Ist “A Sniper’s War” (2018) von Olya Schechter überhaupt ein solcher? Und ist er “authentischer” als der ukrainische “White Raven”, den ich im zweiten Teil dieser Serie besprochen habe, nur weil er ein Dokumentar- und kein Spielfilm ist?
Letztere Annahme wäre naiv. Dokumentarfilme haben beinahe ebenso viele Möglichkeiten, die Wirklichkeit zu rahmen, zu entstellen, zu verschönern, zu verhäßlichen, zu interpretieren, kurzum: zu gestalten wie Spielfilme. Sie sind keineswegs per se “objektiver” als Spielfilme. Die Grenzen vom “beobachtenden” zum “propagierenden” Film sind fließend. Ich würde sogar sagen, daß es schlechthin “objektive” Filme nicht gibt, und auch gar nicht geben kann: Die Haltung und (buchstäblich) der Blickwinkel des Regisseurs manifestieren sich bereits in der Wahl seiner Kameraposition.
Diesen Vorbehalt vorausgeschickt, kann man getrost sagen, daß “A Sniper’s War” der überlegenere Film ist, was die Komplexität des Stückes Realität betrifft, das er präsentiert. Gegen diesen mit relativ geringem technischen Aufwand produzierten Film wirkt “White Raven” glatt, eindimensional, funktional, manipulativ. Man könnte an beiden Filmen gut den Unterschied zwischen Kunst und Propaganda studieren.
Wahrscheinlich wäre es fairer, “White Raven” den nicht minder platten russischen Filmen gegenüberzustellen, die ich im ersten Teil beschrieben habe. Das Interessante ist jedoch, daß “A Sniper’s War” aus dem Blickwinkel exakt jener Partei erzählt wird, die in “White Raven” regelrecht dämonisiert wird.
Gewiß kann auch “A Sniper’s War” in einem bestimmten Kontext der pro-russischen Propaganda dienen, da er für die Sache der ostukrainischen Separatisten zwar nicht direkt wirbt, aber zumindest Verständnis vermittelt. Mehrfach betont der Film, daß es die ukrainische Artillerie gezielt auf die Tötung von Zivilisten abgesehen hat – eine Tatsache, die Putin als Rechtfertigung seines Einmarsches in die Ukraine diente.
Auch die Wahl des Sujets und des Protagonisten hat weltanschauliche Implikationen. Der Film hätte gewiß ganz anders ausgesehen, hätten die Macher eine umsympathischere Hauptfigur als “Deki” Dejan Berić (Jahrgang 1974) gewählt, zum Beispiel eine Art “Kongo-Müller”, wie er in der DDR-Produktion “Der lachende Mann” (1966) zu sehen war.
Über die in New York ansässige unabhängige Regisseurin Olya (Olga) Schechter konnte ich nicht viele Informationen finden. Ihr Name läßt eine russisch-jüdische Herkunft vermuten, ihr Äußeres womöglich eine teilweise (zentral-)asiatische Abstammung. An der Produktion beteiligt war offenbar auch eine chinesische Firma. Unklar ist, ob es auch direkte russische Unterstützung gab.
In einem Interview erzählten Schechter und ihr Kameramann Santiago Garcia, daß die Separatisten sie und ihr Team zunächst verdächtigten, amerikanische Spione zu sein, ehe sie ihr Vertrauen gewannen (wie?). Gedreht wurde zwischen 2015 und 2018 in der Oblast/Volksrepublik Donetsk, wo auch “White Raven” (der in Wahrheit im Umkreis von Kiew entstand) angesiedelt ist, direkt an der Front und in separatistischen Militärbasen, zum Teil unter sehr riskanten Umständen.
Schechter berichtet:
Wir waren zusammen mit den Soldaten in der Kälte, in der Hitze, in den Schützengräben, wir sahen, wie sie lebten, wie sie vorgehen. Das ist keine traditionelle Armee, sondern eine Rebellenarmee, sie haben nur sehr beschränkte Mittel zur Verfügung.
Die Welt, die man in “A Sniper’s War” zu sehen bekommt, ist schmutziger, chaotischer, grauer, weniger farbig und weniger optisch gelackt als in “White Raven”. Die Menschen sind durchschnittlicher, einfacher, keine Schauspieler mit markanten Gesichtern, die “cool” in Szene gesetzt werden und immer die richtigen Dialogzeilen parat haben. Die Stimmung ist dunkel und schwermütig, unterstrichen durch einen wabernden, manchmal allzu düsteren Ambient-Soundtrack, der dem Film nicht immer zum Vorteil gereicht.
Drohnenaufnahmen von zerschossenen Wohnblöcken, Stadtteilen, Kirchen zeigen das Ausmaß der Zerstörung, aber auch die Armut und Trostlosigkeit der umkämpften Region. Der Himmel ist durchgehend grau oder winterweiß. Erst gegen Ende des Films, als Deki versucht, sich in Rußland ein “normales” Leben aufzubauen, sind für ein paar Sekunden Sonnenstrahlen zu sehen.
Deki, der serbische Scharfschütze, der im Zentrum des Films steht, sieht sich wie Chris Kyle in Eastwoods “American Sniper” als “Hütehund”, der die Schafe vor Wölfen beschützt. Etliche Szenen des Films zeigen ihn im Gespräch mit Zivilisten, die ihm schildern, wie sehr sie unter dem ukrainischen Beschuß leiden, und denen er Schutz und Hilfe verspricht.
Schechter läßt Deki für sich selbst sprechen. Sie korrigiert oder kommentiert seine Aussagen nicht, stellt nur hin und wieder provokative Fragen. Zum ersten Mal getötet habe er im Alter von 18 Jahren in Bosnien. Er kam in ein Dorf namens Kravitsa, das von bosnischen Soldaten praktisch ausgelöscht wurde:
Sie haben das Dorf eingenommen und alle Menschen dort getötet. Wenn man so etwas sieht, verändert es einen bis ins Mark.
Wikipedia erzählt über die Einnahme von Kravitsa eine etwas andere Geschichte, und berichtet auch von einer furchtbaren Vergeltung der Serben im Zuge der Srebrenica-Massaker. Das bedeutet nicht, daß Dekis Augenzeugenbericht falsch ist. Auch über die serbische Seite in den Jugoslawienkriegen, die damals ähnlich dämonisiert wurde wie heute die russische, wurde viel gelogen.
Dekis politisches Weltbild ist sehr einfach. Die Schuldigen an diesem und anderen Kriegen sind für ihn einzig und allein die “NATO-Terroristen”, denen er niemals die Bombardierung von Belgrad am 24. Mai 1999 verziehen hat, bei der “tausende unschuldige Zivilisten starben”. Was sie Serbien angetan hätten, täten sie nun der Ostukraine an, und darum habe er sich freiwillig gemeldet, um seinen russischen Brüdern zu Hilfe kommen.
Deki ist überzeugter Kommunist, der immer noch dem untergegangenen Jugoslawien (“eines der besten Länder der Welt”) nachtrauert, dessen Zerstörung er ausschließlich westlichen Machinationen zuschiebt. Drei Flaggen zieren die Wände seines Zimmers in der Militärbasis: die Fahne der Volksrepublik Donetzk, die Fahne Serbiens und die Fahne der Sowjetunion, neben Bildern von serbischen militärischen Führern wie Stepan Stepanović (1856–1929) oder Radovan Karadžić, der in Den Haag als Kriegsverbrecher verurteilt wurde.
Auch Dekis ostukrainisch-russische Kameraden, viele davon Bauarbeiter und Bergmänner, erinnern sich mit Nostalgie an die Sowjetunion, und haben kein Verständnis dafür, daß der ukrainische Staat die Geschichte umzuschreiben und die Helden der Roten Armee abzuwerten versucht. Einer von ihnen sagt zum Beispiel:
Ich war immer stolz auf die Heldentaten unserer Väter, und nun wollen sie uns erzählen, daß sie gar nicht die Guten waren.
Im Laufe des Films erscheint Deki – eine schmächtige Gestalt mit melancholischen Augen – als empfindsamer und mitfühlender Mensch. Er wirkt stets ruhig, bescheiden, introvertiert. Man wird Zeuge seiner Liebe zu Tieren und Kindern, seiner Zuneigung zu seinen Kameraden, seiner aufrichtigen Sorge um die Zivilisten. Ab und zu merkt man, wie in ihm Stolz, Zorn und Bitterkeit aufglimmen. Man spürt aber auch deutlich, daß er einen enormen physischen und psychischen Preis für seinen Einsatz bezahlt hat.
Wie seine Mitstreiter ist er frommer orthodoxer Christ, worin er offenbar keinen Widerspruch zu seiner Begeisterung für den Kommunismus und zu seiner Sowjetnostalgie sieht (eine durchaus weit verbreitete Kombination unter Separatisten und anderen heutigen russischen Nationalisten).
Diese positiven Charakterzüge zeigt Schechter beinahe beiläufig und ohne kitschige Emphase (eher noch konterkariert sie den Eindruck ein wenig durch die düstere Musikuntermalung). Sie läßt dem Zuschauer Spielraum, diese Züge selbst zu bemerken und einzuschätzen. Soweit ich es beurteilen kann, handelt es sich hier um authentische (und nicht etwa extra “gestellte”) Aufnahmen. Deki inszeniert sich vor der Kamera nicht, er ist, wie er ist. Ich persönlich fand ihn glaubwürdig, sympathisch und ehrenhaft.
Auch über seine familäre Situation erfahren wir Intimes: Er fühlt sich seinem jugendlichen Sohn, mit dem er in einer Szene via Skype telefoniert, eng verbunden, er liebt nach eigener Aussage sogar noch seine geschiedene Frau, mit der er eine offenbar sehr unglückliche Ehe geführt hat. Seinen Vater, den er mit siebzehn Jahren verlor, kannte er kaum, seine Mutter war Alkoholikerin, eine “ziemlich schlechte Person”, die ihn häufig schlug. “Trotzdem waren wir einander sehr nahe”, sagt er.
Ansonsten weicht er vor allzu persönlichen Fragen eher aus. Schechter äußert den Eindruck, daß die Freiwilligen, die sie angetroffen hat, “vor etwas auf der Flucht sind”.
Deki: Das weiß ich nicht. Es ist ein Fehler, sich in einen Krieg zu flüchten.
Schechter: Wovor flüchtest du?
Deki: Ich flüchte vor nichts. Ich kam aus freiem Willen. Das ist etwas anderes. Wenn der Krieg vorbei ist, werde ich heimkehren und mein Leben weiterführen.
Auf die Frage, ob er Schuldgefühle hat, so viele Menschen getötet zu haben, gibt er unterschiedliche Antworten, eine direkte offizielle und eine indirekte inoffizielle.
In einer Interviewszene schildert er Schechter seine Aufgabe als Soldat: Vor der Schlacht ist er an der Reihe, die gegnerischen Scharfschützen und Artilleristen auszuschalten, damit die eigene Infanterie vorrücken kann.
Schechter: Was bedeutet das, sie “auszuschalten”?
Deki: Eliminieren. Töten.
Nun ist interessant, was sich in seinem Gesicht abspielt: Er hält den Blickkontakt, kneift die Lippen leicht zusammen, sein Atem beschleunigt deutlich, seine Augen werden leicht feucht. Er wird offensichtlich “emotional”, leugnet dies aber sogleich, und geht in die Rechtfertigungsoffensive.
Schechter: Ist das Ok für dich, darüber zu reden, oder wirst du emotional?
Deki: Überhaupt nicht. Ich habe nie eine unbewaffnete Person getötet. Diese Leute kamen, um Zivilisten zu töten. Wenn wir Widerstand leisteten, töteten sie alles, was sich bewegte. 90% der Opfer sind jetzt Zivilisten. Sie attackieren Häuser, Schulen, Spitäler. Das sind die Ziele der ukrainischen Armee. Ich weiß, daß du das nicht in deinem Film haben willst, aber es sind die USA, die diesen Terror finanzieren. Sie bezahlen die ukrainischen Autoritäten. Die USA und die NATO kümmern sich nicht um internationale Gesetze. Nichts ist ihnen heilig. Es geht ihnen nur um Macht. Die USA sind der genozidalste Staat der Welt.
Ähnliches wiederholt er vor einer Schulklasse:
Schüler: Was fühlen Sie, wenn Sie Menschen töten?
Deki: Nichts. Ich habe nie auf einen Unbewaffneten geschossen, nie auf jemanden, der sich nicht verteidigen kann. Ich habe Kriminelle erschossen, die Zivilisten getötet haben. Warum soll ich Mitleid mit ihnen haben? Ich fühle nichts, ehrlich.
Schüler: Wie viele haben Sie getötet?
Deki: Ich zähle nicht mit. Aber es sind viele.
Auch er hat einen Gegenspieler auf der anderen Seite, der ihn wiederholt zu Duellen auffordert: Ein ukrainischer Sniper, der sich “Gott von Mariupol” nennt, und dessen “Signatur” illegale Dum-Dum-Geschosse sind. Er provoziert den Serben unablässig mit Verhöhnungen und Drohungen, die er ihm via Internet zukommen läßt.
Deki sagt aus, daß er sich persönlich für jeden Menschen schuldig fühle, den der “Gott von Mariupol” getötet hat. Ab einem bestimmten Punkt wurde der zynische Herausforderer zum bestimmenden Grund, warum er die Front nicht mehr verlassen wollte oder konnte. Mit diesem Feind wurde der Krieg für ihn zu einer persönlichen Angelegenheit.
Gegen Ende des Films tritt Deki gegen einen Sniper an, der vermutlich der “Gott von Mariupol” ist. Dieser verpaßt ihm einen Schuß in die kugelsichere Weste, es ist ein Dum-Dum-Geschoß. Deki rappelt sich wieder auf, bezieht erneut Stellung und erledigt den Feind mit einem meisterhaften Schuß. So erzählt es zumindest der Film, einwandfrei zeigen kann er es nicht. Ob es sich wirklich um den “Gott von Mariupol” handelte, bleibt unklar.
Was Dekis “inoffizielle” Haltung zum Töten betrifft, so ist es Schechter gelungen, ihm einige Aussagen zu entlocken, die auf innere Konflikte und Gewissenskämpfe hinzudeuten scheinen. Zu Beginn des Films sieht man ihn in einer etwas rätselhaften, traumartig stilisierten Szenerie nachts auf einem schneebedeckten Hof, wie er ein schneeweißes Spanferkel zum Grillen vorbereitet. Dazu hört man seine Stimme, die erzählt:
Es ist sehr schwer, ein Scharfschütze zu sein. Sehr selten bleibt man bei Verstand. Du siehst die Augen der Menschen durch das Gewehr. Sieh ihnen niemals in die Augen – sie werden dich für immer verfolgen. Es gibt einen schmalen Grat zwischen einem Soldaten und einem Mörder. Es ist entscheidend, diese Grenze nicht zu überschreiten.
Ähnliche Gedanken schreibt er gegen Ende des Films, als er sich von der Front auf einen Bauernhof in Rußland zurückgezogen hat, in ein Notizbuch nieder:
Im Krieg gibt es keine “guten Männer”. Denn wenn man jemanden tötet, hat diese Person Familie, eine Mutter, einen Bruder, vielleicht eine Frau.
Dies scheint jedoch wenig an seiner grundsätzlichen Überzeugung zu ändern, für die “gute” Seite zu kämpfen, dieselbe, die in unseren westlichen Medien seit Februar 2022 als die einseitig “böse” präsentiert wird (zuvor waren noch differenziertere Darstellungen möglich). Schechter spricht Deki darauf an:
Schechter: Ist dir klar, daß dich der Rest der Welt für einen Faschisten hält?
Deki: Ist das so? Nein, das wußte ich nicht.
Schechter: Angefangen beim serbischen Krieg, bis hin zu allem, was hier passiert.
Deki: Das ist die Sichtweise amerikanischer Journalisten, die für den serbischen Krieg verantwortlich sind.
Schechter: Hat dich die Frage verletzt?
Deki: Ja, schon.
Schechter: Warum?
Deki: Weil du mich auch für einen Terroristen und Faschisten hältst. Nun, so läuft das wohl im Journalismus. Ich verstehe es nicht.
Das Wort “Faschist” (heute ein Synonym für “alles, was böse ist”) muß auf Deki in der Tat besonders beleidigend gewirkt haben, da er sich selbst, wie auch seine Kameraden, als Kämpfer gegen den Faschismus (der ukrainischen Nationalisten) sieht. Jedenfalls war sein Mißtrauen gegenüber Schechter unbegründet: Wie der fertige Film zeigt, hat sie ihn nicht in die Pfanne gehauen und keineswegs als “Terroristen und Faschisten” hingestellt, sondern den Vorwurf eher entkräftet.
Am Ende des Films kehrt Deki in die Volksrepublik Donetsk an die Front zurück. Sein Versuch, in Rußland ein “normales Leben” zu führen, ist offenbar gescheitert. Nach Serbien kann er nicht mehr zurück, da der Staat Haftstrafen gegen alle serbischen Bürger verhängt, die sich an fremden Kriegen beteiligen.
Er besucht einen Elektriker, der ihm erzählt, daß er täglich von ukrainischen Schützen beschossen wird, wenn auf den Strommast steigt. Die Menschen in seiner Nachbarschaft würden in Angst und Schrecken leben und müßten sich jede Nacht in Bunkern verstecken. Deki ist tief bewegt von diesem Bericht:
Deki: Ich verspreche dir, daß ich diese Sniper aus dem Weg räumen werde, damit du in Frieden leben kannst. Das ist mein Job. Nun laß uns Tee trinken.
Elektriker: Ich habe dir gesagt, wie es ist. Der Rest liegt an dir. Ich glaube dir.
Die nächste Einstellung zeigt Deki mit Tränen im Gesicht.
Dejan Berić ist immer noch in der Ostukraine aktiv, wo er aktuell weitere serbische Freiwillige ausbildet, allesamt Männer, die bei ihrer Heimkehr mit Gefängnisstrafen rechnen müssen.
Diese englischsprachige serbische Netzseite berichtete am 15. Dezember:
Dejan Berić ist in Rußland ein echter Star. Das russische Fernsehen hat bereits mehrere Propagandastorys über “den serbischen Scharfschützen, der Kindern aus dem Donbass hilft, für sie kämpft und für sie in seiner Freizeit serbische Spezialitäten zubereitet”, ausgestrahlt. (…)
Er wurde von der Russischen Föderation sieben Mal für seinen Kriegseinsatz in der Ostukraine ausgezeichnet. Er war einer der berühmtesten Scharfschützen. Er wurde mehrere Male verwundet. (…)
Die Oberste Staatsanwaltschaft in Belgrad hat ein Verfahren gegen Berić wegen der Teilnahme an einem ausländischen Krieg eingeleitet. Die zuständigen serbischen Behörden haben jedoch keinen Zugriff auf ihn.
Hier schließt sich der Kreis zu den Eingangsbetrachtungen: Deki eignet sich offenbar hervorragend als propagandistisch auswertbare Figur, mehr noch als Mykola Voronin, der seit 2019, als er aus Protest gegen den Präsidentschaftskandidaten Selenskij in Hungerstreik trat, aus dem öffentlichen Blickfeld verschwunden zu sein scheint. Dennoch würde ich, wie gesagt, “A Sniper’s War” nicht als Propagandafilm qualifizieren (umso größer wird freilich seine Wirkung auf “anspruchsvollere” Zuschauer sein).
Beide Filme, “White Raven” und “Sniper’s War” haben zumindest eines gemeinsam: Sie zeigen mutige, aufrichtig um das Leben ihrer Mitmenschen besorgte Männer, die professionelle Killer in einem Bruderkrieg geworden sind, eben weil sie, nach einem berühmten Wort von Abraham Lincoln, den “besseren Engeln unserer Natur” folgen (oder dies zumindest glauben). Bei beiden findet sich aber auch ein traumatischer Hintergrund, der sie bewogen hat, sich als Freiwilllige an die Front zu begeben.
Daß sich solche Männer auf beiden Seiten der Front finden, um einander zu bekriegen, ist eine Tragödie nicht nur dieses, sondern wohl aller Kriege in der Geschichte der Menschheit.
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Hajo Blaschke
Olga Schechter ist mit großer Wahrscheinlichkeit ihrem Familienname nach russisch-jüdischer Abstammung, was auch ihren Emigrationsort USA belegen würde. Ein zentralasiatisches Äußeres kann ich nicht erkennen, zumindest nicht anhand der Fotos von ihr.
Deki kämpft gegen das Abschlachten der Donbassbewohner, egal ob Russen oder Ukrainer. Wogegen und wofür kämpfen Scharfschützen auf ukrainischer Seite? Wo sind Angehörige der ukrainischen Armee besorgt um das Leben ihrer Mitmenschen. Wenn angefangen vom Präsidenten über diverse ukrainische Botschafter bis zum Generalstabschef Zaluzhnyj das Ziel der ukrainischen Armee darin besteht, soviele wie möglich Russen abzuschlachten und zu Dünger zu verarbeiten