Netzfundstücke (115) – GegenUni, Samen

»Erst wenn Rechte die ideologische Hoheit für sich erlangen, kann es eine wirkliche politische Veränderung geben.«

Die Köp­fe hin­ter der rech­ten Digi­tal­aka­de­mie »Gegen­Uni« gelan­gen damit zu einer ähn­li­chen Fest­stel­lung wie jüngst hier Sezes­si­on-Chef­re­dak­teur Götz Kubit­schek, wenn die­ser im Inter­view mit einem Fil­me­ma­cher kon­sta­tiert, daß es die »schwei­gen­de Mehr­heit« nie gege­ben habe:

Der Unter­schied zu denen, die sich von einer »schwei­gen­den Mehr­heit« umge­ben wäh­nen, ist, daß sie – wie eben beschrie­ben – für uns nicht vor­han­den ist, son­dern daß ein Mei­nungs­um­schwung her­bei­ge­führt wer­den muß, aus dem sich Mehr­hei­ten für unse­re Sache erge­ben könnten.

Viel­mehr gehe es dar­um, eige­ne Mehr­hei­ten vor­zu­be­rei­ten, den Leu­ten ande­re Deu­tungs­mus­ter der Wirk­lich­keit an die Hand zu geben und ihre Über­zeu­gun­gen zu wen­den. »Gegen­kul­tur« hat nicht das Ziel, eine »schwei­gen­de Mehr­heit« zu erwe­cken, son­dern suk­zes­si­ve Räu­me zu erwei­tern – in die Mehr­heit bzw. die omi­nö­se »Mit­te« hin­ein­zu­wir­ken –, bis die­ser Ein­fluß so stark wird, daß sich durch ihn die poli­ti­sche Land­schaft nach­hal­tig verändert.

Im Grun­de eine Stra­te­gie, die auf dem viel­be­müh­ten Kon­zept der »kul­tu­rel­len Hege­mo­nie« von Anto­nio Gramsci beruht, wohin­ge­gen der psy­cho­lo­gi­sche Ret­tungs­an­ker der »schwei­gen­den Mehr­heit« das genaue Gegen­teil davon dar­stellt und sich der Illu­si­on von einer »guten Mas­se« hingibt.

Die Initia­to­ren – dar­un­ter Erik Ahrens, Co-Autor des kapla­ken Post­li­be­ral (hier bestel­len) – der seit dem Som­mer 2021 akti­ven Gegen­Uni ver­fol­gen der­weil ers­te­re Stra­te­gie, indem sie der patrio­ti­schen Bewe­gung mit ihrer Arbeit »ein ver­bin­den­des Dach in Form einer ein­heit­li­chen Welt­sicht und einer ver­bind­li­chen Theo­rie« geben wollen.

Das erklär­te Ziel: »Kon­ser­va­ti­ven und Patrio­ten qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­ge Theo­rie­ar­beit zugäng­lich zu machen.« Dabei ori­en­tiert man sich am klas­si­schen Uni­ver­si­täts­for­mat. Bis­her domi­niert das digi­ta­le Lek­tü­re­se­mi­nar noch das Pro­gramm, doch mit der Rei­he zu »Rech­ter Ethik« oder »Speng­lers Metho­dik« geht man bereits den nächs­ten Schritt und erwei­tert das Ange­bot um the­men­be­zo­ge­ne Grundseminare.

Auf dem Lage­be­spre­chung-Pod­cast des Bür­ger­netz­werks Ein Pro­zent sprach Ahrens mit mir über die Moti­va­ti­on hin­ter dem Pro­jekt und die wei­te­ren Plä­ne für die Zukunft:

 

Ein emp­feh­lens­wer­ter Ein­stieg in die Arbeit der Gegen­Uni ist bspw. Dani­el Fiß‘ pra­xis­ori­en­tier­tes Semi­nar zur »Visu­el­len poli­ti­schen Kommunikation«:

 

Und für die Form des Lek­tü­re­se­mi­nars das Semi­nar von Erik Ahrens zu Mar­xens Das Kapi­tal:

 

Hier geht es zur Netz­sei­te des unter­stüt­zens­wer­ten Projekts:

GEGENUNI


Für die Sezes­si­on 96 »Ver­hal­tens­leh­ren«, die ursprüng­lich mit »Meta­po­li­tik« über­schrie­ben wer­den soll­te, habe ich einen Text zum »Den­ken in lan­gen Zyklen« ver­faßt (hier lesen).

Anhand der Theo­rie des »gesell­schaft­li­chen Stoff­wech­sels« ver­su­che ich dar­in deut­lich zu machen, inwie­fern gesell­schaft­li­che Ord­nungs­struk­tu­ren vom jewei­li­gen »sozi­al-meta­bo­li­schen Regime« (mensch­li­che Gesell­schaf­ten repro­du­zie­ren sich durch einen kon­ti­nu­ier­li­chen Mate­ri­al- und Ener­gie­durch­satz; die Art und Wei­se des Durch­sat­zes defi­niert die jewei­li­gen Regime – Wildbeuter‑, Agrar- und Indus­trie­re­gime) bedingt wer­den und wel­che Bedeu­tung das für rech­te Poli­tik hat:

Poli­ti­sche Epo­chen und der mit ihnen ver­bun­de­ne sozia­le Wan­del wech­seln sich nicht inner­halb von weni­gen Jahr­zehn­ten mit­ein­an­der ab, son­dern span­nen sich über Jahr­hun­der­te und sind dabei in das sie tra­gen­de »sozi­al-meta­bo­li­sche Regime« eingebettet.

Um die Aus­wir­kun­gen fos­si­ler Ener­gie­flüs­se auf tra­di­tio­na­le Gesell­schaf­ten zu ver­an­schau­li­chen, griff ich auf eine Stu­die des fin­nisch-ame­ri­ka­ni­schen Anthro­po­lo­gen Pert­ti J. Pel­to zu den Skolt­sa­men aus den 1970ern zurück:

Über einen Zeit­raum von rund zehn Jah­ren, zwi­schen 1961 bis 1971, stat­te­ten sich alle 72 Haus­hal­te der von Pel­to stu­dier­ten Gemein­de mit dem neu­en Gefährt aus, um die­ses für das Ren­tier­hü­ten zu ver­wen­den. Vor der Ein­füh­rung des Schnee­mo­bils dreh­te sich das gesam­te Leben der Skolt­sa­men um das Ren­tier. Die Kin­der erhiel­ten für ihren ers­ten Zahn ein Ren­tier; es gab ein »Namens­tag-Ren­tier« und bei einer Hoch­zeit bekam das glück­li­che Paar etli­che Ren­tie­re geschenkt, damit der neue Haus­halt mit einer klei­nen Her­de sei­nen Start neh­men konnte.

Das Ren­tier bil­de­te das zen­tra­le Objekt der sami­schen Kul­tur und war die Basis ihrer rela­ti­ven Aut­ar­kie. Nach der Ein­füh­rung des Schnee­mo­bils redu­zier­te sich die Zahl der Ren­tie­re aus ver­schie­de­nen Grün­den. Außer­dem war man nun stär­ker als zuvor auf die Außen­welt ange­wie­sen, da nur über sie ein Erwerb von Schnee­mo­bi­len und Ben­zin mög­lich war. Der Fall der Skolt­sa­men ver­deut­licht, wie das fos­si­le Ener­gie­re­gime und die mit ihm ver­bun­de­nen Tech­no­lo­gien es in kür­zes­ter Zeit ver­mö­gen, sozia­le Macht­struk­tu­ren zu ver­schie­ben und sta­bi­le Aus­tausch­be­zie­hun­gen zwi­schen Mensch und Natur zu unterbrechen.

Über die ver­gan­ge­nen Jahr­zehn­te ist es nicht beim Schnee­mo­bil geblie­ben. Zumin­dest bei den Samen auf schwe­di­scher Sei­te sind sogar Heli­ko­pter dazu­ge­kom­men. Sehen kann man das in einer Repor­ta­ge des deutsch-fran­zö­si­schen Gemein­schafts­sen­der ARTE, der den wei­ten Weg in den schwe­di­schen Nor­den jedoch nicht genom­men hat, um eine aus­führ­li­che Tech­nik­kri­tik vor­zu­neh­men, son­dern um die neus­ten Span­nun­gen zwi­schen den indi­ge­nen Samen und den ört­li­chen Schwe­den zu dokumentieren.

Die Repor­ta­ge stellt impli­zit die Fra­ge, wie­viel Spiel­raum eth­ni­schem bzw. indi­ge­nem Sou­ve­rä­ni­täts­an­spruch und Iden­ti­täts­be­wah­rung gegen­über einem ega­li­sie­ren­den Natio­nal­staat bleiben:


Trotz unge­bro­che­ner Zen­sur­dro­hun­gen des Estab­lish­ments erfreu­en sich Tele­gram-Nach­rich­ten­ka­nä­le in der patrio­ti­schen Bewe­gung wei­ter­hin gro­ßer Beliebt­heit. Daher sei hier ein wei­te­rer Tele­gram­ka­nal ange­zeigt, dem es lohnt, zu fol­gen. Und zwar der gut bespiel­te Kanal des thü­rin­gi­schen AfD-Frak­ti­ons­vor­sit­zen­den Björn Höcke:

https://t.me/BjoernHoeckeAfD

 

 

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Kommentare (15)

Fuechsle

6. Februar 2022 17:45

"Jagd am Polarkreis", der halbstündige Film auf ARTE, eine gute Empfehlung! Ein bemerkenswert ausgewogener Beitrag, es kommen sowohl die autochthonen samischen Rentierzüchter als auch die (schwedischen)  Jäger angemessen zu Wort. Dazwischen herrliche Aufnahmen von der Natur am Polarkreis, einer Natur, die allerdings zunehmend durch menschliche Eingriffe bedroht ist.  Der schwedische Bürgermeister Kirunas, der nördlichsten Stadt Schwedens, ist als Universalist auf der Höhe der Zeit. Er könne nicht einsehen, weshalb die Samen( Lappen) als Autochthone, bloß weil sie "schon länger hier leben" privilegiert sein sollen, etwa bei der autonomen Entscheidung darüber, wer eine Jagdlizenz in ihrem  Rentiergebiet erhält!

 

Niekisch

6. Februar 2022 17:54

»ein verbindendes Dach in Form einer einheitlichen Weltsicht und einer verbindlichen Theorie«

Da eine wesentliche Säule, die ethnische Homogenität ebenso wie die zweite Säule wahrheitsgemäßer Geschichtsdarstelltung, bereits strafrechtlich sanktioniert sind, wird es ein solches Dach nicht geben. Es fehlen die Mutigen und Opferbereiten.

herbstlicht

6. Februar 2022 20:54

»stabile Austauschbeziehungen zwischen Mensch und Natur«

Schätze hoch, daß Herr Schick das Them "Natur" bearbeitet; bin selber hier vielleicht schon aufgefallen als "Grüner", aber dennoch scheint er mir eine etwas weltfremde Perspektive zu haben.  Schauen wir uns doch unsere eigene Geschichte an.  In Werken Raabes und Ebner-Eschenbachs findet man treffende Schilderungen der Lebensverhältnisse des einfachen Volkes, auch im Teil "Oberweser" in Grimms "Volk ohne Raum", in Vegesacks "Vorfahren und Nachkommen" und "Das Dorf am Pfahl" und sicher noch vielen anderen.  Aber plastischer kann ich aus der eigenen Familiengeschichte beschreiben.

Der Alte Herr war während des WK1 Hütbub gewesen; hat da die Steine umgedreht und im Bach gefischt und gestaunt, über die Fülle des Lebens, welches da wimmelte.  Er wuchs zwar in einem der wohlhabensten Häuser des Dorfes im Oberpfälzer Wald auf, aber niemand im Dorf konnte ihm eine Schlüssel zu diesem Reich geben; die einzigen Bücher zuhause waren Bibel und Gesangbuch.

herbstlicht

6. Februar 2022 20:55

f

1919 kam er als erstes Kind aus dem Dorf an die Realschule in der Stadt: Abmarsch um Halbsechs (5:30) zusammen mit den Arbeitern in der Porzellanfabrik; Heimweg alleine.  Täglich insgesamt knapp 25km und 350 Höhenmeter; niemand im Dorf fand etwas dabei (Fahrräder wurden erst ein paar Jahre später zum erschwinglichen Gebrausgegenstand).  Ein guter Lehrer machte die an sich sehr auf eine gute Ausbildung ihrer großen Kinderschar bedachte Mutter darauf aufmerksam, daß der begabte Bub im Unterricht einschläft und es wurde eine andere, bezahlbare Lösung gefunden.  Er bekam Stipendien und so konnte er Anfang 1933 das Staatsexamen in Naturwissenschaften ablegen; bereits zu dieser Zeit hatt er sich den Grundstock einer beachtlichen Fachbücherei vom Munde abgespart.  Dann Assistent am Zoolgischen Institut, Schuldienst, Wehrmacht und ab den 50-ern wieder Schuldienst.

f

herbstlicht

6. Februar 2022 20:57

In meiner Kinderzeit kamen die Leute zu ihm, wenn sie irgendetwas Außergewöhnliches in der Natur gefunden hatten oder Rat brauchten, wegen irgend welcher Hausschädlinge und ab etwa 1960 führte er Exkursionen für allgemeines Publikum; ehemalige Schüler baten ihn darum.  Das machte er bis etwa 1990 und aus seinen Berichten, oder wenn ich ihn draußen begleitete, hörte ich immer wieder 2 Sachen heraus: Trauer über all das, was nicht mehr da war an Tier- und Pflanzenwelt und eine gewisse Bitterkeit über die Armut in der er aufwachsen mußte: ohne Zugang zum "Wissen der Welt". (Was ja auch Grimm darstellt in der Rede des Cornelius Fribott an der Hauptmann der Schutztruppe beim Ausritt in die Kalahari.)

Nein, der Traum vom "glücklichen Leben im Einklang mit der Natur", im Stile der frisierten Rede des Häuptlings Seattle, ist Kitsch.  Es geht darum: wieviel Natur/Naturschutz kann und will man sich leisten im überbesiedelten Deutschland.

 

herbstlicht

6. Februar 2022 21:05

»indigenen Samen«

Nja.  Die Vorfahren der Samen sind wohl erst nach denen der Schweden nach Skandinavien gekommen.  

In schwedischen Medien las ich öfter über den Prozess und meinem Eindruck nach ist die ARTE-Sendung tendenziös.  Es ist nur eine Untergruppe der Samen, welche solche alten Rechte beanspruchen kann, und diese wird nun bevorzugt; auch andere Samen sähen das Jagdrecht lieber in den Händen der neutralen Behörden.  In den Dreißigern hat man die Samen "zwangsschwedisiert" und nun sind sie eine "gehätschelte Minderheit" (das vergleichende "wie" verkneife ich mir).  Die samische Minderheit war m.W. auch der Ansatzpunkt, über welchen es gelang, Multikulti in das schwedische Grundgesetz aufzunehmen.

Übrigens: NW Stockholm, am 60.Breitengrad, zumal nahe der schwedisch-norwegischen Grenze, existierte ein anderes Beispiel vom "Leben mit der Natur": Finnskogen (man suche danach auf YT; die Texte sind allerdings meist auf Schwedisch oder Norwegisch).  Dorthin kamen seit Jahrhunderten Siedler aus dem heutigen Finnland.  Auf sorgsam ausgewählten Stellen --- Südhänge, fruchtbarer Boden aus Ablagerungen der Gletscherflüsse --- lebten die anscheinend recht gut, mit ihrer an die Bedingungen der Taiga (nordischer Nadelwald) perfekt angepaßten Technik.  Hatten sogar Energie im Überfluß: Holz.  Nur: wieviele Menschen trägt so das Land?

Nath

6. Februar 2022 21:07

»Erst wenn Rechte die ideologische Hoheit für sich erlangen, kann es eine wirkliche politische Veränderung geben.«

Hier steckt meiner Auffassung nach das Hauptproblem, dass überhaupt eine Ideologie in den Mittelpunkt gestellt wird, bei welcher es dann "nur noch" darauf ankomme, Hoheit zur erlangen. Wieviel umgestülpte marxistische Ideologiekritik des 19. Jahrhunderts doch darin steckt! Man vergisst dabei, dass man eben nicht den doppelten (scheinbaren) Vorteil der letzteren besitzt, auf das hegelianische System des absoluten Wissens zurückgreifen und dieses - materialistisch umgedeutet - auf einen vorbestimmten Menschheitsfortschritt beziehen zu können. Der Ideologiebegriff macht Sinn innerhalb eines Seinsentwurfs, der den menschlichen Geist als ein Wesensmomoment der Materie innerhalb ihres eigenen Verwirklichungsprozesses begreift. Eine "falsche Ideologie" bedeutet hier eine solche, die den Menschheitsfortschritt hemmt, eine "richtige Ideologie" hingegen eine, die ihn befördert ("wahrer Naturalismus ist wahrer Humanismus"). Von da aus wird erst das Politische (damit aber auch die positive Rolle von Propaganda usw.) als ontologisch entscheidende Kategorie plausibel. Jene begriffliche Dichotomie macht aber aber keinen Sinn bei all denen, die sich einer derartigen materialistischen Anthropologie gerade verweigern.

Kositza: Geht dieser Text eigtl. auch nochmal für Normalsterbliche? Ich (Hand am Ohr u. ehrlich bemüht) verstehe: ... Bahnhof... Bahnhof...

Nath

6. Februar 2022 23:14

Auf Anraten von Frau Kositza:

Gut, ich versuche es anders. Es wird mir auf rechter Seite zu viel auf die "Gegenseite" geschielt. Sellner hat in einem seiner früheren Videos einmal darzulegen versucht, inwiefern alle drei Ideologien des 19. Jahrunderts (Marxismus, Liberalismus, völkischer Autoritarismus) gescheitert seien. Es bedürfe eines ganz neuen Ansatzes. In diesem Kontext streute er gewisse Begriffe aus "Sein und Zeit" ein, die einen neugierig machen konnten, ob hier wirklich eine Äquidistanz zu jenen überkommenen Weltbildern vorliegen würde  Wenn ich nun aber sehe, dass doch wieder alte Ladenhüter, z.B. Vokabeln wie "rechte Ideologie" auftauchen, überkommen mich Zweifel, wie ernst es einem mit einem wirklichen Neuanfang ist. Wenn man, anders als die Linksintellektuellen, Denksystemen misstraut, weil sie zu kopflastig seien, gut. Andererseits geht man aber auch zu den sich auf überintellektuelle Einsichten berufenden"Esoterikern" in Distanz, vor allem Ihres schimpflichen Universalismus wegen. Also was dann, der gesunde Menschenverstand bzw. das gesunde Volksempfnden, das "Jedem seine eigene Meinung lassen"? Das scheint dann doch etwas wenig, um eine "rechte Ideologie" breitschultrig auftreten zu lassen. Wo ist das As, das man im Ärmel hat, das Pfund, mit dem man wuchern könnte? Mein Rat: "Rechts" wie auch "Ideologie" streichen.

RMH

7. Februar 2022 07:14

Hippies mit Rasierapparaten ... so in etwa kann man neurechte "Ökologie"-Bestrebungen salopp zusammenfassen. Und das meine ich nicht abwertend. 

"Nur: wieviele Menschen trägt so das Land?"

@herbstlicht,

Das ist die Frage aller Fragen - weltweit.

Maiordomus

7. Februar 2022 07:46

"Ideologische Hoheit". Darauf wäre auch Sokrates, den sie nicht zuletzt aus politischen und weltanschaulichen Gründen hinrichteten, nicht angewiesen gewesen. "Freiheit, wer sie verlor, weiss es, gedenkt es, und schweigt." Rudolf Alexander Schröder, In ein Schweizer Stammbuch, Sommer 1934. 

Gracchus

7. Februar 2022 18:29

Der Einwand von @Nath ist allzu berechtigt: Wozu braucht man noch eine Ideologie? Besser: Ausweitung der ideologiefreien Zone!

Kurativ

7. Februar 2022 21:18

Natürlich ist der Film über die Samen tendenziell. In diesem Fall würde ich der Tendenz folgen. Das Anliegen der Samen würde ich als höherwertig bewerten. Ein komisches Vergnügen, ohne wirklichen Sinn auf die Jagt zu gehen.

Wenn ich an Skandinavien denke, dann sehe ich eher interessante geopolitische Tendenzen. Zu Schweden: Schweden scheint seit einigen Jahrzehnten in die Richtung NATO/US-Mitgliedschaft gedrängt zu werden. Aktuell scheint es konkreter zu werden.

Dänemark fährt zwar einen knallharten, fast völkischen Kurs durch die so genannten Sozialdemokraten. Aber im Hintergrund bewegt sich das geostrategisch wichtige  Gröhnland in Richtung Unabhängigkeit (und dann wohl in Richtung USA/NATO). Das passt nicht zusammen mit dem Nationalen/Völkischen. Ich distanziere mich hiermit natürlich von allen verschwörungstheoretischen Tendenzen.

Kurativ

7. Februar 2022 21:30

Die Gegenuni ist eine großartige Sache. Für beide Seiten. Es fehlt die Zeit und der Mut auf meiner Seite.

Grobschlosser

8. Februar 2022 12:16

re : Geopolitik , Thema der Woche : Biden kündigt das Ende von Northstream II an WENN der Russe usw,usw.

Freue mich auf die kommenden Debatten.

wird spannend wenn wir das gute , demokratisch umweltschonend gewonnene us Frackinggas zum Apothekenpreis kaufen dürfen - vor Israel wurde auch Erdgas entdeckt - das könnten wir ja auch kaufen wenn wir freundlich gucken und den Gesslerhut grüßen .

Spaß muss sein : Biden zeigt uns wie sehr er uns verachtet , Gott sei Dank werden sich die Russen diese nwo Figur demnächst vorknöpfen 

URN

8. Februar 2022 15:03

Da bin ich komplett bei Ihnen, Grobschlosser. Lustig war Scholzens Hinweis, daß D auch Erdgas aus den Niederlanden bezieht. Vor allem, seit in der Region Groningen die Förderung eingestellt wurde, wollte ich einwerfen. Aber mich hörte dort keiner...

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