Die Demonstration für Remigration in Wien war ein Vorstoß ins Denkbare

Eigentlich kann man die Bilder für sich sprechen lassen. Die Kundgebung in Wien war ein glänzendes Lebenszeichen der neurechten Jugend- und Straßenbewegung.

Martin Sellner

Martin Sellner ist Kopf der österreichischen Identitären Bewegung.

Das Mot­to war: „non quot sed qua­les“. Ziel war nicht eine mög­lichst gro­ße Mas­se, son­dern die erneu­te Bekräf­ti­gung eines iden­ti­tä­ren Stils: jung, dyna­misch, gut gelaunt und mit offe­nem Visier. So zogen 500 Patrio­ten am 29. 7. durch die Wie­ner Innen­stadt. Nach der tem­po­rä­ren Ver­mum­mung auf Coro­na­de­mos und der per­ma­men­ten Mas­kie­rung bei dis­rup­ti­ven Aktio­nen ist damit erneut klar­ge­stellt: Auf Demos zeigt man mutig Gesicht. Nur so kann die emo­tio­na­le Bar­rie­re über­wun­den und die Dämo­ni­sie­rung ent­kräf­tet werden.

Wie immer folg­te auf die Kund­ge­bung eine lin­ke Lügen­sta­fet­te. Einer­seits wer­den die Teil­neh­mer von der Pres­se als bru­ta­le Anti­se­mi­ten dar­ge­stellt, die Gedenk­stät­ten schän­den und Poli­zei­ket­ten mit Fla­schen angrei­fen. Zeit­gleich behaup­ten teil­wei­se die sel­ben Jour­na­lis­ten auf Twit­ter, daß es sich bei den Demons­tran­ten um kläg­li­che Ver­sa­ger han­delt, die man „von der Stra­ße geprü­gelt“ habe. Bei­des ist natür­lich erlogen.

Der ele­men­ta­re Unter­schied zu bis­he­ri­gen IB-Demos besteht in der Per­son, die die­se Lügen gekon­tert hat. Noch bevor ich Zeit fand, mein Video zu dre­hen, jag­te Chris­ti­an Hafenecker, Gene­ral­se­kre­tär der FPÖ, eine Pres­se­aus­sendung durch alle Kanä­le. Dar­in wird nicht nur das The­ma der Kund­ge­bung, die Remi­gra­ti­on, legi­ti­miert, son­dern jede lin­ke Falsch­dar­stel­lung detail­liert wider­legt. Damit war auch für jeden Funk­tio­när ein kla­rer Wort­laut vor­ge­ge­ben, soll­te ihn die Pres­se mit Distan­zie­rungs­for­de­run­gen belästigen.

Glaub­wür­dig­keit kann man sich nicht kau­fen, son­dern nur mit Taten ver­die­nen! Hafenecker erwarb sich damit eben­so wie Her­bert Kickl und Sil­vio Hem­mel­ma­ry die Aner­ken­nung des idea­lis­ti­schen Vor­felds. Letz­te­rer ist der jun­ge und hoch­be­gab­te Chef der Frei­heit­li­chen Jugend Ober­ös­ter­reichs, der es als ers­ter sei­ner Par­tei, wag­te, auf einer IB Demo zu spre­chen. Mein Hand­schlag mit ihm auf der Büh­ne ist daher ein Bild mit meta­po­li­ti­scher Tiefenwirkung.

Ent­schei­dend an die­ser Kund­ge­bung war über­haupt die meta­po­li­ti­sche Ebe­ne, auf der sie gezielt ope­rier­te. Bei der Eröff­nung des Zuges vor der Wie­ner Alber­ti­na sag­te ich folgendes:

Unser Zug durch die Innen­stadt ist in Wirk­lich­keit ein Vor­stoß im Dis­kurs­raum. Wir tra­gen heu­te als meta­po­li­ti­scher Pio­nier­trupp den wich­tigs­ten Begriff des 21. Jahr­hun­derts in den Bereich der Sicht­bar- und Sag­bar­keit: Remi­gra­ti­on. Wir sind nicht extre­mis­tisch, wir sind nur früh dran! Denn ent­we­der Remi­gra­ti­on wird der Schlüs­sel­be­griff für das 21. Jahr­hun­dert in Euro­pa sein, oder Euro­pa wird nicht mehr sein.


Wäh­rend wir auf den Stra­ßen Wiens als „Letz­te Gene­ra­ti­on für Remi­gra­ti­on“ die natio­na­le Pres­se nötig­ten, in ihren Hetz­ar­ti­keln die­sen Begriff mil­lio­nen­fach abzu­dru­cken, sag­te Irm­hild Boß­dorf beim AfD-Parteitag:

„Mas­sen­zu­wan­de­rung ist immer das Pro­blem und nie­mals eine Lösung. Die Lösung lau­tet: Remi­gra­ti­on – mil­lio­nen­fa­che Remigration!“

Das ern­te­te Bei­falls­stür­me – sie wur­de prompt auf einen vor­de­ren Lis­ten­platz für die EU-Wahl gewählt. Mit ihrer Ankla­ge des „men­schen­ge­mach­ten Bevöl­ke­rungs­wan­dels, der das alte Euro­pa in eine Sied­lungs­re­gi­on für Mil­lio­nen Afri­ka­ner und Ara­ber umwan­deln soll“, fand eine wei­te­re Begriffs­schöp­fung von der Stra­ße ihren Weg in die Partei.

Damit fin­det in Grund­zü­gen das statt, des­sen Feh­len ich vor eini­gen Jah­ren noch bit­ter beklag­te: ein „meta­po­li­ti­sches Kontinuum“. 

Daß es mit der IB ein akti­vis­ti­sches Vor­feld gibt, das – authen­tisch neu­rechts – mit rech­ten Par­tei­en zusam­men­ar­bei­ten kann, ist der ent­schei­den­de Erfolg die­ser Bewe­gung. Er ist nur jenen bewußt, die meta­po­li­tisch und in gro­ßen Zeit­räu­men denken.

Götz Kubit­schek tat das in sei­nem letz­ten Arti­kel, als er ver­sprach: „Wir wer­den, wenn es so wei­ter­geht, bis zum Ende des Jah­res den Begriff Remi­gra­ti­on in der Gesell­schaft und die War­nung vor blo­ßem Par­la­ments­pa­trio­tis­mus in der Par­tei plat­ziert haben.“

Als Bewe­gung und Theo­rie­bil­dung müs­sen wir die „zen­tra­le Prä­ge­stel­le“ für zukunfts­wei­sen­de Begrif­fe und Ideen wer­den. Aktio­nen und Memes set­zen den „Cla­im“, die rech­te Intel­li­genz setzt das theo­re­ti­sche Fun­da­ment, und die rech­te Poli­tik setzt es um.

In „Regime Chan­ge von rechts“ beschrei­be ich die­sen Pro­zeß plan­mä­ßig. Dort skiz­zie­re ich auch das meta­po­li­ti­sche Weg­pro­gramm, also jene Begrif­fe, die das rech­te Lager set­zen und nor­ma­li­sie­ren muß, um rech­te Poli­tik zu ermög­li­chen. Hand in Hand damit geht die offen­si­ve Auf­ga­be, ent­schei­den­de Begrif­fe und geis­ti­ge Stütz­pfei­ler der herr­schen­den Ideo­lo­gie anzu­grei­fen und weg­zu­schla­gen. Im Lese­kreis zu mei­nem Buch, der am 9. August beginnt, wer­de ich die­ses Weg­pro­gramm konkretisieren.

Was bedeu­tet nun die „Remi­gra­ti­on“, die wir unse­rem Ban­ner for­der­ten? Wer hat die Deu­tungs­ho­heit darüber?

Der Begriff wird immer ein Span­nungs­feld blei­ben, über den die Debat­ten im rech­ten Lager nicht enden wer­den. Und das ist gut so.

Wie jedes Wort und erst recht jedes poli­ti­sche Kon­zept hat er einen „Begriffs­kern“ und Begriffs­hof.  Der Kern lau­tet: Remi­gra­ti­on ist ein Bün­del an umfas­sen­den und lang­fris­ti­gen Maß­nah­men zur Schub­um­kehr der Migra­ti­ons­po­li­tik. Ziel­be­stim­mung der Remi­gra­ti­on lau­tet: Wenn die AfD Gestal­tungs­macht hat, muß Deutsch­land in 30 Jah­ren deut­scher sein als heute.

Die Remi­gra­ti­on ist damit die posi­ti­ve Ant­wort auf den nega­ti­ven Feind­be­griff des Gro­ßen Aus­tauschs (bzw. Bevölkerungsaustauschs).

Bereits jetzt hat unser Lager ein ein­präg­sa­mes, leicht ver­mit­tel­ba­res, radi­ka­les und doch anschluß­fä­hi­ges Begriffs­paar aus „Pro­blem & Lösung“, “Bevöl­ke­rungs­aus­tausch & Remi­gra­ti­on”. Im geg­ne­ri­schen Lager oszil­liert der Feind­be­griff zwi­schen „Coro­na“ „Kli­ma­wan­del”, „Ruß­land“, „wei­ßer Mehr­heits­ge­sell­schaft“, uvm. Als Lösung ver­weist man stets auf das­sel­be: ein pla­ne­ta­rer „Gre­at Reset“, der die Abschaf­fung der Natio­nal­staa­ten vor­aus­setzt. „Remi­gra­ti­on gegen Bevöl­ke­rungs­aus­tausch“ vs. „Gre­at Reset gegen Kli­ma­wan­del“. Das sind die bei­den gro­ßen Nar­ra­ti­ve, die im nächs­ten Jahr­zehnt um die Stel­lung als anti/deutsche Metaer­zäh­lung rin­gen werden.

Jeder Patri­ot ist, ob er sich des­sen bewußt ist oder nicht, Teil­neh­mer in die­sem geis­ti­gen Kampf. Wir wer­den ihn nur gewin­nen, wenn wir stra­te­gisch, koor­di­niert und plan­voll vor­ge­hen.  Im Augen­blick bedeu­tet das: Ein Umfra­ge­hoch muß hier und jetzt meta­po­li­tisch genutzt wer­den. Mit sei­ner demo­kra­ti­schen Legi­ti­ma­ti­on im Rücken kann das “Over­ton­fens­ter” mit­tels anschluß­fä­hi­ge Pro­vo­ka­tio­nen ver­scho­ben wer­den. Wir müs­sen jetzt begriff­li­che „Haken“ ein­schla­gen, die das Auf und Ab der Umfra­ge­wer­te über­dau­ern. Wenn sie wie­der ein­bre­chen (und das wer­den sie zeit­wei­se), dann fal­len wir nicht ins Boden­lo­se. Wie vor­aus­schau­en­de Klet­te­rer hal­ten uns dann die meta­po­li­ti­schen Haken, die wir heu­te set­zen. So arbei­ten wir uns, Begriff für Begriff und Wahl für Wahl, vor bis zur ech­ten poli­ti­schen Gestaltungsmacht.

Martin Sellner

Martin Sellner ist Kopf der österreichischen Identitären Bewegung.

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Kommentare (26)

Artabanus

4. August 2023 11:34

Mutige Aktion, wobei der Begriff Remigration so glaube ich von Henry de Lesquin vor ein paar Jahren in Frankreich in die Diskussion gebracht wurde. Dazu gab es auch einige Memes mit "ma rémigration est excellente".
Es würde in meinen Augen genügen sich auf den Teil der Ausländer zu beschränken, die von Sozialleistungen leben oder kriminell geworden sind. Eine Abschaffung des individuellen Asylrechts wäre der dazu nötige wesentliche erste Schritt. 
Von daher wäre meine Empfehlung sich auf die Abschaffung des Asylrechts zu konzentrieren, was wesentlich konsensfähiger als eine generelle Remigration wäre. 

Der Gehenkte

4. August 2023 12:09

Wann beginnt den nun der Lesekreis - am 9. oder am 23. August. Der Link sagt letzteres. 

Laurenz

4. August 2023 12:13

@MS .. Das ist mit der beste Artikel, den ich je von Ihnen las, einfach deswegen, weil Sie Sich diesmal sinnlose Komplexität gespart haben. Sie kommen quasi in jedem Satz zum Punkt. Politisch gesellschaftliche Situationen existieren nie zufällig. Sind das Resultat von Absicht -> Planung -> Handlung -> Ergebnis. Migration basiert auf politischer Willensbildung, genauso ist es mit der Remigration, auch gerne mit dem Willen der zukünftig (Re)Migrierten. Meine "konservativen" Freunde & Bekannten (meist an der Union orientiert) haben längst die Weiße Flagge mit der Aussage des Point of no Return gehißt. So auch viele auf diesem rechtsintellektuellen Etablissement, genannt die SiN. Im Grunde gehen mir meine Freunde, alles Deutsche Appeasement-Lutscher & die Appeasement - SiNner auf den Sack. Zumindest ist kein Staat der westlichen Hemisphäre vor Sezession gefeit, was heißt, es existieren (auch politische) Ethnien. Und wir haben noch gar nicht den Punkt der Migration erreicht (da fehlen noch ein paar Mio.), an dem sich eine knappe ethnische Mehrheit gezwungen sehen wird, den politischen Willen zur Remigration Zugewanderter zu formulieren & zu aktivieren.

Franz Bettinger

4. August 2023 12:16

Wieder haben Sie's geschafft, Herr Sellner, die IB in die Schlagzeilen und damit den Leuten in Erinnerung zu rufen. Was für Links-Grüne bad news sind, sind für immer mehr Menschen: gute Nachrichten. In der Tat hat die „Letzte Generation für Remigration“ die nationale Presse genötigt, in ihren Hetzartikeln eben diesen so wahren Begriff millionenfach abzudrucken. Bravo. Dabei sein ist alles! 

Monacensis

4. August 2023 12:39

Bravo ! - Ältere Zeitgenossen erinnern sich noch der Rückkehrprämien, die die SPD/FDP Regierung Schmidt-Genscher noch Anfang der Achtziger Jahre an nicht mehr benötigte türkische Gastarbeiter zahlte, wenn sie denn in ihre Heimat zurückkehrten. Typisch faschistisch-"völkische" Politik eben. Hieran kann man Saskia, Christian & Co. ruhig einmal erinnern.
 

Niekisch

4. August 2023 13:43

" Im gegnerischen Lager oszilliert der Feindbegriff zwischen „Corona“ „Klimawandel”, „Rußland“, „weißer Mehrheitsgesellschaft“, uvm. Als Lösung verweist man stets auf dasselbe: ein planetarer „Great Reset“, der die Abschaffung der Nationalstaaten voraussetzt. „Remigration gegen Bevölkerungsaustausch“ vs. „Great Reset gegen Klimawandel“. Das sind die beiden großen Narrative,..
Dabei sollte keineswegs unbeachtet bleiben, daß gerade auch der Bevölkerungsaustausch zum Ursachencocktail des sog. "Great Reset", der ein alter Reset ist, hinzugehört. Schon ab 1941 in den USA bei OSS und OWI gab es Überlegungen zum biologischen Ausrotten der Deutschen.

der michel

4. August 2023 13:49

ich gratuliere ihnen, herr sellner, für die gelungene
aktion und ihre verknüpfung mit der politik.
mögen -künftig zu wählende- politiker endlich schluß
machen mit dem lebensgefährlichen irrsinn der
"migration". ihre strategie, den neuen weg "remigration"
zu nennen, löst bei mir aber nur kopfschütteln aus. remigriren?
millionen?? und freiwillig??? don't make me laugh...
allein die logistik (einschließlich der fälligen milliarden
zur abgeltung von erworbenen rechten, eigentum etc.
sowie zur verabreichung von "goldenen nasen" für
remigranten) würde jeden vorstellbaren rahmen sprengen.
und was geschähe mit denen, die inzwischen "staats-
bürgerschaft" haben (in der brd meist gar eine doppelte)?
und mit den "nicht-remigrationswilligen"? und mit denen,
deren ursprungsländer die "annahme" verweigern? da drohen
dann wohl nicht nur "unschöne bilder", wie merkel meinte.
es ginge dann m.m.n. eher in die richtung, die der
britische konservative enoch powell in seiner rede schon
1968 für das u.k. prophezeite: "rivers of blood".
das gilt inzwischen wohl für fast ganz westeuropa...
quid quid agis - prudenter agas et respice finem.

quarz

4. August 2023 15:30

Die größte Barrikade, die das Buntregime errichten wird, ist aus schrillen Worthülsen gebaut, die mit pawlowschem Empörungskleister zusammengehalten werden. Das aktuell wichtigste Aufklärungsprojekt besteht deshalb darin, den Remigrationsbegriff von der Aufladung mit irrationaler Empörungssemantik zu befreien und den nüchternen logischen Kern offenzulegen, der allein relevant ist für ein moralisches Urteil. Denn eine tragfähige moralische Statik will der verängstigte Bürger zugesichert haben, bevor er bereit ist, einen Fuß auf die Brücke zu setzen, die ins andere Lager führt. Zu diesem Zweck muss sein Blick immer wieder auf folgenden Zentralgedanken gelenkt werden:
Jede(!) Migrationsbewegung ist heute das Resultat eines politisch gestalteten Spannungsgefälles. Ein solches Gefälle hat Merkel erzeugt und damit Entzückensschreie bei Göring-Eckardt, Schulz und Konsorten hervorgerufen. Für ein umgekehrtes Gefälle werben Sellner und mittlerweile mehrere AfD-Politiker. Diesmal aber unter Entsetzensschreien derselben Blase. Nun aber: warum soll Migration von A nach B gut, aber Migration von B nach A böse sein?
Apriori gibt es keinen rationalen Grund, der eine Richtung auszeichnet. Es muss also mit den jeweiligen Konsequenzen argumentiert werden. Und die lassen sich mit jedem Tag, der vergeht, weniger verschleiern. Darum wollen die Buntisten ja zurück zu einem Aprioriargument. Und diesen Rückweg müssen wir ihnen versperren.

dojon86

4. August 2023 15:37

Der Slogan "letzte Generation für Remigration" ist eine starke Medizin gegen die linksliberale Taktik des Cancelns aller Meinungen, die nicht dem Linken Mainstream entsprechen. Insofern meinen Glückwunsch an die IB. Aber Achtung, starke Medikamente können höchst unerwünschte Nebenwirkungen haben. Darum bitte Vorsicht bei der Anwendung.

Karl Otto

4. August 2023 16:58

Das ist ja schon um eingies konkreter: DEutschland soll in 30 Jahren deutscher sein als heute. Diesem Ziel kann ich mich anschließen, und ich denke wie oben schon erwähnt wurde, muss die Abschaffung des individuellen Asylrechtes der erste Schritt sein (anschlussfähig bis in die CDU?). 
Es würde vielleicht auch schon ein Gesetzes-Vorbehalt reichen wie beim Recht auf Kriegsdienstverweigerung ("Das nähere regelt ein Bundesgesetz").

Gimli

4. August 2023 17:59

@quarz. Was für ein selbstgefälliges Gelaber. Voller unsachlicher Kampfvokabeln. Nicht nur von Ihnen wohlangemerkt. Der natürliche Bewegungsgrund für Migration sind und waren Friede und Wohlstand, also die allg Lebensbedingungen. Dahinter steckt nun nicht ein einziger Steuer-Mann oder gar ein böser Klüngel.  Die westl Lebenswelt lockt. Da wir, die wir uns für zivilisiert halten, leider immer noch milit, ideologisch und wirtschaftlich bekriegen, fließen zu wenig wertschöpfende Ressourcen nicht in ärmere Länder. Der Wohlstand gehört verteilt. Eigentlich oberste Christenpflicht - an alldiejenigen hier, die sich zuvor larmoyant oder empfindsam bei EKs Beitrag entsprechend bekannt haben. 

Eo

4. August 2023 18:04

 
.
Laurenz, Du sagst es ! 
Vor allem mit dem Satz  '... gehen mir auf den Sack'.
.

Eo

4. August 2023 18:07

 
.
Ach Michel,
die unschönen Bilder drohen (und kommen) sowieso ... Ganz egal, ob man alles laufen läßt oder noch etwas zu ändern versucht.
.

Laurenz

4. August 2023 20:35

@Karl Ottoich denke wie oben schon erwähnt wurde, muss die Abschaffung des individuellen Asylrechtes der erste Schritt sein (anschlussfähig bis in die CDU?). .... Ihre Sicht auf das Asylrecht ist so deutsch, wie die vergleichsweise Umsetzung von EU-Recht in Deutschland auf der einen Seite & der Rest-EU auf der anderen Seite. Der Unterschied ist so groß, wie unsere Sonnensystem. Sie & Ihresgleichen können einfach nicht über den Deutschen Tellerrand schauen, das ist in gewisser Weise fatal. Das Asyl-Recht ist völlig scheißegal. Entscheidend ist der politische Wille des Bundes-Innenministers. Wenn der keine Asylanten will, versteht der Bundesgrenzschutz einfach das Wort "Asyl" nicht & schon gibt es keine Asylanten mehr. Die politische Naivität auf diesem Forum erschreckt mich manchmal.

Karl Otto

4. August 2023 21:32

Hm, gibt es denn noch ein anderes Land, dass sich ein so unspezifizuertes Asylrecht leistet wie Deutschland? Das von jedem Menschen auf der Welt in Anspruch genommen werden kann? Sogar wenn er keine Papiere mitbringt?
Meies Wissens nicht, und in sofern ist die deutsche Situation schon eine besondere.
 

der michel

4. August 2023 21:43

@ Eo
wollen sie mich nicht verstehen oder haben sie mich nicht
verstanden? ich schrecke weder vor "unschönen bildern"  noch
davor "noch etwas (..) änder(n) (zu wollen)" zurück. anscheinend 
haben weder sie noch sellner powells rede gelesen. wenn man 
"remigration" als lösung für eine völlig verfahrene migrationspolitk
schon ins auge fasst und den gedanken auch zu ende denkt, 
müsste klar sein, was die konsquenz wäre: ein blutbad.
wer vor dieser konsequenz zurückschreckt, sollte ihn begraben. 
es ist eben 5 minuten  n a c h  12.
sela.

Nemo Obligatur

4. August 2023 21:47

Ich habe den Begriff der "Remigration" hier immer wieder mal kritisiert, da praktisch nicht umsetzbar. Durch die Politik der späten Merkel-Jahre und der aktuellen Bundesregierung bin ich inzwischen aber hinreichend bekehrt über die Folgen des ungebremsten Zustroms. Außerdem scheint mir Sellners Konzept des "Regime Change von rechts" inzwischen schlüssig und durchdacht. 
Mein Motto ist daher nun: "Ich war jahrelang kooperativ und kompromissbereit. Alles, was ich davon habe, sind nur noch mehr bildungsferne Migranten, Kostgänger aus fremden Ländern und importierte Kriminelle. Meine Geduld ist aufgebraucht. Ab sofort verlange ich die Remigration der ungebetenen Gäste. Es mag sein, dass dadurch das eine oder andere wirkliche Talent nicht nach Deutschland kommt. Aber das kann ich verschmerzen. Ich lebe lieber als Deutscher und Deutschen und im Alter etwas bescheidener, dafür mit der Aussicht, dass auch meine Enkelkinder noch als Deutsche aufwachsen und leben werden, als in einem Multikultistan, das nach ein paar vielleicht üppigen Jahren den sicheren Weg Richtung Gewalt, Chaos und Untergang geht." 

Gracchus

4. August 2023 22:13

@Gimli, eigentlich habe ich es aufgegeben, mit Ihnen ein vernünftigtes Wort zu wechseln, aber angesichts Ihres neuerlichen Blablas platzt mir die Hutschnur: 
Das Gebot der Nächstenliebe ist überhaupt nicht an den Staat adressiert, sondern an den einzelnen Menschen. Der Staat kann nämlich  gar nicht lieben. Ivan Illich hat - und das mit einigem Recht - die Institutionalisierung der Nächstenliebe als eine große Perversion bezeichnet. Sie werden auch nirgends in den Evangelien finden, dass Jesus irgendeine Gruppe, die sich dadurch vor allem bereichert, damit beauftragt hätte, Wohlstand zu verteilen. 
Um Ihnen doch entgegenzukommen: Für einen Christen endet die Nächstenliebe natürlich nicht an seiner ethnischen Gruppe.

Laurenz

4. August 2023 22:35

@Karl OttoHm, gibt es denn noch ein anderes Land, dass sich ein so unspezifizuertes Asylrecht leistet wie Deutschland? Das von jedem Menschen auf der Welt in Anspruch genommen werden kann? Sogar wenn er keine Papiere mitbringt?Meies Wissens nicht, und in sofern ist die deutsche Situation schon eine besondere. .... Das hat alles nichts mit unserem Asyl-Recht zu tun, sondern nur mit dem politischen Willen der jeweiligen Berliner Junta. Brasilien bietet jedem weltweiten Flüchtling Einreise, aber keinen Centavo Zuwendungen... 

Waldgaenger aus Schwaben

4. August 2023 22:37

Ich bezweifle, ob es klug ist, jetzt Remigration in den Fokus zu rücken.
Der Zuspruch zur deutschen Rechten gründet sich auf drei Säulen: Der sich verschlechternden wirtschaftlichen Lage, der verkorksten Energiewende und der unkontrollierten Zuwanderung. Die AfD sollte Kritik an allen drei Punkten im gleichen Maß üben, und dann vor der Wahl 2025 den geeigneten Schwerpunkt setzen.
Szenario:
Wir werden eine Rückkehr des Gespenstes "Arbeitslosigkeit" sehen. Ursache ist die Jahre zurück liegende Euro-Rettung, die mit ökonomisch unsinnig niedrig Zinsen bewerkstelligt wurde, was nun zu einer Inflation führt, die mit Zinserhöhungen bekämpft werden muss, die zur Rezession führen.
Haben wir 2025 eine hohe Arbeitslosigkeit, werden SPD, Grüne und Linke mehr staatliche Eingriffe fordern, CDU und FDP mehr Marktwirtschaft. Die AfD sollte dann  die genannten Ursachen der Krise aufzeigen und für die Souveränität über die eigene Währung werben.
 

Gimli

5. August 2023 02:48

@Gracchus wow, Sie klingen wie ein Pharisäer ... Soll sich ein "christlich-abendländischer" Staat an andere Normen gebunden fühlen? Wer oder was ist denn ein Staat? Ich fürchte, ich habe als Atheist die Essenz des NT und der Bergpredigt besser verstanden als ... (gilt mE auch für Merkel im Bezug auf Teile ihrer C du / c DU). Aktuell Franziskus auf WJT in Portugal laut kath.net: "Die Nächstenliebe ist der Ursprung und das Ziel des christlichen Weges." Praktisch: wir haben privat an die Kath Kirche MA handies spielzeug thermoskannen (Heißwasser für Säuglingsnahrung) und Handtücher gespendet, da daran immer Mangel herrscht in Heimen; eigentlich Aufgsbe des Staates -> GG Menschenwürde.
 

eike

5. August 2023 03:07

Manchmal wünscht man sich, sein politisches Erinnerungsvermögen abschalten zu können, um die Gegenwart zu ertragen.
Zur Zeit der Algerienkrise applaudierten die Linken dem FLN-Slogan "La Valise ou le Cercueil" - der ungeschminkten Aufforderung der Araber an die Pieds-Noirs zur remigration, die daraufhin nach über 150 Jahren "droit-du-sol" fluchtartig das Land verlassen mußten.
Nur wenige Jahre darauf fielen die Algerier zu Millionen in Frankreich ein, wo sie von der gleichen Linken per "droit-du-sol" als "Franzosen" gehätschelt werden - mit den Konsequenzen, die wir vor ein paar Wochen erlebt haben.

Laurenz

5. August 2023 06:03

@Waldgänger aus SchwabenIch bezweifle, ob es klug ist, jetzt Remigration in den Fokus zu rücken. .... Warum zweifeln Sie?
Die AfD sollte dann  die genannten Ursachen der Krise aufzeigen und für die Souveränität über die eigene Währung werben.... Das ist gegessen. Alice Weidel hat sich durchgesetzt. Die AfD will nicht die EU verlassen, sondern verändern, ich nenne das Europäsische Föderation. Die AfD will auch nicht mehr den Euro verlassen, sondern nur Frankreich & die Südeuropäer rausschmeißen, auch wenn das so offen nicht formuliert wurde. Sie hätte ja jetzt auf dem Parteitag oder anderen Parteitagen Ihre Meinung kundtun können. Hier dazu eine Quelle der Alt-Linken https://www.telepolis.de/features/Warum-dieser-AfD-Parteitag-die-EU-veraendern-koennte-und-wie-9234596.html 

Karl Otto

5. August 2023 07:18

Laurenz: Man kann auf Asyl klagen vor deutschen Gerichten, jeder kann das. Richter sind nicht an Weisungen von Politikern gebunden, und wenn Frau Faeser wirklich die Grenzen schließen würde, würde es nicht lange dauern, bis sie sie auf Gerichtsbeschluss wieder öffnen muss.
Es führt kein Weg um die Abschaffung des Asylrechtes herum.

Laurenz

5. August 2023 09:53

@ Karl Otto @L.  .. Richter sind nicht an Weisungen von Politikern gebunden... Und? Unsere Justiz ist mit weiblichen Richtern & Staatsanwälten geflutet, die über ein Stipendiat der Friedrich-Ebert-Stiftung zu ihren 2ten Staatsexamen kamen. Wenn man 2x anders als höhere Parteibuch-Gerichte entscheidet, wird man nach Bayrisch-Timbuktu versetzt. Es wurden auch schon Richter per Gutachten in die Klapse eingeweisen. Oder denken Sie an die Fakedemie, als einem Familienrichter der berufliche Garaus gemacht wurde. Oder, wie die AfD moniert, es werden Drittstaaten als nicht sicher ausgewiesen, die aber nicht vom auswärtigen Amt als ungefährlich für Urlauber eingestuft werden oder wie unser aktueller afghanischer Vergewaltiger selbst im Heimatland seiner Peiniger & Verfolger Urlaub machte. Mio. wurden schon in die Abschiebung verurteilt, aber nicht abgeschoben. Was bringt also solch ein Gerichtsurteil? Vergessen Sie das Asylrecht. Es ist nur der politische Wille der Junta entscheidend. Es bietet sich in der Justiz enorm viel Interpretationsspielraum. Sehen Sie am Problem der AfD mit der Definition des Volkes. Die AfD vertritt nichts anderes, als was bereits in 50 Jahren BRD galt.

dojon86

5. August 2023 10:02

@Oderint 08:41 So sehe ich das auch. Die stärkste konservative Kraft in Deutschland, das sind gut integrierte türkische Familienväter, die wahrscheinlich Erdogan wählen. Teile dieser Schicht ließen sich durchaus als Verbündete gewinnen. Sie stößt man mit diesen Slogans mit Sicherheit ab. Klar, die kurzfristige Wirkung ist glänzend. Der durchschnittliche Überläufer aus proletarischem Milieu,der sein halbes Leben SPD wählte, und der jetzt AFD wählt, weil er in seiner Mietskaserne den Eindruck hat, der letzte Autochthone zu sein, fühlt sich verstanden. Daß er selbst durch seine Kinderlosigkeit, Mangel an Familiensinn, Traditionslosigkeit (es sei denn, man hält Rammstein Konzerte für Tradition) und nicht zuletzt durch sein jahrzehntelanges Wahlverhalten (SPD oder Nichtwähler) das Desaster mit verursachte, kommt ihm nicht in den Sinn. 

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