gibt es diese Freiräume (sie werden schleichend kleiner). Diese konsequent nutzen und das gegebene Blatt ausreizen. Jeder an seinem Platz! Nur über die Freiheit und nicht über ein Anbiedern an den genuinen Feind wie Linke und Sozialdemokraten lässt sich die spezifisch deutsche Ausprägung der europäischen Kultur - und die sehe ich in auch ideal gedachten Weltanschauungen, bei denen der Begriff der Freiheit ganz zentral ist (siehe bspw. Schiller) - retten in das Zeitalter der digitalen Unmündigkeit, in welches die Welt abgebogen ist. In dieses Zeitalter der digitalen Verblödung müssen die Keimlinge der Freiheit gesetzt werden - und gerade kein Beamtenideal aus dem 19. Jhdt. Der Staat ist war und ist der wahre Biedermeier.

Laurenz

25. September 2020 09:05

@Slentz & Cugel & Lotta Vorbeck

Ihrer aller Wahrnehmung entbehrt eines gewissen historischen Bewußtseins, damit fallen Sie selbst in die Kategorie jener, die Sie herabwürdigen. Das "Volk" war noch nie anders. Lesen Sie einfach Hitlers "Mein Kampf" & wenn Sie es schon gelesen haben, erinnern Sie Sich. Alle ökonomischen & Bildungs-relevanten Schwierigkeiten, von denen Sie schreiben, waren auch vor 97 Jahren bereits präsent. Hier, in der Analyse, unterscheiden sich Marx & Hitler überhaupt nicht. Und hören Sie bitte auf, dauernd herumzujammern, das ist undeutsch.

@Lotta

Man hat mit mit dem Energie-Vorrat etwas übertrieben. Der Fakt ist allerdings, die deutschen Kohle-Reserven reichen beim aktuellen Energie-Verbrauch noch über 1.000 Jahre.

@RMH

Deutschland ist im Prinzip der Begriff für das perfekte Deutschland, welches weder Reich noch Republik sein kann. Denn das Deutsch-Sein sollte für jeden Patrioten im Vordergrund stehen, und nicht die Systematik einer Gesellschaftsform. Das haben unsere Reichs-Freunde wie TLW einfach nicht verstanden. Hoffe, BK sieht das ähnlich. Nur ist Deutschland aktuell weitab davon entfernt, perfekt zu sein.

sok

25. September 2020 11:24

Es ist klar, dass in der derzeitigen Situation eine gewisse Resignation entsteht. Es ist aber auch möglich, dass man aufgeschlossen dafür ist, neue Wege zum Erfolg einzuschlagen. Meiner Ansicht nach muss man den Gegner genauer unter die Lupe nehmen, um seine Schwachstellen zu erkennen. Das hat Schmidt-Denter in einem Mammutprojekt gemacht

Wenn man Schmidt-Denter kurz zusammenfasst, kommt er zu dem Ergebnis, dass die Antipatrioten die Nazikeule als Machtmittel nutzen. Das  ist nicht neue. Neu ist aber die interne Benutzung der Nazikeule zur Karriereförderung.

Wenn z.B. in der SPD jemand seine Aufstiegschancen erhöht, indem er die Nazikeule am eifrigsten schwingt, dann emntsteht natürlich ein Anreiz für die die größten Flaschen, die Nazikeule am stärksten zu schwingen. 

Die Antipatrioten haben die SPD zum Flaschenaufzug  gemacht und entscheidend zu ihrem Ruin beigetragen. Wenn man das zum Thema machen würde, käme man aus der Defensive heraus.

Lotta Vorbeck

25. September 2020 12:22

@RMH - 25. September 2020 - 07:25 AM

"Der Drang zum Staat ist widerlich ausgeprägt - aller Orten, selbst der Zoll hat keine großen Nachwuchssorgen (dabei umgeben uns fast keine Drittländer mehr - der Zoll wird nunmehr gegen die eigenen Leistungsträger gerichtet. Diese sind jetzt die Drittländer)." 

---

Die von der BRD-Finanzpolizei aka Zoll generierten Einnahmen werden an die EU-Kasse abgeführt.

sok

25. September 2020 19:10

@ Cugel; Außer "aufklären ,aufklären, aufklären" fällt mir auch nichts ein.

Meiner Ansicht nach ist gar nichts klar. Wie soll dann eine Aufklarung aussehen?

Warum gibt es keine Patrioten mehr?

Wie sind die massenweise vorhandenen Antipatrioten entstanden?

Mit welchen Machtmitteln herrschen die Antipatrioten in einer formal erhaltenen Demokratie?

Solution

25. September 2020 19:13

Auch ich sehe mit Mißfallen, daß die meisten Konservativen nur den Niedergang bremsen wollen. Ein typisches Beispiel ist deren aufgeweichter Volksbegriff. Die Deutschen werden weniger und die Fremden mehr. Die Schere klafft immer weiter auseinander. Was soll verhindern, daß mit mathematisch sicherer Wahrscheinlichkeit bald die Deutschen in der Minderheit sind? Glaubt hier jemand, daß es dann noch so sein wird wie heute (wo es schon schlimm genug ist)? Ein gebremster Niedergang ist definitiv keine Option.

Solution

25. September 2020 22:06

Finden wir uns ab mit dem Niedergang? Verzichten wir auf das, was eigentlich getan werden müßte? Schon wird ordentlich Öl ins Feuer gegossen. Es zeichnen sich noch ganz andere Bruchlinien ab, als wir bisher geahnt haben. Das System wird doch nicht durch sein aberwitziges Handeln den FUROR TEUTONICUS wecken? Das folgende Video läßt einen erschauern. Während wir hier diskutieren, wächst die Wut an anderer Stelle ins Unermessliche.

https://www.bitchute.com/video/wgCLyjn067OW/

Cugel

25. September 2020 23:26

@Laurenz

Schnellroda beruft sich auf die KR, die schließlich eine Reaktion auf die Entgleisung der Massengesellschaft ist. Sie werden nicht ernsthaft annehmen, daß wir von Ihnen der Ahistorizität Geziehenen über die Zustände vor 100 Jahren im unklaren sind, die z. B. E. J. Jung sehr viel gehaltvoller beschrieben hat als Hitler. Was die Gleichheit des Volks (wie kommen Sie zu den Anführungszeichen?) betrifft, so sollten Sie spezifieren, in welcher Hinsicht Sie diese feststellen. Ein Volkscharakter kann sich nämlich ändern. An Ihrem Vorwurf des Jammerns ist was dran.

Cugel

25. September 2020 23:41

@Lotta, Laurenz

Die Kohlenwasserstoffe reichen wahrscheinlich noch Jahrhunderte. Kernbrennstoffe haben eine um den Faktor 10⁶ höheren Energiedichte, was Uran  und Thorium in anbetracht der planetaren Vorkommen zu nach menschlichen Maßstäben unerschöpflichen Energieträgern macht, Amerikaner und Chinesen sitzen z. B. auf tausenden von Tonnen von Thoriumsalzen, die bei der Gewinnung von Seltenen Erden als Abfall anfallen. Lithium und Deuterium sind auch keine Mangelware, wenn es mit der Kernfusion irgendwann doch noch etwas wird.

brueckenbauer

25. September 2020 23:46

Nervig finde ich hier die ewige Polemik gegen die Parteien. Dabei war es DER große Fortschritt im Zusammleben, als eine große Revolution (die "glorreiche" in England) zum ersten mal nicht in der Unterdrückung der Besiegten endete, sondern ihnen ermöglichte, als "Partei" und "Opposition" weiter am politischen Leben teilzunehmen.

Für die Rechten geht es gar nicht ohne "Partei". Sonst enden wir wie in Weißrussland -wenn die Führungsfigur kippt, zerfallen ihre Wähler in hilflose Individuen, die der Auslieferung des Volksvermögens an westlich-kapitalistische Beutegreifer ohnmächtig zusehen müssen.

Lotta Vorbeck

25. September 2020 23:47

@Solution - 25. September 2020 - 09:13 PM

"Auch ich sehe mit Mißfallen, daß die meisten Konservativen nur den Niedergang bremsen wollen. ... Ein gebremster Niedergang ist definitiv keine Option."

---

Haben die bisherigen Bremsversuche, so sie denn eh' nicht bloß vorgetäuscht waren, eine spürbare Wirkung entfaltet?

Das Personal im Führerstand der vollgepanzerten Lokomotive reagiert weder auf Warnflaggen schwingende Streckenposten noch auf rot zeigende Lichtsignale. Mit röhrendem Diesel fährt der Zug weiter in Richtung der das Tal überspannenden Brücke, die keine Pfeiler mehr hat.

Ist es eine gute Idee der ohnehin 3. Klasse in den beiden ungeheizten Waggons am Zugschluß reisenden Passagiere weiterhin an den besoffenen Schaffner zu appellieren "endlich etwas zu tun"?

Wäre es eine bessere Idee, die Stahlplatten zwischen den Faltenbälgen im Übergang zum komfortablen Teil des Zuges anzuheben, die Hähne der Luftleitung beidseitig zu schließen, die Kupplung zu öffnen und sodann zu versuchen, die eigenen Waggons vor dem Totalabsturz mittels der Spindelbremse im Inneren der Waggons auf noch vorhandener freier Strecke zum Stillstand zu bringen?

Cugel

25. September 2020 23:56

Lehnert wird mit seiner Einschätzung recht behalten. Sachlichkeit ist sicher besser als besserwisserischer Eifer, aber meist schwer vermittelbar. Das wirkt abstoßend auf die Moralingedopten, und sie zeihen einen gefühlskalter Inhumanität. Die Leute haben schon zu lange die Hypermoralbrille getragen und sind dadurch kurzsichtig geworden. Auch deshalb halte ich BKs Ansatz für richtig. Die soziale Frage ist die entscheidende. Kisoudis' Buch ist auf meiner Bestelliste.

Lotta Vorbeck

26. September 2020 00:37

Larissa aus Berlin, 22, nicht tätowiert:

---> Eine Deutschland-Rede: Larissa Fußer bei Schwarmintelligenz 2020

aufgezeichnet in Erfurt am 05.09.2020

Laufzeit: 20 Minuten

Cugel

26. September 2020 01:42

@sok

Der von Ihnen zitierte Satz stammt von Der_Juergen.
Schmidt-Denter (den ich nicht gelesen habe) hat nicht das Ei des Kolumbus gefunden. Das Problem ist nicht monokausal.

Laurenz

26. September 2020 02:11

@Solution

Auch in den Amerikas sind Weiße eine Minderheit.

Der_Juergen

26. September 2020 08:52

@sok (19.10 Uhr)

Im Gegensatz zu Ihnen scheint mir die Ausgangslage sehr klar. Aufklären müssen wir die Aufklärungsbedütftigen und Aufklärungswilligen (vielleicht ein Drittel der Deutschen, aber unter dem Druck der Umstände wächst ihre Zahl) über die gigantischen Lügen, mit denen sich das antideutsche System im Sattel hält. Den Schwerpunkt legen sollte man gegenwärtig auf Corona, weil die Menschen von dieser Lüge am unmittelbarsten betroffen sind und die Rechte hier Bundesgenossen in anderen Lagern findet, siehe Berlin, 29. August. Bei wem der Groschen hier gefallen ist und wer kapiert hat, dass alle Systemparteien und -medien einen gigantischen Volksbetrug begehen, wird allen anderen Behauptungen dieser Lügner gegenüber fortan ebenfalls skeptisch sein, ob es nun der "menschengemachte Klimawandel" oder die Mär von den "hilfsbedürftigen Flüchtlingen" ist, die uns dereinst die Renten zahlen werden.

Solution

26. September 2020 09:44

@ Lotta Vorbeck: Ihre Frage kann ich nicht beantworten. Leider habe ich keine derzeit praktikable Lösung und bin genauso ratlos, wie die meisten. Für manche Probleme gibt es gar keine Lösung. 

@ Laurenz: Das zumeist Nichtbedachte ist, daß die Bevölkerungsentwicklung ein dynamischer Prozeß ist, d.h. daß sie ja nicht bei irgendeinem Proporz stehenbleibt, wenn man es will. Weiße in der Minderheit bedeutet z.B. zu einer Art "Südafrika" zu werden. Von der (unterdrückten) Minderheit bis zum Aussterben ist es dann nur ein kurzer Schritt. Auch in multikulturellen Gesellschaften bleibt letztendlich immer eine siegreiche ethnische Gruppe übrig, ob mit Gewalt, durch Geburtenzahl oder sonstwas, die die anderen beherrscht und vielleicht sogar ausrottet. Die Weißen in den USA müssen sich auch bald entscheiden, ob und wie sie überleben wollen.

Lumi

26. September 2020 10:07

@sok "Mit welchen Machtmitteln herrschen die Antipatrioten in einer formal erhaltenen Demokratie?"

Na das wissen wir doch alle: mit Lügenfunk und Lügenpresse, mit Schule und Uni, mit einem Staat, der unser Volk und unsere Geschichte nicht positiv als unser Wesen sieht, sondern negativ als Objekt, das zu behandeln, zu bewalten und zu bewältigen ist.

"Wie sind die massenweise vorhandenen Antipatrioten entstanden? Warum gibt es keine Patrioten mehr?"

Infolge gewisser Grundlügen bzw. vorgeschriebener Narrative zur Geschichte des 20. Jh. werden die Kinder in der Tat nicht nur apatriotisch, sondern antinational erzogen. Ich weiß das ganz genau, da ich selber genau so erzogen wurde und alles treuselig geglaubt habe und folglich eine linksliberale Gesinnung entwickelt habe. Diese kollabierte vollständig, als ich verstand, daß ich vom BRD Lügensystem nach Strich und Faden verarscht worden war. Eben genau das Thema, auf das Sie, sok, immer wieder hinweisen.

"Wie soll dann eine Aufklarung aussehen?"

Grundlügen gibt es einige. Die Bloßstellung einer jeden davon ist prinzipiell geeignet, Zweifel am Lügensystem zu wecken. So jedenfalls die Wirkung bei mir. Warum z.B. soll ich das Christchurch oder Hanau Narrativ glauben, wenn Bataclan und Nizza klar gelogen waren?

Lotta Vorbeck

26. September 2020 11:41

@Solution - 26. September 2020 - 09:44 AM

"Ihre Frage kann ich nicht beantworten."

---

Im Namen dieses Netztagebuches ist die Frage beantwortet.

Glast

26. September 2020 12:06

Mittlerweile habe ich das Gefühl, das Gras wachsen zu hören.

Die Lage ist für die AfD doch nun wirklich günstig. Muss ich ja nicht ausführen. Und passgenau vorm Superwahljahr zerbrechen Landtagsfraktionen! Und Chris Ares steigt urplötzlich aus und zieht sich ins Privatleben zurück?! Wo er doch so große Pläne hatte! Das System hat ihm und anderen die Instrumente gezeigt, da bin ich von überzeugt. 

Mir läuft es in letzter Zeit kalt den Rücken runter. 

Laurenz

26. September 2020 12:07

@Solution

Sie haben mit Südafrika Recht. Die heutigen Schwarzen dort an der Macht (ANC) sind keine Indigenen, ebensowenig, wie die ehemaligen Weißen (Buren & Briten) dort. Und die schwarze Politik dort unterscheidet sich auch nur unwesentlich von einer historischen weißen Politik. Apartheid war und ist alt-testamentarisch. 

Auch Ihr Punkt eines möglichen weißen Aussterbens stimmt. Und? Das ist Darwin.

Wir sind die jüngsten auf dem Planeten. Und wenn wir zum Überleben nicht gemacht sind, gehen unsere Nachkommen den Weg eines biologischen Genozids und Ausrottung als Art.

 

@Cugel

Wenn ich mich recht erinnere, antwortete Adolf Hitler 1929 auf die Frage eines Journalisten zu Fehlern in seinem Buch (Mein Kampf), daß er kein Schreiberling von Beruf sei. Er sei Politiker und schriebe keine Bücher, sondern schriebe in das Buch der Geschichte. 

Das wesentliche für mich, was aus "Mein Kampf" hängen geblieben ist, sind weder geo-politische Aspekte noch ideologische Aufhänger. Hängen geblieben ist die Nutzung linker Propaganda-Taktiken und die Analyse zum Umgang mit dem Volke und dessen Reaktionen. Der Relotius & Co, wie der ÖRR, arbeiten alle ausnahmslos nach den Vorgaben Adolf Hitlers und diese funktionieren wie ehedem.

Der_Juergen

26. September 2020 12:32

@Lumi

Danke für Ihre klare Antwort auf die letztgestellten Fragen von @sok. Ich hatte mich im zweiten Teil meiner eigenen Replik etwas klarer als Sie geäussert, so dass die Hausherren diesen Abschnitt gestrichen haben (keine Kritik; sie müssen vor allem an ihre Sicherheit denken).

Dass über manche der spektakulären Terroranschläge (11. September, NSU etc.) dreist gelogen wird, heisst nicht, dass die offizielle Version auch bei anderen Terrorakten automatisch falsch sein muss. Im Falle Brenton Tarrant (Christchurch) oder auch Breivik habe ich keine Indizien dafür gefunden, dass die Betreffenden nicht die Mörder waren. 

Gracchus

26. September 2020 17:04

High-End-Biedermeier mit poststrukturalistischem Bart

Hat der gute Michel postmortal noch eine Geschlechtsumwandlung vollzogen und ist also zu Michelle geworden? Woher hat Gruber diese Erkenntnis? Steht sie mit ihm in medialem Kontakt?

Der Poststrukturalismus hat auch schon einen langen Bart. Mich hat er nie so interessiert. Foucaults Begriff "Gouvernementalität" bietet m. E. aber einen brauchbaren Ansatz, die aktuellen Regierungstechniken zu analysieren. Ich habe Foucault eher deskriptiv verstanden, also, dass die "Verflüssigung der Ordnung" von der Ordnung selber betrieben wird, aber es ist schon lange her, dass ich mich damit beschäftigt habe. Interessant zu erfahren, wie Gruber meint, dass die aktuelle linke Identitätspolitik davon inspiriert ist. Die Pointe könnte sein, dass man sie mit poststrukturalistischem Besteck kinderleicht entwaffnen kann. 

Wenn ringsum das Chaos ausbricht, ist klar, dass man sich in seine Höhle zurückzieht, zumal die heutzutage mit allerlei technischem Spielzeug ausgestattet ist.

 

Gracchus

26. September 2020 17:12

Ich verstehe: Wenn ein ehemaliger Chorknabe Liedchen wie "Demokratie ist weiblich" trällert und sich nahezu die gesamte Irgendwie-Prominenz dabei zum Affen macht, kann man in Weltuntergangsstimmung geraten. Aber @Laurenz hat recht: Don't cry, work (Rainald Goetz). Nicht so jammern - wobei ich dahingestellt sein lasse, ob exzessives Gejammer un- oder nicht vielmehr urdeutsch ist.

sok

26. September 2020 17:46

@Lumi

Die ganzen Ausführungen sind vollständig richtig. Die Frage ist, ob die Darstellungen ausreichen, um die AfD aus der Defensive in die Offensive zu bringen.

Meiner Ansicht nach, wäre es für die AfD von Nutzen, die Tatsache auszunutzen, dass Schmidt-Denter den Problemen mit riesigem Befragungsaufwand genauer auf den Grund gegangen ist.

Grob zusammengefasst, kommmt Schmidt-Denter zu dem Ergebnis, dass die Mutter aller Lügen die Behauptung ist, dass die unbezweifelabare Realität des Holocaust, keinen Zeifel an der  Holocaust-Erziehung zulässt.

Für die AfD gibt es zwei Möglichkeiten, mit diesem Problem umzugehen. Man kann die Antipatrioten kritisiern, was auf den Versuch einer Umerziehung hinausläut. Ob das bei einem Drittel der Betroffenen gelingt, ist zwiefelhaft.

Die AfD kann aber auch Kritk an der Holocaust-Erziehung üben. Nach den Umfragen von Schmidt-Denter könnte man dafür zwei Dtittel der Betroffenen erreichen, die trotz antipatriotischer Erziehung  lieber ein normales Nationalbewusstsein hätten.

Schmidt-Denter fordert deshalb eine Evaluation der Holocaust-Erziehung. Das scheuen die Betroffenen natürlich wie der Teufel das Weihwasser. Deshalb haben sie den Lehrstuhl von Schmidt-Denter abgeschafft und auch alle anderen Lehrstühle mit der Bezeichnug Systemtheorie eliminiert.

Laurenz

26. September 2020 19:03

@Gracchus

Bei Ihrem amüsanten Beitrag mußte ich lächeln. Natürlich ist die weinerliche Stimm-Interpretation bezüglich der Beiträge meiner Mit-Foristen in meinem Kopfe und nicht in anderen. Aber so wie ich die Rückmeldungen erfahre, liegt meine Wahrnehmung sogar im Bereich einer Schnittmenge, Halleluja. 

Natürlich kann man sich beschweren und die Dingen beim Namen nennen. Allerdings ist die Art und Weise auch beim Schreiben wahrnehmbar. Wenn unsere Großväter und Großmütter sich so ins Hemd gemacht hätten, ob irgendeiner existenzbedrohenden Zukunft halber, gäbe es uns alle nicht.

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