Ich werde auf diesem Portal nicht müde, jene Helden des Alltags zu würdigen, die sich im Angesicht des täglichen westlichen Wahnsinns behaupten müssen.
Das kann ein Travemünder Freiluftschachspieler sein, der einen Messerstecher mit einem Knüppel ausknockt, das kann der furiose “Lion of the Londong Bridge” sein, oder eine Polizistin, die ihre Pflicht tut.
Nicht alle diese Personen mögen sich aus einer juristischen Perspektive vollumfänglich lupenrein verhalten haben, aber zum Glück ist es auch gar nicht meine Aufgabe das (Nicht-)vorliegen von Notwehrgründen, oder die Verhältnismäßigkeiten der getroffenen Maßnahmen zu bewerten.
Ich bin eigentlich bloß hier, um in diesen Fällen die gesellschaftliche Normalität wieder herzustellen, quasi als publizistisches Gegengewicht zu denjenigen, die in jeder Ohrfeige den Keim der ethnischen Säuberung, in jedem Kriminellen den potenziellen Staatsbürger und in jedem selbstbewussten Deutschen ihren autoritären Opa sehen.
Auch diese Woche ist beim Schlagzeilenabfischen wieder einer ins Netz gegangen: Ein nicht näher genannter 42-jähriger Unterschleißheimer vergalt die unerlaubten Anzüglichkeiten eines betrunkenen Eritreers, der seiner Tochter unter den Rock gefasst hatte, mit einem Faustschlag.
Dass er sich für diese Affekthandlung nun im Rahmen eines Strafverfahrens verantworten muss, verdankt er einem Mitarbeiter der Deutschen Bahn, der die Polizei rief. Ob sich die als Repräsentanten ihres Arbeitgebers auftretenden Bundespolizisten quasi stellvertretend vor besagtem Unterschleißheimer für den scheiternden Rechtsstaat, dem man die Anwesenheit des übergriffigen Asylbewerbers höchstwahrscheinlich zu verdanken hat, verantworten mussten, ist hingegen nicht bekannt.
Pflichtbewusst stellten diese jedenfalls in ihrem Polizeibericht fest: “Auch während der Wiesn folgt auf körperliche “Selbstjustiz” eine Strafanzeige”; ein Wiesn-Kollege ergänzt unabhängig davon: „Der Bayer schlägt genauso zu wie der Eritreer“
Wie auch immer; „Wo aber Gefahr ist, wächst das Rettende auch” schrieb Meister Hölderlin und so wie wir uns inzwischen daran gewöhnt haben, dass uns fast täglich irgendein Ali, Abdul, oder Ahmad im Polizeibericht, oder auf einem Steckbrief in der Regionalzeitung über den Weg läuft, so wird man sich auf kurz oder lang auch daran gewöhnen müssen, immer mal wieder von irgendwelchen 42-jährigen Unterschleißheimern zu lesen, die die Ehre ihrer Familie verteidigen.
Wichtig für uns ist nur: Das eine ist Ausnahmezustand, das andere ist normal. Sollte der wehrhafte Familienvater hier mitlesen, geht jedenfalls die nächste Maß auf mich.
John Haase
Er hätte keinesfalls Selbstjustiz üben dürfen, sondern er hätte das Gewaltmonopol des Staates respektieren und die Beamten einfach ihre Arbeit machen lassen sollen, der Rechtsstaat zeigt bei sowas klare Kante.
Har.