Faktenlage (17): Rückschläge für Postmaterialisten

Die kommende Krise könnte das soziale Koordinatensystem grundsätzlich verändern und neue soziale Milieus herausbilden.

Daniel Fiß

Daniel Fiß ist freier Publizist.

In den letz­ten Wochen wur­de auch hier im Netz­ta­ge­buch der Sezes­si­on inten­siv über die Ent­wick­lun­gen und Chan­cen des bevor­ste­hen­den „hei­ßen Herbst“ dis­ku­tiert. Neben dem kurz­fris­tig zu gewin­nen­den Pro­test­po­ten­ti­al und mög­li­chen Wäh­ler­mas­sen für die AfD rückt die Fra­ge der Nach­hal­tig­keit, Bestän­dig­keit und dau­er­haf­ten Unver­söhn­lich­keit mit dem Estab­lish­ment immer stär­ker in den Vordergrund.

Anders, als man­che Jour­na­lis­ten, Estab­lish­ment-Poli­ti­ker oder der Ver­fas­sungs­schutz inter­pre­tie­ren, erle­be ich in Gesprä­chen mit rech­ten und patrio­ti­schen Krei­sen kei­ne revo­lu­tio­nä­ren und umstürz­le­ri­schen Phan­ta­sien. Viel­mehr eine Art offe­ne Erwar­tungs­an­span­nung, die aber mit der eige­nen Res­sour­cen­ver­füg­bar­keit und der Rea­li­tät herr­schen­der Macht­struk­tu­ren deut­lich prag­ma­ti­scher bis des­il­lu­sio­nier­ter umgeht.

Götz Kubit­schek hat in sei­nem ers­ten Bei­trag der aktu­el­len Text­rei­he zunächst vier Kri­sen­wel­len von der Finanz­kri­se 2008, über die Migra­ti­ons­kri­se 2015, Coro­na 2020 bis zur jet­zi­gen Infla­ti­on und Ener­gie­ver­sor­gungs­kri­se skiz­ziert. Der Staat ver­moch­te es, durch die effi­zi­en­ten Instru­men­te der moder­nen Macht- und Herr­schafts­tech­nik all die­se Kri­sen abzu­fe­dern und einzudämmen.

Das Auf­kom­men einer rechts­kon­ser­va­ti­ven Par­tei­al­ter­na­ti­ve zwi­schen die­sen Kri­sen­wel­len erschien zwar als Hoff­nungs­schim­mer und als Aus­druck einer poli­ti­schen Immun­re­ak­ti­on der Bevöl­ke­rung, die­se konn­te aber durch eine zwar ris­kan­te, aber den­noch zunächst wirk­sa­me Aus­gren­zungs­stra­te­gie im Klei­nen gehal­ten und als aus­zu­hal­ten­der Sys­tem­feh­ler inte­griert werden.

All die­se Kri­sen dürf­ten zwar klei­ne­re Ver­trau­ens­frak­tu­ren aus­ge­löst haben, aber konn­ten durch die Garan­tien und Leis­tungs­funk­tio­nen des Sozi­al­staa­tes, sowie dem unge­bro­che­nen Wirt­schafts­wachs­tum kein grund­sätz­lich ant­ago­nis­ti­sches Milieu zum herr­schen­den Sys­tem­kon­sens herausbilden.

Die Lücke eines rech­ten Milieus 

Es ist die jahr­zehn­te­lan­ge Lücke des deut­schen rechts­kon­ser­va­ti­ven Lagers, daß par­al­lel zu sei­nen meta­po­li­ti­schen Vor­feld­struk­tu­ren und einer eige­nen Par­tei kein grö­ße­res gesell­schaft­lich-sozia­les Milieu gewach­sen ist, das sich durch einen gemein­sa­men Wer­te­kon­sens oder eine gemein­sa­me sozio­öko­no­mi­sche Lage auszeichnet.

In einem frü­he­ren Bei­trag auf die­sem Blog habe ich bereits beschrie­ben, wie sol­che Milieus bspw. inner­halb der bestehen­den par­tei­po­li­ti­schen Kon­fi­gu­ra­tio­nen gewach­sen sind, wäh­rend rech­te Alter­na­ti­ven immer nur Aus­druck von kurz­wei­li­gen Pro­test­im­pul­sen waren, die sich meist als Absetz­be­we­gun­gen aus dem zuvor­derst unzu­frie­de­nen Teil des eta­blier­ten Par­tei­spek­trums dar­stell­ten. Nahe­zu alle Wahl­er­fol­ge von Par­tei­en rechts der Uni­on, von NPD über die Schill-Par­tei bis zu den Repu­bli­ka­nern, äußer­ten sich als gesam­mel­te Bruch­stel­len im Wäh­ler­spek­trum der CDU/CSU.

Der Anteil über­zeug­ter Anhän­ger blieb jedoch mar­gi­nal. Dies hat­te zur Fol­ge, daß die poli­ti­sche Rech­te in Deutsch­land bereits einen grö­ße­ren Par­tei­en­fried­hof hin­ter­las­sen hat und die Haupt­to­des­ur­sa­che zumeist an der lang­fris­ti­gen Bin­dung der Pro­test­wäh­ler­schaft über sozia­le Milieus und fes­te Com­mu­ni­tys scheiterte.

Nun sam­melt sich wie­der der Pro­test und die Unzu­frie­den­heit. Die skep­ti­schen bis pes­si­mis­ti­schen Zukunfts­er­war­tun­gen für die­ses Land boh­ren sich in die all­ge­mei­ne gesell­schaft­li­che Stim­mungs­la­ge und die Fra­ge nach Dau­er, Bestän­dig­keit und Nach­hal­tig­keit des Ver­trau­ens­bruchs zur Poli­tik der Alt­par­tei­en gewinnt an Relevanz.

Die Kri­sen der letz­ten bei­den Jahr­zehn­te konn­ten durch den pro­spe­rie­ren­den Wirt­schafts­stand­ort Deutsch­land größ­ten­teils soli­de abge­fe­dert wer­den. Trotz des­sen, daß seit Jah­ren die Mit­tel­schicht in die­sem Land schrumpft und das Lohn­ge­fäl­le aus­ein­an­der­klafft, waren bspw. die Migra­ti­ons­kri­se 2015 oder auch Coro­na eher Kri­sen­er­eig­nis­se, in denen die Alt­par­tei­en zuvor­derst kul­tu­rel­les Ver­trau­ens­ka­pi­tal ein­bü­ßen mußten.

Pro­ble­me wie die Erset­zungs­mi­gra­ti­on, die Gefahr des Finanz­crashs oder auch die Coro­na­kri­se äußer­ten sich als welt­an­schau­li­che Glau­bens­kon­flik­te mit bestimm­ten sub­jek­ti­ven Wahr­neh­mungs­ho­ri­zon­ten. Die öko­no­mi­sche und kon­kret mate­ri­el­le Gefähr­dungs­la­ge blieb für den ein­zel­nen jedoch mode­rat und abge­fe­dert. Der Kul­tur­kampf wird jetzt jedoch mög­li­cher­wei­se um eine wei­te­re Ebe­ne der mate­ri­el­len Wohl­stands­ver­tei­lung ergänzt.

Das post­ma­te­ri­el­le Milieu 

In den 80er-Jah­ren ent­wi­ckel­te sich mit dem post­ma­te­ri­el­len Milieu der Grü­nen ein Gegen­ge­wicht zum bis dato domi­nie­ren­den Milieu der mate­ria­lis­ti­schen Wirt­schafts­wun­der­ge­ne­ra­ti­on. Schon weni­ge Jah­re nach dem Auf­kom­men der Grü­nen wan­del­te sich deren Wäh­ler­schaft schnell in Rich­tung ihrer heu­ti­gen Stamm­ba­sis aus Aka­de­mi­kern, Beam­ten und über­wie­gend ein­kom­mens­star­ken Schich­ten, die schließ­lich auch Zugriff auf die staat­li­chen Posi­tio­nen und Res­sour­cen bekamen.

Inzwi­schen ist bekannt, daß die­ses Milieu zwar nicht die all­ge­mei­ne Bevöl­ke­rungs­mehr­heit dar­stellt, aber zumin­dest an den ent­schei­den­den mei­nungs­bil­den­den Schlüs­sel­stel­len von Medi­en, Uni­ver­si­tä­ten, Schu­len, Lob­bys- und Inter­es­sen­ver­bän­den und dem poli­ti­schen Betrieb fest­ge­setzt ist.

Über vie­le Jah­re galt das Selbst­bild des post­ma­te­ri­el­len Milieus, als Kor­rek­tiv der Gesell­schaft zu fun­gie­ren und die mah­nen­de Stim­me gegen den Raub­bau der öko­lo­gi­schen Res­sour­cen zu sein. Schon mit der ers­ten Regie­rungs­be­tei­li­gung der Grü­nen im Jahr 1998 war die Trans­for­ma­ti­on von der Par­tei­platt­form für öko­lo­gi­sche Vor­feld­or­ga­ni­sa­tio­nen in die Schich­ten der bür­ger­lich-enga­gier­ten Mit­tel- und Aka­de­mi­ker­schicht abgeschlossen.

Show­down der Postmaterialisten

Über vie­le Jah­re konn­te man in der sozio­lo­gi­schen Kar­to­gra­fie der Bun­des­re­pu­blik eine aus­ge­gli­che­ne Balan­ce zwi­schen einer zuwei­len leicht schwä­che­ren demo­gra­phi­schen Min­der­heit der libe­ral-intel­lek­tu­el­len bis sozi­al­öko­lo­gi­schen Milieus und einer tra­di­tio­nel­len bür­ger­li­chen Mit­te mit Sta­tus­ver­lust­sor­gen beob­ach­ten. Die letz­te­re Grup­pe war meist poli­tisch apa­thisch, wäh­rend ers­te­re mei­nungs­bil­dend auf den Main­stream ein­wir­ken konnte.

Trotz der inne­ren gesell­schaft­li­chen Kul­tur­kon­flik­te, die mit der Sar­ra­zin-Debat­te, der Migra­ti­ons­kri­se und dem Erfolg der AfD auf­ka­men, konn­te die Sta­bi­li­täts­säu­le des öko­no­mi­schen Wachs­tums grö­ße­re Erre­gungs­wel­len soli­de eindämmen.

Der mate­ri­el­le Wohl­stand war die Kon­sens­klam­mer, er fun­gier­te als infor­mel­le gesell­schaft­li­che Über­ein­kunft zwi­schen den post­ma­te­ria­lis­ti­schen Milieus und der bür­ger­li­chen Mit­tel­schicht bis zu den Pre­kä­ren, die der Staat im Zwei­fel durch eine umfang­rei­che Ali­men­tie­rungs­po­li­tik ruhig stel­len konn­te. Ein Blick auf die sub­jek­tiv ein­ge­schätz­ten wirt­schaft­li­chen Erwar­tun­gen zeigt auf der Lang­zeit­kur­ve der all­ge­mei­nen Ein­schät­zun­gen zur Wirt­schafts­la­ge im Land stets star­ke Schwankungen.

Die Pro­gno­sen und Lage­ein­schät­zun­gen der eige­nen wirt­schaft­li­chen Lebens­si­tua­ti­on hin­ge­gen konn­ten sich stets kon­stant hal­ten. Der Ein­zel­ne schätz­te also die all­ge­mei­ne wirt­schaft­li­che Lage des Lan­des über­wie­gend pes­si­mis­ti­scher ein als sei­ne eigene.

Neue Milieus?

Dort, wo inner­halb von Gesell­schafts­sys­te­men neue Milieu­struk­tu­ren ent­ste­hen, sind nach der soge­nann­ten „Cleava­ge-Theo­rie“ stets tie­fe­re gesell­schaft­li­che Kon­flik­te die Vor­be­din­gung, die schließ­lich auch neue poli­ti­sche Reprä­sen­ta­ti­ons­an­ge­bo­te erschaf­fen. Die­se Struk­tur kann einer­seits ent­lang sozio­öko­no­mi­scher als aber auch kul­tu­rel­ler Kon­flik­te verlaufen.

Die Kri­sen und Kon­flik­te des letz­ten Jahr­zehnts waren ein­deu­tig kul­tu­rell inten­diert und begüns­tig­ten schließ­lich auch die Eta­blie­rung einer rechts­po­pu­lis­ti­schen Kraft in der deut­schen Par­tei­en­land­schaft. Durch die demo­sko­pi­sche Stu­di­en­la­ge wis­sen wir, daß sich die AfD-Wäh­ler­schaft zu durch­schnitt­lich höhe­ren Antei­len aus abstiegs­be­droh­ten Mit­tel­stands­schich­ten und pre­kä­ren Milieus zusammensetzt.

Die Wahl­mo­ti­ve ver­lie­fen jedoch nicht inner­halb einer öko­no­mi­schen, son­dern wesent­lich stär­ker in einer kul­tu­rel­len Dimen­si­on. Ein Stim­mungs­pan­ora­ma aus Ent­täu­schung, gesell­schaft­li­cher Zurück­wei­sung („alte wei­ße Män­ner“) und Nicht-Aner­ken­nung eige­ner frü­he­rer Lebens­leis­tun­gen (Ost­deutsch­land-Debat­te) war das psy­cho­po­li­ti­sche und men­ta­le Pro­gramm, das die AfD absor­bie­ren und in Wäh­ler­stim­men umwan­deln konnte.

Hin­zu kam stets eine emp­find­li­che­re Sen­so­rik für wirt­schaft­li­che Abstiegs­sze­na­ri­en. Obwohl die AfD-Wäh­ler­schaft selbst sich in ihrer eige­nen indi­vi­du­el­len wirt­schaft­li­chen Situa­ti­on bedroh­ter fühl­te als ande­re Wäh­ler­spek­tren, blick­te die Mehr­heit der Par­tei­an­hän­ger opti­mis­tisch auf die eige­ne Lage.

Das Phä­no­men der AfD und des gesam­ten euro­päi­schen Rechts­po­pu­lis­mus war also weni­ger eines der kon­kre­ten und exis­ten­zi­el­len sozia­len Pre­ka­ri­sie­rung als viel­mehr eine pes­si­mis­ti­sche Zukunfts­wet­te dar­auf, ob der mate­ri­el­le Wohl­stand ange­sichts der immer enge­ren Tak­tung der poli­ti­schen Kri­sen und dem wach­sen­den Ver­trau­ens­ver­lust in das Estab­lish­ment zu hal­ten sein wird.

Die in den 70er-Jah­ren ent­wi­ckel­te Theo­rie vom „stil­len Wer­te­wan­del“ nach Ronald Ingle­hart erlebt durch den auf­kom­men­den Rechts­po­pu­lis­mus in West­eu­ro­pa ihre ers­ten Wider­le­gun­gen. Solan­ge sozia­le und poli­ti­sche Sys­te­me die Grund­be­dürf­nis­se nach Sicher­heit, Ord­nung und mate­ri­el­ler Sta­bi­li­tät abde­cken kön­nen, ver­la­gern sich die Gesell­schafts­kon­flik­te in die kul­tu­rel­le Sphä­re und kön­nen somit grund­sätz­li­che und tie­fe­re iden­ti­tä­re Span­nungs- und Pola­ri­sie­rungs­li­ni­en sublimieren.

Nun erle­ben wir mög­li­cher­wei­se jedoch einen Rück­schlag gegen das post­ma­te­ri­el­le Milieu.

Mit dem heu­ti­gen Stand wis­sen wir, daß die kom­men­de wirt­schaft­li­che Rezes­si­on unver­meid­bar gewor­den ist. Die ohne­hin schon latent abstiegs­be­droh­te Mit­tel­schicht spürt die finan­zi­el­len Ein­schrän­kun­gen bereits im Lebens­all­tag. Die Ent­las­tungs­pa­ke­te der Bun­des­re­gie­rung sind bis­wei­len nichts wei­ter als par­tei­po­li­ti­sche Sym­bol- und Klientelpolitik.

Die Kri­se ist jedoch nicht erst durch den Russ­land-Ukrai­ne Krieg gewach­sen, son­dern die Kon­se­quenz einer desas­trö­sen Poli­tik, in dem die lin­ken post­ma­te­ri­el­len Milieus zum Show­down über­ge­gan­gen sind. Deindus­tria­li­sie­rung, die öko­lo­gi­sche Trans­for­ma­ti­on, Digi­ta­li­sie­rung und die neue Arbeits­welt sind die Zukunfts­pro­jek­te, die not­falls auch zum Preis von Wohl­stands­ver­lust und all­ge­mei­ner Ver­ar­mung in Kauf genom­men werden.

Nichts beschreibt die neue Kon­flikt­li­nie plas­ti­scher als die wochen­lan­gen Stra­ßen­blo­cka­den lin­ker Öko­ak­ti­vis­ten, die wüten­den Auto­fah­rern auf ihrem Weg zur Arbeit gegen­über­stan­den. Auf der einen Sei­te wirt­schaft­lich ver­sorg­te Berufs­ak­ti­vis­ten und Alt-68er-Rent­ner und auf der ande­ren Sei­te jene Men­schen, die Tag für Tag das ihnen zuge­si­cher­te Wohl­stands- und Auf­stiegs­ver­spre­chen durch Arbeit für sich selbst und ihre Fami­li­en ein­lö­sen wollen.

Die neue Kon­flikt­li­nie wird also auch den Ver­tei­di­gungs­kampf um die mate­ri­el­le Besitz­stands­wah­rung der Mit­tel­schicht gegen das voll­ver­sorg­te und öko­no­misch weit­ge­hend abge­si­cher­te Milieu der Post­ma­te­ria­lis­ten abbilden.

Die Dimen­si­on des gegen­wär­ti­gen Kul­tur­kamp­fes wur­de um eine wei­te­re Kri­sen­va­ria­ble der Öko­no­mie erwei­tert und könn­te somit den Abwehr­re­flex und das mate­ri­el­le Bewah­rungs­be­dürf­nis der Mit­tel­schicht erhö­hen und somit zugleich einen Poli­ti­sie­rungs­schub her­vor­brin­gen, der die gesell­schaft­li­chen Front­stel­lun­gen kon­kre­ter, sub­stan­zi­el­ler und sicht­ba­rer macht.

Die milieu­spe­zi­fi­sche Iden­ti­tät die­ser neu­en Mit­tel­schicht kenn­zeich­net sich immer noch durch einen affek­ti­ven Wider­stand­s­im­puls. Die­se Mit­tel­schicht kann den Geg­ner jedoch kla­rer benen­nen und iden­ti­fi­zie­ren und dar­aus ein Selbst­ver­ständ­nis ablei­ten, wel­ches sich glei­cher­ma­ßen aus kul­tu­rel­len Kon­flik­ten wie aus einer mate­ri­el­len Ver­tei­di­gungs­po­si­ti­on her­aus speist, womit eine gemein­sa­me sozia­le und poli­ti­sche Iden­ti­tät sta­bi­li­siert wer­den kann.

Dies muss nicht bedeu­ten, daß die Ver­fes­ti­gung eines neu­en Mate­ria­lis­ten-Milieus auto­ma­tisch auf das Wäh­ler­kon­to der AfD geht. Den­noch wird die sozia­le Struk­tur der Bun­des­re­pu­blik neu geord­net und zwei ant­ago­nis­ti­sche Pole ste­hen sich gegen­über, mit einer Sei­te, die den kul­tu­rel­len und öko­no­mi­schen Umbau wei­ter ver­sucht vor­an­zu­trei­ben und einer Sei­te, die den Preis dafür zahlt und poli­ti­sche Abwehr­kräf­te ent­wi­ckeln wird.

Die Macht­ver­si­che­rung des post­ma­te­ri­el­len Milieus war stets die Pas­si­vi­tät der mate­ria­lis­ti­schen Mit­tel­schicht. Die­se infor­mel­le gesell­schaft­li­che Über­ein­kunft,  kul­tu­rel­le Trans­for­ma­ti­on mit wirt­schaft­li­chem Wohl­stand zu besi­chern , ist hin­fäl­lig geworden.

Die Post­ma­te­ria­lis­ten haben in ihrem „Klas­sen­kampf von Oben“ eine zwei­te Front­stel­lung eröff­net, die zunächst die Frus­tra­ti­on und den Zorn der Gegen­sei­te erhö­hen wird, aber gleich­zei­tig auch die Chan­ce einer tie­fe­ren poli­ti­schen Iden­ti­täts­bil­dung sein kann. Die ent­schei­den­de Fra­ge der nächs­ten Jah­re wird also sein, wie bspw. auch Akteu­re mit der For­mung die­ser neu­en Milieu­struk­tur umge­hen wer­den und inwie­fern sie Ver­trau­ens­ka­pi­tal gegen­über einer immer stär­ker poli­ti­sier­ten Mit­tel­schicht auf­bau­en können.

Ihre Auf­ga­be besteht dar­in, visio­nä­re Ideen und poli­ti­sche Ziel­sys­te­me vor­zu­den­ken und zu gestal­ten, die dem mate­ri­el­len Wohl­stands­be­dürf­nis Rech­nung tra­gen, ohne dabei in eine all­zu roman­ti­sie­ren­de BRD-der-60er-bis-80er-Jah­re-Nost­al­gie zu ver­fal­len. Maß­geb­lich wird ein Gegen­ent­wurf sein, der die Wut und den Pro­test in lang­fris­ti­ge poli­ti­sche Struk­tu­ren und sozia­le Lebens­wel­ten ein­glie­dert und eine alter­na­ti­ve sys­te­mi­sche Ziel­vor­stel­lung für das rechts­kon­ser­va­ti­ve Lager präzisiert.

Für den hei­ßen Herbst bedeu­tet dies zunächst, kei­ne Auf­stän­de, Revol­ten oder ande­re Tag‑X Sze­na­ri­en zu erwar­ten, son­dern statt­des­sen auf nach­hal­ti­gen Struk­tur­auf­bau, Com­mu­ni­ty-Orga­ni­zing in der Flä­che und die Kam­pa­gnen­fit­ness für das rech­te Lager zu set­zen. Denn die Her­aus­bil­dung eines sozia­len Milieus ist kein plötz­li­cher Akt. Er voll­zieht sich im Rah­men vor­ge­zeich­ne­ter Ent­wick­lun­gen, die poli­ti­sche Akteu­re jetzt rich­tig ein­ord­nen und ana­ly­sie­ren sollten.

Daniel Fiß

Daniel Fiß ist freier Publizist.

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Kommentare (38)

quarz

8. September 2022 21:21

"Der Anteil überzeugter Anhänger blieb jedoch marginal."

Diese schlichte Wahrheit verdient mehr Beachtung. Quer durch alle psychologischen Modelle (von der Psychoanalyse bis zur Gehirnforschung) wurde immer wieder die Einsicht zutage gefördert, dass die menschliche Psyche Probleme mit der Verarbeitung von Negationen hat und dass diese Probleme einer stabilen Willensbildung im Wege stehen.

Auf die hier besprochene Situation bezogen können wir daraus lernen, dass bloßer Protest („So nicht!“) keine hinreichende Basis für eine Leit-Motiv ist, das durch den dornenreichen Weg zu einer Kurskorrektur zu tragen vermag. Das haben die Grünen nämlich gut hinbekommen. Mag sein, dass ihre Idee an der Realität scheitert oder überhaupt zu widersprüchlich konzipiert ist, um bereits apriorischen Einwänden standzuhalten. Aber jedenfalls hat sie hinreichend Schmalz, um als vage Vision in den Köpfen von Leuten verankert zu werden, die dem Stern dann hartnäckig folgen. Nicht nur durch die Institutionen, sondern auch ins Privatissimum.

Das fehlt weitgehend in der rechten Bewegung, die sich und eine überschaubare Schar von Anhängern zwar immer wieder kurzfristig um diese oder jene „muss weg!“-Aktion versammeln, dann aber letztere nicht halten kann, sondern beklagen muss, dass sie wieder im Frust versinken anstatt bei der politischen Stange zu bleiben. Die Leute brauchen ein Bild im Kopf, das sie stets daran erinnert, woFÜR sie kämpfen. Ein „Nein!“ ist kein Bild.

deutscheridentitaerer

8. September 2022 22:42

@quarz
 

Also ich wusste und weiß immer sehr viel besser, was ich nicht will, als das, was ich will.

Ich habe auch nicht den Eindruck, dass das bei anderen Menschen anders ist. Auch die Grünen definieren sich fast vollständig durch ihr dagegen; gegen Rechts, gegen Atomkraft, gegen Fleisch usw.

Oder der Kommunismus: ich habe immer mal wieder interessiert nachgefragt, wie so eine kommunistische Gesellschaft denn konkret aussehen würde Immer war die Antwort, dass man das noch nicht sagen könne. Das würde man später sehen, jetzt müsste man jedenfalls erstmal den Kapitalismus beseitigen. Was man dann eigentlich genau nach der Revolution machen würde, das hat die eigentlich nicht interessiert.

Nordlicht

8. September 2022 22:53

Die Charakterisierung der Grünen-Wähler als "postmateriell" halte ich seit geraumer Zeit für falsch; das mag in der Hippie-Zeit der 70er gegolten haben.

Die Grünen sind Wohlstandsbürger, die allerdings den Wohlstand nicht selbst zB mit Selbständigkeit erarbeitet haben, sondern als Made im Öffentlichen Speck. (Nicht Öff. Dienst wie früher der ÖTV-Filz, sondern in Universitäten, Zeitungen, Rundfunkanstalten, steuerfinanzeirten NGOs-Imitationen etc.)

Das Milieu ist hermetisch abgeriegelt, die  Rechten kommen da nicht rein. Die Konservativen der Adenauerzeit waren offen, tolerant und wg. der Vergangenheit schuldbewusst und haben die Linken (dann Grünen) in die Unis und Redaktionen kommen lassen. Grüne und auch Linke sind nicht offen.

Diese Toleranz ist weg, und daher ist eine Bezugnahme der Rechten auf die damalige Eroberung der Metaebene durch die Linken ohne Lerneffekt. "Die da oben" lassen die Rechte nicht hochkommen. 

Bleibt nur der Weg über die Strasse und die eigene Netzbildung in Abgrenzung zu Unis, ÖRR, Medien. (Ich halte auch die Arbeit an Öko-Themen für nutzlos.)

Franz Bettinger

8. September 2022 23:25

Wie 'Umwelt und Frieden' einmal auf dem Banner (und anfangs auch in den Herzen) der Grünen stand, so könnte Direkte Demokratie Ziel und Wahlspruch der Rechten sein. Aber davon höre ich nicht viel von der AfD. (Ja, es steht im Parteiprogramm.) Ironischer Weise wollten auch die Grünen anfangs die direkte Demokratie. Was sie wohl davon abgebracht hat? Ist klar.

Daniel Fiß

8. September 2022 23:57

Die Grünen waren in ihrer Parteihistorie der reinen Hippie-Generation schnell entwachsen und spätestens ab den 90ern auch im akademisch geprägten Wohlstandsbürgertum angekommen. Der postmaterielle Aspekt ist nicht gleichzusetzen mit einem niedrigen sozioökonomischen Status. Er spiegelt eher eine Lebenshaltung wieder, die dem reinen Status- und Besitzstreben eher skeptisch gegenübersteht und ab den 80er Jahren ein neues Milieu auf "Sinnsuche" schuf.

quarz

9. September 2022 01:32

@deutschidentitaerer

Im Sozialismus/Kommunismus war das Narrativ von der Weltrevolution und vom Paradies der Werktätigen allgegenwärtig und wurde durch unzählige Statuen von Helden zelebriert, die entschlossen und hoffnungsvoll in die goldene Zukunft blicken. Natürlich verlor es mit der Zeit an Zugkraft, als sich die Ankunft des angekündigten Paradieses immer wieder verzögerte. Immerhin aber hat es zuvor genügend Wirkung entfaltet, um die halbe Welt unter die Herrschaft einer Idee zu bringen.

Und der Aufstieg der Grünen wurden zunächst von einer Zurück-zur-Natur-Vision getragen, die dann später von der Idee der "bunten Gesellschaft" abgelöst wurde, mit der wir ja heute durch fast alle öffentlichen Kommunikationskanäle zugedröhnt werden.

Aber natürlich werden diese Visionen von Katastrophenerzählungen flankiert, die wohl durch Ablenkung verhindern sollen, dass die Vision allzu kritisch auf ihre Tauglichkeit hin untersucht wird.

Grobschlosser

9. September 2022 07:49

das FJS / Dregger Milieu konnte ( oder wollte ) den Aufstieg der 68er nicht verhindern ( ehem. konservative Schulen in den 80ern wurden von linken Lehrern gekapert ; parallel dazu unterwanderten stasi -affine Gruppen ( DKP ,Teile der "Gewerkschaften" ) die evangelische Kirche - 10 Jahre später war der Ökostalinismus akzeptierter Teil der Bourgeoisie .(rote Medien /spon/Stern/wdr/ndr usw haben die GRÜNEN massiv unterstützt ) 

Geben wir diesen konservativen Schwätzern keine zweite Chance sich zu "bewähren" - verteidigen wir nicht ihre kleinen Inseln des christlich-demokratischen Spießertums-ich kenne diese Leute gut - sie schreiben mir regelmäßig , regen sich auf ("DA MUSS JETZT mal was unternommen werden , und : der FJS hätte da aber hart durchgegriffen " usw...usw. Alles dummes Zeug . Kohl und seine Herrenclubfreunde haben den Aufstieg des autoritären Linksextremismus NICHT verhindert UND Kohl war kein Idiot - er wusste was er tat - und was nicht . 

Grobschlosser

9. September 2022 07:49

Ehem.Berufssoldaten simulieren konservative Fundamentalopposition um sich dann mit den angelsächsisch grundformatierten Herrenclubs zu verabreden . Die Konservativen sind nur dem Globalen Westen verpflichtet . Die 80er Jahre CDU hat alle antikommunistischen Arbeiterstrukturen in den Betrieben verraten und durch gekaufte Linksgewerkschaftler ersetzt - der Kampf gegen KGB und stasi - geschultes `68er Personal aus dem FFM/Adorno-Labor war vergeblich - der hübsch vergeistigte Konservatismus sah zwar das Infiltrationsproblem - aber er hat seine Schäfchen ins Trockene gebracht .vdL macht heute genau WAS ? richtig EU Politik - und wo kommt sie her ? eben . 

Herr K aus O

9. September 2022 09:14

Grüne sind vor allem: Erben. 

MARCEL

9. September 2022 09:32

Na ja

Revolten geschehen fast immer zur Überraschung ihrer Vordenker.

Vermutlich kommt die Revolte hierzulande nicht von der Mehrheit lethargischer, staatshöriger Dressuraffen, sondern von einer ganz anderen Seite.

Wenn der Staat ein Minimum an Recht und Ordnung nicht mehr gewähren kann, wäre das die Chance. Die wirkliche Chance liegt in der Eskalation, die der Staat verhindern muss - wie lange wird er das aber können?

Die NR hat "Bereitschaftsdienst".

 

Gustav Grambauer

9. September 2022 09:32

Nach meinen Beobachtungen ist das wenn auch sehr kleine doch für Deutschland gefährlichste Milieu dasjenige des Dunstkreises von Tichys Einblick, wo sich die faulendenden Kadaverreste der einstigen Deutschland AG, neudeutsch, vernetzt haben, imposanterwiese heute nicht mehr auf Basis der Katholischen Soziallehre sondern jetzt als "britische Fraktion" respektive "österreichischen Fraktion" - und genau dementsprechend als lobbyanrüchig bekannt. Allein deren Wer-Visionen-Hat-Soll-Zum-Arzt-Gehen-Selbstgefälligkeit und (liberal unterfütterte) Arroganz ist toxisch genug. Dort hockt der in Nadelstreifen verkleidete Kindestrotz. Wenn sich die Führungsoffiziere der zerstrittenen "eingesammelten bockigen Kinder Deutschlands" durchsetzen sollten, werden den Deutschen noch viel härtere Schicksalslektionen respektive Aufwachlektionen als mit den Grünen bevorstehen. Deshalb:

Hofreiter for Chancellor! KGE for Vice Chancellor!

Man fragt sich (wie auch schon zum Beispiel bei Schäuble ja), was eigentlich die Mühe der Vermittlung einer altsprachlichen Bildung wert ist (für die NAPOLA kam diese Peer-Group einfach nur zu spät auf die Welt).

Dietrichs Bern

9. September 2022 09:42

@Daniel Fiß "Er spiegelt eher eine Lebenshaltung wieder, die dem reinen Status- und Besitzstreben eher skeptisch gegenübersteht und ab den 80er Jahren ein neues Milieu auf "Sinnsuche" schuf."

Diese Analyse geht fehl, vollkommen. Die Lebenshaltung die gerade das städtische grüne Millieu prägt, ist von tiefster Bigotterie erfüllt. In der Garage steht das 2500 € ebike neben mindestens einem, wenn nicht zwei SUVs, moderne Kommunikationstechnik - jeweils das neueste Modell für jedes Familienmitglied, Privatschule und Individualurlaub rund um die Welt bilden pseudogrünen Alltag. Die einzige Skepsis, die diese Menschen empfinden, sind die Lebensumstände anderer denen sie gerne rund um die Uhr Anweisungen erteilen würden, die für sie selbst nicht zu gelten haben.

 

Herr K aus O

9. September 2022 09:58

@Herrn Grambauer

Bei Tichy verorte ich eher die Leute, die tatsächlich glauben, dass z.B. Lagarde nicht weiß, dass der Euro eine ziemliche Zumutung für den deutschen Steuerzahler ist.

Oder dass die Grünen schlecht in Physik sind, wenn sie aus allen Energieformen gleichzeitig aussteigen wollen.

Wer auch immer bei Tichy schreibt oder liest: Macht haben die nicht, hatten die nie und werden sie auch nie haben.

Daniel Fiß

9. September 2022 10:14

Ich differenziere das und man muss hier eben auch bedenken, dass das postmaterielle Milieu eine Hybris ist, die einerseits aus dem materiellen Überdruss der Wirtschaftswundergeneration ausbrechen wollte, um nach darüberstehenden Werten zu suchen, aber persönlich materiell gut versorgt war. Die Heuchelei der Postmaterialisten besteht stets darin, dass ihre Lebenseinstellung zum Postmaterialismus nur dann greift wenn sie selbst materiell abgesichert sind. Das ist auch die Kritik die ich hier formulieren wollte: Sie drängen dem Volk eine ökologisch- und kulturelle Transformation auf, dessen Folgen sie selbst nicht zahlen müssen, die aber ihrer eigenen ideologischen Psychohygiene etwas Befriedigung gibt.

Grobschlosser

9. September 2022 10:50

re Dietrichs Bern - ja - die rotgrünen Bevormundungstechnologen trifft man in Schulen / "Hochschulen" ( und Medien ) an . Problem : das rotgrüne Establishment ist über den Dienstweg nicht mehr zu knacken - ab Klassenstufe 5 ( Gym) erfolgt bis zum Abitur eine lückenlose Überprüfung der Kandidaten - es wird keinen "rechten" Gorbatschow geben der im Alleingang und unbemerkt die rotgrüne Jakobsleiter erklimmt um dann als Generalsekretär das marode System zu kippen . Massive soziale Kontrolle, regelmäßige Überprüfung der "richtigen Gesinnung" ist integraler Teil der Stabilisierungspolitik ( aus einem "ökologisch engagierten" Klassensprecher wird dann ein linksterroristischer Antifant , der sich später "bürgerlich normalisiert" - danach : Verwendung bei rbb , vs oder Bundestag bzw. "Hochschullehrer" . Ganz unironisch begreift sich ( siehe Reschke ) das o.g. Milieu als Lehr -und Bildungsbeauftragter für das an sich unbelehrbare deutsche Volk - es geht um Überwachung , Bestrafung und Konditionierung -entsprechend wurden ex stasi Strukturen längst reaktiviert und implementiert - warum ein Expertensystem verschrotten wenn es heute eben im Dienste der "guten Sache" genutzt werden kann . 

 

Grobschlosser

9. September 2022 10:50

Der Internationalismus ( d.h. : die permanente Lobpreisung der globalistisch - westlich-liberalen Werteordnung ) ist integraler Bestandteil der brd - Konditionierungsmaschine - wer Zustände hinterfragt ist ein Feind - wer Dinge kritisiert kann pathologisiert werden ( siehe auch Umgang der udssr mit Oppositionellen ) . Unironisch meint eine protest. Klerikerin im Rahmen einer Debatte : "die neue Rechte ist Ausdruck einer typisch deutschen Pathologie - wir können aber nicht alle RECHTEN therapieren -wir brauchen andere Lösungen " die Linksbourgeoisie sitzt fest im Sattel - und sie denkt im halböffentlichen Raum über "geeignete Maßnahmen gegen RECHTS nach" sie wird - früher oder später den stalinistischen Terror wiederholen . Die Gewaltexzesse der sog. "antifa" sind keine zufälligen Entgleisungen einzelner Personen sondern die Umsetzung dessen was in sog. "Kirchen" ( und deren Suborganisationen ) erörtert wurde ( und wird ) .   

RMH

9. September 2022 10:53

Das bei der Andreas-Kreuz Modellgrafik die Grünen bei links- libertär stehen ist natürlich falsch. Im Übrigen zeigt die Analyse doch ein gutes "Ist-"Modell. Die Wette, dass ein neues Milieu entstehen könnte, würde ich nicht eingehen. Die große Unbekannte ist nach wie vor, wie und wo sich die vielen wahlberechtigten MiHiGrus einmal dauerhaft mehrheitlich an der Wahlurne einsortieren werden (siehe vorherige Demografie-Diskussion). Bis dahin gilt für mich: Hauptzielgruppe für die AfD bleiben gerade die von G.G. geschmähten Tichys-Leser, enttäuschte Unionler und FDPler. Das sind Leute, die immerhin solide zur Wahl gehen. Man versucht jetzt schon seit Jahren, Nichtwähler zu mobilisieren und die einzigen Momente, an denen dies erfolgreich bislang geschah, waren Protestwahlen , aber bestimmt nicht ein sozialer Patriotismus, denn bis sich dieses dafür passende Nichtwählerklientel zur Wahlurne begibt, muss sich die AfD mindestens 3 mal neu erfinden, wozu sie definitiv nicht fähig ist, da sie in der Masse nach wie vor vom Fleische der Union und der FDP ist. Der Protestfaktor ist mithin der große, für kommende Wahlen unbekannte Faktor x.

Also: Weiter an dem hier bei neu-rechts so verhassten Unionswähler-Milieu dran bleiben.

RMH

9. September 2022 11:08

Was bei der Analyse der Grünen fehlt: Die Grünen sind durchaus technik-affin, haben von Beginn an Tüftler und Autarkie-Fans bei Bauern und Handwerkerschaft angesprochen. Die gesamte Energiewende ist im Kern konservativ-national, da sie Deutschland von externen Energieträgern weitestgehend unabhängig machen will. Eine ähnliche Sicht hatte in der Vergangenheit F.J.S, der die Vision einer atomaren Kreislaufwirtschaft (Brüter, WAA etc.) hatte, bei der man am Ende nur sehr wenig natürliches Uran benötigt. Diese Vision wurde auch mit Milliarden staatlicherseits gefördert, scheiterte aber bekanntermaßen (die Gründe dafür interessieren an dieser Stelle nicht). Die Traum von den "erneuerbaren" Energien ist nichts anders, nur unterschätzt er - im Gegensatz zu der Atom-Vision - von Anfang an den tatsächlichen Energiebedarf von Deutschland als Industriestandort. Mit dem grünen Traum verbunden, war immer auch die Traum von der Technologieführerschaft in der Welt und das unser System dann weltweit verkauft werden kann (Weltmarktführer). Die Grünen setzten dabei früh auf den Staat als den entscheidenden "Macher", genauso wie die neue Rechte staatsgläubig ist. Im Kern sind die Grünen  mittlerweile eine nationalsozialistische Partei, nur ohne Volksgedöns, daher ist auch die Verortung im Andreas-Kreuz-Modellbild bei links-libertär falsch.

Grobschlosser

9. September 2022 11:12

re Herr Fiß : stimmt genau - ähnlich verhält es sich mit den Segnungen des Multikulturalismus : rot-grüne Privatschulen sind ethnisch homogen ( "nordisch" kling so völkisch - also schreibe ich es nicht - aber es fällt auf : sieht man von wenigen Ausnahmen ab so bevölkern deutsch - skandinavische Akademikerkinder ( "unsere" nordwestdeutschen Privatschulen ) . Der "international gut vernetzte " Funktionsakademiker meidet problematische Milieus ( B-Marzahn oder eben Nanterre oder Notting Hill in London ) man ist gut informiert , man "kennt" diese Gegenden ( zwingt aber durch eine "integrative Stadtplanung" abgehängte Arbeitermilieus IN DIESE Vorhölle hinein . "arte" berichtet regelmäßig über "spannende soz. Projekte " in diesen dysfunktionalen Gegenden - ABER - es betrifft niemals die Familien der rotgrünen Kommandoebene . 

 

Grobschlosser

9. September 2022 11:14

 Arbeiterkinder sind seit Jahrzehnten der Schmirgel der die integrationsunwilligen Migrationsmassen "irgendwie integrieren " soll . Entlarvend in diesem Zusammenhang die PR der FFF-Kinder : hatte man doch aus einem Gruppenbild ( vier Mädchen ) ein afrikanisches Kind mit Photoshop herausgeschnitten ( ging auch durch Teile der bloggosphère ) . WÜRDE auch nur eine einzige "Integrationsmaßnahme" funktionieren - wir hätten in D. und Europa weniger Gewaltkriminalität - ABER : die von den rot-grünen Milieus politisch gewollte Migration verursacht NUR Kosten .Der rotgrüne Funktionsbürger ist ein Opportunist - er kennt die Gefahren die im Kiez lauern UND er schützt (logischerweise ) seine eigen Brut strategisch gegen Übergriffe - diese reproduziert dann aber im Unterricht das Blödmann-Narrativ von der "hübschen Multikultikultur " - ab da wird`s dann schräg und der Schöler entwickelt eine gespaltene Persönlichkeit .    

Niekisch

9. September 2022 12:39

Wieder einmal nur die Mittelschicht? Nicht Alle, besonders die treuen "kleinen Leute"?

 

B r u d e r, D e i n e  H a n d

Unser aller ist dies Land,

dieses einstmals große Land,

um so teurer uns durch Schmerz und Not und Tod.

Bruder, deine Hand,

auch deine mit der Schwielenhand!

Wir besiegeln heute das Gebot:

 

Ihr in Nord und Süd,

wir in Ost und West

sind uns einig und im Willen gleich.

Haltet daran fest,

eisern daran fest:

J e d e m  Deutschen gilt der Deutschen Sorge gleich.

 

Unsrer Väter Traum,

unsrer Kinder Trost,

unsrem blutigen Leide einziger Lohn:

nimmer drum gespielt,

nimmer drum gelost!

Jeder sei lebendiger Teil davon.

 

Nicht um Prunk und Pracht,

nicht um eitle Zier:

freier Arbeit gilt es, gleichem Recht.

Neigen sich einmal

alle Herzen der Gemeinschaft zu,

blühst Du, klassenloses Paradies

von Geschlechtern zu Geschlecht. 

( In Anlehnung an Karl Bröger )

 

 

dojon86

9. September 2022 13:12

@RMH 10:53 Wo sich die oft wahlabstinenten Migrantenmilieus im Parteiensystem einmal einsortieren werden, kann so nicht beantwortet werden. Es wird davon abhängen, welche Partei zuerst aussichtsreiche Kandidaten mit Migrationshintergrund stellen kann. Die sozialpolitischen Ideen werden da eher unwichtig sein, wichtig wird die glaubwürdige Verkörperung ethnischer Solidarität sein. Wobei, ein Hinweis an Parteienstrategen, Personen wie Saswan Chebli bringens nicht (Geschlecht ?) der aktuelle Oberbürgermeister von Hannover schon eher. Solche Kandidaten werden einen schwierigen Spagat beherrschen müssen, in die eine Richtung glaubwürdige ethnische Solidarität, in die andere, geglückte Integration in die Parteienoligarchie und Unterstützung durch den politmedialen linksliberalen Filz. Wer die Wertvorstellungen beider Milieus kennt, weiß, das wird schwierig.  Zusätzlich kommen noch für einen solchen Kandidaten weitere Hürden, wie z.B. nicht zu unterschätzende ethnische Konflikte in den Herkunftsländern. Wird ein Araber, Türke oder Schwarzafrikaner von einem kurdischen Kandidaten begeistert sein ? All das wird noch für längere Zeit für biodeutschen Dominanz in den Parteioligarchien sorgen. Was allerdings für den gewöhnlichen Deutschen kein Grund zum jubeln ist. Ein Grund für das Tolerieren der offenen Grenzen in diesem Milieu ist nämlich, dass unsere Oligarchien noch in sehr geringem Umfang mit migrantischer Konkurrenz am Arbeitsplatz, am Wohnungsmarkt oder in Ausbildungsstättenverordnung konfrontiert wird.

Laurenz

9. September 2022 13:48

@DF (1)

Da Sie das Forum genau mitlesen, möchte ich der Analyse von @Grobschlosser in der Tendenz als richtigste beipflichten & die von @RMH ablehnen.

Bei der Analyse der Grünen in den 90ern waren Sie, in meinen Augen, nicht deutlich genug. Die sogenannten grünen Hippies standen mit Umwelt- & Tierschutz in der Tradition ganz vieler schon über 100 Jahre alten Strömungen Deutschlands, welche die Nationalsozialisten quasi ausnahmslos eingesammelt hatten. Die Nazis waren die erste grüne Partei aus weltweiter Sicht an der Macht eines Staates. Unfreundlich übernommen wurden die Grünen anfang der 90er durch Kommunisten, vornehmlich durch den kompletten KBW u.a.

Ähnlich der aus dem Arbeitermilieu entstammten DDR-Führung, zeichnen sich die heutigen Grünen durch kadergeschulten Machterhalt, aber sonstiger Kompetenzlosigkeit aus. Insofern stellt sich schon die Frage nach dem von Ihnen benannten Kulturkampf.

Laurenz

9. September 2022 13:58

@DF (2)

Im Endresultat heutiger grüner Politik, bleibt vom Industriestandort Deutschland nichts übrig. Das erinnert mich eher an Maoisten oder Pol Pot. Hinzu kommt, daß sich durch grüne woke Politik global nichts ändert. Der Zug, eine multipolare Welt aufzuhalten, ist abgefahren & ließe sich, wenn, nur durch einen atomar ausgetragenen Konflikt umkehren. Daß, was Frau Gerster ausführte, einschließlich der negativen Kommentare, ist nicht anderes, als das Geständnis Gersters zu einer feudal-marxistischen, privilegierten Schicht zu gehören, wie ehedem im Bolschewismus oder originalen Feudalismus mit Kirchenrecht. Die beiden letzteren Begrifflichkeiten machen im Resultat nicht wirklich einen Unterschied. Von daher erachte ich heutige grüne Politik nur als gut gemachtes Feigenblatt, um den Stalinismus wieder einzuführen. Dagegen Opposition zu machen, funktioniert rein über primitiven Materialismus, was anderes interessiert keinen vom Niedergang Betroffenen.

Laurenz

9. September 2022 14:18

@DF (3)

Alice Weidel hat es wieder mal gewagt, dem Wähler, wohl wissend, daß das nur 5% (siehe BT-Wahl 2013) wirklich verstehen, die entscheidende Währungspolitik in einer epischen Rede im Reichstag anzusprechen, wie auch in einer Pressekonferenz, gemeinsam mit Chrupalla. Weidel hofft, mutmaßlich zurecht, daß steigende Preise von jedem verstanden werden.

Den ganzen Unkenrufern hier zum Trotz, die AfD mach momentan das meiste richtig. Sie bietet alternative Lösungen an & stellt nachvollziehbare Forderungen an die Regierung. Hier die PK https://youtu.be/G-pJLu9GwNo & hier die Rede, welche in der aktuellen Situation nur wenig zu wünschen übrig läßt. https://youtu.be/n68_AinUUwU

anatol broder

9. September 2022 14:37

@ deutscheridentitaerer 22:42

«also ich wusste und weiß immer sehr viel besser, was ich nicht will, als das, was ich will.»

geht mir auch so. für den pessimisten ist freiheit ein negativer begriff. der optimist dagegen verwendet ihn positiv, womit er letztendlich bei chancengleichheit landet. die grafik mit den «hoffnungen für die nächsten 12 monate» löst bei mir müdes lächeln aus.

Laurenz

9. September 2022 15:26

@Anatol Broder @Deutscheridentitärer

«Also ich wußte und weiß immer sehr viel besser, was ich nicht will, als das, was ich will.»

Das unterscheidet Sie & Deutscheridentitärer von einem Jahrtausend-Politiker oder einem Potentaten, der über seine eigene Existenz hinaus denken muß. Deng Xiaoping schränkte weiter persönliche Freiheit ein, um damit mehr ökonomische Freiheit entwickeln zu können, die, wenn man es recht bedenkt, überhaupt erst wirkliche Freiheit ermöglicht. Aber der Status Ihres kleinlichen Egoismus ist durchaus keine Schande, sondern menschlich.

Mitleser2

9. September 2022 16:29

Zur bevorstehenden „Massenverelendung“ etc.

Lufthansa: «Wir haben eine Nachfrage wie kaum zuvor», sagte Vorstandsvorsitzender Carsten Spohr diese Woche bei einem Treffen mit der Presse. «Wir kommen mit der Produktion nicht hinterher.» Und im Hinblick darauf fährt Lufthansa auch den Betrieb weiter hoch. Man werde die Flotte bis im kommenden Jahr um mehr als 50 Flugzeuge aufstocken”  [das ist massiv]

Was weiß Herr Spohr, was wir nicht wissen? Ich würde wirklich gerne verstehen, warum Lufthansa meint, sich so expansiv verhalten zu können. Von der Oberschicht alleine können sie nicht leben, geschweige denn expandieren. Und als börsennotiertes Unternehmen kann er nicht einfach Aussagen machen, die seinem Wissensstand widersprechen.

Uwe Lay

9. September 2022 17:40

Kurz und bündig

Die Stabilität Westdeutschlands und des jetzt vereinten Deutschlands beruhte wesentlich auf die als hinreichend empfundene Versorgung  mit "Brot und Spielen". Daß die Bürger in recht unterschiedlichen Anteilen daran partizipierten, beunruhigte solange nicht, solange ein permanenntes Wirtschaftswachstum jedem immer mehr verhieß, auch wenn weiterhin der Reichtum unsozial verteilt wurde. Wer nur1 Prozent vom Kuchen bekommt, bekommt auch immer mehr, wenn der Kuchen stetig wächst. Jetzt werden die Kuchenanteile neu verteilt: Die Besserverdiener bekommen mehr Anteile  zu Lasten der Ärmeren. Das birgt sozialen Zündstoff.

Uwe Lay

Maiordomus

9. September 2022 18:39

Oben: Mit gut gemeinten schlechten Gedichten schubst man noch, was man retten möchte. Schade, kommen von Hölderlin keine Impulse mehr. 

deutscheridentitaerer

9. September 2022 19:22

@Laurenz
 

Wiewohl ich nicht leugnen möchte, dass kleinlicher Egoismus die Grundlage meiner Weltanschauung bildet, sehe ich doch den Zusammenhang zu irgendwelchen Freiheiten nicht. 

Worauf ich vielmehr hinaus will, ist, dass der Mensch vor allem durch den Kampf gegen etwas angetrieben ist. Wobei das natürlich dann auch gleichzeitig der Kampf für etwas ist, nämlich eben das Gegenteil dessen.

Insofern finde ich dieses häufig gehörte Argument, man sollte "nicht aus Hass gegen", sondern "aus Liebe für" agieren, ziemlich schwach. Das sind ja erstens zwei Seiten der selben Sache, und zweitens ist der negative Affekt durchaus der  stärkere und besser mobilisierbare.

Laurenz

9. September 2022 21:40

@Deutscheridentitärer @L.

Um klar auszudrücken, was ich meine, was also Sie oder von mir aus uns von einem großen Politiker unterscheidet, ist zB das hier.

An der Legende im Artikel wird schon was dran sein....

https://de.wikipedia.org/wiki/Historische_M%C3%BChle_von_Sanssouci

 

 

quarz

9. September 2022 22:43

@deutscheridentitaerer

"und zweitens ist der negative Affekt durchaus der  stärkere und besser mobilisierbare."

Offenkundig sind Sie nicht in der Werbebranche tätig.

Umlautkombinat

9. September 2022 23:34

"Worauf ich vielmehr hinaus will, ist, dass der Mensch vor allem durch den Kampf gegen etwas angetrieben ist. Wobei das natürlich dann auch gleichzeitig der Kampf für etwas ist, nämlich eben das Gegenteil dessen."

Dann spinnen Sie Ihren Gedanken weiter: Fuer einen Konservativen ist das dann logischerweise ein Gegenentwurf zu einer inhaltlich wie auch immer geeignet definierten Progressivitaet. Das ist seine definierende und damit ueberwiegende Anschauung.  

Was er oft nicht einsieht - auch hier, auch aus dieser Wichtung seiner Weltanschaung heraus - dass das Rueckbezogenheit nicht genuegt. Sie ist notwendig aber nicht hinreichend.

Weitergehend ist es natuerlich so, dass es nicht immer ein binaeres dafuer/dagegen und damit ein handliches Gegenteil gibt. Verkuerzt man Letzteres, verkuerzt man zwingend auch die urspruengliche Auffassung, die man nicht teilt.

Und grundsaetzlich ist es so, dass etwas zu erschaffen weiterhin schwierig und selten ist. Gerade in diesen Fragen. Vergangenheit ist - bei aller Diskutiererei darueber - bekannt. Das leitet aber keine Rezepte fuer einen Gegen- oder gar Neuentwurf ab.

 

 

 

 

deutscheridentitaerer

9. September 2022 23:39

@quarz

Mag sein, aber am meisten zahlen die Leute für Produkte, die zur Abwehr einer drohenden Verschlechterung dienen, z.B. Chemotherapie oder sowas. Dafür verschuldet man sich ggf. auch mal extrem. Davon können Produkte, die lediglich eine Verbesserung versprechen nur träumen.

Und in der Politik ist es sowieso anders. Denn da steht der Verwirklichung der eigenen Vision eben der Feind entgegen, den man eben erstmal wegräumen muss. 

Umlautkombinat

10. September 2022 10:37

"Und in der Politik ist es sowieso anders. Denn da steht der Verwirklichung der eigenen Vision eben der Feind entgegen, den man eben erstmal wegräumen muss."

Damit belegen Sie ja gerade den Punkt, den Sie widerlegen wollen. Das ist dann nur "schlechtes" Mittel (dagegen) zum "guten" Zweck (dafuer). Was auch das Chemotherapiegleichnis ins  unendlich Kleine verschiebt. Denn welche Mittel im Vergleich werden verbraten/angehaeuft etc., um meinetwegen reich oder maechtig zu werden? Und wieviel Hirnschmalz und Wille wird da hineingesteckt? Diese Leute wissen halt schon genau, wofuer sie sind. Und deswegen sind sie im Gegensatz zu ausschliesslichen "Bin dagegen"-Vertretern ernst zu nehmen.

 

Grobschlosser

10. September 2022 10:49

Eine politisch durchsetzungsfähige Alternativpartei käme eventuell auf die Idee südosteuropäische Neusiedler im Hause der Klima-Clara ( hat noch Platz - siehe online Video ) anzusiedeln .Wohltuende Bereicherung für rotgrüne Oberschichtkinder , Teilhabe am Spaß - Bad im Luxushotel ( zwingend erforderliche Noteinquartierung ) und selbstverständlich werden ALLE teuren Privatschulen mit hoch- und andersbegabten Migranten beglückt - zwingen wir dann den Direx vor die rbb Kamera :"Ich danke der Initiative Hellblaue-Schülervermittlung für die ganz lieben Schüler aus Syrien , dem Irak und Afghanistan - alle sind erst 17 :-) Jahre alt und machen hier ihr Abitur .

quarz

10. September 2022 10:51

@deutscheridentitaerer

Der Vergleich ist inadäquat. Es geht um eine Situation, in der die Leute für etwas gewonnen werden sollen, dem sie bisher noch nicht zu folgen bereit waren. Für eine Maßnahme gegen Verlust des Lebens müssen die Leute nicht gewonnen werden, weil sie daran apriori interessiert sind. Für eine politische Änderung (zumal gegen das Diktat des Zeitgeistes) muss hingegen aufwendig geworben werden. Es müssen also jene psychischen Mechanismen mobilisiert werden, die die Leute von der Skepsis zur Annahme herüberziehen, und das sind im Wesentlichen diejenigen, auf die sich auch die Werbepsychologie stützt. Sehen Sie sich mal 100 Werbespots an, darunter werden Sie kaum einen finden, der auf Katastrophenwarnung setzt, sondern es wird in aller Regel eine erstrebenswerte Vision präsentiert und in den Köpfen verankert, die den Triggermechanismus des Appetenzverhaltens steuert.

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