Wer Phänomene wie Massenwahn und “verkappte Religionen” studieren möchte, hat dieser Tage eine Menge Stoff, mit dem er sich beschäftigen kann.
Einen der verblüffendsten Aspekte hat Gevatter Klonovsky über einen Facebook-Fund angesprochen:
Aber das Widerwärtigste an diesen marodierenden Revolutionsgarden, die das Leben in vielen Städten heute teilweise lahm gelegt haben, ist das Verständnis dieser Radikalen von dem Verhältnis zwischen Bürgern und Staat. Da marschieren Menschen auf, die den Staat dazu aufrufen, Steuern zu erhöhen, Verbote zu verhängen und in die persönliche Lebensweise der Bevölkerung bis ins kleinste Detail einzugreifen.
Dabei gilt es festzuhalten, daß es sich um ein Phänomen handelt, das im wesentlich durch die Massenmedien erzeugt wurde, die Greta Thunberg systematisch zu einer bedeutsamen Figur und “Prophetin” aufbauten. Die Effektivität dieser Kampagne ist erschreckend.
Offensichtlich ist Thunberg jedoch nur eine Schachfigur in einem viel größeren politischen Spiel, dessen Umrisse im Unklaren liegen. Tatsache ist, daß ihre Agenda von den globalistischen Eliten massiv gefördert wird, ungeachtet aller anklägerischen Rhetorik wider “die Anführer der Welt” (Focus).
Jedenfalls fallen mir nicht viele “Aktivisten” im Teenager-Alter ein, die im Vatikan empfangen werden und in Davos und auf UNO-Gipfeltreffen Reden schwingen dürfen, die anschließend von Staatsoberhäuptern gepriesen und von der Weltpresse in jeden verfügbaren Winkel der Mutter Gaia verbreitet werden.
Jeder, der sich mit dem Thema kritisch beschäftigt, hat eine andere Theorie dazu parat, was hier gespielt wird, und ich muß sagen, daß mich noch keine so richtig überzeugt hat. Ebensowenig habe ich eine endgültige Meinung zum “Klimawandel”, seinen Ursachen und seinen Auswirkungen, allerdings bedarf es keines großen Aufwandes, um zu erkennen, daß es mit der angeblichen wissenschaftlichen Unumstößlichkeit der Katastrophenprognosen nicht weit her ist.
“Klimawandel” ist zum religiösen Glaubensartikel geworden, der Seite an Seite mit der Angst vor “Nazis” und “Rechtsextremismus” steht (Grönemeyer und Greta passen gut zusammen). Entlarvend ist vor allem das Schlagwort von der “Klimaleugnung” (Wikipedia hat einen ganzen Artikel darüber), das unzweideutig signalisiert, daß die Frage längst nicht mehr auf einer wissenschaftlichen verhandelt, sondern einer religiös-dogmatischen Ebene durchgeboxt wird. Der Druck, der damit ausgeübt wird, erzeugt notwendigerweise Gegendruck, Skepsis, trotzige Verhärtung, was wiederum den Furor der Gläubigen steigert.
Wie Greta sagt: “This is all wrong.” In der Tat, das ist es, und zwar “very, very wrong indeed.”
Ich für meinen Teil halte das nicht für schlechtes Schauspiel, sondern sehe den verzweifelten Hilferuf eines schwer neurotisierten Kindes, das als lukrativer politischer Spielball mißbraucht wird.
Sie haben meine Kindheit mit Ihren leeren Worten gestohlen. Und dabei bin ich noch eine der Glücklichen. Die Menschen leiden, die Menschen sterben, und die Ökosysteme brechen zusammen. Wir sind am Anfang eines Massensterbens und Sie reden alle nur über Geld und erzählen Märchen vom ewigen Wirtschaftswachstum. Wie können Sie es wagen? Die Wissenschaft ist seit vierzig Jahren eindeutig. Wie können Sie es wagen, immer noch wegzuschauen und hier zu sitzen und zu sagen, dass Sie genug machen, wenn die nötigen Lösungen immer noch nicht da sind?
Marc Felix Serrao hat es treffend kommentiert:
«You have stolen my dreams and my childhood.» Wahre Worte. Aber Greta Thunbergs Kindheit haben all jene Erwachsenen gestohlen, die dem Mädchen große und immer größere Podeste bauen und jedes ihrer Worte als Offenbarung feiern. Diese Hysterie würde jeden Erwachsenen überfordern.
Ich kann die Emotionen Gretas und ihrer Anhänger bis zu einem gewissen Grad nachempfinden. Ich kann mich noch gut an den “Klimawandel” der achtziger und frühen neunziger Jahre erinnern, an die Panik vor dem Anwachsen des “Ozonlochs”. Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW), vor allem aus Spraydosen, so hieß es, seien dabei, die “Ozonschicht der Atmosphäre” zu zerstören, wodurch der Planet dem baldigen Untergang geweiht sei.
Hier ist ein typischer Spiegel-Artikel aus dem Jahr 1988:
Nimmt die Strahlung infolge des Ozonabbaus zu, droht eine Umweltkatastrophe von globalem Ausmaß. Unvermeidlich wären dann eine starke Zunahme von Hautkrebserkrankungen und Augenleiden; eine größere Verbreitung bestimmter Infektionskrankheiten, deren Erreger durch die Haut in den menschlichen Körper eindringen; Ernteausfälle bei strahlungsempfindlichen Kulturpflanzen in unkalkulierbarer Höhe; eine empfindliche Verminderung des Wachstums von pflanzlichem Meeresplankton und damit großflächige Störungen der marinen Ökosysteme.
1989 interviewte der Spiegel Dennis Meadows, den Autor der berühmten Club-of-Rome-Studie “Die Grenzen des Wachstums” (1972). Dieser sah keine Chance mehr, das Ruder herumzureißen, um die ökologische Katastrophe und den Kollaps der “ressourcen-intensiven” Zivilisation aufzuhalten, nicht nur, was das Ozonloch angeht (er denkt noch heute so; eine “globale Mobilmachung” sei vergeblich.)
Jetzt ist es bereits zu spät. Die Umweltbedingungen haben sich schon so verschlechtert, daß wir bald nicht einmal die gegenwärtige Weltbevölkerung ernähren und unseren angenehmen Lebensstandard erhalten können.
Unser Gesellschaftssystem verfügt über eine Dynamik, die sich nicht so einfach stoppen läßt. Die Welt rast wie ein Auto auf einen Wald zu. Auch wenn wir jetzt sofort versuchten, stehenzubleiben, wäre der Bremsweg zu lang. Ein Aufprall läßt sich nicht mehr vermeiden.
Die Fahrgeschwindigkeit des Autos ist entscheidend, nicht die Frage, welcher Baum es denn sein wird. Solange wir weiter auf das Gaspedal treten, könnte es das Ozonloch, die Bodenerosion oder das Verseuchen der Trinkwasserreserven sein, und wenn es gelingen sollte, mit Hilfe modernster Technologien eines dieser Probleme zu vermeiden, wird uns ein anderes einholen.
Übervölkerung, die zwangsläufig zu Armut und Spannungen führt, verschärft schon heute viele Konfliktherde in der Welt.
Ich habe mich lange genug als globaler Evangelist versucht und dabei gelernt, daß ich die Welt nicht verändern kann. Außerdem verhält sich die Menschheit wie ein Selbstmörder, und es hat keinen Sinn mehr, mit einem Selbstmörder zu argumentieren, wenn er bereits aus dem Fenster gesprungen ist.
Ich war etwa so alt wie Greta, als der “Ozonloch”-Hype seinen Höhepunkt erreichte, und ich war zutiefst verängstigt und verzweifelt. Jede Spraydose erschien mir als teuflischer Giftspender, gegen dessen Allgegenwärtigkeit kein Kraut gewachsen war. Ich erinnere mich an ein lähmendes Gefühl von absoluter Ohnmacht und Ausweglosigkeit, das allerdings schon älter als die Ozonloch-Angst war.
In meinem Buch Kann nur ein Gott uns retten? habe ich es beschrieben:
Wer, wie ich in der Ära eines recht behaglichen Biedermeiers aufgewachsen ist, wie es auch das Deutschland Helmut Kohls war, wird sich noch erinnern, wie die materielle Sicherheit mit einer merkwürdigen unterschwelligen Katastrophenangst einhergehen kann. In diesen biedermeierlichen achtziger Jahren habe ich meine Kindheit und mein „goldenes Zeitalter“ verbracht, dessen Idyllen ich jedoch schon früh als fragil und bedroht empfand.
Im Rückblick erscheint es mir seltsam, wie stark und selbstverständlich das Leben von der Dauerpräsenz der Massenmedien geprägt war, die die bürgerlichen Nischen mit fuchteinflössenden Bildern versorgten, einerlei ob man das – damals noch auf wenige Sender beschränkte – Fernsehen oder das Radio andrehte, ob man den Stern oder den Spiegel aufschlug. Die Wohlstandsbehaglichkeit wurde durch Elendsbilder von afrikanischen Hungersnöten und anderen Desastern aus der „dritten Welt“ mit einer gehörigen Portion schlechtem Gewissen gesalzen. Das Bewußtsein einer drohenden ökologischen Gefahr war allgegenwärtig. An beidem waren auf eine zugleich absolute wie ungreifbare Weise irgendwie „wir“ schuld.
Ich hatte dieses Ohnmachtsgefühl auch später noch angesichts anderer, ähnlicher Apokalypsen, die ich herannahen sah. Ich war zornig auf all die lächelnden, entspannten, arglosen Menschen, die sie nicht sahen, die sich partout nicht beunruhigen lassen wollten, die meine Ängste übertrieben und meinen Eifer lästig und fanatisch fanden, und je mehr ich insistierte, umso mehr verschlossen sie sich.
Ich gab ihnen die Schuld, daß kommen würde, was kommen mußte, wenn sie nicht jetzt sofort frei nach Greta Thunberg “in Panik geraten” würden. Würden sie doch endlich aus ihrem fatalen Tiefschlaf erwachen! Dann, und nur dann könnte man den Kurs noch ändern!
Ihre träge Unbeweglichkeit, ihre dümmliche Zuversicht, ihre ekelhaft ironische Skepsis, ihr echtes oder vermeintliches Unwissen empfand ich als eine tödliche Bedrohung: nicht nur “des Planeten”, sondern letztlich auch meiner selbst, denn der Kern der apokalyptischen Bewußtseinsspirale ist letzten Endes Todesfurcht.
Und heute werde ich auf Twitter von Klima-Aposteln angerotzt, wenn ich mich skeptisch, spöttisch und ungläubig zeige. Sie mögen arrogant den Klimawandel leugnen, Herr Lichtmesz, aber wissenschaftlichen Fakten ist das egal und Sie werden eines Tages noch dumm aus der Wäsche schauen, wenn die Naturkatastrophen auch über Ihr freches Haupt hereinbrechen! Ganz so, als hinge es von meinem persönlichen Klimabekenntnis ab, die Katastrophe aufzuhalten.
Auch in Gretas jüngster Rede höre (und sehe) ich vor allem eines: eine beklemmende, obsessive, Todesfurcht, die einem eisernen, erstickenden Griff gleicht, auf die Greta mit dem Tunnelblick eines Menschen blicken mag, der an Asperger-Syndrom leidet (freilich ist sie auch die Gefangene ihrer eigenen Rolle geworden).
Die Todesfurcht, bildlich gemacht durch ein Katastrophenpanorama, ist es letztlich, was alle “Gestalten der Apokalypse” gemeinsam haben, wie ich in meinem Buch schrieb. Es gibt unzählige Varianten.
Der im März dieses Jahres verstorbene Guillaume Faye, Spezialist für Szenarien dieser Art, beschrieb sieben apokalyptische “Ströme”, die sich in naher Zukunft zum Maelstrom des Untergangs vereinigen werden:
Der erste Strom besteht im Zusammenbruch des europäischen Sozialgefüges. Dieser wird durch die Fehlentwicklungen und ‑konstruktionen des Liberalismus verursacht. Als gewichtigsten Faktor sieht Faye die massenhafte Ansiedlung außereuropäischer Völker (die er als „Kolonisierung“ bezeichnet), die zu einer „ethnischen und anthropologischen Metamorphose“ führen wird. Die Ideologie des „Multikulturalismus“ wird die daraus erwachsenden Konflikte nicht bewältigen können, sondern nur noch fördern; steigender Rassenhaß und eine tribalistische Zersplitterung des Gesellschaft werden die Folge sein.
Des weiteren: Die Desintegration der Kernstruktur der Familie. Der Anstieg von Verbrechen und Drogenkonsum. Der Verfall der Bildungssysteme. Der Bruch mit der Weitergabe tradierten kulturellen Wissens und sozialer Normen. Der Anstieg der Armut. Das Verschwinden der Volkskultur, und die Degradierung der Völker zu einer Konsummasse im Bann der „Kultur des Spektakels“ (ein Begriff, den Faye offenbar von Guy Debord übernommen hat).
All dies werde noch verschärft durch den zweiten großen Strom: der demographischen Überalterung des Kontinents, die zum Kollaps der Wirtschaft und der Sozial- und Pensionssysteme führen wird.
Der dritte katastrophische Strom wird aus der fehlgeleiteten und übereilten Industrialisierung der südlichen Hemisphäre des Planeten erwachsen. Ihre Völker hätten ihre traditionellen Kulturen allzu rasch gegen ein trügerisches und brüchiges Wirtschaftswachstum eingetauscht, und damit ein soziales Chaos heraufbeschworen.
Der vierte Strom ist die Gefahr einer Weltwirtschaftskrise, die alle zuvor dagewesenen Krisen dieser Art übertreffen wird.
Der fünfte Strom ist der Aufstieg des religiösen Fanatismus, insbesondere des Islams, der in das Vakuum eines kosmopolitischen und individualistischen Atheismus vorstößt.
Der sechste ergibt sich aus dem religiösen und ethnischen Zusammenstoß von Nord- und Südhalbkugel, der zu Polarisierungen führen wird, die etwa jene des Kalten Krieges noch bei weitem übertreffen werden.
Der siebente Strom ist schließlich die Verschmutzung der Umwelt, durch die das physische Überleben der Menschheit überhaupt aufs Spiel gesetzt wird. Sie sei die Folge des liberal-egalitären Myhos vom universellen technischen Fortschritt, der Wohlstand für die größtmögliche Zahl schaffen will.
Irgendwann vergaß ich das Ozonloch, das allmählich aus den Medien verschwand. Angeblich wurde das Problem durch eine internationale Kooperation von 30 Staaten gelöst, die zu einem Stopp der FCKW-Produktion und damit zur Reduktion der dadurch verursachten Umweltschäden führte. Also hatte der Hype doch einen Sinn? Hat er das auch heute? Können “wir” erneut die Welt retten, die Ozonloch und Waldsterben überstanden hat?
Also: Ja, ich kann Greta Thunberg bis zu einem gewissen Grad verstehen, und ebenso viele ihrer fanatischen Anhänger. Was sie wollen, ist nicht gänzlich verkehrt und hat einen Kern Wahrheit. Und wenn ich auch in der Klimakampagne ein eher finsteres manipulatives Spiel sehe und das Treiben der Thunberg’schen Wiedertäufer mit Gruseln und Befremden betrachte, so halte ich es doch seitens der Rechten für falsch, aus Trotzreflex die globalen Umweltprobleme zu unterschätzen. (Man kann sich etwa von Rolf Peter Sieferle oder Thomas Hoof eines besseren belehren lassen.)
Noch ein Abschnitt aus meinem Buch:
Die Explosion eines Reaktors des sowjetischen Kernkraftwerks Tschernobyl im April 1986 war eines der großen Traumata der Dekade. Es hieß nun, daß sich nukleare Strahlungen über Mitteleuropa ausbreiten würden, die unsere Gesundheit gefährden und unsere Nahrung nachhaltig vergiften. Meine Kindheit wurde zum Teil erheblich von dieser Angst geprägt. Plötzlich waren die dicken, wildwachsenden Heidelbeeren im paradiesischen Kärntner Wald verdächtig. Unsichtbare Gifte konnten sich nun überall, in der Luft, im Wasser, in der Erde, verstecken wie mittelalterliche Teufel. Im Alter von zehn Jahren war ich bereits außerstande, den Anblick einer Landschaft zu genießen, ohne sie als zutiefst gefährdet zu empfinden.
Ich sah in jeder echten oder vermeintlichen Verfärbung eines Teiches, Sees oder Baches, in jedem Plastikbecher, in jeder Aludose in einer Waldwiese, in jedem aus Schornsteinen und Auspuffanlagen aufsteigenden Nebel einen Vorboten der Vernichtung. Jede Motorsäge, jeder fallende Baum klang für mich wie die Hufe der apokalyptischen Reiter. Es schien mir unerklärlich, warum die erhabenen und schönen Dinge so gefährdet, so zerbrechlich sind, und noch unerklärlicher schien mir der blinde und tumbe Zerstörungswille, der über die Welt zu fluten schien. Ich habe diese Empfindung nie verloren. Alles was ich heute denke, schreibe, tue entspringt einer unbelehrbaren und irrationalen Treue zu den Werten, Wahrnehmungen und Gefühlen meiner Kindheit.
Was den Linken der “Klimawandel”, ist uns Rechten “der große Austausch” durch Massenmigration. Das ist sozusagen der “menschengemachte Bevölkerungswandel.” Die Linken halten sich für bessere Menschen, weil sie (angeblich) die ganze Welt und Menschheit retten wollen, und wir (angeblich) schnöderweise nur uns und unsere europäischen Brüdervölker. Hier finden sich ähnliche apokalyptische Szenarien, die den Kollaps der (westlichen) Zivilisation prophezeien (wenngleich aus anderen Gründen), ob sie nun von Jean Raspail oder Jelena Tschudinowa, von Douglas Murray oder Guillaume Faye, von Laurent Obertone oder Michael Ley stammen.
Es gibt auch ein ähnliches Gefühl des Zeitdrucks und der Dringlichkeit – so das Bild Martin Sellners von den jungen Identitären als “letzte Generation”, die vor dem demographischen Kipppunkt noch handeln kann. Auch hier reichen die Prognosen bis in die siebziger Jahre zurück, und spielten bereits in den achtzigern in der rechten Literatur eine erhebliche Rolle (siehe etwa Robert Hepps Die Endlösung der deutschen Frage, 1985).
Ebenso gibt es den Wunsch, wachzurütteln, die Verzweiflung über die Blindheit und Vogel-Strauß-Politik der Normalbürger, die von denselben Medien mit “Antirassismus” gehirngewaschen und wehrlos gemacht werden, die ihnen einblasen, daß Klimademonstrationen und CO2-Steuern (Rituale und Opfer) die Welt auf magische Weise vor dem nahen Untergang retten werden.
Wenn man mich fragt, gibt es für die düsteren Prognosen nach Art des “großen Austausch” leider weitaus bessere und einleuchtendere Argumente (das war nun wohl keine Überraschung), und dennoch sehe ich auf der rechten Seite im Großen und Ganzen keinen mit der “Klimajugend” vergleichbaren Fanatismus oder chiliastischen Rausch. Gottseidank! Sind nicht die Rationalität und Wirklichkeit auf unserer Seite? Dasselbe denken die Jünger Greta Thunbergs.
Im gleichen Maße, in dem die Medien die Klimabewegung anpreisen, und nicht müde werden, deren Ziele zu propagieren, werten sie die Anliegen der “Rechtspopulisten” gegen Massenmigration und für das Bewahren der eigenen Kultur und des eigenen Volkes als “Haß”, “Hetze” und “Angstmache” ab. Greta darf, während sie Antifa-Shirts trägt, zornig sein, den Mächtigen drohen, darf Angst, ja “Panik” vor kommenden Entwicklungen schüren, Martin Sellner nicht. Ihre Angst ist begründet, rational, notwendig, seine Angst pathologisch, irrational, gefährlich.
In denselben Zeitungen, die kein kritisches Wort über den offensichtlichen Irrsinn des Thunberg-Kults verlieren, erscheinen dann Artikel, die vor dem Spiel mit “Gefühlen” durch “Parteien und Politiker” warnen, vor der “Kraft der Angst”, “der Macht der Wutbürger” und der “Erosion der Vernunft.” Das erscheint uns auf der Rechten als erneutes schlagendes Beispiel für das Lichtmesz-Sommerfeld-Gesetz.
Könnte man Greta Thunbergs Rede nicht genauso an die Antreiber und passiven Zuschauer des “großen Austausches” richten?
Sie lassen uns im Stich, aber die Jugend fängt an zu begreifen, wie schwerwiegend ihr Verrat ist. Die Augen aller künftigen Generationen sind auf Sie gerichtet. Wenn Sie uns erneut im Stich lassen, werden wir Ihnen das nie verzeihen. Wir werden Sie damit nicht davonkommen lassen. Hier und jetzt ist der Punkt gekommen, an dem wir die Grenze ziehen. Die Welt wacht auf und Veränderung ist auf dem Weg, ob Sie es wollen oder nicht.
Freilich wird keine UNO-Organisation, kein Weltwirtschaftsforum, kein postkonziliarer Vatikan jemals einen identitären Aktivisten einladen, der so spricht, der mit anderen Worten: deren ureigene Agenda kritisiert.
Der_Juergen
Ich schätze ausnahmslos alle regelmässigen Sezession-Autoren sehr hoch, aber Martin Lichtmesz ist und bleibt der Beste der Besten.