Sammelstelle für Gedrucktes (43)

In diesen Tagen diskutiert die AfD-Bundestagsfraktion auf einer Klausurtagung in Thüringen.

Benedikt Kaiser

Benedikt Kaiser ist Politikwissenschaftler und arbeitet als Verlagslektor.

Eines der kon­tro­ver­sen The­men – neben der Fra­ge, ob man als Alter­na­ti­ve für Deutsch­land bei einem bal­di­gen Bun­des­tags-Auf­tritt des ukrai­ni­schen Prä­si­den­ten klat­schen oder ste­hend klat­schen (= Mehr­heits­mei­nung) soll­te – ist die Auf­rüs­tung der Bun­des­wehr durch die links­li­be­ra­le Ampel-Regierung.

Nun kann man abwä­gen: 100 Mil­li­ar­den für die Bun­des­wehr, schlech­ter­dings eine Gene­ral­sa­nie­rung des Hee­res, das hat die AfD so oder so ähn­lich im Pro­gramm ste­hen. End­lich über­neh­men Alt­par­tei­en eine For­de­rung der Alternative.

Man kann aber auch ein­wen­den, daß es ein wenig bizarr erscheint, wenn man sei­tens der AfD jenen Eli­ten, denen man ansons­ten – mit recht – kei­nen wei­te­ren Cent für ihr destruk­ti­ves Tun zuge­steht, da sie für die deso­la­te Lage des Lan­des ver­ant­wort­lich sind, plötz­lich zutraut, daß sie aus­nahms­wei­se die kor­rek­ten Ent­schei­dun­gen zu tref­fen in der Lage wären.

Eine drit­te Opti­on, und zu die­ser ten­diert der Autor die­ser Zei­len, ist – auch ange­sichts des­sen, daß die macht­lo­se AfD-Posi­ti­on dazu ohne­hin nicht aus­schlag­ge­bend ist – auf ander­wei­ti­ge Ver­säum­nis­se der Herr­schen­den hinzuweisen.

René Sprin­ger, Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ter aus Bran­den­burg und vie­le Jah­re in der Bun­des­wehr die­nend, zeigt, wie eine ent­spre­chen­de volks­ori­en­tier­te Argu­men­ta­ti­on aus­se­hen könnte:

Aber die­se »Sam­mel­stel­le« kann kei­ne Fra­gen klä­ren, die die Par­tei zu klä­ren hat, und will daher den Blick auf etwas Erhel­len­des zu die­ser The­ma­tik lenken.

In der NZZ (v. 4.3.2022) wird Erich Vad befragt. Bis heu­te hängt dem ehe­ma­li­gen Bri­ga­de­ge­ne­ral und mehr­jäh­ri­gen mili­tär­po­li­ti­schen Bera­ter Ange­la Mer­kels nach, daß er 2003 beim Insti­tut für Staats­po­li­tik refe­rier­te. Damals ging es um »Frie­dens­si­che­rung und Geo­po­li­tik im Den­ken Carl Schmitts« – ein The­ma, das aktu­el­ler nicht sein könnte.

In der NZZ nun will Oli­ver Maksan wis­sen, wie die Mise­re der Bun­des­wehr zu beur­tei­len sei.

Die Ursa­chen lie­gen weit zurück,

ver­rät Vad, um zu ergän­zen, daß vie­le Jah­re Lan­des- und Bünd­nis­ver­tei­di­gung als »ana­chro­nis­tisch« ange­se­hen wur­den (ja wohl auch in sei­ner Ära Merkel?):

In der Fol­ge wur­de das schwe­re Gerät ver­nach­läs­sigt. So wur­de die Zahl der Kampf­pan­zer der­art redu­ziert, dass die Schweiz zeit­wei­se mehr Kampf­pan­zer hat­te als Deutschland.

Pro­ble­ma­tisch sei zudem gewe­sen, daß

die Bun­des­wehr extrem stabs- und kopf­las­tig (blieb). Wir haben sie seit 1990 von 500 000 Sol­da­ten auf 180 000 ver­klei­nert. Die Anzahl der Gene­rä­le und Stabs­of­fi­zie­re ist hin­ge­gen leicht gestiegen,

wobei man auch hier fra­gen darf, ob das alles nicht exakt so in der Mer­kel-Zeit voll­zo­gen wur­de, in der Vad ganz nah am Ent­schei­dungs­zen­trum saß. Aber geschenkt, er hat ja Inter­es­san­tes vor­zu­tra­gen und erin­nert sich an ein Gespräch:

Ein befreun­de­ter israe­li­scher Gene­ral frag­te mich ein­mal: Wie schafft ihr Deut­schen es, mit fast 50 Mil­li­ar­den Euro nicht ein­satz­be­reit zu sein? Die Israe­li haben nur die Hälf­te und sind Tag und Nacht startklar,

womit die all­zu for­schen Auf­rüs­tungs-Fans in der AfD immer­hin geer­det wer­den dürf­ten: It’s not the money, son­dern die all­ge­mei­ne Situa­ti­on: Wie setzt man das bestehen­de Geld wo ein? Auf wel­chen Geist, auf wel­chen Ein­satz­wil­len, auf wel­che Iden­ti­fi­ka­ti­on mit Volk, Nati­on und Staat trifft die Armee in der Gesellschaft?

Vad wird aber nicht dazu ver­nom­men, son­dern zur män­gel­haf­ten Situa­ti­on der Bun­des­wehr. Ist das eine neue Ent­wick­lung oder altbekannt?

Vad, heu­te klar und deutlich:

Jeder weiss das, und das seit Jah­ren! Das Heer hat maxi­mal eine Bri­ga­de, die ein­satz­fä­hig ist, und nur begrenz­te Muni­ti­ons­vor­rä­te. Wir haben eine Luft­waf­fe, bei der sich die Lage in den ver­gan­ge­nen Jah­ren etwas ver­bes­sert hat, in der aber auch jetzt immer nur ein Drit­tel der Flug­zeu­ge start­klar ist. Und wir haben eine Mari­ne, deren Ein­satz­fä­hig­keit unter 30 Pro­zent liegt,

was wohl sei­tens der Bun­des­wehr-Spit­zen nur zöger­lich nach »oben« durch­ge­ge­ben wur­de. Mut zur Wahr­heit kann Kar­rie­re­knicks bewirken:

Unter der Spit­zen­genera­li­tät über­wiegt lei­der ein hohes Mass an Anpas­sungs­be­reit­schaft. Die Bereit­schaft, der poli­ti­schen Füh­rung mit Kri­tik gegen­über­zu­tre­ten, ist gering ausgeprägt.

Bei Vad ist Mut zur kla­ren Kan­te immer­hin gegen Ende des lehr­rei­chen Inter­views ange­sagt, wenn es um die grund­sätz­li­che Situa­ti­on des bun­des­re­pu­bli­ka­ni­schen Frem­delns mit Sol­da­ti­schem geht. Vad kri­ti­siert den deut­schen »Struk­tur­pa­zi­fis­mus«,

weil er in die Wehr­lo­sig­keit führt. Man kann so viel Mate­ri­al haben, wie man will: Wenn man als Land nicht wehr­haft sein möch­te, dann kann man auf Dau­er kei­ne ein­satz­fä­hi­ge Armee garantieren.

Wobei auch hier zu fra­gen wäre: »Ein­satz­fä­hig« – für wen und für was? Mour­ir pour LGBTQ-Ideo­lo­gie, Nati­ons­ver­ges­sen­heit und Wer­teim­pe­ria­lis­mus auf aller Welt?

– –

Die Ampel-Regie­rung ist jeden­falls nicht plötz­lich an einer neu­en Bun­des­wehr inter­es­siert, weil sie ihren eige­nen Natio­nal­ma­so­chis­mus über­wun­den hat. Son­dern weil sie einen stär­ke­ren Anteil an der trans­at­lan­ti­schen »Frie­dens­ord­nung« neh­men will und dafür eine adäqua­te Ein­satz­trup­pe erfor­der­lich sein dürfte.

Das zuneh­men­de Enga­ge­ment in der Ukrai­ne bedeu­tet, daß man als Bun­des­re­pu­blik bald selbst zur »Kriegs­par­tei« wird. Dies kann man fest­stel­len, einer­lei wie man selbst zu die­sem Kon­flikt steht.

Die Schweiz, bis­her letz­te west­eu­ro­päi­sche Bas­ti­on der Neu­tra­li­tät, hat sich eben­falls ent­schie­den, am Sank­ti­ons­werk gegen Russ­land mit­zu­wir­ken. Das schmeckt dem Meta-Vater des euro­päi­schen Rechts­po­pu­lis­mus, Chris­toph Blo­cher, nicht.

Der Alt-Bun­des­rat der Schwei­ze­ri­schen Volks­par­tei (SVP) wird eben­falls in der NZZ zur aktu­el­len Lage befragt (v. 8.3.2022), und auch die­ses Gespräch ver­dient, in Aus­schnit­ten reka­pi­tu­liert zu werden.

Blo­cher ver­ur­teilt den rus­si­schen Angriff, der auf­grund einer jahr­zehn­te­lan­gen Miß­ach­tung der rus­si­schen Ansprü­che erfolgt sei. Aber er ver­ur­teilt auch die west­le­ri­sche Sanktionspolitik:

Die USA und die EU betei­li­gen sich an die­sem Krieg mit wirt­schaft­li­chen Sank­tio­nen. Mit einer Brot­sper­re – wie man dies im Mit­tel­al­ter nann­te. Man ver­sucht, ein Volk aus­zu­hun­gern, um so die Füh­rung zu zwin­gen, den Krieg auf­zu­ge­ben. Wer hier mit­macht, ist eine Kriegspartei,

und eben nicht län­ger neu­tra­ler Mak­ler zwi­schen Konkurrenten:

Durch die Teil­nah­me an den Sank­tio­nen ist die Schweiz jetzt im Krieg. Dabei müss­te man doch jetzt alles unter­neh­men, um die­sen furcht­ba­ren Krieg so schnell wie mög­lich zu been­den. Als neu­tra­les Land hät­te die Schweiz einen beson­de­ren Bei­trag leis­ten kön­nen. Doch die­se Chan­ce hat die Schweiz nun leicht­sin­nig vertan,

was bedeu­te, daß man sich für eine »Kriegs­be­tei­li­gung« ent­schlos­sen habe, von der man nur hof­fen kön­ne, daß sie »glimpf­lich« ablaufe.

Die­se Betei­li­gung am Krieg sei kein Resul­tat ratio­na­ler Erwä­gun­gen, son­dern durch Beein­flus­sun­gen aller Art her­vor­ge­ru­fen worden:

Bun­des­rats- und Par­la­ments­mehr­heit sind unter dem Druck des In- und Aus­lan­des ein­ge­knickt: kei­ne Frie­dens-Tat und kei­ne Füh­rungs­stär­ke. Je schlim­mer es in der Welt zugeht, des­to wich­ti­ger ist die Neu­tra­li­tät. Die Nicht­ein­mi­schung ist nicht nur Selbst­schutz, sie ermög­licht erst die Guten Dienste,

die nun obso­let scheinen.

Blo­cher kri­ti­siert scho­nungs­los den deut­schen Kanz­ler Olaf Scholz, der plötz­lich eine 180-Grad-Wen­de voll­zieht und, sie­he oben, die Bun­des­wehr als Inves­ti­ti­ons­ob­jekt aus­ge­macht habe. Aber dies erfol­ge nicht des­halb, weil Scholz die Feh­ler der letz­ten Jahr­zehn­te über­win­den will, son­dern weil die eige­ne ideo­lo­gi­sche Bewer­tung inter­na­tio­na­ler Poli­tik dem Rea­li­täts­check nicht stand­ge­hal­ten habe.

Blo­cher, das macht er deut­lich, hofft

auf eine poli­ti­sche Zei­ten­wen­de. Dar­auf, dass die­se idea­lis­ti­sche, wirk­lich­keits­frem­de, mora­lis­ti­sche Vor­stel­lung der letz­ten 30 Jah­re end­lich zu Ende geht. Die jet­zi­ge Abkehr von der Neu­tra­li­tät im Ukrai­ne-Krieg bezeugt das Gegen­teil. Es war welt­fremd, an eine Welt ohne Krieg zu glau­ben, welt­fremd zu glau­ben, dass eine fried­lie­ben­de Welt ohne Ver­tei­di­gungs­ar­meen auskommt.

Wäre es da nicht über­dies welt­fremd anzu­neh­men, aus­ge­rech­net die deut­sche Regie­rung wür­de jetzt, gewis­ser­ma­ßen über Nacht, zu einer ver­nunft­ba­sier­ten, rea­lis­ti­schen Lage­ana­ly­se kommen?

Eine sol­che wür­de jene Fest­stel­lung beinhal­ten, die der eme­ri­tier­te Poli­tik­pro­fes­sor und Feuil­le­ton-Lieb­ling Her­fried Mün­k­ler – erneut in der NZZ (v. 3.3.2022) – zum Bes­ten gibt:

Die Ära der Glo­ba­li­sie­rung ist vor­erst an ihr Ende gekom­men. Sie war schon vor Putins Über­fall auf die Ukrai­ne ins Sto­cken gera­ten. Doch seit­dem ist Ver­trau­en naiv, und gene­ra­li­sier­tes Miss­trau­en ist angezeigt.

Es ist nur zu befürch­ten, daß die infan­ti­li­sier­te, »wer­te­ba­sier­te« oder gar »femi­nis­ti­sche« Außen­po­li­tik des hier­zu­lan­de reüs­sie­ren­den Ampel-Links­li­be­ra­lis­mus dar­aus gänz­lich fal­sche Ver­hal­tens­wei­sen ablei­ten dürfte.

– –

Fal­sche Ver­hal­tens­wei­sen auf einem ande­ren Ter­rain sind ein Grund für eine in Frank­reich medi­al kon­tro­vers auf­ge­nom­me­ne Nach­richt der letz­ten Tage: Mari­on Maré­chal (bis vor kur­zem bekannt als Mari­on Maré­chal-Le Pen), Enke­lin Jean-Marie Le Pens und Nich­te von Mari­ne Le Pen, unter­stützt ab sofort Éric Zemm­our in der Schluß­pha­se des fran­zö­si­schen Prä­si­dent­schafts­wahl­kampfs (mehr zu die­ser Wahl hier).

Maré­chal hat­te seit Jah­ren mit Mari­ne Le Pen, der Che­fin des Ras­sem­blem­ent Natio­nal (RN; ehe­mals Front Natio­nal) gefrem­delt; ihre offi­zi­el­le Unter­stüt­zung für Le-Pen-Geg­ner Zemm­our hat gleich­wohl beim RN für wei­te­ren Unmut gesorgt.

Wer sich für die­se wei­te­re Spal­tung des fran­zö­si­schen Par­la­ments­pa­trio­tis­mus inter­es­siert, kommt an der März-Aus­ga­be des Com­pact-Maga­zins (3/2022) nicht vor­bei. Mario Alex­an­der Mül­ler ord­net die Ent­schei­dung Maré­chals kor­rekt ein:

Jung, forsch und attrak­tiv lässt sie ihre 53-jäh­ri­ge Tan­te alt aus­se­hen, die noch immer mit dem Erbe ihres Hau­de­gen-Vaters [Jean-Marie Le Pen; B.K.] und ihrem schlech­ten Auf­tritt beim TV-Duell gegen Emma­nu­el Macron vor fünf Jah­ren zu kämp­fen hat. «Natür­lich ist das bru­tal, vol­ler Gewalt, alles sehr schwie­rig für mich», muss Mari­ne zuge­ben. Immer­hin habe sie Mari­on wäh­rend ihrer ers­ten Lebens­jah­re per­sön­lich auf­ge­zo­gen. Obwohl das Wort vor den Pres­se­ka­me­ras nicht fällt, steht es Le Pen ins Gesicht geschrie­ben: Was ihre Nich­te ihr antut, ist Verrat.

Auch über die Moti­ve Mari­on Maré­chals klärt Mül­ler auf:

Die über­zeug­te Katho­li­kin setzt auf einen Knall­hart-Kurs gegen Ein­wan­de­rung: Die Gran­de Nati­on erle­be einen «Bevöl­ke­rungs­aus­tausch» – doch um sich der Isla­mi­sie­rung zu erweh­ren, dür­fe man sich nicht mit dem Libe­ra­lis­mus ver­bün­den, son­dern müs­se sich viel­mehr auf die Tra­di­ti­on eines wehr­haf­ten Chris­ten­tums besinnen.

Das erin­nert an Zemmour,

der gera­de eine Men­ge Bewe­gung in die fest­ge­fah­re­ne Rech­te jen­seits des Rheins bringt. Der 63-Jäh­ri­ge, der aus einer jüdisch-alge­ri­schen Fami­lie stammt, ver­sucht, Mari­ne Le Pen rechts zu über­ho­len. Zemm­our spricht den Volks­aus­tausch so direkt an, wie es sich die Popu­lis­ten sel­ten trau­en: «Wir wer­den auf­hö­ren, unse­re eige­ne Erset­zung zu finan­zie­ren», erklär­te der ehe­ma­li­ge Journalist,

der auch ob die­ser im RN kaum noch ver­nehm­ba­ren Tönen Mari­on Maré­chal auf sei­ne Sei­te zog.

In der Tat kul­ti­viert Zemm­our den Ges­tus des Kom­pro­miß­lo­sen, so daß er in Deutsch­land prompt auf der berüch­tig­ten, sei­ten­lan­gen Unver­ein­bar­keits­lis­te der AfD pla­ziert würde.

Viral ging zuletzt Zemm­ours kla­re Kan­te gegen­über außer­eu­ro­päi­scher Zuwanderung:

Wenig über­ra­schend ist es da, daß Nicht-Rech­te aller Art in Zemm­our einen »Scharf­ma­cher« sehen.

Nico­le Anli­ker stellt in der NZZ (v. 5.3.2022) die The­se auf, daß bei­de Scharf­ma­cher – Zemm­our und Le Pen – den Wahl­kampf zwi­schen Paris und Mar­seil­le dominieren:

Le Pen und vor allem Zemm­our dik­tie­ren das Nar­ra­tiv des öffent­li­chen Dis­kur­ses. Ein­wan­de­rung, inne­re Sicher­heit und Isla­mis­mus haben sie zu den domi­nie­ren­den The­men im Prä­si­dent­schafts­wahl­kampf gemacht. Auch wenn sie unbe­strit­ten geschmack­los und grenz­über­schrei­tend dar­über refe­rie­ren, muss ihnen zuge­stan­den wer­den: Sie ver­ste­hen es, die Sor­gen eines wich­ti­gen Teils der Bevöl­ke­rung zuoberst auf die poli­ti­sche Agen­da zu setzen,

wobei man, ver­gleicht man die Situa­ti­on mit der­je­ni­gen in West­deutsch­land, kon­sta­tie­ren könn­te, daß die­ses urei­ge­ne Mobi­li­sie­rungs­the­ma Mas­sen­mi­gra­ti­on im Port­fo­lio der AfD momen­tan kaum noch auftaucht.

Aber blei­ben wir in Frank­reich, wo der Trend ein ande­rer ist. Patrio­ti­sche Wäh­ler gou­tie­ren dort die Absa­ge an Mul­ti­kul­tu­ra­lis­mus und wei­te­re Zuwan­de­rung, was sich auch in Umfra­gen niederschlägt:

Knapp ein Drit­tel der Wäh­ler will beim ers­ten Wahl­gang am 10. April für einen der bei­den Kan­di­da­ten stimmen.

Natür­lich fehlt in der BRD ein »deut­scher Zemm­our«, ja sogar eine »deut­sche Le Pen« ist nicht zu ent­de­cken. Und just jener AfD-Akteur, der eini­ge Ele­men­te die­ser Power-Per­sön­lich­kei­ten in sich ver­kör­pert, ist wei­ter­hin auf sein Stamm­land im Her­zen Deutsch­lands beschränkt.

Dabei lägen die The­men für die Rück­kehr in die Offen­si­ve nicht nur in Frank­reich auf dem Tisch, son­dern auch bei uns: Ver­lust der Kauf­kraft, Infla­ti­on, Zuspit­zung der Arm-Reich-Pola­ri­sie­rung als Grün­de für die Zwei­stel­lig­keit Zemm­ours und Le Pens sind ja eben­so deut­sche The­men wie die Fra­ge der Überfremdung.

Anli­kers Schel­te der fran­zö­si­schen Lin­ken – »Wer aktiv die Augen vor reel­len Anlie­gen und Pro­ble­men ver­schliesst, muss sich nicht wun­dern, wenn er ins Abseits gerät« – fällt damit auch auf Tei­le der deut­schen Rech­ten zurück.

Ist Zemm­ours zuspit­zen­der Wahl­kampf aber nun das Ende der Le-Pen-Ansprü­che? Nein, so schnell soll­te man sie nicht abschrei­ben (zumal Mari­ne Le Pen, je nach Umfra­ge, immer noch 3 bis 5 Pro­zent­punk­te vor Zemm­our steht). Wäh­rend Zemm­our nun rechts der Mit­te Stim­men ein­sam­melt, blickt Le Pen auf das lin­ke Trümmerfeld:

Sie nutzt die Schwä­che der Lin­ken für sich aus und fischt auch im Arbei­ter­mi­lieu nach Wäh­ler­stim­men. Neben ihrem her­kömm­li­chen The­ma, Iden­ti­tät, setzt sie die­ses Mal auch auf die Erhö­hung der Kauf­kraft als zen­tra­les The­ma ihrer Kam­pa­gne. Das ist ein klu­ger Schach­zug. Laut Umfra­gen gehört die Kauf­kraft zu den gröss­ten Sor­gen der Franzosen.

Anli­ker fährt fort, was Sezes­si­on-im-Netz-Leser seit den Ana­ly­sen von Dani­el Fiß und den Aus­füh­run­gen Alain de Benoist bereits ahnten:

Le Pen setzt damit auf eine ande­re Wäh­ler­schaft als Zemm­our. Zwar haben sich bei­de stark auf Iden­ti­täts­fra­gen ein­ge­schos­sen, doch Le Pen kommt neben ihrem radi­ka­len Neben­buh­ler mitt­ler­wei­le als volks­na­he Gemäs­sig­te daher, die sich auch um die sozi­al Abge­stie­ge­nen sorgt. Zemm­our, der intel­lek­tu­el­le Medi­en- und Insze­nie­rungs­pro­fi, spricht der­weil vor allem Tei­le der katho­lisch-kon­ser­va­ti­ven Bour­geoi­sie mit Nähe zu wirt­schafts­li­be­ra­len Ideen an.

Wird hier, trotz aller offen aus­ge­tra­ge­nen Riva­li­tät, eine Arbeits­tei­lung zur Erwei­te­rung der Reso­nanz­räu­me für die poli­ti­sche Rech­te manifest?

Ja, meint Anliker:

Auch wenn sich die bei­den gegen­sei­tig Stim­men strei­tig machen und Zemm­our mit sei­ner Kan­di­da­tur gar Le Pens Ein­zug in die Stich­wahl gegen Prä­si­dent Emma­nu­el Macron ver­hin­dern könn­te – dank ihren unter­schied­li­chen Pro­fi­len haben sie das Wäh­ler­po­ten­zi­al am rech­ten Rand erweitert.

Und das ist doch eine posi­ti­ve Nach­richt für Frankreich.

Ob das patrio­ti­sche Deutsch­land von sei­nen Pen­dants in Frank­reich, gleich wel­chem Akteur man per­sön­lich zuge­neigt sein mag, ler­nen wird, steht frei­lich in den Sternen.

Benedikt Kaiser

Benedikt Kaiser ist Politikwissenschaftler und arbeitet als Verlagslektor.

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Kommentare (38)

Laurenz

11. März 2022 02:22

Wer wissen will, was ein Offizier ist, braucht sich einfach nur kurz die Geschichte Bubi Hartmanns bei der Bundesluftwaffe anschauen.  https://de.wikipedia.org/wiki/Erich_Hartmann_(Jagdflieger)

Selbst Schröders Parteibuch-Generaloberst der Luftwaffe a.D., Jochen Scholz, für die NATO wollte keinen illegalen Krieg mitmachen & zog schlicht die Konsequenzen. 

https://at.wikimannia.org/Jochen_Scholz

Wer heute noch bei der Bundeswehr ist, ist kein Soldat, sondern Beamter einer Armee, die nur friedenstauglich ist. BK beschreibt diesen Sauhaufen, der seiner Traditionen entblößt ist, noch viel zu harmlos. Wer will schon für dieses identitätslose shithole Germany in den Krieg ziehen? Ja, eben, keiner. Das wird sich auch mit 100 Milliarden nicht ändern, da die heutigen Enzscheidungsträger nicht nach Kompetenz sondern Willfährigkeit ausgewählt wurden. Diese Investition ist vollkommen sinnlos, solange die Bundeswehr nicht deutsche Interessen vertritt, sondern die unserer "Freunde". Die Bundeswehr braucht erstmal richtige Soldaten, bevor sie Spielzeug anschafft. Ein Soldat schießt, hißt laut seine Flagge und jeder, der nicht davor laut vernehmlich salutiert, ist dran. Die AfD ist wirklich schlecht beraten, wenn sie meint, eine miserable Söldnertruppe mit installieren zu müssen.

Franz Bettinger

11. März 2022 03:50

100 Mrd für die Bundeswehr wären 100 Mrd für die Falschen. Denn wem gehorcht die BW? Der NATO, der USA, dem Regime im Land; keinesfalls dem Volk. Wer dafür stimmt, der stimmt für die Aufrüstung der Falschen, der Gegner. Dieses Geld und diese Waffen werden die Schlagkraft der Volksverräter erhöhen. Was für ein großer Unsinn! Als lebten wir noch im Jahr 1982. Als würden die alten Vorstellungen von Landesverteidigung noch gelten.

Franz Bettinger

11. März 2022 08:32

Aus dem Nähkörbchen: Als ich 1975 im 1. Teil meiner 'Laufbahn' wehrpflichtiger Panzerschütze Arsch war (beim Panzer-Battallion 144 in der Gneisenau-Kaserne zu Koblenz), waren stets 2/3 der 16 Panzer unserer Kompanie nicht einsatzbereit. Wieso? Wir Ärsche hatten sie sabotiert; vor allem die Panzerfahrer (Gefreite) hatten kräftig ihre geschickten und ständig schmutzigen Finger im Spiel. Warum? Wir hassten die diese Vorgesetzten, die uns wie Scheiße behandelten. Deshalb. Und jeder wusste das, vom Kommandeur bis zu den Instandsetzern, alle spielten das faule Spiel mit. Ich bin sicher, es ist heute noch schlimmer. Ursache: völlig ungenügende 'Innere Führung'. Null Motivation. Null Loyalität. (Im Vietnam-Krieg sollen ja viele Offiziere von hinten ( = den eigenen Leuten) erschossen worden sein. Kann ich gut nachvollziehen. Wer würde denn dieses Scheiß-Regime (Merkel, Scholz, Boerböckin…) nicht sabotieren wollen?! 

Millenius

11. März 2022 08:34

Eine Bitte an Herrn Kaiser und SIN-Redaktion:

 

Kaiser schreibt:

 

"vergleicht man die Situation mit derjenigen in Westdeutschland, konstatieren könnte, daß dieses ureigene Mobilisierungsthema Massenmigration im Portfolio der AfD momentan kaum noch auftaucht."

 

Sie Herr Kaiser und ihre Redaktion haben doch Kontakte zu diversen AfD-Politikern. Können sie diese nicht ins gewissen Reden, dass die den Bevölkerungsaustausch stärker und häufiger angreifen. Ich sage ganz bewusst, Bevölkerungsaustausch. Es geht nicht allein um das Thema Massenmigration - der durchschnittliche BRD-Normalo kann mit dem Begriff ohnehin nichts anfangen - sondern um klare Ansprache des demografischen Umbau, der Minderheitswerdung der Deutschen.

Grobschlosser

11. März 2022 08:41

das internationale Hinterzimmerherrentum kontrolliert die BW weitgehend , wer die politisch korrekte Winkelmaßprobe nicht besteht fliegt raus . Privatisierung der "Verteidigung" im Namen der "Humanität" - will heißen : der Verein beschützt den anglo-schwarz-Fels und seine Investitionen . 

 

 

RMH

11. März 2022 08:54

Blocher verschweigt, dass die Schweiz grundsätzlich in einem Dilemma steckt. Schließt sie sich Sanktionen an, wird ihre Neutralität in Frage gestellt, schließt sie sich nicht an, wird die Neutralität auch in Frage gestellt, da sie als Bankenplatz dann die Fluchtburg für Kapital aller Art, insbesondere russischen Kapitals ist und sich damit auch zur Partei macht. Internationaler Bankenplatz zu sein geht schwer mit Neutralität einher, wenn einmal die rein formale Betrachtung von "Geld stinkt nicht" verlassen wurde. Und von dieser Basis ist die Schweiz schon lange abgerückt, nicht erst seit dem Ukraine Konflikt - siehe die Aufgabe des berühmten Schweizer Bankgeheimnisses, siehe ihre Beteiligung bei den sog. "Geldwäsche"-Schutzprogrammen (das Thema Geldwäsche sollte bei Gelegenheit einmal einer genauen, Analyse vorgenommen werden).

RMH

11. März 2022 09:03

Zemmour wird den Untergang der französischen Rechten einleiten, unabhängig davon, ob man jetzt seinen inhaltlichen Äußerungen folgen will oder ihn sympathisch oder sonst was findet. Er hat bereits jetzt die Chancen von Le Pen, die über Jahre hinweg einen guten "Anlaufschwung" aufgenommen hatte und in der Favoritenrolle von Rechts war, zunichte gemacht. Er selbst sieht sich aber nun auch einer Schmutzkampagne ausgesetzt, die ihm die Flügel zumindest ein Stück weit stutzen könnte, so dass hier für das Establishment nichts mehr anbrennen kann:

https://www.spiegel.de/ausland/frankreich-eric-zemmour-von-acht-frauen-des-sexuellen-missbrauchs-beschuldigt-a-d1a0d242-4d4f-491a-a89f-348ee6849aa2

Teile und herrsche und am Ende siegt der Kandidat des Establishment wegen irgendwas, was kurz vor Ende des Wahlkampfes passiert und den hoffnungsvollen Kandidaten von rechts die Chancen raubt. So hat das auch Houellebecq als Nebenstrang in seinem letzten Roman "Vernichtung" klar dargestellt.

Sixtus

11. März 2022 09:21

Zu Zemmour: Ein gewaltiger Unterschied zu Deutschland ist, dass die französischen Medien sehr offen sind, Politiker aller Parteien und Strömungen in eine Vielzahl von Sendungen einzuladen und ihnen dort wirklich genügend Gelegenheit geben, ihre Standpunkte und Programme vorzustellen und auch lebhaft zu diskutieren - auf der Homepage von Zemmour kann man (mit Französischkenntnissen) viele Talkshow-Auftritte etc. anschauen; sie gehen teilweise über Stunden und scheinen ein größeres Publikum zu finden. Es wird natürlich sehr kontrovers diskutiert, aber es ist insgesamt ein sehr großes Meinungsspektrum vertreten und er wird dort von den Moderatoren insgesamt auch sehr fair behandelt. Ich frage mich nun: Werden in Deutschland AfD-Politiker einfach nicht mehr in Talkshows eingeladen, oder hat die AfD einfach niemanden, der sich bei Markus Lanz & Co. solide verkaufen kann und lehnt deswegen alles ab? Wenn ich mir die Reden von Dr. Vincentz im NRW-Landtag ansehe, gäbe es zumindest auf Landesebene doch schon eloquentes Personal.

RMH

11. März 2022 10:18

"Stattdessen sollten wir das Geld für unsere Bürger einsetzen und zur Bekämpfung der #Inflation nutzen."

Bei steigenden Preisen 100 Mrd an den Konsumenten auszuschütten, um damit gerade Inflation zu bekämpfen zu wollen, zeugt jetzt nicht unbedingt von besonderem wirtschaftlichen Verstand. Es ist Populismus von seiner unschönen Seite, denn er hält den Bürger für dumm. Sinngemäß: Es ist Inflation, also schmeißen wir die Notenpresse an  ... (neudeutsch: double faceplam).

Zum Augiasstall Bundeswehr fällt einem schon fast nichts mehr ein und es tröstet nur wenig, wenn man auf andere Armeen schaut, wo es auch nicht anders zu sein scheint. Israel muss sich täglich bewähren, da sieht die Situation anders aus. Ernst Jünger hat einmal in einer kurzen Schrift über die Reichswehr nach dem WK I sinngemäß geschrieben, das Fehlen des scharfen Schusses erzeugt einen seltsamen Kasernenhofton (oder so ähnlich - zu finden in der Sammlung "Politische Publizistik 1919 -1933", habe ich gerade nicht zum Nachschlagen an der Hand).

kikl

11. März 2022 10:26

@sixtus

"Ich frage mich nun: Werden in Deutschland AfD-Politiker einfach nicht mehr in Talkshows eingeladen, oder hat die AfD einfach niemanden, der sich bei Markus Lanz & Co. solide verkaufen kann und lehnt deswegen alles ab?"

Der ÖRR hat irgendwann entschieden, AFD-Politiker nicht mehr zu Wort kommen zu lassen.

Für Frankreich wäre ein Präsident Zemmour erfrischend, weil er die tabuisierten Themen Islam, Immigration und großer Austausch anspricht. Für Deutschland aber nicht, weil Zemmour Deutschland als Feind betrachtet.

"In einem Interview mit der Zeitschrift „Valeurs Actuelles“ am 13. September 2018 sagt er: „Wenn Frankreich eine herrschende Macht in Europa bleiben will, muss es Deutschland zerschlagen und zur eindeutigen Hegemonialmacht werden.“ "

Wir sehen also, dass es dieses imperiale Denken nicht nur bei den Großmächten Russland und USA gibt sondern auch bei unserem Nachbarn Frankreich.

Über den Volksbegriff wurde hier lang und breit diskutiert. Jetzt hat auch Tichys Einblick dazu im Sinne der AFD und der SIN Stellung bezogen. Der VS hat also einen weiteren "Feind" zu beobachten:

https://www.tichyseinblick.de/kolumnen/knauss-kontert/was-das-deutsche-volk-im-grundgesetz-zu-suchen-hat/

Niekisch

11. März 2022 10:36

"Minderheitswerdung der Deutschen"

@ Millennius 8:34: ..ist durch die neueste Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts mit der Strafandrohung des § 130 StGB von bis zu 5 Jahren Freiheitsstrafe endgültig besiegelt. Wir können uns ab sofort außenpolitische Erwägungen, Hoffnungen auf Parteien,  das Greifen nach Zipfeln der Macht getrost ersparen, müssen jetzt unsere Wohnstätten gegen all die Fremden verteidigen, die sie samt ihren Haustieren besetzen wollen und sollen. 

heinrichbrueck

11. März 2022 12:48

Man kann den Leuten die Wahrheit ins Gesicht spucken, hier: https://www.youtube.com/watch?v=-hxiwmsEAx4 Es bringt nichts. 
Bei der Zielsetzung muß man wohl unterscheiden zwischen "soldatisch" und "kämpferisch". Die Soldaten werden für den "digital-finanziellen Komplex" verheizt. Seit mehr als hundert Jahren. 
Wer dem Schwächeren in einem Krieg Waffen liefert oder versucht, dem Stärkeren (zum Beispiel durch Sanktionen) zu schwächen, möchte den Krieg verlängern, möchte mehr Tote, Leid und wirtschaftliche Zerstörung verursachen. Und ich habe keinen Zweifel, daß ganz genau das der Grund für die aktuelle Vorgehensweises ist. Es geht darum, maximale Verheerung anzurichten.
Ein Krokodil verfolgt sein Fresschen, konfrontiert mit dem Vorwurf, keine realistische Lageanalyse zu haben. 
Krieg ist kein Moralwettbewerb, bei dem der Edlere gewinnt. Es ist eine archaische Art und Weise, einen Konflikt zu lösen, der sich aus irgendwelchen Gründen mit Verhandlungen nicht hat lösen lassen. Man findet einfach raus, wer der Stärkere ist, und der Stärkere setzt seinen Kopf durch. Konflikt beendet.
Daß seichtes Moralgewäsch eingesetzt wird, um sich eine zustimmende Gefolgschaft zu schaffen, die wirklich keine bösen Absichten hat, ändert nichts daran, daß die tatsächlich Agierenden teuflisch sind. Der Stärkere gewinnt, auch wenn er teuflisch ist. 
Zemmour läutet das Satirewochenende ein? 

Laurenz

11. März 2022 13:50

@RMH (1)

Der Einzug der Realitäten im Bundeskabinett hat viel schneller funktioniert, als auf dem SiN-Forum. Als Habeck verkündete, die Kohlereserven wachsen zu lassen, war doch klar, daß ihm seine Ministerialbeamten sagten, ohne daß, sind wir im nächsten Winter fertig, als Staat nicht mehr existent. Die Amis sind da generell viel pragmatischer als wir. Auch dort schreitet der Spritpreis täglich weiter nach oben fort. Der Liter hat die 1 US$-Grenze überschritten. Nur dieses Thema läuft rund um die Uhr auf CNN & FOX. "Wollt Ihr mit Biden für die Gallone 7 US$ bezahlen oder mit den Trumpisten nur die hälfte?" Die Ausweitung der Erdöl-Produktion, vor allem in Alaska ist angesagt. Damit werden jetzt alle Umweltthemen der letzten Jahrzehnte abgeräumt. Im Herbst sind nämlich Midterm-Elections. Auch der EU-Energie-Binnenmarkt wird auf kurz oder lang aufgelöst. Niemand will mehr nicht-kalkulierbaren deutschen Ökostrom & in Windflaute den deutschen Bedarf decken. Norwegen hat entsprechende Maßnahmen verabschiedet & auch Macron hat neue Verordnungen rausgegeben. Der Ampel steht das Wasser bis um Hals.

Laurenz

11. März 2022 14:03

@RMH (2)

Allerdings ist der Lernprozeß im Volk & im Bundeskabinett noch nicht ganz abgeschlossen. Niemand zwingt uns medial vor der UNO oder sonstwo großen Reden gegen Rußland zu halten & uns zur moralischen Instanz des Planeten aufzuschwingen. Israel, China, Brasilien, Indien, bis auf erstgenannte, alles größere & mächtigere Staaten als Deutschland, halten sich zurück. Und was ist denn die Konsequenz einer Aufrüstung? Genau, daß man unverschämte Staaten, wie Polen, Griechenland oder die Ukraine auf ihren Platz verweist. Bisher dachte die woke Schickeria zu Berlin, es reicht, wenn man überall nur ewig quatscht & Deutschland bezahlt. Das ist wohl zumindest abgeräumt. Da aber Linke & Grüne echten Geschichtsunterricht ablehnen, haben sie die Konsequenz zu tragen. Der Alte Fritz war derjenige, der sagte: "Diplomatie ohne Waffen ist wie Musik ohne Instrumente." Vielleicht @RMH können wir unsere Geschichte wenigstens hier beherzigen & damit dem politischen Gegner etwas voraushaben. Ich finde die hohen Energiepreise hervorragend. Ich warte nur darauf, daß der diesbezügliche Schmerz für das Volk unerträglich wird. Nur so kann es geheilt werden.

RMH

11. März 2022 14:13

"Wer dem Schwächeren in einem Krieg Waffen liefert oder versucht, dem Stärkeren (zum Beispiel durch Sanktionen) zu schwächen, möchte den Krieg verlängern, möchte mehr Tote, Leid und wirtschaftliche Zerstörung verursachen. Und ich habe keinen Zweifel, daß ganz genau das der Grund für die aktuelle Vorgehensweises ist."

@heinrichbrueck,

Die Entscheidung darüber trifft in erster Linie der Schwächere. Wenn er sich zur Selbstverteidigung - auch bei objektiv schlechter Ausgangslage - entschließt, dann darf er sich Hilfe holen, wie er mag. Und wenn der Schwächere immer gleich die Hände hoch hebt, gäbe es am Ende nur noch wenige Imperien und gerade keine Vielfalt von Nationen. Wer als eigenes Imperium nicht damit rechnet, dass ein anderes Imperium genau dieses Selbstverteidigungsrecht der Nationen in seinem Sinne ausnutzt, hat das Spiel nicht verstanden und sollte von Übergriffen auf andere Länder absehen - oder er hat sich verkalkuliert, dann muss er neu kalkulieren. Das Selbstverteidigungsrecht der Nationen ist unabdingbarer Teil jeder Souveränität. Wer es verletzt, öffnet die Büchse der Pandora, ohne dass es Gewiss ist, dass am Ende die Hoffnung steht. 

Gerade wir als Patrioten sollten wir Verständnis für eine Volk haben, welches sich verteidigen will, auch wenn es dann am Ende zum Spielball oder gar Zankapfel wird. Aber anders als so, hätte es vermutlich keine Chance.

RMH

11. März 2022 14:27

@heinrichbreuck 2,

Damit wir uns nicht falsch verstehen: Als vor etwas mehr als 2 Wochen der Krieg auf die gesamte Ukraine begonnen wurde, dachte ich mir am morgen der ersten Meldungen auch, Mensch, lasst Euch doch überrollen, ihr kennt doch die Russenherrschaft und werdet Euch noch arrangieren können und es erspart sehr viel Leid. Als bereits am Mittag die ersten Bilder von getöteten, von Explosionen verstümmelten und verbrannten russischen Soldaten via Twitter verbreitet wurden, war mir klar, dass wird eine blutige, grausame, lange Sache. Krieg als anthropologische Konstante. In dieser Woche teilte mir einer meiner großen Kunden mit (Lager/Logistik-Speditionsbranche), dass nicht gerade wenige seines Personals zu seinem Unglück gerade gekündigt haben (bzw. einfach gegangen sind), um in den Krieg zu ziehen (Ukrainer, Russen, Weißrussen, alles darunter, Mehrzahl aber Ukrainer). Bei diesem vitalen Ausdruck der Bejahung der Schicksalsgemeinschaft Nation steht man daneben - ja, was denkt man dann? Demut ist es nicht. Aber ich verstehe, warum mancher Rechter ein kleiner Bellizist ist und sich auf die eine oder andere Seite gedanklich schlagen will. Der Krieg kommt und die Leute gehen hin (im Gegensatz zum Sponti-Spruch).

Und auch Ereignisse wie diese sind es, weswegen ich nicht einverstanden mit dem Handeln Putins bin (auf unser aller Meinung kommt es aber bekanntermaßen nicht an). Er als intelligenter Mensch, startete er diese Mechanismen des Kampfes und Todes - obwohl er die dahinter liegende Tektonik sicher gekannt hat - und zieht es ohne Gnade durch.

 

Waldgaenger aus Schwaben

11. März 2022 15:25

Wir haben im Ukraine  Krieg eine ähnliche Lage wie bei der COVID-19-Krise.

Das System hat die Krise nicht "gemacht", nützt sie sie aber zu seinen Zwecken aus.

Flüchtlinge: wer ukrainische Flüchtlinge aufnehmen will und afrikanische nicht, ist Rassist.

EU: Muss enger zusammen wachsen, das Einstimmigkeitsprinzip muss weg.

Energie: wir brauchen mehr Windräder

Bundeswehrausgaben: Mehr Schulden mehr Steuern.Amerikanische Rüstungsgüter werden sie nicht zuviel kaufen, denn das Geld wird für Berater, gendergerechtes Gedöns in der BW etc verschwendet.

Und die deutsche Rechte?

Rennt wieder wie ein gackernder Hühnerhaufen umher, weil zuviele Gockel gleichzeitig krähen und jeder einen noch größeren Blödsinn von sich gibt.

Kann ja hier in nuce betrachtet werden.

 

 

Gustav

11. März 2022 17:09

@ RMH

Willkommen in der zweiten Phase des „Great Reset“: Krieg.

Lassen Sie sich nicht von der Flut der Propaganda täuschen, die behauptet, der Krieg sei zwischen Russland und der Ukraine. Vielmehr ist es ein Krieg zwischen der Technokratie und dem Rest der Welt. Wenn sich das nationalstaatliche Regierungsmodell auflöst, werden an seine Stelle die Führer der Unternehmenswelt, Oligarchen der Zentralbanken und private Finanzinstitute treten.

Während des Zusammenbruchs der globalen Versorgungskette werden auch die Finanz- und Währungssysteme zusammenbrechen, was den Zentralbanken die Möglichkeit gibt, Währungen durch ein System digitaler Währungen zu ersetzen. Digitale Währungen erfordern eine digitale Identität. Die digitale Identität wird ein universelles Grundeinkommen und die Rationierung aller lebensnotwendigen Güter ermöglichen. Die Regierungen werden sich beugen, die Technokratie wird die Macht übernehmen und der Große Reset wird abgeschlossen sein.

Lassen Sie sich auch nicht von irgendwelchen humanitären Bedenken in den Kreisen der globalen Technokraten täuschen. Das Leben von Millionen von Menschen wird ausgelöscht werden als notwendige Opfer, um ihre Kampagne der globalen Eroberung voranzutreiben.

Gustav

11. März 2022 17:17

@ Waldgaenger aus Schwaben

Bei Maischberger haben sie diese Woche sogar die Politmumie Gauck wieder exhumiert. Und wieder darf ein alter Mann mit üppigen Apanagen und lebenslänglicher fetter Steuergeldfinanzierung den jungen Menschen, die am Anfang ihrer Existenz stehen, ausrichten, sie mögen sich nicht so haben, denn mal ein paar Jahre weniger Lebensglück und Lebensfreude (wer nach zwei Jahren Wegsperren, Maskenterror und Brainwashing bis zu Triagen in den Jugendpsychiatrien eben noch welche hat...) und „Frieren für die Freiheit“, „aus Solidarität mit der Ukraine“ seien ja nicht so ein Ding. Gewissermaßen sowas wie ein kleiner „Pieks“.

Wir haben eine Pandemie der Arroganz.

Ich befürchte, der Niedergang ist nicht mehr aufzuhalten. Und noch viel mehr befürchte ich, dass die Masse der Schafe nicht begreifen wird, dass die strahlenden Retter, die aus der Asche auferstehen und sie in‘s Licht des Schwab‘schen Paradieses führen werden, genau die gleichen sind, die erst alles in Schutt und Asche gelegt haben.

Laurenz

11. März 2022 17:51

@Gustav @RMH 

"Willkommen im Tal der Ahnungslosen."

Der Kampf um digitale Währungen findet doch unter den Globalisten selbst statt. Wenn nur Volkes Meinung zählte, hätte wir längst eine digitale Währung. Aber, ohne Bargeld ist alles Schwarzgeld wertlos. Wie will man Drogen, Waffenschiebereien bezahlen oder Beamte schmieren? Rohstoffe, Gold, Silber oder Schweinehälften sind extrem unpraktisch, übrigens der Grund, warum man Geld überhaupt einführte. Man muß einfach bei Verlautbarungen, die man aus den Deep-State-Psalmen zitiert, sehr vorsichtig sein. Denn sonst holt einen die ewige Lächerlichkeit.... ich persönlich präferiere eher die Verdammnis.

@Gustav @Waldgänger aus Schwaben

"Gauck"

bekam für seine Dämlichkeit fett eins auf die Fresse.

https://www1.wdr.de/nachrichten/ukraine-krieg-gauck-frieren-freiheit-100.html

Gracchus

11. März 2022 21:44

Mir fällt auf, die Kolumne ist sehr NZZ-lastig. Kann mich nicht erinnern, dass je eine andere überregionale Tageszeitung zitiert wurde.

Ad Bundeswehr: stimme ich @Laurenz & Bettinger zu. Ich bin ohnehin kein Aufrüstungsbefürworter, andererseits aber realistisch und kein Pazifist. Hier kann ich mich aber leicht aus der Affäre stehlen: Für diesen Staat, diese Regierung: nein. 

Anders als @Gustav könnte man vielmehr auf den Gedanken kommen, dass der Niedergang zu lange dauert. 

Auch diese BW-Entscheidung zeigt wiederum die politische Planlosigkeit. Das Schema ist bekannt: Aufgrund gewisser Ereignisse oder eines Ereignisses findet hauruckartig ein Kurswechsel statt. Politiker wirken wie und sind wohl auch Getriebene, als wären sie den medialen Erregungsströmen heillos ausgeliefert.   

An einer Stelle im Briefwechsel mit Sommerfeld  konstatiert Barkhoff den deutschen Hang zum Aktionismus.  

bb

11. März 2022 21:46

Zemmour hat nicht einen Tropfen französisches Blut. Zehn gute Gründe, ihn nicht zu wählen:

https://lesquen.fr/2021/02/24/dix-bonnes-raisons-den-finir-avec-zemmour/

Waldgaenger aus Schwaben

11. März 2022 21:50

@Laurenz

Wie egal unserer Nomenklatura die Ukraine wirklich ist, sieht man an der deutschen Blockade bezüglich des ukrainischen EU-Beitrittskanditaten-Status. Der hätte nämlich exakt zu gar nichts verpflichtet, wäre aber eines der berühmten zu setzenden Zeichen gewesen und hätte dem schwer leidenden und kämpfenden ukrainischen Volk Unterstützung signalisiert.

Scholz will aber als Gegenleistung dafür von den Osteuropäern, die auf eine EU-Mitgliedschaft drängen, die Zustimmung zur Aufgabe der Einstimmigkeit fordern.

 

Andreas Walter

11. März 2022 21:55

Und nicht vergessen dass jede Truppe, gerade eine Söldnertruppe, denn nichts anderes ist ja eine Berufsarmee, auch leichter gegen das eigene Volk einzusetzen ist als eine Armee von Wehrpflichtigen aus allen Gesellschaftsschichten. Meine "Begeisterung" für das derzeitige Kriegsgeheul hält sich daher noch sehr in Grenzen, ich sehe es eher als zukünftige Gefahr für das Volk und nicht als Sicherheitsgewinn.

Nordlicht

11. März 2022 22:58

Was der Herr BT-Abg. Springer vorschlägt (- statt 100 Mrd. für die BW-Ertüchtigung Kraftstoffsteuern senken) ist ein populistisches Ablenkungsmanöver. Er sllte doch bitte bei m Thema bleiben und das lautet nun einmal "Ertüchtigung der Bundeswehr", im erweiterten Sinne der deutschen Verteidigungsfähigkeit generell.

Zu letzterem gehört die Aktivierung der allgemeinen Wehrpflicht - sie ist ja gesetzlich nicht abgeschafft, sondern wird nur ausgesetzt. EINE Lehrer aus der Ukraine ist doch, dass das Volk bewaffnet werden muss, um das Land verteidigen zu können. Jeder muss mit einem Karabiner umgehen können.

Und wenn de Abg. meint, die Aus-/Aufrüstung ablehnen zu müssen, weil "nur" die US-Industie profitieren würde, ist das natürlich Unsinn. Panzer baut zB Rhienmetall.

quarz

12. März 2022 00:20

"Knapp ein Drittel der Wähler will beim ersten Wahlgang am 10. April für einen der beiden Kandidaten stimmen."

Schade, dass nicht erhoben und im Bewusstsein der Leute verankert wird, wie viel Prozent der ethnischen Franzosen die beiden mittlerweile hinter sich vereinen. Wenn ein Drittel der Staatsbürger Z. oder LP. wählen, dann besteht Grund zur Annahme, dass es etwa die Hälfte der ethnischen Franzosen ist.

Ich glaube, dass das Bewusstsein, nicht mehr einer (von den Medien geschmähten und verachteten) Minderheit anzugehören, ein "game changer" wäre. Da würde ein Rubikon überschritten.

Gustav

12. März 2022 08:55

@ Laurenz

Warten wir es doch einfach ab, dann werden wir sehen, wer richtig lag. Spätestens 2030 werden wir schlauer sein, sollten wir bis dahin überleben.

Valjean72

12. März 2022 09:52

@Gustav:

Auch ich sehe, daß durch diesen Krieg, bzw. durch die durch den „Westen“ verhängten Wirtschaftssanktionen die Agenda des „Great Reset“ vorangetrieben wird.

 

Der Krieg dient den Globalisten somit als willkommener Vorwand für diese Sanktionen, die in Konsequenz insbesondere die europäische Wirtschaft massiv schaden werden. „Du wirst nichts besitzen und du wirst glücklich sein!

 

Und dies wirft mE im Umkehrschluß die Frage auf, in wie weit sich Putins Rußland tatsächlich gegen diesen globalistischen Block stellt, worauf viele Patrioten in den „westlichen Ländern“ ja hoffen.

Valjean72

12. März 2022 10:57

Den Hinweis von René Springer finde ich treffend und auch wichtig. Die 100 Mrd. EUR Sondervermögen, die nun in die Bundeswehr investiert werden sollen, werden zu einem großen Teil der US-Rüstungsindustrie zugutekommen.

 

Auch hier zeigt sich ein Vorteil für die US-Falken aus diesem Konflikt mit Russland. Daher auch mein Verdacht, dass es sich ganz oben um ein abgekartetes Spiel handeln könnte.

 

Wichtig ist es darüber hinaus zu erfassen, dass mit Geld allein keine schlagkräftige Armee zu erreichen ist.

 

Unter den gegebenen Umständen bin ich allerdings relativ froh darüber, dass die zur „bunten Truppe“ herabgewirtschaftete Bundeswehr (zudem als reine NATO-Hilfstruppe) eine sehr begrenzte Schlagkraft aufweist.

Jan

12. März 2022 11:25

Gibt es in Frankreich eigentlich auch eine Art Verfassungsschutz, der Le Pen und Zemmour beobachtet und Bestrebungen zum ethnischen Erhalt der Franzosen politisch verfolgt? Offenbar nicht. Wir haben es hier in Deutschland mit einer abnormen politischen Autoimmunreaktion zu tun.

Dietrichs Bern

12. März 2022 13:03

Ich finde die Vermutung, die berühmten 100 Mrd für die Bundeswehr würden - auch nur in der überwiegenden Menge - einer Investition in moderne Waffensysteme (seien sie nun in den USA produziert, oder nicht) und der Ausbildung daran zu Gute kommen, völlig weltfremd. 

Realistisch ist die hauptsächliche Investition in Berater, Genderprojekte (kann ein Panzer nicht auch regenbogenfarben sein) und alsbald die Umleitung in die Klimaindustrie, sobald die Situation in der Ukraine sich entspannt.

Und bei Marinemanövern wird dann das Feuer aus Maschinenkanonen weiter mit Händeklopfen  simuliert.

Laurenz

12. März 2022 15:25

@Nordlicht

Es spielt aktuell keine Rolle, wie viel Geld die Regierung, das personifizierte Versagen, investiert. Eine Armee, die keinen ersichtlichen Grund oder Wert hat, zu kämpfen, kämpft nicht. In Berlin & anderen Großstädten, kann sich kein deutscher! Soldat in Uniform sehen lassen, ohne angespuckt zu werden. Also kapituliert die jetzige deutsche Soldateska im Ernstfall sofort, das ist auch richtig so. Die linke SPD wird Scholz sowieso intern wegputschen, damit alles beim Alten bleibt.

@Valjean72

Die permanente Argumentation mit dem Tiefen Staat auf diesem Forum ist dämlich & bringt uns nicht weiter. Der Terminus "Tiefer Staat" ist zwar uns hier klar, bedient sich aber derselben Mechanik, wie die Nazikeule. Damit meint man dann alle (& jeden), die einem nicht in den Kram passen. Diese Handhabe verleitet nur dazu, faul zu sein & nicht ins Detail gehen zu müssen. Was das Berliner Regime in Absprache tut, ist, auf Kosten der Ukrainer & der eigenen Bevölkerung den russischen Sieg möglichst teuer zu machen. Das ist, zumindest moralisch, zutiefst verwerflich. Für uns ist das natürlich gut. Jede Destabilisierung unseres Staates bringt uns dem Ende der Berliner Republik näher, ohne, daß wir einen Finger krümmen müssen.

Jan

12. März 2022 18:52

@ Andreas Walter

"Und nicht vergessen dass jede Truppe, gerade eine Söldnertruppe, denn nichts anderes ist ja eine Berufsarmee, auch leichter gegen das eigene Volk einzusetzen ist als eine Armee von Wehrpflichtigen aus allen Gesellschaftsschichten."

Sehe ich nicht so. Die Wehrpflicht ist seit 2011 ausgesetzt. Seitdem hat sich die deutsche Gesellschaft in den jüngeren Altersstufen ethnisch so stark verändert wie nie zuvor. Bei einer Wiedereinführung der Wehrpflicht würden die jungen Rekruten bald überwiegend aus Migranten bestehen, besonders moslemischen. Eine bessere Ausbildung in schwerer Waffentechnik als bei der Armee kann man nicht bekommen. Sicherlich nicht uninteressant für viele Islamisten und Clan-Gangster. Ich sehe es sowieso als Hauptproblem für die Zukunft, dass Polizei und Bundeswehr überwiegend mit Migranten aufgefüllt werden. Perspektivlose junge Männer gibt es in diesen Milieus im Überfluss. Die Altparteien sind so verkommen und degeneriert, dass sie das auch noch fördern. In Krisensituationen könnten sich solche Einheiten aus Migranten noch besser und vor allem viel brutaler gegen die deutsche Restbevölkerung einsetzen lassen.

RMH

12. März 2022 20:17

@Jan,

für ein drive by shooting und die üblichen asozialen Gewaltakte bedarf es keiner militärischen Ausbildung. Eine Handfeuerwaffe oder ein Sturmgewehr zu bedienen ist nun wahrlich kein Hexenwerk. Anders schaut es aus beim taktischen Verhalten im Gelände, erkennen des Wirkbereichs feindlichen Feuers etc. oder der Umgang mit komplexeren Waffensystemen. Aber das wird für den Gang Riot oder schlichte Verbrechen nicht benötigt. Ich bin aktuell noch zurückhaltend in Fragen der Bejahung der Wehrpflicht. Wenn es um eine strategische Ausrichtung der BW auf die reine Landesverteidigung ginge, würde ich es eher nachvollziehen. So wie es aber aktuell ist, nein. Im Übrigen ist die Bundeswehr nicht kompletter Schrott und Aussagen wie "wir stehen blank da", sind normalweise Wehrkraftzersetzung. Wir stehen blank da in Sachen Landesverteidigung bei einem Angriff einer richtigen Armee, da hier zu wenig vorhanden ist. Aber punktuell hat die BW bereits jetzt Material, welches sehr effektiv ist und dem Ostblock überlegen sein kann - aber nur punktuell (ich sehe bei den Artillerie-Fähigkeiten gut Ansätze mit Panzerhaubitze 2000 und MARS 2 - ist aber zu wenig da und sowas braucht zudem Schutz vor gegnerischen Flugzeugen, Drohnen etc.). Ich denke im Übrigen, die 100 Mrd hat der Scholz auch einfach mal so in ser BT Rede rausgehauen, um ein Zeichen zu setzen. Da gibt es ja bekanntermaßen noch kein Konzept, kein gar nichts,

Franz Bettinger

12. März 2022 22:58

Während der geplanten Energiekrise, Inflation und Preisexplosion und der bevorstehenden Zerstörung der Wirtschaft (die angeblich durch eine Seuche und einen Krieg verursacht wurden) lässt man die Finanz- und Währungs-Systeme zusammenbrechen. Das sieht @Gustav sehr richtig. Die Hauptabsicht: Den größten monetären Raubzug der Geschichte (= das seit dem Ende des Goldstandards 1971 existierende Drucken von Falschgeld durch die USA) unter einem Trümmerteppich von Tod, Armut und Elend verschwinden und die Schuldigen entkommen zu lassen. Und es sieht so aus, als würde es den Gaunern gelingen... wenn... ja, wenn die Menschen nicht doch noch rechtzeitig und in großer Zahl aufwachen. Ich seh dieses Aufwachen der großen Zahl eider nicht.

Imagine

12. März 2022 23:12

1/2

Deutschland hat den Status einer Kolonie im US-Imperium

Um die Zusammenhänge zu begreifen, muss zuerst den Unterschied zwischen früherem Kolonialismus und dem heutigen Neo-Kolonialismus zu verstehen.

Früher besetzte eine Imperialmacht militärisch ihre Kolonien und etablierte eine eigene Administration.

Der Neo-Kolonialismus hingegen installiert eine Marionettenregierung aus Angehörigen des Kolonialvolks, so geschehen z.B. im besiegten Deutschland oder nach Sturz der Regierung Mossadegh 1953 im Iran. Oder mit dem Regime Change in der Ukraine 2014.

Aber es geht auch ohne Einsatz von Militär und ohne Liquidierung der bisherigen Führer. So durch ökonomische Machtmittel, durch Korruptions- und Medienmacht  sowie durch spezielle Programme für Opportunisten und Karrieristen (z.B. Young Global Leaders). Es werden auch Oppositionspolitiker „umgedreht“. Es wäre interessant, zu recherchieren wie z.B. Ex-Linke wie Cohn-Bendit, Fischer, Schröder, Merkel et al. zu Parteigängern der Imperialmacht wurden.

So haben die Regierungen in Österreich und in der Schweiz geben ihre Souveränität und Neutralität aufgegeben.

Bei diesen Parvenüs ist die Loyalität zu ihren Imperialherren höher als zu ihrem Volk.

Imagine

12. März 2022 23:14

2/2

Die 100 Mrd. Sondervermögen für die Bundeswehr werden vor allem dem militärisch-industriellen Komplex der Imperialmacht zugutekommen.

Aber welchen Sinn soll überhaupt die Aufrüstung der Bundeswehr haben, wie die AfD dies fordert?
Wo doch die BW im Rahmen der NATO unter US-amerikanischem Oberbefehl steht?

Dass es ökonomisch kontraproduktiv ist, dieses Geld an die Bürgern zu verteilen, darauf hat @ RMH (11.3 - 10:18) schon hingewiesen.

Ein Patriot mit ökomischen Sachverstand würde das Geld in die marode Infrastruktur investieren (Bildungssystem, Forschung und Entwicklung, in IT, ins Gesundheitssystem, ins Verkehrssystem etc.), also in Bereiche die für die Zukunft Deutschlands entscheidend sind, aber nicht in einen völlig unproduktiven Bereich wie das Militär.

Da hatte selbst ein Trump mehr ökonomischen Verstand als die AfD.

Laurenz

12. März 2022 23:32

@RMH @Jan

Unsere arabischen Freunde können doch echt gute Panzerfahrzeuge bauen, wie man im Video sieht. Was braucht man da noch PUMAS? Die Ausbildung an einem MANPAD dauert einen Tag.

https://youtu.be/J_ku6LGYyzg

Bei einer weiteren Verschlechterung der Lieferketten sehe ich auch für Kriege, die mit Pulver & Blei geführt werden, schwarz. Für zukünftige Panzer fehlen einfach überall die Ladestationen. Im letzten Irakkrieg tankten us amerikanische Militärfahrzeuge noch an irakischen Tankstellen & zahlten in US$.

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