Ökoterrorismus (4/4): Kaczynski und Linkola

Ein "menschengemachter Klimawandel" kann nicht auf "demokratischem" Weg bekämpft werden.

Martin Lichtmesz

Martin Lichtmesz ist freier Publizist und Übersetzer.

An die­ser Ein­sicht führt kein Weg vor­bei, wenn man die Ana­ly­sen und Pro­gno­sen der Kli­ma-Apo­ka­lyp­ti­ker ernst­nimmt. Um dies auf­zu­zei­gen, habe ich in den vor­an­ge­hen­den Tei­len die­ser Serie die Kli­ma­ret­tungs­plä­ne von “grü­nen Kapi­ta­lis­ten” (die Stake­hol­der von Davos) und “Kli­ma­ra­di­ka­len” (wie Andre­as Malm) ein­an­der gegenübergestellt.

Im einen Fall wird ein glo­ba­les tech­no­kra­ti­sches “Manage­ment” als Lösung ange­bo­ten: Ver­ant­wor­tungs­be­wuß­te wirt­schaft­li­che, poli­ti­sche und wis­sen­schaft­li­che Eli­ten arbei­ten flei­ßig an der Ent­wick­lung von “grü­nen Tech­no­lo­gien” und “Net­to Null”, wäh­rend die Mas­sen durch “Nud­ging” und ande­re Arten der sozia­len Kon­trol­le zu kli­ma­freund­li­chen Ver­hal­tens­än­de­run­gen, “Lebens­sti­len” und Kon­sum­ein­schrän­kun­gen bewegt wer­den: Weni­ger kon­su­mie­ren, weni­ger Auto fah­ren, weni­ger Fleisch essen undsoweiter.

Im ande­ren Fall soll eine Kli­ma-Welt­re­vo­lu­ti­on nach sowjet­kom­mu­nis­ti­schem Vor­bild zur Ent­eig­nung und Schlie­ßung kli­ma­feind­li­cher Indus­trien füh­ren, zur voll­stän­di­gen Abschaf­fung von fos­si­len Brenn­stof­fen, zur radi­ka­len Reduk­ti­on des Ver­kehrs­we­sens zu Land, zu Luft und zu Was­ser. Mit im Paket sind typisch lin­ke Ideen: “Kli­ma­ge­rech­tig­keit”, “Men­schen­rech­te”, glo­ba­le Umver­tei­lung von Reich­tum und Gütern, Anti­ko­lo­nia­lis­mus, Anti­ka­pi­ta­lis­mus, Anti­ras­sis­mus usw.

Das Pro­blem für die­se Art von Kli­ma­ra­di­ka­lis­mus ist, daß ihr ein geschlos­se­nes und zah­len­mä­ßig aus­rei­chen­des “revo­lu­tio­nä­res Sub­jekt” fehlt, sozu­sa­gen eine inter­na­tio­na­le Klas­se der “Kli­ma­pro­le­ta­ri­er”. Fri­days for Future, Extinc­tion Rebel­li­on, Ende Gelän­de (und wie sie alle hei­ßen) sind rein west­li­che Phä­no­me­ne, leben vom Medi­en­hype und sind vor allem für jun­ge Men­schen mit “libe­ral guilt”-Symptomen aus bestimm­ten urba­nen, links-bour­geoi­sen Milieus attraktiv.

Auch das “kli­ma­kom­mu­nis­ti­sche” Ret­tungs-Sze­na­rio hängt wie das “kli­ma­ka­pi­ta­lis­ti­sche” davon ab, ob es gelingt, “effi­zi­en­te und nach­hal­ti­ge Tech­no­lo­gien für erneu­er­ba­re Ener­gien” (Elek­tri­zi­tät durch Wind und Son­nen­ein­strah­lung) bzw. “Tech­no­lo­gien zur Koh­len­di­oxid­be­sei­ti­gung” (Andre­as Malm) zu ent­wi­ckeln. Aber wenn sol­che Tech­no­lo­gien mög­lich sind, wer sonst außer der in Davos ver­sam­mel­ten Aris­to­kra­tie der “öffent­lich-pri­va­ten Part­ner­schaft” soll befä­higt sein, sie zu erfin­den, zu pro­du­zie­ren und zu verteilen?

Dies führt uns zu dem mut­maß­li­chen Grund, war­um die radi­kals­ten Kli­ma- und Umwelt­schüt­zer, die Gewalt befür­wor­ten, kei­ne orga­ni­sier­te Anhän­ger­schaft haben und im wesent­li­chen Soli­tä­re geblie­ben sind: Sie haben kei­ne uto­pi­schen oder “huma­nis­ti­schen” Ver­spre­chun­gen anzu­bie­ten; sie träu­men nicht von “grü­nen” Ersatz­tech­no­lo­gien, son­dern wol­len die moder­ne Tech­no­lo­gie über­haupt abschaf­fen; sie ver­spre­chen kei­ne Güter­um­ver­tei­lun­gen und glo­ba­le “sozia­le Gerech­tig­keit”, son­dern ermah­nen zur Rück­kehr zu einem aske­ti­schen, natur­na­hen, arbeit­sa­men, ris­kan­ten Leben, wie es vor der indus­tri­el­len Revo­lu­ti­on üblich war. Eine sol­che Aus­sicht ist ein­leuch­ten­der­wei­se nur für sehr weni­ge Men­schen attraktiv.

Dabei den­ke ich vor allem an zwei Namen: den Ame­ri­ka­ner Ted Kac­zyn­ski (*1942) und den Fin­nen Pent­ti Lin­ko­la (1932–2020).

Der “Unab­om­ber” Kac­zyn­ski ist ein “ech­ter” Ter­ro­rist, der in sei­nem Mani­fest “Die indus­tri­el­le Gesell­schaft und ihre Zukunft” (eine bes­se­re und voll­stän­di­ge­re Über­set­zung gibt es in dem Buch zum Film Das Netz von Lutz Damm­beck) die kom­plet­te Zer­stö­rung des herr­schen­den indus­tri­ell-tech­no­lo­gi­schen Sys­tems forderte.

Im Fal­le von Kac­zyn­ski war nicht nur das unmit­tel­ba­re Lei­den an der Natur­zer­stö­rung trei­ben­de Kraft (wie Jonas Schick hier anmerk­te), son­dern vor allem ein lei­den­schaft­li­cher “anar­chisch-liber­tä­rer” Frei­heits­drang (wor­in er unter ande­rem von Hen­ry David Tho­reau und Jac­ques Ellul beein­flußt war). Die indus­tri­el­le Revo­lu­ti­on war in Kac­zynskis Augen “eine Kata­stro­phe”, die zur see­li­schen und kör­per­li­chen Zer­rüt­tung und Ver­skla­vung der Mensch­heit geführt habe.

In Absatz 169 sei­nes Mani­fests (das 1995 erst­ma­lig publi­ziert wur­de und des­sen ers­te Fas­sun­gen bereits in den sieb­zi­ger Jah­ren ent­stan­den sind) kommt auch der “Kli­ma­wan­del” vor, aller­dings nur als ein destruk­ti­ver Aspekt unter vielen:

Das Sys­tem ist die Ursa­che vie­ler Lei­den in Ver­gan­gen­heit und Gegen­wart auf der gan­zen Welt. Alte Kul­tu­ren, in denen Men­schen Jahr­hun­der­te lang im Ein­klang mit­ein­an­der und ihrer Umwelt leb­ten, wur­den durch den Kon­takt mit der indus­tri­el­len Gesell­schaft zer­stört, und das Ergeb­nis war eine lan­ge Lis­te von wirt­schaft­li­chen, gesell­schaft­li­chen, psy­cho­lo­gi­schen und Umweltproblemen. 

Eine Fol­ge des Ein­drin­gens der indus­tri­el­len Gesell­schaft war, daß über­all in der Welt die natür­li­che Kon­trol­le des Bevöl­ke­rungs­wachs­tums aus dem Gleich­ge­wicht gera­ten ist. Daher die Bevöl­ke­rungs­explo­si­on mit all ihren Fol­gen. Eine ande­re Fol­ge sind die in den ver­meint­lich glück­li­chen Län­dern der west­li­chen Welt weit ver­brei­te­ten psy­cho­lo­gi­schen Krank­hei­ten. Nie­mand kann jetzt schon die Fol­gen des Ozon­lochs, des Treibhaus­ef­fekts oder ande­rer Umwelt­pro­ble­me voraussagen.

Am meis­ten fürch­te­te Kac­zyn­ski jedoch die tech­no­lo­gi­sche “Skla­ve­rei”, wie er expli­zit for­mu­lier­te. Indi­vi­du­en und Grup­pen wer­den durch den “Fort­schritt” ent­wur­zelt, ihrer Auto­no­mie beraubt und uner­bitt­lich den “Sach­zwän­gen” des Sys­tems unter­wor­fen. Sie­he etwa Absatz 130 des Manifests:

Tech­no­lo­gie ent­wi­ckelt sich mit gro­ßer Geschwin­dig­keit und bedroht die Frei­heit an vie­len Stel­len gleich­zei­tig (Über­be­völ­ke­rung, Geset­ze und Vor­schrif­ten, zuneh­men­de Abhän­gig­keit der Ein­zel­nen von gro­ßen Orga­ni­sa­tio­nen, Pro­pa­gan­da und ande­re psy­cho­lo­gi­sche Tech­ni­ken, Gen­ma­ni­pu­la­ti­on, Ein­grif­fe in die Pri­vat­sphä­re durch stän­di­ge Über­wa­chung und Computer). 

Auch nur eine EINZIGE die­ser Bedro­hun­gen der Frei­heit abzu­wen­den, wür­de einen lan­gen und schwie­ri­gen sozia­len Kampf erfor­dern. Die­je­ni­gen, die die Frei­heit schüt­zen wol­len, wer­den von der blo­ßen Anzahl immer neu­er Angrif­fe und der Schnel­lig­keit der Tech­no­lo­gie­ent­wick­lung über­wäl­tigt, sodass sie apa­thisch wer­den und den Wider­stand auf­ge­ben. Auf Erfolg kann man nur hof­fen, wenn das tech­no­lo­gi­sche Sys­tem als Gan­zes bekämpft wür­de; aber dies wäre Revo­lu­ti­on und nicht Reform. 

Wie eine post-tech­no­lo­gi­sche Gesell­schaft aus­se­hen soll, inter­es­siert Kac­zyn­ski dabei weni­ger, als die Dring­lich­keit, das jet­zi­ge tech­no­lo­gi­sche Sys­tem voll­stän­dig zu ver­nich­ten, egal, mit wel­chen Mit­teln. Er ver­spricht kein Uto­pia, kei­ne maschi­nen­be­frei­te Natur-Idyl­le; der Preis der Frei­heit bedeu­tet erneut, den Natur­ge­wal­ten, und mit ihnen Hun­ger, Sturm, Dür­re, Flut, Käl­te, Hit­ze usw. ohne die Hil­fe moder­ner Tech­no­lo­gie gegen­über­zu­ste­hen. Und er ist sich im Kla­ren, daß kei­ne Revo­lu­ti­on unblu­tig und gewalt­frei ver­lau­fen kann.

Art­ver­wandt mit Kac­zyn­ski war der fin­ni­sche Natur­for­scher Pent­ti Lin­ko­la, eine außer­or­dent­lich fas­zi­nie­ren­de Gestalt, der ich 2020 die­sen Nach­ruf und 2021 eine län­ge­res Autoren­por­trait in der Keh­re gewid­met habe. Ich emp­feh­le, die­se Bei­trä­ge zu lesen, da ich im fol­gen­den nur knapp wie­der­ho­len wer­de, was ich dar­in aus­ge­führt habe.

Wie Kac­zyn­ski führ­te auch Lin­ko­la ein kon­se­quent aske­ti­sches, eigen­bröd­le­ri­sches Leben: Jahr­zehn­te­lang leb­te er als ein­fa­cher Fischer in einer klei­nen Holz­hüt­te im Wald unter weit­ge­hen­dem Ver­zicht auf Tech­no­lo­gie und moder­nen Komfort.

Andre­as Malm, Gre­ta Thun­berg, Lui­sa Neu­bau­er oder “Chemsex”-Fan Tad­zio Mül­ler sehen nicht wirk­lich so aus, als wür­den sie viel Lebens­zeit in der frei­en Natur ver­brin­gen – Lin­ko­las furchiges, wet­ter­ge­gerb­tes, erns­tes Gesicht erzähl­te hin­ge­gen eine ganz ande­re Geschich­te. Er leb­te sein Leben lang in, mit und von der Natur, und wuß­te eben­so um ihre erha­be­ne Schön­heit wie um ihre Här­te und Brutalität.

Sein Ansatz war weni­ger phi­lo­so­phisch oder “idea­lis­tisch” als jener des ame­ri­ka­ni­schen Wald­gän­gers; für ihn war tat­säch­lich das nack­te Ent­set­zen über die Ver­nich­tung der Natur, ins­be­son­de­re in sei­ner fin­ni­schen Hei­mat, die ent­schei­den­de Trieb­kraft. Wie Gre­ta Thun­berg glaub­te er, daß die Mensch­heit auf eine bei­spiel­lo­se “Mas­sen­ver­nich­tung”, auf einen gigan­ti­schen öko­lo­gi­schen Kol­laps zusteue­re, und das nicht bloß wegen des “Kli­ma­wan­dels”. Ent­spre­chend radi­kal müs­se gehan­delt werden.

Ver­gli­chen mit Lin­ko­la wir­ken die gän­gi­gen Kli­ma-Extre­mis­ten wie ein Hau­fen vega­ner Plüsch­bä­ren. Wenn Kac­zyn­ski der “Öko-Anar­chist” ist, dann war Lin­ko­la so etwas wie der “Öko-Faschist” unter den Umweltschützern.

Da es ihm völ­lig egal war, was die Öffent­lich­keit über ihn dach­te, konn­te er sich eine bru­ta­le, direk­te Ehr­lich­keit leis­ten. Er hat­te nicht das gerings­te Inter­es­se an “sozia­ler Gerech­tig­keit”, “Men­schen­rech­ten” oder  “Gleich­heit”, und schon gar nicht an der “Demo­kra­tie”, die er als die dümms­te und schäd­lichs­te aller Regie­rungs­for­men ver­ach­te­te, da sie auf den ste­tig wech­seln­den, nar­ziss­ti­schen und maß­lo­sen Begier­den der Men­schen beru­he. Demo­kra­tie sei nichts ande­res als ein “Todes­kult”, eine “sui­zi­da­le Regie­rungs­form”, erfun­den vom “Tyran­nen der Mensch­heit, der west­li­chen Welt.”

Statt­des­sen schweb­te ihm eine rigo­ro­se “grü­ne Dik­ta­tur” vor, in der das Ver­hal­ten des Ein­zel­nen streng kon­trol­liert wird (eini­ge Punk­te ihres Pro­gramms habe ich hier beschrie­ben). Eine sol­che sei not­wen­dig, da die aller­meis­ten Men­schen zum ver­ant­wor­tungs­vol­len Gebrauch ihrer Frei­heit gar nicht befä­higt seien.

2011 äußer­te er in einem Inter­view, “die Frei­heit des Ein­zel­nen ist schlicht und ein­fach die Frei­heit, die Welt zu zer­stö­ren. Das ist die Frei­heit des Men­schen, und so nutzt er sie auch.” Eine Demo­kra­tie, “in der es Kon­sum- und Pro­duk­ti­ons­frei­heit gibt”, sei des­halb “das Schlimms­te, was es gibt. Je dra­ko­ni­scher die Dik­ta­tur, des­to bes­ser”, fuhr er fort, “nur so ist der Mensch gefan­gen und kann nicht so viel Zer­stö­rung anrichten.”

In Lin­ko­las “Öko­dik­ta­tur” wären pri­va­te Kraft­fahr­zeu­ge ver­bo­ten, der Ver­kehr wür­de haupt­säch­lich mit Fahr­rä­dern und Ruder­boo­ten statt­fin­den. Die Nut­zung von Elek­tri­zi­tät wür­de streng ein­ge­schränkt.  Die indus­tri­el­le Pro­duk­ti­on soll­te nur “bei bestimm­tem, gut begrün­de­tem Bedarf gestat­tet” wer­den, wäh­rend das Volk dazu erzo­gen wer­den soll­te, Gebrauchs­ge­gen­stän­de gut zu pfle­gen, um sie mög­lichst lan­ge benut­zen zu kön­nen. Lin­ko­las Spei­se­plan fürs Volk sah neben viel Fisch auch Rat­ten und wir­bel­lo­se Tie­re vor. Der Schul­un­ter­richt soll­te sich auf prak­ti­sche Fähig­kei­ten kon­zen­trie­ren, jeg­li­ches Kon­kur­renz­den­ken soll­te ent­mu­tigt und eli­mi­niert werden.

Lin­ko­las Haupt­sor­ge, für die eben­falls der Staat und die “grü­ne Poli­zei” zustän­dig sein soll­te, war jedoch die Gebur­ten­kon­trol­le. Sein Den­ken kreis­te um die simp­le Fest­stel­lung, daß Wirt­schafts­wachs­tum, Über­be­völ­ke­rung und Natur­schutz nicht mit­ein­an­der in Ein­klang zu brin­gen sind, wor­an auch die aus­ge­klü­gelts­te Tech­nik nichts ändern könne.

Je mehr Men­schen, umso mehr Ressourcen‑, Ener­gie- und Nah­rungs­mit­tel­ver­brauch – eine For­mel, die selbst in vor­in­dus­tri­el­len oder indus­trie­ar­men Gesell­schaf­ten Gül­tig­keit hat. Wie­viel mehr in ener­gie­in­ten­si­ven Zivi­li­sa­tio­nen, die auf stän­di­ges Wachs­tum hin ange­legt sind!

Das ist ein Punkt, der mir unwi­der­leg­bar erscheint.

Daher sah Lin­ko­la in der Über­be­völ­ke­rung die eigent­li­che Mut­ter aller öko­lo­gi­schen (und sozia­len) Pro­ble­me, ob im natio­na­len (eine Bevöl­ke­rung von fünf Mil­lio­nen Fin­nen erschien ihm gera­de­zu fre­vel­haft viel) oder glo­ba­len Rah­men. Sie läge auch dem “men­schen­ge­mach­ten Kli­ma­wan­del” zugrun­de, der nach gän­gi­ger Dok­trin weit­aus weni­ger rele­vant wäre, wenn auf der Erde weni­ger Men­schen leben und ihre “Co2-Fuß­ab­drü­cke” hin­ter­las­sen würden.

Der Mensch galt Lin­ko­la als eine Spe­zi­es unter vie­len inner­halb des Öko­sys­tems, ohne beson­de­re Vor­rech­te gegen­über ande­ren Tier- oder auch Pflan­zen­ar­ten. Das ein­zi­ge, das den Men­schen gegen­über ande­ren Tier­ar­ten aus­zeich­ne, sei sei­ne Fähig­keit zur Pro­duk­ti­on von Kultur:

Was im mensch­li­chen Leben wert­voll ist, das sind, kurz gesagt, Wis­sen­schaft, Kunst, Wer­te­sys­te­me und Zivi­li­sa­ti­on. Aber auch deren Umfang soll­te nicht zu groß sein. Egal, wie wert­voll die Juwe­len der Musik sind, wir haben immer noch zu vie­le Orches­ter und zu vie­le Kom­po­nis­ten und zu vie­le Thea­ter und Maler. Des­halb soll­te es auch an Kul­tur nicht mehr geben, als der Pla­net ertra­gen kann, obwohl der Wert des Men­schen aus­schließ­lich in der Kul­tur liegt.

Wenn eine Spe­zi­es Über­hand nimmt, und das öko­lo­gi­sche Gleich­ge­wicht eines Lebens­raums der­art stört, daß das Über­le­ben ande­rer Arten auf dem Spiel steht, kann und darf sie dezi­miert wer­den (dies for­der­te er übri­gens für die in Finn­land ursprüng­lich raum­frem­den Kat­zen und Nerze).

“Ange­sichts eines erdrü­cken­den Lei­chen­tuchs von sechs Mil­li­ar­den Men­schen, das die Ober­flä­che der Erde bedeckt, mit­samt all ihren For­de­run­gen, ist der Pazi­fis­mus tot”, schrieb der­sel­be Mann, der sei­ne Kar­rie­re als Autor mit pazi­fis­ti­schen Tex­ten begon­nen hat­te. Fol­ge­rich­tig hat er immer wie­der Sym­pa­thien für Ter­ro­ris­ten aller Art geäu­ßert, unter ande­rem für den “Unab­om­ber” Kasc­zyn­ski und die (ver­meint­li­chen) Atten­tä­ter vom 9. Sep­tem­ber 2001.

In der Natur bedeu­tet der Ver­lust von Indi­vi­du­en wenig, solan­ge die Spe­zi­es nicht gefähr­det ist. Nicht anders sah Lin­ko­la die Stel­lung des ein­zel­nen, indi­vi­du­el­len Men­schen, sich selbst kei­nes­wegs aus­ge­nom­men. Die moder­ne Tech­nik hat­te die Balan­ce von Leben und Ster­ben zer­stört, indem sie fata­ler­wei­se Hun­ger, Krank­hei­ten, Kin­der­sterb­lich­keit und ande­re Arten der natür­li­chen Bevöl­ke­rungs­re­duk­ti­on abge­schafft oder zumin­dest abge­mil­dert hatte.

Aus die­sem Grund lehn­te Lin­ko­la auch jeg­li­che “huma­ni­tä­re Hil­fe” für Dritt­welt­län­der ab:

Man muß bei der Gebur­ten­ra­te anset­zen. Nichts ande­res ist wirk­lich nötig, um den Kli­ma­wan­del und die­se Aus­ster­be­wel­len von Tie­ren und Pflan­zen und Pil­zen und all dies zu stop­pen. Dar­um soll man auf kei­nen Fall Gebie­ten, die unter Hun­gers­nö­ten lei­den, von außen Hil­fe leis­ten. Wenn es nicht genug Nah­rung gibt, dann sol­len die­se Men­schen an Hun­ger ster­ben, wie es in der Schöp­fung eben geschieht.

Wo nun der “Kom­mu­nist” Andre­as Malm lan­ge um den hei­ßen Brei her­um­re­det (Gewalt ja, aber nicht gegen Men­schen, Kom­mu­nis­mus ja, aber bit­te kein “Auto­ri­ta­ris­mus”, staat­lich erzwun­ge­ner Aus­stieg aus fos­si­len Brenn­stof­fen ja, aber bit­te nur über demo­kra­ti­sche, par­la­men­ta­ri­sche Pro­zes­se etc.), nahm sich Lin­ko­la kein Blatt vor den Mund.

Aus dem Inter­view von 2011:

Fra­ge: Sie hal­ten es also für legi­tim, Gewalt anzu­wen­den, um die Demo­kra­tie zu been­den und eine Dik­ta­tur zu errichten?

Lin­ko­la: Ja. Kurz gesagt, um Leben zu ret­ten. Wegen der Bevöl­ke­rungs­explo­si­on. Die­se Zah­len sind ein Ding der Unmög­lich­keit, es soll­ten fünf Mil­li­ar­den Men­schen weni­ger sein und dann gäbe es eine gewis­se Hoff­nung auf Fort­be­stand. In jedem Fall sind Dis­zi­plin, Ver­bo­te, Zwang und Unter­drü­ckung gute Kon­zep­te. Ohne sie ist es nicht mög­lich, über das mensch­li­che Wesen nach­zu­den­ken, ich mei­ne in dem Sin­ne, dass das Leben auf der Erde lang­fris­tig fort­be­stehen kann.

Die Kli­ma-Kapi­ta­lis­ten, ‑Sozia­lis­ten und ‑Glo­ba­lis­ten, die heu­te den Kli­ma­not­stand aus­ru­fen, und uns Ret­tung ver­hei­ßen, wür­den nie­mals die Ehr­lich­keit besit­zen, so zu spre­chen. Aber ver­mut­lich mei­nen sie es auch mit der Kli­ma­ret­tung nicht ehrlich.

– – –

Wei­ter­füh­ren­de Links:

Auf­sät­ze von Pent­ti Lin­ko­la (1993–2016) auf Englisch

Pent­ti Lin­ko­la: Can Life Prevail?

Aus­führ­li­ches Por­trait und Inter­view mit dem fin­ni­schen Maga­zin Qua­dri­vi­um (2014)

“Invo­king the Apo­ca­lyp­se: A Pro­me­na­de with Pent­ti Lin­ko­la” (Inter­view, 2011)

Die Keh­re #5: “Öko­lo­gie und Militanz”

Martin Lichtmesz

Martin Lichtmesz ist freier Publizist und Übersetzer.

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Kommentare (44)

t.gygax

1. Juli 2022 12:56

Vegane Plüschbären-das ist gut....Überbevölkerung:da sieht ML nicht, daß das bereits bei Gruhl und seinem "geplünderten Planeten" falsch war. Bei Linkola etc . sehe ich hier eher einen grundsätzlichen Menschenhass, vielleicht auch versteckt eine Verneinung des Lebens. "Die Erde hat genug für die Bedürfnisse aller, aber nicht für die Gier weniger", so ein französischer Ökobauer und Vater von 8 Kindern 1987 zu mir.

Franz Bettinger

1. Juli 2022 13:13

Es ist weder nötig, das Klima ändern zu wollen oder es überhaupt schlecht zu finden - im Gegenteil, es ist bestens und darf gern noch etwas wärmer werden - noch unser Konsumverhalten zu ändern. Das Ganze ist ein Hexentanz um Nichts. Seltsam, dass ML, der beim Coronaschwindel am Ende voll durchblickte, bei diesem 2. Thema, das der deep state aufs Tapet brachte, nicht klarer sieht. Es gibt so Einiges, was auf der Welt zu verbessern wäre, aber nicht das Klima und auch nicht die allgemeine Gesundheit.

ML: Lesen Sie alles nochmal, bitte. Von Anfang an. Ich schreibe nirgendwo, dass ich "das Klima verbessern" möchte.

RMH

1. Juli 2022 13:15

"Eine solche Aussicht ist einleuchtenderweise nur für sehr wenige Menschen attraktiv."

Und evtl. gibt es genau aus diesem Grund auch die "Klimakommunisten". Ich finde es hervorragend, dass M.L. in diesem Beitrag die klar unterscheidbaren Begriffe "Klimakommunismus" und "Klimakapitalismus" in das Feld der politischer Diskussion eingeführt hat (sind das Eigenschöpfungen oder hat das einen anderen Ursprung?), denn damit leuchtet es im wahrsten Sinne des Wortes ein, was hier gespielt wird. Das Auftreten eines Feindes in Form des bösen, totalitären Klimakommunisten lässt die Masse die Pille des softer präsentierten "Klimakapitalismus", der weiterhin Technologie, Fortschritt und Konsum (aber eben anderer) verspricht, leichter schlucken. So wie man in Deutschland in den 20er und 30er Jahren vor die Wahl gestellt wurde, zwischen den bereits durch die russ. Revolution erwiesenermaßen blutrünstigen und die Gesellschaft arm machenden Kommunisten und den vermeintlich den "Laden zusammenhaltenden" Nazis zu wählen und dann schon mit dem berühmten Klammerbeutel gepudert sein musste, um sich nicht für die Nazis zu entscheiden.

Laurenz

1. Juli 2022 13:31

(1)

Auch ein Ted Kaczynski war Heuchler. Statt seine Opfer mit den bloßen Händen zu ermorden, nutzte er Technik zum Bombenbau, weil Technik im militärischen Konflikt, in der gewalttätigen Auseinandersetzung Vorteile verschafft, ebenso wie zahlenmäßige Überlegenheit. Dieser menschliche Wesenszug, nach Vorteilserlangung zu streben, wird bei den Öko-Che-Guevaras total ausgeblendet. 

ML: Nein, das ist in seinem Manifest explizit drinnen, dass sich der Revolutionär der Technik bedienen kann, ja sogar muß, um sein Ziel zu erreichen.

"Wieviel mehr in energieintensiven Zivilisationen, die auf ständiges Wachstum hin angelegt sind! Das ist ein Punkt, der mir unwiderlegbar erscheint."

Das sind die üblichen Parolen von Precht & Indset, die über 0- oder nachhaltiges Wachstum schwafeln, weil sie, wie im Artikel bei Linkola angesprochen, nicht auf des Pudels Kern, die Bevölkerungsexplosion eingehen. Bei einem jährlichen Bevölkerungswachstum von 1%, also 80 Mio. (1x Deutschland) ist mindestens 1% Wachstum nötig, um diese 80 Mio. auch ernähren zu können.

Auf der SiN kann aber nicht wirklich jemand entweder den Groß-Philanthropen, denen ein trotzkistisches Home-Gulag vorschwebt, zustimmen, noch martialischer Handlungsweisen, wie dem Öko-Marxisten Linkola.

ML: Was ist "marxistisch" an Linkola?

Franz Bettinger

1. Juli 2022 13:43

In NZ wollen sie jetzt allen Ernstes eine Furz-Steuer für Rindviecher einführen. Keiner fragt, woher das gefurtze und gerülpste Methan und CO2 der Rinder kommt. Nun, woher kommt es? Die Viecher fressen es, d.h. sie nehmen das böse CO2 (in der gefressenen Zellulose) erst aus der Umwelt (wofür sie belohnt werden müssten), um es dann wieder dahin abzugeben. Haargenau dieselbe Menge, die vorne rein ging, geht aus anderen Löchern wieder hinaus. Ist das alles wirklich so schwer zu begreifen? 

Laurenz

1. Juli 2022 13:47

(2)

Global, wie national, sind CO2-Zertifikate völlig sinnlos, machen nur ein paar Oligarchen reich. Sinnvoll wären Bevölkerungs-Zertifikate, die Staaten mit positiven Bevölkerungswachstum, ob durch Geburten oder Zuwanderung generiert, von Staaten mit negativem Bevölkerungswachstum teuer erworben werden müssen.

Bei CO2 sind nationale Alleingänge, wie die Deutschlands völlig sinnlos. Wo man national etwas massiv bewegen kann, ist unsere Verpackungswirtschaft, die man nachhaltig, basierend auf einem Pfandsystem, umstrukturieren könnte. Beim Online-Handel, Discounter, Geräte-Handel (Saturn/MediaMarkt etc.) mit wiederverwertbaren genormten Verpackungsgrößen könnten wir das (19 Mio. Tonnen Verpackungen) https://www.umweltbundesamt.de/themen/abfall-ressourcen/produktverantwortung-in-der-abfallwirtschaft/verpackungen

einsparen. Wer nicht mitmacht, zahlt eben 1.000% Steuern auf sein Produkt.

Die Grünen Khmer in unserer Regierung machen hier keinen Finger krumm. Hier kann die AfD punkten.

Franz Bettinger

1. Juli 2022 13:48

@ML: Pardon. Ja, Sie haben recht. Sie haben tatsächlich nur (Kaczynski et al.) zitiert. 

Laurenz

1. Juli 2022 14:06

@ML 

Was ist "marxistisch" an Linkola?

1. Die Bereitschaft zum grünen Genocid, zB in Form eines Holodomors.

2. "Je drakonischer die Diktatur, desto besser”, fuhr er fort, “nur so ist der Mensch gefangen und kann nicht so viel Zerstörung anrichten.”

3. "Grüne Polizei" (klingt wie Tscheka & ist wohl auch so gemeint)

4. Hier stellt sich nämlich immer die Frage, wer sitzt im Grünen Politbüro?

ML: Das hat alles nix mit "Marxismus" zu tun, das läßt sich auf jede Art von Diktatur anwenden.

Ich schreibe ja nicht, daß Linkola in allen Punkten Unrecht hat, aber der Weg zu einer gesünderen Umwelt & weniger Bevölkerung muß auch weniger drakonisch möglich sein.

frdnkndr

1. Juli 2022 14:56

Vielen Dank, Herr Lichtmesz, für die aktuelle Artikelreihe - sie gibt wie üblich einige wertvolle Informationen und Denkanstöße.

Unabhängig der divergierenden Ansichten zu dem eigentlich angesprochenen Themenkomplex bin ich etwas irritiert, was das sich auch unter diesem Beitrag hier zeigende allgemeine Textverständnis im Kommentarbereich betrifft - nix für Ungut.

Danke für Ihre Geduld und alles Gute Ihnen.

kikl

1. Juli 2022 15:57

Den Betonköpfe kommt der "menschengemachte Klimawandel" doch wie gerufen. So haben Sie eine Legitimation dafür, ihr Streben nach grenzenloser Macht und totalitärer Kontrolle über die Untertanen, von der Dusche bis ins Fahrzeug, zu implementieren. Wenn es nicht der "menschengemachte Klimawandel" ist, dann springt halt das Corönchen ein. Es ist doch immer das gleiche.

Asenpriester

1. Juli 2022 16:25

Es ist heute nachweisbar, daß die CO² – Lüge erstmals von dem Club of Rome (ein Bankenverein der Hochfinanz) 1975 verwendet wurde, um diese dann in die Umweltprogramme diverser vermeintlicher Grüner Parteien einzuschmuggeln. Dies setzt sich heute bis zum Schwab-WWF fort. Ich gehe weiter davon aus, daß es überhaupt gar keine wirklichen Öko-Parteien gibt, auch die ÖDP nicht, da ist z.B. auch vom Klimageschwafel die Rede. Die sogenannten Grünen waren früher einmal gegen Atomenergie, heute mehrheitlich wegen des angeblichen Klimawandels dafür. Sie waren gegen Gentechnik, z.B. im Essen und Medizin; heute vollkommen dafür, für den Korona-Schwindel, für Gentechnik in mRNA-Impfstoffen und vielen weiteren Irrsinn, z.B. als grüne Kriegspartei auch gerne mal für Kernwaffeneinsätze. Quelle:

GRÜNE - keine Öko-Partei

Hier einige Gedanken zu einer Öko-Diktatur, die es niemals geben kann.  Herbert Gruhl meinte, daß dies ein technizistischer Gedanke sei und nicht realisierbar:

GO! Die Öko-Diktatur von Dirk Fleck 1993

Die heutigen vermeintlichen Öko-Diktaturen sind ökonomische organisierte, (wie vom WWF) kommunistische Diktaturen ohne jegliche bürgerliche Freiheiten.

Niekisch

1. Juli 2022 17:08

Statt uns mit einem tatsächlichen Verbrecher wie Kaczynski oder einem Verbrecher in spe Linkola zu beschäftigen sollten wir besser die eigene Notwende in die Wege leiten.

Ein Fremder aus Elea

1. Juli 2022 17:10

Naja, ich glaube ja, daß es Leuten wie Linkola nur darum geht, dem Leben in Finnland exotische Aspekte abzugewinnen. Um die Natur bin ich nicht besorgt, alles wächst und wuchert, auch der Mensch. Was bedeutet Umweltschutz schon anderes als den Versuch, Zyklen durch Gleichgewichte zu ersetzen? Nicht, daß ich dafür kein Verständnis hätte, aber es gilt die Massenträgheit, präziser, daß, wer auch immer heute die Umwelt auf diese Weise schützte, nur das Feld für jene räumte, welche es nicht tun. Kaczynski versteht das durchaus, er argumentiert auch eher umgekehrt, also Zyklen bewußt zu verschärfen, er schätzt die Grünen nicht, weil sie die Umwelt schützen, sondern weil ihre industrielle Planung gerade nicht nachhaltig ist und also die Möglichkeit eines Kulturkollaps' eröffnet. Er möchte im Grunde nur so schnell wie möglich durch die industrielle Phase durch, weil er meint, sie degeneriere den Menschen. Ich glaube aber nicht, daß die Kultur in die Steinzeit zurückkollabieren kann. Wissen ist zu mächtig.

wbs47

1. Juli 2022 17:13

Ich bin immer wieder verwundert, daß sich selbst Leute wie der Autor einer derart unsauberen (erneuerbare Energien) Sprache bedienen, aber bei anderen Begriffen (marxistisch etc.) auf die Korrektheit der Ausdrücke achten.

Dabei ist das bei Fragen der Naturwissenschaften noch simpler als bei gesellschaftspolitischen. Mit einem ungleich größeren Konsens als beim "Treibhauseffekt von CO2" ist es schlicht falsch, von erneuerbarer Energie zu sprechen!

ML: Den Ausdruck "erneuerbare Energien" habe nicht ich gebraucht, sondern Andreas Malm. Sorgfältiger und sinnentnehmend lesen, hilft weiter.

Selbst wenn beispielsweise der Wind durch die atmosphärischen Prozesse immer wieder "neu entsteht", ist das "Ernten" von Teilen der sonst energiereicher durchs Land blasenden Winde ein Eingriff in das Ökosystem. Es gibt erste Forschungsergebnisse über entsprechende Folgen.

Unabhängig von sämtlichen Ideologien hat der "Verbrauch" von Energie Auswirkungen auf die Energiequellen. Und wenn laut der Chaos-Theorie der Flügelschlag eines Schmetterlings Entstehung, Größe und Zugrichtung eines Hurricanes beeinflussen kann, dann sind sämtliche Grünen (inklusive Wähler) Dummschwätzer, wenn sie die Einflüsse von Energie-Entnahmen absolut ignorieren.

 

Nordlicht

1. Juli 2022 19:36

Man beschäftigt sich hier ausführlich mit zwei kranken Hirnen, die zur Ermordung von Menschen aufrufen mit der Begründung, es gäbe zuviele. Eine menschenärmere, möglichst menschenfreie Natur, könne, so die These, nur dann sich erhalten, wenn der Mensch seine technische - d.h. auch geistige - Etwicklung einstellt, dazu sich der Fortpflanzung enthält.

Gruselig, diese Argunente. Ähnlich gruselig finde ich die natur- und wissenschaftsfeindlichen, ja menschenverachtenden Thesen der Genderisten. 

Ob das gegenwärtige Ökosystem 10 Mrd. Menschen aushält und welches andere sich dann entwickeln wird, kann Niemand wissen; das gilt insbesondere für den Einfluss der von Menschen freigesetzten Treibhausgase. Die von den behandelten Einzel-Terroristen wie auch den Öko-Stalinisten verlangten "Maßnahmen" würden Lebensbedingungen schaffen, die nicht mehr menschenwürdig sind. 

Nordlicht

1. Juli 2022 19:36

(2)

Ob eine zentralistsiche High-Tech-Klima"rettungs"-Strategie technisch funktionieren würde, ist zweifelhaft. Sicher scheint mir aber, dass sie politisch-organisatorisch unrealistisch ist. Selbst wenn Schwab&Co die westlichen Staaten ins Boot bekämen, wurde China sicherlich keine Macht abgeben.

Wenn Entwicklung der Menschheit zu einem Kollaps führt, so wird er kommen. Ihn mit den dargestellten Rezepten versuchen aufzuhalten, erscheint mir wie ein Selbstmord aus Angst vor dem Tod.- 

(Im Übrigen halte ich weder die Bevölkerungszahl noch die Klimaentwicklung für so gefährlich, dass die die menschliche Existenz bedroht.)

Mitleser2

1. Juli 2022 20:10

@Niekisch: "Statt uns mit einem tatsächlichen Verbrecher wie Kaczynski oder einem Verbrecher in spe Linkola zu beschäftigen sollten wir besser die eigene Notwende in die Wege leiten."

+1

Hier werden Verbrecher unnötigerweise thematisiert.

Utz

1. Juli 2022 20:24

@ t.gygax

>>"Die Erde hat genug für die Bedürfnisse aller, aber nicht für die Gier weniger"<<

Der Spruch ist definitiv falsch. Wie viele sind denn "aller"? 30 Milliarden? Wenn es immer mehr Menschen werden kommt der Kollaps mit und ohne Gier.

>>Linkola:... In jedem Fall sind Disziplin, Verbote, Zwang und Unterdrückung gute Konzepte. Ohne sie ist es nicht möglich, über das menschliche Wesen nachzudenken, ich meine in dem Sinne, dass das Leben auf der Erde langfristig fortbestehen kann.<<

Man könnte sich auch auf den Standpunkt stellen, daß absolut stabile Kreisläufe mit den physikalischen Gesetzen nicht vereinbar sind. Die Zeit ist nicht umkehrbar. Warum muß das Leben auf der Erde LANGFRISTIG fortbestehen? Wer auf der Erde lebt muß schuldig werden, in der Beziehung daß er anderen Chancen wegnimmt. Damit plädiere ich nicht für eine die Menschheit ausrottende Dummheit, aber dafür die dummen Sprüche von "die Erde retten" bleiben zu lassen.

deutscheridentitaerer

1. Juli 2022 21:11

Mit Linkola kann ich nichts anfangen. Mich interessiert die Natur nicht auf diese Art als Selbstzweck. Und überhaupt, auch der Mensch ist "Natur" und auch die Bevölkerungsexplosion einer Art mitsamt der Vernichtung anderer Arten kommt in der Natur ständig vor.

Im Gegensatz dazu sind die de-growth-Phantasien der Linkolas und anderer zutiefst unnatürlich. Und was soll überhaupt der Sinn sein, als Menschheit in einem bewusst deprivierten Zustand zu vegetieren? Da kann man es auch gleich sein lassen.

Die negativen Folgen des technischen Fortschritts sind ja sehr real und es mag sein, dass irgendwann auch die energetischen Ressourcen zu Ende ausgebeutet sein werden. Dann kommt der Crash im Sinne Linkolas ganz von alleine. Es ist daher sinnlos und Selbstmord aus Angst vor dem Tod, ihn vorher herbeiführen zu wollen.

Laurenz

1. Juli 2022 21:54

@wbs47

An sich nichts gegen Ihren Beitrag, aber tausende von Jahren sind wir gesegelt, was sehr personalintensiv ist. Ich finde das hier schon interessant https://1e9.community/t/dieses-futuristische-schiff-ist-ein-segelfrachter-der-2024-vom-stapel-laufen-soll/8684

Der Unterschied zwischen MLs & meiner Position ist, daß ich den Marxismus grundsätzlich als gewaltaffin ansehe.

@Nordlicht

Eine gewaltfreie Verringerung der Erdbevölkerung ist nicht gruselig. Da man zur Organisation von Klimagipfeln in der Lage ist, wäre man auch in der Lage die Bevölkerungsreduktion international zu besprechen & zu regeln. Das scheint politisch aber gar nicht gewollt. Wenn, ist das nur bei uns ein Thema, was mich zu der Meinung veranlaßt, daß explizit wir vom Angesicht des Planeten verschwinden sollen.

@Mitleser2 @Niekisch

Hier werden Verbrecher unnötigerweise thematisiert.

ML hat nicht thematisiert, sondern uns, im aktuellen Bezug zu Straßenklebern & gewaltaffinen Äußerungen von Langstrecken-Luisa, vom Ökoterrorismus berichtet. ML fehlt, wie allen im Westen, der Bezug zum Osten. In der russischen Taiga leben viel mehr Aussteiger als im gesamten Westen, eben nur ohne Sendungsbewußtsein.

wbs47

1. Juli 2022 23:30

@ML

Pardon, da habe ich doch glatt die Anführungsstriche als Kennzeichnung des Zitats übersehen!

@Laurenz

Windmühlen der vorigen Jahrhunderte sind ebenso wie die damaligen Segelschiffe die berühmten Peanuts gegenüber der heutigen  - und erst recht der geplanten - Energieentnahme. Wenn dann noch moderne Frachtensegler dazukommen, kann man nicht mehr so locker davon ausgehen, daß die Summe der Entnahmen ohne Auswirkungen bleibt. Das ist da nicht anders als bei den Größenordnungen des CO2-Ausstoßes.

Volksdeutscher

1. Juli 2022 23:47

Nachtrag für @Niekisch, 1. Juli 2022 10:48 

Ihre Ausführungen habe ich zuerst mißverstanden, da man sie auch so verstehen kann, wie ich sie verstanden habe. Nach Ihrer Erwiderung jedoch verstehe ich sie so wie Sie es eigentlich gemeint haben. Danke Ihnen, ich bin erleichtert, der restliche Tag ist gerettet.

Franz Bettinger

2. Juli 2022 00:15

https://www.youtube.com/watch?v=o-7_OqdlrsE  Das einzig Erstaunliche ist, dass es einen Expertenrat braucht, bei dem die "Experten" nach Monaten zu der Erkenntnis kommen, zu der jeder halbwegs gebildete Mensch längst gekommen ist: Der C-Schwindel hat zu keinem einzigen Zeitpunkt empirische Wirksamkeitsnachweise erfüllt, war also nur Vodoo, sehr teuer, sehr schädlich & sehr tödlich. Und Karl Kifferkopf Lauterbach macht trotzdem weiter. Leute, riegelt das Regierungsviertel ab und ihr habt eine geschlossene Anstalt. (https://www.youtube.com/watch?v=414RynS0x9A)

Ein Fremder aus Elea

2. Juli 2022 06:23

wbs47,

zu "Energieentnahmen" gilt 1. der Energieerhaltungssatz und 2. die entropische Gleichwertigkeit von elektrischer und mechanischer Energie, oder anders ausgedrückt: Wenn Autos mit Windstrom angetrieben werden, wird der Wind, der das Windrad antreibt, nur mit Hilfe elektrischer Leitungen in den Windzug, den das vorbeifahrende Auto verursacht, umgewandelt (minus der Wärme, welche die Reifen abgeben). Das Problem bei all dem sind natürlich die Arbeitsprozesse, welche Windräder, Autobatterien, Solarzellen und so weiter herstellen. Aber wenn's auch sonst keinen Sinn macht, läßt's sich doch wenigstens als eine Art Vorratshaltung betrachten.

RMH

2. Juli 2022 10:13

"unnötigerweise thematisiert."

cancel culture von Rechts? Man spricht - weil ja Verbrecher - nicht darüber, aber Ideen, Gedanken, "Manifeste" etc. von denen, über die man nicht spricht, finden sich im aktuellen Panik-Radikalismus der Ökö- Kommunisten wieder, der irgendwann nicht nur an den Rändern in Gewalt enden wird. Und nichts anders als das zu beschreiben, hat M.L. gemacht.

 

Umlautkombinat

2. Juli 2022 10:23

"der Wind, der das Windrad antreibt, nur mit Hilfe elektrischer Leitungen in den Windzug, den das vorbeifahrende Auto verursacht, umgewandelt (minus der Wärme, welche die Reifen abgeben)"

Der groesste Teil wird in die kinetische Energie von meinetwegen zwei Tonnen Blech + Inhalt umgewandelt (was ja auch der Zweck ist). Das Luftzueglein des Autos ist insofern kein Aequivalent zur abgeschoepften Energie des Windes durch das Windrad welche da vorher zu Strom wurde.

Natuerlich gilt immer Energieerhaltung, der Entnahmestandpunkt ist hier aber gerechtfertigt, weil es eben um Abbruch, Reduzierung oder Umleitung von Luftstroemungen geht. Und dazu gibt es schon Interessantes zu sagen, wie eben z.B. die Austrocknungseffekte in Lee und andere Dinge mehr.

Laurenz

2. Juli 2022 10:43

@Franz Bettinger

Was extrem auffällt, im Grunde schon ins absurde abgleitet, ist die Informationsdifferenz bei der Hofberichterstattung. 

Das bringt der der Relotius https://www.spiegel.de/politik/coronavirus-diese-massnahmen-fordern-die-laender-von-der-bundesregierung-a-af6b4238-acbd-4fba-a2c4-d390c6b41cb6

sonst nix.....

Und das die alternativen Medien:  https://www.heise.de/tp/features/Sachverstaendigenrat-zu-Corona-Massnahmen-Wir-haetten-vieles-besser-machen-koennen-7160310.html

https://jungefreiheit.de/politik/deutschland/2022/covid19-massnahmen-waren-weitgehend-wirkungslos/

https://www.tichyseinblick.de/meinungen/der-corona-rat-bleibt-zahm-sein-bericht-ist-trotzdem-vernichtend/

https://www.alexander-wallasch.de/gesellschaft/evaluierungsbericht-das-gigantische-massnahmen-desaster-in-ausfuehrlicher-analyse

wbs47

2. Juli 2022 10:57

@Fremder...

"minus der Wärme, welche die Reifen abgeben...", mal abgesehen davon, daß das beileibe nicht der einzige "Energieverlust" in der langen Kette der Umwandlungen ist, bleibt die - bei entsprechenden Größenordnungen - unberechenbare Auswirkung auf die ohne Entnahme anders verlaufenden atmosphärischen Abläufe. Selbst ein durch reine Wasserkraft elektrisch angetriebenes Boot kann dem Fluss nicht die Energie zurückgeben, die dem Fluss vorher "gestohlen" wurde. Menschliche Eingriffe sind NIE folgenlos! Womit ich nicht sage, daß der Mensch nicht in Naturkreisläufe eingreifen darf. Er darf nur nicht so tun, als gäbe es mal Auswirkungen und mal nicht. Und schon der Begriff der "erneuerbaren Energien" ist da ein riesiger Hoax!

Gustav

2. Juli 2022 11:53

Was Menschen wie Linkola übersehen, ist, daß sie nicht die Herren der neuen Ordnung wären. Freies Leben in einer Waldhütte, sich Fische aus See und Meer holen, wie es einem gerade beliebt, überhaupt seine Lebensentscheidungen frei treffen zu können, wäre in so einem System überhaupt nicht möglich. Sein ganzes bekanntes Leben hätte er nicht führen können. Er bemerkt nicht, das er in einem Paradies lebt, sich aber einen Gulag wünscht. Bei Wünschen für die Zukunft sollte man vorsichtig sein, sie könnten eintreten...

Gustav

2. Juli 2022 12:13

Die ganzen Auswüchse kommen von unserem Geldsystem. Man muß über vieles gar nicht mehr reden, wenn man sich endlich damit befassen würde.

https://morgenwacht.wordpress.com/2017/04/20/die-geschichte-des-geldes-teil-1/

https://morgenwacht.wordpress.com/2017/04/21/die-geschichte-des-geldes-teil-2/

https://morgenwacht.wordpress.com/2017/04/23/die-geschichte-des-geldes-teil-3/

Niekisch

2. Juli 2022 13:16

"der restliche Tag ist gerettet."

@ Volksdeutscher 1.7. 23:47: Und weitere Tage vielleicht auch, wenn die Zeit des 2. Durchgangs der Ideen meiner Elterngeneration am Horizont aufleuchtet: möglichst viel Autarkie, Einbindung der technischen Errungenschaften in die Natur, Erhöhung der indigenen Kinderzahl, Charakterschulung für Sozialität, Beschränkung der Stadtgrößen, mehr Freizeit für kulturelle Interessen, Durchlässigkeit in der Bildung, eben "volksdeutsch" entsprechend Ihrem nn, aber in Bescheidenheit ohne Herabsetzung anderer Menschen, ohne imperialistische Anwandlungen.

 

 

Imagine

2. Juli 2022 13:30

Umweltschutz ist zu sinnvoll und daher unterstützen, weil er zum Überleben der Menschheit notwendig ist.

Aber das, was wir heute an Öko-Aktivisten sehen, angefangen vom Club of Rome bis zu FFF, ist ein Sammelsurium, von Manipulateuren, Psychopathen, Irrationalisten, Wissenschaftsignoranten und Verbrechern.

Die Unterscheidung zwischen „Klimakapitalisten“ und „Klimakommunisten“ bringt m.E. wenig, da beide Seiten irrationale, wissenschaftsfeindliche und letztlich menschenfeindliche Konzepte vertreten.

„Klimafaschisten“ sind nahezu alle, weil sie – aus unterschiedlichen Motiven - ihre Vorstellungen und Ziele von Klimapolitik repressiv und freiheitsfeindlich umsetzen wollen.

Zwar glauben viele der Klimaidioten, was sie propagieren, aber es gibt auch Zyniker.

Dieser Zynismus der Herrschenden - und damit deren Intelligenz - werden häufig unterschätzt, denn die sind nicht so dumm, selbst zu glauben, was heute an Klima-Nonsens verbreitet wird. Sie machen weiter ihre Weltraumtagesausflüge, fahren ihre Mega-Yachten mit Dieselmotoren und fliegen mit ihren Privatjumbos um die Welt. Sie betreiben weiterhin ihren Rechtsnihilismus, machen ihre profitablen verbrecherischen Geschäfte und betreiben Menschenhandel und Missbrauch von Menschen. Mit der Zukunft der Menschheit verfahren sie nach dem Motto: „Nach uns die Sintflut!“

Mitleser2

2. Juli 2022 13:40

@RMH: wenn ich der Meinung bin, dass etwas unnötig thematisiert wurde, hat das mit cancel culture von rechts nichts zu tun.

Mir passt die ganze technik-kritische bis -feindlich Richtung nicht, die via "Die Kehre" etc propagiert wird. Und ich habe da durchaus Statements, die Malm relativiert haben, so etwa wie "wir haben auch etwas gegen Pipelines".

Ich bin gespannt, wie die Bevölkerung wirklich auf die Deindustrialisierung reagieren wird.

Laurenz

2. Juli 2022 13:43

@WBS47 @Ein Fremder aus Elea

Wir verstehen zwar, was Sie meinen, aber Sie haben weitestgehend Unrecht.

Die Wärme, das Pflanzenwachstum, Photovoltaik, das Wetter, wie das Klima, inklusive des Windes, werden weitestgehend von der Sonne & ihrer Nähe zu uns bestimmt, was auf dem Planeten Mars schon eklatant abnimmt. NASA-Ingenieur Jeffrey Rusick erklärt hier die Problematik dieser abnehmenden Sonnenenergie für Satelliten & Rover auf dem Mars, wie weiter von der Sonne entfernt liegenden Planeten (Welten). Man behilft sich hier, mehr schlecht als recht, mit Radioisotopen.

https://youtu.be/mfR82NX58Bo (00:14:37)

Und, WBS47, auf der Erde scheint die Sonne jeden Tag neu, ist also so gesehen, die erneuerbare Energie überhaupt, auch dann, als es uns noch nicht gab oder einst wieder ohne uns sein wird.

RMH

2. Juli 2022 15:34

"Die Unterscheidung zwischen „Klimakapitalisten“ und „Klimakommunisten“ bringt m.E. wenig,"

@I., die Unterscheidung ist gut und erhellend, da sie uns zeigt, dass die von den Klimakapitalisten medial unterstützten Klimakommunisten den Zweck haben, dass sich am Ende die Klimakapitalisten durchsetzen. Und in dieser inszenierten Auseinandersetzung sind alle, die bei keinem dieser Lager mitmachen, kleine Zuschauer.

"Mir passt die ganze technik-kritische bis -feindlich Richtung nicht, die via "Die Kehre" etc propagiert wird."

@Mitleser2, da bin ich bei Ihnen, auch wenn ich ästhetisch und literarisch durchaus ein kleines Faible für Thoreau habe und Menschenmassen meide. Im Sinne der Mosaik-Theorie meint man eben ein vielschichtiges, rechtes Angebot machen zu müssen, aber im Grunde ist Technik artspezifisches und damit artgerechtes Verhalten der Spezies Homo Sapiens.

Umlautkombinat

2. Juli 2022 15:45

Laurenz, jetzt vermischen Sie Diskussionen. Es geht doch nicht darum, dass die Sonne ursaechlich fuer Athmosphaerenbewegungen ist. Das ist sie zwar auch, heisst aber nicht, dass man in dieses spezielle System Wind nicht ganz allein menschenverursacht hineingreifen kann. Die falschen Varianten darunter bleiben in ihren Wirkungen bestehen, auch wenn die Sonne den naechsten Tag wieder neu auf die Windraeder sieht.

Das gesagt, stoert mich unsubstanziierte pauschale Technikfeindlichkeit, wie hier auch schon kritisiert, ebenfalls. Klar kann man Windraeder hinstellen, man kann auch Genetik betreiben und wird das alles weiter tun. Die Paste bekam man nie wieder in die Tube, nicht dem einzigen Grund, s. letzten Satz meines Kommentars. Man kann nur den Umgang damit beeinflussen. Der bestimmt, nach welchen Prinzipien und mit welchen Folgen das passiert. Ideologie welcher Art auch immer ist dabei eine der fehleranfaelligen Handlungsgrundlagen, Gier ist eine andere. Diese selektieren mit Sicherheit immer die duemmsten Auspraegungen. Heisst aber gar nicht, dass man es nicht auch anders realisieren koennte.

Laurenz

2. Juli 2022 16:00

@Niekisch @Volksdeutscher

Ihr Beitrag ist zwar nett zu lesen, aber bleibt eben Utopie.

Erhöhung der indigenen Kinderzahl

widerspricht

ohne imperialistische Anwandlungen

Wir sind ein kleines Land & völlig übervölkert. (Die Nummer mit dem Lebensraum hatten wir schon mal.) Wir brauchen keine Steigerung dessen, sondern dringend Abwanderung, am besten jener, die noch nicht so lange hier leben. Die wesentlich gesündere Bevölkerungsdichte Frankreichs von 103 Einwohnern pro Quadrat-KM, die im Vergleich immer noch extrem hoch ist, bedeutet eine Einwohnerzahl Deutschlands von 35 Mio.

@Mitleser2 @RMH

Mir passt die ganze technik-kritische bis -feindlich Richtung nicht, die via "Die Kehre" etc propagiert wird.

Was sollen wir mit solch pauschalen Keulen im Rundumschlag anfangen? Das ist unsachlich. Zitieren & beziehen Sie Sich bitte auf Aussagen oder Artikel in der Kehre.

Sonst bleibt Ihr Beitrag wertlos & Zeitverschwendung für jeden Leser.

Imagine

2. Juli 2022 16:05

1/2

Europäische Menschen halten sich für aufgeklärt und deshalb dem Rest der Menschheit überlegen.

Die Aufklärung betraf aber nur einen kleinen Teil der Menschen, nämlich insbesondere das wissenschaftlich und technisch gebildete Bürgertum, hingegen war es der überwiegende Teil des Adels nicht, auch nicht die bäuerliche Bevölkerung und nicht die Mehrheit des Industrieproletariats, denn nur eine Minderheit hatte so etwas wie eine „Arbeiterbildung“ erfahren.

Der WKI und WKII sowie die Faschismen belegen den Mangel an Aufklärung bei der überwiegenden Mehrheit der Bevölkerung. Das waren Selbstzerstörungsprozesse.

Im Rahmen der europäischen Zivilisation erscheint als am wenigsten aufgeklärt und noch immer Formen quasi mittelalterlich-religiösen des Glaubens anhängend die Bevölkerung der USA.

Dies zeigen Überzeugungen, wie dass die USA „God‘s Own Country“ und von Gott zur Weltherrschaft bestimmt seien (cf.„America First!“), die Prohibition gegen den „Teufel Alkohol“, die massenhafte Beschneidung von Jungen zur Verhinderung des Onanierens, die McCarty-Ära und sonstige quasi religöse Irrationalitäten, Gender-Wahn oder rigides Abtreibungsverbot.
 

Imagine

2. Juli 2022 16:08

2/2

Besonders hervorzuheben ist der wahnhafte Anti-Kommunismus der USA und ihrer transatlantischen Anhängerschaft, das atomare Wettrüsten mit Overkill, die ständigen imperialistischen Kriege und nunmehr die reale Kriegseskalation mit Waffenlieferungen und Sanktionen gegen Russland. Und auch gegen China gibt es eine ständige Kriegstreiberei mit ideologischen und wirtschaftlichen Mitteln sowie durch geopolitische Militärpolitik und Aufrüstung.

Auch die Biowaffen-Strategie im Rahmen des Corona-Wahn-Szenarios ist ein Ausdruck des Verlusts geistiger Gesundheit und destruktiver Menschenfeindlichkeit, wobei hier bekanntlich amerikanisches Kapital zu den ganz großen Gewinnern gehörte. Der Gesamtprozess führt jedoch in ein Selbstzerstörungsszenario.

Auch der Öko-Klima-Wahn muss in diesem Kontext gesehen werden. Und weil der Westen sowohl bei den Massen wie auch Eliten heute von Irrationalismen beherrscht ist, wird er gegen das von wissenschaftlich-rationalen Eliten geführte China verlieren.

wbs47

2. Juli 2022 16:45

@Laurenz

Ich lese Ihre Querdenker- (eigentlich Geradeausdenker-)Kommentare immer mit viel Genuss.  Aber Ihre Aussage zur "erneuerbaren Sonnenenergie" zeigt wohl doch ein paar fehlende Semester Wärmetechnik und andere Naturwissenschaften. Warum wohl stirbt die Erde nicht den Wärmetod, wenn jeden Tag eine Unmenge von Strahlungsenergie der Sonne unseren glücklichen Planeten erreicht? Da gibt es nämlich ein wunderbares Strahlungsgleichgewicht. So gesehen haben wir nichts zu "verschenken" und alles was wir an diesem Gleichgewicht "rumfummeln", hat Wirkungen. Wenn diese in Summe klein sind (Lagerfeuer des Steinzeitmenschen usw.), fällt das nicht weiter ins Gewicht. Übrigens argumentieren die CO2-Katastrophenprediger ja auch gerade damit, daß die Menschen durch ihren zusätzlichen Eintrag das Gleichgewicht empfindlich stören. Nur gilt diese Betrachtung für die nur dort, wo die es wollen und gegen die Menschen verwenden können. Auf nichts anderes als diese Rosinenpickerei will ich immer wieder aufmerksam machen.

Ein Fremder aus Elea

2. Juli 2022 18:44

Zu Kaczynskis Beitrag zur Zivilisation.

Er ist ein passabler Psychologe, dessen Einsichten dabei helfen können, eine vernünftige Lebensreform auf den Weg zu bringen. Er analysiert die Falle, welche sich der technische Ehrgeiz gestellt hat, durchaus zutreffend. Und das ist schon mehr, als was die meisten Denker heute zu Stande bringen. Aber Leute umzubringen, damit die eigenen Schriften veröffentlicht werden... Naja, nach ein paar Toten hat die New York Times klein beigegeben und sie veröffentlicht. Mafiamethoden gepaart mit dem Ego des jüngsten Mathematikprofessors, den die Universität Berkeley je hatte. Aber anschließend abstreiten, daß er's geschrieben hat. Erinnert mich irgendwie an Christopher Plummer in Dragnet.

Volksdeutscher

2. Juli 2022 23:59

@Niekisch - "....aber in Bescheidenheit ohne Herabsetzung anderer Menschen, ohne imperialistische Anwandlungen."

Falls ich damit gemeint sein sollte, müßte ich Sie fragen, in welchem meiner Kommentare Sie soetwas fündig geworden sind. Im übrigen denke ich, daß man sowohl nach oben als auch nach unten Ausschau halten muß, um seine gerade gültigen Grenzen zu bestimmen. Das hat mit Aufwertung der einen, die über einen und Herabsetzung der anderen, die unter einem sind, nichts zu tun. Aber vielleicht meinen Sie etwas Anderes.... soetwas wie Lakonie, Zynismus, Ironie, Sarkasmus oder Sardonismus. Wenn ja, dann haben Sie recht.

Mitleser2

3. Juli 2022 10:23

@Laurenz, sehen Sie's doch locker. Sie verwenden doch auch ab und zu "pauschale Keulen im Rundumschlag".

Aber ernsthaft, und ich mache das gar nicht an Die Kehre fest: Ich sehe bei den rechten Ökologen eine Tendenz, unterschwellig zu viel Verständnis aufzubringen für Leute, wie sie ML in seinen vier Beiträgen beschrieben hat. Damit springt man aber auf den grünen Öko-Klima-Wahn und den grünen Deindustrialisierungswahn auf. Kann man das als Rechter wirklich wollen? Warum sollte sich für Rechte "Fortschritt" so manifestieren?

pasquill

3. Juli 2022 11:30

Sehen Sie eine Möglichkeit, die Schriften Linkolas in einer guten deutschen Ausgabe zu veröffentlichen?

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