Vier Strategien, mit denen die AfD neutralisiert werden soll (1 und 2)

Die AfD sei gefährlicher als die RAF, behauptete der neunzigjährige ehemalige Minister Gerhard Baum (FDP) in einem Gespräch. Der vollständige Satz hat vielleicht lauten sollen: Die AfD ist gefährlicher als die RAF für die Pfründe der Altparteien, oder:  ... für die Konsensdemokratie, oder: ... für die CDU.

Daniel Fiß ist freier Publizist.

Jeden­falls: Sie ist irgend­wie gefähr­lich. Wel­che Stra­te­gien ver­folgt das Estab­lish­ment, um das Umfra­ge­hoch der AfD zu bremsen?

Das Umfra­ge­hoch der AfD hält wei­ter an. Vor ca. einem Jahr konn­te sich die Par­tei in einem bis­wei­len unge­brems­ten Auf­stiegs­trend aus der zuvor lan­gen Durst­stre­cke im 10–12% Kor­ri­dor befrei­en. Inzwi­schen hat man sich bei nahe­zu allen Umfra­ge­insti­tu­ten fest über dem frü­he­ren Rekord­wert von 18% im Sep­tem­ber 2018 ver­an­kern können.

An eini­gen, vor allem sym­bo­lisch wich­ti­gen Wah­len wie der Land­rats­wahl in Son­ne­berg oder den Bür­ger­meis­ter­wah­len in Rag­uhn-Jeß­nitz und Schwe­rin konn­te in die­sem Som­mer gezeigt wer­den, daß der Umfra­ge­trend auf der Mikroebe­ne offen­bar auch in rea­len Wahl­er­fol­gen meß­bar ist.

Den­noch bleibt für jeden äuße­ren Beob­ach­ter der Zwei­fel, daß es sich bei der aktu­el­len Wachs­tumsten­denz womög­lich doch nur um eine demo­sko­pi­sche Bla­se han­deln könn­te. Liegt das fes­te und lang­fris­tig zu hal­ten­de Wäh­ler­po­ten­ti­al tat­säch­lich bereits bei +20%? Oder han­delt es sich immer noch um ein rein situa­ti­ves Momen­tum, und die Par­tei wird vor­aus­sicht­lich wie­der auf 13–16% ein­ge­dampft werden?

Ich habe in einem mei­ner letz­ten Bei­trä­ge bereits skiz­ziert, daß das letz­te­re Sze­na­rio nicht völ­lig aus­ge­schlos­sen wer­den darf. Es wird schon her­aus­for­dernd genug sein, zunächst über­haupt die struk­tu­rel­le Basis für eine 20%-Partei auf­zu­bau­en. Allein in Brüs­sel und Ber­lin wür­de sich die Zahl der Man­dats­trä­ger bei einem sol­chen Bun­des­er­geb­nis teil­wei­se mehr als ver­dop­peln. Dar­an ange­schlos­sen kommt der per­so­nel­le Mehr­be­darf an Wahl­kreis­mit­ar­bei­tern, Refe­ren­ten, Medi­en­leu­ten und Orga­ni­sa­to­ren hinzu.

Vor allem aber braucht die Par­tei ein eigen­stän­di­ges sozio­kul­tu­rel­les Milieu, wel­ches aus sich selbst her­aus als poli­ti­scher Magnet wir­ken kann, wor­aus schließ­lich auch robus­te Stamm­wäh­ler­schaf­ten erwachsen.

Die poli­ti­schen und media­len Geg­ner der AfD befin­den sich der­zeit auf inten­si­ver Ursa­chen­for­schung für das der­zei­ti­ge Umfra­ge­hoch. Ins­be­son­de­re in der Ent­wick­lung von even­tu­el­len Gegen­stra­te­gien des polit­me­dia­len Estab­lish­ments haben sich eini­ge zen­tra­le Debat­ten­strän­ge ent­wi­ckelt, die auch von Sei­ten der AfD in die stra­te­gi­sche Ana­ly­se mit ein­be­zo­gen wer­den sollten.

Zusam­men­ge­faßt tei­len sich die­se auf zwei zen­tra­le Bau­stei­ne, die wie­der­um eine wei­te­re Sub­ebe­ne enthalten.

Auf der einen Sei­te steht die Ebe­ne der reprä­sen­ta­ti­ven Kon­kur­renz­bil­dung. Das heißt, eine neue oder eta­blier­te par­tei­po­li­ti­sche Alter­na­ti­ve tritt in direk­te reprä­sen­ta­ti­ve Kon­kur­renz zur AfD, besetzt deren The­men­fel­der und stößt in die eige­nen Wäh­ler­räu­me vor. Hier­durch wird ver­sucht, das exis­ten­te Wäh­ler­po­ten­ti­al in neue Kanä­le umzu­lei­ten und in domes­ti­zier­te Dis­kurs­kor­ri­do­re ein­zu­bin­den. Auf der ande­ren Sei­te geht es vor allem um die inhalt­li­che Eli­mi­nie­rung der ent­schei­den­den Debat­ten­strän­ge, an die die AfD ando­cken könn­te und gleich­zei­tig um die Auf­recht­erhal­tung der gesell­schaft­lich-meta­po­li­ti­schen Pariastellung.

– – –

 

Stra­te­gie 1: CDU wird “wie­der konservativer”

Dort, wo sich das sozi­al­de­mo­kra­ti­sche Milieu par­tei­po­li­tisch auf der lin­ken Sei­te mit der Links­par­tei und den Grü­nen neu ord­ne­te, ist die AfD Aus­druck jenes rech­ten Elek­to­rats, wel­ches die von der CDU zurück­ge­las­se­ne kon­ser­va­ti­ve Reprä­sen­ta­ti­ons­lü­cke geschlos­sen hat­te. Die Mer­kel-Ära hat­te die Uni­on final in Rich­tung neu­er Wäh­ler­schich­ten der lin­ken Mit­te geöff­net. Vor zwei Jah­ren fürch­te­te man mit dem Amts­an­tritt von Fried­rich Merz und der neu­en Oppo­si­ti­ons­rol­le der Uni­on noch eine kon­ser­va­ti­ve Wie­der­be­le­bung. Merz ver­sprach, daß er die AfD hal­bie­ren wür­de. Inzwi­schen hat sich die Par­tei bin­nen eines Jah­res verdoppelt.

Die Uni­on konn­te sich seit der Bun­des­tags­wahl 2021 zwar wie­der an die Spit­ze set­zen, sta­gniert jedoch immer noch zwi­schen 26–28%. Trotz der seit der Bun­des­tags­wahl 2021 gestie­ge­nen Wer­te für die Uni­on hat sich im rechts­kon­ser­va­tiv ein­ge­stell­ten Wäh­ler­mi­lieu nur wenig in Rich­tung der CDU verschoben.

Die frü­he­re Ein­bin­dungs­stär­ke von rech­ten Wäh­ler­schaf­ten durch die Christ­de­mo­kra­tie in der alten Bun­des­re­pu­blik erschöpft sich zuneh­mend. Das liegt unter ande­rem auch an der Schlie­ßung und Ver­dich­tung des AfD-Elektorats.

Die soge­nann­ten „Rück­hol­mis­sio­nen“ der eta­blier­ten Par­tei­en gelin­gen kaum noch. 77% der AfD-Anhän­ger geben an, daß sie sich den poli­ti­schen Grund­po­si­tio­nen der Par­tei „nahe“ bis „sehr nahe“ füh­len. Das ist zwar im Ver­gleich zu allen ande­ren Par­tei­en der nied­rigs­te Wert, aber er macht den­noch deut­lich, daß es sich kei­nes­wegs mehr nur um ein rei­nes Pro­test­phä­no­men han­delt. Bis zu 87% der AfD-Wäh­ler der letz­ten Bun­des­tags­wahl 2021 geben in den Umfra­gen an, daß sie auch jetzt immer noch bereit wären, für die AfD zu votieren.

Schon frü­he­re Stu­di­en haben gezeigt, daß die Wahr­schein­lich­keit, die vor­mals gewähl­te Par­tei wie­der­zu­wäh­len unter den AfD- und Grü­nen-Anhän­gern am größ­ten ist. Aus der Pro­test­wäh­ler­hy­po­the­se soll­te sich kei­nes­wegs der Fehl­schluß erge­ben, daß die­se Wäh­ler immer noch unge­bun­den und vola­til sei­en. Die Pro­test- und Unzu­frie­den­heits­mo­ti­ve mögen immer noch bestim­men­de Fak­to­ren sein, die aber in der Ver­ste­ti­gung und der Kon­ver­genz der Kri­sen zu einer fes­ten Ein­stel­lungs­kon­stan­te wird.

Selbst die Ber­lin-Wahl im Febru­ar die­ses Jah­res hat gezeigt, daß sogar dort, wo die CDU einen Oppo­si­ti­ons­bo­nus aus­spie­len kann, die Zuwäch­se aus dem AfD-Lager mar­gi­nal blei­ben und für die AfD selbst die Ver­lus­te an die Nicht­wäh­ler mehr als drei­mal so hoch sind wie die Abgän­ge an die CDU. Die gro­ßen Aus­tausch­dy­na­mi­ken zwi­schen AfD- und CDU Wäh­ler­schaf­ten las­sen sich viel­leicht noch bis zur vor­letz­ten Bun­des­tags­wahl 2017 am stärks­ten beob­ach­ten. In den neue­ren Umfra­gen und Stu­di­en ist die­ser Aus­tausch nicht mehr erkennbar.

 

Die kon­ser­va­ti­ve Auf­bruch­ser­war­tung hing per­so­nell recht eng an der Per­son Fried­rich Merz, in den man­che CDU­ler einen Sehn­suchts­ort ihrer alten Uni­on der Vor-Mer­kel-Ära pro­ji­zier­ten. Doch auch Merz muß nun ein­se­hen, daß der deut­sche Kon­ser­va­tis­mus in sei­ner christ­de­mo­kra­ti­schen Aus­prä­gung den Kul­tur­kampf längst ver­lo­ren hat. Ein paar habi­tu­el­le und per­so­nel­le Stell­schrau­ben im Auf­tre­ten und einer neu­en Par­tei­füh­rung rei­chen am Ende nicht aus, um eine attrak­ti­ve Gegen­vi­si­on zur woken Lin­ken zu formulieren.

Die elek­to­ra­le Grö­ße der Uni­on wird ledig­lich über die demo­gra­phi­sche Über­macht der Gene­ra­ti­on 60+ auf­ge­bla­sen. Es gibt aber kein welt­an­schau­lich-ideo­lo­gi­sches Zen­trum, das sich inner­halb der CDU gegen den herr­schen­den Main­stream stel­len könn­te. Sie hat kein angriffs­lus­ti­ges visio­nä­res Kon­zept, das die rechts­kon­ser­va­tiv ein­ge­stell­te Wäh­ler­schaft wie­der unter einem gemein­sa­men sozio­kul­tu­rel­len und ideo­lo­gi­schen Dach ver­sam­meln könn­te. Ihre frü­he­ren kon­ser­va­ti­ven Kern­mi­lieus sind zer­fal­len. Inner­par­tei­li­che Lob­bys wie die Wer­te Uni­on und Co sind kalt­ge­stellt und die­nen nur noch als polit­the­ra­peu­ti­sche Selbsthilfegruppen.

Fried­rich Merz wird sich noch nicht bewußt gemacht haben, daß sei­ne his­to­ri­sche Rol­le für die CDU womög­lich nur noch in einer Ver­wal­tungs- und Abwick­lungs­funk­ti­on liegt. Mer­kel hat die Par­tei hin zur lin­ken Mit­te voll­ends über­dehnt und für schwarz-grü­ne Koali­tio­nen geöff­net. Merz braucht zwar die rechts­kon­ser­va­ti­ve Wäh­ler­schaft, um die Uni­on wie­der über eine siche­re 30+% Basis zu füh­ren. Die rea­lis­ti­schen Macht- und Koali­ti­ons­op­tio­nen blei­ben jedoch nur im Rah­men einer Annäh­rung an die lin­ke Mitte.

Die­ser Spa­gat zer­reißt die Uni­on, wäh­rend die AfD pro­blem­los eine selbst­be­wuss­te Posi­ti­on bezie­hen und ein eigen­stän­di­ges Milieu reprä­sen­tie­ren kann. Die AfD kann sich am glaub­wür­digs­ten und in die ideo­lo­gi­sche und lebens­welt­li­che Ant­ago­nis­ten­rol­le zu den Grü­nen set­zen. Sie erschließt sich gera­de die Zugriffs­mög­lich­kei­ten auf neue länd­lich-sub­ur­ba­ne Mit­tel­schichts­mi­lieus, die ihrem Pro­test und ihrer Unzu­frie­den­heit in einen mög­lichst star­ken poli­ti­schen Impuls umwan­deln wol­len. Die kla­re Kon­flikt­li­nie zu den Grü­nen sorgt für die wei­te­re Posi­ti­ons­schär­fung und inhalt­li­che Markenbildung.

Je deut­li­cher sich die lebens­welt­li­che und ideo­lo­gi­sche Dif­fe­renz zu den Grü­nen her­aus­schält, umso mehr pro­fi­tiert auf lan­ge Sicht die AfD. Die­sen Pro­test kann die Uni­on nur schwer­lich abbil­den und wird es nicht schaf­fen, beim Wäh­ler eine gedank­li­che Brü­cke zwi­schen ihrem Sta­tus als eta­blier­te Par­tei und gleich­zei­tig oppo­si­tio­nel­le Stim­me der Unzu­frie­de­nen herzustellen.

– – –

Stra­te­gie 2: Das Auf­kom­men einer “Sarah Wagen­knecht Partei”

Bereits in einem Bei­trag im März die­ses Jah­res habe ich mich mit den Chan­cen einer „Lis­te Wagen­knecht“ aus­ein­an­der­ge­setzt. Inzwi­schen sind die Plä­ne einer sol­chen Par­tei kon­kre­ter gewor­den, und die Gerüch­te ver­dich­ten sich zu einer Grün­dung zum Ende des Jah­res, womit die „Wagen­knecht-Lis­te“ vor­aus­sicht­lich bereits zur Euro­pa­wahl 2024 antre­ten wird.

Nach­dem bereits ers­te wis­sen­schaft­li­che Stu­di­en zu den Wäh­ler­po­ten­tia­len einer Sahra Wagen­knecht Par­tei erschie­nen sind, haben es sich eini­ge Demo­sko­pie­in­sti­tu­te nicht neh­men las­sen, auch eine hypo­the­ti­sche „Wagen­knecht-Par­tei“ bei den kom­men­den Land­tags- und Bun­des­tags­wah­len abzu­fra­gen. Grund­sätz­lich ist dies schon ein metho­di­sches Wagnis.

Weder ist die abge­frag­te Par­tei bereits gegrün­det, noch ist uns etwas über die per­so­nel­le Kon­stel­la­ti­on oder inhalt­lich-pro­gram­ma­ti­sche Aus­rich­tung bekannt. Das ein­zi­ge, was die poten­ti­el­len Wäh­ler ver­mu­ten dür­fen, ist die Betei­li­gung Sahra Wagen­knechts als Front­frau. Sie allein wäre zunächst der Herz­schritt­ma­cher die­ses Pro­jekts, wel­ches von ihrem poli­ti­schen Nim­bus und ihrer Popu­la­ri­tät leben würde.

Somit ist die Schwan­kungs­brei­te der Umfra­gen für eine mög­li­che Wagen­knecht-Par­tei mit 2–15% auch recht hoch. Die Umfra­ge­insti­tu­te tun sich für ihre Glaub­wür­dig­keit jeden­falls kein Gefal­len, wenn es bei der „Lis­te-Wagen­knecht“ ledig­lich um Schlag­zei­len­pro­duk­ti­on geht, aber eine rea­lis­ti­sche Abbil­dung auf­grund zu vie­ler unsi­che­rer Fak­to­ren kaum mög­lich ist.

Die ent­schei­den­de Her­aus­for­de­rung der Wagen­knecht-Par­tei wäre das Bezie­hen einer Exklu­siv­stel­lung im oppo­si­tio­nel­len und unzu­frie­de­nen Wäh­ler­raum. Was aber wäre der ideo­lo­gi­sche Kern? Sozi­al­de­mo­kra­tie der 50er Jah­re? Süd­eu­ro­päi­scher Links­po­pu­lis­mus? Tra­di­tio­nel­le Arbei­ter­be­we­gung mit etwas DKP-Nost­al­gie? Wel­che Reprä­sen­ta­ti­ons­lü­cke will Wagen­knecht mit einem wie auch immer gear­te­ten „lin­ken Kon­ser­va­tis­mus“ schließen?

Erfolg­rei­che Par­tei­neu­grün­dun­gen brau­chen lang­fris­tig ein pola­ri­sie­ren­des The­ma, das zugleich von einer aus­rei­chend gro­ßen Wäh­ler­grup­pe als rele­vant wahr­ge­nom­men wird und in dem sich bis dato noch kein ande­rer par­tei­po­li­ti­scher Reso­nanz­raum gebil­det hat. Wagen­knechts posi­tio­nel­le Trumpf­kar­te wäre hier­bei die Sym­bio­se aus lin­ker Wirt­schafts- und Sozi­al­po­li­tik in Ver­bin­dung mit sozio­kul­tu­rel­lem Kon­ser­va­tis­mus, der sich ent­schlos­sen gegen die moder­ne „Woke-Lin­ke“ stellt.

Für letz­te­res ist die poli­ti­sche Nach­fra­ge bereits durch die AfD gesät­tigt. Auf der öko­no­mi­schen Sei­te gäbe es sicher­lich pro­gram­ma­ti­sche Lücken, über die sich auch eini­ge Wäh­ler­re­ser­ven mobi­li­sie­ren las­sen. Es hängt jedoch auch von der AfD ab, ob man die­se pro­gram­ma­ti­schen Angriffs­flä­chen bie­tet oder nicht.

Die AfD befin­det sich aktu­ell in einem welt­an­schau­li­chen Fin­dungs­pro­zeß, über den auch eine ideo­lo­gi­sche Fes­ti­gung ihrer Kern­wäh­ler­schaft statt­fin­det. Die gro­ßen Kri­sen­vek­to­ren von Deindus­tria­li­sie­rung, Infla­ti­on und Migra­ti­on machen die Ver­knüp­fun­gen von Iden­ti­tät und der sozia­len Fra­ge sicht­ba­rer, greif­ba­rer und kon­kre­ter. Wenn sich die AfD in die­sem Pan­ora­ma eine begriff­li­che und ideo­lo­gi­sche Domi­nanz­po­si­ti­on auf­baut, wird es Wagen­knecht schwer haben, einen inhalt­li­chen Allein­ver­tre­tungs­an­spruch zu reklamieren.

Inzwi­schen wur­de auch bekannt, daß Wagen­knecht womög­lich gar kei­ne eige­ne per­sön­li­che Spit­zen­kan­di­da­tur zur Euro­pa­wahl 2024 plant und statt­des­sen die Poli­tik­wis­sen­schaft­le­rin und als Coro­na-Maß­nah­men­kri­ti­ke­rin bekannt gewor­de­ne Ulri­ke Gue­rot zur Front­frau der mög­li­chen Lis­te-Wagen­knecht wer­den soll. Dadurch wür­de sich die­ses Pro­jekt schon im Start­an­lauf sei­ner effek­tivs­ten Mobi­li­sie­rungs­res­sour­ce (Wagen­knechts Popu­la­ri­tät) berau­ben und könn­te sich direkt in die poli­ti­sche Bedeu­tungs­lo­sig­keit abmelden.

Daniel Fiß ist freier Publizist.

Nichts schreibt sich
von allein!

Das Blog der Zeitschrift Sezession ist die wichtigste rechtsintellektuelle Stimme im Netz. Es lebt vom Fleiß, von der Lesewut und von der Sprachkraft seiner Autoren. Wenn Sie diesen Federn Zeit und Ruhe verschaffen möchten, können Sie das mit einem Betrag Ihrer Wahl tun.

Sezession
DE58 8005 3762 1894 1405 98
NOLADE21HAL

Kommentare (34)

Le Chasseur

24. August 2023 15:58

"Welche Repräsentationslücke will Wagenknecht mit einem wie auch immer gearteten „linken Konservatismus“ schließen?"
Von Ernst Thälmann stammt folgendes Zitat: „Mein Volk, dem ich angehöre und das ich liebe, ist das deutsche Volk; und meine Nation, die ich mit großem Stolz verehre, ist die deutsche Nation. Eine ritterliche, stolze und harte Nation. […] Ich bin Blut vom Blute und Fleisch vom Fleische der deutschen Arbeiter und bin deshalb als ihr revolutionäres Kind später ihr revolutionärer Führer geworden.“
Welche Partei würde Thälmann heute wählen bzw., welcher Partei würde er beitreten?
Oder welche Partei würde bspw. ein Kurt Schumacher heutzutage wählen?
 

Mboko Lumumbe

24. August 2023 16:24

In Teil 1 wird amS die Werteunion mit H.G. Maaßen unterbewertet. Nicht umsonst will die CDU ihn (und die Werteunion) unbedingt loswerden und hat ein Parteiausschlußverfahren gestartet, das in erster Instanz schiefging. Das ist schon mal immerhin keine Kleinigkeit. Außerdem wird H.G. Maaßen vom VS überwacht und es wird öffentlich darüber berichtet, natürlich sehr verunglimpfend. Auch das ein deutlicher Hinweis auf Bedeutung und Einschätzung der "Gefährlichkeit" von H.G. Maaßen und Werteunion. Gerade die Werteunion ist amS wichtig für den inneren Zerriß der ganzen Union.
---
In Teil 2 sind amS zu viele Vermutungen und Annahmen, das sagt der Text ja auch selbst. SW genügt eine W-Liste für eine erfolgreiche Europawahl, dazu braucht es keine Partei. Und was danach kommt, steht in den Sternen. Und richtig, mit Guerot an der Spitze wird das unter ferner liefen verbucht...

Niekisch

24. August 2023 16:57

@ Le Chasseur 15:58: Wenn Sie schon fragen: Was würde der führende Repräsentant des "Widerstandes" wählen, der forderte,"aus Gründen der nationalen Selbsterhaltung" einen "Kampf gegen den Westen" zu führen, das Bürgertum, den Liberalismus und den Kapitalismus zugleich, den "unbedingten Nationalismus" mit starker Betonung der preußischen Staatsidee" bejahte? 
Sarah Wagenknecht als Gefühlsenkelin Ernst Niekischs? Als Vollstreckerin seiner weltrevolutionären Gedankenwelt? 
Wartet, wartet noch ein Weilchen, dann kommt Sahra mit dem Hackebeilchen...

tearjerker

24. August 2023 17:19

Ich sehe Blau aktuell auch um die 15%. Sollte auf den langen grauen Winter ab Ende des Jahres unmittelbar eine Bundestagswahl folgen, könnten stimmungsbedingt nochmal 5-8% dazukommen. Eine Wk-Partei ist auf Bundesebene eine Alternative zu gar nichts, die bedeutungslos bleiben wird. Schlüssel zu den kommenden Wahlen wird das Schicksal der CSU sein, deren Trend absehbar unter 5% auf Bundesebene tendiert. Das liesse sich zumindest vorläufig am Ehesten durch das diskutierte Parteiverbot der Opposition aufhalten. Im Vorfeld der US-Wahl 24 ist mit globaler Eskalation auf vielen Ebenen zu rechnen und vermutlich werden daran anschliessend entsprechende Schritte unternommen.

Laurenz

24. August 2023 18:36

@DF .... gingen wir davon aus, 1/3 der Ex-SED-Genossen folgt Wagenknecht ins Exil. Das wären in etwa 17.500 Mitglieder, also gut die Hälfte der AfD. Auch wenn die positiveren Gestalten, wie Neu, Ernst, Dehm mitziehen, das wird schwierig, außerhalb einer Europa-Wahl überhaupt Listen entsprechend vollzukriegen. Will Dehm denn tatsächlich nochmal in Niedersachsen oder gar Hessen antreten? Ich denke, das wird nichts. Es existieren ja auch keine Koalitions-Optionen, nicht wegen Ausgrenzung, sondern weil eine Wagenknecht-Partei sofort unglaubwürdig & das eigene Selbstverständnis ruinieren würde. Die Union krankt an ihren Merkelianern, denen 25% reicht, so wie den Meutheanern 5% reichten. Wüst, Günther, Wegner stehen für grüne Minderheiten-Politik, wie alle anderen Hanswurst-Parteien auch. Die Merkelianer haben innerparteilich Merz besiegt, der nur einen einzigen Erfolg bei der Bestimmung des Generalsekretärs nennen kann. Die Union kollabiert weiter zur Bedeutungslosigkeit.

Laurenz

24. August 2023 18:44

@Mboko Lumumbe .... die Werteunion mit H.G. Maaßen unterbewertet.... Wie kommen Sie zu dieser Aussage? Die jetzige Maaßen- & frühere Bosbach-Fraktion war schon immer nur ein Feigenblatt, die Protagonisten zu feige (so ganz anders als Gauland), die Union zu verlassen. Schon seit Merkel Chef wurde, ist diese konservative Sekte innerhalb der Union innerparteilich völlig bedeutungslos. Von daher werden Maaßen & die Werteunion nicht medial unterbewertet, sondern das Gegenteil ist der Fall, die Werteunion wird medial total überbewertet, was auch die Absicht der Union ist. Man stilisiert hier einen lächerlichen Furz, der nicht mal stinkt, zu einem lauen Lüftchen. Maaßen agiert doch nur, damit Wallasch & Tichys was zu schreiben haben.

Volksdeutscher

24. August 2023 19:06

Mir kommt es seit einer Weile so vor, als wären Chancen und Erfolge einer Wagenknecht-Partei nur ein Phantasieprodukt. Sie selber hat nichts zuwege gebracht und nur die Spekulationen ihrer Gegner und Unterstützer halten sie als eine ernstzunehmende politische Entität am Leben.

das kapital

24. August 2023 19:36

Die Diskussion um ein Parteiverbot ist unverschämt. Wenn Haldenwang und Kramer handeln und reden wie Generalsekretäre von Regierungsparteien, dann sind wir zurück bei Mielke und Honecker. Wenn Gespräche und Kommunikation zwischen Krall und Maaßen als seinem Anwalt abgehört und abgegriffen werden, dann ist es wieder soweit. Dann sind die Rechte des Einzelnen nichts mehr wert und der Staat darf zum Schaden der Bürger so schalten und walten wie er will. In der Bonner Republik war sowas nicht möglich. Die Berliner Republik löst sich gerade auf und der Regenbogen regiert. ///  Die Parteien dienen den Menschen nicht mehr, sondern nur noch sich selbst. Neue Parteien sind da keine Hoffnung mehr. Das Parteiunwesen hat eine viel zu starke negative Eigendynamik entwickelt. 81 Millionen Parteilose müssen aufstehen und dem unmoralischen und gefährlichen Unsinn der Parteien ein Ende zu setzen.

das kapital

24. August 2023 19:47

Die CDU wird nicht "wieder konservativer", sondern sie löst sich auf, sie wird spätestens nach den Landtagswahlen in Sachsen zerreißen.  ///Was Friedrich Merz auch immer ist, ein Konservativer mit Durchschlagkraft ist er nicht, sondern ein Blackrockbüttel der Amis, der weiter für die Amis da ist und nicht für das Volk. Ansonsten lauter linksgrüne Vögel, denen es ausreicht, mit dem grünen Elend in den Ländern zu regieren. ///Wegner in Berlin tanzt beim CSD herum und ermutigt die geistig Verwirrten. Der ist als Hoffnung für Konservative nun wirklich gar nicht zu gebrauchen. Willy Brandt, Helmut Schmidt, Herbert Wehner, Heinz Buschkowsky, Sarrazin, alle Konservativer als er. ///Die CDU hat fertig. Die CSU durch das neue Wahlrecht auf Bundesebene auch. Wenn die Bayern im Bundestag nicht rausfliegen wollen, dann müssen die funsionieren. Viel Spass dabei. CDU und CSU haben folgendes mitzuverantworten. Euro, EU, EZB, Target 2, Energiewende ins Nichts seit 1998, Kernkraftende, Flüchtlingsflutung seit 2015. Die sind so konservativ, wie ein Babypups, der weggespült wird. Spahns und Andrea Tandlers und Fieges Maskenkorruption und von der Leyens Pfizerkorruption und Verbrennerverbot, Dämm- und Heizungszwang und Euro 7 kommen oben drauf.

RMH

24. August 2023 20:23

"Dadurch würde sich dieses Projekt schon im Startanlauf seiner effektivsten Mobilisierungsressource (Wagenknechts Popularität) berauben und könnte sich direkt in die politische Bedeutungslosigkeit abmelden."
Das sehe ich nicht so. Frau Wagenknecht wird durch die Talk-Shows gereicht und es werden genug Wähler gefunden, die bei so etwas wie Europa eben einfach ihr Kreuzchen dort machen, wo es Frau W. empfiehlt. Es gibt auch bei der AfD locker ein Stimmenanteil von über 5%, welche die AfD völlig unabhängig davon wählen, welche Nasen da jetzt konkret auf den Listen stehen. Um ehrlich zu sein, wer kennt denn die Leute der AfD schon großartig? Ich selber werde bspw. AfD in Bayern wählen obwohl ich irgendwann nach dem Weggang von Herrn Bystron nach B und dem Ableben von Frau Miazga das Interesse an dem bayerischen Laden komplett verloren habe (den einzigen, den ich noch kenne, ist Herr Graupner und das auch nur, weil er schon bei den REP war - sonst könnte ich keinen einzigen Namen eines Kandidaten nennen). Um ehrlich zu sein, es ist mir auch komplett egal, wer da antritt. Wenn die meinen Tankwart von der Straße wegrekrutieren würden, würde ich sie auch wählen. Ich wähle die AfD, weil es die CSU ärgert.
PS: Wenn die AfD Jobs zu vergeben hat, dann finden sich auch Bewerber, wenn man einmal eine gescheite, bundeseinheitliche Stellenbörse online stellt. Bislang wurden die jobs bei der AfD zu einem signifikanten Teil über Beziehungen vergeben. Das wird bei einem Erfolg dann eben nicht mehr durchgehalten werden können - was kein Schaden wäre.

Waldgaenger aus Schwaben

24. August 2023 21:59

Noch könnte Merz den Rubikon überschreiten. Mit einem Satz:
"Für eine Koalition mit den Grünen werde ich nicht als Kanzler zur Verfügung stehen."
Das wäre die Aufforderung zur Entscheidungsschlacht an die Merkelianer in der CDU.  Entweder fehlt es ihm noch an Mut oder er zögert aus taktischen Gründen und wartet, bis er Kanzlerkandidat ist.
Wagenknecht wird sich vielleicht auf Platz 2 der EU-Liste setzen lassen. Damit wäre sie auch ziemlich sicher im EU-Parlament. 

Laurenz

24. August 2023 22:46

@Mboko Lumumbe @L. .... Sie machen Sich bezüglich der Werteunion was vor. Die Union (CDU & CSU) hat über 500k Mitglieder. Das heißt, Ihre Werteunion macht also nicht mal 1% aus. Ob die in der Union sind oder nicht, spielt keine Geige. In der AfD würden 4k Mitglieder einen Unterschied machen. Sie, Mboko Lumumbe, fallen schlicht auf Propaganda-Mätzchen rein. Wenn, da Hebel von Rechts in der Union zu bewegen wären, würde Merz nicht eine Schlappe nach der anderen kassieren & Söder müßte nicht um seinen Tschopp in Bayern bangen. Die CSU sägt schneller Wahlversager ab, als man gucken kann.

Daniel Fiß

24. August 2023 23:26

Das wird keine Schlacht. Dann wird Merz ganz einfach nicht Kanzlerkandidat der Union. Ist ja nicht so, dass es nicht genug Kandidaten gebe, die dann als Alternative einspringen (Wüst, Söder, Günther)

Waldgaenger aus Schwaben

24. August 2023 23:54

Merz wird vielleicht abwarten, bis er Kanzlerkandidat ist,  bevor er den show down mit den Merkelianern wagt. Gewinnt er den, kann es der AfD einige Prozente kosten.
 

Daniel Fiß

25. August 2023 00:45

Da sind sie aber über die Motive und eine mögliche strategische Weitsicht von Merz sehr optimistisch.

Laurenz

25. August 2023 01:29

@Waldgänger aus Schwaben ... Merz wird vielleicht abwarten, bis er Kanzlerkandidat ist .... Wenn Merz genügend Machtwillen besäße, hätte Er Lindner bereits mit einem Minister-Posten mehr bestochen & wäre längst Kanzler einer schwarz-gelb-blauen Regierung. 

RMH

25. August 2023 06:02

Allein der Umstand, wie die Chancen von Frau W´s Liste hier eigentlich fortlaufend und oft recht faktenfrei klein geredet werden, zeigt, dass man instinktiv die Hosen doch recht voll hat (ob bewusst oder noch unbewusst, kann dabei erst einmal egal sein). Dass ist wie am Lagerfeuer sitzend vor der Schlacht zu raunen, so schlimm wird es nicht und "wir schaffen das". Denn 
"Da bleibt man doch lieber beim originalen aufrechten SchlauBlau."
sagen Sie, @Mboko Lumumbe,
aber ob der ominöse Wähler das auch so sieht, wird bzw. muss sich erst noch zeigen.
Aus meiner Sicht hat das Establishment schlicht keine großartigen Rezepte mehr auf der Pfanne gegen die AfD und gleichzeitig vermasselt es politisch so ziemlich alles, steigert damit das Protstpotential laufend. Ein Parteiverbot halte ich für ernsthaft möglich (warum sonst sammelt denn der VS so eifrig?), nur wird das nicht mehr schnell genug greifen, also liegt "fight fire with fire" am nächsten und man schickt Frau Wagenkneckt los, damit sie zumindest ein paar schöne Prozentpunkte am Protestkuchen abschneidet. Dann gibt es eben 15% AfD statt 23 %. Das sollte man ganz realistisch sehen. Ob die Liste W bereits zur Europwahl gezündet wird, bleibt offen (aktuell deutet einiges darauf hin). Die sog. "neuen Länder" wird man aber bestimmt nicht der AfD einfach so überlassen. Da wird was kommen.

Franz Bettinger

25. August 2023 09:45

Von den im Schaubild angebotenen 4 Wegen wird seit Gründung der Alternativen ausschließlich der 2. begangen: Die Ausgrenzung der AfD durch formale Ausgrenzung sowie Polarisierung und Ritualisierung des Feindbildes. Es fehlt noch die Superlative: das Parteiverbot. Das aber werden die Polit-Gangster nicht wagen. Zu groß wäre die weltweite Blamage darüber, dass das übliche Lügen nicht mehr reicht, das Volk dämlich und still zu halten. Was der 1. Weg, das thematische Ersticken sein soll, erschließt sich mir nicht. - Die neuen Wagenknechtler werden so wenig gegen die AfD ausrichten können wie einst Petry's Blauen und vor kurzem Fuellmich's Basis. Der Wähler hat gottseidank gelernt, taktisch zu wählen. 

Mboko Lumumbe

25. August 2023 10:19

@RMH
Vielen Dank für Ihre Zustimmung.
Sie brauchen keinen Angst haben vor Wagenknecht, die ist viel harmloser wie Sie meinen und von manchen herbeigeredet wird. Die Zeit wird es zeigen und bisher ist sie recht frei von politischen Erfolgen, siehe "Aufstehen".

Franz Bettinger

25. August 2023 10:24

Merkel's Linkskurs hat die CDU in Richtung Schaffot geführt. In vielleicht 10 Jahren ist's mit den ehemals konservativen und jetzt neu-linken Versagern CDU-CSU aus. Mit der SED und FDP wird es schon früher vorbei sein, von der SPD zu schweigen. Das Rennen wird unter den Grünen und Alternativen ausgemacht werden. Dass die Grünen zu Kriegstreibern, Volks-Feinden & Umweltzerstörern wurden, könnte sich rumsprechen. Die einzige Überlebens-Chance für die Alt-Parteien wird von denen nicht mal gesehen: die 180°-Wende in allen Bereichen der Politik. Was bleibt den Ganoven? Nur die Vorwärts-Strategie. Die Weichen dahin sind vom WEF schon gestellt. Ich seh einen Domino-Effekt kommen. Die Steine werden fallen bis zum bitteren Ende; bis zu einem globalen 1789. Das würde ich gern noch erleben. Ceterum ... 

Franz Bettinger

25. August 2023 10:30

... Ceterum censeo: dass Umfragen und Wahlen regelmäßig  massiv (wahlentscheidend) gefälscht werden. Denn warum sollte der ansonsten doch so skrupellose Lügenstaat ausgerechnet bei Wahlen, dem wichtigsten und entscheidenden Element der Demokratie, ehrpusselig werden? Wahl-Beobachter (allein) sind ein relativ schwaches Gegenmittel. Hier sehe ich leider kaum Gegenwehr von Seiten der AfD. Gibt es denn kein wirksames Konzept Wahlbetrug zu erschweren, wenn nicht gar unmöglich zu machen?

Laurenz

25. August 2023 14:37

@RMH .... während Ernst noch im Bundestag sitzt, haben Dehm & Neu ihr Mandat verloren. Wenn auch nur ein paar Hanseln der Linken die Bundesquatschfraktion verlassen, war's das mit dem Fraktionsstatus. Das hat Höcke, sicherlich ohne Hosen voll zu haben, klar erkannt & formuliert, daß das Feuer einer solchen Neugründung längst erloschen ist. Entweder setzt sich Wagenknecht noch an die Spitze einer neuen Partei & opfert dafür ihr restliches Leben, oder das war's. Oder trauen Sie Guérot zu, die Kastanien aus dem Feuer zu holen? Als ich neulich 2 meiner Cousinen, die eine akademisch, die andere politisch interessiert, bei einer Familienfeier mit dem Namen Guérot im Zusammenhang mit der völlig lächerlichen Lanz-Scheiden-Pilz-Affaire konfrontierte, wußten Beide damit nichts anzufangen. Sie antworteten nur völlig nüchtern, daß der Pilz nur dann kommt, wenn Frau bereits mit einigen Streß-Faktoren belastet ist. Also Guérot pfeift schon auf dem letzten Loch. Und dann noch Chef einer neu gegründeten Partei werden? Sicher nicht.

Le Chasseur

25. August 2023 19:35

@Laurenz
"Als ich neulich 2 meiner Cousinen, die eine akademisch, die andere politisch interessiert, bei einer Familienfeier mit dem Namen Guérot im Zusammenhang mit der völlig lächerlichen Lanz-Scheiden-Pilz-Affaire konfrontierte, wußten Beide damit nichts anzufangen. Sie antworteten nur völlig nüchtern, daß der Pilz nur dann kommt, wenn Frau bereits mit einigen Streß-Faktoren belastet ist."
Es handelte sich nach Aussage von Guérot nicht um einen Pilz, sondern um Herpes. Und den Herpes-Virus tragen die meisten Menschen in sich, da reicht schon bloßes Rumknutschen zur Übertragung. Und bei großem Stress kann es zu einem Ausbruch kommen.

Artabanus

25. August 2023 21:59

Eine Wende der CDU wird es nicht geben. Merz ist schlau und skrupellos. Seine Rechnung ist einfach: nach der nächsten BTW ist die Union wieder die stärkste der Altparteien. Merz kann sich dann zum Kanzler einer 3er Koalition aus Union, SPD und Grünen krönen lassen. Die politischen Inhalte der Ampel werden ohne Änderung weitergeführt bzw. noch einmal beschleunigt, um die WEF-Agenda 2030 umzusetzen. Vermutlich wird bis dahin (2030) auch noch eine weitere Plandemie ausgerufen, vielleicht eskaliert auch der Krieg gegen Russland. Ob es noch eine normale BTW 2029 geben wird ist nicht sicher. 
 
 

Monacensis

26. August 2023 09:59

Herr Fiß hat glaube ich die zwei Szenarien einer "Wagenknechtparte" schon einmal analysiert:
Szenario 1: Die neue Partei mach sich den Nationalstaat zu eigen, etwa wie die dänische Sozialdemokratie. Dann wird sie vom Establishment ähnlich bekämpft werden wie die AfD und der AfD Stimmen wegnehmen. Auch als langjähriges AfD Mitglied und jemand, der wirtschaftspolitisch eher bei der FPÖ ist, als beim "SolPat", würde ich dies begrüßen, weil 15+15 mehr ist als 20 und die Überlebenschancen unserer Nation deutlich steigen würden.
Szenario 2: Die neue Partei kämpft, abgesehen von ein paar Talkshowauftritten, nicht für den Nationalstaat. Dann wird sie in das Establishment integriert und der AfD auch Stimmen wegnehmen, aber eben nur einmal, also vorübergehend. Da gilt es dann, nicht in Panik zu verfallen.
Aus ideologischen wie auch opportunistischen Gründen seitens der dissidenten Linken halte ich Szenario 2 für wesentlich wahrscheinlicher.

Le Chasseur

26. August 2023 10:39

"Merz kann sich dann zum Kanzler einer 3er Koalition aus Union, SPD und Grünen krönen lassen."
Sind Sie sicher, dass Merz Kanzlerkandidat der Union werden wird? Das Volk will doch angeblich den Corona-Diktator aus Nürnberg: https://www.merkur.de/politik/cdu-csu-friedrich-merz-markus-soeder-k-frage-wuest-ampel-umfrage-scholz-afd-spd-gruene-fdp-zr-92430993.html

Volksdeutscher

26. August 2023 11:17

@Artabanus - "Eine Wende der CDU wird es nicht geben. Merz ist schlau und skrupellos. Seine Rechnung ist einfach: nach der nächsten BTW ist die Union wieder die stärkste der Altparteien."

Warum wird es keine Wende der CDU geben?
Woher kennen Sie Merzens Rechnung?
Womit können Sie belegen, daß die CDU nach der nächsten Bundestagswahlen wieder die stärkste der Altparteien sein wird?

Phil

26. August 2023 11:28

Waldgaenger aus Schwaben24. August 2023 23:54"Merz wird vielleicht abwarten, bis er Kanzlerkandidat ist,  bevor er den show down mit den Merkelianern wagt. Gewinnt er den, kann es der AfD einige Prozente kosten."
 
Ich denke, umgekehrt: Den Konservativen Hoffnung machen, bis er Kanzlerkandidat ist, dann sich bei den Grünen und dem Zeitgeist anbiedern.

Niekisch

26. August 2023 13:08

Es fehlt noch die Superlative: das Parteiverbot. Das aber werden die Polit-Gangster nicht wagen.
@ Franz Bettinger: Nach der früheren Prognose, daß die "Corona - Diktatur" ihr Ende findet, prognostiziere ich jetzt das Verbot der AfD, wahrscheinlich vorausgehend Einprozent und Antaios sowie SiN und dann einzelne Landesverbände der AfD mit juristischen Tricks, anschließend der Gesamtpartei noch vor der nächsten BT - wahl.

Artabanus

26. August 2023 15:02

@ Le Chasseur
Die Presse möchte lieber den grünen Wüst als Kandidaten. Am Ende wird sich aber Merz durchsetzen. Dafür schluckt er alle Kröten und küsst sogar Ricarda Lang auf den Mund falls nötig.
Söder hat ja schon verzichtet. Der kann froh sein, wenn er in Bayern weiter König spielen darf. Mit dem neuen absolut verfassungswidrigen Wahlrecht ist der Tod der CSU eingeläutet.

Le Chasseur

26. August 2023 20:37

@Artabanus"Söder hat ja schon verzichtet. Der kann froh sein, wenn er in Bayern weiter König spielen darf."
Sie unterschätzen Söders Verlogenheit und seine Machtgeilheit. Sollte er auch nur die kleinste Chance sehen, dann wird er nochmal versuchen, Kanzlerkandidat der Union zu werden. Dazu braucht er aber die CDU. Merz ist nicht sonderlich stark. Die Mainstreampresse wird vermutlich Wüst oder Daniel Günther pushen. 

Mboko Lumumbe

28. August 2023 07:37

"Innerparteiliche Lobbys wie die Werte Union und Co sind kaltgestellt und dienen nur noch als polittherapeutische Selbsthilfegruppen."
Das ließ mich zustimmend schmunzeln und sehe ich für die gleichermaßen kaltgestellte AfD als Ganzes ebenso wie für das Kommentariat hier, mich selbst natürlich eingenommen.

Laurenz

28. August 2023 12:25

@Mboko Lumumbe"Innerparteiliche Lobbys wie die Werte Union und Co sind kaltgestellt und dienen nur noch als polittherapeutische Selbsthilfegruppen."Das ließ mich zustimmend schmunzeln und sehe ich für die gleichermaßen kaltgestellte AfD als Ganzes ebenso wie für das Kommentariat hier, mich selbst natürlich eingenommen. ... Der entscheidende Unterschied zwischen Werteunion & der AfD ist so offensichtlich, daß Sie den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen. AfD-Mitglieder oder -Delegierte können bei der Meinungs- & Programmbildung nach außen mitwirken & sich wiederfinden. Die Mitglieder der Werteunion sind bloß ein Propaganda-Konstrukt. Politische Inhalte der Werteunion werden sich nie in der Programmatik von CDU/CSU wiederfinden lassen. Und was Ihre kaltgestellte Erwartungshaltung angeht, so ist sie zu hoch. Selbst die unterdurchschnittliche AfD-Saarland hatte durch ihre reine Existenz im Landtag AKK zum Ministerpräsidenten gemacht. Durch kleine Anfragen werden sonst totgeschwiegene Fakten publik gemacht. Warum haben Sie keine Geduld & unterschätzen die parlamentarische Debatte. Durch die parlamentarische Debatte mutierte Alice Weidel zum aufsteigenden Stern in der Politiker-Szene.

Für diesen Beitrag ist die Diskussion geschlossen.