Wirklichkeit und Weltordnung – Antwort auf Martin Sellner

Handelt es sich bei meiner Selbstrettung um eine "Arche-Noah-Taktik" oder will ich in Wirklichkeit etwas ganz anderes?

Caroline Sommerfeld

Caroline Sommerfeld ist promovierte Philosophin und dreifache Mutter.

Mar­tin Sell­ners Bei­trag zur Stra­te­gie der “Sezes­si­on” hat mich ange­regt, drei gro­ße Fra­gen her­bei­zu­schlep­pen: Was ist das Poli­ti­sche? Was ist die Wirk­lich­keit? Was ist die “Neue Weltordnung”?

Selbst­ver­ständ­lich sind über die­se Begrif­fe Regal­me­ter Lite­ra­tur ver­faßt wor­den, ich kann also an die­ser Stel­le nur gezielt eini­ge Bedeu­tungs­aspek­te her­an­zie­hen, um Sell­ners Grund­an­satz zu hinterfragen.

1. Was ist das Poli­ti­sche? Poli­tik ist die Ver­meh­rung der eige­nen Macht mit allen dazu geeig­ne­ten Mit­teln. Die­ser Zweck hei­ligt die Mit­tel, die zu sei­ner Errei­chung stra­te­gisch sinn­voll sind. In der Posi­ti­on der Ohn­macht muß es folg­lich dem poli­tisch Han­deln­den dar­um gehen, mehr Macht zu errin­gen. Er kennt kei­ne sitt­li­chen Kri­te­ri­en zu Unter­schei­dung von erlaub­ten und uner­laub­ten Mit­teln, eine Ein­schrän­kung wird ihm nur von außen durch die Staats­form und die in ihr herr­schen­den Geset­ze vor­ge­ge­ben. Inner­halb des Poli­ti­schen gibt es kei­nen Ein­wand gegen das Macht­prin­zip, im Gegen­teil, es ist sein urei­ge­ner “Code” (Niklas Luh­mann). Ein poli­ti­scher Akteur muß die­sem Prin­zip fol­gen. Macht hat aller­dings eine Eigen­schaft, die jeden ihr Ver­schrie­be­nen sitt­lich gefähr­det: sie kor­rum­piert, indem sie sei­ne nie­de­ren Trie­be akti­viert. Der Traum von mehr Macht schlum­mert im Ohn­mäch­ti­gen und wächst pro­por­tio­nal zu sei­ner Ohn­macht bis ins Uto­pi­sche. Für einen poli­ti­schen Den­ker ist alles am Maß des stra­te­gi­schen Vor­teils zu mes­sen, sodaß – nach dem alten lin­ken Spruch – auch “das Pri­va­te poli­tisch ist”. Fun­da­men­ta­lis­mus ist dem Luh­mann­schü­ler und Sys­tem­theo­re­ti­ker Rudolf Stich­weh zufol­ge dadurch gekenn­zeich­net, daß ein sozia­les Teil­sys­tem sein Prin­zip über die ihm neben­ge­ord­ne­ten übri­gen Teil­sys­te­me der Gesell­schaft setzt. Aus einem “poli­ti­schen Fun­da­men­ta­lis­mus” her­aus erscheint dann die “Selbst­ret­tung” des ein­zel­nen Men­schen (sei­ne Wirk­sam­keit im Nah­be­reich, sei­ne Rück­be­sin­nung auf Tugen­den, Glau­be etc.) als “Defai­tis­mus” und “Ver­lie­ren­wol­len” – weil er nicht unmit­tel­bar die poli­ti­sche Macht einer bestimm­ten Grup­pie­rung ver­grö­ßern will oder sich sogar ent­schie­den gegen das Macht­prin­zip richtet.

2. Was ist Wirk­lich­keit? Mar­tin Sell­ner miß­ver­steht mei­nen Ansatz, denn ich will weder an einer pri­va­ten “Arche Noah” bau­en noch einen Rück­zug in gated com­mu­ni­ties pro­pa­gie­ren, auch ego­is­ti­sche Wohl­le­be auf Kos­ten zukünf­ti­ger Gene­ra­tio­nen liegt mir fern. Mit­ten­drin­ste­hen in der Wirk­lich­keit will ich, und die­se so anneh­men, wie sie ist.

Rech­te Samm­lungs­ge­bie­te im Osten sind in mei­nen Augen eine grö­ßer­an­ge­leg­te Spiel­art des safe space. Es ist jus­ta­ment ein Rück­zug aus der Wirk­lich­keit, dort einen Teil des Lebens in Sicher­heit vor der Mul­ti­kul­ti­ge­sell­schaft ver­brin­gen zu wol­len, sei­ne Kin­der von die­ser fern­zu­hal­ten, und, das ist das ent­schei­den­de Pro­blem: sei­ne eige­nen Kräf­te eben­falls her­r­aus­zu­zie­hen aus der Wirk­lich­keit. Was ver­ste­he ich unter “Wirk­lich­keit” in die­sem Zusam­men­hang? Die Wirk­lich­keit ist da, wo ich wir­ken kann.

Das Unter­schei­dungs­kri­te­ri­um zwi­schen der Wirk­lich­keit und dem Rück­zug aus der­sel­ben liegt dort, wo ich ent­we­der eine Auf­ga­be ergrei­fe oder mei­nen Trie­ben nach­ge­be. Der Macht­trieb zieht den ein­zel­nen aus der Wirk­lich­keit in den Osten, inso­fern er alles dar­auf anlegt, wenigs­tens in einem klei­ne­ren Ter­rain sei­ne Macht zu erhal­ten. Der Sehn­suchts­trieb zieht den ein­zel­nen aus der Wirk­lich­keit in die Uto­pie, weil er dort unter sich sein zu kön­nen und nicht mehr kämp­fen zu müs­sen glaubt.

Akti­vis­ti­sche Ein­sät­ze im feind­li­chen Ter­rain sind nicht wirk­lich­keits­ge­mäß, da sie nur dazu die­nen, die Uto­pie von der eines Tages doch noch mög­li­chen Rück­erobe­rung zu füt­tern. In der Wirk­lich­keit zu wir­ken setzt gera­de vor­aus, daß man dort nicht hei­misch, nicht ein­ver­stan­den, nicht auf­ge­ho­ben ist. Wirk­lich­keit ist “wid­ri­ge Welt­ge­ge­ben­heit” (Niko­lai Berdja­jew). Ihre Auf­ga­be ist es, mich zur Wahr­neh­mung mei­ner Auf­ga­ben zu zwin­gen, und dazu muß sie immer noch wid­ri­ger werden.

Gera­de dort, wo Deutsch­land beson­ders krank ist, wo es deka­dent, tota­li­tär, häß­lich und ver­derbt ist, wo unse­re Kin­der am meis­ten gefähr­det sind, lie­gen die größ­ten Auf­ga­ben. Es han­delt sich mei­ner Ansicht nach um Hei­lungs­auf­ga­ben. Wir müs­sen viel eher Arzt als Feld­herr sein.

3. Was ist die “Neue Welt­ord­nung”? In sei­nem kapla­ken aus dem Jah­re 2016 beschreibt Man­fred Klei­ne-Hart­la­ge das Spe­zi­fi­kum einer von glo­ba­lis­ti­schen Eli­ten pro­jek­tier­ten und offen kom­mu­ni­zier­ten “Neu­en Welt­ord­nung” als Inein­an­der­grei­fen von Macht­me­cha­nis­men zur Zer­stö­rung der Völ­ker, der Fami­lie und der Reli­gi­on. Inzwi­schen dürf­ten noch eini­ge wei­te­re zu destru­ie­ren­de Berei­che hin­zu­ge­kom­men sein, die bei­spiels­wei­se im bun­ten Logo der “Agen­da 2030” von WEF und UNO alle unter einen Hut gebracht werden.

Der Hut heißt: digi­ta­le Kon­trol­le und Gleich­schal­tung der Welt­be­völ­ke­rung. Es han­delt sich hier­bei bereits um unse­re Wirk­lich­keit, und zwar nicht erst, sei­dem uns “Coro­na” kei­nen Zwei­fel mehr an der rea­len Umsetz­bar­keit sol­cher “Zukunfts­plä­ne” läßt. Daß eine so gear­te­te “Neue Welt­ord­nung” Sell­ners Stra­te­gie einer Gebiets­ho­heit der Rech­ten in irgend­ei­ner Form zulie­ße, hal­te ich für völ­lig aus­ge­schlos­sen. Sein Ver­gleich mit Sepa­ra­tis­ten und Volks­grup­pen ist an der Stel­le irre­füh­rend, wo wir nicht davon aus­ge­hen dür­fen, daß der­sel­be Feind, der das deut­sche Volk aus­lö­schen will im Rah­men einer glo­ba­len Migra­ti­ons­agen­da, uns Asyl im eige­nen Land gewährt, wenn wir nur ener­gisch genug auf unse­re “Min­der­hei­ten­rech­te” pochen. Gene Sharps regime chan­ge funk­tio­niert als astro­tur­fing, das von den­sel­ben Eli­ten zuge­las­sen wer­den muß, die iden­ti­tä­rer Wider­stand bekämpft, wie ich bereits hier kri­tisch ein­ge­wandt hatte.

Kurz und bün­dig: Wenn alle Men­schen auf die­sem Glo­bus für­der­hin geimpft, gechipt, digi­ta­li­siert und mit elek­tro­ni­schen Bezugs­schei­nen auf Nah­rung, Ener­gie, Wohn­raum und Fahr­zeu­ge ver­sorgt wer­den, ist eine “Sezes­si­on” eben­so müßig wie das von Sell­ner als fal­sche Stra­te­gie beschrie­be­ne Aus­wan­dern. Wir Deut­schen blei­ben nir­gend­wo ver­schont, weder im Pri­vat­le­ben, noch auf dem Lan­de, noch im Osten, noch in der Frem­de – unser äuße­res Schick­sal dürf­te für die nächs­ten Jahr­zehn­te besie­gelt sein. Ob wir, noch kür­zer und noch bün­di­ger, durch Gen-Expe­ri­men­te oder durch Umvol­kung dezi­miert wer­den, bleibt sich gleich. Wenn das so ist, dann ist es tun­lich, die eige­nen Macht- und Sehn­suchts­trie­be, die uns schwä­chen statt stär­ken, zu bekämpfen.

Denn Stär­ke wer­den wir brau­chen. Der Riß, der unser Volk spal­tet, wird tie­fer wer­den. Auch das “rech­te Lager” wird sich nicht auf eine ideo­lo­gi­sche Linie brin­gen las­sen und “einem gemein­sa­men Plan fol­gen” (Sell­ner). Schon anhand der gegen­wär­ti­gen Zer­reiß­pro­be, die die “Imp­fung” mit sich bringt, ist dies augen­fäl­lig. Es tren­nen sich jetzt schon die, die nicht in einer “Coro­na­dik­ta­tur” leben wol­len von denen, die nicht in einer “Mul­ti­kul­ti-BRD” leben wollen.

Der Riß, so mei­ne The­se, muß tie­fer wer­den und darf auch nicht durch eine poli­ti­sche “Samm­lungs­be­we­gung” beschwich­tigt wer­den, denn er muß gera­de uns Deut­sche an den Null­punkt der Macht­lo­sig­keit füh­ren. Ich habe ein neu­es kapla­ken-Büch­lein geschrie­ben, das den Titel Ver­such über den Riß trägt und mei­ne Über­le­gun­gen zur Selbst­ret­tung weiterführt.

Caroline Sommerfeld

Caroline Sommerfeld ist promovierte Philosophin und dreifache Mutter.

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Kommentare (65)

Gustav Grambauer

6. Oktober 2021 21:58

"Und er hat zu mir gesagt: Laß dir an meiner Gnade genügen; denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig. Darum will ich mich am allerliebsten rühmen meiner Schwachheit, auf daß die Kraft Christi bei mir wohne." - Kor. 12 / 19

(Die härtesten Kommunisten jedenfalls hatten das dahinterliegende Prinzip sehr gut verstanden und für ihren Kampf genutzt.) 

- G. G.

quarz

6. Oktober 2021 22:03

"Es handelt sich meiner Ansicht nach um Heilungsaufgaben. Wir müssen viel eher Arzt als Feldherr sein."

Dieser Gedanke verdient mehr Beachtung. Die Krankheit, die nicht nur unser Volk, sondern die gesamte westliche Zivilisation befallen hat, äußert sich in einem Verlust der Urteilskraft in Bezug auf die Frage, für wen wir Verantwortung tragen.

Der Wahn, für das Wohlergehen aller Mühseligen und Beladenen dieser Welt verantwortlich zu sein, geht einher mit einer geradezu verbrecherischen Flucht vor der Verantwortung für unsere Kinder, Familien und kulturellen Gemeinschaften, auf der Kosten die Weltrettungshybris geht.

Die Psychiatrie kennt derartige Krankheiten unter dem Namen Responsibility OCD (Obsessive-Compulsive Disorder). Je nach dem Grad der Zurechnungsfähigkeit der Befallenen drängt sich hingegen auch eine theologische Deutung auf, wonach die Weltretter "sein wollen, wie Gott". In wessen Fußstapfen sie damit treten, wird im heutigen Bildungskanon wohl nicht mehr vermittelt.

 

Adler und Drache

6. Oktober 2021 22:23

Caroline Sommerfeld erreicht eine Tiefe des Denkens und Urteilens, die mich zum Staunen bewegt und an die Mystik denken lässt. 

Nach Trumps Abwahl schrieb ich ihr: "Alles, was wir uns als Krücken heranzogen, wird uns aus der Hand geschlagen." Genauer: "Gott schlägt uns die Krücken aus der Hand."

Wir werden diesen Kampf nicht mit Krücken bestehen können, sondern zum dichteren Sein durchdringen müssen. Nicht instrumentell, sondern leiblich. Ich soll nicht einen Hebel suchen, sondern selbst zum Hebel werden.

Das ist, was ich bisher glaube begriffen zu haben.  

Gracchus

7. Oktober 2021 00:19

Dieser reichhaltige Beitrag wird sicherlich einige SiN-Gemüter erhitzen. 

1. Wie Frau Sommerfeld das Politische auffasst, ist vom Christlichen her - Kenosis - sehr verständlich. Ich bin da im Zwiespalt. Machtfragen stellen sich ja in jeder Gruppe, ja schon im Selbstverhältnis. Kann mit Macht nicht verantwortlich umgegangen werden? Kann man nicht ebenso sagen: Der Mensch korrumpiert die ihm von Gott gegebene Macht, weil er korrumpiert ist? Ist der Machttrieb, das Versprechen der Schlange, zu sein wie Gott? Aber ist das verwerflich, wenn Gott den Menschen als Ebenbild Gottes geschaffen hat? Brauche ich nicht Macht, um meinen Machttrieb zu zügeln.

Klar, man kann wiederum einwenden, dass politische Macht etwas Anderes ist, aber spielt da hinein. 

Ist die Selbstzweckhaftigkeit politischer Macht - Macht um der Macht willen - nicht das Kennzeichen moderner Politik. Liegt dies nicht in der Logik funktionaler Differenzierung, operativer Geschlossenheit und systemischer  Selbstreferentialität? Was für ein Kraut wäre dagegen gewachsen?

Gracchus

7. Oktober 2021 00:42

2. Vielleicht habe ich einen anderen Wirklichkeitsbegriff. Wirklich ist das, worin ich webe und lebe und bin. Die tiefste und höchste Wirklichkeit ist für mich Gott.

Die gegenwärtige Situation ist für mich gekennzeichnet durch Tendenzen hin zu Entsinnlichung, Entleiblichung, Entsubjektivierung, Entpersönlichung und - letztlich Entwirklichung. In der Technokratie wird der Mensch extrem reduziert und seiner Wirkungsmöglichkeiten beraubt (bereits durch die Maske; aber auch am Bildschirm).  

Braucht ein Mensch nicht auch safe spaces, um sich zu entwickeln. Für ein Neugeborenes ist das klar - aber gilt das nicht für das gesamte Leben? Ist nicht jede Wohnung ein safe space? Blumenberg: Wir sind Realisten nicht von Hause aus. 

Andererseits: Das Tier und das Offene. Die Versuchung des Menschen zu vertieren, sich also eine Umwelt zu schaffen, in die er so eingepasst ist wie ein Tier in seine Umwelt. M. E. steht dieser Traum hinter den technokratischen Bestrebungen. Der Riss - das Offene, das Widrige - ist aber auch die Möglichkeit zur Transzendenz. 

micfra

7. Oktober 2021 01:19

Sehr geehrte Frau Sommerfeld,

ich verfolge Ihre Texte und Gedanken zu diesem Thema mit großer Aufmerksamkeit. Beschreiben Sie nicht den bewussten und freiwilligen Gang zum Kreuz? Mich beschäftigt das auch sehr und ich finde bei Ihnen oft Bestätigung meiner Gedankengänge.

Wie war es den Juden möglich über hunderte Jahre in der Fremde doch eine eigene Identität zu bewahren? Ich befürchte, dass uns Deutschen das nicht gelingen wird, da wir keinen so starken Glauben an den einen Gott mehr haben, der den Juden doch in Fleisch und Blut übergegangen ist. Vielleicht ist das auch der tiefere Sinn der Beschneidung?

mf

Eine rechte Ideologie (auch als Minimum) wird uns sicher nicht retten, wie mancher hier glaubt.

 

Franz Bettinger

7. Oktober 2021 01:46

"Politik ist die Vermehrung der eigenen Macht mit allen Mitteln.“ Ist der Zusatz „mit allen Mitteln“ nötig zur Definition? Was, wenn einer seine Macht zu vermehren trachtet, was per se legitim erscheint, aber nicht mit allen Mitteln, sondern nur mit fairen? Ist das keine Politik? Was wäre es sonst? Oder gibt es das gar nicht: seine Macht mit fairen Mittel auszuweiten. Ist letzteres nicht ein klassischer demokratischer Grundsatz? Mindestens in der Theorie? 

Auch die nächste Aussage ziehe ich in Zweifel: "Macht korrumpiert jeden, indem sie seine niederen Triebe aktiviert.“ Das werden Sie aus eigener Erfahrung hoffentlich widerlegen können. Frau Sommerfeld. Betrachten Sie Ihr eigenes Leben. Hat Ihre Macht über Ihre Kinder und Ihren Mann und vielleicht noch über andere Ihre niederen Triebe geweckt? Haben Sie Ihre Macht missbraucht? Tun Sie wirklich alles nur um des eigenen Vorteils willen? Sicher nicht.   

"Die Wirklichkeit ist da, wo ich wirken kann.“ Klingt gut. Aber ist die Sonne nicht wirklich? Auf die Sonne können Sie nicht einwirken, und auf ihr können Sie schon gar nicht wirken. 

Andreas Walter

7. Oktober 2021 02:55

Hä? Heilen und der Riss muss tiefer werden? Gleichzeitig?

“Politik ist die Vermehrung der eigenen Macht mit allen dazu geeigneten Mitteln.“? Verwechseln Sie Politik womöglich mit Gewalt? Habe selten so wenig mit Ihren Ausführungen anfangen können wie heute. Mich schon gefragt, woher das wohl kommen könnte.

Will sie, also Sie, einfach nur provozieren?
Liegt es womöglich daran, dass sie ein Weibchen ist?
Oder eine Christin? Doch sagt nicht selbst Christus in der Bibel: "Und wo euch jemand nicht annehmen wird noch eure Rede hören, so geht heraus von demselben Haus oder der Stadt und schüttelt den Staub von euren Füßen. “ Matt. 10:14
“Wenn sie euch aber in einer Stadt verfolgen, so flieht in eine andere. Wahrlich ich sage euch: Ihr werdet mit den Städten Israels nicht zu Ende kommen, bis des Menschen Sohn kommt.“ Matt. 10:23
“Gehet nicht auf der Heiden Straße und ziehet nicht in der Samariter Städte, sondern gehet hin zu den verlorenen Schafen aus dem Hause Israel. Matt. 10:5-6
“Wo ihr aber in eine Stadt oder einen Markt geht, da erkundigt euch, ob jemand darin sei, der es wert ist; und bei demselben bleibet, bis ihr von dannen zieht.“ 10:11

Fraktion

7. Oktober 2021 05:30

1/2: Mir ist das Militärische näher, das den taktischen Rückzug und Frontbegradigungen kennt; Maßnahmen die selbstverständlich aus der Not geboren sind.

Sellner wurde vielfach kritisiert für seinen m.E. vernünftigen Vorschlag, sich gezielt in Gebieten anzusiedeln, um Enklaven zu schaffen. Tatsächlich bietet das ehemalige Mittel- und heutige Ostdeutschland die besten Voraussetzungen hierfür. Das heißt nicht, dass der Kampf aufhört oder es darum geht, sich in eine Art neuen Biedermeier zu flüchten, denn es geht ja gerade ums langfristige Überleben. Es geht darum, Gebiete zu durchdringen auf allen Ebenen, jedoch unter dem Radar staatlicher Repression, die sich ähnlich der Staatssicherheit hauptsächlich nach innen gegen das eigene Volk richtet. Intention ist, das Schulsystem, die Verwaltung, Justiz, Polizei und letztendlich auch die Politik zumindest in diesen Enklaven zurückzuerobern und dafür bietet der heutige Osten Deutschlands tatsächlich noch die besten Voraussetzungen. Die Betonung liegt dabei auf der schleichenden Unterwanderung unter dem Radar staatlicher Repression, denn proklamierte Siedlungsprojekte sind sofort Angriffsflächen für alle, die Deutschland nachhaltig abschaffen wollen. Dabei geht es auch nicht um bloß ein Gebiet, wie beispielsweise der Großraum Dresden, sondern um viele kleine Enklaven in Brandenburg, Sachsen, Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern sowie Sachsen-Anhalt. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dort bereits auf zahlreiche Gleichgesinnte zu treffen.

Fraktion

7. Oktober 2021 05:32

2/2: All das muss dezentral erfolgen aus den bereits oben genannten Gründen. Doch bevor große Veränderungen antizipiert werden können, braucht es erst einmal Nachwuchs und zwar mehr als die klassische 1-2 Kind(er) Familie, die nicht einmal ausreicht, um den Bestand zu sichern.  Wer nun einwirft, Kinder müsse man sich leisten können, dem sei gesagt, dass sich vorwiegend muslimische Siedler hiervon nicht abhalten lassen, weswegen sie auch drauf und dran sind, dieses Land sukzessive zu übernehmen. Es braucht keine zwei Urlaube im Jahr, keinen Oberklassewagen oder das brandneueste Lifestyle-Produkt. Wer genügsamer ist und seine Zeit seinen Kindern widmet, anstatt ausschließlich der Karriere, der leistet ein Vielfaches mehr für dieses untergehende Volk.

Anderswo ergeht es einem wie Jünger einst schrieb: „Man kann sich heute nicht in Gesellschaft um Deutschland bemühen; man muß es einsam tun wie ein Mensch, der mit seinem Buschmesser im Urwald Bresche schlägt und den nur die Hoffnung erhält, daß irgendwo im Dickicht andere an der gleichen Arbeit sind.“ Dennoch ist es vergebene Liebesmüh in den verlorenen Gebieten, denn jede Anstrengung verpufft dort unweigerlich an der Übermacht der erdrückenden Verhältnisse und die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass sich eigene Kinder, welche die Zukunft des Landes sind, gegenüber den Verhältnissen akklimatisieren und sich letztendlich dem grünroten Mainstream assimilieren, trotz aller Versuche der Eltern dem geistig entgegenzuwirken.

Ein gebuertiger Hesse

7. Oktober 2021 08:45

Wichtiger Aufsatz, danke.

"Der Riß, so meine These, muß tiefer werden und darf auch nicht durch eine politische "Sammlungsbewegung" beschwichtigt werden, denn er muß gerade uns Deutsche an den Nullpunkt der Machtlosigkeit führen."

Da steckt eine therapeutische Hoffnung drin: Die anderen, metapolitisch noch unerweckten, mögen in der Kulmination der Misere über diese ein Bewußtsein ausbilden - und genau daran gesunden. Aber ist das nicht eine intellektuelle Fantasie? Kann es eine solche Roß- bzw. Rißkur überhaupt geben, wenn die Unerweckten von der Konsumkultur des Great Reset so eingehegt (und gleichgeschaltet sowie dumm gemacht) werden, daß sie auf diese sozusagen transzendente Machtlosigkeit hin überhaupt kein Gefühl entwickeln können? 

Gustav Grambauer

7. Oktober 2021 10:15

Finde den Fehler:

https://www.youtube.com/watch?v=WGa1gVJNVFs

- G. G.

MARCEL

7. Oktober 2021 10:21

Man kann niemanden heilen, der nicht geheilt werden will.

Zugegeben: Ich werde nicht ganz schlau, was die praktische Zielsetzung angeht. Es hat im Duktus beinahe etwas von der Akzeptanz-Phase im Sterbeprozess nach Kübler-Ross.

Letztlich gibt es m.E. die Versuchung zur Vermeidung (z.B. Vermeidung, den Fehdehandschuh wirklich aufzunehmen), etwas, das kollektiv-psychologisch mit den historischen Hypotheken des 20 Jahrhunderts zu tun hat.

Die Versuchung zur Vermeidung kann ebenso desaströs sein, wie die zur kopflosen Eskalation.

Es gibt die nachvollziebare Angst, durch entschlossene Gegenwehr am Ende mehr zu verlieren, als man ohnehin verlieren wird. Ausnahme: die Selbstachtung. Aber, wer will die heute noch?

Diese Vermeidung folgt auf die unausgesetzte Frustrierungs-Strategie der Herrschenden, der man mehr Glauben schenkt, als der eigenen Stärke.

"Nullpunkt der Machtlosigkeit" ist eine Umschreibung für den Tod.

 

 

 

Andreas Walter

7. Oktober 2021 10:26

@Caroline Sommerfeld

Nur mal zu "Ihrem" Punkt 2:

Was ist eine Mauer? Was ist die Aufgabe einer Mauer?

Welche Funkion ergibt beziehungsweise erfüllt eine Grenze jedweder Art?

Alle vorhergehenden Fragen jedoch im Hinblick auf semipermeable Grenzen.

Bedeutung der Worte Diffusion, Diffusionsgeschwindigkeit und Eindringtiefe.

Bedeutung des Wortes Penetration.

Bedeutung der Wörter Überwachung und Kontrolle.

Warum will “das böse Patriarchat“, stellvertretend, der Islam, (männliche!) Kontrolle über (seine) Frauen?

Warum gibt es die Bonobos und was ist das besondere an ihnen unter den Menschenaffen?

Was macht daher auch Menschen eher wie Bonobos oder eher wie chimps? Es sind lediglich 2 Dinge, die den Unterschied machen und beide müssen gleichzeitig vorhanden sein. Beide haben zudem etwas mit Sicherheit zu tun.

 

Franz Bettinger

7. Oktober 2021 10:33

Zum Thema Macht passt der alte Witz: Ein Politiker wacht auf und sieht den Teufel an seinem Bett. „Was willst du?“ „Dir geben, was du willst“, antwortet Luzifer: „Du wirst bei jeder Wahl wiedergewählt. Du wirst ein Vermögen haben, schöne Frauen, Villen, Autos. Stimm zu und alles gehört dir.“ Politiker: „Klasse, aber was hast Du davon?“ „In 24 Jahren musst du mir deine Seele geben“, antwortet Luzi. Der Politiker bricht in Gelächter aus. „Und wo ist der Haken?“

200 Jahre vor Goethe endet der Machtgierige im Stück Die tragische Historie des Doktor Faustus in der Hölle, wo er mM auch hingehört. Im Gegensatz zu Marlowe’s Faust endet Goethe's Faust im Himmel. Ein Deus ex machina sorgt mit den Worten „Wer immer strebend sich bemüht, den können wir erlösen“ für ein (mMn unlogisches) Happy End. Hier wird das Thema beackert: https://www.epochtimes.de/feuilleton/faust-und-der-teufelspakt-des-21-jahrhunderts-a3593210.html 

tearjerker

7. Oktober 2021 10:46

„Der Riss muss tiefer werden.“ Sehr richtig. Währenddessen fährt die Globohomo-Gemeinde ihre Kampagne weiter: "I think we'll end up raising the debt ceiling through December and it gives us the next three months, two months of this ... to focus on finishing the Build Back Better agenda," (US-Democrat Coons, gestern).

zeitschnur

7. Oktober 2021 10:51

Ich bin insgesamt beeindruckt davon, wie tief der Glauben vieler Kommentatoren an das ist, was vor Augen ist.

Gehen wahnwitzige Pläne auf? Wann taten sie das schon mal in der Weltgeschichte?

Die Ohnmacht anzuerkennen finge schon erst damit an, dass man erkennt, dass niemandes Pläne gelingen werden, weder die einen noch die anderen. Ohnmachtsbereitschaft macht erst fähig zur Zukunft und zur Wirklichkeit im genannten Sinn. Solange sich allesamt auf ihre Illusionen versteifen, kann der Riss nur tiefer werden. Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben verliert um meinetwillen, wird es finden. Denn was wird es einem Menschen nützen, wenn er die ganze Welt gewönne, aber sein Leben einbüßte? Oder was wird ein Mensch als Lösegeld geben für sein Leben? (Mt 16,25f)

Aus der Ohnmacht können aber Vollmachten erwachsen. Sie sind verliehen, nicht angemaßt und verleihen Autorität - nicht Macht.

Niekisch

7. Oktober 2021 11:13

"Was ist das Politische? Politik ist die Vermehrung der eigenen Macht mit allen dazu geeigneten Mitteln. Dieser Zweck heiligt die Mittel, die zu seiner Erreichung strategisch sinnvoll sind."

Gibt es ein deutlicheres Beispiel dafür, dass uns nach wie vor, absolut nervtötend und wirksamkeitshemmend eine gemeinsame Begriffsgrundlage in Form eines "weltanschaulichen Minimum" fehlt. Ich setze der von Machiavelli ausgehenden und auf städtetatistischer Grundlage beruhenden Politikdefinition Caroline Sommerfelds eine eigene entgegen, die unseren Notwendigkeiten vielleicht eher entspricht: 

"Lasse Politik alleine als Streben nach der Verwirklichung volksgemäßen Wollens und der Unabhängigkeit Deines Landes gelten" ( Appell an alle Identitären für 2014, www.diskuswerfer.wordpress.com )

Warum müssen wir Deutsche uns immer selber fremdbestimmen? Ist unsere Fremdbestimmung von außen nicht schon groß genug?

Waldgaenger aus Schwaben

7. Oktober 2021 11:16

Ist es Zufall, dass dieser Artikel am 450. Jahrestag der

Seeschlacht von Lepanto erscheint?

Heute wird in der katholischen Kirche zum Dank für diesen Sieg das Rosenkranzfest gefeiert, ein Gebotener Gedenktag.

Niekisch

7. Oktober 2021 12:00

"man erkennt, dass niemandes Pläne gelingen werden, weder die einen noch die anderen."

@ zeitschnur 10:51: Ich setze in unserem Sinne entgegen: "Erkenne, dass alle naturwidrigen Lehren am Ende scheitern." ( Appell an alle Identitären für 2014, www.diskuswerfer.wordpress.com )

Warum fesseln wir uns immer selbst?

Laurenz

7. Oktober 2021 12:23

Die Predigten, die hier gehalten werden, gehen mir auf den Senkel. Also ob diese Predigten irgendetwas mit dem Artikel zu tun hätten.

"Jaja, der Herr schütze uns vor der ewigen Verdammnis."

Haltungsfremde Mitleser werden sich totlachen, das ist natürlich auch ein Erfolg in der politischen Auseinandersetzung.

Wer mir nicht glauben mag, kann sich hier weiterbilden, Papst Gregor IX verdächtigte den Staufer Friedrich II als Autor dieses Buches.  https://de.wikipedia.org/wiki/De_tribus_impostoribus

Und letzterer war wohl einer der Klügsten unseres Volkes.

Der Artikel ist sehr gut & die Bibel-Foristen ziehen ihn runter.

Der einzige der Knieenden, der das verstanden hat, ist gleich zu Beginn @Gustav Grambauer, der den Bezug zur Politik, wie ganz richtig zu den Kommunisten hergestellt hat. Er stellt damit auch konsequent den Bezug zu den antiken Bolschewisten her.

CS schreibt nichts anderes, als das die Betroffenheit des einzelnen zunehmen muß, um entweder eine Lösung oder eine Eskalation zu provozieren.

Mit Verlaub, über die alte Taktik der Kommunisten schreibe ich auf der SiN seit Jahren im Monatstakt. Statt Bibel-Zitate zur Erwärmung der Gemüter zu posten, sollten einige hier besser mal ihr Gedächtnis trainieren.

Bitte geben Sie Ihre ewig gestrige Mission hier auf & werden der Neuen Rechten gerecht.

Dietrichs Bern

7. Oktober 2021 12:26

Frau Sommerfeld zeigt das auf, was zu tun ist, was zu tun bleibt.

Der Rest begeistert sich an der Tatstatur an sich selbst. Aber nur da.  

Niekisch

7. Oktober 2021 13:02

 "Was ist Wirklichkeit?" So wie Meister Eckhart das Wort Wirklichkeit in Übersetzung von lat. actus (actualitas) als im Wirken kundgetanes Sein eingeführt hat, sollten wir es uns nicht schwerer machen, als es ist. Mit den uns evolutionsbewirkt zur Verfügung stehenden, beschränkten Wahrnehmungsmöglichkeiten nehmen wir über die Lebenszeit hinweg variierenden Einwirkungen auf das uns Wahrnehmbare zur Kenntnis und reagieren darauf. Wenn also eine Bedrängnis vor Ort immer größer wird, vergleiche ich sie quasi selbstwirkend mit dem früheren  Zustand, verdränge die Wahrnehmung, verfalle in Gleichgültigkeit oder kämpfe dagegen an. Ortswechsel zwecks Machtgewinn- oder erhalt, Sezessionsstrategien, selbstherbeigeführte "Riß"problematiken sind Folgen, nicht die causa. 

Fragen wir uns ganz schlicht: Was bin ich zu erkennen in der Lage, was erkenne ich, was empfinde ich darob, wozu treiben mich Seele und Überlegungskraft, wo ist mein Nächster zum kameradschaftlichen Vorwärtsschreiten, wo ist unser Manifest in  u n se r e n  Begriffen und Worten, unser Appell zum gemeinsamen Weiterschreiten im größeren Kreis, wie finden wir Strategie und jeweilige Taktik nicht in erster Linie zur Macht, sondern zum Bemächtigen?

Nordlicht

7. Oktober 2021 13:09

"... Politik ist die Vermehrung der eigenen Macht mit allen dazu geeigneten Mitteln."

Das scheint mir eine schräge Sicht zu sein. So etwas betreibt auch ein Mafioso, der zB als "geeignetes Mittel" Morde veranlasst. Das ist keine Politik.

 

"... viel eher Arzt als Feldherr sein."

Klingt gut, aber auch der gute Doktor Albert Schweitzer in Lambarene hat nur Einzelnen helfen, jedoch nicht die Strukturen verändern können. Ebenso wenig wie tausende ihm nachfolgende Entwicklungshelfer.- Und ein Feldherr ohne Armee ist ein Witz.

 

"Wenn alle Menschen auf diesem Globus fürderhin ..."

Eine Gleichschaltung von Wessies (- Kaukasier in Europa, USA bis Neuseeland) durch Silicon-Valley+Wallstreet kann ich mir noch vorstellen, die Einbeziehung der restlichen 90 Prozent nicht. Unser Verbündeten gegen die Neue-Weltordner sind mE primär die osteuropäischen Völker, dann die muslimischen Länder. 

zeitschnur

7. Oktober 2021 14:26

@ Niekiesch

Und? Womit haben Sie nun "entgegengesetzt"?! Das Naturwidrige scheitert tatsächlich immer.

Ansonsten: Bemächigen ist nichts anderes als Macht vermehren. Macht im Sinne von zum Eigentum machen, obwohl es nicht Eigentum ist. Macht im Sinne von Kontrollieren.

Und genau das ist das Gegenteil einer Vollmacht.

Das Wahrnehmbare geht weit über das hinaus, was Sie schreiben. Der Mensch könnte sich das Ewige begrifflich nicht denken, wenn er nicht selbst zur Ewigkeit bestimmt wäre. Aber der Bereich dessen, wessen man sich bemächtigen kann, ist lächerlich klein, und es ist Stolz und Dummheit, Charisma und Exousia auszuschlagen, nur weil man sich ihrer nicht bemächtigen kann ...

Niemand wird hier irgendetwas "auslöschen", aber innerhalb der lächerlichen Grenzen der Dummheit mag der Versuch unternommen werden. Auch der Versuch, etwas zu "retten". In diesem Bereich ist nichts zu retten. Man muss in den Bereich des Ivri gehen, des "Jenseitigen", des Hebräers, niemand wird einem dort ein Haar zu krümmen vermögen.

Adler und Drache

7. Oktober 2021 14:45

@Laurenz

Bitte geben Sie Ihre ewig gestrige Mission hier auf & werden der Neuen Rechten gerecht.

Merken Sie eigentlich, wie Sie reden? Das ist doch eine unfreiwillige Offenbarung, oder? 

Ich möchte Sie mit einer gewissen Dringlichkeit an Nietzsches Warnung erinnern, zu lange in den Abgrund zu schauen. 

Laurenz

7. Oktober 2021 14:53

@Nordlicht

"Politik ist die Vermehrung der eigenen Macht mit allen dazu geeigneten Mitteln."

Das scheint mir eine schräge Sicht zu sein. So etwas betreibt auch ein Mafioso, der zB als "geeignetes Mittel" Morde veranlasst. Das ist keine Politik."

Genau das ist Politik. Die (Limes') Unanständigkeit, die hier https://sezession.de/64865/vs-und-ifs-erik-lehnert-im-gespraech stattfindet, kommt bei der Neuen Rechten viel zu kurz. Anständigkeit hat nur im persönlichen & privaten Rahmen zu erfolgen, doch nicht im Politischen. Wenn wir mithalten wollen, müssen wir unsere Unanständigkeit vervielfachen & uns endlich mal von Ihrem, Nordlicht (& anderer), Kindergeburtstag verabschieden.

Natürlich verfügen wir über keine staatliche, rechtsfreie Grauzone, wie den VS. Insofern ist Mord aktuell nicht in Betracht zu ziehen. Das überlassen wir erstmal weiterhin den etablierten Parteien.

"... viel eher Arzt als Feldherr sein."

Intuitiv haben Sie die einzige legitime Kritik am Artikel verlauten lassen. Wir müssen nicht Arzt, sondern "Virus" sein & willentlich die materielle Eskalation verstärken. Es kann zukünftig gar nicht genug "Blackouts" geben.

anatol broder

7. Oktober 2021 15:01

nach sommerfeld erfüllt die wirklichkeit einen zweck:

«ihre aufgabe ist es, mich zur wahrnehmung meiner aufgaben zu zwingen.»

man muss also eine idee nur oft genug kreisen lassen, dann zeigt sich schon eine antwort (vgl large idea collider). es wundert nicht, dass der verlag ihr neues büchlein so umschreibt:

«caroline sommerfeld versucht eine unerwartete antwort auf diese fragen.»

der zirkelclown macht den zirkelschluss.

Kommentar Sommerfeld: Der Logiker macht den Logiksprung ... Es ist doch wohl klar, daß alles in der Welt eine Aufgabe hat (causa finalis), und diejenige der Wirklichkeit eine andere ist als diejenige von Caroline Sommerfeld. Das ist nicht zirkulär. Ich komm mir ein klein bißchen so vor wie Heidegger mit Carnap, der meinte, H.s existentialistische Rede vom "Sein" sei unmöglich, weil "sein" nur eine grammatische Kopula sei.

Niekisch

7. Oktober 2021 16:19

" Womit haben Sie nun "entgegengesetzt""

@ zeitschnur 14:26: Frau Sommerfeld hält alle Planalternativen für scheiternd, ich hingegen nur das Naturwidrige, sodass Gegensätzlichkeit der Argumentation vorliegen dürfte. Ich gestehe allerdings ein, dass selbst naturkonforme Pläne und Vorhaben unter den Menschen hin und wieder wegen Feindesübermacht zunichte gemacht werden.

"Bemächigen ist nichts anderes als Macht vermehren. Macht im Sinne von zum Eigentum machen, obwohl es nicht Eigentum ist. Macht im Sinne von Kontrollieren.Bemächigen ist nichts anderes als Macht vermehren. Macht im Sinne von zum Eigentum machen, obwohl es nicht Eigentum ist. Macht im Sinne von Kontrollieren."

( Sich ) bemächtigen geht auf indogermanisch "magh" zurück, also mögen, vermögen zurück, bedeutet als mitnichten nur "Macht vermehren". Explizit hatte ich geschrieben: "wie finden wir Strategie und jeweilige Taktik nicht in erster Linie zur Macht, sondern zum Bemächtigen?" Bemächtigen, also Festsetzen, Implementieren unseres Wollens durch Charakterstärke und Überzeugungskraft..Rest folgt.

Niekisch

7. Oktober 2021 16:42

"Das Wahrnehmbare geht weit über das hinaus, was Sie schreiben. Der Mensch könnte sich das Ewige begrifflich nicht denken, wenn er nicht selbst zur Ewigkeit bestimmt wäre. Aber der Bereich dessen, wessen man sich bemächtigen kann, ist lächerlich klein"

@ zeitschnur 14:26 II: Wenn Sie genau lesen, dann habe ich die Grenzen des für den Menschen Wahrnehmbaren nicht beschrieben, sondern nur auf die Beschränkung an sich hingewiesen. Und dann auch nur auf die evolutionsbedingte Wahrnehmungsbeschränkung. Ich will nicht ausschließen, dass Medien oder gottgläubige Menschen einen erweiterten Wahrnehmungshorizont besitzen. Für mich erkenne ich nur, in ähnlicher Lage wie die Ameise zu sein, für welche der nächste Baumwipfel die gleiche Rolle spielt wie für uns das mit dem besten technischen Hilfsmittel im All Ersichtliche. 

Wenn irgendein Hebräer "das Jenseitige" verkörpert, dann war Jesus jedenfalls kein Hebräer. Und er war in seiner charismatischen Ohnmacht mächtiger als jede Exousia.

Niekisch

7. Oktober 2021 16:52

"wo unsere Kinder am meisten gefährdet sind, liegen die größten Aufgaben. Es handelt sich meiner Ansicht nach um Heilungsaufgaben. Wir müssen viel eher Arzt als Feldherr sein."

Die Hirnwaschungen besonders an Kindern und Jugendlichen führen über längere Zeiträume hinweg zu Spaltungsirresein, wie man es jedenfalls noch vor einiger Zeit nannte. Es gibt dazu eine Schrift von Irsigler. Aber auch Antonia Grunenberg, Die Lust an der Schuld, und Horst Obleser, Ein Gott auf der Couch, sind dazu ergiebig. Die kollektive Psychose kann nur durch heilende Narrative überwunden werden. Deshalb ist Caroline Sommerfeld insofern völlig zuzustimmen. ( vgl. auch "Appell an alle Identitären für 2014 in www.diskuswerfer.wordpress.com ) 

Laurenz

7. Oktober 2021 17:58

@Niekisch @Zeitschnur

"Macht"

kommt von "machen". Er, sie, es macht.

"Ohnmacht"

kommt von "ohne machen". Er, sie, es macht nichts.

Und eine Vollmacht erteilen, kann auch nur derjenige, der diese Macht innehält. 

Jemand, der am Kreuze hängt, hat jegliche Macht verloren & wurde durch die Mächtigen gerichtet.

Das als Trost für Ohnmacht zu verkaufen, heißt nur, weiterhin der Ohnmächtigkeit zu frönen.

Der Erfolg der Kommunisten beruft sich genauso auf diesen Aspekt, den Trost & die Ohnmacht zumindest kurzfristig nicht mehr hinzunehmen. Die Kurzfristigkeit dieses Ansatzes, gepaart mit keinem ersetzenden Trost für die neue Ohnmacht, ließ die Kirche unter Stalin überleben.

anatol broder

7. Oktober 2021 18:09

der schwierigste begriff dieses artikels ist der «sehnsuchtstrieb». sommerfeld bemühte ihn bereits im artikel entängstigung. dort findet man auch den «sehnsuchtspunkt», an dem «bildlich gesprochen luzifer ansetzt.» der griff zur sehnsucht geht offenbar auf berdjajew zurück. ob der sehnsuchtstrieb eine umschreibung sein soll, «wie man wird, was man ist» (nietzsche), ist mir nicht klar.

Kommentar Sommerfeld: Der Begriff ist vielleicht mißverständlich, weil in "Sehnsuchtstrieb" die Sehnsucht das movens ist und in "Machttrieb" das Objekt, worauf der Sehnsuchtstrieb sich richtet. Der Begriff stammt nicht von Berdjajew, welcher aber sehr vieles beschreibt ("Knechtschaft des Menschen durch Verführungen" wie gesellschaftliche Anpassung, kulturelle Mächte - auch Politik zählt dazu - und den "Individualismus"), das ich "Sehnsuchtstrieb" nennen würde. Nietzsches "Werde, der du bist" ist genau das Gegenteil: zu werden, was einem als enérgeia eingeschrieben ist, was in einem angelegt ist als höhere Möglichkeit, wird durch die niederen Triebe sehr oft vereitelt.

Charlemagne

7. Oktober 2021 18:20

Rechte Sammlungsgebiete im Osten sind in meinen Augen eine größerangelegte Spielart des safe space.

Das ist richtig, nur wüßte ich nicht was dagegen spräche.

Unlängst habe ich mich am Gartenzaun mit einem frischgebackenen Eigenheimbesitzer in einer neu gebauten Siedlung unterhalten. Alles schön gestaltet: Die Gehwege, der Rasen, die Ziersträucher … Allerdings hat er sich über das nähere Umfeld indem er sein Bauland erwarb keine Gedanken gemacht und beklagte sich darüber, dass seine Kinder auf dem Schulweg Schutzgeld bezahlen müssen. Insofern sahen er und seine Nachbarn sich genötigt einen Fahrdienst zu organisieren.

Er hat, wie viele, einfach nur den Fehler gemacht, direkt um die Ecke umzuziehen und nicht 500 km weiter weg.

Wirklichkeit ist "widrige Weltgegebenheit" (Nikolai Berdjajew). Ihre Aufgabe ist es, mich zur Wahrnehmung meiner Aufgaben zu zwingen, und dazu muß sie immer noch widriger werden.

Das klingt heroisch und mag für Revolutionäre und politische Aktivisten zutreffen.

Für den Normalbürger halte ich es für legitim, wenn er versucht, sich ein angenehmes Wohnumfeld zu schaffen.

 

Grobschlosser

7. Oktober 2021 18:36

ich backe kleine Brötchen . Keine Theorie , keine Ideologie . Vorräte anlegen , Grundstücke und Immobilien kaufen , Häuser sanieren . 

 

Und ja : Tarnung ist ganz wichtig - Überleben in einer neuen ddr. Kann man in Mitteldeutschland beim Kameraden lernen . Sachsen wird zur Festung ausgebaut . Hier eine Werkstatt - da ein Materiallager , hier genügend Holz und Eierbriketts für 10 Winter , dort ein Segelboot für 20 Mann .

Ich bin kein Vereinshuber , gar nicht . Bespreche Pläne mit guten Leuten , tausche mich aus . Es gibt keine Universallösung für die absehbaren politischen Probleme - mein Rat : nicht verrückt machen lassen - kleine Projekte , Gartenarbeit , Metallverarbeitung erlernen . Kaufe nicht beim Versandriesen. Kaufe kein Fleisch aus der Massentierhaltung sondern beim Metzer den Du kennst. Hinterlasse keine elektronischen Spuren im Netz.Sei nicht borniert . Helfe Deinen Kameraden -egal was da kommen mag 

 

Gelddrucker

7. Oktober 2021 19:18

Artikel wie dieser sind der Grund, warum die Rechte bisher nicht erfolgreich war.

 

Zu abgehoben, zu weit weg vom normalen Medienkonsumenten.

Die Taktik muss geändert werden.

Tacheles reden. Konkrete Zahlen, Handlungsanweisugen.

 

Facebook- und Youtube-Kommentare sind zehnmal sinnvoller zur Verschiebung des Zeitgeistes als 100 schlaue, theoretisch, Schlechte-Laune-Bücher.

Andreas Walter

7. Oktober 2021 19:19

Das Erste was man machen muss ist seinen Geist befreien.

Ganz klar schädliche Einflüsse haben die etablierten Medien aber auch die mittlerweile etablierten Online-Angebote. Von allen Seiten, über alle Kanäle versuchen sie in dein Bewusstsein und Unterbewusstsein einzudringen.

Sogar im Supermarkt findet ununterbrochen Manipulation gleich auf mehreren Ebenen statt (über Musik, optische Werbung, Sprecherwerbung, Produktplatzierung, Angebote).

Nachrichten das Gleiche, aber auch Radio, TV und Kino, Plakate und Großplakate in der Stadt und auf dem Land. Selbst in den öffentlichen Verkehrsmitteln und oft sogar auf den Klamotten. Zumindest Eigenwerbung. Die zum Teil auch in der Warteschleife am Telefon.

Die dpa? Schlimmer als Havas. Schulen und Universitäten? Eine Katastrophe.

Leider aber oft auch bei “pro-nationalen“ Angeboten. Wessen Nation nämlich. Russland, Israel, die Ju-s-a, die Vereinten Nationen, Weltbank, IWF, usw.? Oder Soros und Konsorten?

Ein Ozean voller Alligatoren und man weiß wirklich nie, wem man trauen kann und wer hinter was steckt. Weil ja auch die eigenen Eltern und Geschwister oder auch Freunde Opfer von Manipulation sein können. Kunst, Theater, Musik? Reich und berühmt sein?

https://youtu.be/rUUVnJjkcAM

Oh, mia patria sì bella e perduta

Grobschlosser

7. Oktober 2021 19:28

es gibt Erfolgsmeldungen - nur werden die nicht im Systemfunk verbreitet . Da kommt so ein Gessler um die Ecke und sagt : "grüße auch DU meinen Gesslerhut" .

und schon reden sich die "Militärhistoriker" beim Systemfunk um Kopf und Kragen .

"wir müssen die Untersuchung abwarten ob denn der Gesslerhut tatsächlich nicht gegrüßt wurde -immerhin leben wir in einem Rechtsstaat " .

"der Vorsitzende der Gesslerhutgilde ist äußerst besorgt ( ddr2 spezial ab 20:15 ) und eine weitere Sondersendung in der Zweizack Cooltourzeit "

Fleißkärtchensammler auf Zwitta erklären den Sachverhalt ; moderner Haltungsjournalismus ordnet ein "wer den Gesslerhut nicht grüßt ist ein schlimmer Mensch" .

"als Gessler bin ich eine Vorzugsbehandlung gewohnt - ABER : ich musste beim Mundschenk 4 Minuten warten - SO NICHT - habe also den Gesslerhut hochgehalten und den Gruß eingefordert - und siehe da : ER will meinen Hut nicht grüßen !"

schnell kamen die großen und kleinen Gessler herbeigeilt und forderten Vergeltung für erlittenes Unrecht ."wartet nur bis die Habsburger Heere kommen !" 

 

Niekisch

7. Oktober 2021 19:29

"Eine rechte Ideologie (auch als Minimum) wird uns sicher nicht retten, wie mancher hier glaubt."

@ micfra 7.10. 1:19: Liefern Sie uns eine Begründung?

"der schwierigste begriff dieses artikels ist der «sehnsuchtstrieb»"

@ anatol broder 7.10. 18:09: ob er etwas mit dem "werden, was Du bist" zu tun hat, was er hier überhaupt bedeuten soll, wüsste auch ich gerne. Jedenfalls scheinen mir Sehnsüchte nicht bloß triebgeleitet zu sein, sondern immer auch auf zielgerichteten Überlegungen zu beruhen.

"das "rechte Lager" wird sich nicht auf eine ideologische Linie bringen lassen und "einem gemeinsamen Plan folgen" (Sellner) (C.S.)  Es trennen sich jetzt schon die, die nicht in einer "Coronadiktatur" leben wollen von denen, die nicht in einer "Multikulti-BRD" leben wollen."

Das ist doch keine überzeugende Begründung: Viele lehnen den "Weltstaat" BRD ab, befürchten zugleich keine "Corona-Diktatur" Andere fürchten letztere, aber nicht die Überfremdung. Manche fürchten beides, manche keines von beiden. 

Wenn das "rechte Lager" sich von diesem untauglichen Begriff getrennt hat, dann ist der Weg frei für eine "deutsche Ampel", auf der alle Lichter aufleuchten, die uns zusammenbringen und den Weg zeigen.

deutscheridentitaerer

7. Oktober 2021 20:27

Ich bin mir nicht mehr sicher, aber ich glaube, ich habe Iwan Iljin über eine Erwähnung in einem Ihrer Artikel entdeckt, Frau Sommerfeld.

Iljin führt klar und zwingend aus, dass es nicht gut ist, auf Mittel zu verzichten, mit denen man Gutes tun könnte, weil in deren Gebrauch auch etwas böses mit inbegriffen ist. Es mag sein, dass Macht korrumpiert. Aber abgesehen davon, dass Ohnmacht genauso korrumpiert, kann der Verzicht auf Macht oder das Streben nach Macht keine Option sein. Es ist im Gegenteil notwendiger Teil eben der widrigen Wirklichkeit, der Sie sich ja stellen wollen.

Kommentar Sommerfeld: Richtig, Iljin habe ich erwähnt, doch inzwischen glaube ich, daß der Mensch sehr weit fortgeschritten sein muß, beinahe eine Heiliger, um wirklich "sündensouverän" zu sein. D.h sich vollumfänglich Rechenschaft vor dem Gewissen abzugeben, warum jetzt diese Sünde begangen werden muß, und dann die Schuld zu tragen. Zu leicht macht man es sich, wenn man mit Iljin den Einsatz unerlaubter Mittel rechtfertigt, da sie ja dem Guten dienen sollen.
Wichtig ist auch - das habe ich womöglich nicht genau genug getan in der ersten These - genauso wie bei der "Demokratie" zwischen der regulativen Idee (Formaldemokratie) und der realexistierenden Erscheinungsform (Programmdemokratie) zu unterscheiden. In der gegenwärtigen politischen Wirklichkeit begegnet uns Macht im Sinne des Gebrauchs unerlaubter Mittel zur Durchsetzung von Interessen; es gibt formal jedoch auch einen Machtgebrauch des "guten Königs", oder Macht i.S.v. richtiger Autorität in der Erziehung oder guter Unternehmensführung.

Was den Safe Space angeht, so ist es selbstverständlich unsere Pflicht, unseren Kindern einen solchen zu schaffen. Oder wollen Sie sich der Wirklichkeit stellen, dass Ihre Kinder auf dem Schulweg "angespuckt, verprügelt und angepisst" werden (https://www.20min.ch/story/die-schueler-trauen-sich-nicht-mehr-alleine-in-die-schule-zu-laufen-815432339533)?

Und ob nun alles verloren ist oder nicht  - ist sie nicht, oder zumindest können wir es nicht wissen. Es ist aber auch egal, denn die Selbstrettung kann nur dann vollständig sein, wenn Sie auf die Rettung des Ganzen abzielt, egal wie die Sache letztlich ausgeht.

Grobschlosser

7. Oktober 2021 20:29

Beispiel : sog. "rechte Memes" ( linkssoziologischer Begriff ) wirken .

Gut - es gibt diese Schmuddelecken im Internetz wo sich die "rechten" Schmuddelkinder treffen und hemmungslos und ziemlich eindeutig austauschen . Hin und wieder tauchen die Bezahltrottel vom Ministerium auf und "suchen eine Debatte auf Augenhöhe" . Der freie Luftkampf - die besseren Argumente , keine Rücksicht auf weini - Gefühle - der Gegner verliert , jeden Tag , immer und immer wieder - solche Orte sind bekannt - und sie werden von der Systempresse gefürchtet weil die Schmuddelseite zeitweise eine bessere Quote hat als das "Nachrichtenmagazin" aus der hässlichen Stadt . Die vergeistigte Gutmenschredakteurin will "Argumente" austauschen - sie verliert - sie hat sich "spontan" für die private Grundschule entschieden - sie berichtet über ihren Job ( und ja : auch der Staat ist an ihrer Tätigkeit interessiert ) . WAS WÄRE wenn die bösen "rechten" Blogger NICHT schief gewickelt sind ? Fährt Fräulein Oberschicht aus Deppendorf / Bröseldorf mit der brandgefährlichen U-Bahn ? natürlich nicht .es entstehen Widersprüche im Kopf der Mitläufer .

Der Sinnierer

7. Oktober 2021 20:48

Westdeutschland wird seit vielen Jahrzehnten im angloamerikanischen Sinne peu à peu gleichgeschaltet. Die Sprache, die Kultur, die intellektuelle, forschungsbedingte, politische usf. Ausrichtung, alles ist gen Westen und auf den Großen Bruder, besser: Übervater, USA ausgerichtet. Diese Ausrichtung hat natürlich einen weiteren Schub erhalten anno 2020 wie zu sehen an Wörtern wie "Homeschooling" oder "Lockdown", den Einsatz von Gebärdesprache während der Reden oder Zulassung der Produkte und Behandlungsmethoden von angloamerikanischen Pharmafirmen. Auch die sogenannte Gegenbewegung verharrt in diesem anglophilen Globalismuszentrismus. Wir im rechten Lager wären zwar der Schlüssel zum Erfolg dieses Widerstandes, denn gerade die Rückbesinnung auf aus der Sicht vieler vermeintlich überholter Werte und damit Wurzeln, sind der Schlüssel zum Entkommen aus diesem Coronagleichschaltungsalptraum, doch die Widerstandsbewegung ist zu sehr in ihrem traditionellen (und oberflächlichen) anti-rechts-Denken verhaftet. Das macht es so schwer für uns Neurechte/Rechte/was immer wir sind, und ich denke der Riß muß tiefer durchs Land und Volk gehen, ehe überhaupt Hoffnung auf Rettung möglich ist. Ja, Frau Sommerfeld, Sie haben recht. Guter Artikel!

Gracchus

7. Oktober 2021 21:43

Grobschlosser 18:36 Uhr gefällt mir! 

Wie zu erwarten zeigt sich der Sommerfeld'sche Riss hier im Forum.

Zu Punkt 3: Das ist auch mein Einwand gegen Sellner: Der Kippunkt ist schon erreicht, wir leben unter Fremdherrschaft. 

Um Sellner zu verteidigen: Kann ja sein, dass die Wirklichkeit ihm seine Aufgabe gezeigt hat, nämlich eine Sammlungsbewegung zu bilden. Das wird - wie Sommerfeld ja darlegt - eine widrige Angelegenheit, wenn man's ernsthaft angeht. Den Erfolg hat man nicht in der Hand; am Ende wird's vielleicht ein "Arche Noah"-Projekt oder scheitert komplett und führt in die Ohnmacht.

Nicht jeder ist gleich, und nicht jeder hat dieselbe Aufgabe; der eine sieht sich als Feldherr, die andere als Arzt. Der eine wandert aus, der andere bringt sich um oder wird Einsiedler. 

Wenn man so eine Sammlungsbewegung startet, dann zunächst im Geheimen, wie der @Grobschlosser sagt - hier auf SiN sollte man das nicht breittreten -, und es fragt sich auch, was man will. Ein Deutschen-Ghetto? 

 

 

Andreas Walter

7. Oktober 2021 21:59

@Grobschlosser

Hihihi, ja, ich weiß genau, wovon Sie reden. Die Nation ist in Aufruhr, ungeheuerliches ist geschehen, in NY läuft auch bereits die Druckerpresse heiß und die ersten Kampfbomber der Ju Ätz Airfortz machen sich auch schon startklar für einen Vergeltungsschlag gegen Hypzig.

Möchte darum gar nicht wissen, wie viele Menschen heute wieder im besten “Deutschland“ aller Zeiten abgestochen worden sind. Vorgestern war es mindestens einer, mitten in Erfurt, in der Fußgängerzone, gegen 15:15.

https://www.tag24.de/thueringen/crime/todes-drama-in-erfurt-28-jaehriger-mitten-auf-dem-anger-erstochen-2150083

Unruhige Zeiten stehen darum auch Deutschland bevor, nicht nur Schweden.

Grobschlosser

7. Oktober 2021 22:51

aktuell : Polen zeigt den Herrenclubs in Brüssel wo der Hammer hängt . "eu "Recht" ist dem polnischen Recht nachgeordnet - so wie jeder internationale Vertrag" . gez Presse rotiert - fabuliert von "Sanktionen" usw-usw. 

 

also : Widerstand ist möglich - damals mit J.Paul II gegen die Bolschewisten heute gegen die Zylinderherrenclubs in Brüssel. Lasst Euch keinen Bären aufbinden , die vs und "antifa" - Kreaturen fürchten uns - und dafür gibt es gute Gründe -wir sind nicht nur härter und disziplinierter als der politische Gegner - wir sind auch deutlich intelligenter. 

Pit

7. Oktober 2021 23:29

(ein vager, spekulativer Kommentar und doch muß ich es gar über 2 Kommentare verteilen)

1/2

"Die Kraft der Schwachen"... dazu vage Gedankenassoziationen in einem "spirituellen" Paradigma... wie auch immer sich das zu christlichem und anderen Paradigmen verhalten mag... und im Bewußtsein eines massiven inneren Widerspruchs insofern als ich dabei solipsistisch argumentiere, aber da Solipsismus ja das Vorhandensein Anderer infrage stellt, ist es sinnlos, sich mit Argumenten an andere zu wenden... in diesem Sinne also: Schwäche als Kraft verstehe ich in einem spirituellen Paradigma so, daß der Fluß (das Es, Ki, ...) erst wirksam werden kann, wenn man es zuläßt, wenn man also selbst nicht(s) macht, sondern empfängt : eine Haltung des Selber-nichts-tun... eine solche Haltung wird begünstigt, vermutlich überhaupt erst möglich, durch Kapitulation: durch Schwäche. Jedes Machen macht eng und verhindert den Fluß... der Fluß passiert, wenn man nichts anstrebt, nichts machen will... z.B. wenn man kapituliert hat. Der Mensch denkt, Gott lenkt... alle Erwägungen, Kalkulationen, über Macht und Kampf...: das ist vielleicht alles Haschen nach dem Winde... es geschieht letztlich das, was das Es tut. Was geschieht denn? Es geschieht das, was ich erlebe. Mein Erleben; was ich dabei selber subjektiv erlebe, DAS geschieht.

Pit

7. Oktober 2021 23:30

2/2

... ein solipsistischer Ansatz... sinnlos ihn zu kommunizieren, da es die "Anderen" in diesem Paradigma nicht gibt und doch... habe ich den Wunsch, diesen Gedanken zu kommunizieren (immerhin erlebe ich dabei ja etwas und das mag dann wieder das Entscheidende dabei sein).

Insofern... ja, ich kann dem Gedanken von Stärke in Schwäche etwas abgewinnen... er ist paradox... die Dualität verwickelt uns immer in Paradoxien... auch ich entwickle immer Szenarien, wie die Lage verbessert werden kann... aber wenn alles völlig anders kommt, als ich es mir vorstelle... so werde ich davon (mit dieser Haltung) bedeutend weniger überrascht sein...

Laurenz

8. Oktober 2021 00:28

@Gelddrucker

Es hindert Sie niemand hier, sich auf dem Medium des Herrn Kandishügel auszutoben.

Was Sie nicht verstanden haben, ist, daß auch ein paar Intellektuelle vor allem ein oppositionelles Medium brauchen. Das macht einen/uns zumindest auf dieser Ebene wenig angreifbar. Die Linke hat heutzutage nur noch wenige Köpfe, weil sie ihre Köpfe selbst entsorgt. Denkende sind heutzutage unbeliebt.

@Charlemagne

"Dietrich-Bern-Syndrom"

Das liegt nur an ihrem Neu-Eigenheim-Besitzer selbst. Ich wüßte längst, wer die Eltern der jugendlichen Schutzgelderpresser wären & hätte diese völlig eindeutig über die Konsequenzen einer weiteren Erpressung tatkräftig aufgeklärt.

Laurenz

8. Oktober 2021 00:53

@Anatol Broder

Wenn Ihr Verstand etwas nicht zu greifen vermag, was mir sicher leichter fällt als Ihnen, so versuchen Sie es doch zu fühlen, was mir wiederum sicherlich auch leichter fällt, als Ihnen.

Unser Rock-Poet Till Lindemann (Rammstein), der auch Gedichtbände in Russisch herausbringt, nutzt seine Kunst komplett dazu, Gefühlen Worte zu verleihen. Und er tut dies recht erfolgreich, vor allem bei Menschen, die nicht in der Lage sind, Gefühlswelten auf diese Art in eine verbale Form zu bringen.

Hier das Titellied "Sehnsucht" der gleichnamigen CD.  https://youtu.be/9EDBfW3UblA 

aus dem Jahre 1997.

Falls Sie es lieber auf den Bühne mögen hier https://youtu.be/CcZHxomhwzg

Berlin/Waldbühne/1998

Ich finde, Musik & Text drücken das Gefühl trefflich aus. Und auch die im Deutschen einzigartige negative Belegung der "Sucht" im Sehnen kommt hier gut zum Ausdruck. Im Englischen kommt "longing" der Sehnsucht am nächsten, klingt aber im Vergleich doch recht lapidar. Der Franzmann hat dafür überhaupt kein Wort, "Nostalgie" hat doch mit Sehnsucht wenig zu tun.

Andreas Walter

8. Oktober 2021 10:53

Wirklichkeit und Weltordnung? Da habe ich ein schönes Beispiel dazu.

https://www.welt.de/politik/deutschland/article234219466/Gil-Ofarim-Antisemitismus-Mitarbeiter-wehrt-sich-gegen-die-Vorwuerfe.html?wtrid=kooperation.reco.taboola.free.welt.desktop

(Wieso eigentlich Rubrik Politik?)

“„Deutschland 2021“, sagt der jüdische Sänger [laut Welt] in die Kamera.“

Worauf ich mich gefragt habe:

Warum sagt er das? Ist das Hotel Westin in Leipzig Deutschland?

Könnte es daher sein, dass auch Herr O. gewisse Vorurteile hat? So wie womöglich auch Herr W.?

Ausgerechnet er, der am 13. August 1982 in München als Gil Doron Reichstadt geboren wurde?

Zumindest aber ist ihm jetzt die Aufmerksamkeit der Presse von NY bis Tel Aviv gewiss, was sicher auch auf seine Karriere als Künstler einen positiven Einfluss haben wird.

https://youtu.be/1a1TwHzqkV8

Hartwig aus LG8

8. Oktober 2021 11:22

@ Pit

Nur eine Anmerkung: Ihre Gedanken sind mir nicht ganz fremd.

Wer einen solchen Weg sucht, merkt, dass der Pfad dahin hart und steinig ist.

Grobschlosser

8. Oktober 2021 11:28

re Gracchus: der politische Gegner steht nicht nur "links" - er verhält sich auch irrational. "links" (WEST) ist eine unerfreuliche Mischung aus Kirchentag , Klugscheißerei und Opportunismus , die westdeutsche Linksbourgeoisie will einen Platz am Katzentisch der kosmopolitischen Internationalisten ,sie will zu den "Siegern" der Geschichte gehören (Phänotyp : dummes Deutschlandfunkfräulein mit Mickymausstimme ); "links" (OST) will keine bonner Bevormundung , keinen Ärger mit den Russen und keine us Panzerkolonnen auf mitteldeutschen Straßen. ddr-Nostalgiker sind (i.d.R.) keine Kommunisten . Die westdeutsche Linke will Deutschland und die Deutschen vernichten - das muss hier nicht erneut nachgewiesen werden-es gibt Quellen .Die westdeutsche Linke (inkl. "antifa" ,sozis ,EKD usw ) ist eine deutschfeindliche Sekte die ihre Verbindung zum deutschen Volk aufgegeben hat-sie hat zwar große Lautsprecher (gez+Lügenpresse) ABER die Multiplikatoren dieser Clique ahnen ein absehbares Ende der deutschfeindlichen Politik ( europaweit sind patriotische Parteien und Gruppen erfolgreich - gestern erst hat sich die polnische Justiz gegenüber den eu Zumutungen emanzipiert.Kein "Ende" der Geschichte -nirgendwo .

Laurenz

8. Oktober 2021 12:17

@Adler und Drache @L.

>>"Bitte geben Sie Ihre ewig gestrige Mission hier auf & werden der Neuen Rechten gerecht."

Merken Sie eigentlich, wie Sie reden? Das ist doch eine unfreiwillige Offenbarung, oder? 

Ich möchte Sie mit einer gewissen Dringlichkeit an Nietzsches Warnung erinnern, zu lange in den Abgrund zu schauen."<<

 

Antworten sind mir nicht vergönnt, also gehe ich einen anderen Weg. Es ist zwar nur die britische Verfilmung (aus den 90ern) eines historischen Romans, deutsch synchronisiert, wird aber der Wahrheit doch recht nahe kommen. Die Serienverfilmung zeigt ganz deutlich, wer hier direkt am Abgrund steht.

Die Autorin  https://en.wikipedia.org/wiki/Edith_Pargeter 

wie auch die Skript-Autoren, sind sicherlich keine Heiden, wie Goethe oder ich, sondern Gläubige im Konflikt mit der Kirche, wie auch hier viele gegenwärtig sind. 

https://youtu.be/7rX_JjvHY9k

Bruder Cadfael S02F03 - Im Namen der Heiligen

https://en.wikipedia.org/wiki/Cadfael_(TV_series)

Was Sie an meinem Beitrag nicht verstanden haben, ist, daß ich für eine Trennung von Glauben & Politik eintrete. Hier im Artikel geht es aber vordergründig um Politik & Fragen der Gesellschaft.

URN

8. Oktober 2021 16:08

Selten so gelacht und mit dem Kopf geschüttelt. Unabhängig vom Inhalt der Kommentare des werten Laurenz. Geht's nicht auch wenigstens eine Nummer kleiner als 12:17, "... sicherlich keine Heiden, wie Goethe oder ich, ....." ? Da fällt mir nichts mehr ein. 

Laurenz

8. Oktober 2021 16:56

@URN

"Heiden"

Wie viele Heiden kennen Sie, zumindest schriftlich, persönlich? Gewiß nicht viele.

Goethe & mich kennen Sie. Wenn ich Ihnen 20 andere Heiden nenne, mögen Sie von denen vielleicht etwas gehört haben, aber einen Bezug besitzen Sie nicht.

Ihr sonst so kluger Kopf hat Sich durch Seine eigenen Maßstäbe vom Wesentlichen ablenken lassen.

Und mit Verlaub, ich beziehe mich ziemlich selten oder wenig auf bekannte Autoren um meine Argumente zu untermauern. Die meisten SiN-Foristen schmeißen mit sogenannten Geistesgrößen & Heiligen nur so um sich. Selbst unser kluger Freund @Anatal Broder kann sich gar nicht oft genug Seiner Freundschaft zu Schopenhauer rühmen. & unser oberster Richter in Sachen "Geistesgröße" ist unser eidgenössischer Freund @Maiordomus.

Von daher, wieso kritisieren Sie hier meine Bescheidenheit, wenn ich nur 2 Ihnen bekannte Heiden anführe?

arminsu1

8. Oktober 2021 17:11

"Es ist vielmehr so, daß der einfache Mensch, der Mann auf der Straße, dem wir täglich und überall begegnen, die Lage besser erfaßt hat als alle Regierungen und alle Theoretiker. Das beruht darauf, daß in ihm immer noch die Spuren eines Wissens leben, das tiefer reicht als die Gemeinplätze der Zeit. Daher kommt es, daß auf Konferenzen und Kongressen Beschlüsse gefaßt werden, die viel dümmer und gefährlicher sind, als es der Schiedsspruch des Nächsten, Besten wäre, den man aus einer Straßenbahn herauszöge"

Ernst Jünger - Der Waldgang (16)

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URN

8. Oktober 2021 17:28

Fahren Sie ruhig fort in Ihrer Bescheidenheit, werter Laurenz; "...wie Goethe und ich, ....." köstlich. In einer Hinsicht allerdings muß ich Sie doch korrigieren: ich kenne sehr viele Heiden und die meisten, die ich persönlich kenne, sind nicht nur Heiden, sondern - wie ich selbst - Atheisten. Der Unterschied ist Ihnen geläufig.

Adler und Drache

8. Oktober 2021 19:21

@Niekisch:

 

"Warum fesseln wir uns immer selbst?"

 

Wer ist das "wir" in Ihrer Frage? Durch wen fühlen Sie sich konkret gefesselt? 

 

Cugel

8. Oktober 2021 20:31

@zeitschnur    7. Oktober 2021 10:51
"Ich bin insgesamt beeindruckt davon, wie tief der Glauben vieler Kommentatoren an das ist, was vor Augen ist."

Ich hingegen bin zwar nicht gerade beeindruckt, aber doch erstaunt über den Unglauben einiger bezüglich dessen, was vor ihren Augen ist.

"Gehen wahnwitzige Pläne auf? Wann taten sie das schon mal in der Weltgeschichte?"

Was ist Wahnwitz, und was ist der Plan? Das es etwas noch nicht gegeben hat (woher wissen Sie das?), bedeutet nicht, daß es niemals existieren/geschehen wird. Für nahezu alles gibt es ein erstes Mal, inclusive des Weltenendes. Man kann geistig in Paradieserwartung fliehen. Wie lange das gelingt, hängt auch von der Finesse der real angewandten Foltermethoden ab. Ich gebe zu bedenken, daß diese im Lauf der Jahrhunderte (insbesondere des letzten) beträchtlich gesteigert wurde.

"Der Mensch könnte sich das Ewige begrifflich nicht denken, wenn er nicht selbst zur Ewigkeit bestimmt wäre."

Nein. Der Ewigkeitsbegriff ist ein Hilfskonstrukt des Menschen zum Verständnis seiner Umwelt und zur Bewältigung der Probleme, die sie ihm bereitet, darunter - nicht das mindeste derselben - seine Vergänglichkeit. Er ist nichts weiter als eine Rechenhilfe, eine Krücke, die der Mensch zwar anwendet, aber nicht versteht. Beides, der Begriff wie die Erkenntnis der Vergänglichkeit, haben einzig Intelligenz zur Voraussetzung. Eine "Bestimmung zur Ewigkeit", was immer man darunter verstehen mag, ist dazu nicht notwendig.

Cugel

8. Oktober 2021 20:42

"Wichtig ist auch - das habe ich womöglich nicht genau genug getan in der ersten These - genauso wie bei der "Demokratie" zwischen der regulativen Idee (Formaldemokratie) und der realexistierenden Erscheinungsform (Programmdemokratie) zu unterscheiden. In der gegenwärtigen politischen Wirklichkeit begegnet uns Macht im Sinne des Gebrauchs unerlaubter Mittel zur Durchsetzung von Interessen; es gibt formal jedoch auch einen Machtgebrauch des "guten Königs", oder Macht i.S.v. richtiger Autorität in der Erziehung oder guter Unternehmensführung."

"Guter" Machtgebrauch zeichnet sich zunächst durch einen hohen Grad seiner Konformität mit den propagierten Grundsätzen des zugrundeliegenden Ordnungssystems aus. Demokratie schneidet hierbei notwendig am schlechtesten ab, weil ihr Anspruch utopisch ist, sie das aber nicht eingestehen kann. Treffender wäre daher von der Lüge als ihrem Funktionsmodus zu reden. Die Kommunisten waren bei all ihrer Verlogenheit wenigstens so ehrlich, die Diktatur des Proletariats zu benennen, auch wenn sie darunter wohl etwas anderes verstanden als ihre Kritiker).

Nath

8. Oktober 2021 20:52

@URN  Sie schreiben an Laurenz: "...die meisten, die ich persönlich kenne, sind nicht nur Heiden, sondern - wie ich selbst - Atheisten."

Es empfiehlt sich eine terminologiche Präzisierung, die natürlich angesichts des historisch-kontingenten Charakters des Begriffs nur annäherungsweise, nicht a priori, zu leisten ist. "Heiden" ("gentiles") war und ist ein Kampfbegriff der Christen, der sich auf alle nicht-judaischen Formen von Religiosität bezieht. Die Frage ist nun, inwiefern Heidentum den Atheismus einschließt oder nicht. Man zieht es heutzutage in der Religionswissenschaft vor,  statt von Heidentum eher von "Paganismus" zu sprechen, welcher oftmals auch mit dem Glauben an mehrere Götter gleichgesetzt wird.  Schließt nun aber "Paganismus" den Atheismus aus? Ja und nein. Ja, wenn man Atheismus mit der Leugnung jeglicher nichtmateriellen Wirklichkeit gleichsetzt. (In diesem Sinne wären die Begriffe Atheismus und Materialismus deckungsgleich.) Nein, insofern es durchaus a-theistische Formen von Spiritualität gibt, die nur die Idee Gottes als prima causa, keinesfalls die Wirklichkeit des Göttlichen per se leugnen. Es ergibt sich also der Schluss, dass zwar der Begriff des Materialismus notwendig den Atheismus einschließt, nicht aber umgekehrt. Ein Paganist oder "Heide" ließe sich also im genannten Sinne gerade nicht unter den Gattungsbegriff  "Materialismus" subsumieren und wäre daher auch kein Göttlichkeitsleugner.

 

URN

8. Oktober 2021 21:40

Die Frage, die Sie, Nath, stellen, kann von mir nicht aufgeworfen sein! Keineswegs ist zu Fragen, "inwiefern Heidentum den Atheismus einschließt", wenn ich doch schrieb, "nicht nur Heiden, sondern Atheisten". Danach schließt Atheismus das Heidentum ein, nicht aber Heidentum den Atheismus. 

Adler und Drache

8. Oktober 2021 22:17

@ Laurenz

"Was Sie an meinem Beitrag nicht verstanden haben, ist, daß ich für eine Trennung von Glauben & Politik eintrete."

 

Ist ja in Ordnung! Ich muss es anders sehen, da ich Christus als Pantokrator bekenne, was ja wohl heißt, dass es keinen Bereich gibt, in dem er nichts zu sagen hätte. - Aber darüber müssen wir nicht streiten. Was mir viel unheimlicher an Ihrem Satz ist, ist der tiefe Glaube an den Kollektivismus. Diese unverhohlene Aufforderung, sich einzureihen (sonst?) - was für ein substantieller Unterschied besteht da eigentlich zu den sattsam bekannten Kollektivismen und Totalitarismen? 

Man muss den Mut haben, ein Eigener zu werden. Für mich war das mit dem Schritt hin zur Neuen Rechten verbunden, denn es war ein Schritt hinaus aus jeder Art Kollektiv, ein Schritt hinaus ins unerhört Freie. - Bei Ihnen ist offensichtlich das Gegenteil der Fall: Das ist es, was mich so irritiert.

 

Gracchus

9. Oktober 2021 00:11

@Adler und Drache: Goldene Worte!

Ich denke dabei an das wunderbare Mosaik des Christus Pantokrator im Dom zu Cefalu. Jeder Schritt zu Christus hin bedeutet einen Schritt ins Freie und zu sich selbst. 

Allerdings verbunden mit einer "Höllenfahrt der Selbsterkenntnis" (Hamann), die man ohne den Blick Christi gar nicht ertragen würde - vielleicht geht das in Richtung dessen, was Frau Sommerfeld verordnen möchte. 

Im Übrigen steht mir die ganze Zeit im Sinn, den Erzengel Michael anzurufen. Vermutlich weil er der Patron Deutschlands ist, aber auch der Engel der Standhaftigkeit und Initiative. 

Nath

9. Oktober 2021 01:44

@URN

Ihre These ist soweit klar: Alle Atheisten sind notwendig Heiden (= nicht an den e i n e n Erlöser Christus Glaubende), aber nicht alle Heiden sind notwendig Atheisten. Dazu ist allerdings zu sagen, dass der Begriff historisch z u m e i s t  als christliche Bezeichnung diente für diejenigen, die an andere Götter glaubten. Als Sammelbezeichnung für alle Ungläubigen wurde er seltener verwendet. Heute aber ist "Heidentum" wieder fester umrissen und religiös konnotiert. Er meint in der Regel nicht diejenigen, welche nur eine "diesseitige" Wirklichkeit akzeptieren. In den fünfziger Jahren etwa war das noch anders, als z.B. die westlichen christlichen Kirchen nur säkulare Weltanschauuungen (Marximus, Existenzialismus usw.) als ernstzunehmende Gegner betrachteten. Seit den sechziger und siebziger Jahren hat sich dies jedoch grundlegend geändert, wozu nicht zuletzt die Jugendbewegung der damaligen Zeit beigetragen hat. Wir konstatieren heutzutage für Christen, Andersgläubige und Atheisten eine eigentümliche Zweifrontenstellung, die zu je unterschiedlichen "Koalitionsbildungen" führen kann, wie sie etwa auch in diesem metapolitischen Forum zu beobachten sind. Die so entstehenden Auseinandersetzungen müssen allen dreien nicht unbedingt zum Nachteil gereichen. Nur eins ist klar: Ein allein unter christlicher Vorherrschaft stehendes Abendland wird es nie mehr geben, ebensowenig wie ein rein pagan oder säkularistisch dominiertes.

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