Unsere hauseigenen Antirassisten, Linksradikalen und “Abendland”-Hasser würden sie kaum anders formulieren, mitsamt dem “neo-bolschewistischem” Drall am Ende der Polemik:
Es lohnt sich, den Westen daran zu erinnern, dass er seine Kolonialpolitik bereits im Mittelalter begann, gefolgt von dem weltweiten Sklavenhandel, dem Völkermord an Indianerstämmen in Amerika, der Ausplünderung Indiens und Afrikas, den Kriegen Englands und Frankreichs gegen China, in deren Folge das Land gezwungen war, seine Häfen für den Opiumhandel zu öffnen. Sie machten ganze Völker drogensüchtig und rotteten gezielt ganze Volksgruppen aus, um sich Land und Ressourcen anzueignen, und jagten Menschen wie Tiere. Das widerspricht der menschlichen Natur, der Wahrheit, der Freiheit und der Gerechtigkeit.
Wir sind stolz darauf, dass unser Land im 20. Jahrhundert die antikoloniale Bewegung angeführt hat, die vielen Völkern in der Welt die Möglichkeit eröffnete, Fortschritte zu machen, Armut und Ungleichheit zu verringern und Hunger und Krankheiten zu besiegen.
Diese “antikoloniale Bewegung” ist natürlich der Sowjetkommunismus, der seinerseits eine gewaltige Unzahl an Gräueltaten wider die “menschliche Natur, die Wahrheit, die Freiheit und die Gerechtigkeit” auf sich geladen hat und faktisch eher wenig dazu beigetragen hat, “Armut und Ungleichheit zu verringern und Hunger und Krankheiten zu besiegen”, oft eher im Gegenteil, wenn wir uns an den Holodomor und andere kommunistische Ruhmestaten erinnern.
Diese Leistung könnte man fairerweise mit größerem Recht dem Westen zusprechen, dessen kolonialer Drang ja nicht ausschließlich in Ausbeutung bestand, sondern auch in dem ehrlichen Bestreben, der “Dritten Welt” echte oder vermeintliche Wohltaten zu erweisen, medizinisch und infrastrukturell, gesellschaftspolitisch und wirtschaftlich, was freilich nicht immer die gewünschten Ergebnisse zeitigte und oft destruktive Nebeneffekte hatte.
An dieser Stelle bewegt sich Putin in den Niederungen propagandistischer Übertreibungen und Heucheleien, die von einer Kriegsrede freilich zu erwarten sind. Es ist dabei nicht nur der “Kommunismus”, der ähnliche Dinge auf dem Kerbholz hat, wie jene, die er dem Westen vorwirft; es ist auch so, daß viele Völker den russischen Bären an sich, ungeachtet der ideologischen Vorzeichen, aus guten Gründen in nicht allzu guter Erinnerung behalten haben, man denke an die Balten, Polen, Finnen und teilweise auch Ukrainer, die sich nun aufgrund tiefsitzender historischer Ängste und Ressentiments zu blinden Gehilfen des amerikanischen Hegemons machen lassen.
Putin fährt weiter fort mit der Attacke auf die Heuchelei des Westens:
Die westlichen Länder behaupten seit Jahrhunderten, dass sie anderen Nationen Freiheit und Demokratie bringen. Nichts könnte weiter von der Wahrheit entfernt sein.(…) Die unipolare Welt ist von Natur aus antidemokratisch und unfrei; sie ist durch und durch falsch und heuchlerisch.
Nun gut: Hier stellt sich die Frage nach der Bedeutung der Begriffe “Freiheit” und “Demokratie”. Der Interpretationsrahmen ist hier äußerst groß. Weite Teile der Welt außerhalb des Westens können nicht ernsthaft “demokratisch” genannt werden, auch Rußland nicht, zumindest in dem Sinne, wie wir den Begriff verstehen. Auf einem anderen Blatt steht, inwiefern “Demokratie” im Westen zur Fassade und zum Betrug entartet ist, was wohl immer schon in ihrer Natur angelegt war.
Wie beim “Rassismus” hinterfragt Putin nicht die Validität dieser aus der westlichen liberalen Traditionen stammenden Begriffe, sondern affirmiert sie, um den Spieß umzudrehen. Er geht also nicht so weit, die “Demokratie” an sich als Wert in Frage zu stellen.
Nun kommt jener Teil, über den sich BILD-Ronzheimer so lautstark empört hat:
Die Vereinigten Staaten sind das einzige Land der Welt, das zweimal Atomwaffen eingesetzt und damit die Städte Hiroshima und Nagasaki in Japan zerstört hat. Und sie haben einen Präzedenzfall geschaffen.
Erinnern Sie sich daran, dass die Vereinigten Staaten und Grossbritannien während des Zweiten Weltkriegs Dresden, Hamburg, Köln und viele andere deutsche Städte in Schutt und Asche gelegt haben, ohne die geringste militärische Notwendigkeit. Das war demonstrativ und entbehrte, um es zu wiederholen, jeder militärischen Notwendigkeit. Wie bei den Atombombenabwürfen auf japanische Städte hatten sie nur ein Ziel: unser Land und den Rest der Welt einzuschüchtern.
Daß Putin die Einäscherung der deutschen Städte mit den Atombomben auf Japan in einem Atemzug nennt, verschweigt Ronzheimer bezeichnenderweise. Ansonsten müßte er logischerweise auch die Massentötung von japanischen Zivilisten mit dem Verweis auf japanische Gräueltaten im Pazifik oder der Mandschurei rechtfertigen.
Ich kann mich jedenfalls nicht erinnern, daß jemals ein weltpolitisch bedeutender Politiker nach 1945 in dieser Weise von Dresden und Hamburg gesprochen hätte, und für das allein gebührt Putin aus deutscher Sicht Dank und Anerkennung. Er erinnert daran, daß die “Befreiung” Deutschlands im zweiten Weltkrieg auch auf angloamerikanischer Seite nicht aus selbstlosen Motiven erfolgte und einen hohen Blutzoll gefordert hat.
Man kann mit Fug und Recht sagen, daß Deutschland seit Ende des Weltkriegs “kolonialisiert” und ein “Vasallenstaat” der USA ist. Man muß aber auch eingestehen, daß der Großteil der Deutschen der Nachkriegszeit die amerikanische Herrschaft gegenüber der russischen als das kleinere Übel empfunden und seit der Wirtschaftswunderzeit der fünfziger Jahre kaum mehr als Bürde wahrgenommen hat. Vielmehr hatte der amerikanische Liberalismus, verbunden mit Wohlstand und hedonistischer Popkultur, eine absorbierende Attraktivität, die auch ohne direkten Zwang wirkte.
In die lange Litanei der westlichen Verbrechen reiht Putin andeutungsweise auch den Anschlag auf die Nord Stream-Pipelines (siehe hier und hier):
Aber die Angelsachsen glauben, dass Sanktionen nicht mehr ausreichen und haben sich nun der Subversion zugewandt. Es scheint unglaublich, aber es ist eine Tatsache: Mit den Explosionen an den internationalen Gaspipelines von Nord Stream, die auf dem Grund der Ostsee verlaufen, haben sie die Zerstörung der gesamten europäischen Energie-Infrastruktur in Angriff genommen. Es ist für jeden klar, wer davon profitiert. Diejenigen, die davon profitieren, sind natürlich verantwortlich.
Kürzen wir die Anklage ab und kommen wir zu den Punkten, die ohne Zweifel zutreffen oder zumindest einen wahren Kern haben. Hier also Putins “truth bombs”:
Putin zeichnet den Krieg in der Ukraine als Stellvertreterkrieg mit den USA, die in ruchloser Weise mit den europäischen Nationen umgehen, die sie gegen Russland mobilisieren wollen, zum Teil in der Absicht, sie zu schwächen und als Konkurrenten auszuschalten.
Das amerikanische Imperium erscheint als prinzipiell anti-nationale Macht, die darauf abzielt, “Nationalstaaten zu zerstören”. Dies gelte etwa “für Europa und für die Identität Frankreichs, Italiens, Spaniens und anderer Länder mit jahrhundertelanger Geschichte”. Die europäischen Eliten, die den USA hörig sind, begehen “direkten Verrat an ihren eigenen Völkern”.
Die amerikanisch-globalistische Politik ist auch der Auslöser der Migrationswellen, die auf Europa zurollen:
Es sind ihre zerstörerische Politik, ihre Kriege und ihre Ausplünderung, die die heutige massive Migrantenwelle ausgelöst haben. Millionen von Menschen erleiden Entbehrungen und Demütigungen oder sterben zu Tausenden bei dem Versuch, Europa zu erreichen.
Putin beschuldigt das amerikanische Imperium, ein wahres Reich der Lüge errichtet zu haben:
Die Wahrheit wurde in einem Meer von Mythen, Illusionen und Fälschungen ertränkt, wobei eine äusserst aggressive Propaganda eingesetzt wurde, die wie Goebbels lügt. Je unglaubwürdiger die Lüge, desto schneller werden die Menschen sie glauben – nach diesem Prinzip arbeiten sie.
Wir alle wissen, daß dies zutrifft, in einem Maße, wie man es sich vor wenigen Jahren noch kaum vorstellen konnte. Völlig zutreffend ist auch dieser Abschnitt:
Aber man kann die Menschen nicht mit gedruckten Dollars und Euros füttern. (…) Mit Papier kann man niemanden ernähren – man braucht Lebensmittel; und mit diesen aufgeblähten Kapitalisierungen kann man niemandes Haus heizen – man braucht Energie.
Deshalb müssen die Politiker in Europa ihre Mitbürger davon überzeugen, weniger zu essen, seltener zu duschen und sich zu Hause wärmer anzuziehen. Und wer anfängt, berechtigte Fragen zu stellen wie «Warum ist das eigentlich so?», wird sofort zum Feind, zum Extremisten und Radikalen erklärt. Sie zeigen mit dem Finger auf Russland und sagen: Das ist die Quelle all eurer Probleme. Noch mehr Lügen.
Das paßt zu dem, was ich in meinen Betrachtungen zur Nord Stream-Sabotage geschrieben habe:
“Putin” wird regelmäßig in die Schuhe geschoben, was hauptsächlich das Werk unserer eigenen Regierungen und Eliten ist.
Putin spricht nun folgende Warnung aus, die täglich an Plausibilität gewinnt:
Jetzt müssen sie, um sich aus dem jüngsten Geflecht von Herausforderungen zu befreien, Russland sowie andere Staaten, die einen souveränen Entwicklungsweg wählen, um jeden Preis demontieren, damit sie den Reichtum anderer Nationen weiter plündern und zum Flicken eigener Löcher verwenden können. Wenn dies nicht geschieht, kann ich nicht ausschliessen, dass sie versuchen werden, einen Zusammenbruch des gesamten Systems herbeizuführen und alles darauf zu schieben, oder, Gott bewahre, sich für die alte Formel des Wirtschaftswachstums durch Krieg entscheiden.
Und schließlich kommt er auf ein Ideologem des Westens zu sprechen, das in Russland sehr unbeliebt ist und in der Tat in den letzten Jahren eine erschreckende, ubiquitäre Dominanz bekommen hat:
Wollen wir hier, in unserem Land, in Russland, «Elternteil Nummer eins, Elternteil Nummer zwei und Elternteil Nummer drei» (sie haben völlig den Verstand verloren!) anstelle von Mutter und Vater haben? Wollen wir, dass unsere Schulen unseren Kindern von ihrer ersten Schulzeit an Perversionen aufzwingen, die zu Degradierung und Auslöschung führen? Wollen wir ihnen eintrichtern, dass es neben Frauen und Männern noch andere Geschlechter gibt, und ihnen Operationen zur Geschlechtsumwandlung anbieten? Ist es das, was wir für unser Land und unsere Kinder wollen? Das alles ist für uns inakzeptabel.
So wie die jetzigen Trends aussehen, ist dies in der Tat genau die gesellschaftspolitische Zukunft, die die globalistischen Eliten auch für unser Land und unsere Kinder wollen, und es ist kein Zufall, daß die USA auch auf diesem Gebiet (LGBT‑, Gender‑, Transsexuellenkult) der vehementeste Vorreiter sind.
Putin geht im folgenden einen Schritt weiter, und sieht einen geradezu metaphysischen Frevel am Werk:
Ich möchte wiederholen, dass sich die Diktatur der westlichen Eliten gegen alle Gesellschaften richtet, auch gegen die Bürger der westlichen Länder selbst. Dies ist eine Herausforderung für alle. Der völlige Verzicht auf das Menschsein, der Umsturz des Glaubens und der traditionellen Werte sowie die Unterdrückung der Freiheit ähneln einer «umgekehrten Religion» – dem reinen Satanismus. Jesus Christus hat in der Bergpredigt falsche Messiasse entlarvt: «An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen.» Diese giftigen Früchte sind für die Menschen bereits erkennbar – nicht nur in unserem Land, sondern in allen Ländern, einschliesslich vieler Menschen im Westen selbst.
Das ist unzweifelhaft der Fall, und jedem Dissidenten im Westen, der sich unserem herrschenden System entfremdet hat, sind diese Worte wohl aus tiefsten Herzen gesprochen. Es bedarf keiner russischen Propaganda und keines Putins, um auf solche Gedanken zu kommen. Die Früchte liegen auf dem Tisch, und sie stinken vor Gift und Fäulnis. Es sind die Machenschaften unserer westlichen Eliten selbst, die zu Erkenntnissen und Sentiments dieser Art führen.
Westliche Eliten sind von ihren Völkern (insbesondere den Mittel- und Unterschichten) und deren nationalen Interessen derart entfremdet, daß sie zu feindseligen Mächten geworden sind. Wenn sie auf Putin zeigen, dann tun sie nichts anderes, als “Haltet den Dieb” zu schreien. Durch das russische Feindbild versuchen sie erneut zu einigen, was sie selbst im Laufe von Jahrzehnten gespalten haben.
Ich zitiere einmal mehr den hellsichtigen britischen Blogger Morgoth:
Grundsätzlich bietet die liberale Mitte des westlichen politischen Lebens keine Stabilität mehr. Amerika kehrte nicht in die neunziger Jahre zurück, als Biden gewählt wurde, stattdessen wurde das FBI auf MAGA-Anhänger aus dem amerikanischen Herzland angesetzt. Die Europäische Union wurde gegründet, um den Europäern Stabilität zu bieten, und alles, was wir bekamen, war ein Verlust an Souveränität und Armeen von Afrikanern, die über den Kontinent marschierten.
In der Tat ist alles, was uns die Eliten jetzt anzubieten haben, mehr Krieg, mehr Inflation, mehr Migranten, mehr “Wokismus”, mehr Gender-Ideologie, mehr Zensur, mehr Haß auf Weiße, mehr Technokraten-Planung von oben, mehr Klimawandel-Wahnsinn, mehr kastrierte Jungen und verstümmelte Mädchen, mehr Impfstoffe, mehr kalte Winter, mehr digitale Überwachung, mehr Korruption, mehr Bankkontenkündigungen, mehr Verachtung des Volkswillens, mehr Bürokratentyrannei, mehr twerkende schwarze Frauen, mehr ethnische Konflikte, mehr Sanktionen, mehr Inflation, mehr Lügen und mehr allgemeine Not.
Was sie nicht wahrhaben wollen, ist die schmerzhafte Realität, daß nicht wir das Problem sind, sondern sie. Stattdessen werden sie den Druck noch verstärken.
Der Schluß der Rede Putins ist eine pathetische Beschwörung der weltgeschichtlichen Aufgabe Russlands, durch die Kraft seiner Kultur und seines Volkstums dem Globalismus zu widerstehen, und eine weltweite, “im Kern emanzipatorische, antikoloniale Bewegung gegen die unipolare Hegemonie” anzuführen, der auch “viele Gleichgesinnte in Europa und den Vereinigten Staaten” folgen werden.
Man sollte sich hüten, das eins zu eins für bare Münze zu nehmen und in Russland den großen Retter im Armageddon zu sehen, aber ohne Zweifel gibt es eine substantielle Kongruenz der Interessen zwischen den russischen und den europäischen Gegnern des amerikanisch-globalistischen Imperiums.
Die Rede endet mit einem Zitat von Iwan Iljin und einem “vaterländischen”, “identitären” Appell:
Und ich möchte mit den Worten des wahren Patrioten Iwan Iljin schliessen: «Wenn ich Russland als mein Mutterland betrachte, bedeutet das, dass ich wie ein Russe liebe, wie ein Russe sinne und denke, wie ein Russe singe und spreche; dass ich an die geistige Kraft des russischen Volkes glaube. Sein Geist ist mein Geist, sein Schicksal ist mein Schicksal, sein Leid ist mein Leid, und sein Wohlstand ist meine Freude.»
Hinter diesen Worten verbirgt sich eine glorreiche spirituelle Wahl, die in den mehr als tausend Jahren russischer Staatlichkeit von vielen Generationen unserer Vorfahren getroffen wurde. Heute treffen wir diese Entscheidung; die Bürger der Volksrepubliken Donezk und Lugansk und die Bewohner der Regionen Saporischschja und Cherson haben diese Entscheidung getroffen. Sie haben sich dafür entschieden, bei ihrem Volk zu sein, bei ihrem Vaterland zu sein, sein Schicksal zu teilen und gemeinsam mit ihm den Sieg zu erringen.
Die Wahrheit ist mit uns, und hinter uns steht Russland!
Die entscheidende Frage für Europa wird sein, ob der antiglobalistische Widerstand an vergleichbare Quellen des Volkstums und der nationalen Mythen anknüpfen kann.
Ich würde eine eher pessimistische Prognose stellen: Die meisten europäischen Länder sind in dieser Hinsicht erschöpft und ausgelaugt, zum Teil aus verschiedenen Gründen (der Weg Deutschlands in die post-nationale Auflösung war ein anderer als der Weg Frankreichs, das Endergebnis ist aber sehr ähnlich), und wo die nationalen Sentiments noch wirksam sind, lassen sie sich trefflich manipulieren und in die amerikanische Agenda einspannen, etwa im Falle Polens und, wie ich fürchte, auch Italiens, wo Meloni ihr nun ein “rechtes” Gesicht gegeben hat.
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Rheinlaender
Die russische Alternative zum globalistischen Imperium ist ein russisches Imperium, wie etwa Dugin immer wieder betont. Daran sollte man denken, wenn entsprechende Globalismus-Kritik aus Russland vorgebracht wird.
Es ist im Übrigen meistens nicht so, dass sich das globalistische Imperium den Völkern gewaltsam aufzwingt. Brzezinski verwies darauf, dass der hedonistische "American Way of Life" so verführerisch wirke, dass die meisten ihn freiwillig annähmen. Es handelt sich hier nicht um ein Problem der Außen- und Sicherheitspolitik, sondern der Kultur. Brzezinski hielt das amerikanische Imperium interessanterweise für nicht dauerhaft überlebensfähig, weil der "Way of Life", auf dessen Attraktivität wesentlich beruhe, so korrumpierend wirke, dass es diesem Imperium mittelfristig an hinreichend leistungsfähigem Personal mangeln werde. Der "Russian Way of Life" stellt diesbezüglich allerdings keine brauchbare Alternative dar.