Hier ein paar Samples aus dem Stück:
Zwölf Gesichter. Zwölf Namen, von denen einige ausdrücklich aufgerufen wurden, wie man es bei Verurteilten tut, bevor sie hingerichtet werden. Zwölf Symbole für die Freiheit des Lachens und Denkens, ermordet und in aller Welt beweint. Das mindeste, was wir diesen zwölf Menschen schulden, was wir Charb, Cabu, Wolinski, Tignous, Robert Maris und den übrigen schulden, diesen Märtyrern des Humors, die uns so oft zum Totlachen gebracht haben und deshalb nun tot sind, ist es, auf der Höhe ihres Engagements, ihres Mutes und ab heute ihres Vermächtnisses zu sein. („„)
Den Verantwortlichen des Landes obliegt es, dem Krieg ins Auge zu sehen, den sie nicht zur Kenntnis nehmen wollten, in dem aber die Journalisten von „Charlie Hebdo“ – diese Chronisten und Karikaturisten, die, wie wir jetzt wissen, gleichsam Kriegsreporter waren, Robert Capas des Zeichenbretts und des Stifts – seit Jahren an vorderster Front gestanden hatten. Dies ist der Churchillsche Augenblick der Fünften Republik. Es ist die Stunde einer schonungslosen Wahrheit angesichts einer Prüfung, die sich lange und schrecklich angekündigt hat. (…)
Aber vor allem ist dies der Augenblick einer kühlen republikanischen Besonnenheit, die dafür sorgt, dass wir dem Übel zwar ins Gesicht blicken, uns jedoch nicht den verhängnisvollen Möglichkeiten des Ausnahmezustands hingeben. Frankreich kann – und muss – Dämme errichten, die nicht die Mauern einer belagerten Festung sind. Frankreich muss – das schuldet es sich selbst – eine Terrorbekämpfung ohne Spezialeinheiten schaffen, einen Patriotismus ohne Patriot Act, ein staatliches Handeln, das, kurz gesagt, in keine der Fallen tappt, in die sich die Vereinigten Staaten nach dem 11. September verirrten. Haben uns die Worte Außenminister John Kerrys, der vor zehn Jahren der unglückliche, aber honorige Gegner des jämmerlichen Terrorismusbekämpfers George W. Bush war, nicht implizit dazu aufgerufen? Diese auf Französisch vorgetragene Hommage an die zwölf französischen Märtyrer dessen, was man jenseits des Atlantiks den Ersten Verfassungszusatz nennt, dieses „Je suis Charlie“, im selben Französisch ausgesprochen wie Präsident Roosevelts bewegende, am 8. November 1942 über Radio London verbreitete Rede, zeichnet sie sich nicht gerade dadurch aus, dass sie zwar den epochalen Charakter des Ereignisses hervorhebt, der Schwesternation aber zugleich auch eine diskrete Warnung vor der stets drohenden Versuchung der Folter, Guantánamos und der freiheitstötenden Biopolitik zukommen lässt?
Uns Bürgern geziemt es, die Angst zu überwinden, auf den Terror nicht mit Schrecken zu reagieren und uns gegen jene panische Angst vor dem anderen, jenes Gesetz des allgemeinen Misstrauens zu wappnen, die fast immer das Ergebnis solcher Erschütterungen sind. Zu der Zeit, da ich dies schreibe, scheint die republikanische Weisheit gesiegt zu haben. Dieses im selben Augenblick und wie mit einer einzigen Stimme in allen französischen Großstädten erfundene „Je suis Charlie“ markiert die Geburt eines Widerstandsgeistes, der unserer besten geschichtlichen Traditionen würdig ist.
Roosevelts Appell an das besetzte Frankreich, Churchill’s “blood, sweat & tears”, die von De Gaulle begründete fünfte Republik, der zweite Weltkrieg, die Résistance, das Pathos der Liberté etc.… Das sind dramatische Invokationen, die offenbar an die patriotischen Gefühle der Franzosen appellieren und ihnen das epische Gefühl geben sollen, sich in einem entscheidenden historischen Moment zu befinden.
Aber was will Lévy eigentlich von ihnen? Eine Art “War against Terror” und “9/11” light? Diesmal nämlich ohne böse Bushs, Patriot Acts und Folterlager (haben wir an dieser Stelle nicht NSA und ähnliches vergessen?), ja nicht einmal mit “Spezialeinheiten” zur Terrorbekämpfung, ganz so, als hätten der Gendarm von St. Tropez oder ein paar gespitze Bleistifte die Attentäter zur Strecke gebracht. Das ist natürlich zutiefst unglaubwürdig, und bei einem Mann wie Lévy, eine Art französische Variante des Neocons mit starken Bindungen an Israel (er hat auch die israelische Staatsbürgerschaft; so sieht er sich selbst), der seit Jahrzehnten einen festen Platz an der Seite der Mächtigen Frankreichs besetzt, fällt es schwer zu glauben, daß er nicht selbst weiß, daß derlei Rhetorik pure Augenauswischerei ist.
Der Mann, der sich nicht erst seit den Attentaten als Charlies Onkel aufspielt, ist ein Brandstifter und Kriegstreiber ersten Ranges. Er selbst brüstet sich damit, Frankreich in den Bürgerkrieg in Libyen gezogen zu haben. Nicht minder war er engagiert, den “Westen” zur “bedingungslosen” Intervention in Syrien aufzurufen.
Das liest sich auf dem Papier hübsch und humanitär, bedeutet aber de facto natürlich nichts anderes, als Krieg und Blutvergießen zu schüren und loszutreten. Die USA und ihre Verbündeten fliegen nicht nur Bombereinsätze, sondern unterstützen auch verschiedene Bürgerkriegsparteien, wenn es darum geht, mißliebige Staatschefs wie Saddam Hussein, Ghadaffi oder Assad zu stürzen. Das bedeutet nichts anderes, als multiplen Terror in Kauf zu nehmen und direkt oder indirekt zu fördern, wobei auch islamistisch-fundamentalistische Gruppen als Schachfiguren dienen sollen – ein Regimewechsel ist, frei nach Mao Tse-Tung, schließlich keine Dinnerparty in der Pariser Schickeria. Wenn dann etwa syrische “Oppositionelle” Terroranschläge in Damaskus und anderswo verüben, wird man von Lévy mit Sicherheit keinen Mucks vernehmen.
So werden seine Tätigkeiten von der Gegenseite gesehen – The Palestine Chronicle schreibt:
In March 2011, Levy took it upon himself to fly to Benghazi to “engage” Libya’s insurgents. It was a defining moment, for it was that type of mediation that empowered armed groups to transform a regional uprising into an all-out war involving the North Atlantic Treaty Organization.
Armed with what was a willful misinterpretation of UN resolution 1973, of March 17, 2011, NATO lead a major military offensive on a country armed with primitive air defenses and a poorly equipped army. Western countries channeled massive shipments of weapons to Libyan groups in the name of preventing massacres allegedly about to be carried out by Gaddafi’s loyalists.
Massacres were indeed carried out but not in the way Western “humanitarian interventionists” suggested. The last was merely days ago, last Friday, when 43 people were reportedly killed and 235 were wounded as militiamen attacked peaceful protesters in Tripoli who were simply demanding Misrata militants leave their city.
These are the very people that Levy and his ilk spent numerous hours lobbying for. One of Levy’s greatest achievements in Libya was to muster international recognition of the National Transitional Council (NTC). France and other countries lead a campaign to promote the NTC as an alternative to Gaddafi’s state institution, which NATO had systematically destroyed. (…)
Far from unclear intuitions, Levy’s agenda is that of the calculated politician-ideologue. Like a French version of the US neoconservatives who justified their country’s devastating war on Iraq with all sorts of moral, philosophical and other fraudulent reasoning. For them, it was first and foremost a war for Israel’s “security”, with supposed other practical perks, little of which has actualized. Levy’s legacy is indeed loaded with unmistakable references to that same agenda.
Hier eine weitere Stimme aus dem arabischen Raum, die das Resultat der von “BHL” vorangetriebenen Politik in Libyen zusammenfaßt:
So the nation is now overrun with weapons and extremist militants against whom parliament is powerless; violence is rife, instability reigns and the country teeters on the verge of cracking into two – but it managed not to elect Islamists as a majority in government and therefore should be eternally grateful for the Western intervention that facilitated this happy state of affairs.
Man muß sich klar machen, daß dies sowohl in der arabisch-muslimischen Welt als auch unter arabischstämmigen Einwanderern in Frankreich die Mainstreamsicht auf Gestalten wie Lévy ist: in ihren Augen handelt es sich hier um nichts weiter einen islamfeindlichen, westlich-amerikanischen Imperalisten und Zionisten. Daß er dieses Publikum mit Appellen an die “republikanische Weisheit” unter der Flagge des “Je suis Charlie” versammeln kann, ist mehr als fraglich, und sie werden kaum für Beschwörungen der Resistance, de Gaulles und der Weltkriegsallianzen empfänglich sein.
In erster Linie richtet er sich wohl an die Franzosen, die das Attentat als Bruchstelle des multikulturalistischen Projekts empfinden, und deren Versuchung, Marine Le Pen zu wählen, nun massiv angestiegen ist. Daher auch wieder jene Rhetorik, die den Islamismus vom Islam entkoppeln oder zumindest den Zusammenhang zwischen beiden kleinreden und verharmlosen möchte. Die Republik soll hier endgültig nicht die politische Form eines Vaterlandes der Franzosen sein, wie es Le Pen möchte, die sich selbst auch als klassische Republikanerin sieht, sondern eine abstrakte Idee, eine reine “Willensnation” nach dem Vorbild der USA (wo, nebenbei gesagt, dieses Modell in der Realität auch stets anders aussah, als auf dem Papier.)
Le Pen warnt nun schon seit Jahren vor einer Islamisierung Frankreichs und hat bekanntlich die auf den Straßen Frankreichs betenden Muslime mit den deutschen Besatzern verglichen – auch sie hat also versucht, ein ähnliches nationalhistorisches Pathos zu bedienen wie Lévy. Analog dazu, wie die deutsche Presse mit Pegida verfährt, bezeichnet nun Lévy die durch das Attentat ins Recht gesetzten Warner als “Brandstifter”:
Und die geistigen Brandstifter, die unermüdlich die Trennung in geborene und eingebürgerte Franzosen predigen, die Unruhestifter im Front National und anderswo, die in diesen zwölf Hinrichtungen bereits eine weitere göttliche Überraschung erblickten, welche das unabwendbare Nahen der „Großen Ablösung“ und unsere feige Unterwerfung unter die Propheten der „Unterwerfung“ bezeuge, sind erkennbar nicht auf ihre Kosten gekommen. Die Frage lautet allerdings: Wie lange? Und es kommt entscheidend darauf an, dass Republikaner jeglicher Prägung, Ausrichtung und Herkunft, die in den Stunden nach dem Blutbad mutig auf die Straße gingen, dem „Frankreich den Franzosen“ der Madame Le Pen und ihresgleichen, wenn dann die Zeit der aufgewühlten Emotionen vorüber ist, die „nationale Einheit“ entgegensetzen.
„Nationale Einheit“ ist das Gegenteil von „Frankreich den Franzosen“. „Nationale Einheit“ ist – von Cato dem Älteren bis hin zu den Theoretikern des modernen Gesellschaftsvertrags – ein schöner Begriff, der sich, weil verwandt mit der Kunst des gerechten Krieges, letztlich niemals über seinen Feind täuscht.
Und nun kommt, was wohl die eigentliche Pointe ist:
Die „nationale Einheit“ ist die Idee, die dafür sorgt, dass die Franzosen verstanden haben: Die Mörder von Charlie sind nicht „die“ Muslime, sondern der winzige Bruchteil unter ihnen, der den Koran mit einem Folterbuch verwechselt – und diese Idee muss unbedingt weiterleben.
Die Idee ist an sich nicht falsch. Ihr Sinn ist in diesem Kontext allerdings die bereits von mir im ersten Teil dieses Beitrags betrachtete rhetorische Entkoppelung von Islam und Islamismus, also eine Spurenverwischung, um die nationale Fragmentierung und Spaltung durch die muslimisch-mahgrebinische Masseneinwanderung zu verschleiern. Das verrät nicht nur die Überemphase “winzig”, sondern auch die Behauptung, daß erst die korrekte Auffassung von “nationaler Einheit” dafür “sorgt”, daß die Franzosen die Dinge so sehen können – ganz so als setze man sich eine Brille auf, und nicht als betrachte man Fakten. In Wirklichkeit weiß natürlich auch Marine Le Pen, was jeder weiß, der nicht vollkommen dämlich ist, daß die Mörder nicht “die” Muslime sind – eine Tatsache, die die Kritik an der Islamisierung nicht im mindesten berührt.
Damit die “Idee” im Sinne von BHL “weiterlebt”, müßten sich aber die Muslime Frankreichs auch so verhalten, wie es ihm in den Kram paßt:
Jene unter uns schließlich, deren Glaube der Islam ist, haben die Pflicht, sehr laut und in sehr großer Zahl zum Ausdruck zu bringen, dass sie diese verirrte und widerwärtige Form theologisch-politischer Leidenschaft ablehnen. Die Muslime Frankreichs sind es nicht leid, sich zu rechtfertigen, wie allzu oft behauptet wird: Sie sind – und auch dies ist das genaue Gegenteil – dazu aufgerufen, ihre konkrete Brüderlichkeit mit ihren massakrierten Mitbürgern zum Ausdruck zu bringen und dadurch ein für alle Mal die Lüge einer geistigen Gemeinschaft zwischen ihrem Glauben und dem der Mörder auszurotten. Vor der Geschichte wie vor sich selbst haben sie die Pflicht, ihrerseits das „Not in our name“ der britischen Muslime zu rufen, die sich letztes Jahr im August mit diesem Ausruf von den Mördern James Foleys distanzierten. Aber sie haben auch die noch gebieterischere Pflicht, sich zu einem Islam der Toleranz, des Friedens und der Milde zu bekennen. Der Islam muss vom Islamismus befreit werden.
Ich zweifle schwer daran, daß die Muslime Frankreichs jemanden wie BHL als Lévy als “Gebieter” anerkennen, der sie in die “Pflicht” nehmen könnte – aus den oben genannten Gründen. Einerseits handelt es sich hier um eine Illusion, die gerettet werden soll, andererseits ist derlei wohl auch zur Beruhigung der Stammfranzosen gesprochen.
In jedem Fall bleibt es heikel, den “Je suis Charlie”-Slogan den französischen Muslimen aufzunötigen. Dies suggeriert nämlich, daß eines vom anderen nicht zu trennen sei: die Verurteilung des Attentats (hier werden die meisten Muslime wohl noch mitgehen) und die Glorifzierung der “Freiheit” und vor allem der Inhalte von Charlie Hebdo.
Die Medien berichteten im indignierten Tonfall, daß der alte Jean-Marie Le Pen sich weigert, sich mit dem Slogan “Je suis Charlie” zu solidarisieren. Warum sollte er sich auch derart erniedrigen? Charlie Hebdo hat seine Tochter schließlich schon mal als Kackhaufen dargestellt, oder wie sie sich einen Hitlerbart von der Muschi rasiert. Man will die Le Pens ohnehin explizit nicht bei der großen Trauerparty dabei haben, die die multikulturelle Republik zusammenschweißen soll.
Allerdings haben auch die Muslime wenig Grund, sich vorbehaltslos mit Charlie zu identifizieren. Denn auf dem gleichen Pipikackabumsifick-Niveau wie die Attacken auf Le Pen bewegten sich die berüchtigten “Satiren” auf den Islam (ich komme im dritten Teil dieses Beitrags darauf zurück). Schon haben einige von ihnen eine Alternativkampagne gestartet: “Je suis Ahmed”, nach dem auf der Straße erschossenen Polizisten, der Araber und gläubiger Muslim war.
Der Slogan verbreitete sich im Laufe des Freitags rasant. Zuvor hatte der muslimische Aktivist Dyab Abou Jahjah folgende Kurznachricht über Twitter losgeschickt: „Ich bin nicht Charlie, in bin Ahmed, der getötete Polizist. Charlie hat sich über meinen Glauben und meine Kultur lustig gemacht, und ich starb, damit er das weiterhin tun kann.“ Der Tweet des Aktivisten wurde bereits mehr als 20.000 Mal geteilt.
Überall ertönt zur Zeit ein giftiges Gezische, wie schäbig es doch sei, daß nun Le Pen und der Front National in Frankreich und Pegida sowie manche AfD-Politiker in Deutschland es wagen würden, das Attentat von Paris zu “instrumentalisieren”. Der Preis für den meisten Schaum vor dem Mund muß wohl an die Frankfurter Rundschau gehen:
Für was, für wen haben die ermordeten Journalisten von Charlie Hebdo gelebt? Für die Freiheit, öffentlich nach Belieben ja und nein zu sagen, für den Kampf gegen rechte und linke Ressentiments, für das Recht auf Verspottung religiöser und politischer Autoritäten, also für alle, die keine Gewalt – weder mit der Waffe noch aus Megaphonen – benötigen, denn sie haben einen Kopf, der Hass ratlos macht, der ihre Herzen in Mördergruben verwandelt.
Und für wen, für was sind die Karikaturisten gestorben? Für die NPD, für Pegida, für Alexander Gauland von der AfD, die sich der Mordopfer sogleich bemächtigten, als die Leichen noch warm waren, und sie als Zeugen aufriefen gegen die vermeintliche Islamisierung Europas, als Helfershelfer ihrer menschenfeindlichen Ressentiments in Dienst nahmen und zu Komplizen ihres Hasses erklärten.
Gauland, der Pegida als „natürliche Verbündete“ seiner AfD betrachtet, betrieb öffentliche Leichenschändung, als er wenige Stunden nach den Morden beteuerte: Gauland, der Pegida als „natürliche Verbündete“ seiner AfD betrachtet, betrieb öffentliche Leichenschändung, als er wenige Stunden nach den Morden beteuerte: „ All diejenigen, die bisher die Sorgen der Menschen vor einer drohenden Gefahr durch Islamismus ignoriert oder verlacht haben, werden durch diese Bluttat Lügen gestraft.“ So wie natürlich auch die Morde des islamophoben Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) die Sorgen der Menschen vor einer drohenden Gefahr durch die Islamophobie auf blutige Weise bestätigt haben.
“NSU”, das ist in der Tat ein prima Stichwort apropos “Instrumentalisierung”. Wie wir uns alle erinnern, waren die Trümmer von Beate Zschäpes abgebrannter Wohnung noch kaum verraucht, als sich die deutsche Presse und insbesondere die linkslinken Kommentatoren auf den Fall stürzten wie ausgehungerte Aasgeier. Und weil die Story so vortrefflich bestimmten politischen Absichten entgegenkam, wurden ihre sich tagtäglich häufenden Ungereimtheiten und Fragezeichen einfach ignoriert.
Kein einziger von Ihnen hatte auch nur die leiseste Hemmung, die Geschichte nach Gusto auszuschlachten und die ermordeten Dönerbudenbesitzer dafür zu benutzen, um hysterisch gegen “rechts” zu hetzen, diverse antifaschistische und antirassistische Agenden mit Dampf und Treibstoff zu versorgen, sich selbst als große Alarmrassel zu inszenieren oder mal eben gar die gesamte biodeutsche “Mitte der Gesellschaft” unter Generalverdacht zu stellen. Und das sind nun dieselben Leute, die im Chor “Instrumentalisierung” krähen, wenn es irgendjemand wagt, aus dem Attentat von Paris Schlüsse zu ziehen, die ihnen nicht passen.
Damit sind die Heucheleien und Verlogenheiten freilich noch nicht am Ende. Im dritten Teil dieses Beitrags werde ich darauf eingehen, welche “Werte” mit Charlie Hebdo sanktioniert werden sollen, und warum das pathetische Geschwätz von der von bösen Terroristen angegriffenen “Meinungsfreiheit” die dreisteste Heuchelei überhaupt ist, die sich die politisch-medialen Tonangeber in den letzten Tagen geleistet haben.
RL
Die Welt scheint verrückt geworden und die Demagogen des Schlages eines BHL sind die Einpeitscher. Es ist doch offensichtlich, daß die Utopie der einen Welt schon längst krachend gescheitert ist.
Thomas More hat übrigens als erster diesen Begriff verwendet, seine Schrift "Utopia" erschien mir vom Anfang an als Satire, doch leider gab es Leute, die sie ernst nahmen.
Das alles wird mich aber nicht davon abhalten, morgen am Sendlinger Tor zu sein.