Völkische Antideutsche, das rechte Lager und der Nahostkonflikt

Während ich diesen Text fertigstelle, steht die israelische Armee noch vor dem Gazastreifen und der Nahe Osten nicht in Flammen.

Martin Sellner

Martin Sellner ist Kopf der österreichischen Identitären Bewegung.

Aber wir ste­hen kurz davor. Wir? Wel­che Bedeu­tung hat die­ses Wort im Zusam­men­hang mit einem Krieg, der 4000 Kilo­me­ter ent­fernt los­ge­bro­chen ist?

Stär­ker noch als der Ukrai­ne­krieg übt der Kon­flikt zwi­schen Israe­lis und Paläs­ti­nen­sern einen mas­si­ven Bekennt­nis­druck auf das rech­te Lager aus. Soll­ten wir dem wider­ste­hen? Und wenn ja, wie gelingt uns das?

Mar­tin Licht­mesz hat in sei­nem Text zur israe­li­schen Demo­gra­phie bereits gan­ze (Theorie)Arbeit geleistet.

Götz Kubit­schek hat mit dem 5. Punkt sei­ner Ein­ord­nung bereits das gesagt, was ich in die­sem Text stra­te­gisch ver­tie­fen möchte.

Der Kon­flikt wird in Deutsch­land kaum ratio­nal beur­teilt, da er eine zivil­re­li­giö­se Dimen­si­on hat. Emo­tio­na­le Reak­tio­nen waren erwart­bar. Die Schär­fe, mit der Links­li­be­ra­le nun Remi­gra­ti­on, Staats­bür­ger­schafts­ent­zug, Ein­bür­ge­rungs­be­schrän­kun­gen, Leit­kul­tur und Assi­mi­la­ti­on for­dern, über­rasch­te mich jedoch.

Denn die dog­ma­ti­sche Aus­le­gung der Auf­ga­be, die Welt so ein­zu­rich­ten, “dass Ausch­witz sich nicht wie­der­ho­le”, ist der Iden­ti­täts­kern der Bun­des­re­pu­blik. Dar­aus folgt, daß die Wah­rung israe­li­scher Staats­in­ter­es­sen zum deut­schen Staats­ziel gewor­den ist.

Der Nah­ost­kon­flikt erhellt also wie ein Blitz das Dun­kel der deut­schen Poli­tik­land­schaft. Sie erscheint in die­sem Licht für Momen­te wie eine Theo­kra­tie. Der Schutz “jüdi­schen Lebens“ ist ihr obers­tes Gebot. Daß Mil­lio­nen Frem­der nach Deutsch­land kom­men, ohne sich mit Land und Volk zu iden­ti­fi­zie­ren, daß Belei­di­gun­gen wie „Köter­ras­se“ und „Kar­tof­fel“ an der Tages­ord­nung sind, läßt die Pries­ter­kas­te der Theo­kra­tie kalt. Der Bevöl­ke­rungs­aus­tausch und sei­ne blu­ti­gen “Ver­wer­fun­gen”, wer­den gleich­gül­tig zur Kennt­nis genom­men. Ein beson­ders buß­fer­ti­ger Orden der eth­no­ma­so­chis­ti­schen Theo­kra­tie, das „Team Umvol­kung“, fei­ert das sogar.

Die Erset­zungs­mi­gra­ti­on wur­de von die­ser “ver­steck­ten Theo­kra­tie” lan­ge Zeit als gerech­te Stra­fe und Ent­schär­fung des “Risi­ko Deutsch­land” (Josch­ka Fischer) begrüßt. Nun bedroht sie in Form der Isla­mi­sie­rung, unüber­seh­bar durch zahl­rei­che Hamas­de­mons­tra­tio­nen, die­se deut­sche Mis­si­on. Da die Erset­zungs­mi­gran­ten ten­den­zi­ell anti­zio­nis­tisch sind, bedroht der Bevöl­ke­rungs­aus­tausch “jüdi­sches Leben” hier­zu­lan­de – und Isra­els Sicher­heit: Ein isla­mi­sier­tes Deutsch­land wür­de Isra­el wohl kaum Schüt­zen­hil­fe leisten.

Das wit­tert auch der neo­kon­ser­va­ti­ve Flü­gel der Theo­kra­tie und trumpft auf. Die Abschie­be­fan­ta­sien, pri­mi­ti­ven Belei­di­gun­gen und Ver­nich­tungs­sehn­süch­te, die in den letz­ten Tagen von “Kon­ser­va­tiv­li­be­ra­len” ins Netz gebla­sen wur­den, sind erstaun­lich. Sogar die Bun­des­re­gie­rung will die Staats­bür­ger­schaft nun von der Hal­tung zu einem frem­den Staat abhän­gig machen.

Über den Umweg Isra­el wird der Erhalt der deut­schen Iden­ti­tät nun doch wie­der zur Staats­rä­son: Migran­ten erwei­sen sich gegen­über der “Holo­caust Edu­ca­ti­on” als indif­fe­rent bis ableh­nend, sofern sie sie nicht zur Aus­beu­tung deut­scher Schuld­ge­füh­le aus­nut­zen kön­nen. Der “Schuld­kult­pa­trio­tis­mus” ist in Deutsch­land iden­tisch mit dem “Ver­fas­sungs­pa­trio­tis­mus” und igno­riert geflis­sent­lich alle demo­gra­phi­schen und eth­no­kul­tu­rel­len Pro­ble­me. Doch der “eth­ni­sche Schock” der Paläs­ti­nen­ser­de­mos bringt nun einen neu­en inter­es­san­ten Typus her­vor: den “völ­ki­schen Antideutschen”.

Wenn es ges­tern hieß: „Liber­tär oder sozia­lis­tisch?“, „Für oder gegen Coro­na­maß­nah­men?“, „Men­schen­ge­mach­ter Kli­ma­wan­del, ja oder nein?“, dann haben jetzt alle die­se ober­fläch­li­chen poli­ti­schen Iden­ti­tä­ten schlag­ar­tig an Bedeu­tung verloren.

„Für oder gegen Isra­el?“ – das ist die neue Gret­chen­fra­ge, der sich kaum einer ent­zie­hen kann. Gleich­zei­tig wur­de der Ter­ror der Hamas zur Ent­schei­dungs­schlacht im Kampf um die Spit­ze der „Hier­ar­chie der Opfer“. Die „Black Lives Matter“-Fraktion der POCs for­der­te in den letz­ten Jah­ren mit dem kolo­nia­lis­ti­schen Schuld­kult ihren Platz an der Son­ne ein. Kon­kret ging es um pri­vi­le­gier­ten Zugriff auf “ wei­ße Wie­der­gut­ma­chungs­res­sour­cen”. Zuletzt wag­te man es sogar in Per­son von A. Dirk Moses, den „Holo­caust Mythos“ als euro­zen­trisch zu kritisieren. 

Jetzt droht ein bit­te­rer Rea­li­täts­schock, der in den USA bereits vie­le aka­de­mi­sche Kar­rie­re­träu­me plat­zen ließ. Paläs­ti­na­so­li­da­ri­tät kos­tet gera­de vie­len Intel­lek­tu­el­len und Künst­lern die sozia­le Stel­lung. Auch hier­zu­lan­de ist etwa Mal­com Ohan­we nach „isra­el­feind­li­chen Aus­sa­gen“ sei­ne Rol­le als anti­wei­ßes Opfer­dar­stel­ler los. Pro­mi­nen­te wis­sen erst­mals nicht genau, wie sie sich posi­tio­nie­ren sol­len. Zwei mäch­ti­ge „Mönchs­or­den“ der Schuld­kult­theo­kra­tie befin­den sich im offe­nen Krieg.

Der Riß, den die­ses iden­ti­tä­re Bekennt­nis vor allem im lin­ken Lager ver­ur­sacht, wird tief gehen. Und immer waren es Krie­ge, vom Koso­vo über den Golf bis zur Ukrai­ne, wel­che die fol­gen­schwe­re Spal­tung zwi­schen „Anti­deut­schen“ und „Anti­imps“ verursachten.

Für das rech­te Lager ist die Spal­tung gott­sei­dank ein ver­meid­ba­res Risi­ko. Die­se Ana­ly­se soll eine rech­te „Ein­heits­spi­ra­le“ ankur­beln, die in den kom­men­den Wochen drin­gend gebraucht wird. Die hyper­mo­ra­li­schen pro­is­rae­li­schen oder pro­pa­läs­ti­nen­si­schen Rein­heits­spi­ra­len zei­gen näm­lich bereits seit dem 7.10. ihre spal­ten­de Wir­kung. In einer mei­ner “Audio­ana­ly­sen”  skiz­zier­te ich vier nega­ti­ve Ide­al­ty­pen zur Isra­el­fra­ge, die sich im rech­ten Lager fin­den lassen.

1. Der zio­nis­ti­sche Evan­ge­li­ka­le bzw. der  libe­ra­le Islam­kri­ti­ker: Die­ser Typ ist hier­zu­lan­de glück­li­cher­wei­se sel­ten. In den USA ist er der rech­te Nor­mal­fall. Er sieht Israe­lis als „God’s cho­sen“, die, allem Chris­ten­tum zum Trotz, immer noch die ent­schei­den­de welt­his­to­ri­sche Rol­le spie­len. Wer sie angreift, den wird die Stra­fe Got­tes tref­fen. Bei uns fin­det sich häu­fi­ger der libe­ra­le Islam­kri­ti­ker, bei dem das Chris­ten­tum durch Libe­ra­lis­mus ersetzt wur­de. Er sieht Isra­el als vor­ge­la­ger­ten Pos­ten im west­li­chen Kreuz­zug gegen einen isla­mi­schen „Wel­ten­feind“. Ursa­che des Nah­ost­kon­flikts ist in die­ser star­ren Per­spek­ti­ve der „Isla­mo­fa­schis­mus“.

2. Der alt­rech­te Anti­se­mitDie­ser Typus domi­niert im “alt­rech­ten” Lager. Die Juden wer­den hier als Per­so­ni­fi­zie­rung der moder­nen Fehl­ent­wick­lung betrach­tet. Alle nega­ti­ven Fol­gen wer­den mit ihnen iden­ti­fi­ziert. Dar­aus resul­tiert im Extrem­fall ein „Erlö­sungs­an­ti­se­mi­tis­mus”, der im Juden­tum eine sata­ni­sche Kraft sieht. Die­ser meta­phy­si­sche Stand­punkt wirkt oft unbe­wußt. Über­setzt wird er in ein­gän­gi­ge und umfas­sen­de Welt­ver­schwö­rungs­theo­rien. Isra­el gilt dabei als “Zen­tra­le des Welt­ju­den­tums”. Alles, was dem Staat scha­det, ist gut. Dabei wer­den oft anti­im­pe­ria­lis­ti­sche Voka­beln (“Besatzer­staat”, “Kon­strukt”, “Rech­te der Indi­ge­nen”) bemüht. Im sel­ben Atem­zug fei­ert und ver­tei­digt der Typus jedoch die Erobe­rung Ame­ri­kas durch die Wei­ßen und die Sied­lungs­leis­tung der Buren.

3. Der libe­ra­le Schuld­kult­pa­tri­ot: Die­se Spe­zi­es ist in der Bun­des­re­pu­blik gera­de bei den spät hin­zu­ge­sto­ße­nen Rech­ten prä­sent. Vor allem bei die­sen „Spät­auf­ge­wach­ten“ wirkt die Kon­di­tio­nie­rung der „Holo­caust Edu­ca­ti­on“ oft noch nach. Die „his­to­ri­sche Ver­ant­wor­tung“ verpflich­te zu einer zio­nis­ti­schen Außen­po­li­tik. Oft ist der Typus auch trans­at­lan­tisch ver­an­lagt und „kon­ser­va­tiv­li­be­ral“ gesinnt. Isra­el wird, teils zu recht, als Vor­bild einer iden­ti­tä­ren, eth­nisch selbst­be­wuß­ten Demo­kra­tie geprie­sen. Aus der Begeis­te­rung wer­den jedoch eben­falls rasch Auf­ru­fe zur ver­pflich­ten­den Unterstützung.

4. Der neu­rech­te Anti­im­pe­ria­list: Die­ser “iden­ti­tä­re Anti­imp” meint es ernst. Er will der „Gute“ sein. Eth­ni­sche Soli­da­ri­tät zählt für ihn weni­ger als uni­ver­sa­le Prin­zi­pi­en. Daher tritt er nicht nur für die Rech­te der indi­ge­nen Paläs­ti­nen­ser ein, son­dern steht auch auf Sei­ten der Rot­häu­te in den USA und wür­de gar einen Auf­stand der Aborig­e­nes in Aus­tra­li­en unter­stüt­zen. Wenn er von Isra­el spricht, unter­schei­det ihn wenig von Jür­gen Toden­hö­fer und  Ian­nis Varou­fa­kis. Manch­mal ist die­ser Typus eura­sisch bis hin zum “Natio­nal­bol­sche­wis­mus“. In der Regel posi­tio­niert er sich in allen Fra­gen so weit links, wie es im rech­ten Lager noch mög­lich ist.

Dane­ben exis­tie­ren vie­le Misch- und Son­der­for­men. Ihnen gemein­sam ist ein uni­ver­sa­lis­ti­scher Wert­maß­stab, an den sich feti­schi­sier­te Feind­schaf­ten und dog­ma­ti­sche Loya­li­tä­ten knüp­fen. Dage­gen gilt das Wort Wil­liam Glad­sto­nes: „Ein Volk hat kei­ne ewi­gen Fein­de, nur ewi­ge Interessen“.

Nur eine „femi­nis­ti­sche Außen­po­li­tik” ringt von Mariu­pol über Berg­ka­ra­bach bis zu Tibet, den Falk­land­in­seln und dem Gaza­strei­fen nach der „mora­lisch rich­ti­gen” Posi­ti­on. Eine „männlich“-realistische Außen­po­li­tik erkennt dage­gen im Nah­ost­krieg einen tra­gi­schen Ter­ri­to­ri­al­kon­flikt, der mitt­ler­wei­le zu einer Blut­feh­de gewor­den ist.

Ein­zel­ne Akte, wie den Ter­ror der Hamas oder die Kol­lek­tiv­stra­fe an allen Gaza-Bewoh­nern, kann man be- und ver­ur­tei­len.  Doch sie sind nicht von einem Kon­nex aus gegen­sei­ti­gen Demü­ti­gun­gen, Gewalt­ta­ten, Dro­hun­gen und unver­ein­ba­ren For­de­run­gen zu lösen. Auf­ge­la­den wird all das noch durch reli­giö­sen Fana­tis­mus bis zu apo­ka­lyp­ti­scher Todes- und Tötungsbereitschaft.

Auf bei­den Sei­ten gewin­nen zuneh­mend die Radi­ka­len an Boden. Bei­de Sei­ten müs­sen daher erwar­ten, daß der Feind sei­ne „Maxi­mal­for­de­rung“ durch­set­zen wird, wenn er Macht und Mit­tel dazu hat.

Man kann lan­ge und breit dar­über debat­tie­ren, wel­che geo­po­li­ti­schen Kon­se­quen­zen ein Sieg der einen oder ande­ren Sei­te für uns hät­te. Lös­bar wäre der Kon­flikt wohl nur, wenn erneut ein Akteur vom For­mat des Römi­schen oder Bri­ti­schen Welt­reichs auf den Plan trä­te. Eine Super­macht, der bei­de Par­tei­en glei­cher­ma­ßen gleich­gül­tig sind, könn­te sie zu einem Kom­pro­miß zwin­gen und das Gebiet so „befrie­den“.

Da Deutsch­land das beim bes­ten Wil­len nicht leis­ten kann, bleibt jede offen­si­ve Par­tei­nah­me ein ohn­mäch­ti­ges “vir­tue signal­ling“.  Außen­po­li­tisch ist das wir­kungs­los, innen­po­li­tisch erhöht es jedoch die Gefahr der Spal­tung für unser Lager. Ger­ne darf es ange­reg­te und kon­tro­ver­se Debat­ten über Isra­el, Arme­ni­en, Tibet, Myan­mar, das Bas­ken­land und die Falk­land­in­seln geben. Das rech­te Lager kann und muß in Detail­fra­gen einen “geo­po­li­ti­schen Plu­ra­lis­mus” aushalten.

Sou­ve­rä­ni­tät und der Erhalt der eth­no­kul­tu­rel­len Iden­ti­tät sind der unver­han­del­ba­re Schnitt­punkt, um den sich die unter­schied­li­chen Frak­tio­nen und Sym­pa­thien sam­meln. Jede Spal­tung  ver­rin­gert die Erfolgs­chan­cen für unse­re momen­ta­ne Haupt­auf­ga­be: die Eini­gung des rech­ten Lagers um die Leit­stra­te­gie der Recon­quis­ta und das Haupt­ziel der Ret­tung unse­rer Identität. 

Jeder Bekennt­nis­zwang, jede Emo­tio­na­li­sie­rung und jedes Moral­apos­to­lat ist daher stra­te­gisch schäd­lich und zurück­zu­drän­gen. Dafür müs­sen die Extrem­for­men der vier skiz­zier­ten Typen in ihrer Wir­kung ein­ge­dämmt werden.

Statt den Nah­ost­kon­flikt aus der Behag­lich­keit eines mit­tel­eu­ro­päi­schen Wohn­zim­mers auf Twit­ter zu bewer­ten oder gar zu „lösen“, soll­ten wir uns auf das Nahe­lie­gen­de kon­zen­trie­ren. Dank jah­re­lan­ger isla­mi­scher Erset­zungs­mi­gra­ti­on strahlt der ara­bi­sche Halb­mond heu­te in unse­re Groß­städ­te aus. Von Rom über Paris bis Ber­lin und Wien: Die isla­mi­sche Par­al­lel­ge­sell­schaft wird in den kom­men­den Wochen immer wie­der die Innen­städ­te erobern und offen ihr demo­gra­phi­sches Macht­po­ten­ti­al demonstrieren.

Wenn Isra­el ernst macht und hun­dert­tau­sen­de Paläs­ti­nen­ser ver­trie­ben wer­den, wür­de es sogar wach­sen. „Wenn Deutsch­land wirk­lich etwas für Isra­el tun woll­te, könn­te es doch Flücht­lin­ge aus dem Gaza Strei­fen auf­neh­men“, for­dert das „Team Umvol­kung“ in Ver­tre­tung von Lars Weis­brod bereits keck.

Doch hier könn­te es für Migra­ti­ons­kri­ti­ker erst­mals Bei­stand von uner­war­te­ter Sei­te geben. Eine kom­men­de pal­änsti­nen­ser­ge­sät­tig­te Migra­ti­ons­wel­le, über­schat­tet von einem Nah­ost­krieg und Ter­ror­an­schlä­gen in Euro­pa, könn­te erst­mals auf brei­ten gesell­schaft­li­chen Wider­stand tref­fen. Mit den “Völ­ki­schen Anti­deut­schen” könn­te sich eine mäch­ti­ge Frak­ti­on der kul­tu­rel­len Hege­mo­nie erst­mals klar gegen die Erset­zungs­mi­gra­ti­on stellen.

Nam­haf­te und mäch­ti­ge Wort­füh­rer machen klar, daß sie Migra­ti­on dann ableh­nen, wenn  sie „jüdi­sches Leben“ in Deutsch­land und Isra­els Geo­po­li­tik gefähr­det. Mit Hen­ry Kis­sin­ger als Kron­zeu­gen kann die Isla­mi­sie­rung Deutsch­lands als „Gefähr­ung des Exis­tenz­rechts von Isra­el“ bewer­tet und bekämpft wer­den. In sel­te­ner Klahr­heit pos­te­te Richard Hana­nia, ein ame­ri­ka­ni­scher Intel­lek­tu­el­ler, der zeit­wei­se der „Alt­right“ nahe­stand, folgendes: 

Es war nie akzep­ta­bler, von rech­ter Sei­te die Dis­kri­mi­nie­rung von Wei­ßen anzu­pran­gern, die Din­ge bewe­gen sich also in die rich­ti­ge Rich­tung. Aber all das wird im Wind­schat­ten des Phi­lo­se­mi­tis­mus aus­ge­tra­gen wer­den müs­sen. Das ist ein­fach die Realität.

Ist der “Schuld­kult­pa­trio­tis­mus” eine “List der Iden­ti­tät”? Es gibt his­to­ri­sche Bei­spie­le für die Assi­mi­la­ti­on frem­der, anfangs unver­dau­li­cher und schäd­li­cher Ideen, die mit der Zeit zum Kult und Schlag­wort, aber zu einer Kraft der Ein­heit und Lebens­be­ja­hung wur­den. Soweit wie Hana­nia muß man nicht gehen. Für einen Teil der unheil­bar indok­tri­nier­ten, links­li­be­ra­len Eli­te aus der “Boo­mer­ge­ne­ra­ti­on” ist der “Schuld­kult­pa­trio­tis­mus” jedoch die ein­zig mög­li­che Recht­fer­ti­gung zur Ver­tei­di­gung deut­scher Interessen.

Wir wer­den die­se Recht­fer­ti­gung nicht über­neh­men. Wir dür­fen sie auch kei­nes­wegs inhalt­lich akzep­tie­ren oder bestär­ken. Die Über­win­dung und His­to­ri­sie­rung die­ser “Theo­kra­tie” ist und bleibt das erin­ne­rungs­po­li­ti­sche Ziel eines jeden authen­ti­schen Rech­ten. Aber es gibt kei­nen Grund, die “völ­ki­schen Anti­deut­schen” als Koope­ra­ti­ons­part­ner für Staats­bür­ger­schafts­ent­zug, Abschie­bun­gen und Push­backs abzuweisen.

Sie gezielt zu ver­schre­cken und mit Aus­sa­gen zu “trig­gern”, die erwart­bar ihre Kon­di­tio­nie­run­gen aus­lö­sen, mag Spaß machen. Es hat jedoch kei­nen stra­te­gi­schen Nut­zen. Aus dem­sel­ben Grund war­ne ich davor, den “Schuld­kult­pa­trio­ten” ihre eige­ne Ver­ant­wor­tung all­zu genüß­lich unter die Nase zu rei­ben. Bes­ser ist, ihnen klar­zu­ma­chen, wel­che gesetz­li­chen Regeln und Ver­trä­ge geän­dert wer­den müs­sen, um ihre Abschie­be­fan­ta­sien umzusetzen.

Die radi­ka­len Aus­sa­gen vie­ler Links­li­be­ra­ler sind emo­tio­na­le Damm­brü­che, die das Den­ken und Spre­chen in der BRD ver­än­dern kön­nen, wenn wir rich­tig mit ihnen umgehen.

Jeder meta­po­li­ti­sche Tabu­bruch soll­te genutzt und ampli­fi­ziert wer­den. Wenn Frau von den Ben­ken uni­so­no mit Flo­ri­an Klenk Pau­schal­ab­schie­bun­gen für Afro­ara­ber for­dert, weil sie Anti­se­mi­ten sei­en, so muß man ihr nicht widersprechen.

Zwar fal­len mir vie­le wei­te­re Grün­de ein, war­um Ille­ga­le und Nicht­as­si­mi­lier­te das Land ver­las­sen sol­len, doch vie­le Wege füh­ren zur migra­ti­ons­kri­ti­schen Erkennt­nis. Auch ich will kei­ne Heer­scha­ren rabia­ter Anti­se­mi­ten aus ara­bi­schen Län­dern impor­tie­ren. Ich wür­de sie selbst dann nicht ins Land holen, wenn sie gro­ße Isra­el­fans wären.

Den­noch besteht hier eine Schnitt­men­ge, die im Ernst­fall sogar zu poli­ti­schen Alli­an­zen füh­ren könn­te. Die­se abzu­leh­nen, weil Remi­gra­ti­on “aus den fal­schen Grün­den” befür­wor­tet wird, ist ein Luxus, den wir uns wohl nicht wer­den leis­ten kön­nen. Die aku­te Bedro­hung von „deut­schem Leben“ in Deutsch­land zwingt uns, auch mit den unheil­bar neu­ro­ti­schen und bis zum Selbst­ver­lust kon­di­tio­nier­ten Tei­len der Kon­ser­va­ti­ven zu koope­rie­ren. Der popu­lä­re geo­po­li­ti­sche Ana­lyst Peter Zei­han spricht in einem Abge­sang auf Deutsch­land sogar von „the end of the ger­man ethnicity“.

Zusam­men­ge­faßt lau­tet die rech­te “Ein­heits­spi­ra­le” im Nahostkonflikt:

1. Ableh­nung der uni­ver­sa­lis­ti­schen “femi­nis­ti­schen” Außen­po­li­tik”. Nüch­ter­ne Ver­or­tung der eige­nen Interessen.
2. Debat­ten­kul­tur und Mei­nungs­plu­ra­lis­mus in geo­po­li­ti­schen Detail­fra­gen. Dafür kom­pro­miß­lo­se Ein­heit für das rech­te Hauptziel.
3. Aus­nut­zen meta­po­li­ti­scher Chan­cen und Koope­ra­ti­on mit unver­war­te­ten Bünd­nis­part­nern für Remigration.
4.Unbe­irr­ba­re Kri­tik des Eth­no­ma­so­chis­mus, des Schuld­kults und des Stell­ver­tre­ter­na­tio­na­lis­mus ukrai­ni­scher, ara­bi­scher und israe­li­scher Prägung.

Über­all, wo uns jemand mit der Waf­fe des Bekennt­nis­zwangs in die Spal­tung trei­ben will, ist Ein­halt zu gebie­ten. Gelingt uns die Eta­blie­rung einer iden­ti­tä­ren „Ein­heits­spi­ra­le“, so über­steht das rech­te Lager, nach Coro­na und Ukrai­ne­krieg, auch die Nah­ost­kri­se ohne Spal­tung. Die frei­ge­wor­den Ele­men­te, die sich durch eth­ni­sche Schocks und Palast­krie­gen in der Opfer­py­ra­mi­de vom Sys­tem ent­frem­den, wer­den lang­fris­tig wie­der unse­re Rei­hen stär­ken. Nie­mand ande­rer als der kürz­lich ver­stor­be­ne Mar­tin Wal­ser gibt uns dazu das Geleit: 

„Hie­sig blei­ben! Kei­ne zen­tra­lis­ti­schen Visio­nen. Bloß kei­ne Ethik für alle. Bloß kei­nen säku­la­ri­sier­ten, auf Demo­kra­tie fri­sier­ten Monotheismus.”

Martin Sellner

Martin Sellner ist Kopf der österreichischen Identitären Bewegung.

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Kommentare (64)

Maiordomus

22. Oktober 2023 20:30

Noch gute Analyse mit der unnötigen Formel der Reconquista, welche an blutige Religionskriege in Spanien erinnert, so gilt man automatisch weider als Extremist uns wird als Verbündeter beim Bemühen, wenigstens mal solche Leute wieder ausser Landes zu bringen, nicht ernst genommen. Sowieso wird das nationalmasochistische Lager früher oder später vermutlich wieder in den alten Trott zurückfallen.  Die metaphysischen Feindbilder des Antikolonialismus und des "Nie wieder Deutschland" werden so oder so zurückkehren. 
 Es ist klar, dass die Ausweisung terrorismusanfälliger Palästinenser einen Präzendenzfall bildet, aufgrund dessen schliesslich das Hauptinteresse, die wahre Staatsräson eines jeden Landes und Volkes, das eigene Überleben, gefördert werden kann. Zwischen dem Schreiben solcher Artikel und Aktionen, die am Einzelfall ein allgemeines Problem durch "direkte Aktion" lösen helfen wollen, wären zu unterlassen. 

Kurativ

22. Oktober 2023 20:40

"Die Schärfe, mit der Linksliberale nun Remigration, Staatsbürgerschaftsentzug, Einbürgerungsbeschränkungen, Leitkultur und Assimilation fordern, überraschte.."
Das sieht halt blöd aus für das Team Umvolkung. Es könnte Stimmenveruste bedeuten. Und es ist irgendwie Widersprüchlich (Fachkräfte, Flüchtlinge vs Fremdkonflikte in Deutschland, Anti-Judaismus, Gewalt,...)

Hadriansson

22. Oktober 2023 20:45

Man kann dem grundsätzlich zustimmen, was Herr Sellner schreibt. Es ist völlig in Ordnung, dass das rechte Lager unterschiedlicher Meinung ist, aber erkennen müssen wir, dass wir viel drängendere Probleme auf unserem Boden haben. Weiters hat - wie zutreffend beschrieben wird - Deutschland nicht vieles aus diesem Konflikt materiell zu gewinnen. Jedoch ist es sehr verwunderlich, dass der Antisemitismus - begonnen von einer Weltverschwörungstheorie bis zum Glauben von hanebüchenen Lügen - stark verbreitet in unseren Reihen ist. Neulich meine ein Rechter, Juden hätten nichts positives zur Deutschen Kultur beigetragen. Ich glaube, ich muss die verdienten Juden hier nicht anführen. Worauf ich damit hinaus will ist, dass Juden - auch aufgrund ihrer über tausendjährigen Verbundenheit mit Europa - uns viel näher sind als die Mohamedaner des Orients. Weiters ist es geschichtlicher Fakt, dass Juden viele Jahrhunderte vor den Arabern in jenem Gebiet lebten, welches sie nun beanspruchten. Wenn Juden kein Recht auf Israel haben, dann haben Deutsche erst recht kein Recht auf Südtirol oder die ostdeutschen Gebiete. 
Obwohl wir Deutsche meinen, einen heroischen Kampf für unser Land zu führen (und das tun wir!), sind wir pedantisch und ablehnend gegenüber den Juden. Komisch, das viele Rechte bei Juden jedes Wort, jede Tat auf die Goldwaage legen. Aufgrund oben geschilderter Fakten wäre es von jedem Rechten wenigstens angebracht, anzuerkennen, dass Juden einen gerechten Kampf führen.
 
 

Ein Fremder aus Elea

22. Oktober 2023 21:45

Es ist Israels Recht und Verantwortung, Ordnung herzustellen, was ohne Vergeltung nicht gehen wird, aber Vergeltung alleine ist unzureichend.

Am sinnvollsten erscheint es mir, daß Ägypten die Hoheit über die Bevölkerung des Gazastreifens übernimmt, ob in Ägypten oder im Gazastreifen selbst ist sekundär, also ob 50km weiter südlich ein Neugaza entsteht oder der Gazastreifen an Ägypten zurückgegeben wird.

Ich empfinde nicht den geringsten Rechtfertigungsdruck. Rechtfertigen müssen sich die vor Ort Beteiligten vor einander. Es ist ihre Verantwortung. Daß die Zwei-Staaten-Lösung den einzigen Zweck erfüllt, das Problem am Leben zu erhalten, sollte jedem denkenden Menschen klar sein. Im Jordanland ist die Lage verfahrener, aber es gibt keinen vernünftigen Grund, warum die 2 Millionen Menschen im Gazastreifen für weitere Generationen Geiseln politischer Intrigen sein sollten. Allerdings... den gibt es schon seit Jahrzehnten nicht, und was ich darüber denke, hat sich in den letzten 30 Jahren auch nicht verändert.

Maiordomus

22. Oktober 2023 21:48

Korr. "Man gilt wieder als Extremist und wird als Verbündeter beim Bemühen, wenigstens mal solche Leute (potentielle Antisemiten) wieder ausser Landes zu bringen, nicht ernst genommen." Reconquista tönt ideologisch etwa wie "Endsieg", dessen muss man sich bewusst seinm und führt fast automatisch zur Registrierung als Verfassungsfeind. Rechte werden bei massiver Sprache ganz anders angefasst als wenn derzeit dem Mainstream im spontanen Augenblick der Erregung so was vielleicht Ähnliches, zwar nicht in diesen Worten, einfällt. Man vermutet ohnehin, dass es nur für den Augenblick gilt.  
. Noch was: wiewohl der statistische Verdacht des Israelhasses offenkundig ist, kann man aufgrund eines Verdachtes nicht automatisch Asyl verweigern, da wird das entsprechend besetzte Verfassungsgericht Einspruch erheben. Die Islameinwanderung abzulehnen beruht ja ebenfalls generell auf einem Verdacht der Nichtintegration und der Problemvergrösserung beim inneren Frieden, ev. sogar bei der Kriminalität. Solche Verdächte gelten heute als rassistisch. Dieses System ist nun mal ein Hund, der sich in den Schwanz beisst. Derzeit herrscht, wenn man ehrlich ist, bei denjenigen, welche an die Staatsräson betr. Israel glauben, schlicht Hysterie, die allenfalls bald wieder abflaut. 

Oderint

22. Oktober 2023 22:03

@Hadriansson:
Die Juden haben also Anspruch auf das Land Israel, weil sie Jahrhunderte vor den Arabern dort lebten. Wahrlich ein schlagendes Argument. Allerdings haben vor den Juden auch schon Menschen dort gelebt, die Bibel nennt sie Kanaaiter. Was, wenn nun die Bibel ausnahmsweise irrte und die Kanaaiter nicht sämtlich bei der Landnahme von Moses' Stamm erschlagen wurden; wenn sich herausstellte, dass die palästinensischen Araber Nachfahren der Kanaaiter sind? Dann hätten sie nach Ihrer Logik doch jedes Recht, das Land Israel zu beanspruchen, oder?

Gracchus

22. Oktober 2023 22:04

Keine grösseren Einwände. 
Man wird sehen, ob den markigen Worten Taten folgen, was ich bezweifle. Leider ist dieses Milieu, das jetzt überemotionalisiert Abschiebungen fordert, von einer tiefsitzenden Verlogenheit geprägt. Das ist ein echtes Problem für das Zusammenleben. Das Gladstone-Zitat ist zwar hinsichtlich der Feinde richtig, aber "Interesse" ist in meinen Augen eine zutiefst angelsächsische Prägung. Wer definiert die Interessen eines Volks, eines Staats? Wer Präferenzen im Konfliktfall? Lassen sich die existentiellen Dinge, die derzeit auf dem Spiel stehen, als Interesse fassen? Kurzum: Müsste deutsche Politik nicht auf einem anderen geistigen Fundament stehen?
Noch @Maiordomus im letzten Strang: Ich lese fast jeden Abend in den Psalmen und habe mehrfach in Benediktiner-Klöstern hospitiert, sogar am Geburtsort Benedikts, weiss aber nicht, was das zur Sache tut. 

RMH

22. Oktober 2023 22:11

Ich empfinde diesen Artikel als zu frühen Versuch, ein etwaiges Fell des Bären zu verteilen. Bislang ist es erstaunlich ruhig in Europa - kein Wunder, die meisten Moslems in Europa sind weder Araber noch spezif. Palästin. D. hat mit den Migranten aus Syrien durchaus in diesem Punkt zugelegt. Warten wir ab, was jetzt wirklich kommt. Mit jedem Tag länger wächst der Druck auf Israel, nicht mehr die ganz große Antwort zu geben, sondern nur noch gesichtwahrende Schritte. Es gibt zu viele Baustellen, einen großen Krieg kann und will sich die USA aktuell erkennbar nicht leisten. ABER: Alles Kaffeesatz-Leserei. Meine Prognose: Es wird nicht nach Gaza im großen Maßstab einmarschiert, es wird eher versucht werden, die Hisbollah (Schiiten) im Libanon ganz substantiell zu schwächen. Es bleibt abzuwarten, wie die viel gerühmte Ummah dann in D. reagiert (die Mehrheit sind Sunniten oder friedl. Aleviten). Wenn es zu mehr als nur Straßenschlachten in fck Neukölln kommt, also flächendeckend Ärger gibt, dann greift die Analyse von M.S., nicht vorher. Wenn es ruhig bleibt, haben wir bald die gleiche Situation wieder, wie vor 4 Wochen, dann ist das Establ. mit einem blauen Auge davon gekommen und ich habe deutlich Unbehagen, mir Unruhen aus islam. Kreisen als Treiber von polit. Entwicklungen zu wünschen. Da bin ich dann evtl. zu moralisch.

Franz Bettinger

22. Oktober 2023 22:22

Ich sage voraus: Israel wird sich den Gaza-Streifen & das Westjordanland (Westbank) einverleiben und alle Palästinenser daraus vertreiben. Diese werden fast alle in der EU landen, hauptsächlich in best Germany ever - sonst würde der ganze Zirkus gar keinen Sinn machen. Das alles ist von oben (WEF) geplant und wird kaltschnäuzig durchgezogen im Lockstep-Stil der Davoser, den die Gangster bereits beim Corona-Schwindel geübt haben. Ob's zusätzlich einen Krieg gegen den Iran, Syrien & die Saudi-Arabischen gibt? Hängt allein von deren Wohlverhalten ab. Kuschen sie, gibt man ihnen noch eine Galgenfrist. Angesagt ist längst das ganz große Groß-Reinemachen. Leute, es gibt nur eine Alternative. Wählt sie!  /  @Lau, der sich momentan in einem atheistischen Kloster für Erziehungsbedürftige befindet, sieht's auch so und prophezeit darüber hinaus: Wir stehen in D jetzt auf der Kippe. Die Übersiedlung weiteren 100.000-er von Palästinensern nach D wird hier eine Revolution entfachen. Kommt diese nicht aus dem (deutschen) Volk, kommt sie von den Fremden. Aber sie kommt, und sehr bald, so sicher wie das Köpfe-Abschneiden in Ruanda. Post mortem ist man schlauer. 

Blue Angel

22. Oktober 2023 22:22

"...wenigstens angebracht, anzuerkennen, dass Juden einen gerechten Kampf führen." - Ich maße mir nicht an, das beurteilen zu können, also halte ich mich zu den Geschehnissen dort weitgehend raus und kommentiere nur die Geschehnisse hier
"Wenigstens" fordert m. E. nicht nur eindeutige Positionierung auf einer Seite sondern impliziert mehr. Es gibt ja hier schon Politiker, die BW-Beteiligung wollen, den Einsatz für ein anderes Land zur "Staatsräson" erklären und von den Bürgern verlangen, "notfalls ihr Leben" einzusetzen. - Deutschland wird weder am Hindukusch, noch in der Ukraine, in Israel oder im Iran verteidigt. Die Verteidigung aller Deutschen muß hier stattfinden, damit wir nicht weiterhin  täglich unfreiwillig unser Leben im deutschen Alltag einsetzen. 
Mir tun die zivilen Opfer beider Seiten leid. Es gibt Tragödien, bei denen man traurig und ratlos zurück bleibt...Es ist aber nicht *unser* Krieg und eine Kriegbeteiligung (auch noch) gegen den Iran ("seven countries in five years")  würde m. E. die Lage dort nicht verbessern sondern hätte das Potential, *unsere* Situation weiter zu verschlechtern. Von meiner Seite gibt es für das "Wenigstens" also eine Absage.

Der_Juergen

22. Oktober 2023 22:40

@Hadriansson
Das Glauben von "hanebüchenen Lügen" ist in unseren Reihen leider stark verbreitet, da haben Sie recht. Sie sind selbst ein lebendes Beispiel dafür.

Sonnenfahrer Mike

22. Oktober 2023 23:16

Ich appelliere an alle Politiker, Amtsträger und Medienschaffende in Deutschland und ganz Europa in Sachen Nahostkonflikt, endlich absolut neutral zu werden und uns Deutsche sowie alle anderen Europäer aus diesen Nahost-Konflikt zum Schutz von uns allen komplett herauszuhalten, sprich: 
Keine Waffen, keine Munition, keine Hilfsgüter, keinen Treibstoff und kein Geld weder für die Juden, noch für die Palästinenser sowie keine deutschen Soldaten in dieser Gegend, auch nicht als Blauhelme oder Berater.
Öffentliche Aufforderung an die USA keine Waffen, keine Munition, keine Hilfsgüter und keinen Treibstoff über Europa nach Israel zu liefern und kein Land von Europa aus zu beschießen und/oder anzugreifen sowie kein Nachtanken und/oder Aufmunitionieren von US-Drohnen, -Flugzeugen, -Schiffen, -U-Booten, etc. in Europa sofern diese in den Kampf gegen andere Länder geschickt werden sollen oder aus dem Kampfeinsatz gegen andere Länder zurückkehren. 
Verbot aller pro-jüdischen und aller pro-palästinensischen Demos und Veranstaltungen in Deutschland und ganz Europa. 
Gleiches Auftritts- und Rederecht für Palästinenser und Juden in unseren Parlamenten und Medien, nämlich am besten gar keins, sowohl für Juden, als auch für Palästinenser. 
Keine Aufnahme von Juden und Palästinensern in Deutschland und/oder anderswo in Europa, auch nicht als Kriegsflüchtlinge. Mögen die Juden doch in die USA und die Palästinenser in irgendein anderes arabisches/muslimisches Land auf der Welt gehen.

Artabanus

23. Oktober 2023 00:04

Gute Analyse von Herrn Sellner. Der Feind meines Feindes ist nicht unbedingt mein Freund, aber wo gemeinsame Ziele existieren sollte man die Gunst der Stunde nutzen. 
 

Phil

23. Oktober 2023 00:24

"Innenstädte erobern". Ja, Überfremdung ist ein Problem, schon lange vor 2015, aber für die Demonstrationen kann man Verständnis haben: Laut Save the Children wird alle 15 Minuten im Gazastreifen ein Kind getötet.

Gotlandfahrer

23. Oktober 2023 00:25

Danke, sehr gut insbesondere der Hinweis, dass man nicht widersprechen muss wenn der Gegner uns aus falschen Gründen einen Gefallen tut. 
Was es nicht geben wird, sind Chancen unerwarteter Bündnisse. Ein solches Bündnis wäre keine Chance, denn das Bündnis setzt voraus, dass sich unsereins entweder bis zum Selbstverrat anpasst oder der Bündnispartner Teil von uns geworden ist, was dann kein Bündnis ist. Wer noch Teil des Systems ist, kann 1:1 das AfD Programm kopieren und wird noch abstreiten, etwas mit Rechten zu tun haben zu wollen. 
Ich sehe auch kein ernsthaftes Spaltungspotenzial für die Rechte. Dort gibt es eh alle möglichen Präferenzen. Rechts ist, wer an Deutschland als Staat des deutschen Volkes festhalten will, alles andere sind Sekundärthemen. Selbst die Coronaimpfpflicht, die zum Zeitpunkt der höchsten Tyrannis die vorrangigste weil akutere Gefahr war, liess Rechte zwar hierin unterschiedlicher Meinung sein, löste den Verbund der Rechten ja aber nicht auf sondern stärkte ihn im Nachhinein.

MARCEL

23. Oktober 2023 09:00

Kann gut mitgehen
Das Eigene nicht durch das Fremde vorgeben lassen. Sich nicht jeden Schuh anziehen oder Idiosynkrasien folgen. Pragmatimus, ohne die Substanz zu verkaufen.
Antisemitismus und Philosemitismus sind beides Extreme.
Sympathie meinetwegen, doch es gibt keinen Bekenntniszwang zu einer anderen Nation oder Kultur. 

tearjerker

23. Oktober 2023 09:52

Die Leute in allen Lagern wissen sehr gut, dass man sich in dieser Sache besser bedeckt hält um nicht in die Ecke gedrängt zu werden. Dem Publikum dürfte der Nahost-Konflikt zumeist egal sein, von Gefühlsregungen wie 'die armen Menschen' und Bekundungen pro Frieden und gegen Terrorismus abgesehen, ist wieder mal nichts passiert. Die Alternative hat das Pflichtprogramm dazu abgeliefert, sollte aber nicht davon ausgehen, dass in ihrer Zielgruppe damit etwas zu gewinnnen ist. Ansonsten taugt die Sache gerade noch dafür, den eigenen Chauvinismus in Gestalt des israelischen Staates hochleben zu lassen oder sein linkes Ressentiment im armen geknechteten Palestinenser verkörpert zu sehen. Den schneiden die arabischen Brüder, wo sie nur können, so dass Bettinger wohl recht behalten wird und hier noch einige Stühle an den Tisch geholt, werden müssen, wenn die Neubürger zu uns kommen.

Franz Bettinger

23. Oktober 2023 10:12

Theokratie? Ich las Theaterkratie. Das trifft den Kern unserer Herrschaftsform auch irgendwie besser. Die Herrschaft des Theaters, der Show, Hollywoods: die Herrschaft der Lügenpresse. 

Monika

23. Oktober 2023 10:16

Die Ausführungen von Herrn Sellner sind m.E. zu sehr "identitär geframt" als dass ich sie den Ereignissen vom 7/10/23 und deren Bedeutung für Deutschland und Europa gerecht würden. Umgekehrt sollte man gewisse Fakten zur Kenntnis nehmen und daraus Überlegungen ableiten.

1. Wenn jetzt die Altparteien die gleichen Forderungen erheben wie die AfD, so zeigt das, dass sie langsam in der Realität ankommen. JF "Willkommenskultur schlägt in Panik um". Deutsche haben Angst vor zu hunderttausenden ins Land stömenden Muslimen aus dem Nahen Osten ( auch die bereits alteingesessen und integrierten Migranten).

2. Die Pro-Palästina Demos sind sind nicht auf Deutschland, nicht mal auf Europa beschränkt, sondern es gibt sie weltweit. Wer die Demos ansieht, erkennt eine erschreckend aggressive und bedrohliche Stimmung gegen den sog. Westen. Es wird mit der Demographie gedroht (siehe  Demo Düsseldorf: Jeder dritte Schüler ist Moslem).

3. Die Umweltbewegung sympatisiert mit der Pro-Palästina Bewegung, Greta Thunberg),

4. Pro Hamas Studenten an sog. amerikanischen Elite-Universitäten bedrohen jüdische Professoren.

5. Immer mehr Muslime im Westen drängen in hohe politische Posten und stellen Forderungen, etwa nach Umsiedelung von 1 Million Palästineser nach Europa ( Humza Yousaf Ministerpräsident Schottland).

Was hat das alles zu bedeuten ? Was wäre das worst-case Szenario ? Was eine realistische Lösung ?

Valjean72

23. Oktober 2023 11:08

@blueangel:
"Deutschland wird weder am Hindukusch, noch in der Ukraine, in Israel oder im Iran verteidigt. Die Verteidigung aller Deutschen muß hier stattfinden [...]Mir tun die zivilen Opfer beider Seiten leid. Es gibt Tragödien, bei denen man traurig und ratlos zurück bleibt...Es ist aber nicht *unser* Krieg"
---
 
Gut geschrieben. Sachlich-neutral und dennoch nicht empathielos, auf das wesentliche fokussiert.
 
 

Valjean72

23. Oktober 2023 11:20

@Monika:
"Wenn jetzt die Altparteien die gleichen Forderungen erheben wie die AfD, so zeigt das, dass sie langsam in der Realität ankommen."
---
 
Ich hielt die Massenmigrationswelle von 2015 ff. von Anfang an für orchestriert und eben nicht für ein Naturereignis.
 
Die Politiker der etablierten Parteien, sowie die führenden Journalisten der Leidmedien trugen ihren entscheidenden Teil dazu bei, dass diese "friedliche Masseninvasion" überhaupt stattfinden konnte, in dem sie das Volk einlullten.
 
Und Sie glauben nun tatsächlich, dass diese Leute in Politik & Medien sich grundsätzlich geändert haben? Ich für meinen Teil gehe davon aus, dass die Unruhen und die uns möglicherweise drohende eskalative Konfrontation mit aufgebrachten Muslimen von Anfang an Teil der Agenda jener Leute war (z.B. George Soros), die diese Massenmigration gezielt vorantrieben.
 
 

Adler und Drache

23. Oktober 2023 11:35

Das Wasser fließt derzeit auf die Mühlen unseres Milieus, das ist natürlich schön, und wahrscheinlich haben wir es auch irgendwie verdient. Ob man aber mit Leuten, die über keinerlei psychische Stabilität verfügen, aber gleichzeitig meinen, sie müssten politisch wirksam werden, eine Art strategisches Bündnis eingehen kann, wage ich zu bezweifeln. Man muss ja gewärtig sein, dass sie einen bei der nächsten Gelegenheit in die Pfanne hauen. Da sind Enttäuschungen vorprogrammiert. Wendehälse waren noch nie verlässliche Partner, und nicht umsonst gibt es das Sprichwort "Jeder liebt den Verrat, aber keiner den Verräter."

Gimli

23. Oktober 2023 11:43

Gedankensplitter, da ich den ganzen Konflikt noch nicht überschaue. Dazu aber dankenswerterweise in Die Zeit online heute ein historischer Abriss. 1. Staatsräson: kann ich nachvollziehen vor dem Hintergrund des Holocaust. Klar auch, dass dieses Wort nur eine Haltung beschreibt, die jede "Seite" zu jeder Zeit mit anderen Forderungen versieht. Und dann argumentativ missbrauchen kann. Für mich: Auf keinen Fall blinde Amnestie für alle israelischen Taten, aber Unterstützung von Verteidung (sofern völkerrechtlich gedeckt); israelische nationalistische oder religiös begründete Politik lehne ich ab, wie jede Aggression eines Staates ggü. einem anderen   
2. der Schlange den Kopf abschneiden ... bin "emotional" voll dafür, die Führungsriege dieser ungeheuerlichen Gewalt auszumerzen. Fühlt sich gerecht und klug an. Reiner Pazifismus ist töricht, aber wie vorab "Staatsräson" einfach ein Ideal. Aber nicht mehr. Jedes Baby, jede Frau jeder junge Familienvater, die darüber hinaus zu Tode kommen, sind traurige negative Bsp unserer vorgeblichen Zivilisiertheit und Aufgeklärtheit, machen uns zu unwürdigen Erben unserer und der alten griechischen Philosophen  
3. in Sellners Aufzählung fehlen mir noch die Verschwörungsdenker. Erlebe ich so extrem nur bei Rechten. 
4. ich mag in sellners Text die wiederholten Bezüge zum Wortfeld Religion nicht. Ist falsch und nimmt dem Text Substanz. Wer braucht solche Bissigkeiten?
 
 

brueckenbauer

23. Oktober 2023 11:45

Das Ziel soll also sein, die "deutsche Identität" zu fördern! Wessen Identität eigentlich? Die Identität der deutschen Leute? Die ist doch Zuwanderung von Nichtdeutschen gar nicht bedroht. Wer hört denn auf, sich als Deutscher zu fühlen, bloß weil nebenan ein Palästinenser oder Schwarzafrikaner wohnt? Die Leute hören eher auf, sich als Deutsche zu fühlen, weil die Regierung und die Mainstreammedien ihnen das einreden.
Oder geht es hier eigenlich gar nicht um die Identität der deutschen Leute, sondern um die längst nicht mehr bestehende "Identität" eines herbeiphantasierten "deutschen" Staates - eine Schimäre, der ich nicht hinterherlaufen möchte? Oder soll der Staat erst wieder "deutsch" werden, um auf diesem Umweg durch die Hintertür auch die Leute wieder für das Deutschsein zu gewinnen - trickreich, aber sehr um die Ecke gedacht. Da wird dem Staat etwas zugetraut, was er normalerweise nicht kann und auch gar nicht können sollte.
Die Prämissen sind nicht klar durchdacht und die bündnispolitischen Folgerungen dementsprechend willkürlich.

Idise

23. Oktober 2023 11:45

Leider scheint mir nicht das volle Spektrum der (möglichen?) Eventualitäten betrachtet zu werden, nämlich die aus heutiger Sicht eher unwahrscheinlichen. "3. Ausnutzen metapolitischer Chancen und Kooperation mit unverwarteten Bündnispartnern für Remigration." Geht man hier schon davon aus, dass Israel als "Sieger" aus diesem Konflikt herausgeht? Und wenn dies nicht der Fall sein sollte, hat man sich dann nicht einen "Bündnispartner" ans Bein gebunden, welcher transatlantische Ziele verfolgt, der bereit ist dann eben nicht nur Remigration benannter Personengruppe zu fördern, sondern im Bedarfsfall dann Israelis als Kriegsflüchtlinge aufzunehmen? Würde sich nicht nur das Vorzeichen der Migranten (nicht-muslimisch, eher transatlantisch) ändern? Mir ist sehr wohl bewusst, dass diese Fragen  auf eher Unwahrscheinlichem fußen, doch will ich sie trotzdem in den Raum stellen.

Waldgaenger aus Schwaben

23. Oktober 2023 11:47

Ich sehe immer noch nicht, wieso eine Pro-Israel-Position die deutsche Rechte spalten soll. Simpel gesagt: Die Kosten-Nutzen-Rechnung spricht klar für Deutschland. Israel verlangt weder größere Summen Geld, noch kostenlose Waffen, noch die Aufnahme von Flüchtlingen. Wir machen uns durch Pro-Israel vielleicht einige unbedeutende Nahost-Staaten zum Feind, sonst niemand. Was soll's.
Bezüglich der Pro-Ukraine-Position könnte man (was ich aber NICHT tue), bezüglich der oben genannten Punkte andere Meinungen vertreten. 
Was verliert die deutsche Rechte also durch Pro-Israel? Ein paar Holocaust-Bezweifler? Da ist der Schaden schnell zu schätzen.
Was den berüchtigten Schuldkult angeht. Da vermute ich eher eine intrinsische Motivation: Das protestantisch-calvinistische Erbe der Prädestinationslehre. Deutschland hat sich durch den Holocaust als auf ewig verworfen erwiesen. 
Dem ist die katholische Lehre von der Sündenvergebung entgegen zu setzen: Wir haben gesündigt. Wir haben bereut und gebüßt (wenn vielleicht auch in anderer Reihenfolge). Wir haben die göttliche Absolution erhalten. Sünde ist es, nicht an die Vergebung von Schuld zu glauben.

fw87

23. Oktober 2023 13:12

Als Katholik bin ich grundsätzlich für ein gutes Verhältnis zu den Juden. Allerdings hat auch die arabische Seite ein Recht, in diesem Konflikt gehört zu werden. Kritische Einwände und Stimmen werden jetzt erstickt mit Begriffen wie "barbarisch", "Zivilisationsbruch" und ähnlichem. Ich hoffe weiterhin, dass die AfD dagegen aufsteht und so beweist, dass sie echte Opposition ist. "Ex oriente lux", vielleicht macht der Osten den Anfang...

Olmo

23. Oktober 2023 13:20

Die eine Fraktion lebt ihr Stockholm-Syndrom aus, die andere Fraktion ihren unterdrückten Chauvinismus. Beides ist falsch, letzteres halte ich jedoch für ehrlicher. 
Gestern wurde dem Lütten noch das Fahrrad abgezogen, heute geht er mit dem Palästinensertuch in die Schule. ein Kãfir mit Kufiya, süß.
 
 

RMH

23. Oktober 2023 14:31

zum Wortfeld Religion nicht. Ist falsch und nimmt dem Text Substanz. Wer braucht solche Bissigkeiten?
@Gimli,
Für denjenigen, für den Religion gleichbedeutend ist mit Hinterwäldler, irrational und beschränkt, mögen Bezüge auf eben zivilreligöse Vorgänge in der Gesellschaft eine Bissigkeit darstellen. Alle anderen haben Eric Voegelin (politische Religionen) oder Carl Schmitt gelesen, und wissen, was mit Anspielungen aufs Zivilreligiöse gemeint ist und sehen das nicht verbissen bzw. bissig. Bspw. beim genannten Werk von Voegelin kann man fast schon 1:1 Bezüge zur heutigen Zeit herstellen.

RMH

23. Oktober 2023 14:40

"Ich hoffe weiterhin, dass die AfD dagegen aufsteht und so beweist, dass sie echte Opposition ist. "Ex oriente lux", vielleicht macht der Osten den Anfang..."
@fw87,
für die gibt es ja bald Frau Wagenknecht im eigenen Parteiformat. Ich bin gespannt, wo sie sich bei diesem Krieg dann zusammen mit ihrer neuen Partei einordnen will. Aktuell halte ich den Kurs der AfD für 100% richtig und er schadet ihr in ihrem Oppositionsprofil keinesfalls. Man kann ein Thema auch neutralisieren, in dem man den gut fahrenden Kahn bei einem Thema zur Abwechslung mal im Wind hält, statt ständig zu kreuzen. In Verantwortung ist einzig und allein die Ampel und der fällt es immer schwerer, die eigenen, vollmundigen Zusagen gegenüber Israel einzuhalten. Warum soll dann also gerade die AfD den Druck aus dem Kessel nehmen, in dem sie auf einmal den Watschenmann für Medien etc. bei diesem Thema gibt und einen auf Pali-Versteher macht?

Sandstein

23. Oktober 2023 15:12

Ein stimmiger Text von Sellner.
@ Waldgänger
"Simpel gesagt: Die Kosten-Nutzen-Rechnung spricht klar für Deutschland. Israel verlangt weder größere Summen Geld, noch kostenlose Waffen, noch die Aufnahme von Flüchtlingen."
Ist natürlich völliger Quark, einfache Recherche hätte genügt. Deutschland hat stufenweise die bisherigen 6 Uboote der 212 Klasse (Exportversion für Israel "Dolphin-Class") mit bis zu 400 Mio. pro Einheit subventioniert. Und es dürfte noch weitaus mehr Geld über andere Kanäle fließen.
@Hadriansson 
Auch Ihnen hätte bisschen Recherche gut getan. Die Ostgebiete Deutschlands waren zumindest bis zur Zeit der Völkerwanderung von ostgermanischen Völkern (Burgunder Goten, Lugier, Vandalen) besiedelt. Siehe "Przeworsk-Kultur" usw. Die Slawen sind vergleichsweise spät in die freiwerdenden Gebiete eingewandert. Es ist also nicht ganz so simpel, wie Sie das darstellen. Bin aber auch kein Freund allzu weit zurück zu blicken, es ist irgendwann einfach fruchtlos. 
 

Amos

23. Oktober 2023 15:24

Kaum dreht sich ein bisserl der migrationspolitische Wind, ist es auch wieder nicht recht. Ich dachte, hier wollte man Metapolitik betreiben, den vorpolitischen Acker bestellen? Nun vollzieht sich die größte metapolitische Wende seit dem eher klamaukhaften "Stolzmonat" und dem AfD-Dauerhoch im Sommer 2023, eine, die die zudem ganze Rhetorik von der "Bereicherung" und "Integration" pulverisiert und man wimmert, weil Friedrich Merz voraussichtlich doch nicht so abschiebefreudig sein wird, wie er tönt (das ist doch ohnehin klar) oder verzettelt sich in sophistischen und religiös- spekulativen Fragestellungen. Ich dachte, hier wolle man am "Sagbaren" arbeiten, am Overton- Fenster, an dem, was man so schön Öffentlichkeit nennt, bevor es an die dicken Bretter geht, die politisch zugegebenermaßen dringend (!) zu bohren sind. Wer in diesem Forum würde nicht zugeben, dass die Bewegung im vorpolitischen Raum seit Juni seine kühnsten Erwartungen übertroffen hat? Das müssten wir doch weiter nutzen, statt diese intellektuellen Spielchen zu betreiben? 
Bildquellen betende Muslime vor dem Mailänder Dom sind ca. 10(?) Jahre alt, deren Bewertung als Machtdemonstration war damals noch Sache von PI- News. Mit den aktuellen Beispielen aus Berlin ist das zwar noch nicht ÖRR- Rotfunk, aber Dank Twitter/X u.a. durchaus Mainstream, die Schweigespirale funktioniert nicht mehr, allerdings lassen sich die Probleme auch nicht mehr weglügen.

Phil

23. Oktober 2023 15:32

"Franz Bettinger, 22. Oktober 2023 22:22
Ich sage voraus: Israel wird sich den Gaza-Streifen & das Westjordanland (Westbank) einverleiben und alle Palästinenser daraus vertreiben."
Extrem unpopulär. Massenvertreibung im 21. Jhd. und Auslösen einer neuen gigantischen Flüchtlingswelle dürfte Israel weltweit isolieren, obwohl es neben den USA der Staat auf der Erde ist, der quasi einen Persilschein hat.
"Ob's zusätzlich einen Krieg gegen den Iran, Syrien & die Saudi-Arabischen gibt? Hängt allein von deren Wohlverhalten ab."
Würde Israels Armee nicht überschätzen...

heinrichbrueck

23. Oktober 2023 15:57

Wer seine Feinde richtig beurteilen will, muß vorauswissen, bevor der Feind weiß, daß er kontrollierter Reaktion ausgesetzt ist; so findet Steuerung statt. Will der weiße Mann nicht als Problem wahrgenommen werden, darf er sich nicht in die Rolle des Sündenbocks (des wahrgenommenen Hauptfeindes) drängen lassen. 
Jeder politischen Verlustposition kann eine dürftige Religionsanthropologie vorgeworfen werden. Man wird staatenlos. Der Rest ist umgesetzter Völkermord. Generationenübergreifend bis zur kompletten Auslöschung. Positiv oder negativ, je nach Perspektive. Es sind diejenigen, die ihre Kompromisse gutreden, sich in Debatten suchend stellen, aber letztendlich müssen sie innerhalb einer uneigenen Ideologie untergeordnet bleiben. Sie führen die Welt nicht. Hängt an der Lücke, den Wertsetzungen, die Führungsentscheidung wird immer eine Tatsache bleiben. Die demographische Realität zeigt den Verrat überdeutlich. Berliner Politiker schaffen eine lebensfeindliche Grundlage, deren israelische Übertünchung gutgemeint sein mag, aber politisch, dem Eigenen nutzlos, der Feindschaft dient. Israel kennt seine eigenen Lebenswertsetzungen, also eine eigene Führung möglich ist. Es ist immer die Frage, wer den Krieg angefangen hatte, und ob die Beantwortung dieser Frage, auch über den Ausgang des Krieges, der Wahrheit entspricht. Berliner Politiker haben ein desaströses Geschichtsbild. Als Lakaien gut genug, aber nicht stark. 

Hesperiolus

23. Oktober 2023 16:31

@Gimlikatur - „die Führungsriege dieser ungeheuerlichen Gewalt auszumerzen“? - Sic! - Was Sie, wohltemperierte Schneeflocke, der etwas „fehlt“, so „erleben“ und in „Wortfeldern“ „nicht mögen“... - Ihr verbales Angetänzel ist der Lage nicht angemessen . Moralisch.

Dieter Rose

23. Oktober 2023 16:56

Wer ein Leute in's Meer werfen will, darf sich nicht wundern, wenn das sich wehrt und muss dann halt die Folgen tragen. Er könnte ja Frauen und Kinder in Sicherheit bringen, wenn er sein Vorhaben durchsetzen will.
Ich war der Meinung solche Drohungen seien seit WK2 nicht mehr opportun, insbesondere, da sich der "größte Verbrecherstaat" beispielhaft mit dem Urteil der Sieger abgefunden habe (wird uns ja so immer bestätigt).
So könnten die sogenannten Palästinenser schon in den vergangenen 70 Jahren ein blühendes Staatswesen für sich aufgebaut haben, mit den Mitteln, die an sie geflossen sind.

Gustav

23. Oktober 2023 17:39

Je stärker der Widerstand von unten, desto größer das Entgegenkommen von oben. Das vordergründige Entgegenkommen. Wie beim Judo versuchen die Deutungseliten, die Energie des Angriffs umzuleiten, durch Ablenkung zu reduzieren, anstatt sich ihr frontal zu stellen.
Zugeständnisse, Rekurs und Rochaden dienen lediglich der Besänftigung schwelenden Volkszorns. Als Licht am Horizont. Hier und da aufblitzende Hoffnungsschimmer – als Sedativum für die empörte Masse. Die Ziele ändern sich derweil natürlich nicht. Nur Methodik, Rollout- und Kommunikationsstrategien werden angepasst. Mit etwas »Hopium« angereichert.
Eines der Kernziele der herrschenden Kaste besteht darin, absolutes Chaos zu erzeugen, um daraus Neues zu erschaffen. Für eine solche These spricht die »Polykrise«. Und die historische Tatsache, dass weitreichende Neuordnungen des Weltfinanzsystems oder geoökonomischer Strukturen bisher nur nach zwei Weltkriegen möglich waren.
 

Le Chasseur

23. Oktober 2023 19:11

@Phil"'Franz Bettinger, 22. Oktober 2023 22:22Ich sage voraus: Israel wird sich den Gaza-Streifen & das Westjordanland (Westbank) einverleiben und alle Palästinenser daraus vertreiben.'Extrem unpopulär. Massenvertreibung im 21. Jhd. und Auslösen einer neuen gigantischen Flüchtlingswelle dürfte Israel weltweit isolieren, obwohl es neben den USA der Staat auf der Erde ist, der quasi einen Persilschein hat."
Ist die Vertreibung der Armenier aus Berg-Karabach kürzlich an Ihnen vorbeigegangen? Juckt kein Schwein. Es kommt immer darauf an, wer wen vertreibt.

Karl Otto

23. Oktober 2023 19:40

Wäre es nicht evtl.sinnvoll,die Einwohner von Gaza in die Westbank umzusiedeln, dort jüdische Siedlungen zu schließen und deren Einwohner in Gaza anzusiedeln?
In ein paar Jahren hätten die Juden den Dreck aufgeräumt und florierende Landwirtschaft gestartet.

Der_Juergen

23. Oktober 2023 20:55

@Le Chasseur @Markus Magnus @Sandstein @Sonnenfahrer Mike @Bettinger @Valjean
Ihre Wortmeldungen heben sich wohltuend von den schier unfassbaren Stupiditäten ab, die andere Kommentatoren von sich geben. Ich dachte, bei @sezession würden, von den unvermeidlichen Ausnahmen abgesehen, nur Leute kommentieren, die gut über die Zeitgeschichte informiert sind und auch dle lügenhaften Narrative durchschauen, die Deutschland (und der westlichen Welt) von den Siegermächten dank ihrer fast totalen Kontrolle über Politik, Medien, Finanzen und Justiz aufgezwungen wurden, aber sobald ein wirklich heikles Thema zur Sprache kommt und nicht eines, in dem sich alle Patrioten einig sind (z. B. die Ablehnung der Masseneinwanderung fremdstämmiger und kulturfremder Menschen). stellt es sich heraus, dass auch unter den Rechten noch sehr viele eifrig an ihren eigenen Ketten schmieden.

Waldgaenger aus Schwaben

23. Oktober 2023 21:23

@Sandstein
Ich sprach von größeren Summen. Deutschland hat von 2 U-Booten ein Drittel des Kaufpreises von 1 Milliarde übernommen, das sind 333 Millionen. Ein Klacks, noch dazu Subvention für den Kauf deutscher Wehrtechnik. Eine Million "Flüchtlinge" kosten pro Jahr(!) ca 10 Milliarden (10 000 pro Kopf). Nur zum Vergleich!
https://www.spiegel.de/spiegel/vorab/a-385799.html
 
 

Daniel

23. Oktober 2023 22:09

Sandstein: Den deutschen Anteil am Thyssen-Krupp-Deal können Sie getrost unter Industriesubvention verbuchen. Und die Spekulation über andere Kanäle ist nun kein handfestes Argument für oder gegen irgendwas. Wenn Sie in einer Partnerschaft schlecht verhandeln, ist das erstmal auch Ihr Problem (vorausgesetzt das wäre hier überhaupt der Fall). Das bedeutet ja nicht, dass Sie diese grundsätzlich in Frage stellen müssen oder daraus nicht in anderer Hinsicht profitieren können. Der Vorwurf des Antisemitismus war bisher jedenfalls das schärfste Schwert, das im sog. Kampf gegen rechts eingesetzt wurde. Eine Rechte, die sich nun pro-israelisch positioniert, während auf den Straßen der linksmigrantische "Free Palestine"-Mob tobt, würde dafür sorgen, dass solche klassischen Erklärungsmuster nicht mehr greifen, mitunter würde es sogar das ganze politisch-moralische Koordinatensystem ins Wanken bringen, das sich ansonsten gegen revisionistische Angriffe von rechts völlig immun erwiesen hat. Es geht auch nicht um uneingeschränkte Solidarität, sondern um eine gemeinsame Interessenlage, denn beide Seiten sollten begreifen, dass die derzeit an Unis stark Zuwachs erfahrende antikolonistische Linke unter dem Vorzeichen des Kampfes gegen eine "weiße Vorherrschaft" inzwischen auch Juden und Israelis als Feindbilder ausgemacht hat.

Kurativ

23. Oktober 2023 23:08

Das sehe ich alles auch so. Denn es ist mal wieder so weit: Die Haupt-Medien haben eine neue Kampagne. Diesmal: Solidarität mit Israel. Weil die Hamas so grausam sind. Daraus ergeben sollen sich dann wieder zwei Lager ergeben: Für Israel (...bei den Systemtreuen). Und für die Araber (...bei denen die gerne immer dagegen sind). Aber beides ist Unsinn. Wenn wieder so eine Mediale Kampagne mit all ihrer Macht und all ihren Geld über die Menschen hinweg rollt ist eines wichtig: Ein "Moment mal". Also Zeit gewinnen und denken. Weder das eine, noch das andere sind richtig. Im Kern üben diese Medien und ihre Politiker Gewalt auf ihre Leser und Zuhörer aus: (nervale) Gewalt gegen den Weg und gegen die Ziele ihrer Zuhörer.

Kurativ

23. Oktober 2023 23:13

Weder Israel ist bereit auf die besetzen Gebiete zu verzichten, noch sind die Araber bereit auf ihren Auslöschungswillen zu verzichten. Was sollen wir dazu sagen? Die so genannte Staatsraison von Merkel & Co ist das Dümmste was einen dazu einfallen könnte.
Das alles wird von den "noch lernenden" vielleicht als gefühllos und "geschichtsvergessen" beurteilt werden. Sie stecken in einer dogmatischen Schleife, welche sich nur langsam und durch eigene Erfahrungen auflösen kann.

Franz Bettinger

24. Oktober 2023 00:02

@Martin Sellner: Man liest, Israel hätte der Hamas (oder den Palästinensern?) den Krieg erklärt. Ist das nur als rhetorische Floskel zu verstehen (etwa wie W. Bush’s 'Krieg gegen den Terror') oder handelt es sich um eine im völkerrechtlichen Sinne formale echte Kriegserklärung. Und wenn ja, was hätte das für Konsequenzen. Es wäre übrigens die erste echte Kriegserklärung seit 1945. 

Franz Bettinger

24. Oktober 2023 00:55

@Gimli: Was ist ein Verschwörungs-Denker? Leute, die Verschwörungen für möglich halten? Was wäre an solchen Leuten auszusetzen? (Es gibt gar Typen, die glauben an die Existenz von Stühlen.) Schon mal was von der Geheim-Armee Gladio gehört? Was wollen Sie insinuieren? Dass es Verschwörungen nicht gibt?  

Franz Bettinger

24. Oktober 2023 01:24

@Waldgänger: Wie lange sollen ihre Kinder & deren Nachfahren für die Sünden ihrer Vorfahren und die "intrisische Verworfenheit der Deutschen an sich" büßen? Sind sich ihre Kinder ihrer schweren und ewigen Schuld bewusst? Oder hab ich Sie falsch verstanden? Meinten Sie das ironisch?  

Kurativ

24. Oktober 2023 05:38

Einer der grundsätzlichen Methoden der Manipulation von Regierungen gegenüber ihren Untertanen ist die Ablenkung von den selber erzeugten Problemen. Wenn man innenpolitisch Mist gebaut hat oder schlecht dasteht, dann fokussiert man einfach auf ein außenpolitisches Thema. Und was ist besser geeignet als der Nahostkonflik. Hier kann dann jeder seine imaginäre Erbschuld abarbeiten oder sich dagegen wehren.
Was verschwindet: Das Ukrainedesaster. Die Enteignung von Hauseigentümern durch ein sinnloses Wärmepumpengesetz. Die Verunmöglichung von preiswerten Individualverkehr(PKW). Die Überrollung durch Asylanten welche kaum in den Arbeitsmarkt passen und für die jeder bezahlen muss. Die Situation auf den Wohnungsmarkt. 
All das verschwindet plötzlich
 

RMH

24. Oktober 2023 07:23

"Der altrechte Antisemit: Dieser Typus dominiert im “altrechten” Lager." Ehrlicherweise gibt es solche Leute auch im neurechten Lager, allerdings nicht dominant. Einhergehend damit ist oft, aber nicht immer, auch das, was man zusammenfassend als "Holocaust Leugnung" bezeichnen kann. Die neue Rechte, deren Protagonisten genau die Juden-Fixiertheit der Alten, man darf ruhig auch Nazis sagen, aus eigener Erfahrung kannte, war einst angetreten, nicht in der einseitigen Vergangeheitsbewältigung und dem Kampf um deren Deutung stecken zu bleiben, in dem Muff der Hinterzimmer, wo man die Köpfe zusammensteckt und für alles eine Erklärung zu haben meinte und Bekenntnisse einforderte, sondern konkret heute Politik-"Angebote", wie man das so schön neudeutsch sagt, zu machen. Bei dem Israel- Konflikt, bricht aber dann doch viel altes, überwunden Gedachtes wieder hoch. Und wenn man an diesem positiven Ansatz der Neurechten wirklich ernsthaft weiter machen will, dann nutzt man die Stunde, die durch die offen zur Schau getragenen Landnahme-Aktionen der Araber in Deutschland entstehen. M.S. weißt in diese Richtung - evtl. ist die Zeit noch nicht ganz so reif, wie er meint - aber ein beckmessern um bspw. U-Boote, bei dem immer mitschwingt, "die Juden" würden Deutschland erpressen, auspressen, ist ein Rückfall, für den hier im Forum zwar Einer in alter Lehrergewohnheit Fleißbildchen verteilt, der aber die rechte, politische Bewegung in Deutschland nicht weiter bringt.

Sandstein

24. Oktober 2023 07:54

@Waldgänger
..die ersten zwei Boote wurden komplett vom deutschen Steuerzahler getragen, die anderen stufenweise subventioniert. Reden Sie sich nicht raus. Übrigens ist das Spitzentechnologie und auf Wunsch der Israelis wurden die Boote so ausgerüstet, dass auch Marschflugkörper mit Atomsprengköpfen aus den Torpedorohren verschossen werden können. Damit hat Deutschland Israel für eine seegestütze 2t Schlag Kapazität ausgerüstet und mich würde es sehr wundern, wenn nicht ständig eines der Boote irgendwo im persischen Golf kreuzen würde. Ich war selbst bei der Marine (Infanterie, SEK M, Eckernförde, Verband wurde aufgelöst und neu aufgestellt) und weiß wovon ich rede. Soviel zu Ihrem Geblubber "fordert nichts kostenlos". Entspricht einfach nicht den Tatsachen.

Monika

24. Oktober 2023 08:10

2016 besetzten Identitäre das Brandenburger Tor mit dem Banner:
Sichere Grenzen, sichere Zukunft.
 2023 beschmierten Klimakleber das Brandenburger Tor.
2023 vereinnahmten betende Moslems das Brandenburger Tor und demonstrierten Macht." 
Man stelle sich alle drei Aktionen zeitgleich vor. Das ist Deutschland.
@Hadriansson, ich teile Ihre Überlegungen und empfehle die vierteilige Serie, die auf arte lief ( gibt es auf youtube: "Die Geschichte des Antisemitismus".

Der_Juergen

24. Oktober 2023 08:28

@Daniel
"Eine Rechte, die sich nun pro-israelisch positioniert, während auf den Straßen der linksmigrantische "Free Palestine"-Mob tobt, würde dafür sorgen, dass solche klassischen Erklärungsmuster nicht mehr greifen..."
In anderen Worten, die Rechte soll aus taktischen Gründen heucheln. Wer von einem "gerechten Kampf Israels gegen die Hamas" faselt, der soll erst mal seine selbstverschuldete Unmündigkeit durch Studium und Zurkenntnisnahme von Fakten überwinden. Im Gaza-Streife kann keine Maus einen Furz tun, ohne dass Israel davon erfährt. Halten Sie den Mossad und die israelischen Führer für Vollidioten, die nicht merkten, dass Tausende von Raketen in Stellung gebracht wurden? Und wenn Sie sich darüber kundig machen wollen, wer u. a. die Hamas u. a. finanziert hat, um ein Gegengewicht gegen die Fatah zu schaffen und die Palästinenser zu spalten, können Sie z. B zum Buch Helga Baumgartens über die Hamas und den politischen Islam greifen, die Arabisch (und wohl auch Hebräisch) kann und lange in Palästina/Israel gelebt hat. Es gibt noch andere, öffentlich zugängliche Quellen. Ein Regime, das zuerst einen Massenmord an seinen Bürgen absichtlich hinnimmt und dann auf diesen Massenmord mit einem noch viel grösseren antwortet, verdient Verachtung und nicht Unterstützung. Punkt. Gauland und Konsorten sind ein Grund, NICHT AFD zu wählen, aber zum Glück gibt es ja noch viele andere AFD-Leute, die vornehm schweigen, nach dem Motto: Worüber ich nicht die Wahrheit sagen darf, darüber halte ich den Mund.

MichiB

24. Oktober 2023 08:31

Bei aller Bedeutung der Metapolitik sollte man die Realpolitik nicht außer acht lassen. Ich warte gespannt darauf, dass der erste wegen der Teilnahme an einer Pro-Palästina-Demo abgeschoben wird. Ich kann nämlich nicht erkennen, wie man Antisemitismus und das mangelnde Bekenntnis zu Israel zu einem Grund für Ausbürgerungs- oder Abschiebungsgrund machen will. Die Forderung danach ist immer noch auf dem Niveau von Sonntagsreden.

kikl

24. Oktober 2023 09:26

Der Krieg in der Ukraine hält jetzt schon fast zwei Jahre an und ein Ende ist nicht in Sicht. Im Schatten dieses Krieges versuchen immer mehr Akteure weltweit ihre Interessen mit Gewalt durchzusetzen. In Berg-Karabach nahm es seinen Anfang und jetzt ist der Krieg im nahen Osten ausgebrochen. Mit dem langsamen Abtreten der USA als Weltmacht und Weltpolizist tritt eine Phase der kriegerischen Unruhen weltweit ein. So interpretiere ich das derzeitige Weltgeschehen.
Der Chinesische Philosoph des Krieges Sun Tsu hat uns diesen Rat überliefert:
"Wenn du dich und den Feind kennst, brauchst du den Ausgang von hundert Schlachten nicht zu fürchten. Wenn du dich selbst kennst, doch nicht den Feind, wirst du für jeden Sieg, den du erringst, eine Niederlage erleiden. Wenn du weder den Feind noch dich selbst kennst, wirst du in jeder Schlacht unterliegen."
Martin Sellner hat auf brilliante Weise den ersten Teil dieser Forderung erfüllt, er hat die innere Befindlichkeit, die Stärken und Schwächen Deutschlands analysiert.
Es fehlt allerdings eine Analyse der potentiellen Feinde und Gefahren. Das ist notwendig, um zu entscheiden, welche Allianzen man im Nahost-Konflikt einnimmt. Der Konflikt ist aufgrund der Massenzuwanderung nicht mehr fern.

Waldgaenger aus Schwaben

24. Oktober 2023 09:30

@Bettinger
Sie haben mich komplett falsch verstanden. Ich formuliere es verständlicher:
Das NS-Regime hat den Holocaust begangen. Die deutsche Rechte soll den Holocaust nicht bestreiten. Deutschland bereut den Holocaust. Deutschland hat für den Holocaust gebüßt. Der Holocaust endete vor 78 Jahren. Deutschland soll einen Schlussstrich ziehen. 
BTW: Zu ihrem Kommentar zum Berner Prozess: Die Angeklagten wurden aus formalen Gründen freigesprochen, weil sie wegen der Verbreitung von Schundliteratur verurteilt worden waren. Die nächste Instanz stellte fest: Der (damalige) Begriff der "Schundliteratur" meinte, das was heute Pornographie heißt, das trifft auf die "Protokolle der Weisen von Zion" nicht zu. Dass die Protokolle eine Fälschung sind, wurde auch von der nächsten Instanz nicht in Frage gestellt. Bitte verlinkte Artikel zu Ende lesen.

kikl

24. Oktober 2023 09:51

Ich hatte hier mit Martin Lichtmesz, der den Nahostkonflikt in erster Linie als ethnischen Konflikt betrachtet, einen kleinen Disput darüber, inwiefern Religion für das Verständnis des Nahostkonfliktes entscheidend ist. Ich glaube eindeutig als Sieger aus diesem Austausch hervorgegangen zu sein, weshalb ich Martin Sellner empfehle, meine Kommentare unter MLs letzten Blogposts zu lesen.
Martin Sellner hat klar analysiert, inwieweit die Ersatzreligionen des deutschen  Schuldkults und Ethnomasochismus das Handeln der politischen Akteure in Deutschland bestimmt. Die religiöse Motivation von Hamas ist umso deutlicher. Eine vernünftige Positionierung in diesem Konflikt ist ohne eine Auseinandersetzung mit dem Islam deshalb unmöglich.
In Israel gibt es zwei Hauptströmungen, die um die geistige Herrschaft kämpfen: Die Anhänger der Holocaustreligion und das orthodoxe Judentum.
Beide Religionen bestimmen mehr oder weniger als metapolitischer Überbau das Handeln Israels.
Mein dringender Appell ist es, den Nahostkonflikt als metapolitische Herausforderung zu verstehen!

Phil

24. Oktober 2023 10:24

à Le Chasseur: Vielleicht haben Sie Recht. Es gibt aber zwei Unterschiede: Die ganze Welt schaut auf den Gazastreifen, und eine systematische Vertreibung von 2 Millionen wäre eine andere Dimension (sozusagen 20 Bergkarabachs).

Maiordomus

24. Oktober 2023 11:46

Mir wurde oben, ev. unterdessen gelöscht, vorgeworfen, irgendeine gegenwärtige Politik, Israel betreffend, zu unterstützen, bloss weil ich gewisse rechte Formeln zurückwies. Selber war ich 1966 in einem Studienaufenthalt in alt Jerusalem, wo ich vor allem die christliche Palästinenserzene kennengelernt habe. Mein bester Bekannter unter den christlichen Palästinensern in der Schweiz unterstützte seinerzeit die Anti-Minarettinitiative. Selber schrieb ich vor bald 40 Jahren einen Artikel über 200 verschwundene Araberdörfer in Israel, darunter das biblische Emaus. Ausserdem las ich schon vor 50 Jahren das Buch "Wer ist Jude?" von William S. Schlamm, worin an Israel durchaus Kritik geübt wird, vor dem siedlungsmässigen "Verbauern" in den Kubbuzim eher gewarnt, er war nun mal ein altjüdischer Intellektueller in der Art von Stephan Zweig. Ausserdem stand ich politisch immer Otto Habsburg nahem unter Vorbehalt der Siege meiner Landsleute gegen seine direkten Vorfahren
. Dies bedeutet einerseits, dass man als Konservativer seit 1789 hier bei den hartgesottenen Rechten natürlich nicht mitzählt, beim Mainstream aber allenfalls noch stärker abgelehnt wird als die rein Rechtsnationalen, weil man nun mal prinzpienethisch rechts von diesen steht. Immerhin findet hier aber ein vergleichsweise echter und vergleichsweise offener Dialog von im sonstigen Geistesleben ausgeschlossenen Richtungen statt.  Vgl. Monika.

MarkusMagnus

24. Oktober 2023 12:08

@ Waldgaenger aus Schwaben
Es ist ein alter Trick, das, was man vorhat, im übertriebenen Sinne vorher zu veröffentlichen um dann auf den selbstgebauten Strohmann einzudreschen.
 

FraAimerich

24. Oktober 2023 12:37

@kikl: "Ich glaube eindeutig als Sieger aus diesem Austausch hervorgegangen zu sein..."
Sehe ich nicht so. Haben Sie schon erklärt, weshalb der Nahostkonflikt schon erbittert geführt wurde, bevor Israel zur Schwächung der säkular-sozialistischen PLO/Fatah half, die Hamas groß zu machen?
Wie ordnen Sie die zwiespältige Rolle der wahabitischen Elite Saudi-Arabiens ein, die den Islamismus fördert, aber ein gutes Verhältnis zu Israel pflegt und die Palästinenser unterm Strich als Störenfriede und staatenloses Gesindel betrachtet? 
Daß Fanatiker und Irrgewordene aller beteiligten Seiten den Konflikt religiös aufmunitioniert haben und mythisch überhöhen, steht freilich außer Frage. 

Monika

24. Oktober 2023 12:58

@kikl Es geht ja wohl eher nicht darum, als Sieger aus einem Meinungsausstausch hervorzugehen. Es spielen sowohl ethnische, religiöse als auch spezifische Animositiäten zwischen deutschem und jüdischem Michel eine Rolle. Entscheidend ist im Ernstfall ja nicht die "Kontextualisierung" ( Judith Butler) eines Konflikts, sondern das konkrete Böse. Also, was passiert, wenn Identitäre, Moslems und  Klimakleber am Brandenburger Tor aufeinandertreffen ? Welche Aktion wird von der Polizei aufgelöst, welche Gruppen solidarisieren sich ? Kommt es zu einer Schlägerei und haben die Identitären eine reale Chance, die Schlägerei zu gewinnen ? 

Olmo

24. Oktober 2023 13:01

Ich halte die Verschwörungstheorie (Israels 9/11) nicht für absurd, doch bin ich skeptisch. Sollte ein großer Krieg im Nahen Osten ausbrechen, würden die USA vermutlich eingreifen, um Israel zu schützen. Auch die USA haben begrenzte Kapazitäten. Ukraine, Armenien, Israel, Taiwan?
Vielleicht war die Hamas ein Bauer, der von ganz anderer Seite gezogen wurde? 
 

Monika

24. Oktober 2023 13:31

@Maiordomus Ich war und bin gezwungen, im privaten und ehemaligen beruflichen Leben, mit extremsten, sich widerstreitenden Positionen klar zukommen, um zu lebenspraktischen Lösungen zu kommen, außerhalb von "Krieg" und Kommunikationsabbruch. Das ist anstrengend und kräftezehrend. Und führt auch nicht unbedingt zu den gewünschten Lösungen. Trotzdem ist meine Lebenserfahrung: Es gibt nicht nur negative, sondern mitunter auch positive Überraschungen. Also, wir sollten hier ohne Tabu und ohne Ausschluß sonstiger vom Geistesleben ausgeschlossener Richtungen diskutieren können. Mindestanforderung : gutes Benehmen, keine Beleidigungen. Dann sollte man mal kurz in der Ecke stehen müssen.  Auch sollte der Humor nicht zu kurz kommen. Siehe die Rede von Rowan Atkinson ( Mr. Bean) zur Meinungsfreiheit auf youtube. 

Götz Kubitschek

24. Oktober 2023 13:35

feierabend. werden mal sehen, ob wir das kommentariat bei solchen themen geöffnet lassen werden, in zukunft. man muß wohl nicht genau gelesen haben, bevor man unter pseudonym den traurigen mut faßt, sich krass zu äußern.

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