Um diese Fragen dreht es sich im neusten Buch der Berliner Schriftstellerin Monika Maron, Artur Lanz (hier bestellen), das vor kurzem im Fischer Verlag erschien. Dem durchschnittlichen bundesdeutschen Feuilletonisten stößt das Werk sauer auf, denn Maron ist abtrünnig geworden, hat sich mit ihrer vorigen Publikation Krumme Gestalten, vom Wind gebissen in der Reihe EXIL der edition buchhaus loschwitz außerhalb des engen Meinungskorridors des linksliberalen Kulturestablishments plaziert. Das wird postwendend abgestraft.
Bernd Zeller, Karikaturist aus Jena und ebenfalls ein »Abtrünniger«, nimmt den Roman mit in das Buchhaus Loschwitz zur Literatursendung Aufgeblättert. Zugeschlagen – Mit Rechten lesen.
Sezession-Literaturredakteurin Ellen Kositza hat diesmal ein Sachbuch ausgewählt, von dem sie „absolut begeistert“ ist: Als die Nacht sich senkte von Herbert Lackner beschäftigt sich mit der Zwischenkriegszeit, genauer mit dem langsam aufziehenden Nationalsozialismus und wie dessen immer stärker werdender Einfluß und Griff nach der Macht in intellektuellen Kreisen wahrgenommen und verarbeitet wird.
Kositza lobt ausdrücklich den fehlenden moralisierenden Zeigefinger des Buches, Susanne Dagen attestiert dem Buch wiederum zuviel Schlagseite.
Das letzte, von Dagen vorgestellt Buch in der Runde ist Bernd Wagners Mao und 72 Affen, eine bittere Satire, die eine alternative Weltgeschichte schreibt, in der Mao nicht gestorben, sondern 1965 von einem daoistischen Priester in den Zustand der Unsterblichkeit versetzt wurde, während ein Doppelgänger seine Geschäfte weiterführte. Dabei manipuliert er die Weltgeschichte in seinem Sinne.
Das in der 2. Auskopplung der Reihe EXIL erscheinene Buch, kann man natürlich direkt hier, bei Antaios, dem größten konservativen Versandbuchhandel bestellen. Aber genug um den heißen Brei herumgeredet, sehen Sie es sich literarische Gespräch unter den Dreien am besten selbst an:
Wir haben ein neues Vortragsvideo von der jüngsten Sommerakademie auf den kanal schnellroda gestellt. Das Referat zu »Identität und Solidarität« des Sezession-Redakteurs Benedikt Kaiser ist ab sofort allen zugänglich. Entlang seiner jüngsten Buchveröffentlichung Solidarischer Patriotismus. Die soziale Frage von rechts (hier bestellen) zeigt er auf, warum die Kombination von »Identität« und »Solidarität« den Zement einer jeden Gesellschaft bildet:
Die bereits hochgeladenen Vorträge »Ordnungsstaat, Rechtsstaat, Sozialstaat« von Dimitrios Kisoudis und »Rationaler Staat und Stahlhartes Gehäuse« von IfS-Leiter Dr. Erik Lehnert finden Sie hier in meinem Akademiebericht auf Sezession im Netz hinterlegt.
Kurzer Einschub, da der Schweigefuchs mal wieder auf der Tastatur ausgerutscht ist: https://www.zeit.de/2020/42/rechtsextremismus-afd-pegida-identitaere-bewegung-widerstand-gesellschaft
Wer der Wochenzeitung für den grünen Lehrer berechtigterweise keinen Pfennig in den Rachen schmeißt, dem sei aus dem Unfall, der sich Journalismus schimpft, die entscheidende Stelle zitiert: »Jahrelange bürgerschaftliche Proteste gegen das Hauptquartier der Identitären in Halle führten zur Schließung des ›Leuchtturmprojektes‹ der Szene im Mai 2020«
Der ZEIT und dem Schweigefuchs gerne zur Erinnerung:
»Linke Gewalt in Halle – Im Gespräch mit Andreas Karsten«
»Linke Gewalt – Angriffe in Halle/Saale«
Da fragt man sich doch: Sieht so bürgerlicher Protest aus?
Franz Bettinger
Was ist ein Held? Das ist einer, der aus der Masse heraustritt und was riskiert; seinen Ruf, das Leben und alles dazwischen. Das ist ein Held. (NB: Auch Strolche können Helden sein.)