“Heißer Herbst” – Der Widerstand hat “übersommert”

Trotz erster erfolgreicher Demonstrationen in Deutschland und Österreich ist der „Heiße Herbst“ derzeit noch ein Schlagwort.

Martin Sellner

Martin Sellner ist Kopf der österreichischen Identitären Bewegung.

Das Angst­sze­na­rio der Eli­ten ist bis­lang nicht ein­ge­tre­ten, das Ver­spre­chen des Wider­stands muß auf den Stra­ßen noch ein­ge­löst wer­den. Die ers­ten Kund­ge­bun­gen las­sen bereits jetzt drei Schluß­fol­ge­run­gen zu.

Zual­ler­erst muß man klar­stel­len: die ers­ten Groß­kund­ge­bun­gen im Sep­tem­ber waren immer schon Test­läu­fe. Sie zei­gen, ob dem Wider­stand das „Über­som­mern“ gelun­gen ist. All­zu­oft schla­fen über die war­men Mona­te Kom­mu­ni­ka­ti­on und Rou­ti­ne außer­par­la­men­ta­ri­scher Orga­ni­sa­tio­nen ein, was zur Auf­lö­sung der Wider­stands­struk­tu­ren führt.

Davon war nichts zu bemer­ken. Die Dezen­tra­li­sie­rung und Regio­na­li­sie­rung des Coro­na­wi­der­stands in den Mon­tags­de­mos führ­te offen­bar zur Bil­dung dau­er­haf­ter loka­ler Mobilisierungspotentiale. 

Die zwei­te Erkennt­nis aus den ers­ten grö­ße­ren Demos ist das ers­te Schei­tern der Lin­ken. Wie vie­le ande­re rech­te Ana­lys­ten ver­mu­te­te ich, daß es der deut­schen Lin­ken auf­grund ihres tra­di­tio­nel­len Natio­nal­ma­so­chis­mus nicht gelin­gen wür­de, den popu­lis­ti­schen Stra­ßen­pro­test zu prägen.

Aus­ge­rech­net in Leip­zig, wo weni­ge Jah­re zuvor lin­ke Stra­ßen­ban­den LEGIDA ver­trie­ben hat­ten, domi­nier­te ein Zug der „Frei­en Sach­sen“ die Stadt. Die Demo der „Lin­ken“ wirk­te dage­gen bie­der und lang­wei­lig. Deutsch­land­fah­nen fehl­ten völlig.

Der Ver­such, in Öster­reich durch die Sys­tem­ge­werk­schaft „ÖGB“ unter dem plat­ten Mot­to „Prei­se run­ter“ einen links­po­pu­lis­ti­schen Pro­test zu star­ten, fand am 17.9. statt. Wie in Leip­zig fehlt eine vor­be­halt­lo­se geo­po­li­ti­sche Ana­ly­se und damit jede tie­fer­ge­hen­de Kri­tik an der Ursa­che der Preis­stei­ge­run­gen. Kla­re For­de­run­gen, wie „Nord­stream 2“ zu öff­nen oder den Sozi­al­miß­brauch Frem­der zu been­den, sind völ­lig tabu.

Doch nur wer den Mut zu kla­rer Ana­ly­se und kla­ren For­de­run­gen hat, wird die Mas­se für sich gewin­nen. Und nur wer den Schneid hat, sei­ne eige­ne Natio­nal­fah­ne  zu zei­gen, kann auch das eige­ne Volk auf der Stra­ße anführen.

Die drit­te Lek­ti­on aus der ers­ten Demo­wel­le lau­tet in mei­nen Augen, dass die „4. Wel­le“ einen Nach­brenn­ef­fekt hat. Götz Kubit­schek lis­te­te in sei­ner Arti­kel­se­rie Euro-Ret­tung, Migra­ti­ons­kri­se, Coro­na­po­li­tik und Ukrai­ne­krieg als vier prä­gen­de Kri­sen auf, die in Deutsch­land ein neu­rech­tes Pro­test­po­ten­ti­al auf den Plan riefen.

Sowohl die Migra­ti­ons­wel­le 2015 als auch die Coro­na­po­li­tik waren unmit­tel­bar auf Ent­schei­dun­gen einer bestimm­ten Per­so­nen­grup­pe zurück­zu­füh­ren und zeich­ne­ten sich durch ihr plötz­li­ches Ein­tre­ten, die kla­re poli­ti­sche Ver­ant­wor­tung und ihre iko­ni­sche Ein­deu­tig­keit aus.

Die ara­bi­schen Kolon­nen, die sich durch euro­päi­sche Fel­der wäl­zen, die Grenz­pos­ten, die über­rannt wer­den, die Turn­hal­len, die über Nacht zu Asyl­hei­men wer­den, und Mer­kels „Wir schaf­fen das“, sind ein­deu­ti­ge kla­re Signa­le. Sie tra­ten eben­so plötz­lich und unüber­seh­bar auf wie Mas­ken­zwän­ge, Aus­gangs­sper­ren und die Ankün­di­gung eines Impfzwangs.

Die mas­si­ve Ver­ar­mung, die Preis­stei­ge­rung und die Zer­stö­rung der deut­schen Indus­trie im Zuge des Ukrai­ne­krie­ges haben nicht den Cha­rak­ter eines Dekrets. Ihnen fehlt die Plötz­lich­keit und das ein­deu­ti­ge Sym­bol. Dem­entspre­chend fällt es dem Pro­test auch schwe­rer, Ver­ant­wort­li­che zu nen­nen und kla­re For­de­run­gen zu stellen.

Selbst­ver­ständ­lich ist die Regie­rung – ver­tre­ten durch Habeck und Baer­bock mit ihrer Sanktions‑, Kriegs- und Ener­gie­po­li­tik – ver­ant­wort­lich. Die Über­frem­dung und der Frei­heits­ent­zug „per Dekret“ wie bei den letz­ten bei­den Kri­sen feh­len aller­dings in die­ser Form.

Vor allem setzt die Ver­ar­mung all­mäh­lich und in unter­schied­li­cher Geschwin­dig­keit ein. Wäh­rend ein neu­es Asyl­heim ein gan­zes Dorf, ein Mas­ken­zwang eine gan­ze Nati­on auf einen Schlag poli­ti­siert, ist dies bei einer Preis­stei­ge­rung nicht der Fall. Der eine hat noch ein geerb­tes Haus, das er belas­ten kann, der ande­re bekommt eine Abfin­dung von sei­ner Fir­ma bezahlt. Am Ende wird  ein gro­ßer Teil des Mit­tel­stands ins Pre­ka­ri­at, und das Pre­ka­ri­at dank die­ser Poli­tik wohl unwei­ger­lich ins Elend stür­zen. Doch die direk­ten Pro­test­ef­fek­te könn­ten noch eini­ge Zeit auf sich war­ten lassen.

Die drit­te Lek­ti­on aus dem Beginn des hei­ßen Herbs­tes soll also Erwar­tun­gen dämp­fen. Tat­säch­lich über­rasch­te mich die Mas­se an Pro­tes­tie­ren­den gera­de auf­grund des lau­en Spät­som­mers posi­tiv. In mei­nem letz­ten stra­te­gi­schen Bei­trag schlug ich eine gro­be For­mel für die Erfolgs­chan­cen des gewalt­frei­en Wider­stands  vor:

(Peo­p­le Power (Mas­se x Orga­ni­sa­ti­on x Bot­schaft x Stra­te­gie) + mate­ri­el­le Lage­ver­schär­fung – (Repres­si­on + Resilienz).

Die Lage­ver­schär­fung führt auto­ma­tisch zu einer Stei­ge­rung des Mobi­li­sie­rungs­po­ten­ti­als. Auch eine schlech­te Kom­mu­ni­ka­ti­on und eine man­gel­haf­te Orga­ni­sa­ti­on kön­nen eine durch­schla­gen­de Wir­kung erzie­len. Ohne die rich­ti­ge Stra­te­gie ver­pufft aber das gesam­te Poten­ti­al fol­gen­los. Im schlimms­ten Fall – Götz Kubit­schek hat dar­auf hin­ge­wie­sen – führt der Fokus auf fal­schen oder uner­reich­ba­ren Zie­len sogar zu einem Ent­täu­schungs- und Über­span­nungs­ef­fekt, der die eige­nen Kräf­te der Repres­si­on aussetzt.

Er schlägt des­halb einen Fokus auf den Osten und ins­be­son­de­re auf Thü­rin­gen vor. Dem ist zuzu­stim­men. Dort kann am ehes­ten aus meta­po­li­ti­scher Domi­nanz auf der Stra­ße sowie in den Medi­en par­la­men­ta­ri­sche Gestal­tungs­macht wer­den. In der Flut, die uns nach vor­ne tra­gen kann, müs­sen recht­zei­tig Pflö­cke in die poli­ti­sche Land­schaft geschla­gen wer­den, bevor Ebbe und Repres­si­on uns wie­der zurückdrängen.

Doch über die­sen loka­len Fokus der Pro­tes­te müs­sen wir uns fra­gen, wie wir das gestei­ger­te Pro­test­po­ten­ti­al kon­kret in poli­ti­sche Macht trans­for­mie­ren kön­nen.  Stra­te­gi­sche Irr­we­ge wie eine mili­tan­te Macht­über­nah­me oder qua­si­re­li­giö­se Hoff­nun­gen von Q‑Anon bis Putin kön­nen wir aus­schlie­ßen. Der Par­la­ments­pa­trio­tis­mus hilft uns im „hei­ßen Herbst“ wenig, da (bis auf die Land­tags­wahl in Nie­der­sach­sen) weder bun­des­weit noch lokal Wah­len anstehen.

So bleibt nur die Leit­stra­te­gie der Recon­quis­ta, in der poli­ti­sche Gestal­tungs­macht durch meta­po­li­ti­sche Domi­nanz erlangt wird. Hier bie­ten sich wie­der­um zwei Modi: der „social chan­ge“ und der „regime change“.

Ers­te­rer setzt auf eine Ver­schie­bung des Over­ton­fens­ters und eine indi­rek­te Beein­flus­sung der macht­ha­ben­den Poli­ti­ker. Letz­te­rer wird als „Königs­dis­zi­plin“ der „Non­vio­lent Action“ dann schla­gend, wenn eine Demo­kra­tie de fac­to zu einer Dik­ta­tur mutiert ist, oder die Dring­lich­keit kein Abwar­ten bis zu regu­lä­ren Wah­len zulässt. Das konn­ten wir von west­lich-libe­ra­ler Sei­te beim ukrai­ni­schen Euro­mai­dan beob­ach­ten, der Janu­ko­witsch vor Ende sei­ner Amts­zeit aus dem Amt „putsch­te“, um ein Abkom­men mit Ruß­land zu verhindern. 

Ein „Deut­scher Mai­dan“ in Ber­lin – auch hier stim­me ich Götz Kubit­schek zu – ist nicht sehr wahr­schein­lich (wenn auch nicht völ­lig aus­ge­schlos­sen). Doch eine „Regio­nal­re­con­quis­ta“ und ein „Ost­mai­dan“ wären denk­bar.  Kon­zen­trie­ren sich die Pro­tes­te auf bestimm­te Regio­nen, und wer­den Bür­ger­meis­ter­wah­len, wie etwa in Cott­bus, zu Stell­ver­tre­ter­kämp­fen für eine bun­des­wei­te Wen­de, kann eine kri­ti­sche Mas­se erreicht wer­den. Das gro­be Kon­zept der Recon­quis­ta besteht im Auf­bau von „peo­p­le power“ durch Demons­tra­tio­nen, Aktio­nen, Eli­ten­bil­dung, Kul­tur und Öffent­lich­keits­ar­beit. Theo­rie­bil­dung, Gegen­öf­fent­lich­keit, Gegen­kul­tur und Bewe­gung wir­ken hier im Ide­al­fall mit der Par­tei zusammen. 

Reicht die­se meta­po­li­ti­ti­sche Macht auf der Stra­ße und in der Gesell­schaft nicht für einen Poli­tik­wech­sel aus, und wird sei­ne natür­li­che, evo­lu­tio­nä­re Kraft durch Repres­si­on und Zen­sur unter­drückt, so ver­langt die Revo­lu­ti­ons­theo­rie den „regime chan­ge“. Mas­sen­haf­te Gehor­sams­ver­wei­ge­rung, die sich in Blo­cka­den wie in Kana­da und den Nie­der­lan­den oder Platz­be­set­zun­gen wie am Mai­dan und am Tahir­platz mani­fes­tie­ren kann, übt gewalt­lo­sen Zwang aus. Die­ser führt zu einer Ver­hal­tens­än­de­rung der Poli­tik oder zu Neuwahlen.

Ist das in Thü­rin­gen und ande­ren öst­li­chen Bun­des­län­dern oder gar der gan­zen Bun­des­re­pu­blik in den kom­men­den Mona­ten rea­lis­tisch? Das hängt einer­seits von der Lage ab.

Ande­rer­seits kommt es aber auch auf Orga­ni­sa­ti­ons­kraft, Stra­te­gie und Bot­schaft des rech­ten Lagers an. Hier müs­sen rasch Ent­schei­dun­gen fal­len. Wel­che For­de­run­gen und Begrif­fe wer­den in den Mit­tel­punkt gestellt? Wo läßt sich ein sym­bo­li­scher Sieg erzielen?

Wenn eine mög­li­che Migra­ti­ons­kri­se die Ener­gie­kri­se nicht über­la­gert, so wer­den die The­men letz­te­rer die Zie­le des Wider­stan­des vor­ge­ben. Die rech­te Theo­rie­bil­dung ist gefor­dert, Par­tei und Bewe­gung sobald als mög­lich die ent­schei­den­den Theo­rien, Nar­ra­ti­ve, For­de­run­gen und Paro­len zum „hei­ßen Herbst“ zu liefern.

Die Iden­ti­tä­re Bewe­gung lie­fert mit der „Akti­on Soli­da­ri­tät“ einen Ansatz und prä­sen­tiert die Leit­be­grif­fe „Aut­ar­kie, Sou­ve­rä­ni­tät, Remi­gra­ti­on“. Die For­de­rung „Nord­stream 2“ öff­nen, wur­de bereits mit einer spek­ta­ku­lä­ren Akti­on unter­mau­ert. Der Schrau­ben­schlüs­sel, mit dem einer der Akti­vis­ten das Gelän­de der Emp­fangs­sta­ti­on in Lub­min betrat, hat das Zeug zu einem Protestsymbol.

Selbst wenn hoch­ge­steck­te Zie­le in den kom­men­den Mona­ten nicht erreicht wer­den kön­nen, so ist es in jedem Fall  mög­lich, das patrio­ti­sche Pro­test­mi­lieu stär­ker aus­zu­bau­en und die AfD aus ihrer Tal­soh­le zu füh­ren. (Dani­el Fiß lie­fer­te hier den poli­tik­wis­sen­schaft­li­chen Beleg dafür). Es lohnt sich, den „hei­ßen Herbst“ als Feld­zug zu betrach­ten. Selbst wenn die geg­ne­ri­sche Haupt­stadt nicht erreicht wird, ist es mög­lich, einen Raum­ge­winn zu erzie­len. Dazu müs­sen alle „Waf­fen­gat­tun­gen“ unse­res Lagers – sprich Par­tei, Bewe­gung, Gegen­öf­fent­lich­keit, Gegen­kul­tur und Theo­rie­bil­dung – har­mo­nisch zusammenarbeiten.

Jede Kund­ge­bung und Wahl ist eine klei­ne Schlacht. Am 8. Okto­ber steht die nächs­te außer­par­la­men­ta­ri­sche Bewäh­rungs­pro­be bei der Demo in Ber­lin an. Einen Tag spä­ter fin­det die Stich­wahl zwi­schen dem SPD-Funk­tio­när Tobi­as Schick und Lars Schies­ke von der AfD in Cott­bus statt. Jeder kann sei­nen klei­nen oder grö­ße­ren Bei­trag leis­ten, daß wir gewinnen.

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Martin Sellner

Martin Sellner ist Kopf der österreichischen Identitären Bewegung.

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Kommentare (97)

MARCEL

20. September 2022 12:02

"Ostmaidan" klingt gut und eine Regionalisierung des Widerstands bietet sich natürlich an (was verloren ist, bleibt erstmal verloren und lohnt keinen Einsatz)

Wer hat den längeren Atem, wer die größere Substanz?

Wo ist eine punktuelle Eskalation möglich/geboten, damit es nicht zum berechenbaren Ritual erstarrt? (Maidan eskalierte letztlich - und genoss vermutlich ausländische "Schützenhilfe")

Jede Regionalisierung birgt in letzter Konsequenz (und letzten Konsequenzen nähern wird uns) einen Separatismus in sich.

Um im Bild zu bleiben: Donbass und/oder Maidan...

 

 

 

Franz Bettinger

20. September 2022 12:32

Ich fürchte, erst wenn die Bürger vor den Haustüren der Politiker stehen und die für die Misere verantwortlichen Landes- und Bundespolitiker persönliche Konsequenzen befürchten müssen, wird sich was zum Positiven ändern. Alles andere tropft an denen ab.

Franz Bettinger

20. September 2022 12:45

Nie vergessen, wer dahinter steckt! Harari ist für mich ein Wiedergänger Lysenkos: ein die Technik und sich selbst wahnhaft überschätzender Geistes-Wissenschaftler, der die Welt bereits ins Unglück gestürzt hat & dessen Spiel noch lange nicht zu Ende ist. - Das Wort-Gehäcksel und die Kassandraischen Prophetien Habecks und Baerbocks runden das bizarre Bild ab. Schwabs Slogan „You’ll own nothing“ (Du wirst arm sein) ist mit diesem Herbst keine Verschwörungstheorie mehr. Ich kann nicht glauben, dass der Mensch so ist, also muss ich an Teufel glauben. Man meint, in schlechten sciencefiction Filmen zu sitzen. Seht euch das an:

(1) https://www.bitchute.com/video/FwrsqBiJjlH1/?utm_source=BenchmarkEmail&utm_campaign=NJ-Video_11.09.2022&utm_medium=email

(2) https://auf1.tv/nachrichten-auf1/transhumanismus-globalisten-reden-offen-von-bevoelkerungsreduktion/?mc_cid=97d797b77e&mc_eid=5d43881ebd 

RMH

20. September 2022 12:55

Ich persönlich kann mittlerweile mit öffentlichen Strategiediskussionen nicht mehr viel anfangen. Was sollen sie bringen, außer Eigenprofilierung. Dem Gegner sein Blatt zeigen, bevor Showdown ist, macht doch keiner.

Da finde ich Literaturbesprechungen fruchtbarer.

Allnichts

20. September 2022 13:13

Alles in allem halte ich es noch immer für vergeblich, aus den schon stattgefundenen Kundgebungen Aussagekräftiges herauslesen zu wollen. Es ist zu früh, die Folgen der Krisen sind noch kaum bei den Menschen angekommen. Das konkrete Geschehnis muss beobachtet werden, Pläne müssen gemacht werden, es muss gehandelt werden, wo es bereits sinnvoll ist, ansonsten ist eher noch Ruhe vor dem Sturm. Bemerkenswert ist der leichte Aufwärtstrend der AfD in den Umfragen. Die Angabe am Telefon kommt eben vor dem Gang auf die Strasse.

Manche Aussagen führen zu Fragezeichen: Warum sollen die Freien Sachsen dominiert haben und warum war die Demonstration der Linken bieder und langweilig? Warum sollten Deutschlandfahnen für den Erfolg einer Kundgebung bzw. die Führung des Volkes auf der Strasse maßgeblich sein? Warum soll es zumindest in der sogenannten Flüchtlingskrise nicht unterschiedliche Geschwindigkeiten und Wahrnehmungen gegeben haben? Warum sollte der Schraubenschlüssel als Teil einer Aktion, von der eigentlich niemand erfahren hat, Zeug zum Protestsymbol haben?

Die von mir mehrmals gestellte Russland-Frage bleibt unbeantwortet: Wie soll eine nicht zu Unrecht als russland-nah wahrgenommene Bewegung die Massen erreichen? Es müsste mittlerweile doch offensichtlich sein, dass der Grossteil der Menschen Putin und Russland als Verantwortliche sieht, ebenfalls nicht zu Unrecht.

Kalgar

20. September 2022 13:51

Ich finde die stetige Forderung danach, Nordstream 2 zu öffnen mehr als befremdlich. Was soll das helfen?

Es wird argumentiert, dass Deutschland in Russland einen „historischen Partner“ hätte, den man bewahren sollte. Aber wie gut können die Beziehungen zu einem Staat gewesen sein, der regelmäßig seine Nachbarn überfällt, der gezielt Iraker und Syrer an die europäische Außengrenze fliegt, um dort eine Flüchtlingskrise zu provozieren, der bereits vor dem derzeitigen Krieg den Gasfluss drosselte (zweifellos, um eine Warnung zu senden), oder der Attentäter in unsere Hauptstädte entsendet, um dort Dissidenten zu ermorden?

Das ist nicht die Sprache, eines "historischer Partners", sondern die eines feindlich gesinnten Akteurs. Und diesem wollen wir jetzt im Namen der „Souveränität“ die geladene Waffe zurückgeben, von der er bereits demonstriert hat, dass er sie auch einsetzen wird? Während wir gleichzeitig signalisieren, dass wir uns dagegen sowieso nicht wehren werden? So macht man sich nicht souverän, sondern erpressbar.

Viele schütteln darüber nur den Kopf. Die deutsche Rechte hat bei ihren europäischen Freunden bereits jetzt nicht das beste Ansehen. Wenn man nun aus Konsumgründen Europa an Russland verkaufen will, wird das Konsequenzen haben. Ich hoffe, dessen ist man sich bewusst. Auch angesichts der (durchaus erfreulichen) derzeitigen Beschäftigung mit geopolitischen Grundsätzen, sollte man sich im Klaren darüber sein, dass solch partikularistische Ausfälle eine Sackgasse sind.

Rheinlaender

20. September 2022 14:20

Die Öffnung von Nord Stream 2 mag Deutschlands Gasproblem lindern (falls die russische Seite mitmacht, was sie ohne Erfüllung weiterer Forderungen durch Deutschland wohl nicht tun wird), aber Autarkie wird dadurch nicht hergestellt, sondern nur der von Merkel eingeschlagene Kurz der Abhängigkeit von Russland fortgesetzt.

Adler und Drache

20. September 2022 15:01

@ Kalgar

Danke für Ihren Beitrag! Ich kann auch nur mit dem Kopf schütteln. Was ist eine rechte Position wert, wenn sie nicht die nationale Souveränität vertritt? Russland mag historischer Partner sein, aber Putin ist nicht Russland. Er hat NS zur politischen Waffe gemacht, das gilt es doch mal anzuerkennen. Es ist einfach würdelos, wie die deutsche Rechte nun nach seinem Köder schnappt. Hier müsste man sich selbst und den Landsleuten mal mehr zumuten, statt im Wettbewerb, wer ihnen das wärmste Bett verspricht, immer Erster sein zu wollen. Nein zu Waffenlieferungen, aber auch Nein zu Nord-Stream!

Wir lassen uns nicht zum Spielball machen! - Was man gegenüber den VSA so gern hervorkehrt (wahrscheinlich, weil es so folgenlos ist), hat sich offenkundig auf einmal klammheimlich verflüchtigt. 

Ich dachte, hier zeigt sich, wer cojones hat - und bin enttäuscht.

deutscheridentitaerer

20. September 2022 15:11

Wiedermal sind die Leute zu dumm, faul und feige, um Sellner zu verstehen.

Ein gebuertiger Hesse

20. September 2022 15:18

@ Franz Bettinger

"Ich kann nicht glauben, dass der Mensch so ist, also muss ich an Teufel glauben."

Sehr gut. Wir anderen glauben immer noch viel zu brav (deutsch-zuvorkommend - eigentlich eine gesunde, harmonisierende Charakterkonstante) an Dummheit oder persönliches Versagen dieser Killer-Eliten. Daß diese aber das Geschäft des BÖSEN AN SICH ausführen, vermögen wir uns noch viel zu wenig vorzustellen.

Laurenz

20. September 2022 15:39

@RMH

Schließe mich Ihnen an. In dem Artikel steht nichts Neues, was nicht von der Redaktion längst gesagt wäre, auch keine neue Schlußfolgerung. Die Inflation trabte schon vor dem Ukraine-Krieg.

@Allnichts, Kalgar, Rheinlaender & Adler und Drache (1)

Man meint tatsächlich, Sie alle trollen direkt aus dem Hans-Dietrich-Genscher-Haus. 

Was Putin & die bösen Russen angeht, so kann man diesen vorwerfen, daß sie nicht über die us-amerikanische Infrastruktur verfügen, von außen Regime-Wechsel zu bewerkstelligen (sogenannte Soft-Skills), daher auf das Militär zurückgreifen müssen. Alleine NSA & CIA haben geschätzt über 60k Mitarbeiter, die USA haben aber noch 15 weitere Intelligenzdienste. Diese diplomatische Nummer ist personalintensiv & teuer, für die Russen alleine so nicht zu stemmen.

Großteil der Menschen Putin und Russland als Verantwortliche sieht

Dem ist nicht so. Die Mehrheit in diesem Land will keine Waffen liefern, sondern Verhandlungen, sehr wohl wissend, daß die Russen da nicht einfach so einmarschiert sind.

der gezielt Iraker und Syrer an die europäische Außengrenze fliegt, um dort eine Flüchtlingskrise zu provozieren,

Die Aggressionen gingen vom Westen aus mit der politischen Einwirkung auf die russische Einflußzone, politisch equivalent zur Monroe-Doktrin. Sie beschreiben eine Gegen- oder Abwehrmaßnahme, die Sie, als russischer Präsident wahrscheinlich noch konsequenter einsetzen würden.

Laurenz

20. September 2022 15:49

@Allnichts, Kalgar, Rheinlaender & Adler und Drache (2)

der Attentäter in unsere Hauptstädte entsendet, um dort Dissidenten zu ermorden?

In der Tat? Unter Obama wurden täglich 9 Terroristen per Drohne vom Esel geschossen & auch Trump ließ General Soleimani ermorden. Auch unser Geheimdienst vollzieht das mutmaßlich oder läßt zumindest bewußt eigene Bürger draufgehen. Daher frage ich mich, wo Sie glauben zu leben? Ein Land, welches nicht bereit ist, Köpfe rollen zu lassen, ist dem Untergang geweiht.

sondern die eines feindlich gesinnten Akteurs

Wir, der Westen agierten feindlich. Die Russen schlagen zurück. Wie Sie als Deutscher wissen sollten, kann man sich nach einem verlorenen Krieg nicht immer damit rausreden, Befehle befolgt zu haben, auch wenn diese von den Amis stammen. Im Zweifelsfall zahlen wir auch dieses Mal wieder die Zeche.

aber Autarkie wird dadurch nicht hergestellt, sondern die  Abhängigkeit von Russland fortgesetzt.

Auch die AfD bietet nur ein pseudo-souveränes Energie-Modell an, Atomkraft. Die einzig tatsächlich souveräne Energiequelle Deutschlands ist die heimische Kohle. Die meisten fossilen Energieträger stammen aus oligarchisch strukturierten Despoten-Staaten, zu denen vor allem die USA gehören..

kikl

20. September 2022 15:58

Organisation: Da gilt es eine große Offenheit und Flexibilität zu bewahren. Häufig bietet es sich an, anderen Gruppen anzuschließen.

Strategie: Gleichzeitig dezentral demonstrieren. Das ist viel schwieriger für die Polizei zu kontrollieren als eine große Demo, zu der alle Polizeikräfte bundesweit eingezogen werden können. So können auch viele Bürger in der Provinz oder in Kleinstädten erreicht werden. Eine Großdemo ergibt erst Sinn, wenn die Polizei die Demo wegen ihrer schieren Größe nicht mehr zusammenknüppeln kann.

Botschaft: Es muss eine Botschaft sein, die anschlussfähig für die meisten Demonstranten sein muss. Die Verschiebung des Overton-Fensters in Richtung prodeutsch kann nur gelingen, wenn Personen außerhalb des rechten Lagers angesprochen werden. Ferner darf es zu keiner Spaltung der Proteste kommen, was eine dezidiert rechte Forderung befördern könnte.

Politik für Deutschland und unsere Interessen.

Das gilt für die Masseneinwanderung, den Euroverfall, die Energiekrise, den Ukrainekrieg, die Corona-Krise... Wo immer man hinschaut, schert sich die Politik der Elite nicht um unsere Interessen. Das kann man durch zahlreiche antideutsche Zitate von Habeck und Co. belegen.

Wir sollen frieren und im Blackout leben, den Euro und Griechenland retten und natürlich die ganze Welt hier einwandern lassen...

kikl

20. September 2022 16:04

Ach ja, in Österreich könnte die Strategie eine etwas andere sein, weil man in Österreich das Demonstrationsrecht noch mehr achtet als in Deutschland. In Österreich könnte man vermutlich gleich auf zentrale Massendemonstrationen setzen.

Mitleser2

20. September 2022 16:30

" ... und das Prekariat dank dieser Politik wohl unweigerlich ins Elend stürzen."

Eben nicht. Das Bürgergeld und Schwarzarbeit (es fehlen überall Handwerker) werden große Teile des Prekariats vom Elend fernhalten und damit ruhig stellen. Und die Rebellion des absteigenden Mittelstandes sehe ich (noch) nicht.

 

LetzteGoten

20. September 2022 16:38

Der Beitrag ist sehr gut, in der Realität wird der deutsche Schlafmichel aber nicht aufwachen.

Es wird auch dieses Jahres, nächstes Jahr und die kommenden Jahre immer so weitergehen.

Gracchus

20. September 2022 17:50

NS2 zu öffnen, folgt der Einsicht in die Energieabhängigkeit von Russland. Ganz einfach. Ohne russische Energie sieht es nicht so rosig aus für den Industriesstandort Deutschland. Natürlich war es ein Fehler, sich - u. a. wegen der Energiewende - derart abhängig zu machen, ändert aber nichts an der Tatsache, und sich aus dieser Abhängigkeit zu befreien, kostet Zeit. Soweit ich Putin verstehe - bzw. Putin offen spielt -, wird Gas erst wieder fließen, wenn die Sanktionen gegen Russland aufgehoben werden, vielleicht ist das aber auch nicht nötig. Die Inbetriebnahme von NS2 wäre bereits ein symbolischer Sieg Putins - gegen die USA. 

Allnichts

20. September 2022 19:00

Laurenz:

Putin ist im Grunde erledigt, es knarzt und bröckelt nun wirklich an allen Ecken und Enden. Er wird sich vermutlich noch eine ganze Weile halten können, aber so gut wie nichts von dem, was geschieht, deutet irgendwie auf einen russischen Erfolg hin. Eher werden an allerlei Stellen die russischen Grenzen, das russische Gebiet und die russischen Bündnisse in Frage gestellt. Es deutet sich bereits im Kaukasus und in Zentralasien an. Es sehen gerade einige ihre Zeit gekommen, da Russlands Schwäche offensichtlich geworden ist.

Davon ganz abgesehen vermischen Sie wieder einmal unterschiedliche Sachverhalte, in dem Fall die Beurteilung der Verantwortlichkeit einerseits und andererseits die Thematik der als angemessen erachteten Maßnahmen. Und da Putin nicht verhandeln will, diese Option derzeit also gar nicht zur Debatte steht, auch als Antwort auf einen Beitrag weiter oben: Ja zu Waffenlieferungen an die Ukraine!

Die AfD ist damit nicht nur eine Partei, die als Russland nahestehend wahrgenommen wird, welches wiederum als Aggressor wahrgenommen wird, sondern sie oder zumindest weite Teile von ihr halten durch die Blume auch noch zu dem Kriegsteilnehmer, welcher sich bereits auf dem absteigenden Ast befindet. Das spricht die schon Überzeugten an, sonst niemanden. Und wie würde man sich nach einer russischen Niederlage samt "Welturteil" erklären?

Rheinlaender

20. September 2022 19:25

@kikl

Die Formel "Politik für Deutschland und unsere Interessen" sollte wohl konsensfähig sein. Leider gibt es in der Rechten in Deutschland Akteure, denen nicht ganz klar zu sein scheint, was die praktischen Erfordernisse dieser Interessen (im Kern Sicherheit und Wohlstand) sind. Die Ideen,  als exportorientierte Volkswirtschaft aus der EU und als Nachbar eines für die Wiederherstellung der Einflusssphäre der Sowjetunion Krieg führenden Russlands aus der NATO auszusteigen, sind geradezu wahnwitzig und zeugen nicht von der Fähigkeit, einen Staat im Sinne seiner harten Interessen führen zu können.

RMH

20. September 2022 19:41

"NS2 zu öffnen, folgt der Einsicht in die Energieabhängigkeit von Russland."

Eigentlich hat man NS2 von der reinen Lieferkapazität bzw. Versorgung von Deutschland gar nicht gebraucht. Ziel war, Transitgebühren von Drittländern zu sparen, wobei fraglich ist, ob Deutschland am Ende tatsächlich was "gespart" hätte oder ob Russland einfach mehr verdient hätte. In der aktuellen Situation, bei dem ohnehin preislich "zugelangt" wird, würde eine Öffnung von NS2 auf die schnelle auch nichts mehr groß ändern. Die Forderung "NS2 Öffnen" ist eher symbolisch-politischer Natur.

Fairerweise muss man auch sagen, dass die IB Aktion in Lubmin wieder einmal mehr und aufs Neue recht erfolgreich von den Medien totgeschwiegen wurde und außerhalb derer, die sich ohnehin in den entsprechenden "Blasen" bewegen, nicht wahrgenommen wurde. "Musik", im Sinne eines Widerstands wird erst dann interessant, wenn mehr Druck auf der Tuba sein wird. Bis dahin dauert es noch ein bisschen. Momentan funktioniert die Totschweige-Taktik noch ganz gut. Und nochmal: Was man tun oder nicht tun will, wenn mehr Druck da ist, das posaunt man nicht im Voraus aus. B-Höcke hat heute erst in seinem Telegram Kanal ausdrücklich und zu Recht auf die vielen VS- agent provocateurs hingewiesen, die sich im Internet tummeln.

Laurenz

20. September 2022 20:05

@Allnichts L.

aber so gut wie nichts von dem, was geschieht, deutet irgendwie auf einen russischen Erfolg hin

Woher wissen Sie das? Mit was belegen Sie das? Mit dem Relotius?

Russische Truppen stehen in der Ukraine. Wie Putin selbst bemerkte, hat er es da nicht eilig. Das entspricht ja auch der Logik des Wirtschaftskrieges. Würden die Russen eine Teilmobilmachung starten & die ganze Ukraine sofort besetzen, gäbe es keine Milliarden mehr, die der Westen in die Ukraine pumpen würde (von denen eh mindestens die Hälfte von den Oligarchen abgeseilt wird), aber die Sanktionen würden bleiben. Putin wartet solange, bis wir auf Knien um billige Energie betteln. Was die Wirtschaftszahlen angeht, so sind wir auf der Verliererstraße. Was die USA angeht, so ist man sich noch nicht ganz schlüssig...die Stimmung ist eher gegen das Biden-Regime. Und die Russen machen so viel Kohle, wie noch nie in Ihrer Geschichte.

Ihr Mangel sich über Zahlen zu informieren, betrifft auch 

@Mitleser2

Natürlich wird vor allem die Unterschicht gepämpert. Aber das, was die Bunteregierung reinballert, ist entweder aus Steuern oder Schulden finanziert & reicht nicht mal um mehr als 30% aufzufangen. Die Sozialkosten explodieren, wenn immer mehr in wirtschaftlicher Not aus dem Erwerbsleben ausscheiden. Das fängt kein Produktionsfortschritt auf. Die Strompreise werden, zumindest hier in Hessen, anfang Oktober für die Privaten angepaßt, man munkelt von 40%.

Bitte beide Teilnehmer, einfach besser zu recherchieren. 

Allnichts

20. September 2022 21:22

Laurenz:

Von der Ukraine zurückerobertes Gebiet und all die Maßnahmen, die nun seitens Russland getroffen werden, welche allesamt nicht auf einen aus russischer Sicht positiven Verlauf hindeuten, sondern auf das genaue Gegenteil. Innere Konflikte, vor allem immer offenere Kritik auch seitens Verantwortlicher, Nachschubprobleme, verlorenes Kriegsmaterial, verschärfte Gesetze, die erwähnten Probleme in unterschiedlichen Grenzregionen usw. Es braucht nun wirklich nicht den Spiegel, um das zu sehen.

RMH:

Es muss sicherlich nicht alles offenbart werden, das wäre sogar höchst unklug. Aber irgendetwas, was auf einen sinnvollen Plan hindeutet, ohne zu viel zu verraten, ist angebracht und auch notwendig. Zumindest meiner Wahrnehmung nach mangelt es daran noch immer, ein grosser Teil der dargelegten Ideen besteht daraus, die üblichen Rezepte anzuwenden. Das kann es nicht sein. Wer Führungsanspruch erhebt, muss auch liefern.

Adler und Drache

20. September 2022 23:31

@Laurenz:

Wir trollen ja auch alle aus dem Hans-Dietrich-Genscher-Haus. Haben eine gute Zeit hier: es ist warm, das Bier ist billig, ab und zu gibts mittags Beamtenstippe. Thälmann schaut auch manchmal rein, liest die Kommentare durch und fragt, wo seine stolze, ritterliche und harte Nation sei - aber unter uns, ich glaube, er hat ziemlich abgebaut.  

RMH

21. September 2022 07:35

"Und die Rebellion des absteigenden Mittelstandes sehe ich (noch) nicht." (Mitleser2)

Die sehe ich auch nicht, da wird vermutlich auch eher still "gestorben". Im Übrigen hat @Allnichts durchaus recht mit seiner Analyse, dass man eben nur kleine Minderheiten oder gewisse Regionen mit dem Emblem "Pro Russland" ansprechen kann. Das ist so offenkundig, dass es keiner weiteren Recherche mehr bedarf, denn gewisse Settings ändert man nicht mehr durch ein paar Aktionen oder Flugblätter, die muss man als gegeben akzeptieren. Das in Zeiten des Wahlkampfs in Niedersachsen jetzt mal eben AfD Landtagsabgeordnete aus anderen Bundesländern eine Reise nach Russland inkl. Ostukraine machen, zeugt von komplettem politischen Unverstand und mangelnder innerparteilicher Solidarität, da genau der "Russenpartei"- Effekt damit verstärkt wird, der in einem Bundesland wie NS sehr wohl zur Wirkung kommt. Aber man will ja Westverbände abschmieren sehen, um sich in seinem "Wir im Osten-Druschba" Selbstbild zu gefallen und um seine Agenda durchzudrücken gegen die pöhsen Liberalen in den anderen Bundesländern. Denn eins zeigt sich doch: Die AfD könnte bereits in Niedersachsen wieder etwas reißen, trotz oder wegen des dortigen Personals (man sieht, es kommt kann nicht so sehr auf die Leute und Inhalte an, wenn es um Protest geht). Aber das interessiert offenbar niemand, wenn er seine eigenen Vorstellungen durchsetzen will. Da wäre eine AfD um 5% statt um 15% in einem Westverband offenbar besser. Und am Ende stirbt jeder allein.

tearjerker

21. September 2022 07:44

Das Protestpotential im Land sieht aktuell so aus, dass die Grünen bei der anstehenden Wahl in Niedersachsen an der 20%-Hürde scheitern könnten und der MP sich im Parlament bestenfalls noch auf eine 60%-Mehrheit stützen darf (Sonntagsfrage). Jetzt müssen sich die da oben und nicht die Wähler in ihren Wohnungen warm anziehen. Die Gasumlage entfällt nämlich vielleicht auch und damit bewegt sich endlich was.

Hajo Blaschke

21. September 2022 08:36

Ich möchte mich hier gar nicht auf Namen von Beitragsschreibern beziehen, da der Haupttenor, wenn auch als wichtig proklamiert wird, entweder auf Wiederholung von Mainstreaminformationen oder einfach auf Unkenntnis beruht.

Der Maidan in Kiew, der zum Staatsputsch führte, kann wohl kaum als Vergleich für Aktionen gelten, die in Deutschland notwendig wären, da er eine von außen (USA, Deutschland, Großbritannien) initiierte Maßnahme war zum Sturz einer gewählten Regierung.

in der Ukraine findet momentan eine sog. Militäraktion zur Entmilitarisierung der Ukraine statt. In den nächsten Tagen werden in Donetsk, Lugansk, Saporozhje, Cherson und evtl. Charkow Volksabstimmungen zur Eingliederung dieser Gebiete in die Russische Föderation stattfinden. Bei einem Votum für den Anschluss sind diese Gebiete dann russisches Territorium, was bedeutet, dass dann ein Krieg zwischen Russland und der Ukraine stattfindet und sich ukrainische Truppen auf russischem Territorium befinden. Dann wird die reguläre russische Armee Gegner der Ukrainer sein. Die Konsequenz wird sein, dass das gesamte Gebiet der Ukraine in den Krieg verwickelt wird.

Träumer, die alá Tagesschau und Co. ein Ende Putins orakeln, sollten einfach aufhören zu träumenm

Mitleser2

21. September 2022 08:47

@Laurenz: "...Aber das, was die Bunteregierung reinballert, ist entweder aus Steuern oder Schulden finanziert ..."

Ist ja richtig, ändert aber nichts an meiner Aussage. Der Blockregierung geht es ja auch nur darum, über den Winter zu kommen, und damit Proteste zu kanalisieren. Gedrucktes Geld ist (noch) genug da, siehe Uniper. Was im Sommer 2023ff. sein wird, weiß niemand. Dass explodierende Sozialkosten und sinkende Steuereinnahmen langfristig nicht möglich sind, weiß wahrscheinlich sogar Habeck, auch wenn er sonst nichts weiß.

 

Umlautkombinat

21. September 2022 09:28

Heute auf zerohedge:

"German Domestic Intelligence Is Running 100s Of Fake Right-Wing Extremist Social Media Accounts"

Besonders lustig: Das Ausmass muss derart ueberbordend sein, das Kollateralschaeden bis hin zur ausschliesslichen Beschaeftigung mit sich selbst entstehen:

"In fact, there are now so many accounts operated by different German authorities that a nationwide agreement has become necessary. Otherwise, these different agents would be targeting each other with surveillance and monitoring."

 

 

Adler und Drache

21. September 2022 09:49

@Umlautkombinat

Man möchte sagen: "Kannste dir nicht ausdenken", aber doch: Erinnert mich an Chestertons "Der Mann, der Donnerstag war" oder Dicks "Der dunkle Schirm" ... 

Laurenz

21. September 2022 10:54

@Allnichts L.

Von der Ukraine zurückerobertes Gebiet

Der Einsatz der Russen ist überschaubar. Die Ukraine ist seit ihrem Bestehen ein Failed State, der auf ausländische Finanzspritzen angewiesen ist. In der aktuellen Situation kommen aber Finanzspritzen zugunsten der Ukraine bei den Wählern ganz schlecht an, wie man an den Umfragewerten feststellen kann. Also müssen Erfolge her. Da bringt es auch nichts, wenn Dieter Stein, als gescheiterter Meutheaner, die Keule gegen Frau Weidel auspackt. (Seit einer Woche vermeldet übrigens keine Seite mehr militärische Erfolge, auch an der armenischen Front ist Ruhe eingekehrt, man kann's ja mal probieren.) Entscheidend, Allnichts, ist der Wirtschaftskrieg & wir verlieren den gerade. 

@Mitleser2 @L. 

"...Aber das, was die Bunteregierung reinballert, ist entweder aus Steuern oder Schulden finanziert ..."

Die Maßnahmen der Bunteregierung sind in ihrer Wirkung nur kurzfristiger Natur, meist unüberlegt oder gescheitert. Man schlachtet halt die Maßnahmen propagandistisch aus. Gedulden Sie Sich ein wenig. Politische Wirkungen brauchen ihre Zeit, damit sie historisch werden können. Die Erzeugerpreise sind weiter radikal gestiegen, zum Vorjahr um 45%, absoluter Rekord in der deutschen Geschichte. Ich prognostiziere Ihnen, wenn das so weiter geht, ist die Bunteregierung in einem Jahr Geschichte.

Herbstwind

21. September 2022 11:11

Wer immer noch daran glaubt, dass die überwältigende Mehrheit der Deutschen für die Beibehaltung der Sanktionen gegen Russland und Waffenlieferungen an die Ukraine ist, hat tatsächlich noch nicht verstanden, wie Medienmanipulation und Propaganda funktioniert. Vielleicht schreibt hier aber auch Friedrich Merz unter Pseudonym. 

Und selbst wenn 60% der Deutschen pro Sanktionen wären und die "Russlandversteher" in der relativen Minderheit, so muss die AFD und der Protest genau diese große Minderheit ansprechen und abbilden. Für die anderen gibt es nämlich schon CDUCSUSPDFPDGRÜNELINKE zu wählen und die AFD wird hier nichts gewinnen. Die Anbiederung an den politischen Mainstream führt in die Bedeutungslosigkeit. 

Wir brauchen keine absoluten Mehrheiten um den Meinungskorridor zu verschieben - die Grünen haben es vorgemacht.

Rheinlaender

21. September 2022 11:19

@Hajo Blaschke

Auf die Idee, das Territorium des angegriffenen Staates zu seinem eigenen zu erklären und anschließend den Verteidiger als Angreifer darzustellen, muss man erst einmal kommen. Eine Rechte, die sich auf so etwas einlässt, erklärt damit ihren intellektuellen Bankrott und ist regierungsunfähig.

Deutschland braucht eine Rechte, die nüchtern und konsequent für die Interessen der eigenen Nation einsteht anstatt sich aus offenkundigem Mangel an eigener Identität in ersatzpatriotische Abenteuer zu begeben und dabei ihren Verstand über Bord zu werfen.

RMH

21. September 2022 11:45

Gerade steht im n-tv Liveticker:

"+++ 09:44 Russische Reservisten hätten Anspruch auf Asyl in Deutschland +++
Infolge der Teilmobilmachung haben offenbar russische Soldaten der Reserve, also rund zwei Millionen Männer mit ihren Familien, Anspruch auf Asyl in Deutschland. Möglich mache dies "ein neues Gesetz, das Kriegsdienstverweigerung mit langen Haftstrafen belegt", schreibt der Journalist und Osteuropa-Experte Sebastian Christ. "Flucht und Asyl wären ihr einziger Schutz davor, zur Teilnahme an einem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gezwungen zu werden." Erst gestern hatte das russische Parlament das Strafrecht verschärft, wonach etwa die Haftstrafen für das freiwillige Eintreten in Kriegsgefangenschaft deutlich erhöht werden."

Simplicius Teutsch

21. September 2022 12:52

Die AfD und die „Russland-Frage“

@Allnichts: „Die von mir mehrmals gestellte Russland-Frage bleibt unbeantwortet: […] Es müsste mittlerweile doch offensichtlich sein, dass der Grossteil der Menschen Putin und Russland als Verantwortliche sieht, ebenfalls nicht zu Unrecht.“

„Großteil der Menschen“ (?!) – Das ist die verbreitete Mainstream-Medien-Meinung, die auf rechter Seite so auch von Russen-Feinden bzw. Atlantikern gerne aufgegriffen und vertreten wird und sich anscheinend mehr und mehr durchsetzt; vor allem seitdem Putin auf der Verliererstraße zu sein scheint. Wer mag schon Verlierer. Mir wird er auch immer unsympathischer.

Aber bedenken Sie eines, der normale (= relativ unpolitische) deutsche Michel und seine Michelin und noch mehr die moslemischen Migranten in Deutschand haben, so meine Erfahrung, von Anfang an gesagt, als die EU, der Bundestag und die Mainstream-Medien den Russen den Wirtschaftskrieg erklärt haben: Der Krieg in der Ukraine ist nicht unser Krieg; lassen wir uns lieber nicht von Selenski und seinem Botschafter Melnik hineinziehen.

Ich sehe den kriegerischen Ausgang als völlig offen an. Die AfD sollte sich möglichst raushalten, die Friedensfahne weiter hochhalten und ihre differenzierte Betrachtung des „Ukrainekriegs“ beibehalten: Es gibt die Kriegs-EREIGNISSE, die beendet werden müssen, es gibt aber auch die Kriegs-URSACHEN.

tearjerker

21. September 2022 12:53

@Ukom: Die NPD konnte man seinerzeit ja auch schon nicht verbieten, weil das VG sich nicht sicher war, ob die Partei nicht in Wirklichkeit eine staatliche PsyOp ist.

Gracchus

21. September 2022 13:12

@RMH 

NS2 wäre zu öffnen als Ersatz für NS1, das ja derzeit lahmgelegt ist, natürlich könnte man auch NS1 wieder öffnen, und das würde, meine ich, schon etwas bringen. Der Preis ist natürlich hoch.

Nach der jüngsten Entwicklung (Teilmobilmachung) steht dies aber noch weniger zur Debatte. 

So wie es ein Fehler war, sich derart von russischen Rohstoffen abhängig zu machen, müsste man sich aber auch eingestehen, dass es ein Fehler war, einen Wirtschaftskrieg anzuzetteln bzw. sich von der USA hineintreiben zu lassen. 

Wenn man letzteres nicht so sieht, frage ich mich aber, mit welchen Forderungen man dann auf die Straße gehen will. 

Wenn ich die Kommentare hier im Strang lese, ist es mit dem Slogan "Für die Interessen Deutschlands" nicht getan, weil diese unterschiedlich definiert werden; was auch daran liegt, dass Deutschland sich in eine Zwickmühle manövriert hat, aus der herauszumanövrieren es politisches Geschick und Intelligenz braucht, also Staatskunst - etwas, was man der Ampel nicht zutraut, aber auch keinen politischen Frischlingen.

Asenpriester

21. September 2022 14:28

Die Kritik, daß der "Heiße Herbst" weitgehend nicht stattfindet, kann wohl so nicht stimmen. Es finden nach wie vor fast in jeder Kleinstadt und vielen Dörfern in Mitteldeutschland die Montagsproteste u.a. Veranstaltungen statt. Dazu kommen jetzt auch die Großstätte dazu. Nur die AfD hält  sich weitestgehend zurück. Daß keine Impflicht gekommen ist, ist den vorjährigen Montagsspaziergängern zu verdanken.

Leider bleiben wir auf den Kosten der brutalen Polizeiwillkür sitzen. (Ich z.B. auf knapp 400 € Koronastrafgebühren, die bei einer Polizeieinkesselung verordnet wurde.)

Laurenz

21. September 2022 16:34

@Rheinländer @Hajo Blaschke

Die Bundeswehr war in den letzten Jahren, gegen das GG, bis in zu 14 fremden Staaten unterwegs. Wo ist der Unterschied zu den Russen? Wir wurden nach Mali & Afghanistan gerufen. In der Ukraine riefen eben auch welche nach den Russen. Von daher sollten wir politisch in dieser Frage einfach mal die Fresse halten.

Uwe Lay

21. September 2022 17:31

Ich vermute, daß das Ereignis eines "Heißen Herbstes" nicht stattfinden wird, so sehr es auch von den Einen erhofft und von den Anderen befürchtet wird. Wenn ich zuhöre,wie außerhalb der Kreise politisch Engagierter über die jetzige Lage geredet wird, so dominiert einerseits die resignative Haltung: "Da kann man nichts machen!"und andererseits werden rein privatistische Lösungen gesucht: von den angesammelten Brennholzhäufen über: "Dann muß eben das Ersparte verbraucht werden", bis zur Hoffnung, daß der Sozialstaat doch noch Unterstützungsgelder locker machen wird. Diese Privatisierungstendenz ist dabei ein wesentliches Element der liberalistischen Ideologie, daß wenig vom Staat und primär alles als Eigenleistung des Bürgers erwartet wird. Die objektiven Verhältnisse reichten für einen "Heißen Herbst",aber die Staatsbürger verhalten sich nicht gemäß der objektiven Realität sondern wie sie ideologisch vermittelt wird.

Uwe Lay

Oderint

21. September 2022 18:52

Ich habe mir letzten Winter mehrfach bei Demonstrationen gegen Impfpflicht und Maßnahmen den Hintern abgefroren und meinen bescheidenen Beitrag zur Abwehr des Allerschlimmsten geleistet.

Im kommenden Winter kriegt mich niemand auf die Straße, nicht im Entferntesten denke ich daran, mit Putins fünfter Kolonne zu marschieren - wiewohl, die Teilnahme an einer Gegenveranstaltung würde ich nicht ausschließen.

Mir will nicht in den Kopf, wie eine Bewegung, die sich patriotisch schimpft, im Krieg mit dem Gegner sympathisieren kann; wie eine Bewegung, die vor einem Genozid an Europäern durch Zuwanderung warnt, den aktuell stattfindenden Genozid an europäischen Ukrainern schulterzuckend zur Kenntnis nehmen kann.

Über den Grund für solche offensichtlichen Fehlleistungen will ich nicht lange spekulieren - vielleicht wurden die intellektuellen Fähigkeiten mancher Akteure, die sich sehr klug auszudrücken verstehen, auch nur maßlos überschätzt.

Hajo Blaschke

21. September 2022 19:34

Manche "Diskussionen" hier kommen mir vor, wie Sandkastenspiele nach vier Bier und drei Köhm in der Dorfkneipe.

Noch mal: dieser Krieg zwischen Russland und der Ukraine geht uns Deutsche nichts an. Es muss mit allen Mitteln verhindert werden, dass das Ziel der grün-gelben Kriegstreiber, Deutschland in den Konflikt hineinzuziehen, verhindert wird. Das und nur das muss die Politik der AfD sein.

Simplicius Teutsch

21. September 2022 22:49

Zur Russland-Frage

Hm, Ihr Kommentar, @ Oderint, um 18:52,

kommt einerseits moralisch hochaufgeladen, kompromisslos einseitig und wuchtig daher, hat außerdem aber inhaltlich wenig überzeugende Substanz, scheint mir eher: wirr. – Oder sind Sie vielleicht Ukrainer oder Pole? Die Polen sind ja, nach meiner vereinzelten Erfahrung, richtige Russen-Hasser.

Ok, so wie Sie schreiben, befinden Sie sich anscheinend gemütsmäßig und geistig bereits im Krieg gegen Russland und sind wütend auf jeden, der nicht in Ihre Richtung mitmarschieren will.

Ich, als Deutscher, sehe überhaupt keine Veranlassung mitzumarschieren, auch nicht geistig und als Waffenlieferant. Ich fühle mich auch nicht von Putin bedroht, sehe ihn nicht als meinen „Gegner“.

Über das, was da in der Ukraine abläuft, seit Jahren, kann ich nur traurig den Kopf schütteln. Denn ich bin ein Befürworter eines starken Europas inklusive Russlands, wenngleich ein entschiedener Gegner dieser EU.

Mir tun die jungen russischen Soldaten leid, die dort sterben müssen. Die Ukrainer bewundere ich für ihren todesmutigen Kampf, aber das ist nicht mein Krieg, sondern deren Krieg, den sie (zuletzt unter Selenski) zur Hälfte provoziert und eskaliert haben mit Hilfe der Amis und Briten. – Das ist meine Meinung.

 

Karl Otto

22. September 2022 06:02

@ Hajo Blaschke: Was ist denn, wen wir uns aus der Ukraine raushalten aber Putin sich nicht mit der Ukraine zufrieden gibt? Müssen wir warten bis die Russen an der Oder stehen?

Hajo Blaschke

22. September 2022 08:01

Gracchus, was sagen Sie zu dem seit 2014 von dem ukrainischen Junta initiierten Genozid an den Bewohnern des Donbass? Dem seit 2014 etwa 15.000 Menschen, hauptsächlich dort beheimatete Russen zum Opfer fielen. Oder tun Sie das auch mit einem zynischen Grinsen ab wie weiland Scholz in Moskau?

Volksdeutscher

22. September 2022 08:46

@Hajo Blaschkes Kommentare heben sich im Thema Lageanalyse Russland mit ihrem Sinn für Realität und Fachwissen haushoch heraus. Der Hinweis darauf, daß Russland es mit dem Krieg nicht eilig hat, ist richtig und war von Putin nicht nur zur Beschwichtigung gesagt worden, dies bezeugt auch das Verhalten der russischen Armee. Die kurzweilige ukrainische Eroberung von paar Siedlungen wird in der ukrainischen und westeuropäischen Presse jedoch schon so kommentiert, als würden die Ukrainer und ihre westlichen Verbündeten kurz vor Moskau stehen. Ich finde es daher wichtig, daß auch das Lesen von russischen Nachrichten unerläßlich ist, will man halbwegs richtige Folgerungen aus dem Geschehenen ziehen. Putin hat russische Reservisten mit Kriegserfahrung mobilisieren lassen, das eröffnet ganz andere Dimensionen des Krieges, dessen Verlaufs und Ausgangs, was auch auf die Energiekrise durch weitere Verschärfungen Einfluß haben könnte. Der ungarische Präsident appellierte daher an die Mitglieder der Fraktion, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um sicherzustellen, daß diese Sanktionen spätestens Ende des Jahres aufgehoben werden. Im November wird es in der EU eine reale politische Gelegenheit geben, die Sanktionen zu überprüfen. Was die Preissteigerung anbelangt, wird sie gewiß nicht überall gleiche Reaktionen hervorrufen - solange sie "moderat" und nicht ruckartig verlaufen.

RMH

22. September 2022 09:15

"Genozid an den Bewohnern des Donbass? Dem seit 2014 etwa 15.000 Menschen, hauptsächlich dort beheimatete Russen zum Opfer fielen."

Das waren natürlich alles harmlose Zivilisten, kein einzigen Milizionäre oder sonstigen Militärangehörige darunter, die bei den wechselseitig vorgetragenen Kampfhandlungen gefallen sind. Gegenfrage: Wenn Artilleriegranaten oder Raketen im Rahmen von Kampfhandlungen in Wohnhäuser einschlagen, ist dass dann bereits "Genozid" (der Begriff ist recht klar definiert)? Wenn ja, dann haben die Ukrainer mit ihren aktuellen Vorwürfen gegenüber Russland ja recht.

@Hajo Blaschke,

Sie werfen den Leuten hier unkritische Aufnahme von westlichen Medien vor, spötteln über Tagesschau-Seher etc. lassen aber keinerlei kritische Distanz zu den von Ihnen bevorzugten und offenbar reichlich konsumierten russischen Medien auch nur ansatzweise erkennen. Seit Februar 2022 verbreiten Sie hier so vieles, was zwischenzeitlich sich als deutlich daneben erwiesen hat (eigentlich müsste nach ihrem damaligen Geschreibe der Krieg schon längst vorbei sein), dass sie mal runter von der Kanzel gehen sollten. Aber ich vergas, mitreden darf hier nur, wer russisch lesen und sprechen kann.

Allnichts

22. September 2022 09:44

Simplicius Teutsch:

Nur weil etwas in den Systemmedien steht, muss es ja nicht unbedingt falsch sein. Ich will Ihnen Ihre Erfahrungen mit den Meinungen anderer nicht nehmen, aber ich selbst habe solche Ansichten eigentlich nicht ausmachen können, zumindest kaum bei Menschen, die nicht aus entsprechenden Kreisen kamen, in denen eine solche Meinung üblich bzw. wahrscheinlich ist, also rechts, "alternativ", auf bestimmte Weise links.

Der Ausgang des Krieges sowie das Schicksal Putins sind genau genommen natürlich weiterhin offen, vor allem mit meiner Aussage bezüglich Putin lehne ich mich recht weit aus dem Fenster. Es mag auch ein wenig Hoffnung mitschwingen, aber auch ganz nüchtern betrachtet ist Russland auf der Verliererstrasse. Putin wirkt zusehends zu Notmaßnahmen gedrängt und in Frage gestellt.

Hajo Blaschke:

Einmal vorausgesetzt, dass Sie hier schlichtweg Ihre ehrliche Meinung äussern, ist es naiv, zu meinen, dass ein Krieg, der nur wenige Stunden Autofahrt entfernt ist, zu starken Flüchtlingsbewegungen auch nach Deutschland führt, ein geopolitisch wichtiges Land als Beteiligten hat, das noch dazu vor allem in rechten Kreisen fast als Schicksalsparter gesehen wird, etc. pp., Deutschland nichts anginge. Hinsichtlich der 15000 können Sie ja einmal Belege bringen, wer eigentlich wen getötet hat und warum.

Laurenz

22. September 2022 09:59

@Karl Otto @Hajo Blaschke

Müssen wir warten bis die Russen an der Oder stehen?

Die Amis stehen in Ramstein & Wiesbaden.

Niekisch

22. September 2022 10:23

"@ Hajo Blaschke: Was ist denn, wen wir uns aus der Ukraine raushalten aber Putin sich nicht mit der Ukraine zufrieden gibt? Müssen wir warten bis die Russen an der Oder stehen?"

@ Karl Otto 22.9. 06:02: Wenn die Russen an der Oder stehen, dann ergibt sich für uns die einmalige Chance, mit ihnen über die Rückgabe der deutschen Ostprovinzen zu verhandeln.

Rheinlaender

22. September 2022 11:50

@Hajo Blaschke

Wenn Russland in Osteuropa Krieg mit dem erklärten Ziel führt, die Einflusssphäre der Sowjetunion wiederherzustellen oder ein Eurasien "von Lissabon bis Wladiwostok" zu errichten, geht das Deutsche sehr wohl etwas an. 

@Laurenz

Die Auslandseinsätze der Bundeswehr waren aus der Perspektive deutscher Interessen fast alle unsinnig oder kontraproduktiv, aber der russische Krieg im Osten stellt aufgrund der Absichtserklärungen der russischen Führung zumindest eine potenzielle Bedrohung für Deutschland dar.

Der westliche Versuch, dieser Bedrohung in Form der Einflussnahme in der Ukraine auf eine Weise zu begegnen, die umgekehrt die russische Bedrohungswahrnehmung verstärkte, war zweifellos kontraproduktiv, aber daraus kann man nicht folgern, dass keine russische Bedrohung existiert.

Es gilt einen realistischen Weg zum Umgang mit dieser Bedrohung zu finden, der zugleich die wirtschaftlichen Interessen und die Sicherheitsinteressen Deutschlands sicherstellt. Gegenüber der Sowjetunion hat man das erfolgreich praktiziert, und es sollte auch gegenüber Russland möglich sein. Momentan sehe ich das in der Rechten in Deutschland aber nicht, sondern nur extreme Gefühlsäußerungen in die eine oder in die andere Richtung.

Allnichts

22. September 2022 12:00

Niekisch:

Man könnte auch andersherum argumentieren: Würde bei einer herben russischen Niederlage in der jetzigen Situation samt darauf folgendem Systemwechsel, Reparationsleistungen usw. Königsberg für Russland nicht zu teuer, um es halten zu können? Ganz unabhängig von der Frage, welches Land oder welche Länder in diesem sehr spekulativen Szenario davon profitieren könnten. So traurig und gefährlich die Lage eigentlich auch ist, aber es zeigen sich doch einige ungeahnte Möglichkeiten.

Hajo Blaschke

22. September 2022 12:18

Mittlerweile behaupten lt. Hadmut Danisch deutsche Zeitungen, dass Putin den Morgenthauplan umsetzen will. Nicht Russland sondern die Gringos sind mit Hilfe des für sie geopolitisch erfolgreichen Dreamteams Habeck-Bärbock dabei, diesen Plan zur Zerstörung Deutschlands endlich zu realisieren. Wer die Gelegenheit hat, diese rassistische Schwarte zu lesen, weiß, worum es geht.

Das Ziel der russischen Militäraktion ist von Putin über Schojgu und Lawrow bis Medwedjew so oft dargestellt worden, dass es sich erübrigt, es hier nochmals zu erwähnen.

Die Zahl der im Donbass von der ukrainischen Junta und ihren lt. Selbstbekenntnis faschistischen Freischärlern alá Asow usw. im Rahmen der von ihr initiierten "Antiterroristischen Operation" Ermordeten beträgt lt. Unterlagen, die sowohl von Russland als auch der OBSZ 15.000  und so wurde das auch der UNO gemeldet. Für Russophobe steht natürlich von vornherein fest, dass diese Fakten nur mit einem zynischen Grinsen zur Kenntnis genommen werden. Was ist schon ein Russe wert, noch dazu wenn es russische Kinder sind.

Niekisch

22. September 2022 12:21

"es zeigen sich doch einige ungeahnte Möglichkeiten".

@ Allnichts: Das ist in der Tat so. Bei unserem Abschied von den leichenschänderischen USA bei gleichzeitiger Schwäche Rußlands könnte die Tür offen sein für eine enge Zusammenarbeit Rußland-China-Indien-Deutschland u.a. Zumindest für Neutralität.

Gracchus

22. September 2022 13:09

@Hajo Blaschke: Warum stellen Sie die Frage ausgerechnet mir? 

"Genozid": Der Begriff wird - aus beiden Richtungen - etwas inflationär gebraucht. 

Gracchus

22. September 2022 13:20

@Einige

Muss man dem politisch-medialen Framining derart auf den Leim gehen?

Wagenknecht wurde nach ihrer letzten BT-Rede als "Putin-Apologetin" apostrophiert und dann zu Lanz vor- ... pardon eingeladen. 

Mir stellt sich seit Sanktionsbeginn die einfache Frage: Geht die Solidarität mit der Ukraine soweit, dass man dafür bereit ist, notfalls Arbeitsplatz und Wohnung zu verlieren?!?

Hierauf erwarte ich von den Moralaposteln im Forum eine Antwort! 

Im Übrigen: Die eher knappe Ressource "Solidarität" scheint langsam aufgebraucht. Mit wem der Bundesbürger alles solidarisch sein soll! Der Begriff ist zum reinen Ideologem verkommen.

 

Hajo Blaschke

22. September 2022 14:37

@ RMH Ihre Philosophiererei über das, was ich Ihrer Meinung nach angeblich geschrieben haben soll, können Sie lassen. Auf erfundene Aussagen antworte ich nicht.

@ Rheinländer Ich glaube, Sie sollten weniger Systeminformationen aus deutschen Quellen inhalieren. Solange sich Deutschland entgegen den Zielen der Habeck-Bärbock-Clique aus diesem Krieg heraushält, wird wohl kein Einmarsch von der Elbe bis zum Rhein stattfinden. Ich gehe davon aus, dass Putin auch keine Sowjetunion wieder herstellen will.

@Gracchus Mir ist momentan nicht bewusst, wo ich Ihren Namen erwähnt haben soll.

RMH

22. September 2022 14:47

"beträgt lt. Unterlagen, die sowohl von Russland als auch der OBSZ 15.000  und so wurde das auch der UNO gemeldet."

Die "offiziellen Zahlen" der Toten für den Zeitraum 2014 bis Ende 2021 dürften bei um 14tsd liegen und beinhalten gerade AUCH getötete Ukrainer und überwiegend auf beiden Seiten Militär- bzw. Milizangehörige, wobei jeder davon ausgeht, dass die Ukrainer ihre eigenen militärischen Verluste klein gerechnet haben.

Es ist schon interessant, wenn aus diesen Zahlen, die Ukrainer beinhalten, dann auf einmal nur russische Zivilisten als Opfer werden und nach Hajo Blaschke dann natürlich auch noch "Kinder" (es hat sicher tote Kinder gegeben, aber sie für eine Propaganda-Behauptung noch mal ins Feld zu führen, ist abgeschmackt).

PS: Die Zahlen kann jeder googlen und normalerweise gebe ich auf solche Internetquellen nicht viel - aber wenn sie geradezu offensichtlich umgestrickt werden, dann sei ein Wort des Widerspruchs erlaubt.

PPS: Zurück zum eigentlichen Thema. In meiner Heimatstadt haben die Stadtwerke gerade die happigen Erhöhungen der Vorauszahlungen für Gas versendet. Mal sehn, ob sich was rührt. Achtung, Arroganzanfall: Mich haut das noch lange nicht aus dem Sessel.

Laurenz

22. September 2022 15:35

@Rheinländer @L.

aber der russische Krieg im Osten stellt aufgrund der Absichtserklärungen der russischen Führung zumindest eine potenzielle Bedrohung für Deutschland dar.

Die Bunteluftwaffe fliegt seit 2014 von Fliegerhorsten im Baltikum und Soldaten der Buntewehr stehen dort & in Polen seit 2017. Wonach sieht das denn aus?

aber daraus kann man nicht folgern, dass keine russische Bedrohung existiert.

Die Amis & die Deutschen organisierten den illegalen Putsch in der Ukraine 2014. Sie erinnern, f... the EU? Wer bedroht hier wen?

Es gilt einen realistischen Weg zum Umgang mit dieser Bedrohung zu finden, der zugleich die wirtschaftlichen Interessen und die Sicherheitsinteressen Deutschlands sicherstellt.

Ähm, Sie ignorieren komplett die Lage. Der Ami steht bei uns im Land. Die Russen liefern nur gegen Geld Erdgas, Nickl & Dünger. Unsere Nachbarn kassieren Kohle für nichts, raten Sie mal, wieso? Das ist die Bedrohungslage per se. Was passiert denn, wenn wir nicht mehr zahlen? Ihr Einschätzung von Bedrohungslagen ist vollkommen hanebüchen & entspricht auch nicht dem Hauch irgendeiner Realität.

Karl Otto

22. September 2022 15:44

Das kommt mir hier vor wie eine DKP-Versammlung in den 80er Jahren, da wollte auch niemand glauben, dass die glorreiche Sowjetunion die Systemauseinandersetzung mit dem Kapitalismus verlieren und zusammenbrechen würde.

Mitleser2

22. September 2022 17:08

Interessante Konstellationen:

- Grüne: voll für Krieg, CDU: voll für Krieg, FDP: fast voll für Krieg, SPD: etwas für Krieg, Linke: etwas für Krieg (außer Wagenknecht)

- Rechte: völlig gespalten in der Bewertung

Warum ist das so?

Simplicius Teutsch

22. September 2022 21:22

"Hilfe, die Russen kommen!" - Angst machen gilt nicht.

Für die wirtschaftlichen Sanktionen gegen Russland und die Folgen bei uns kann Putin nichts; die haben wir selber mit Hurra („Russland ruinieren!“) veranlasst; mittlerweile das sechste oder siebte „Paket“.

Die Russland-Frage bzw. der Russe wird für uns Deutsche, jenseits der kritischen Energieversorgung, nur dann so richtig gefährlich und brenzlig, wenn wir weiter und verstärkt im Ukraine-Krieg mitmischen und frech eskalieren (Baerbock, von der Leyen, etc.). Dabei denke ich im apokalyptischen Endergebnis weniger an marodierende russische Soldaten in Deutschland als an einen Raketeneinschlag in Berlin oder auch in München, wo ich lebe.

Hat hier im Blog wirklich jemand Angst,

dass Putin unsere nationale Souveränität, unsere freiheitliche Demokratie, die freisinnigen Mainstream-Medien, den öffentlich-rechtlichen Rundfunk und die blühende deutsche Kultur, mit einem Wort: „Das beste Deutschland, das es je gab!“, vernichten könnte, wenn er mit seinen Soldaten nicht nur an der Oder, sondern am Rhein steht? Ich glaube, diese Angst ist unbegründet.

RMH

22. September 2022 22:18

@Hajo Blaschke,

Ich schrieb  am 22. September 2022 09:15: "(eigentlich müsste nach ihrem damaligen Geschreibe der Krieg schon längst vorbei sein)"

Sie schreiben: 

22. September 2022 14:37,  @ RMH Ihre Philosophiererei über das, was ich Ihrer Meinung nach angeblich geschrieben haben soll, können Sie lassen. Auf erfundene Aussagen antworte ich nicht.

Extra jetzt für Sie habe ich einmal kurz nachgesehen und zitiere nur aus einem Ihrer vielen Beiträge:

Hajo Blaschke, 17. März 2022 18:22: "Russland wird in zwei, drei Wochen die Ukraine demilitarisiert und auch mit dem Bandera-Faschismus Schluss gemacht haben."

(Aus dem Kommentar unter dem Artikel , "Widerstand und Tod, Vormärz und Biedermeier" von Götz Kubitschek vom17.03.2022).

Kommentar: Ist ja voll und ganz eingetroffen.

Laurenz

22. September 2022 22:34

 

@Mitleser2

- Grüne: voll für Krieg, CDU: voll für Krieg, FDP: fast voll für Krieg, SPD: etwas für Krieg, Linke: etwas für Krieg (außer Wagenknecht)

- Rechte: völlig gespalten in der Bewertung

Falsche Einschätzung. Die FDP liegt im Kriegstreiben mit den Grünen ganz vorne. CDU & SPD bekunden mehr oder weniger nur ihre Solidarität, machen aber wenig.

Die Parteiführung der AfD hat sich seit Februar explizit geäußert.

@Karl Otto

Das kommt mir hier vor wie eine DKP-Versammlung in den 80er Jahren, da wollte auch niemand glauben, dass die glorreiche Sowjetunion die Systemauseinandersetzung mit dem Kapitalismus verlieren und zusammenbrechen würde.

Sie haben vollkommen Recht mit Ihrer Einschätzung. Aber es steht eben auch außer Frage, wer der ideologische Nachfolger der Sowjetunion ist. Wir sind es. Das hier entscheidende Momentum erkennt man am besten an der jeweiligen Notenbankpolitik.

Laurenz

23. September 2022 06:49

@RMH @Hajo Blaschke (1)

R:"(eigentlich müsste nach ihrem damaligen Geschreibe der Krieg schon längst vorbei sein)"

H:Ihre Philosophiererei über das, was ich Ihrer Meinung nach angeblich geschrieben haben soll, können Sie lassen. Auf erfundene Aussagen antworte ich nicht.

H:"Russland wird in zwei, drei Wochen die Ukraine demilitarisiert und auch mit dem Bandera-Faschismus Schluss gemacht haben."

R:Ist ja voll und ganz eingetroffen.

Der SiN-Teilnehmer @Hajo Blaschke hat sich, wie die meisten hier & in der gesamten politisch denkenden Gesellschaft (u.a. Medien) über den politischen Zweck (gemäß Clausewitz) für den russischen (Befreiungs-)Krieg zugunsten des Ostens der Ukraine getäuscht. Auch die 300k Mann, die jetzt, laut Herrn Putin eingezogen werden, verändern nichts am aktuellen Status Quo, sondern dienen eher der Sicherung der okkupierten Territorien & vielleicht einem Flankenstoß gegen Odessa, um den ökonomischen Druck auf Kiew zu erhöhen. Hätten die USA die Ukraine angegriffen, wären an den ersten beiden Tagen alle infrastrukturellen Ziele, wie Kraftwerke, Bahnhöfe & Krankenhäuser außer Gefecht gesetzt worden.

Laurenz

23. September 2022 07:12

@RMH @Hajo Blaschke (2)

Vor allem hätten die Amis jegliche Gaslieferungen sofort eingestellt. Die russische Führung geht, wie Sie alle wissen, ganz anders vor. Erst die kleine ukrainische  Offensive im Norden vor 2 Wochen, wo mit 5 Brigaden gegen den dünnen Besatzungsschirm von meist Milizen 50KM gemacht wurden, sorgten dafür, daß infrastrukturelle Ziele, vor allem Kraftwerke mit Marschflugkörpern außer Gefecht gesetzt wurden. Heutzutage gibt es quasi keine Fernmelder mehr. Ohne flächendeckende Notstromaggregate gibt es weder die heute übliche Mobiltelefon-Kommunikation, noch eine funktionierende Wasserversorgung. Damit war die ukrainische Offensive de facto nach einer Woche beendet. Die russische Führung nutzt den Trigger Ukraine-Krieg nur für die Aufrechterhaltung des von der Nato entfesselten Wirtschaftskrieges, verhandelt nicht mehr über die Aufhebung von Sanktionen, sondern fordert sie. Hier liegt der politische Zweck des Wirtschaftskriegs. Und ohne westliches Vasallenregime in Kiew fließen keine dringend notwendigen Milliarden mehr aus dem Westen nach Kiew & ein Wiederaufbau ging zulasten Rußlands. Der gesamte Westen, inklusive der USA, wird aktuell politisch destabilisiert. Da geht's um einen langen Atem, den wir nicht haben.

Rheinlaender

23. September 2022 07:42

@Laurenz

Jedem, der auch nur über minimales militärisches Grundwissen verfügt, ist klar, dass die rund 1000 seit der russischen Invasion in der Ukraine 2014 im Baltikum stationierten NATO-Soldaten nicht zu einer Invasion Russlands in der Lage wären. Das wissen im Übrigen auch die Russen, die ihre Westflanke nicht entblößt und die Ukraine angegriffen und dort langfristig Kräfte gebunden hätten, wenn sie von einer militärischen Bedrohung durch die NATO ausgehen würden.

Mitleser2

23. September 2022 08:18

@Laurenz: sagt zu "- Rechte: völlig gespalten in der Bewertung" --> falsch

Ich schrieb "Rechte", nicht AfD. Die Spaltung merkt man doch hier explizit in den Kommentaren.

Laurenz

23. September 2022 09:44

@Mitleser2 @L.

Natürlich gibt es auch in der AfD ewig gestrige, transatlantische Rechte. Aber die Vernünftigen haben sich in der AfD, zumindest diesbezüglich, endlich durchgesetzt. Was spielen da Trolle & VS-Bezahlte auf der SiN eine Rolle, die natürlich eine ganz andere Meinung vertreten? Aber sehen Sie nicht, wie dämlich die agieren? Die verlieren jede zwiespältige Debatte. Unser Inlandsgeheimdienst ist in der Tat unter aller Sau. Da haben eben Parteibuch-Beamte das Sagen. Der Fisch stinkt immer vom Kopfe her & keiner kann besser sein, als der Chef.

RMH

23. September 2022 12:08

"Was spielen da Trolle & VS-Bezahlte auf der SiN eine Rolle, die natürlich eine ganz andere Meinung vertreten?"

@L,

und jetzt mal "Butter bei die Fische", wer ist hier, in diesem doch sehr überschaubarem Debattenraum, bei dem mehr oder weniger immer die selben teilnehmen, ein Troll und/oder wer VS-(oder von wem auch immer) bezahlt?

Wenn man mit einem Finger auf andere zeigt, zeigen mindestens drei auf einen selber zurück.

 

Hajo Blaschke

23. September 2022 12:54

Rheinländer, ich hoffe, Ihr militärisches Grundwissen reicht aus, um zu verstehen, dass diese angeblichen 1000 NATO-Soldaten nur die Platzbewachung für die installierten Langstreckenwaffen darstellen. Von schnellen Nato-Eingreiftruppen, die in kürzester Zeit auf diesen NATO-Stützpunkten kampfbereit eintreffen sollen, ist Ihnen vielleicht auch schon was zu Ohren gekommen. Und eventuell haben Sie auch schon mal von den laut offenbarten Absichten der NATO gehört, Russland in 34 eigenständige Staaten aufzuteilen.

Allnichts

23. September 2022 17:42

Bezahlt und Trolle sind natürlich immer die anderen, die mit gegensätzlicher Meinung und die, die man ohnehin nicht leiden kann. Ein beliebtes Spiel in rechten Kreisen.

Schaut man sich die Geschichte der V-Leute an, so zeigen sich vor allem zwei verdächtige Personengruppen: die Wichtigen und die Überlauten, die Provokateure. Jene mit Überblick und Einfluss und jene, die ständig Öl ins Feuer giessen. In der Vergangenheit waren das eine ganze Menge, heutzutage wird das kaum anders sein und das Grundproblem dabei ist, das zu wissen, aber keine Möglichkeit zu haben, es bei einer bestimmten Person konkret festzustellen.

Für mich bin ich zu dem Schluss gekommen, keinem voll zu vertrauen, keinem voll zu misstrauen, ansonsten meine Sache durchzuziehen und nichts zu tun, was ich bereuen müsste und wozu ich nicht stehen könnte. Wir alle werden in irgendeiner Weise unter Beobachtung und wir alle werden in irgendeiner Weise unter Einfluss der Geheimdienste stehen. Ich gehe soweit, dass es keine unkontrollierte Opposition gibt, zumindest keine von nennenswerter Grösse. Wir alle spielen irgendwie auch das Spiel der Mächtigen.

Rheinlaender

23. September 2022 18:35

@Hajo Blaschke

Sie haben bei Ihrer überaus sachkundigen Darstellung der NATO-Präsenz im Baltikum einzig die Flugscheiben vergessen.

Laurenz

23. September 2022 19:31

@RMH @L. (1)

"Was spielen da Trolle & VS-Bezahlte auf der SiN eine Rolle, die natürlich eine ganz andere Meinung vertreten?" "Butter bei die Fische"

Werter RMH, bevor Sie mich fragen, wäre es schon schön gewesen, wenn Sie Ihre Eigene Meinung kundgetan hätten. Schreiben hier Teilnehmer nicht aus eigenem Antrieb oder Überzeugung, ja oder nein? Sie, RMH, können jederzeit mich besuchen kommen, meine Kontoauszüge, meinen Rechner, mein Telefonlog einsehen, alles sehr überschaubar. Gefühlswelten können einen natürlich immer täuschen. Sie erachte ich diesbezüglich als zu den ewig gestrigen Transatlantikern gehörig. Aber, Sie sind zu alt, um sich kaufen zu lassen. Selbst, wenn Sie keine Zulassung mehr hätten, könnten Sie ja in jeder Kanzlei arbeiten, falls Sie Geld bräuchten. Im Grunde ist es doch egal, ob ein Troll vom VS, von Bertelsmann, der Konrad-Adenauer-Stiftung oder einer NGO Honorare erhält. Das kommt doch auf dasselbe heraus. Welcher denkende Konservative würde nicht gerne mal GK & EK kennenlernen. Die Beiden sind sicherlich zu großzügig mit Terminvergaben. Daß das geht, weiß ich von @Lotta Vorbeck. Aber ich sehe aus Rücksicht davon ab. Wenn EK die kampierenden Linken vor der Haustüre besucht, glauben Sie daran, daß diese gefördert werden oder nicht? Was sich für mich hier auffällig gestaltet, sind manche hanebüchenen historischen Einschätzungen. Da trennt sich die Spreu vom Weizen.

Simplicius Teutsch

23. September 2022 22:35

@ Allnichts, 23. September 2022 17:42

„Schaut man sich die Geschichte der V-Leute an, so zeigen sich vor allem zwei verdächtige Personengruppen: die Wichtigen und die Überlauten, die Provokateure. Jene mit Überblick und Einfluss und jene, die ständig Öl ins Feuer giessen.“

Das sehe ich anders, geradezu umgekehrt! Die Allermeisten der V-Leute zeigen sich nicht oder kaum, sie sind lediglich „Horcher und Gucker“, die sich ihr Geld verdienen, indem sie nach oben Berichte und Einschätzungen abliefern. 

@ Laurenz hat schon recht, wenn er bei dem Thema mal flapsig auf den Busch klopft. Ich lese in Wikipedia, dass das Bundesamt für Verfassungsschutz über 4.000 feste Mitarbeiter („Bedienstete“) und einen jährlichen Etat von knapp 500 Millionen hat. Da sind die „freien“ Mitarbeiter und die Landesämter noch gar nicht mitgezählt. 

 

Kurativ

24. September 2022 10:41

Das Engagement von Martin Selner ist beeindruckend. 

RMH

24. September 2022 11:02

@L,

wie ich oben schon geschrieben habe, posten hier doch mehr oder weniger immer die selben, manchmal auch nach einem Wechsel des Namens/Pseudonyms (aber auch das ist für die "schon länger hier" Lesenden nachvollziehbar) - ich gehe nicht von irgendeiner bezahlten Schreibertätigkeit bei all diesen "alten Hasen" aus und war daher umso überraschter, als ausgerechnet Sie das Fass aufgemacht haben, dass auf dieser bescheidenen Plattform irgendwer mit gezinkten Karten spielt.

Was Ihr Atlantiker-Gelaber angeht, so sei dazu gesagt, dass sich weiße Menschen früher dem atlantidischen Mythos verbunden fühlten und nicht dem asiatischen. Das asiatische Geschäft betreiben die Mächte, die Sie regelmäßig verteidigen - und oftmals ist es eben nicht mal verteidigen oder argumentieren im Sinne des Versuchs, zu überzeugen, sondern simple Rechthaberei.

Laurenz

24. September 2022 15:11

@RMH @L.

sich weiße Menschen früher dem atlantidischen Mythos verbunden fühlten

Ja, also vor Homer. Der amerikanische Kontinent bildet sich im wesentlichen aus 3 Volksgruppen & zwar aus relativ blutrünstigen Indigenen, gerade in Mittelamerika, den Eliten Afrikas mit etwas weißer Zugabe & dem Abschaum Europas. Beherrscht wird das ganze aus Nachkommen südasiatischer Steppen- & orientalischer Wüstenvölker. Ich kann daran nichts atlantidisches erkennen.

Alte Hasen

Man ging in den letzten Jahren einiger Teilnehmer verlustig. Ich bedaure immer noch, daß zB @Lotta Vorbeck keine Lust mehr hat, zu schreiben. Und man gewinnt neue Schreiber hinzu. Ich freue mich eher über Literatur-Fetischisten, auch wenn ich davon keine Ahnung habe. Mit Literaturkennern sinkt die Wahrscheinlichkeit, hier nicht-authentische Schreiberlinge vorzufinden, zumindest denke ich das. In der Historie oder auch politisch haben wir, abseits der Redaktion, eher an Kompetenz verloren. Viele Debatten drehen sich um Richtigstellung, Erklärung oder Grundlagen. Es gibt da schon noch intellektuelle Kompetenz, aber es sind immer dieselben, die hier hanebüchen freischalten lassen.

Franz Bettinger

24. September 2022 15:32

@VD: Ich gehöre nicht zu denen, die auf die AfD eindreschen. Im Gegenteil finde ich, dass wir auf unsere Abgeordneten stolz sein können. Viele kluge und einige geradezu brillante Köpfe! Da wird schon viel Tacheles geredet. Auch das Partei-Programm der AfD könnte (bis auf die unselige Unvereinbarkeit-Liste) besser nicht sein. 

FraAimerich

24. September 2022 18:18

@RMH: Daß Wallstreet-Gauner und Neocons ihr Geschäfte auf den "atlantidischen Mythos weißer Menschen" gründeten, glauben Sie hoffentlich selber nicht. Aber falls darin ein kryptischer Hinweis auf das bevorstehende katastrophale Ende dieser Bande zu sehen sein sollte - wohlan!

Simplicius Teutsch

24. September 2022 19:10

@RMH, @ Laurenz u.a.

Rechthaberei und Polemik hier im Blog können zum Problem werden. Man will originell formulieren und rechthaben bzw. -behalten und klingt dann evtl. beleidigend oder beleidigt oder schlägt ganz einfach verstärkt polemisch zurück. Da ist keiner von uns davor gefeit.

Wegen der Schlapphüte-Geschichte (VS) wollte ich eigentlich leicht gepfeffert, sarkastisch reagieren und @RMH, der @Laurenz angegriffen hat, weil dieser angeblich „das Fass aufgemacht“ (11:02) habe, darauf hinweisen, dass @RMH selber (!) es war, der „die vielen VS-agent provocateurs“ überhaupt in diesem Strang als erster ins Spiel gebracht hat:

„B-Höcke hat heute erst in seinem Telegram Kanal ausdrücklich und zu Recht auf die vielen VS-agent provocateurs hingewiesen, die sich im Internet tummeln.“ (@ RMH, 20. September 2022 19:41)

Aber sei es drum: Die einen meinen, wir sollen den „vorpolitischen Raum“ erobern, andere legen mehr Hoffnung in die parlamentarische AfD, würdigen zumindest deren Anstrengungen. Ich bin für beide Wege, so wie viele hier, um dadurch – als kleinsten allgemeinen Nenner – die systematisch ins Werk gesetzte Abschaffung Deutschlands aufzuhalten.

RMH

24. September 2022 21:23

"Wallstreet-Gauner und Neocons"

@FraA.,

mit denen habe ich genauso wenig zu schaffen, wie mit sog. "Oligarchen" oder Eurasiern - und kann das nur jedem Deutschen so empfehlen.

PS: Natürlich war da eine kryptische Anspielung dabei - aber so etwas tritt man nicht in Internetforen breit.

FraAimerich

25. September 2022 03:36

@RMH: Wenn Sie auf den Transatlantiker-Vorwurf mit dem Verweis auf den "atlantidischen Mythos" reagieren und diesen pointiert gegen das "asiatische Geschäft" der Oligarchen und Eurasier setzen, erscheinen Sie selbst leider nicht ganz so "neutral" wie Sie es anderen empfehlen. Schon gar nicht vor dem Hintergrund des von den USA und dem "atlantischen Verteidigungsbündnis" eskalierten Ukrainekonflikts.

Das kann - privat wie im Internet - leicht zu Mißverständnissen führen. 

Gleiches gilt z.B. für die Art, die von der Ukraine und westlichen Medien bemühte Propaganda vom "Genozid am ukrainischen Volk" nur "indirekt" dadurch zurechtzurücken, daß man (berechtigterweise) das Narrativ vom "Genozid" an den Bewohnern des Donbass relativiert. 

Warum nicht einfach - wie etwa @Gracchus - feststellen: "Der Begriff wird - aus beiden Richtungen - etwas inflationär gebraucht"? Zumal man damit nicht mittelbar zur beliebten Übung beiträgt, die Vorgeschichte des Konflikts auszublenden und kleinzureden?

Laurenz

25. September 2022 04:25

@RMH @FraAimerich

Eurasier

Wir Deutschen sind Eurasier, eine Mischung aus Kelten & Germanen, letztere zumindest aus dem vor-asiatischen Raum stammen. In der Gobi fand man auch Gräber blonder & rothaariger Fürstinnen aus vorchristlicher Zeit.

@Simplicius Teutsch @RMH & Laurenz

Rechthaberei und Polemik hier im Blog können zum Problem werden. Man will originell formulieren & rechthaben bzw. -behalten & klingt dann evtl. beleidigend oder beleidigt oder schlägt ganz einfach verstärkt polemisch zurück. Da ist keiner von uns davor gefeit.

Exakt. Hier liegen Gefahr & Reiz zugleich. Ich streite zB gerne. Man kann den beleidigten Gefühlswelten nur schlecht ausweichen, das gehört dazu. Die Redaktion fühlt sich auch beleidigt, wenn ich an den Grundfesten des katholischen Weltbildes rüttele. Wir, das ist mein Standpunkt, müssen aber historischer & politischer Wahrheit auf diesem Forum so nahe kommen, wie existenziell möglich. Wie sollten wir uns sonst von der Linken unterscheiden? Dazu sind nun mal Debatten bis an die Schmerzgrenze notwendig.

RMH

25. September 2022 09:00

@Simplicius Teutsch,

bei meinem von Ihnen genannten Beitrag vom 20.09. ging es recht klar erkennbar um die Sinnhaftigkeit von größeren Strategiedebatten auf öffentlichen Plattformen, da dort die Gefahr der Verfälschung und noch viel mehr die des Mitlesens Faktum ist. Ein Angriff auf hier Schreibende war nicht gemeint und so wurde es wohl auch nicht aufgefasst, da der weitere Austausch dazu erst 4 Tage später war. Aber sei´s drum. Sie meinen bzgl. Vorpolitisch und AfD das Richtige, wobei man Vorpolitisch und Parteipolitisch nicht mehr streng auseinanderhalten kann bzw. - da hat die Linke in ihrer Totalität wohl fast gewonnen - kaum noch einen unpolitischen Raum definieren kann (die Wiederherstellung eines ernsthaft unpolitischen Raumes wäre ein wahrhaft restaurativer Akt!). Aktuell versuchen die etabl. Parteien auf Biegen und Brechen ihre Linien bis zur Niedersachsen Wahl durchzuhalten, wer danach einknicken wird, wird spannend. Die Kampf gegen Rechts Maschine in Deutschland wird durch das kommende Wahlergebnis in Italien vermutlich wieder heiß laufen. Hoffen wir, dass die Maschine durch Überhitzung kaputt geht.

kikl

25. September 2022 10:18

Das Ausmaß der Wahlfälschungen in Berlin ist offenbar noch größer als bisher vermutet. 

"Rund ein Sechstel der bei der Abgeordnetenhaus-Wahl 2021 abgegebenen Stimmen dürften nach dem Berliner Wahlgesetz nicht gültig sein..."

https://www.tichyseinblick.de/daili-es-sentials/berlin-wahl-285-000-stimmen-irregulaer/

Nach Bekanntwerden dieser Umstände hätte umgehend die Wahl wiederholt werden müssen. Statt dessen wird der Skandal von den Altparteien und den Staatsmedien verschwiegen oder bagatellisiert. So wenig Achtung haben Sie vor dem Willen des Souveräns.

Das System hat sich dadurch delegitimiert und die demokratische Legitimation verloren. Deutschland braucht einen demokratischen Neuanfang.

RMH

25. September 2022 16:28

@FraA.,

Missverständnis mag es sein. Ich jedenfalls halte den Begriff Genozid in den allermeisten Fällen für grundsätzlich problematisch, egal, wer ihn gebraucht. Es erfolgt damit eine fast maximale moralische Aufladung, die - und das kann man hier auf diesen Seiten als eigentlich vorausgesetzt ansehen - keiner seit Anbeginn des Online-Auftritts der Sezession im Bereich politischer Debatten gut geheißen hat. Sezession bedeutet auch, ein sich absetzen von falscher, doppelter und instrumentalisierter Moral. Und wenn vollmundig vom Genozid an den Donbass- Einwohnern (womit dann nur Russen gemeint waren) mit Zahlen gesprochen wurde, bei denen Militärangehörige beider Seiten offenbar eingeschlossen sind, dann sei mir bitte verziehen, dass bei 1500 Zeichen Begrenzung nicht jede Alternative mit genannt und vorgebetet wurde.

@Laurenz,

ja, vor kurzem hat erst einer hier behauptet, wir würden vom Affen abstammen. Wer sich mit dieser Sichtweise wohlfühlt, bitte.

FraAimerich

25. September 2022 20:54

@RMH:  Das ist es ja - Sie hätten, trotz der Zeichenbegrenzung, hinreichend Gelegenheit und vor allem auch Anlaß, sich deutlich von den Narrativen und den Scheinmoralkeulen unserer anglo-amerikanischen Freunde abzusetzen, die die hiesige Kriegspropaganda - nicht zum deutschen Vorteil, falls wir uns da einig sind - bestimmen.

Stattdessen zerlegen Sie "Notpropaganda", die in der westlichen (Medien-)Öffentlichkeit gar keine Rolle spielt und seit Monaten allenfalls herbeizitiert wird, wenn - mal empört, mal mitleidig grinsend - ein Musterbeispiel für abstruse russische Lügen vorgeführt werden soll.

Beiträge, in denen eine Absetzung von der westlichen Kriegsstrategie oder gar eine grundsätzliche Abneigung gegen die anglo-amerikanischer "Außenpolitik" zum Ausdruck kommt, lassen Sie dagegen kaum durchgehen, ohne daß Sie sich über den Verfasser mehr oder weniger subtil lustig machen, ihm "Antiamerikanismus" oder zumindest politische Dummheit bescheinigen.   

Sei Ihnen natürlich unbenommen - aber "neutral" oder gar hilfreich für Deutschland oder auch nur die Rechte scheint mir das gerade nicht zu sein.

RMH

26. September 2022 09:37

@FraA.,

erstens braucht hier nach meiner Kenntnis noch niemand ständig Gretchenfragen, wie er es denn mit diesem oder jenem hält, vorauseilend mit zu beantworten und die -salopp - Russenfraktion zu kritisieren impliziert noch lange nicht, dass man es mit irgendwem anderen hält.

Zweitens habe ich hier auch schon dargelegt, dass ich Deutschland komplett isoliert und alleine auf dieser Welt sehe. Jeder will maximal Geld von uns. Das werden wir auch jetzt sehen, wenn in Italien eine rechte Regierung an die Macht kommt. Als Möglichkeit aus dieser Isolation auszubrechen sehe ich die Länder, die zwischen Deutschland, Österreich und Russland liegen. Die haben aber eine Urangst davor, zwischen die Mühlen Russland und Deutschland zu geraten. Auch bei Rechten macht sich da manchmal eine gewisse Überheblichkeit breit, nach dem Motto, im Ernstfall teilen wir Polen eben wieder einmal. Ich bin mir bewusst, dass es für D. extrem schwierig wird, auf diesem Terrain reüssieren zu können, aber ich sehe keine Substanz über wirtschaftliches bla bla hinaus zu England, Frankreich, Italien und USA - und zu Russland oder China eben auch nicht. Gerade diese Länder "dazwischen" haben aber oft starke Vorbehalte gegen Russland. Da kann eine deutsche Rechte sich nicht als Russenfreund platt darstellen. G.K. deutet die Bedeutung dieser Länder in seiner Rezension gerade auch an.

Laurenz

26. September 2022 09:51

@RMH @L.

ja, vor kurzem hat erst einer hier behauptet, wir würden vom Affen abstammen. Wer sich mit dieser Sichtweise wohlfühlt, bitte.

Bei Ihre Affen- oder Nicht-Affen-Debatte zitiere ich gerne Asimow.

"Wir suchten schon immer das Bindeglied zwischen Menschen & Affen. Wir sind das Bindeglied."

Zumindest genetisch, RMH, liegen Sie auf verlorenem Posten. Zwischen uns & dem Gorilla ist der genetische Unterschied kleiner als zwischen einem indischen - & afrikanischen Elefanten. Allerdings muß man zugeben, daß die Genetik schwierig zu verstehen ist. Bei Betrachtung der Anzahl von uns genutzter Gene, sind wir eher primitive Lebewesen, vergleichbar mit einem Seestern. Aktuell ist die Wissenschaft tatsächlich gezwungen für die  https://de.wikipedia.org/wiki/Kambrische_Explosion von einer Kreation über einen Zeitraum von ca. 10 Mio. Jahren auszugehen. Von daher sollten wir überhaupt vorsichtig mit diesbezüglichen Feststellungen sein.

FraAimerich

26. September 2022 13:51

@RMH: Sie haben Ihre Verhaltensempfehlungen mitgeteilt - ich umgekehrt die meinen.

Ihre "geopolitische Position" ist mir nicht entgangen und  klingt theoretisch zunächst sehr nachvollziehbar. Aber hat sie Substanz, ist sie "realistisch? Und vertritt man sie glaubhaft, wenn man jene, die die Hintergründe und Ziele des Ukraine-Konflikts offen ansprechen ganz im Sinne und zur Freude der antirussischen NATO-Front als "Rußlandfreunde" oder Spinner kritisiert, also verächtlich macht?

Fragen über Fragen, die man im Internet und angesichts beschränkter Zeichen natürlich nicht "breitzutreten" braucht...

Laurenz

26. September 2022 16:02

@RMH @FraAimerich

Saloppe Russenfraktion

Sie begehen denselben Fehler, wie die letzte Reichsregierung im I. Weltkrieg. Sie erschaffen Polen neu. Als ob wir von Polen oder Tschechen politisch irgendwas zu erwarten hätten. Die machen, wie der große Rest in Europa nur gute Miene zum exkrementalen Spiel, solange wir, wie Sie Selbst äußerten, zahlen. Auch unsere besten Freunde in Übersee, werden im Konfliktfall, wie eh & je, zu unseren Nachbarn halten. Aber die Franzosen brauchen gar keine Amis, die haben die Force de Frappe nachwievor auf uns gerichtet. Was sollen die Italiener für Geld von uns wollen? Die schulden uns bis zum Sankt Nimmerleinstag 1.000 Milliarden Euro, rein nur aus den Target-Salden. Nur mit einer militärischen Option kann man Schulden eintreiben. Welche Wahrscheinlichkeit steht also im Raum, um, wie sagten Sie? Ahja, zu reüssieren. Man muß kein Freund der Russen sein, um zu verstehen, daß wir mit russischer Kooperation am weitesten in einer wie auch immer gearteten deutschen Souveränität kommen. Und die Staaten im Osten von uns haben eindeutig die Wahl, mit oder gegen uns. Mir persönlich wäre lieber, gegen uns, denn das ist wenigstens ehrlich.

RMH

26. September 2022 16:34

@FraA.,

Wenn Sie im Begriff Russlandfreund etwas Verächtlichmachendes sehen, dann ist das ihre Interpretation. Echte Freunde machen auf Fehler aufmerksam - und daher sind die rechten Russlandapologeten in erster Linie an der Konfrontation mit der USA/ NATO und was sie sonst noch für den Quell aller Übel halten interessiert. Und da es bislang nichts geworden ist, mit dem Biltzkrieg-Sieg gegen die "Nato- Marionetten", wird zunehmend dünnhäutig reagiert. Und der Angriff auf die Ukraine war für Russland ein Fehler und ab jetzt kämen Wiederholungen, weshalb ich nicht weiter schreibe. Die ewige USA- Nato Anklage wird auch nicht substantieller durch ihre ständige Wiederholung.

PS: Der Begriff "Transatlantiker" bietet unter Rechten hingegen weniger Interpretationsraum. In diesem Forum wird er genauso platt undifferenziert verwendet wie "Liberaler".

RMH

26. September 2022 19:55

@Laurenz,

wenigsten ist das eine klare Position. Nur braucht man sich damit nicht zu wundern, wenn eine solche Position diese Länder noch tiefer in den ...  von USA/UK treibt und deren rechte/Nationalisten bei jeder Wahl ganz populistisch mit Reparationsforderungen um die Ecke kommen. 

Was jucken die Italiener ihre Schulden und das Targetsaldo? Die können den Euro auffliegen lassen und erpressen so, dass Deutschland weiterhin der Zahlesel bleibt - zumindest bei unseren Regierenden (was glauben Sie, warum Sie, warum ich AfD von Anfang an gewählt haben?). Mit einer rechten Regierung in Italien wird das dort noch deutlicher, als vorher. Da gibts also für eine AfD nichts groß zu gratulieren (wenn man mal den Aspekt der Schadenfreude außen vor lässt).

Und damit schließt sich der Kreis: Wo sind echte, valide Allianzen von Nationalisten in Europa mit denen in Deutschland, die über die Einladung von Verlegern zu Vorträgen oder Zeltlager mit Lagerfeuer-Klampf-Abenden und ein bisschen IB-Folklore etc. hinaus gehen? Die mithin belastbar sind?

Im Zweifel halten alle gegen Deutschland zusammen. Und das hat man aufzubrechen, warum das mit Russland schwer wird - siehe oben. Warum auch die russischen Nationalisten nichts mit Deutschland ernsthaft zu tun haben wollen: siehe deren Affentänze alljährlich zum 9. Mai. Lässt sich noch fortsetzen.

FraAimerich

26. September 2022 22:13

@RMH: Wie ich Begriffe verstehe war eigentlich nicht das Thema, sondern wie und zu welchem Zweck Sie sie hier gebrauchen - und welche Propagandaleier Sie damit aufgreifen.

Daß Putin Rußland in eine üble Situation gebracht hat, wurde von mir nirgends bestritten. Daß Putin letztlich in eine Falle "des Westens" getappt ist, liegt m.E. auf der Hand.

Laurenz

26. September 2022 22:37

@RMH @L. (1)

Mir wäre es lieber, wenn an dieser Debatte, abgesehen von @FraAimerich, auch andere teilnehmen würden. Dann müßte ich weniger Gedanken zu Papier bringen. 

diese Länder noch tiefer in den ...  von USA/UK treibt

Das war historisch noch nie anders, mit dem Unterschied, daß Britannien zwischenzeitlich seines Weltreichs verlustig gegangen ist. Genutzt dazu hatten die Kolonialstaaten, vor allem Indien, den II. Weltkrieg, um sich von unseren Befreiern zu befreien. Das arme Vietnam mußte aber noch 30 Jahre Krieg führen, um seit vielen Jahrhunderten endlich fremde Herrschaft loszuwerden. Osteuropa hatte zu Zeiten des Warschauer Pakts einfach zu viel Westfernsehen geschaut, welches nie eine breite Realität darstellte. Die Slowakei, kein natürlicher Feind von uns, ist mittlerweile das Autoland auf diesem Planeten. Hier sind politische Partnerschaften zielführend. Polen wird selbst dafür sorgen, daß es wieder mal von der Landkarte verschwindet. Da brauchen wir gar nicht nachhelfen. Aber das wird alles erst nach unserer Lebensspanne passieren. Ungarn, ganz sicher kein natürlicher Freund der Russen, hat sich mit Rußland arrangiert. Orban macht, ganz legitim, Ungarn zuerst & schaut, wo Ungarn bleibt. Falls Italien denselben Weg beschreiten sollte, ist das natürlich ein Grund zu jubeln. Denn solch eine Politik ist, abseits jeglichen woken Dummquatschens, völlig kalkulierbar & man konzentriert sich dann eben auf Synergien & gemeinsame Interessen.

Laurenz

26. September 2022 22:49

@RMH @L. (2)

Italien

Italien kann seine Schulden auch mit Südtirol bezahlen, da sehe ich kein Problem. Aber dazu braucht man gute & überzeugende Argumente. Hier haben unsere linken Freunde den Kampf gegen Rechts noch nie aufgenommen. Oder meinen Sie, RMH, es gäbe keinen Linken, der wüßte, wer Herrn Mussolini Südtirol überschrieben hat?

Wo Nationale mehr kooperieren oder besser agieren müssen, ist der Handel. Europäische Lösungen müssen konstruktiver sein, als Brüssel. Dazu braucht man aber kein Parlament, wo die Partei-Versager hingeschickt werden, ein Rat aus allen europäischen Staaten reicht vollkommen aus. Europäische Grenzsicherung muß das Thema aller sein. Eine Föderation ist durchaus erstrebenswert, für alle diejenigen, die dabei sein wollen. Als beispielhaft kann man das vor-bonapartistische Schweizer Modell hernehmen. Wie wir aktuell in Zeitlupe feststellen können, hat Rußland die stärkste globale Trumpfkarte in der Hand, kostengünstige Energie. Das werden auch viele, wie Sie, im Laufe der nächsten Monate lernen, zu verstehen. Frau Meloni ist Ihnen da gewiß voraus.

FraAimerich

27. September 2022 00:09

@Laurenz: Gibt sich Frau Meloni deshalb als Trumpfkarten-Spezialistin und Mitglied des Aspen Institutes so betont NATO-treu und solidarisch mit der Ukraine?

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