Kann es einen demokratischen Wandel von rechts geben?

„Regime-Change von rechts“ als Prozeß eines demokratischen Wandels? Auch an diesem Ort wird über Tortendiagramme und die Kurven von Umfragewerten orakelt wie über hingeschüttete Voodoo-Knöchelchen. Zwei Prozent mehr Zuspruch lösen Euphorie, zwei weniger Erschütterung aus.

Heino Bosselmann studierte in Leipzig Deutsch, Geschichte und Philosophie für das Lehramt an Gymnasien.

Glaubt man wirk­lich, ein ech­ter Wan­del, der dring­lich not­wen­dig wäre, lie­ße sich über demo­kra­ti­sche Ver­fah­ren voll­zie­hen, über ein – wie Götz Kubit­schek es nennt – „Pro­porz­sys­tem“ mit sei­nen „Bestä­ti­gungs­zir­keln und Absi­che­rungs­kreis­läu­fen“, sei­nen „Simu­la­tio­nen und Auffächerungstricks“?

Man­che AfD-Auf­stre­ber erträum­ten sich im Umfra­ge­hoch bereits Minis­ter- und Prä­si­di­al­pos­ten und san­nen dar­über nach, wel­chen treu­en Adla­tus sie dem­nächst als Staats­se­kre­tär in ihr Vor­zim­mer set­zen wür­den. Sind sie wirk­lich der Auf­fas­sung, sie könn­ten ein ein­ge­fah­re­nes und zuguns­ten der Alt­par­tei­en flo­rie­ren­des Sys­tem mal eben so in eine ande­re Rich­tung lau­fen las­sen als in die poli­tik­tech­nisch bis­her so eingerichtete?

In der weit­räu­mi­ge­ren Nähe gibt es allein ein Erfolgs­mo­dell des Umwer­tens demo­kra­ti­scher Wer­te, aber die­ses Modell brauch­te Cha­ris­ma – die Erdo­gan-Tür­kei. Man mag vom tür­ki­schen Prä­si­den­ten hal­ten, was man will, aber er ver­kör­pert einen Macht­po­li­ti­ker schmit­tia­ni­schen Zuschnitts. Vik­tor Orbán hält die Regeln ja ein, er nutzt nur kon­se­quent deren Spiel­räu­me, und er hat, im Gegen­satz zur AfD, eine ech­te Mehr­heit hin­ter sich.

Gibt es der­glei­chen hier? Umkehr­rich­tung über einen rech­ten Marsch durch die Insti­tu­tio­nen? Mit wel­chen Kräf­ten über­haupt? Die Acht­und­sech­zi­ger hat­ten immer­hin die Jugend an ihrer Sei­te. Es war ihnen gelun­gen, ein kul­tu­rel­les, sogar all­tags­kul­tu­rell zug­kräf­ti­ges Gegen­an­ge­bot zu eta­blie­ren, das – wohl oder übel – auf Akzep­tanz und Begeis­te­rung stieß. In den Sieb­zi­gern wur­de das alte West­deutsch­land völ­lig umgewälzt.

Letzt­lich mit dem Ergeb­nis, daß vor Deutsch­land heu­te – anders als selbst in schlech­te­ren Zei­ten – kei­ne sich öff­nen­de Zukunft mehr liegt, son­dern eine sich schlie­ßen­de. Erst­ma­lig seit den Nach­kriegs­jah­ren liegt das Schlim­me und Schlimms­te, ahnen wir, nicht mehr hin­ter, son­dern erst vor uns.

Kei­ne Fra­ge, es läuft hier­zu­lan­de falsch, es läuft gegen das Deutsch­land, das wir bewah­ren wol­len. Der gesell­schaft­li­che Zusam­men­halt ist zwar aus­ein­an­der­ge­bro­chen, aber selbst das Desas­ter voll­zieht sich, zieht man die AfD-Anhän­ger­schaft ab, in einem Mehr­heits­kon­sens. Letzt­lich eine ideo­lo­gisch ange­trie­be­ne demo­kra­ti­sche Verranntheit.

Die Rech­te, nach wie vor nicht zahl­reich und über­dies frag­men­tiert, ist so ver­femt wie inter­es­sant, sie stellt das ein­zi­ge oppo­si­tio­nel­le Kor­rek­tiv dar – aber gleich­zei­tig auch ein Gegen­ge­wicht, über das eine poli­ti­sche und kul­tu­rel­le Eman­zi­pa­ti­on vor­stell­bar wäre, wie sie vor fünf­zig Jah­ren der Lin­ken gelang?

Wür­de die AfD, die sich auf pene­tran­te Wei­se zur Demo­kra­tie meint beken­nen zu müs­sen und die sich dar­über hin­aus als basis­de­mo­kra­ti­sche Par­tei ver­steht, wür­de die­se AfD vom Sys­tem nicht eher ein­ver­daut und ein­ge­schlos­sen, wenn sie hier und da an des­sen Macht­he­bel trä­te. Ver­schlis­se sie sich dort nicht eher, als zum Hege­mon zu avancieren?

Es ist illu­sio­när bis roman­tisch zu mei­nen, als demo­kra­tisch legi­ti­mier­ter Macht­ha­ber die Pro­ble­me kon­se­quent und schnell so regeln zu kön­nen, wie es – Höchs­te Zeit! – not­wen­dig wäre.

Was genau hat etwa die in Öster­reich weit­ge­hend akzep­tier­te und bereits erprob­te FPÖ sub­stan­ti­ell ver­än­dern kön­nen? Sieht’s wie­der öster­rei­chi­scher aus in Wien? Was hat Minis­ter­prä­si­den­tin Melo­ni in Ita­li­en tat­säch­lich tiefenbewegt?

Jede mar­kan­te und cha­ris­ma­ti­sche Kraft wird in der Demo­kra­tie abge­schlif­fen und neu­tra­li­siert, mal dahin­ge­stellt, ob die AfD in ihrer Brei­te über­haupt als erfri­schen­de Kraft gel­ten kann. Solan­ge nach demo­kra­ti­schen Regeln gespielt wird, sind die­se Regeln wich­ti­ger als jene, die sie befol­gen und sie – wie die AfD bestän­dig betont – aus­drück­lich befol­gen wollen.

Als kon­se­quent demo­kra­ti­sche Par­tei wird die AfD Deutsch­land kaum ver­än­dern kön­nen, als Par­tei ande­rer Art wür­de sie ver­bo­ten und könn­te nur außer­par­la­men­ta­risch wir­ken. Den­noch: Gute Demo­kra­ten gibt es schon genug; ver­mut­lich bräuch­te es mehr böse, die bereit wären, nun ja, wenigs­tens anti­zy­klisch zu handeln.

Wer prin­zi­pi­el­le­re Ver­än­de­run­gen woll­te, der bräuch­te dafür eine prin­zi­pi­ell ande­re Kraft, dem Wort­sin­ne nach eine „Par­tei neu­en Typs“, wie Lenin das for­mu­lier­te. Nicht mal das Par­tei­en­gesetz lie­ße dies zu. Und wür­de sich eine sol­che Par­tei bil­den, fehl­te ihr zum einen die Basis, zum ande­ren stürz­ten sich die gesam­ten Abwehr­kräf­te des Staats­we­sens auf sie. Die irren All­er­gie­schü­be des Sys­tems sind ja bereits gegen­über der völ­lig regel­kon­for­men AfD enorm.

Das der­zei­ti­ge Sys­tem Bun­des­re­pu­blik ist zwar pro for­ma grund­sätz­lich noch jenes der Nach­kriegs­zeit, aber eben nur pro for­ma. Was einst grund­ver­ein­bart war, ist inhalt­lich längst mit ganz ande­ren Vor­zei­chen versehen.

Die alten Gran­den der Nach­kriegs­re­pu­blik wür­den ihren Staat nicht wie­der­erken­nen, weil längst ganz ande­ren Kräf­ten die Herr­schaft über die Begrif­fe und deren Inter­pre­ta­ti­on zufiel. Man prü­fe das ein­fach am Wan­del des Volks­be­griffs und sei­nem Zusam­men­hang mit dem Staats­bür­ger­schafts­recht. Man könn­te die Umwer­tun­gen eins­ti­ger Wer­te eben­so schul­ge­schicht­lich nachvollziehen.

Was nicht links oder woke erscheint, gilt gegen­wär­tig polit­neu­ro­tisch sogleich als natio­na­lis­tisch, völ­kisch, ras­sis­tisch, faschis­tisch; und was mode­rat rechts ist, wird durch­weg als rechts­extrem diffamiert.

Außer­dem muß, anders als frü­her, von einem extre­men „deep sta­te“ in dem Sin­ne die Rede sein, als es den links­dre­hen­den Hege­mo­ni­al­kräf­ten auf beein­dru­cken­de Wei­se gelang, ihren Staat mit einem dich­ten Netz soge­nann­ter „zivil­ge­sell­schaft­li­cher“ Orga­ni­sa­tio­nen und Ver­ei­ne zu durch­wir­ken, die sich lin­ken und woken Ziel­stel­lun­gen ver­pflich­tet sehen und die dafür vom Staat ali­men­tiert werden.

Das „Demo­kra­tie­för­der­ge­setz“ will genau das per­p­etu­ie­ren, und vor dem Hin­ter­grund der staats­ge­tra­ge­nen Anti-Rechts-Hys­te­rie wird das so gesche­hen, weil CDU und FDP selbst in ihren bür­ger­li­chen Rest­be­stän­den ideo­lo­gisch in die „demo­kra­ti­sche“ Pflicht gezwun­gen wer­den. Gleich­falls sind die meis­ten Medi­en den poli­ti­schen Staats­zie­len gleichgeschaltet.

Über­haupt kann der auf­ge­bläh­te Appa­rat all der föde­ra­len Exe­ku­ti­ven und Legis­la­ti­ven, ja ins­ge­samt der aus­ufern­de öffent­li­che Dienst mit sei­nen kom­for­ta­blen Ein­künf­ten und zahl­lo­sen Boni als sys­tem­kon­form gel­ten. All die behä­bi­gen Nutz­nie­ßer und Anpas­ser ver­ste­hen sich als „eher links“ und dre­hen sich schon des­we­gen poli­tisch nicht ein­fach um, weil sie die Kre­di­te für ihren Hedo­nis­mus wei­ter sta­bil bedie­nen wol­len. Zum Kern die­ser so ser­vi­len wie sol­ven­ten Sys­tem­trä­ger gehört übri­gens die gesam­te Leh­rer­schaft. Sie hat bereits drei Gene­ra­tio­nen verbildet.

Und das alles soll über einen mode­ra­ten Wan­del, über Abstim­mun­gen und Majo­ri­täts­be­schlüs­se, über Par­la­ments- und Aus­schuss­ar­beit und über ruhi­ge juris­ti­sche Ver­fah­ren urfried­lich-büro­kra­tisch ver­än­dert wer­den kön­nen, wenn hier und da die AfD zu ein paar Wahl­er­fol­gen kom­men mag oder gar – „Skan­dal!“ – in irgend­ei­ne der Pro­vinz­re­gie­run­gen einträte?

Ist Son­ne­berg schon eine ande­re Stadt? Läufts in Rag­uhn-Jeß­nitz rechts her­um? Trau­ert Nord­hau­sen spür­bar um ver­ge­be­ne Chancen?

Über­haupt signi­fi­kant, daß „Demo­kra­tie“ – völ­lig sakro­sankt – nicht mal ansatz­wei­se in Fra­ge gestellt wird bzw. wer­den darf. Sie gilt den meis­ten als eine Art fried­fer­ti­ger Dis­kus­si­ons­zir­kel der „Anstän­di­gen“. Sie ist aber vor allem eines: Herrschaft.

Aber mit Blick auf eine wei­te­re Ver­än­de­rung der Wahl­er­geb­nis­se zuguns­ten der AfD: Wel­che wich­ti­ge Fra­ge der Zeit lie­ße sich über­haupt demo­kra­tisch lösen, ins­be­son­de­re wenn die­se Lösung Kom­fort­ver­lus­te für gro­ße Grup­pen nach sich zöge?

Und wer kann dabei ent­schei­den, was rich­tig oder min­des­tens gut ist. Der „demo­kra­ti­sche Pro­zeß?“ – Die alte Grund­fra­ge bleibt: Wes­halb soll­ten Mehr­hei­ten, nur weil es sich um Mehr­hei­ten han­delt, gute und rich­ti­ge Ent­schei­dun­gen tref­fen? Demo­kra­tie bleibt ein­fach Poli­tik gewor­de­ner Utilitarismus.

Mit Demo­kra­ten­brä­sig­keit wird sich das, was dring­lich zu ändern wäre, kaum ändern. Abge­se­hen davon, daß die Far­be der ein­zi­gen ech­ten Oppo­si­ti­ons­par­tei eher rent­ner­bei­ge als jugend­blau ist. Wofür die AfD selbst nichts kann. Daß wir in einer ger­ia­tri­schen Repu­blik leben, ist von demo­gra­fi­schen Ver­läu­fen bestimmt, die ihre Ursa­che in einer Ver­gan­gen­heit haben, deren Feh­ler im Nach­hin­ein nicht mehr zu kor­ri­gie­ren sind, eben­so­we­nig wie der Qua­si-Sozia­lis­mus von gegen­leis­tungs­frei­er Migranten‑, Ukrai­ner- und Bürgergeldalimentierung.

Daß es Deutsch­land an einer Jugend fehlt, die selbst der Zahl, vor allem aber der Ent­schluß­kraft nach kraft­voll ist, könn­te das Haupt­pro­blem sein. Für sich genom­men hat die migran­ti­sche Jugend aller­dings bei­des – hohe Zah­len- und vita­le­re Ent­schluß­kraft. Und das sieht man ihr sogar an. Sie ist prä­sent, sie ist fit. Gehört ihr die Zukunft? In einem dann völ­lig ver­än­der­ten „Deutsch­land“?

Mag sein. Die deut­sche Jugend läuft eher bei „Fri­days for Future“ und bei der „Letz­ten Gene­ra­ti­on“ mit oder ver­sam­melt sich unter Regen­bo­gen-Fah­nen, als sich der „Jun­gen Alter­na­ti­ve“ anzuschließen.

Zu per­spek­tiv­los auf­ge­faßt? Nein, es gehört Mut zu kri­ti­schem Rea­lis­mus. Selbst skep­ti­sche Geduld ist poli­tisch gesün­der als eine Hoff­nungs­be­sof­fen­heit, die meint, man kön­ne ein Sys­tem umbau­en, das sich der Zustim­mung einer Hoch­zahl jener sicher sein kann, die davon mas­siv und breit pro­fi­tie­ren – selbst zu Las­ten des eige­nen Lan­des und sei­ner Geschicke.

Als die Lin­ke noch revo­lu­tio­när sein muß­te, hat sie jeden­falls kei­nen Hehl aus ihrem revo­lu­tio­nä­ren Pro­gramm gemacht. Jetzt, längst an der Macht und über­satt an Staats­ver­mö­gen, beschreibt sie sich als „demo­kra­tisch“. Man ist nicht ver­pflich­tet, es ihr dar­in gleichzutun.

Heino Bosselmann studierte in Leipzig Deutsch, Geschichte und Philosophie für das Lehramt an Gymnasien.

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Kommentare (49)

Maiordomus

26. Februar 2024 15:14

Hier ist vieles richtig gesehen und gesagt, aber kaum etwas zu praktischen Vorschlägen angedeutet. was eine Opposition, die, wenn auch mit Verleumdungen, einigermassen ernst genommen wird und nicht völlig kraftlos scheint, im Rahmen des demokratischen Systems nichtsdestotrotz vernünftig anstellen könnte. Ganz unmöglich müsste dies zum Beispiel bei der Möglichkeit eines Wahlsieges in diesem oder jenem Bundesland nicht sein. Bei Bosselmann wäre zum Beispiel schons seine Anstellung als Gymnasiallehrer, oder ähnlich Denkender, schon eine gewaltige Veränderung, oder etwa nicht? Eher schwieriger oder noch schwieriger würde es indes wohl für Herrn Wawerka, in einer öffentlichrechtlich anerkannten Kirche zum Beispiel wieder als Pfarrer oder wenigstens Hilfspfarrer angestellt zu werden.  Auch müsste es ändern, wäre das nicht machbar?. dass bekennende Oppositionswähler zum Beispiel als Polizisten, sogar als lokale Polizeichefs, angestellt werden dürften, so wie Mitglieder aller anderen Parteien. 
 

Laurenz

26. Februar 2024 15:17

@HB ... Sie denken viel zu kurzfristig. Um klare Aussagen zu bekommen, bleibt nur der Blick über Jahrhunderte langer Entwicklung. Schauen Sie von Luther, Großer Ritter-/Bauernkrieg hin zu den Fürsten der Aufklärung, ihres Versagens in 1848/49 bis 1918. Karl May (1842-1912), der als Krimineller im Konflikt mit dem Staat stand, war völlig eins mit dem II. Reich, welches, wie heute auch, eine Ständegesellschaft propagierte, die unserem Verständnis des Volksbegriffes, aus der Deutschen Romantik entspringend, völlig widerspricht. Wenn man so will, stehen die DDR, der Marxismus & die heute herrschende Klasse der Kultur-Marxisten in der Tradition des gescheiterten, imperialistischen II. Reichs. Ein II. Reich ohne Ständegesellschaft, entsprechend der 48/49er Revolution, wäre wohl 1918 nicht gescheitert. Das heutige kultur-marxistische Deutschland schafft sich, wie die DDR & das II. Reich, selbst ab, so ganz ohne die AfD. Die Existenz der AfD dient einzig der Perspektive für das Danach, dem Phönix aus der Asche, wenn das auch viele anders sehen mögen. Ich halte dagegen, "mit Untergängen  kennen wir Deutschen uns aus", eine Art fatalistischer Sucht. Man muß hier auch dem Teilnehmer @Anatol Broder widersprechen, der sich gegen die völkische Basis-Demokratie ausspricht. Warum erwartet Er vom gemeinen Volk mehr Klugheit als von seiner Führung?

RMH

26. Februar 2024 15:39

"Man ist nicht verpflichtet, es ihr darin gleichzutun." Doch. Zumindest als AfD ist man verpflichet, demokratisch zu sein. Die AfD wurde als demokratische - und nicht revolutionäre - Alternative für D unter den Bedingungen des Systems gegründet. Man ist angetreten, gerade weil man nach den Spielregeln spielen wollte und nicht gegen sie. Und das hatte auch Erfolg, was man bereits daran erkennt, dass jetzt die anderen die Regeln verändern wollen, parteiische Schiedrichter einführen, Behörden wie den VS auf den Konkurrenten ansetzen etc. Jetzt punkig zu sagen, fck the system, ist so ähnlich, wie bei Mensch ärgere Dich nicht vor Wut das Spielbrett umzudrehen. Für solche Aktionen ist die AfD zu Recht nicht zu haben, für sie ist das Spielen nach dam GG conditio sine qua non. Systemkritik, die revolutionär sein will, ist daher stets außerparteilich vorzutragen und die AfD hat dann auch das Recht, sich davon klar zu distanzieren, zu sagen, dass ist Meinungsfreiheit, aber eben nicht unsere Meinung. Gebietet auch die Glaubwürdigkeit. Anzutreten mit dem Ansatz, wir spielen nur solange nach den Regeln, bis wir die Macht haben, die Regeln abzuschaffen, provoziert ein Verbot und zwar zu Recht, denn keiner braucht einen Spieler dulden, der einem schon ankündigt, wenn er gewinnt, spielt er zukünftig allein und die anderen dürfen nicht mehr mitspielen. Bitte die Afd doch einfach mal nur schnöde, gerne auch z.T. langweilige Systempartei sein lassen und nichts hineinwünschen, was ihre Existenz gefährdet (der letzte Satz ist allgemein gemeint, nicht auf H.B. bezogen).

das kapital

26. Februar 2024 16:07

Deutschland wird von einer autoritären autistischen Parteienoligarchie geführt, die sich als "demokratisch" definiert, und jeden zum Verfassungsfeind erklärt, der deren Macht im Wege steht. "Man ist nicht verpflichtet, es ihr (der Linken) darin gleichzutun." Hm. Also nach Fremdbeschreibung ist der Rechte der Verfassungsfeind und er sollte sich auch selbst so definieren? Als Feind der bestehenden Ordnung? Erfolg von rechts ließe sich also nur mit demokratiefeindlichen Mitteln erreichen, weil es innerhalb dieser Republik keine gute und gerechte Ordnung mehr gibt??? /// "Das derzeitigen System Bundesrepublik ist zwar pro forma noch jenes der Nachkriegszeit, aber eben nur pro forma." Nein, die Bonner Republik ist mit dem Wiederanschluss Mitteldeutschlands an ihr Ende gelangt. Mit dem Zwei-plus-Vier-Vertrag ist die Nachkriegszeit zu Ende und auch die Nachkriegswerteordnung zum Teufel gegangen. /// Deutschland war seit 1945 niemals wieder souverän. U. a. hatten die Amis keine Lust, dass Deutschland auch noch einen dritten Weltkrieg auslöst. Das wollten sie sich schon selber vorbehalten. /// Als Frontstaat wurde Deutschland und wurden die Deutschen aber gebraucht. Und so hat man uns bis 1990 weniger Steine in den Weg gelegt bei der Organisation wirtschaftlichen Erfolgs. Das ist jetzt anders. Der Wirtschaftskrieg gegen Deutschland seit 1998 durch die Energiewende ins Nichts ist in vollem Gange. ///  > 2

das kapital

26. Februar 2024 16:08

Die Regierenden leiten ihre Macht nicht vom Volke ab, sondern von supranationalen und informellen Organisationen. Dem ist mit demokratischen Mitteln kaum beizukommen. Die Staatsgewalt geht vom Volke aus und sie kehrt nie und nimmer dorthin zurück.

A P Weber

26. Februar 2024 16:22

In der grundgesetzlichen Ordnung ist eine systemische Veränderung anders als in Weimar nicht einmal evolutiv zu bewerkstelligen. Das beweist das Schicksal der in den 60iger Jahren wirkenden Oppositionspartei, die heute als "Die Heimat" dahinsiecht. Die Repressionsmittel sind jetzt noch viel effektiver, ergänzt durch EU-rechtliche Richtlinien, EU - Polizeikräfte und US - Protektoratsmilitär.
Was bleibt? Was immer blieb: Vorbildhaftes Deutschsein in Wahrhaftigkeit und Treue. 
Was tun? Abschwören allen undeutschen Gedankenguts, Erarbeiten eines Weltanschaulichen Minimum, Opferbereitschaft, Menschensammlung, Überlebenstraining als kommende Minderheit,  notfalls Volkswanderung in ein sicheres Gebiet. 

Ein gebuertiger Hesse

26. Februar 2024 16:48

Prächtig der erste Absatz und die Stelle mit den Voodoo-Knöchelchen. Jo! Hier kann einer schreiben. SiN at its best, einmal mehr.

Artabanus

26. Februar 2024 16:56

Starker Text, Herr Bosselmann!
Ich muss gestehen, dass ich mit dem Adjektiv 'demokratisch' noch nie etwas anzufangen wusste. Was eine Demokratie als Staatsform ist, davon hat wohl jeder eine ungefähre Vorstellung. Aber was ist 'demokratisch'? Und sind Parlamentarismus und Demokratie wirklich auf ewig miteinander verbunden?
Wie dem auch sei, ich sehe ähnlich wie Herr Bosselmann keine Hoffnung für das Staatsgebilde BRD auf eine neue Blütezeit. Die Frage ist eher, ob sich der Abstieg noch weiter beschleunigt, oder ob es ein langsames Dahinsiechen geben wird. Da das Kriegsgeheul momentan immer lauter wird könnte es auch relativ schnell in einem großen Knall zuende gehen.

Laurenz

26. Februar 2024 17:35

@Artabanus @HB ... mit dem Adjektiv 'demokratisch' noch nie etwas anzufangen ... ja, sehr traurig. Vielleicht könnten Sie Sich ja mal mit unserer erweiterten Geschichte auseinandersetzen (?) Publikationen über Germanisches Thingrecht sind in Deutschland teils verboten. Muß man schauen, wo man was herbekommt. Die Römer unterbanden die Rechtsprechung des Germanischen Adels, was sich aufgrund deren Niederlage, dann doch bis ins 16. Jahrhundert hielt. Ich will hier nicht behaupten, daß dies ein Optimum darstellte, aber es besitzt, gegenüber dem bonapartistischen Nachfahren des Römischen Kirchenrechts, was uns heute bestimmt, gravierende Vorteile. Island gilt, aufgrund seiner Thing-Kultur, als einer der ältesten noch existierenden Demokratien des Planeten. Hieraus rührt auch der englische Begriff des MeeTings, was im Deutschen eine Sitzung bedeutet. Sitzungen dienen der Abstimmung untereinander, des Beratschlagens. Ablehnungen der Demokratie resultieren aus der orientalisch-antiken Sucht nach Sklaven- & Sklavenhalterdasein, für einen echten, geschichtsbewußten Deutschen undenkbar. Sogenannte Deutsche Obrigkeitshörigkeit stammt aus den kulturell-religiösen Orientimporten.

das kapital

26. Februar 2024 17:38

@ Artobanus /// Den großen Knall wird es nicht geben, sondern Siechtum. Das Siechtum hat 1998 mit der Energiewende ins Nichts unter Trittin ( Tritt ihn so Geissler) angefangen. Deutschland ist jetzt durch eine katastrophale Energie- und Industriepolitik 26 Jahre mehr und mehr dahingesiecht und wir erleben jetzt die Endphase dieser krankhaften Entwicklung. Armut für alle steht uns bevor, die wir faktisch selbst ausgewählt haben. Denn keiner ist seit 1998 für eine sichere und bezahlbare Energieversorgung auf die Straße gegangen und auch heute macht das kaum einer. Die Straßenkleber, die dafür sind, das Zerstörungswerk von Trittin, Fischer, Schröder, Merkel, Scholz, Habeck und Co fortzusetzen sind regelmäßig auf der Straße und richten Millionenschäden an. 26 Jahre lang wurde die sichere und bezahlbare Energieversorgung in Deutschland zerstört. Dafür demonstrieren auch heute noch die Straßenkleber. Für den Ruin von Mittelschicht und Mittelstand. Für die Flucht der Industrie aus Deutschland. Ist ja so demokratisch. Abstimmung mit den Füßen. Und das Brandenburger Tor immer schön mit orangener Farbe beschmieren. Habeck fand Deutschland immer schon zum Kotzen. Und jetzt produzieren er und die Seinen, ein Land, das die Zukunft der Menschen zerstört und das wirklich zum Kotzen ist. Technologischen Vorsprung haben wir auch nicht mehr. Das war es. Der Abstieg ist unumkehrbar geworden.

Gustav

26. Februar 2024 17:59

Für die Zeit nach dem Krieg und dem Zusammenbruch der Zivilisation gibt es doch schon ein Drehbuch der Oligarchenklasse. Oben besiegt unten, wie in allen Zeiten. David gegen Goliath ist ein Märchen, die Geschichte offenbart das Gegenteil. Während wir hier unten uns rechts und links die Köpfe einschlagen, uns immer wieder spalten lassen, anstatt gegen die oben zusammen zu halten, werden überall schon die Pflöcke entlang des Weges eingeschlagen, auf dem wir zu wandeln oder zu sterben haben. Weder links noch rechts kann siegen, nur unten gegen oben. Das hatten wir bisher aber nie, nur die Einbildung davon. Wenn bei Wahlen nur die Wahl zwischen der von Oligarchen verordneten Pest und Cholera besteht, kann man nicht gesund werden, sondern hat am Ende eine schwere Krankheit...

mons

26. Februar 2024 18:03

Diesen Text wird sich Herr Haldenwang in sein Verfolgungsarchiv nehmen!
Da hilft es auch wenig, wenn Herr Bosselmann der AfD eine systemische Änderungsunfähigkeit bescheinigt und sie damit aus der Gefährdertruppe gegen das System nimmt. Natürlich hat er Recht, wenn er die extremen Hindernisse beschreibt, die eine substantiellen Kursänderung der Republik entgegenstehen. Aber seine Referenzgröße Erdogan ist unterirdisch. 
Wer einen nahezu hoffnungslosen Zustand so beschreibt wie Herr Bosselmann und mit gedanklich abgezogenen Handgranaten spielt, ist dem Leser wenigstens ein Minimum an Ausweg schuldig. 

tearjerker

26. Februar 2024 18:59

Die politischen Auseinandersetzungen sind nicht grundsätzlicher Natur. Die roten Sozis wollen einfach nicht mit den blauen Sozis teilen und verstecken das hinter leeren Phrasen, die Team Blau herabsetzen sollen. Das will dieselbe Politik wie die roten Sozis machen, aber den Kreis der Profiteure neu bestimmen. Die Impulse für "Konflikt" kommen ausschliesslich von Aussen: Pipeline-Sprengung, Einwanderer mit Ansprüchen gegen Einheimische, landfremde NGOs mit Agenda, EU, Besatzungsmacht, globale Krisen usw. Da wandelt sich nichts.

Hesperiolus

26. Februar 2024 19:35

@Gustav: Ihre Drehung in die Vertikale wäre aber metaphysisch, invers, zu nehmen. Was Sie „oben“ verorten, ist ja grade das hegemoniale Unten, der Abgrund, daher mundus inversus, clown world sozusagen. Die globalistischen Herren sind toponomisch  Unten, sind Dreck! Das Allerletzte. Die zu entmassenden Massen sind zwar leider nicht „Oben“ (obenfähig, wennn auch – (hypotroph) trächtig), “revolutionäres Subjekt“ allerdings auch nicht (Gruß nach Links), aber ihre Aufwärtsführbarkeit durch neurechte Impfung leider fraglich. Der wendende Herr ( θεῖος ἀνήρ ), staatstheoretisch als „Anakykloklaster“, bleibt, eschatologisch scheints nicht vorgesehen, aus.

Gelddrucker

26. Februar 2024 19:57

Typisch pessimistischer Artikel dieses Autors. Für mich der unnötigste Autor hier auf Sezession, er trägt rein garnichts zur Besserung bei, eher im Gegenteil.
 
Die AfD und die patriotische Strömung hat die sehr deutliche Bevölkerungsmehrheit hinter sich, denn laut Umfragen wünscht der Großteil der Europäer kein fremdvölkisch dominiertes Europa, und auch keine Grenzauflösung. Daher wird getan was nötig ist, um den Bevölkerungsaustausch zu stoppen und wo nötig auch umzukehren.
Wieso nicht statt dieses nutzlosen Artikels einen hierüber schreiben:
https://wewereneverasked.co.uk/survey
Oder selbst diese Umfrage in Deutschland starten. Danke.

Artabanus

26. Februar 2024 20:34

@Laurenz
Zum Germanischen Thing kann ich nicht viel sagen. Tacitus war ja sehr angetan von den Germanen. Aber am Ende war die Römische Kultur der Germanischen wohl überlegen.
Die Athener Demokratie ist gut dokumentiert, hat am Ende aber auch nicht zu guten Entscheidungen geführt. Die Invasion Siziliens war so ein bisschen wie das Unternehmen Barbarossa.
Sind Sie bzgl. Etymologie des Wortes meeting sicher, dass es sich nicht einfach um die ing-Form des Verbs to meet handelt?
@ das Kapital
Ich denke, dass das Siechtum bereits mit den beiden Verträgen 2+4 und Maastricht eingeleitet wurde. Das war im Grunde eine Revolution von oben, die im Taumel der Wiedervereinigung übersehen wurde. Die alte BRD war ja tatsächlich viel souveräner als die Groß-BRD nach 1990. Von daher befand sich auch die CDU unter Kohl bereits auf der Trajektorie, die durch Merkel einfach nur weiter beschritten wurde. Auch der Klimaschwindel fing bereits mit den damaligen Umweltministern Töpfer und Merkel an.

nom de guerre

26. Februar 2024 21:40

Ich weiß um ehrlich zu sein nicht, was ich mit dem Artikel anfangen soll. Der AfD wird Verfassungsfeindlichkeit vorgeworfen, obwohl sie es nicht ist. Würde sie als Partei – oder Bewegung – auftreten, die die Demokratie ablehnt bzw. als für notwendige Veränderungen angeblich nicht geeignet beseitigen will, wäre sie es. Was also sollen solche Überlegungen?

das kapital

26. Februar 2024 21:57

@artabanus Maastricht und Euro sind ein Desaster. Das alleine aber hätte uns nicht umbringen können. Die Energiewende ins Nichts ist der Todesstoß für Deutschland. Wie sehr der Klimaschwindel bereits zu Kohls späteren Zeiten angefangen hat, ist mir nicht mehr so gut erinnerlich. Bis 1998 sind mir keine gesetzlichen Maßnahmen geläufig, weder national noch von der EU, die geeignet waren, Deutschland und seine Industrie dauerhaft zu zerstören. Wenn Sie da vor 1998 Fundstellen haben, gerne mal benennen.

Hans Carl Bohr

26. Februar 2024 22:10

Vielen Dank, Herr Bosselmann, und, um mal den alten Wolf zu bemühen, nicht verhärten lassen, auch nicht vom Kommentariat. 
@ Gelddrucker et.al.: 'Aufstand der An...'. Wer diese "sehr deutliche Bevölkerungsmehrheit hinter sich" hat, dem sollte Angst und Bange werden. 
 

Ausguck

26. Februar 2024 22:33

@ Artabanus:
Churchill sagte, die Diktatur gleiche einer stolzen Fregatte, aber ein einziger Felsen braechte Disaster, waehrend man sich in der Demokratie wie auf einem Floss befaende: Man koenne nicht untergehen, doch staendig haette man nasse Fuesse.
Aber was heisst Demokratie ?
"Demos kratein" = Volksherrschaft. Richtig?
Vor  2,500 Jahren tat Perikles, was er sollte: Andere Zeiten erfordern andere Massnahmen, deshalb passe unsere Ziele den neuen Bedingungen an.
"Demos kratein" bedeutet nicht Volksherrschaft, denn "demos" bezeichnet nicht das Volk, sondern die steuerzahlende Masse und der Begriff hat auch nichts zu tun mit dem Volk als einer  Einheit von aehnlichen Einzelmenschen. Das richtige Wort fuer solche Menschengruppen waere eher "Laos". Doch wie bedeutsam die betruegerische Fehlinterpretation wirklich ist, offenbart sich erst, wenn man auch das Wort "kratein" untersucht. Es bedeutet nicht "herrschen", sondern "beherrschen". Das richtige  Wort fuer "herrschen" waere "archein". Folgerichtig hiesse dann Volksherrschaft "Laos archein" und "demos kratein" die "Beherrschung der Massen der Steuerzahler."
Weil aber Perikles die Massenseelen perfekt verstand, lenkte er sie ab von dem, was fuer seine wahren Vorgesetzten wichtig war, indem er sie glauben liess, sie haetten etwas zu sagen, obwohl dieses etwas ganz und gar bedeutungslos war.

brueckenbauer

26. Februar 2024 22:33

Herrschaft gab es auch schon vor der Demokratie. Neu an der Demokratie ist, dass eine Bevölkerung ihre Regierung unblutig loswerden kann, wenn sie sie nicht mehr erträgt (Karl Popper). Das wäre im Dritten Reich nach Stalingrad und in der DDR nach dem Mauerbau ganz angenehm gewesen, oder? - Demokratie kann natürlich nicht das bonum commune oder die volonté générale verwirklichen, so wie sie sich manche Leute vorstellen - auch deshalb nicht, weil sich zu viele Leute so was vorstellen, mit ganz verschiedenen inhaltlichen Füllungen. Und wenn man in der Minderheit ist (sei es eine wirtschaftliche Minderheit wie die Bauern oder eine ethnische wie die Restdeutschen), dann sollte man doch gegenüber einem proklamierten bonum commune oder einer deklarierten volonté générale eher misstrauisch sein. Minderheiten müssen für sich selber sorgen.

Laurenz

26. Februar 2024 22:42

@Artabanus @L. ... Aber am Ende war die Römische Kultur der Germanischen wohl überlegen. ... Jain. Die heidnisch-römische Kultur war eine Sklavenkultur. In dieser ausgeprägten Form gab es das bei den Germanen nicht. In der vorrömischen Bronze - & Eisenzeit besiedelten die Germanen keine Oppida, wie die Kelten. Später, durch den Römischen Usus, adlige Geiseln auszutauschen, adaptierten Germanen teils die  Römische Kultur, zumindest zerstörten die Germanen keine Infrastruktur, wie später Islamische Eroberer. ... Athener Demokratie hat am Ende aber auch nicht zu guten Entscheidungen geführt ... wessen Entscheidungen haben das schon? https://de.wikipedia.org/wiki/Thing
Sie brauchen keine Sprachwissenschaftler. Lesen Sie einfach Selbst. Die angelsächsischen (oder lateinischen) Anteile des Englischen, dasselbe auch im Deutschen, sind leicht erkennbar. Something, Everything, nothing .... oder Altötting, Emmendingen & ähnliches sind eindeutig, genauso wie Town = Zaun um eine Besiedlung oder Window für Windooch = Windauge, während hier unsere Bezeichnung Fenster dem Lateinischen Fenestra entstammt. Der sprachliche Einfluß der Wikinger ist auch leicht erkennbar, wie zB Edinburgh, nichts anderes als Odinsburg.

JungspundF

26. Februar 2024 22:58

Erst einmal Danke für das Immunsystem-Gleichnis. Ich suchte seit einer Weile nach einem passenden Bildnis. 
Ansonsten, der Beitrag spricht mit gespaltener Zunge. Dennoch: Wenn bspw. dem Co-Fraktionsvorsitzenden eines mitteldeutschen AfD-Landesverbandes nichts besseres einfällt zu sagen, dass "kostenloses Schulessen" das sei, was die AfD in Regierungsverantwortung (mit absehbar kurzfristiger Regierungszeit) machen könne, damit sich spürbar bei den Menschen etwas ändere, dann hat Bosselmann mit seiner vorgetragenen Kritik absolut recht.
Und ja, auch RMH hat recht, dass APO und Parlament jeweils anderen Spielregeln unterliegen. Dennoch, es die Kreativität (kombiniert mit einer klaren Analyse und Konzept), wie eine andere Politik gemacht werden könnte, welche fehlt. Dieses stupide juristische und populäre Denken führt hier niemanden aus dem Strudel.
Wie wäre es mal mit einer gesalzenen Kulturpolitik? Warum wird eigentlich so sehr auf Generation FFF & Co geschimpft? Ist es letztlich nicht die AfD, welche politisch einen Schrumpfungsprozess vertritt? (Stichwort Migrationseindämmung und Überalterung) Wo bleibt ein ausgearbeiteter Entwurf, wie dieses Land gesund und möglichst kontrolliert schrumpfen kann? Aha, Schrumpfen ist negativ besetzt. Warum? Was - progressives Denken ist Kern des Problems? Aha, was könnte man ändern? Was - unsere Kultur ist zutiefst linear angelegt? Aha, vielleicht doch eher kein kostenloses Schulessen als Kernanliegen auswählen.

Franz Bettinger

27. Februar 2024 01:02

HerrBosselmann fragt skeptisch-rhetorisch: "Glaubt man wirklich, ein echter Wandel ließe sich über demokratische Verfahren vollziehen?“ Die Antwort ist einfach: Wenn diese Möglichkeit nicht bestände, würde man die AfD wie früher die Republikaner und andere echte oppositionelle Parteien (wozu gar mal die Grünen und Linken gehörten) nicht bis aufs Blut quälen und bekämpfen. Ja, man kann! Es ist schwer gegen eine skrupellose Übermacht, vor allem wenn diese vom versteckten ins offen Verbrecherische aka Totalitäre abzukippen droht. Aber noch kann man sie abwählen, die Bagage. 

Franz Bettinger

27. Februar 2024 02:56

"Sind sie wirklich der Auffassung, sie könnten ein eingefahrenes System mal eben so in eine andere Richtung laufen lassen?“ fragt Heino Bosselmann. Aber ja, das ist doch mehrmals passiert. Die Bonner Republik (Auto-Industrie, Wachstums-Weltmeister … alles schon vergessen?) steuert doch seit Merkel der Schrecklichen wie ein Geisterfahrer in die entgegen- gesetzte Richtung und zwar über Nacht: Ausverkauf des Landes, Atomausstieg, Wind-Betrieb, Kriegs-Beteiligungen, heiße Luft-Nummern, Gender-Gaga, Verfassungsbrüche en masse oder wie Prof. Scholdt in Heft 112 der Sezession schrieb: „Die Grünen, die 1982 als fröhliche Anarcho-Huren begannen, enden nun als Betschwestern der political correctness.“ Ja, ich glaube: Das geht auch in umgekehrte Richtung. Wir werden es erleben: Den König splitternackt zu sehen. Die Kinder werden sich noch mal tot lachen über Spinner, die glaubten, Warmzeiten und hohes CO2 in der Luft seien des Teufels. Auf was für einen tollen Hund wir gekommen sind! 

Franz Bettinger

27. Februar 2024 04:48

Würde die AfD, die sich dem Buchstaben nach als basisdemokratische Partei versteht, vom System nicht assimiliert (verdorben), wenn sie an dessen Machthebel träte? Diese Gefahr besteht in der Tat. Deshalb sollte die AfD, jetzt im noch unschuldigen Zustand, der eigenen Korruption vorbeugen (wie's die Grünen mal taten) und alles so einrichten, dass Basis-Demokratie bei ihr, der Partei selbst, zuerst zementiert und ernsthaft praktiziert wird. Als ich das im Saarland versuchte, wurde ich von Josef Dörr kalt gestellt mit der üblichen Methode, einem PAV. Man kann 80 Delegierte bestechen, ja, aber kaum 450 Mitglieder, wenn’s ans Wählen des Vorstandes geht. Mitglieder-Entscheide! Das ist da A und O. Und im Großen: Volksentscheide! Auch wenn's das Regieren schwieriger macht. 

Laurenz

27. Februar 2024 04:57

@JungspundF ... nix gegen Kritisches, aber vielleicht denken Sie auch mal 3 Atemzüge länger nach, bevor Sie was raushauen. Haben Sie dieses Podiums-Interview gesehen?`https://sezession.de/68981/mit-bjoern-hoecke-und-christoph-berndt-ueber-die-lage-24 ... Wenn man den Herren Berndt & Höcke zuhört, bekommt man auf einfachen Wege Bildung vermittelt. Welchen politischen Gestaltungsspielraum hat denn ein Landesverband der AfD in Regierungsverantwortung? Genau .. Pozilei, Kultur-, also Bildungspolitik, eben alle Aufgaben der Länder. https://www.schule-bw.de/faecher-und-schularten/gesellschaftswissenschaftliche-und-philosophische-faecher/gemeinschaftskunde/materialien-und-medien/staat/land/index.htm/reader_view  ... Der finanzielle Gestaltungsspielraum liegt in den Budgets bei ca. 5-6%, der Rest sind feste Kosten. Wenn man kultur-marxistische Projekte streicht, kann man einerseits Schulden abbbauen, andererseits eigene Projekte fördern, wie zB Söders Bayerische NASA/ESA. https://www.bavairia.net/

Franz Bettinger

27. Februar 2024 05:20

"Welche wichtige Frage der Zeit ließe sich überhaupt demokratisch lösen?“ Na alle! Jugoslawienkrieg, Griechenland-Rettung, Ausstieg aus der Atomkraft, Waffen an die Ukraine, Zensur-Gesetze, Post- und Bankgeheimnis, offene Grenzen, Asyl für alle, 1 Mrd. pro Jahr für den Kampf gegen Rechts … endlos! Nie hätte das Volk auch nur einem dieser Selbstmord-Kommandos / Wahnsinns-Beschlüsse zugestimmt. Regime / Regierungen tun das! 

Franz Bettinger

27. Februar 2024 05:21

Ich bin Ihnen dankbar, Herr Bosselmann, für diesen schonungslosen Beitrag, auch wenn ich unsere Lage weniger pessimistisch beurteile. Sie haben die nötigen Fragen gestellt und Vieles richtig analysiert. 

MARCEL

27. Februar 2024 05:45

Manch fauler Zahn wird gezogen - überfällig!
Eigentlich: Man hätte massiv handeln müssen, als man noch nichts gemerkt hat.
Vielleicht: Bezüglich AfD fehlt der tabulose, große Wurf, z.B. sie im Osten zu einer separatistischen Partei zu machen...?
Ansonsten: Das National-Kulturelle in privaten, unauffälligen Initiativen retten. Nicht alles auf die Parteikarte setzen. Trotzige Minderheit werden in einem "europäischen Libanon".
Trost: Ernst Jüngers Tagebuch von 1945: Eine Lage nicht nur erleiden, sondern sie schaffen.

ofeliaa

27. Februar 2024 07:20

Ja, mein Kommentar bezieht sich auf diesen Text, auch wenn man es vielleicht nicht sofort oder gar nicht erkennt. In Schweden "preppen" einige jetzt. Bereiten sich vor, auf einen Krieg. Gegen die muslimische Welt versteht sich. Was auffällt: Es scheint ihnen gut dabei zu gehen. Sie wirken ausgeglichen und gleichzeitig stimuliert und wach. Es scheint, als hätte diese, in der Reportage gezeigte Gruppe, einen Grund gefunden, morgens aufzustehen. Ist das unser menschlicher Motor? Uns einen Krieg zu basteln? Uns wohl zu fühlen, wenn wir planen müssen, zusammenhalten müssen, schlau sein müssen, gegen jemanden gewinnen müssen? Weil wir uns sonst nicht lebendig fühlen? Werden wir in der modernen Welt, ohne Krieg, depressiv? Wer spürt das auch in sich, seien wir ehrlich. Diese blutrünstige Gier, final über etwas zu siegen? Als Volk. Das eine Volk zu sein, schlechthin. Besser als das andere. Wehrhaft zu sein. Geschütze aufzufahren. Stolz die Panzer anzusehen, die im eigenen mächtigen Namen rollen. Den Gegner auszutricksen. Nein, den Gegner niederstrecken. Siege verzeichnen. Einen Sieg, von dem sich der andere nie wieder erholen wird und das unseren Namen für immer in die Geschichte meisselt. All das. Und ich frage mich, wie frei sind wir eigentlich, wenn wir immer wieder getrieben sind, von diesen Trieben. Kann der Mensch sich vielleicht gar nicht weiterentwickeln?

RMH

27. Februar 2024 07:38

"Mitglieder-Entscheide! Das ist da A und O."
@F.B., das ist ein interessanter Weg. In Bayern handelt die AfD-Landtagsfraktion im Fall H. gegen den Willen des Landesparteitages und weiterer Parteigremien und beruft sich dabei auch auf die Unabhängigkeit des Mandats. Für solche Fälle darf man dann auch eine Lösung finden.
Insgesamt hat @mons natürlich ein Stück weit recht, Wasser auf die Mühlen. H.B. ist offenbar kein AfD-Mitglied. Man darfs gegenüber den ubiquitären Hexenjägern gerne einmal wieder klar stellen, dass Schnellroda trotz allen Austausches gerade nicht die Grundgesetzpartei AfD ist. Aber in Zeiten der Kontaktschuld (Sie haben den Falschen zugehört! Sie sind 5 km an Potsdam vorbei gefahren, als dort ein "Geheimtreffen" war! Etc.), ist das zugegebenermaßen sehr wenig ...

Artabanus

27. Februar 2024 07:52

@ das Kapital
Der 'Umweltschutz' wurde 1994 als Staatsziel ins Grundgesetz aufgenommen. Und genau das ist der Hebel über den nun der totalitäre 'Klimaschutz' durchgesetzt wird. Die Verbindung zwischen 'Umweltschutz' und Totalitarismus haben bis heute nur die wenigsten erkannt. 

Ausguck

27. Februar 2024 08:12

@ Franz Bettinger:
HB fragt ganz richtig: "Mit welchen Kraeften ueberhaupt?" Und das gilt nicht nur fuer die kaputte Volksgemeinschaft der BRD, sondern beinahe ueberall in der sogenannten westlichen Wertegemeinschaft. Um das System grundlegend umzukrempeln, ist weit mehr erforderlich als Volksentscheide einzufuehren, denn die Gesellschaft muesste ein vollkommen anderes Selbstverstaendnis entwickeln und deutlich gebildeter sein. Vor allem aber die Jugend. Und da sehe ich besonders in den woken jungen Generationen der BRD schwarz. Was waere denn durch Volksentscheide gewonnen, wenn 85 % der Teilnehmer vom Gegenstand der Abstimmung keine Ahnung haben? Durften wir es nicht alle waehrend Covid schmerzlich erfahren, von wieviel Mitmenschen wir umgeben sind, die immer in die Richtung der Mehrheit laufen? 
 

Utz

27. Februar 2024 08:37

Herr Bosselmann, ich teile Ihre pessimistische Einschätzung der Lage, auch die Diagnose, daß mit Demokratie in unserem Fall nur sehr schwer Änderungen erzielt werden können. Die Schlußfolgerung, daß man dann Änderungen ohne Demokratie überdenken sollte, teile ich nicht. Vielleicht denken Sie, wir werden ja eh schon angefeindet, es kann nicht schlimmer werden. Aber ich glaube, da täuschen Sie sich. Wir würden in der Luft zerrissen. Das ist kein gangbarer und auch kein wünschbarer Weg. 
Wir sind mitten in einem Prozeß des Untergangs. Aufgrund der Geburtenraten ist dieser nicht aufzuhalten. Andere (die, die wir nicht wollen) werden groß werden. Es wird spannend sein zu beobachten, wie die Linken, die denken, daß sie selbst im Aufwind sind, reagieren, wenn sie merken, daß sie gar nicht bei den Siegern sind. Vermutlich werden sie einige Verrenkungen nötig haben.
Wir sollten uns nicht auf eine Reconquista, sondern aufs Überleben einstellen.

Franz Bettinger

27. Februar 2024 08:51

@Ausguck: Selbstverständlich haben Sie recht. Mein Plädoyer für die Basis-Demokratie (Mitglieder- und Volks-Entscheide) ist ja nur ein Element von vielen, die unser Volk vom Kopf wieder auf die Beine stellen könnte. Es besteht parallel dazu die Notwendigkeit, die Jugend aufzuklären, umfassend zu bilden und zu selbstständigem Urteilen zu ermuntern und, gerade hinsichtlich der verbreiteten Lügen, für Propaganda zu sensibilisieren. Ich glaube, Höcke hat das neulich in der Podiums-Diskussion auch angesprochen. 

das kapital

27. Februar 2024 08:56

@Artabanus Danke für den Hinweis. Umweltschutz als Staatsziel in das Grundgesetz mit aufzunehmen erschien mir aber 1994 als richtig und auch heute nicht als falsch oder gefährlich. Wie falsch das umgesetzt und praktiziert wird ist das Problem. Die Umsetzung nimmt totalitäre Züge an. Umweltschutz als solcher vor der technischen Zerstörung der bewohnbaren Welt durch den Menschen selbst ist aber unverzichtbar. Wer die Welt den Betriebswirten überlässt, erhält eine unbewohnbare Welt. U.a. weil jeder sonst die Welt kostenlos zusch***en und zumüllen kann. Auch, weil sonst alles beseitigt wird, was die Welt an Immateriellem kostbar macht. /// Richtig angewandter Umweltschutz heißt für mich, keine Wälder abzuholzen, wie z.B. den Reinhartswald, um Windräder hinzustellen. Gar keine Windräder hinzustellen, solange keine validen Entsorgungspläne für den Dreck vorliegen. Die Meere und die Meereslebewesen ersticken im Plastemüll. Da geht es nur mit staatlichen Maßnahmen, wenn nicht dauerhaft alles versaut werden soll. Die polnische Seite hat gerade mal ein Riesenfischsterben in der Oder produziert. Brandenburg und der Bund müssen verhindern, dass sowas erneut geschieht. Illegale Entsorgung von Gift und Plastemüll weltweit zu verhindern ist unverzichtbare Staatsaufgabe. Das ist nicht totalitär, sondern überlebens-notwendig. >2

das kapital

27. Februar 2024 09:05

Deshalb muss man längst nicht einer ergrünenden Agenda folgen. In Sachen Energie machen die das Gegenteil von Umwelt- wie von Menschenschutz. Atomkraft abklemmen führt zu mehr CO². Die Emmission steigt. Die Bepreisung wird erhöht. Das führt zu mehr Staatswirtschaft, mehr Steuereinnahmen und erstickt die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit hier endgültig. Ohne Umweltschutz wird die Welt bei 8 Milliarden Menschen zu einer stinkenden Kloake, in der sich immer schlechter leben lässt. Richtig angewandter Umweltschutz i s t Menschenschutz und Schutz der Kulturlandschaft. Auch alternative Organisationen sollten sich für richtig angewandten Umweltschutz jenseits einer grünen ideologischen Agenda einsetzen und die Dinge geraderücken. Die Zahl der Menschen hat sich zwischen 1974 und 2023 von 4 auf 8 Milliarden verdoppelt. Die Erde ist aber nicht doppelt so groß geworden und die Ressourcen haben sich nicht verdoppelt. Das erklärt den Leistungsdruck, dem die Umweltpolitik notwendig ausgesetzt ist wie auch den Migrationsdruck, dem wir hier unterliegen.

Adler und Drache

27. Februar 2024 09:50

Dass das Wort "Demokratie" ein mittlerweile weitgehend sinnentleerter Reiz- und Signalbegriff ist, müsste doch jedem von uns längst deutlich sein. "Wir sind gut, die anderen sind böse", mehr ist da nicht dran. 
Wenn man den jetzigen gesellschaftlichen Zustand als auf Permanenz gestellte Revolution begreift, kommt man mit der Frage des "Was tun?" in eine Aporie: Reagiert man konservativ, wird man überrollt, reagiert man dagegen revolutionär, gießt man Öl ins Feuer und verstärkt und verstetigt das, was man abwehren will. 
Es ist aus meiner Sicht notwendig, vom Aktivismus zur Weisheit zu kommen und vor allem anderen diesen Zwang zur falschen Wahl zu überwinden. 

Christian Braun

27. Februar 2024 10:11

Was folgt daraus? Was ist die Lösung? Ich erkenne keinerlei Lösungsvorschlag in diesem Text. Es ist einfach, sich zu beschweren und die Probleme aufzuzeigen. Was nicht einfach ist, ist selbst etwas zu verändern. Und das versuchen viele AfDler jeden Tag. Als Begleiterscheinung wird aus allen Rohren auf sie gefeuert.
Ja, das Staatswesen der BRD ist komplett unterwandert und marode. Ja, das erkennen natürlich auch viele in der AfD. Was folgt daraus? Entweder wir können uns komplett ins Abseits manövrieren, wie es die Altrechten jahrzehntelang taten, oder wir versuchen, das System von innen heraus zu verändern, indem wir Posten, die uns zustehen, wahrnehmen. Noch kann man uns davon nicht ausschließen, und gerade die Landtagswahlen im Osten werden uns viele neue Möglichkeiten bieten.
Wenn man ein Vorgehen kritisiert, sollte auch eine Alternative vorgeschlagen werden. Das ist hier nicht der Fall. In absolut destruktiver Art und Weise wird die Sinnhaftigkeit der Arbeit einer ganzen Partei hinterfragt, ohne auch nur ansatzweise einen anderen Weg aufzuzeigen. Warum zeigt man keinen anderen Weg auf? Weil es keinen gibt, was der Autor hier selbst zugibt. Bereits die AfD, die sich an alle Spielregeln hält, wird massiv bekämpft. Was also würde einer politischen Bewegung passieren, wenn sie sich an diese Regeln nicht mehr halten würde? Der Staat würde seine Macht gegen diese anwenden.
Probleme aufzeigen ist immer einfach. Einen besseren Weg vorzuschlagen, jedoch nicht.

Artabanus

27. Februar 2024 10:19

@das Kapital
Ich hatte übrigens noch vergessen zu erwähnen dass das Klimarahmenabkommen von Rio 1992 nur unter besonders eifrigem Einsatz des damaligen Umweltministers Klaus Töpfer zustande kam. Die CDU war wirklich von Anfang an dabei beim Klimaschwindel.
Was Ihre Ausführung zum 'Umweltschutz' angeht, so fallen Sie leider immer noch auf einen geschickten Marketingtrick herein. Der Begriff 'Umweltschutz' ist nämlich völlig abstrakt und oeffnet der Willkür Tür und Tor. Der Mensch wird dabei künstlich als nicht zur Natur gehörend neu definiert und somit ein Antagonismus zwischen Mensch und Natur konstruiert. Die logische Konsequenz daraus ist automatisch eine feindliche Einstellung dem Menschlichen Leben gegenüber, was unübersehbar ist. Die diesbezügliche Propaganda ist halt beim Grossteil der Bevölkerung in Fleisch und Blut übergegangen, so dass sie gar nicht als Propaganda wahrgenommen wird. Der Club of Rome freut sich darüber.
Das ist übrigens auch der Grund für die Wahlerfolge der Grünen. Wer ist denn gegen grüne Bäume, nicht wahr?

Persephone

27. Februar 2024 10:54

"Es ist illusionär bis romantisch zu meinen, als demokratisch legitimierter Machthaber die Probleme konsequent und schnell so regeln zu können, wie es – Höchste Zeit! – notwendig wäre." - Genau das Dilemma erleben gerade die Grünen... Verlieren Sie etwa gerade das Vertrauen in die Demokratie, Herr Bosselmann?
Das, was hier und anderswo als eine geniale Strategie der "Linken" dargestellt wird, ist nichts anderes als ein bestimmter Zeitgeist, der sich im Grunde ganz von alleine, quasi evolutionär, in den westlich geprägten Gesellschaften verbreitet. Dahinter steht kein Wille und kein Plan, nur die gewachsenen Überzeugungen von Millionen von Menschen aus verschiedenen gesellschaftlichen Schichten.
Aber nur Mut: Das "natürliche Gleichgewicht" besteht nicht in einem ausbalancierten mittigen Zustand, sondern aus mehr oder weniger ausgeprägten Pendelschlägen zwischen Extremen, wie man in jedem Ökosystem beobachten kann. Das gilt ebenfalls für menschliche Gesellschaften. Jede Massenbewegung, die ein bestimmtes Extrem erreicht hat, bewegt sich früher oder später unweigerlich in die entgegengesetzte Richtung. Jede Übertreibung mündet in ihr Gegenteil - das Prinzip von Yin und Yang. Die ersten Anzeichen dafür mehren sich... Die Devise lautet aktuell: Tee trinken und zuschauen. Die Aufgabe der Politik und auch der Demokratie sollte vor allem darin bestehen, allzu extreme "Pendelausschläge" vorauszusehen und abzumildern.

Ulf Jannasch

27. Februar 2024 11:31

Kluger Beitrag!Weil es absolut zum Thema passt, empfehle ich ein Buch:Jeremy Locke, Das Ende des Bösen. (The End of All Evil)Gibt es leider nicht bei Antaios. Aber bei amazon, bzw. kostenlos und als Hörbuch im Internet.Das Buch beginnt: "... Dieses Buch will dich deprogrammieren...".
Diese Deprogrammierung haben wir alle nötig.

A P Weber

27. Februar 2024 11:50

@ Persephone 27.2. 10:54:  Abwarten und Tee trinken? https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ausland/ukraine-bodentruppen-macron-paris-konferenz-100.html
Nein und nochmal nein: Genau jetzt ergibt sich die Gelegenheit, dem Gegner das Friedensthema mit seiner Symbolik wegzuschnappen und eine neue, die Lager übergreifende Friedensbewegung anzustoßen. Dieses Vorhaben kann zugleich innerparteiliche Spaltungen überwinden, einen Drive auslösen, der zugleich staatliche Repressionsversuche konterkariert.
Germans to the front? No and never!

Hartwig aus LG8

27. Februar 2024 11:50

"fehlende Lösungsvorschläge"; "unnötiger Beitrag"; "keine Alternative"
Mit etwas Phantasie lese ich bei HB einen Aufruf zum "Waldgang".

das kapital

27. Februar 2024 13:38

@artabanus Das Klimarahmenabkommen von Rio 1992 kam nur unter besonders eifrigem Einsatz des damaligen Umweltministers Klaus Töpfer zustande. O.k. Das hatte ich so nicht mehr auf dem Schirm. Ich habe die Vermutung, dass der Klimawandel, dem wir unterliegen, innerhalb der natürlichen Schwankungsbreite liegt, die wir in den letzten 250.000 Jahren auf dieser unserer Erde zu verzeichnen hatten. Ein studierter älterer Physiker sprach immer vom N U T Z G A S CO². Keiner hier in dem Forum oder in der Bundesregierung ist aber so sehr als Klimawissenschaftler qualifiziert, dass er beweisen oder widerlegen könnte, ob ein menschengemachter und  lebensge-fährlicher Klimawandel vorliegt. /// Was aber jeder erkennen kann: die Energiepolitik, die seit 1998 auf dieser Mehrheitsmeinung aufgebaut wird, ist ineffizient, teuer und zerstörerisch. Durch die Energiepolitik sind seit 1998 mehr Schäden entstanden, als durch den behaupteten Klimawandel. ///

das kapital

27. Februar 2024 13:40

Trotzdem ist echter und verlässlicher Umweltschutz keine Ideologie oder pure Propaganda, sondern trägt dazu bei, dass die Lebensverhältnisse sich nicht durch rücksichtsloses Wirtschaften für alle dauerhaft verschlechtern. Das ist ein konservativer Ansatz. Die Schöpfung bewahren, you remember. Die Ansätze für Nachhaltigkeit kommen doch aus der Forstwirtschaft und nicht aus irgendeiner grünen Deppenbude. Wer Umweltschutz generell für überflüssige Ideologie hält und nicht nur die falsche Anwendung kritisiert, wird weder geschäftlich noch politisch noch privat weiterkommen. Richtig gedachter und praktizierter Umweltschutz ist Menschenschutz und Grundlage einer lebenswerten Zukunft.

brueckenbauer

27. Februar 2024 14:25

Zusamenfassend: HB möchte irgend etwas ganz unbedingt erreichen, was er nicht kriegt. Und schuld ist "das System" (wie bei einem linken Oberschüler West der sechziger Jahre).
Es liegt aber nicht einfach an den Rückkopplungsmechanismen, die es natürlich gibt und  die tatsächlich "systemstabilisierend" wirken, es liegt vor allem daran, dass es Millionen anderer Wähler gibt, die nicht dasselbe wollen wie HB. 
Wir aus dem Westen wissen, dass trotz aller Rückkopplungsmechanismen Herrschaft vergänglich ist und Herrschaftseliten wechseln können. Das ist eine Erfahrung, die der Martin Sellner (aber auch Götz Kubitschek) dem HB voraus haben. Darum interessieren sie sich für die Frage: Wie haben die Linken das eigentlich gemacht und was kann man daraus lernen? (Gene Sharp, Subversive Aktion)
Was kann man denn andererseits von Erdogan lernen? Erdogan kam zur Macht, indem er eine Mehrheitskoalition herstellte aus vergrätzten, diskriminierten Religiösen und unternehmungslustigen Unternehmern, gegen einen gemeinsamen Feind. Ich weiß nicht, was ein Machtpolitiker schmittianischen Zuschnitts sein soll, aber auch Erdogan lässt regelmäßig wählen, genau wie Orban oder Putin. Und die "systemstabilisierenden" Rückkopplungseffekte gibt es dort wie hier; darüber beschwert sich dort dann die Anti-Erdogan (Orban,Putin)-Opposition (allerdings, die Oppositionparteien sind dort  besser vor Verfolgungen geschützt als hier).

Götz Kubitschek

27. Februar 2024 14:33

feierabend. dank an alle. gk

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