Netzfundstücke (137) – Presse, Gefälle, Charles

Unter dem Deckmantel der Pressefreiheit treiben sie ihr Unwesen.

Die Rede ist von »Jour­na­lis­ten«, die bei rech­ten Ver­an­stal­tun­gen Por­trait­fo­tos von Teil­neh­mern schie­ßen und beim kleins­ten Wider­stand ihrer Opfer anfan­gen, wild mit dem Pres­se­aus­weis zu wedeln und ver­ängs­tigt zum nächs­ten Grüpp­chen der sonst so von ihnen ver­haß­ten »Bul­len« zu ren­nen, um wei­ner­lich ihre vom Grund­ge­setz garan­tier­ten Rech­te einzufordern.

Anti­fa-Schrei­ber­lin­ge und Anti­fa-Pho­to­gra­phen, Derek Tur­ner hat in sei­nem, beim Jun­g­eu­ro­pa Ver­lag erschie­ne­nen, Roman Sea Chan­ges (hier bestel­len) die­sen absto­ßen­den und zugleich bemit­lei­dens­wer­ten Typus Mensch mit der Figur »Ben Klein« tref­fend personifiziert:

Er [Ben Klein] war Grün­der und allei­ni­ger Inha­ber des »Anti­fa­schis­ti­schen Frei­heits­en­ga­ge­ments«. Trotz all­s­ei­nes Ruhms bestand AFFE aus nicht viel mehr als 31 Akten­schrän­ken vol­ler Zei­tungs­aus­schnit­te, Fotos, Bro­schü­ren, Flug­blät­ter, Bücher, Gerichts­ak­ten, Pla­ka­te, Auf­kle­ber, Mit­schnit­te und Moment­auf­nah­men über die poli­ti­sche Rech­te, alles kata­lo­gi­siert nach einem ver­spon­ne­nen, aber zuver­läs­si­gen geis­ti­gen Ord­nungs­sys­tem. […] Ben memo­rier­te Namen, Gesich­ter, Schwach­stel­len, Fehl­trit­te, pein­li­che Vor­fäl­le, finan­zi­el­le Moge­lei­en, Quer­ver­bin­dun­gen und lan­ge Aus­zü­ge aus Zei­tun­gen, Büchern und Gerichts­ak­ten. Dank der Spen­den von ner­vö­sen Par­tei­spen­dern und Gewerk­schaf­ten sowie der Zuschüs­se aus Regie­rungs- und EU-Töp­fen hat­te er sei­nen Buch­hal­ter­job auf­ge­ben kön­nen, um sei­ne Zeit aus­schließ­lich dem Auf­de­cken von Ras­sis­mus zu widmen.

 Doch der von Tur­ner dar­ge­stell­te Typus »Jour­na­list«, arbei­tet nicht nur selb­stän­dig – wie der fik­ti­ve Klein –, son­dern steht in Deutsch­land auch ger­ne bei den Öffent­lich-Recht­li­chen (ÖR) in Lohn und Brot. Abge­se­hen von der finan­zi­el­len Absi­che­rung pro­fi­tiert die lin­ke Jour­nail­le auf die­se Wei­se vom offi­zi­ös-objek­ti­ven Anstrich, den der öffent­lich-recht­li­che Rund­funk, trotz des Ver­trau­ens­ver­lus­tes in den letz­ten Jah­ren, bei vie­len immer noch genießt: lin­ke Agi­ta­ti­on wird zu aus­ge­wo­ge­ner Expertise.

Der Poli­tik­wis­sen­schaft­ler Bene­dikt Kai­ser hat die Wirk­me­cha­nis­men die­ses unge­bro­che­nen Link­s­trends in der deut­schen Pres­se­land­schaft und die dahin­ter wuchern­den Seil­schaf­ten mit sei­ner IfS-Stu­die Der Weg in den Main­stream. Wie lin­ke Jour­na­lis­ten den Ton ange­ben (hier bestel­len) kennt­nis­reich dargelegt

Der AfD-Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de in Sach­sen-Anhalt, Oli­ver Kirch­ner, dreh­te bei der erfolg­rei­chen Kund­ge­bung gegen die Preis­explo­si­on in Mag­de­burg die Kano­nen des »Ent­hül­lungs­jour­na­lis­mus« um, und rück­te dort in sei­ner Rede zwei, wie oben beschrie­be­ne Jour­na­lis­ten, die als Mit­ar­bei­ter des Mit­tel­deut­schen Rund­funks (MDR) im Schoß des Bei­trags­zah­lers ange­kom­men sind, in eben­je­nes Ram­pen­licht, in das sie die poli­ti­sche Rech­te tag­täg­lich stellen.

Sofort war die Lan­des­pres­se­kon­fe­renz zur Stel­le, um Kirch­ner des Schü­rens von »Hass und Wut« zu bezich­ti­gen. Auch der MDR ließ sich nicht lan­ge bit­ten: »Dass Oli­ver Kirch­ner zwei unse­rer Repor­ter öffent­lich an den Pran­ger stellt, die in der Ver­gan­gen­heit auch über Kri­tik an der AfD berich­tet haben, ent­larvt die­ses Vor­ge­hen als unwür­di­gen Ver­such, zwei inte­gre Jour­na­lis­ten zu dis­kre­di­tie­ren und sie einzuschüchtern.«

Dabei hat­te Kirch­ner nichts ande­res getan, als Per­so­nen des öffent­li­chen Lebens, nament­lich Lars Froh­mül­ler und Tho­mas Vor­rey­er, für ihre offen­sicht­li­che Vor­ein­ge­nom­men­heit (Froh­mül­ler setz­te sich mit FCK-AFD-T-Shirt in Sze­ne, Vor­rey­er schrieb vor sei­ner MDR-Tätig­keit Arti­kel für die links­extre­me Jungle World) zu kri­ti­sie­ren. Wer sich von Kirch­ners noch wahr­lich zurück­hal­ten­der Kri­tik selbst ein Bild machen möch­te, kann hier sei­ne Rede auf dem Mag­de­bur­ger Dom­platz anschau­en (ab Minu­te 1:23 zur Journaille):

S

Sehr dünn­häu­tig die Jour­nail­le, wehe es kratzt jemand an ihrer Deutungshoheit!


Von hier­an geht es nur noch abwärts. Wie Sezes­si­on-Chef­re­dak­teur Götz Kubit­schek im ers­ten Teil sei­ner Arti­kel­rei­he »Herbst, Empö­rung, Grund­sät­ze« mit der Über­schrift »Wel­len« hier auf Sezes­si­on im Netz tref­fend kon­sta­tier­te, ist die miß­li­che Lage, in der wir uns befin­den, das Ergeb­nis meh­re­rer zer­set­zen­der Schü­be: Ban­ken- und Euro­ret­tung als Teil der Finanz­kri­se des Jah­res 2008, die Migra­ti­on als glo­ba­le Dyna­mi­sie­rung des Arbeits­mark­tes (»Flücht­lings­kri­se«), die Coro­na-Maß­nah­men (»Gre­at Reset«) und nun die Ener­gie­kri­se, die nach­dem die vori­gen Wel­len »ledig­lich« die Luft haben dün­ner wer­den las­sen, nun ans Exis­ten­ti­el­le gehen könnte.

Der US-ame­ri­ka­ni­sche Blog­ger Lam­prey Milt – offen­kun­dig ein Pseud­onym – tritt noch einen Schritt wei­ter zurück und ord­net in sei­nem Netz­ar­ti­kel »Downhill from Apex« für das Blog The Ame­ri­can Sun die Zuspit­zun­gen der letz­ten Jahr­zehn­te als in immer kür­ze­ren Abstän­den auf­ein­an­der­fol­gen­de Kon­trak­tio­nen einer sub­stan­ti­el­len Ener­gie­kri­se ein:

The eco­no­my is a self-orga­ni­zing sys­tem that beha­ves stran­ge­ly when the­re is not enough inex­pen­si­ve ener­gy available to the sys­tem; in a nuts­hell, wars start.

Milt greift damit ein Theo­rem der öko­lo­gi­schen Öko­no­mie auf, das besagt, daß wirt­schaft­li­ches Wachs­tum auf der Ver­füg­bar­keit bil­li­ger Ener­gie und einem hohen ener­ge­ti­schen Ern­te­fak­tor (gewon­ne­nen Ener­gie im Ver­gleich zur ein­ge­setz­ten Ener­gie) beruht.

Stim­men aus die­ser Denk­rich­tung zufol­ge sind die ab den 1980er Jah­ren ein­ge­lei­te­ten Markt­de­re­gu­lie­run­gen der poli­ti­sche Ver­such, über Fle­xi­bi­li­sie­run­gen und finanz­öko­no­mi­sche Instru­men­te den die Öko­no­mie brem­sen­den Fak­to­ren »stei­gen­de Ener­gie­prei­se« und »sin­ken­de Ern­te­fak­to­ren« ent­ge­gen­zu­wir­ken. Nimmt man die dar­aus ent­stan­de­nen Ver­wer­fun­gen zum Maß­stab: mit zwei­fel­haf­tem Erfolg.

Milt nimmt den Krieg in der Ukrai­ne und die sich dar­aus abzeich­nen­de Ernäh­rungs­kri­se zum Anlaß, um die dün­ne Decke zu exem­pli­fi­zie­ren, auf der ins­be­son­de­re unse­re unmit­tel­ba­ren nord­afri­ka­ni­schen Nach­barn tanzen:

The war in Ukrai­ne and now the far­mer pro­tests in Hol­land have pushed a few ide­as to the front of my mind con­side­ring the fact how much ener­gy flows out of Rus­sia and Ukrai­ne being a quint­essen­ti­al com­po­nent of the world’s grain sup­p­ly accoun­ting for 10% of it. […] Then the­re is Egypt. A hosti­le back­ward over­po­pu­la­ted cess­pool of Mus­lims with the majo­ri­ty of its popu­la­ti­on living along the Nile river with a popu­la­ti­on den­si­ty of 5,000 per­sons per squa­re mile along it. In 1800 the coun­try had a popu­la­ti­on of only 4 mil­li­on; today, it’s over 100 mil­li­on. In May, Egypt’s prime minis­ter said the coun­try has 4 months of wheat reser­ves with an annu­al wheat con­sump­ti­on of more than 20 mil­li­on tons. Egyp­ti­ans con­su­me 12 mil­li­on tons of bread loaves annu­al­ly, while con­sump­ti­on of baked goods and sweets made of wheat makes up 8–10 mil­li­on tons yearly.

Hier geht es zum gesam­ten Arti­kel: DOWNHILL FROM APEX


 Es gibt unzäh­li­ge Grün­de, war­um die am 6. Sep­tem­ber zu Ende gegan­ge­ne Regent­schaft Queen Eliza­beths III. kri­tisch zu betrach­ten und so man­che Weh­mut deut­scher Kon­ser­va­ti­ver in den letz­ten Tagen von einer selbst­ver­ges­se­nen Ver­klä­rung herrührt.

Sezes­si­on-Autor Mar­tin Licht­mesz erwähn­te hier auf Sezes­si­on im Netz einen der gewich­ti­gen Grüne:

Die Köni­gin hat fast ein Drei­vier­tel­jahr­hun­dert lang nichts getan, um sich die­sem Ver­we­sungs- und Kor­rum­pie­rungs­pro­zess in irgend­ei­ner Wei­se entgegenzustellen.

Und mei­ne Wenig­keit erin­ner­te auf dem Kurz­nach­rich­ten­dienst Twit­ter an den Ant­ago­nis­mus Eng­land vs. Deutsch­land; zwei Natio­nen, die, faßt man sie als geis­ti­ge Kon­zep­te auf, sich von­ein­an­der abstoßen:

Auf das Mon­ar­chi­sche kon­zen­triert sind die Wind­sors, folg­lich auch Eliza­beth, dar­über hin­aus Wel­fen: nicht der bes­te aris­to­kra­ti­sche Leumund.

Wie dem auch sei: Schiebt man die­se grund­sätz­li­che Dis­kus­si­on bei­sei­te, lohnt sich die ein­ge­hen­de­re Beschäf­ti­gung mit dem ewi­gen eng­li­schen Thron­fol­ger Prin­ce Charles, nun mit 73 Jah­ren doch noch King Charles III., den­noch. Denn der neue bri­ti­sche König pflegt zeit­le­bens ein aus­ge­präg­tes Inter­es­se für die Archi­tek­tur und öko­lo­gi­sche Fra­gen – das aber kei­nes­wegs aus einem pro­gres­si­ven Antrieb her­aus. Moder­ne Archi­tek­tur und Stadt­pla­nung sto­ßen ihn gera­de­zu ab.

Die im Mai 1984 vor dem Roy­al Insti­tu­te of Bri­tish Archi­tects (RIBA) von sei­ner Majes­tät gehal­te­ne Rede sorg­te dies­be­züg­lich für Auf­se­hen. Eigent­lich ein Rou­ti­ne­auf­tritt nutz­te Prin­ce Charles das Podi­um für eine Abrechnung:

»To be con­cer­ned about the way peo­p­le live; about the envi­ron­ment they inha­bit and the kind of com­mu­ni­ty that is crea­ted by that envi­ron­ment should sure­ly be one of the prime requi­re­ments of a real­ly good architect«,

hielt er den ver­sam­mel­ten, der Moder­ne ver­pflich­te­ten Archi­tek­ten vor (hier sei­ne Rede im Ori­gi­nal). Sei­ne vor­ge­brach­te Kri­tik bün­del­te er fünf Jah­re spä­ter in sei­nem Buch A Visi­on of Bri­tain und in der Rea­li­sie­rung der Pro­jekt­stadt Pound­bu­ry, die er mit der Hil­fe des neo­klas­si­zis­ti­schen Archi­tek­ten Leon Krier entwarf.

Die Immo­bi­li­en­zei­tung hat über das klei­ne Städt­chen am Ran­de von Dor­ches­ter im eng­li­schen Süden eine lesens­wer­te Repor­ta­ge geschrieben:

DER TRAUM DES PRINZEN

Doch bei allem Erfolg das König Charles III. Pro­jekt »Pound­bu­ry« auf sich ver­bu­chen kann, teilt es das gene­rel­le Pro­blem restau­ra­ti­ver Ansät­ze: Wie orga­ni­sche Leben­dig­keit errei­chen, wenn die Lebens­wei­sen, die die­se Leben­dig­keit einst begrün­de­ten, der Ver­gan­gen­heit ange­hö­ren und nicht ein­fach per Dekret wie­der­her­zu­stel­len sind?

Es wird zu sehen sein, wie der »Prin­ce« nun als »King« die­se kon­ser­va­ti­ven Ansät­ze wei­ter­ver­fol­gen wird.

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Kommentare (16)

Mitleser2

10. September 2022 14:26

"The economy is a self-organizing system that behaves strangely when there is not enough inexpensive energy available to the system; in a nutshell, wars start.

Milt greift damit ein Theorem der ökologischen Ökonomie auf, das besagt, daß wirtschaftliches Wachstum auf der Verfügbarkeit billiger Energie und einem hohen energetischen Erntefaktor beruht."

Man kann daraus natürlich Wachstumskritik ableiten. Sollte dann aber auch zugeben, dass "Wohlstand" (wie auch immer man ihn definiert) ohne billige Energie nicht möglich ist. Und dass in einer Energiemangelgesellschaft besonders die Ärmeren leiden. Wenn die rechte Ökologie gleichzeitig SolPat propagiert, sollte sie das bedenken.

Demian

10. September 2022 15:25

Alice Weidels starke Rede wurde bei Facebook knapp 120.000 mal geteilt. Das ist schon bemerkenswert und wurde meines Wissens bislang nie auch nur annähernd erreicht. Auch lustig, wenn man mal durch die Kommentare schaut. "Ich bin zwar Türke/ Italiener/ AfD-Gegner etc., aber diese Frau hat Recht".
Mal sehen, welche Lappalie/ unbedachte Äußerung die nächsten Wochen zum Skandal aufgebauscht wird um der AfD vor den Landtagswahlen in Niedersachsen noch etwas Rückenwind zu nehmen.

https://fb.watch/fshPbjecsF/

Niekisch

10. September 2022 17:22

"Wie organische Lebendigkeit erreichen, wenn die Lebensweisen, die diese Lebendigkeit einst begründeten, der Vergangenheit angehören und nicht einfach per Dekret wiederherzustellen sind?"

Wie organische Lebendigkeit erreichen, wenn dem die Lebensweisen tragenden Körper ein fremdes Gehirn implantiert ist? Greifen dann seine Hände nicht nach Anderem, laufen seine Füße nicht in andere Richtung? 

Phil

10. September 2022 18:12

Diesen Part verstehe ich nicht: "A hostile backward overpopulated cesspool of Muslims". Hostile? Backward? Cesspool of Muslims? Kennt der überhaupt Ägypter? Klingt nach neocon.

Nemo Obligatur

10. September 2022 21:49

"...die am 6. September zu Ende gegangene Regentschaft Queen Elizabeths III."

Au weia! Das ist ja noch peinlicher als Schalke 05.

der michel

10. September 2022 23:56

"...when there is not enough inexpensive energy available to the system; in a nutshell,

wars start."

bingo.

sieferle lesen: "das abholzen der unterirdischen wälder".

und überhaupt: sieferle lesen!

RMH

11. September 2022 13:26

Hier ein Netzfundstück von heute:

Steigende Inflation: Die Frau hinter #ichbinarmutsbetroffen - DER SPIEGEL

Dazu bitte ergänzend einmal kurz in die Debatte /Diskussion bei SPON rein lesen. Von Empathie und einer Zustimmung zu mehr Sozialleistungen ist unter den grünen/woken/linken Spiegel-Lesern wenig bis rein Garnichts zu spüren. Sozialstaat ist offenbar eine Floskel, die man sich wie einen Ablasszettel umhängt. Viele Oberlehrer-Ratschläge und Dünkel ohne Ende.

Eine Rechte, die einen solidarischen Patriotismus fordert und mehr als eine "Wählerbestechung" (@Laurenz) damit im Sinn haben will, hat konkrete Antworten über "macht Nordstream 2 auf" hinaus zu liefern, denn selbst wenn morgen der Ukraine-Krieg und der Energiekrieg vorbei wären, würde die Inflation bleiben - genauso wie es eine immer größere Zahl an Menschen gibt, die sich nicht mehr selber helfen können und schlicht lebens- und arbeitsunfähig sind (die psychischen Erkrankungen grassieren mehr als jedes Covid-Virus). Und dann möchte ich bitte einmal konkrete Sozialstaats- und Umverteilungskonzepte sowie Vorschläge zur psychischen Gesundung der verwundeten Menschen durch Vertreter des SolPat sehen.

Nicht nur Proteste haben begonnen, auch der Verteilungskampf beginnt. 

Gustav

11. September 2022 13:45

Am Beginn dieser letzten wirtschaftlichen Hochfieberphase der »Emanzipationsmoderne« stand die Heilsbotschaft, daß von nun an der Brunnen zum Kruge kommen und, festgemauert, auch nimmermehr zerbrechen werde. Der ökonomische Hausverstand nahm das zwar mit Skepsis, ließ sich aber mit schwindendem Widerstreben einschenken. Er wird in Kürze, unter allerdings eher ungemütlichen Umständen, die Genugtuung erfahren, daß seine Skepsis hoch berechtigt war.

Es war die Fiktion eines ewigen Plus Ultra, der eigentlich seltsame, weil völlig erfahrungsfremde Gedanke, daß es Expansion ohne Kompression, ein Auf ohne ein Ab geben könnte. Die wirkliche Welt verläuft oszillativ, und diese Erfahrung ist tief geerdet, weil sie von den physiologischen Rhythmen und allem Naturerleben täglich beglaubigt wird. Daß der gegenteilige, nämlich kumulative Prozeßtyp der ständigen Steigerung materiell wirksam werden könne, ist eine Idee, die (nach Kenneth Boulding) nur Verrückten oder Ökonomen kommen kann - und den wenigen geschichtlichen »people of plenty«, Völkern, die plötzlich einen ganzen, fruchtbaren, rohstoffreichen, fast menschenleeren Kontinent (ersatzweise ein koloniales Weltreich) zu ihrer Lebensfristung zur Verfügung haben und deshalb meinen, die lex parsimoniae sei für sie auf Dauer außer Kraft gesetzt. Aber auch denen hilft eines Tages die Wirklichkeit über diesen Irrtum hinweg.

„Letzte Ausfahrt weiter hinten: der deutsche Sonderweg“ (Thomas Hoof)
 

Grobschlosser

11. September 2022 15:09

Nordafrika ist auf Importgetreide angewiesen - das wird sich auch niemals ändern . Die Bevölkerungsexplosion in Afrika / Nordafrika führt unvermeidbar zu Verteilungskämpfen und Massenmigration . 

Bedauerlicherweise ändern die nach Europa geflüchteten Menschen ihr Verhalten nicht - sie setzen drei oder auch fünf Kinder in die Welt - nur diesmal wird der deutsche Steuerzahler verpflichtet die Ernährung dieser Kinder zu finanzieren - diese Kinder verhungern nicht - für sie ist gesorgt - sie erhalten selbstverständlich irgendwann das brd Wahlrecht und sie reproduzieren mit mathematischer Gewissheit den problematischen Lebensstil ihrer Eltern ( Kinder kriegen , arabisches Fernsehen gucken - zum Arzt gehen , Berufsausbildung verweigern , islamistische "Werte" propagieren wenn der Sprit und das Geld alle ist .

Allnichts

11. September 2022 15:13

Diesmal wird in den Abschnitten zwei und drei etwas geliefert, was den meisten unbekannt sein dürfte und auch informativ ist. Ein für mich ganz neuer Blick auf einen Prinzen bzw. König, der nur eine Person des Boulevards zu sein schien. Derartiges würde ich hier gern häufiger lesen.

Interessant auch die Entwicklung in der Ukraine. Es sollte abgewartet werden, wie nachhaltig das Ganze ist, aber es könnte sein, dass jene, die einen russischen Sieg prophezeit haben, nicht Recht behalten werden. Spontan halte ich für wahrscheinlich, dass kurz-, mittelfristig entweder Russland alles an die Front schicken oder aber die Eilmeldung reinkommen wird, dass Putin abgesetzt ist, nicht mehr unter uns weilt - möglich auch beides nacheinander oder mehr oder weniger gleichzeitig. Einige könnten demnächst in Erklärungsnot geraten.

Gustav

11. September 2022 17:19

"Der Traum des Prinzen"

Es mag Sie überraschen, aber die britische Krone ist der größte Immobilienbesitzer der Welt und besitzt 6.6 Milliarden Hektar Land in Australien, Neuseeland, Nordirland, Kanada, Großbritannien und auf den Falklandinseln.

Neben den „Crown Lands“ und den „Crown Corporations“, die sich rechtlich im Besitz des britischen Monarchen befinden, ist eine Organisation namens „The Crown Estate“ eine der größten Immobiliengruppen der Welt.

Die Crown Estate ist Eigentümerin von Immobilien im gesamten Vereinigten Königreich, von Schlössern und Landhäusern über landwirtschaftliche Flächen und Wälder bis hin zu Gewerbegebieten und Einkaufszentren. Ihr gehört mehr als die Hälfte der gesamten Meeresküste des Vereinigten Königreichs, was ihr äußerst wertvolle Versteigerungsrechte für kommerzielle Offshore-Aktivitäten, wie z. B. Windparks, verleiht.

https://axelkra.us/kann-grossbritannien-aus-dem-feudalismus-ausbrechen-oder-wird-koenig-charles-grosser-reset-unangefochten-bleiben-matthew-ehret/

Gustav

11. September 2022 17:22

@ Allnichts

Hähne die zu früh krähen, landen auf dem Hackklotz...

Laurenz

11. September 2022 19:06

@RMH

Inflation

Ob nun Reichstagsrede oder PK, Frau Weidel ist explizit auf die Inflation eingegangen. Und Frau Weidel sprach von einer sterbenden Währung.

Jupp Koschinsky

12. September 2022 15:38

Lieber Jonas Schick,

 

wollen Sie wirklich, daß nur, wer Emglisch kann, Ihre Beiträge versteht?  Ich empfinde solche fremd-, gar feindsprachigen Abschnitte  in einer deutschen Abhandlung als ärgerlich bildungsbürgerlichen Hochmut.

 

Mit freundlichem Gruß

 

Jupp Koschinsky

Mitleser2

13. September 2022 08:50

Englisch als "feindsprachlich" zu klassifizieren, wird die Akzeptanz der Rechten in der Bevölkerung massiv erhöhen.

Rheinlaender

14. September 2022 16:15

Charles III. hat sich in einem älteren Text positiv auf Réne Guénon bezogen, die Tendenz der Moderne zum "Subhumanen" kritisiert und die Vermutung geäußert, im Kali Yuga zu leben. Das dürfte ihn aus Sicht mancher als Rechten qualifizieren: https://renovatio.org/2022/09/koenig-charles-iii-und-der-traditionalismus/