Der Krieg in Israel und Palästina hat ein demographisches Fundament

Ein neuer (alter) Krieg, ein neues Medienspektakel und eine neue Flutwelle von moralischer Erhitzung, Erpressung und Empörung.

Martin Lichtmesz

Martin Lichtmesz ist freier Publizist und Übersetzer.

Doch eini­ges ist dies­mal anders. Die Mas­sa­ker, die die Hamas auf israe­li­schem Staats­ge­biet began­gen hat, sind von einer bis­lang unge­kann­ten Grö­ßen­ord­nung und Grau­sam­keit, ja Barbarei.

Der übli­che Ablauf war so: Hamas feu­ert Rake­ten aus dem Gaza-Strei­fen nach Isra­el, wor­auf Isra­el über­pro­por­tio­na­le Ver­gel­tung übt, bis wie­der für eini­ge Zeit halb­wegs Ruhe herrscht, wäh­rend der Kriegs­zu­stand auf einem nied­ri­gen Level wei­ter­schwelt und das Spiel von vor­ne begin­nen kann.

Israe­li­sche Gegen­an­grif­fe sind auch die­ses Mal im Gan­ge, und sie wer­den wohl alles in den Schat­ten stel­len, was man von frü­he­ren Aktio­nen kennt, ins­be­son­de­re aus den Krie­gen von 2008/9 und 2014. Der Angriff vom 7. Okto­ber wird von israe­li­scher Sei­te als “9/11” oder “Pearl Har­bor” bezeich­net, Ereig­nis­se, die kol­lek­ti­ve Schocks aus­lös­ten und Krie­ge grö­ße­ren Maß­stabs zur Fol­ge hatten.

Die Hamas hat selbst­ver­ständ­lich, wie immer, gewußt, wel­che Fol­gen ihr Angriff haben wird. Die „Ope­ra­ti­on al-Aqsa-Flut“ insze­nier­te eine Art “sym­bo­li­sche” Wie­der­erobe­rung des Lan­des, auf des­sen Besitz sie Anspruch erhebt, als eine Art ter­ro­ris­ti­scher Vor­ge­schmack des­sen, was sie tun wür­de, wenn sie könnte.

Hat sie es dar­auf ange­legt, eine groß­an­ge­leg­te Eska­la­ti­on zu pro­vo­zie­ren und die gesam­te ara­bi­sche Welt in den Kon­flikt hin­ein­zu­zie­hen, den seit eini­gen Jah­ren lau­fen­den israe­lisch-ara­bi­schen “Nor­ma­li­sie­rungs­pro­zeß” zu sabo­tie­ren? Der israe­li­sche Bot­schaf­ter bei den Ver­ein­ten Natio­nen ver­brei­te­te auf sei­nem Twit­ter-Account ein Video, auf dem (angeb­lich) Hamas-Mit­glie­der zu sehen sind, die sich voll­mun­dig bei “Indi­vi­du­en, Grup­pen, Län­dern”, ins­be­son­de­re beim Iran, für die groß­zü­gi­ge Unter­stüt­zung mit Geld und Waf­fen bedanken.

Prah­le­rei die­ser Art ist offe­nes Zün­deln. Ande­re Hamas-Reprä­sen­tan­ten hal­ten sich dies­be­züg­lich eher zurück, deu­ten jedoch an, daß sie im Fal­le eines wei­ter eska­lie­ren­den Kriegs die His­bol­lah und den Iran auf ihrer Sei­te hätten.

Eine ande­re Mög­lich­keit ist, daß die Hamas-Atten­tä­ter tat­säch­lich aus rei­nem Haß und Ver­gel­tungs­wut gehan­delt haben, unge­ach­tet der Fol­gen für sich selbst und ihr eige­nes Volk, oder die­se ins Kal­kül zie­hend, um wei­te­re Radi­ka­li­sie­run­gen zu beschleunigen.

Die­ser Wunsch nach Rache soll­te nach Jahr­zehn­ten der bru­ta­len Okku­pa­ti­on des Gaza­strei­fens (dazu gehört auch die Vor­ge­schich­te von 1948–67 und die “Nach­ge­schich­te” seit Abzug der jüdi­schen Sied­ler und der Ver­le­gung der israe­li­schen Trup­pen an das Grenz­ge­biet), in denen tau­sen­de Paläs­ti­nen­ser, Kom­bat­tan­ten wie Zivi­lis­ten, getö­tet und hun­dert­tau­sen­de ver­wun­det wur­den (sie­he etwa die­se UN-Dar­stel­lung, die Tote und Ver­wun­de­te auf bei­den Sei­ten seit 2008 ver­zeich­net) nie­man­den ver­wun­dern. Aber jede Rache­ak­ti­on führt dazu, daß noch mehr Paläs­ti­nen­ser getö­tet wer­den und die “Spi­ra­le der Gewalt” am Lau­fen gehal­ten wird.

Die Kämp­fer der Hamas agie­ren als Par­ti­sa­nen eines kraß asym­me­tri­schen Krie­ges. Danach rich­tet sich auch ihre Art der Kriegs­füh­rung aus, inklu­si­ve des Ter­rors gegen Zivi­lis­ten. Hier ein paar “offi­zi­el­le” Zah­len, um das Ungleich­ge­wicht der Kräf­te zu illus­trie­ren: Die “Ope­ra­ti­on Gegos­se­nes Blei” (2008/9) ver­zeich­net 13 Ver­lus­te auf israe­li­scher Sei­te vs. 1417 auf paläs­ti­nen­si­scher Sei­te, “Ope­ra­ti­on Pro­tec­ti­ve Edge” (2014) 73 vs. 2310 (wobei die UNO, die paläs­ti­nen­si­schen Behör­den und Isra­el unter­schied­li­che Anga­ben machen, die aber nicht stark von­ein­an­der abwei­chen). Jede die­ser “Ope­ra­tio­nen” hat neu­en Haß gesät und neue Gene­ra­tio­nen von Hamas­kämp­fern und Anhän­gern hervorgebracht.

Der mili­tä­ri­schen Über­macht Isra­els steht eine sei­ne Exis­tenz gefähr­den­de demo­gra­phi­sche Macht der Paläs­ti­nen­ser gegen­über. Ich habe die­se Lage und ihre Kon­se­quen­zen für Euro­pa und sei­ne Ein­wan­de­rungs­po­li­tik im Juni 2021 aus­führ­lich beschrie­ben (eins, zwei, drei, vier, fünf). Die Zah­len haben sich seit­her nicht wesent­lich geändert:

In Gaza leben zur Zeit rund 2,048 Mil­lio­nen Men­schen. Das Durch­schnitts­al­ter ist 18 Jah­re, die Bevöl­ke­rungs­dich­te beträgt 5046 Ein­woh­ner pro km². Im West­jor­dan­land (West­bank) inklu­si­ve Ost-Jeru­sa­lem leben rund 2,75 Mil­lio­nen Ara­ber und rund 592,200 Juden, die dort unter dem Schutz des Mili­tärs eine völ­ker­rechts­wid­ri­ge Sied­lungs­po­li­tik vor­an­trei­ben. Das wären rund 3,34 Mil­lio­nen Men­schen auf einer Land­flä­che von 5,640 km2, was eine Bevöl­ke­rungs­dich­te von 592 Ein­woh­nern pro km² ergäbe.

Isra­el selbst hat eine Gesamt­be­völ­ke­rung von rund 8,775 Mil­lio­nen, das Durch­schnitts­al­ter beträgt 30 Jah­re, die Bevöl­ke­rungs­dich­te 400 Ein­woh­ner pro km². Der Anteil der ara­bi­schen Staats­bür­ger beträgt etwa 21% (1,89 Mil­lio­nen), und dem Ver­neh­men nach erwar­ten etli­che sehn­süch­tig den Tag, an dem sie in der Mehr­heit sind und das Land über­neh­men kön­nen. Laut die­sem Bericht der Men­schen­rechts­or­ga­ni­sa­ti­on Human Rights Watch vom 27. April 2021 leben im Gesamtraum Isra­el + besetz­te Gebie­te zwi­schen Mit­tel­meer und Jor­dan nun exakt 6,8 Mil­lio­nen Juden und 6,8 Mil­lio­nen Araber.

Im Gaza­strei­fen herr­schen Armut, Arbeits­lo­sig­keit und Hoff­nungs­lo­sig­keit. Über­all sind noch Rui­nen und zer­stör­te Häu­ser als Spu­ren der vor­an­ge­hen­den Zer­stö­rungs­wel­len zu sehen. Es gibt sehr vie­le Men­schen, die im Zuge der israe­li­schen Bom­bar­de­ments ver­krüp­pelt wur­den. Die Infra­struk­tur ist man­gel­haft und weit­ge­hend unter der Kon­trol­le Isra­els, das somit ein har­tes Druck­mit­tel gegen die Bevöl­ke­rung in der Hand hat.

Laut die­ser Repor­ta­ge von Al-Jaze­era aus dem Jahr 2014 betrach­ten vie­le dort leben­de Ara­ber ihren Kin­der­reich­tum als “demo­gra­phi­sche Waf­fe” gegen Isra­el (das sei­ne Exis­tenz einem “demo­gra­phic engi­nee­ring”, durch­ge­führt auch mit gewalt­sa­men Mit­teln, ver­dankt); prak­tisch jeder, der im Gaza­strei­fen lebt, ist der Ansicht, daß Isra­el gestoh­le­nes Land ist und recht­mä­ßig dem eige­nen, ver­trie­be­nen Volk zusteht.

Die Alters­struk­tur der Bevöl­ke­rung bedeu­tet auch, daß der klei­ne Land­strich an der Küs­te rand­voll mit Kin­dern und Jugend­li­chen ist, die häu­fig Kol­la­te­ra­l­op­fer der Bom­ben­an­grif­fe wer­den, die durch sie trau­ma­ti­siert, ver­wun­det, ver­stüm­melt, getö­tet wer­den. Das ist es wohl, was in den Augen der Hamas-Mör­der die Ent­füh­rung und Tötung unschul­di­ger jüdi­scher Kin­der rechtfertigt.

Die ara­bi­sche Bevöl­ke­rung Isra­els und der besetz­ten Gebie­te (und dazu muß man de fac­to auch den Gaza­strei­fen zäh­len) wird immer zahl­rei­cher, immer jün­ger und hat immer weni­ger Lebens­raum zu Ver­fü­gung, über den sie außer­dem kei­ne sou­ve­rä­ne Ver­fü­gungs­ge­walt hat. Zukunfts­per­spek­ti­ven gibt es prak­tisch kei­ne, dafür aber einen über Gene­ra­tio­nen auf­ge­stau­ten Zorn über das erlit­te­ne Unrecht. Die Mehr­heit der dort leben­den Men­schen ist in Gaza gebo­ren und hat in ihrem Leben nie etwas ande­res gese­hen als die­ses rie­si­ge Frei­luft­ge­fäng­nis, das ohne Geneh­mi­gung der Israe­lis nie­mand betre­ten oder ver­las­sen darf. Wer Gun­nar Hein­sohns Söh­ne und Welt­macht gele­sen hat, weiß, daß dies eine explo­si­ve und gewalt­träch­ti­ge Mischung ist, die sich mit gera­de­zu mathe­ma­ti­scher Sicher­heit ent­la­den muß.

Eine Ana­ly­se des ame­ri­ka­ni­schen Aspen-Insti­tuts vom Juli 2023 kon­sta­tier­te eine “ticken­de demo­gra­phi­sche Zeit­bom­be” im “groß­is­rae­li­schen” Raum.

Die israe­li­schen Juden lei­den unter der exis­ten­ti­el­len Angst, von der paläs­ti­nen­si­schen Bevöl­ke­rung über­flü­gelt zu wer­den, was von rechts­na­tio­na­lis­ti­schen poli­ti­schen Akteu­ren noch wei­ter instru­men­ta­li­siert wird. Die Demo­gra­phie steht im Mit­tel­punkt des Ter­ri­to­ri­al­streits zwi­schen Juden und Ara­bern, da die bei­den Natio­nen einen gro­ßen Zah­len­krieg füh­ren, der dar­auf abzielt, die Gebur­ten­ra­ten zu einer Waf­fe zu machen, die lang­fris­tig den Sieg garan­tie­ren soll.

Da die der­zei­ti­ge israe­li­sche Rechts­re­gie­rung den Boden für die De-fac­to-Anne­xi­on der Zone C im West­jor­dan­land berei­tet, ist die Demo­gra­phie eines der Instru­men­te, die ein­ge­setzt wer­den, um die jüdi­sche öffent­li­che Mei­nung zu beru­hi­gen, dass “Judäa und Sama­ria” in den israe­li­schen Staat inte­griert wer­den könn­ten und gleich­zei­tig die jüdi­sche demo­gra­phi­sche Mehr­heit zu erhalten.

Unter­des­sen trei­ben die Sied­ler im West­jor­dan­land, deren Gebur­ten­ra­te die­je­ni­ge der dort leben­den Ara­ber über­holt hat, eine aggres­si­ve Land­nah­me­po­li­tik voran:

Wie aus einer zuneh­men­den Zahl von Berich­ten her­vor­geht, die sich seit den letz­ten israe­li­schen Wah­len im Novem­ber 2022 häu­fen, aber weit vor dem Amts­an­tritt der rech­tes­ten und här­tes­ten Regie­rung in der Geschich­te Isra­els datie­ren, stre­ben israe­li­sche Sied­ler die end­gül­ti­ge Ver­trei­bung aller Paläs­ti­nen­ser aus dem West­jor­dan­land an. Eine der letz­ten Epi­so­den die­ses unkon­trol­lier­ten Trends ereig­ne­te sich am 21. Mai, als 200 Bedui­nen über Nacht ille­gal aus ihren Häu­sern und ihrem Dorf in Ain Samia, nord­öst­lich von Ramal­lah, ver­trie­ben wurden.

Die­se Ver­trei­bung ist kein Ein­zel­fall, son­dern Teil einer Stra­te­gie des “stil­len Trans­fers”, bei der Sied­ler mit Zwang und Gewalt­an­dro­hung die paläs­ti­nen­si­sche Bevöl­ke­rung ohne Ein­grei­fen der IDF ver­trei­ben. Die Sied­ler haben bereits eine teil­wei­se Säu­be­rung von Gebie­ten im Jor­dan­tal und auf dem süd­li­chen Berg Hebron durch­ge­führt. Eini­ge Paläs­ti­nen­ser bezeich­nen das, was sich vor Ort abspielt, als eine “zwei­te paläs­ti­nen­si­sche Nak­ba”, die gewalt­sa­me Ver­trei­bung der Paläs­ti­nen­ser aus ihren Her­kunfts­ge­bie­ten im Jahr 1948.

Auch in Isra­el selbst holen die Juden gebur­ten­mä­ßig auf, vor allem in rela­ti­ver Hin­sicht, weil die Gebur­ten­ra­te der Ara­ber sinkt (wenn auch nur gering­fü­gig). Inner­halb des Lan­des sind es heu­te die ultra-ortho­do­xen Hare­dim (oder Chare­dim), die mit einer Gebur­ten­ra­te von 6,6 Kin­der pro Frau am meis­ten zum jüdi­schen Bevöl­ke­rungs­wachs­tum beitragen.

Sie genie­ßen Pri­vi­le­gi­en wie Befrei­ung vom Wehr­dienst und erhal­ten Sozi­al­hil­fe, die es ihnen ermög­licht, anstel­le von Erwerbs­ar­beit einem voll­stän­dig der Reli­gi­on gewid­me­ten Leben nach­ge­hen zu kön­nen. Über­spitzt gesagt wer­den sie vom Staat dafür bezahlt, sich zu ver­meh­ren (eine Inves­ti­ti­on, die sich gewiß auch in Wäh­ler­stim­men nie­der­schlägt). Zu die­sem und zum Rest der Gesell­schaft ste­hen sie aller­dings in einem star­ken Spannungsverhältnis:

Obwohl die israe­li­sche Sei­te im demo­gra­phi­schen Krieg gegen die Ara­ber begüns­tigt wird, wird die Ver­drei­fa­chung der israe­li­schen ultra­or­tho­do­xen Bevöl­ke­rung eine Belas­tung für die israe­li­sche Wirt­schaft und Gesell­schaft dar­stel­len, da die Hare­dim Net­to­emp­fän­ger von Sozi­al­aus­ga­ben sind und nicht dazu bei­tra­gen, die Sicher­heits- oder Steu­er­last zu tragen.

Ihr Wachs­tum führt laut Aspen-Insti­tut zu einer

… immer stär­ke­ren Tren­nung zwi­schen säku­la­rem und reli­giö­sem Bil­dungs­sys­tem, die sich in Kul­tur­kämp­fen und zuneh­men­den sozia­len Span­nun­gen zwi­schen Hare­dim und libe­ra­len Juden nie­der­schla­gen wird, die zwar demo­gra­phisch gese­hen schrump­fen, auf deren Schul­tern aber die Last der Lan­des­ver­tei­di­gung durch den Pflicht­dienst in den israe­li­schen Ver­tei­di­gungs­streit­kräf­ten (IDF) ruht und die auch für die Steu­er­ein­nah­men ver­ant­wort­lich sind.

Dies führt dazu, daß man­che libe­ra­le Kom­men­ta­to­ren in den Hare­dim eine grö­ße­re Bedro­hung für den Staat Isra­el in sei­ner jet­zi­gen Form sehen, als es Paläs­ti­nen­ser oder der Iran sind. Hin­zu kommt, daß die­se Ultra-Ortho­do­xen zwar demo­gra­phisch die jüdi­sche Sub­stanz stär­ken, aber aus reli­giö­sen Grün­den den Zio­nis­mus ableh­nen, zumin­dest in sei­ner säku­la­ren Form.

Das demo­gra­phi­sche Wett­rüs­ten wird auf bei­den Sei­ten emsig betrie­ben, aber es hat zur Fol­ge, daß sich dadurch ein eng begrenz­ter Raum mit immer mehr und mehr Men­schen­mas­sen füllt. Für das Jahr 2050 wur­de für Isra­el eine Bevöl­ke­rungs­zahl von 17,5 Mil­lio­nen Ein­woh­nern mit einer Bevöl­ke­rungs­dich­te von 800 Ein­woh­nern pro km² geschätzt. Die Bevöl­ke­rung der paläs­ti­nen­si­schen Gebie­te könn­te sich bis dahin auf 8,8 Mil­lio­nen ver­dop­pelt haben.

Aber auch die Nach­bar­län­der Isra­els wach­sen. Ägyp­ten (109,3 Mil­lio­nen) könn­te im Jahr 2050 157 Mil­lio­nen Ein­woh­ner haben, Jor­da­ni­en (11) 15 Mil­lio­nen. Isra­el ist schon jetzt ein klei­ner Fleck in einem Meer vol­ler Ara­ber, und auch wenn es ihm gelingt, wachs­tums­mä­ßig mit­zu­hal­ten, sind mehr Men­schen (vor allem jun­ge Män­ner), weni­ger Lebens­raum, und dar­um mehr Kon­flik­te um Res­sour­cen, zu denen eben auch Land und Boden gehö­ren, die Zukunft des Nahen Ostens.

Ich höre von den Par­tei­gän­gern Isra­els immer wie­der Ein­wän­de, die die­se Tat­sa­chen zu baga­tel­li­sie­ren ver­su­chen. Es herrscht all­ge­mein Kon­sens, daß der Gaza­strei­fen einer der am dich­tes­ten besie­del­ten Orte der Welt ist; aber Paris (so höre ich), das unge­fähr so vie­le Ein­woh­ner wie der Gaza­strei­fen hat, habe doch eine viel grö­ße­re Bevöl­ke­rungs­dich­te (20,641 Einwohner/km²), ergo kön­ne man doch theo­re­tisch noch fünf Mal so vie­le Bewoh­ner in letz­te­ren hin­ein­quet­schen. Anders sieht die Lage aus, wenn man etwa das Al-Shati-Flücht­lings­la­ger mit einer Bevöl­ke­rungs­dich­te mit 170,000 Einwohnern/km² als Ver­gleich her­an­zieht, um auf­zu­zei­gen, unter wel­chen Bedin­gun­gen die Men­schen im Gaza­strei­fen teil­wei­se leben.

Dann gibt es den Ein­wand, der Gaza­strei­fen gin­ge Isra­el doch seit der “Abkop­pe­lung” 2005 nichts mehr an. Geschützt vom Iron Dome kön­nen die Hamas-Rake­ten ohne­hin nicht mehr viel anrich­ten, Gebiets­an­sprü­che wer­den nicht mehr gestellt und damit wäre für die meis­ten Juden ein Sta­tus quo erreicht, mit dem sie zufrie­den sein können.

Wenn das wirk­lich die Annah­me war, dann ist sie durch den 7. Okto­ber schmerz­haft wider­legt wor­den. Das Pro­blem Gaza ist noch lan­ge nicht gelöst, Isra­el weder aus der Ver­ant­wor­tung ent­las­sen noch von der stän­di­gen Bedro­hung befreit. Es ist sogar viel­mehr so, daß Gaza für Isra­el eine Schick­sals­fra­ge bedeutet.

Aus die­sem Grund hal­te ich es für denk­bar, daß die israe­li­schen Auto­ri­tä­ten den Hamas-Angriff gesche­hen lie­ßen, um (vor allem vor der Welt­öf­fent­lich­keit) einen mora­li­schen Vor­wand zu haben, den Dau­er­brand­herd Gaza end­gül­tig zu löschen und even­tu­ell erneut mili­tä­risch zu beset­zen, viel­leicht sogar eine Flücht­lings­wel­le aus­zu­lö­sen, die den Land­strich demo­gra­phisch “aus­dünnt”.

Kaum denk­bar scheint mir, daß der Mos­sad, einer der effek­tivs­ten, gefürch­tets­ten und tech­nisch am bes­ten aus­ge­rüs­te­ten Geheim­diens­te der Welt, von einem Angriff in einer der­ar­ti­gen Grö­ßen­ord­nung “über­rascht” wer­den kann, oder daß er War­nun­gen, wie sie offen­bar aus Ägyp­ten kamen, ein­fach in den Wind schlug. (Hier kann man die Mei­nung eines ame­ri­ka­ni­schen Islam-Kon­ver­ti­ten lesen, daß die Hamas wirk­lich so “cool” und kom­pe­tent ist, den Mos­sad zu überlisten.)

Ben­ja­min Netan­ja­hu ist einer der ruch­lo­ses­ten, intel­li­gen­tes­ten und här­tes­ten unter den leben­den Staats­män­nern. Es berei­tet mir kei­ner­lei Schwie­rig­kei­ten, mir vor­zu­stel­len, daß er und ähn­lich gesinn­te Män­ner bereit wären, auch jüdi­sches Leben zu opfern, um lang­fris­ti­ge poli­ti­sche Zie­le zu errei­chen – nicht anders, wie auch die Hamas den Tod der eige­nen Volks­ge­nos­sen in Kauf nimmt oder gar ins Kal­kül zieht. Denn in bei­den Fäl­len geht es um das Über­le­ben der Grup­pe, und nicht um das ein­zel­ner Indi­vi­du­en. (Ein wei­te­rer Vor­teil für die Netan­ja­hu-Regie­rung wäre die Ablen­kung von innen­po­li­ti­schen Span­nun­gen, die im Zuge der Jus­tiz­re­form hoch­ge­kocht sind).

Es gibt etli­che Zio­nis­ten, die schon lan­ge auf eine Chan­ce die­ser Art war­ten. Das Haupt­pro­blem Isra­els sind zu vie­le und zu feind­se­li­ge Ara­ber, die in sei­nem Staats- und Ein­fluß­ge­biet leben und einen hart­nä­cki­gen Anspruch dar­auf erhe­ben. Es hat ein Inter­es­se dar­an, mög­lichst vie­le davon loszuwerden.

Berüch­tigt und viel zitiert ist ein Inter­view aus dem Jahr 2004 mit dem israe­li­schen His­to­ri­ker Ben­ny Mor­ris, der bedau­er­te, daß die “Säu­be­rung” von 1948 nicht gründ­lich genug durch­ge­führt wurde:

Da [Ben-Guri­on] die Ver­trei­bung sowie­so schon begon­nen hat­te, hät­te er viel­leicht gan­ze­re Arbeit leis­ten sol­len. Ich weiß, daß die Ara­ber, die Libe­ra­len und die poli­tisch kor­rek­ten Leu­te die­sen Gedan­ken ver­stö­rend fin­den. Aber ich habe das Gefühl, daß die­ses Land ruhi­ger wäre und weni­ger Leid erfah­ren wür­de, wenn die Sache damals ein für alle Mal erle­digt wor­den wäre, wenn Ben-Guri­on eine gro­ße Ver­trei­bung durch­ge­führt und das gan­ze Land gesäu­bert hät­te – das gan­ze Land Isra­el, bis hin zum Jordan.

Es könn­te sich noch her­aus­stel­len, daß dies sein gro­ßer fata­ler Feh­ler war. Hät­te er eine voll­stän­di­ge Ver­trei­bung – und nicht nur eine teil­wei­se – durch­ge­führt, hät­te er den Staat Isra­el für Gene­ra­tio­nen sta­bi­li­siert. Soll­te die­se Geschich­te für die Juden düs­ter enden, dann des­halb, weil Ben-Guri­on den Trans­fer 1948 nicht abge­schlos­sen hat. Weil er eine gro­ße und unbe­stän­di­ge demo­gra­fi­sche Reser­ve im West­jor­dan­land und im Gaza­strei­fen sowie in Isra­el selbst hin­ter­las­sen hat.

So bru­tal es klingt: Mor­ris hat damit natür­lich völ­lig Recht. Die Zio­nis­ten hät­ten 1948 eben­so dau­er­haf­te Tat­sa­chen schaf­fen kön­nen, wie es anders­wo mit der Ver­trei­bung der Deut­schen aus dem Osten nach 1945 gesche­hen ist. Aber sie sind auf hal­bem Weg stehengeblieben.

Es leuch­tet ein, wenn heu­ti­ge Zio­nis­ten davon träu­men, das ara­bi­sche Pro­blem ein für alle Mal los­zu­wer­den und einen geschlos­se­nen israe­li­schen Raum vom Jor­dan bis zum Mit­tel­meer zu schaf­fen. Das wäre aber, so wie die Din­ge heu­te ste­hen und ver­mut­lich auch lan­ge ste­hen­blei­ben, nur mit Gewalt und im Rah­men eines Aus­nah­me­zu­stan­des wie eines Krie­ges möglich.

Hier ist ein wei­te­re Stel­le aus dem Inter­view mit Mor­ris, die auf­hor­chen läßt. Gefragt, ob er heu­te eine Ver­trei­bung befür­wor­te, ant­wor­tet er:

Ich bin nicht bereit, mich an einer sol­chen Tat zu betei­li­gen. Unter den gegen­wär­ti­gen Umstän­den wäre sie weder mora­lisch noch rea­lis­tisch. Die Welt wür­de es nicht zulas­sen, die ara­bi­sche Welt wür­de es nicht zulas­sen, es wür­de die jüdi­sche Gesell­schaft von innen her­aus zer­stö­ren. Aber ich bin bereit, Ihnen zu sagen, daß ich mir unter ande­ren, apo­ka­lyp­ti­schen Umstän­den, die in fünf oder zehn Jah­ren ein­tre­ten könn­ten, Ver­trei­bun­gen vor­stel­len kann. Wenn wir mit Atom­waf­fen um uns her­um kon­fron­tiert wer­den, oder wenn es einen all­ge­mei­nen ara­bi­schen Angriff auf uns gibt und eine Kriegs­si­tua­ti­on mit Ara­bern, die im Hin­ter­land in Kon­vois auf dem Weg zur Front das Feu­er eröff­nen, wer­den Ver­trei­bungs­ak­tio­nen völ­lig ver­nünf­tig sein. Sie kön­nen sogar unab­ding­bar sein.

Noch sind die israe­li­schen Natio­na­lis­ten weit davon ent­fernt, die­sen Wunsch zu ver­wirk­li­chen, und wir müs­sen abwar­ten, wie sich die­ser Krieg ent­wi­ckelt, um wei­te­re Urtei­le zu fäl­len. Wenn es kommt wie immer, lan­den erneut tau­sen­de Flücht­lin­ge in Deutsch­land, dem Abla­ge­platz-to-go für sol­che Probleme.

Soll­te es so weit kom­men, wäre ich gespannt auf die rhe­to­ri­sche Akro­ba­tik, mit der man dann die mas­sen­haf­te Auf­nah­me von “Anti­se­mi­ten” und Isra­el­has­sern, die dem Kon­sens der herr­schen­den Zivil­re­li­gi­on zuwi­der­lau­fen, recht­fer­ti­gen wird. Momen­tan sind die Paläs­ti­nen­ser in den Medi­en so etwas wie die “neu­en Rus­sen”, aber soll­ten sie im Zuge des Krie­ges Rich­tung Euro­pa flüch­ten (wie sie es unwei­ger­lich tun wer­den), wird man sie wie­der zu “Gold­stü­cken” ummünzen.

Die­se Art von Ein­wan­de­rer, die aus ihrer Isra­el-Feind­lich­keit und ihren Hamas-Sym­pa­thien kei­nen Hehl macht, ist schon seit gerau­mer Zeit ein Schi­zo-Pro­blem für das schuld­kult­ge­speis­te herr­schen­de Nar­ra­tiv, das ver­langt, sowohl den Juden als auch den Migran­ten anzubeten.

Uns soll­te aller­dings weni­ger beküm­mern, was die Ein­wan­de­rer über Isra­el den­ken, son­dern wie sie unse­re eige­ne demo­gra­phi­sche Zusam­men­set­zung verändern.

Martin Lichtmesz

Martin Lichtmesz ist freier Publizist und Übersetzer.

Nichts schreibt sich
von allein!

Das Blog der Zeitschrift Sezession ist die wichtigste rechtsintellektuelle Stimme im Netz. Es lebt vom Fleiß, von der Lesewut und von der Sprachkraft seiner Autoren. Wenn Sie diesen Federn Zeit und Ruhe verschaffen möchten, können Sie das mit einem Betrag Ihrer Wahl tun.

Sezession
DE58 8005 3762 1894 1405 98
NOLADE21HAL

Kommentare (118)

MARCEL

12. Oktober 2023 09:40

Ein weiterer Krieg auf dem Weg zu einer (auch durch Überbevölkerung vorangetriebenen) globalen Anarchie.
Die Konstellation ist hier wiederum anders, als beim Ukraine-Krieg, auch ein Dilemma für BRICS (Iran).
Ein fast biblisches Problem für das es keine Lösung gibt, außer die der Friedhofsruhe. Wie von ML dargestellt, haben beide Seiten ihre verstehbaren Gründe. Man kann sich aber fragen, welcher Grund zu jedweder Grenzverletzung berechtigt? 
Auch Israelis trauen Netanjahu einiges zu, vor allem seinem ungedienten, unfähigen, aber großmäuligen Innenminister Itamar Ben-Gvir! 
Was es brenzlig hält, ist das religiöse Sendungsbewusstsein sowohl der jüdischen Siedler als auch der radikalen Muslime. Für Letztere geht es wohlgemerkt nicht nur um den Tempelberg, sondern um Unterwerfung der Welt unter das koranische Joch. 
Daher sind (u. waren bereits) solche Angriffe auch in Westeuropa möglich und daher hält sich mein Verständnis für arabische Belange in Grenzen! Ich gehöre nicht zu jenem (kleinen?) Teil der Rechten (und zur Shemagh-Linken ohnehin nicht), die da auf ein Trittbrett springen.
 

Nemo Obligatur

12. Oktober 2023 09:49

"Aus diesem Grund halte ich es für denkbar, daß die israelischen Autoritäten den Hamas-Angriff geschehen ließen, um (vor allem vor der Weltöffentlichkeit) einen moralischen Vorwand zu haben, den Dauerbrandherd Gaza endgültig zu löschen."
 
Das darf man wohl getrost als Verschwörungstheorie bezeichnen. Wie kommen Sie dazu, solche Gerüchte in die Welt zu setzen? Kein israelischer Politiker würde es politisch überleben und vielleicht auch physisch nicht, wenn er so etwas geschehen ließe. Es ist ja nicht so, dass Netanjahu allein über den Zaun nach Gaza lugt. Da hängt der halbe Geheimdienst dran: Agenten, Datenauswerter, Vorgesetzte entlang der ganzen Befehlskette. Außerdem die Spitzen der Politik, als da mindestens wären: der Premierminister, der Verteidigungsminister, die Geheimdienstchefs. Vermutlich hängt auch noch der Generalstab drin. Minimum 20 bis 30 Personen. So etwas ließe sich nie und nimmer geheim halten. 
Davon abgesehen: Was sollte Israels Regierung sicher erwarten lassen, den "Dauerbrandherd Gaza endgültig zu löschen"? Der heikle Status quo war wohl das Beste, das aus der Sicht Israels zu erreichen war. Jetzt ist eine neue Welle von Terror und Gewalt, stärker als je zuvor, zu erwarten. Aber niemand weiß im Moment so recht, wie es weitergehen wird. Das ist kein Schachspiel, wo es nur bekannte Figuren und legale Züge gibt.
 

RMH

12. Oktober 2023 10:18

"Das darf man wohl getrost als Verschwörungstheorie bezeichnen."
@nemo obligatur, das ist eine klare Verschwörungstheorie, aber die einzige, die wenigstens ansatzweise einen Sinn macht, ganz im Gegensatz zu den Bilderfälscher-Theorien etc. oder das Geraune, wer jetzt Terrorist oder nicht ist, aus dem vorherigen Debattenstrang. Ob es eine Art "let it happen" gab oder nicht, werden wir hier aber sicher nicht klären können, evtl. war es das und man ist dann doch überrascht worden vom Ausmaß, welches man zugelassen hat (ich traue Israel - im Gegensatz zu anderen Ländern und Beteiligten - durchaus zu, dass im Nachgang zu der jetzt gebotenen "Einigkeit" auch intern noch Köpfe rollen. Damit wird der "Bibi", wenn er involviert war, nicht durchkommen. Israel war über die Justizrreform und andere Themen bekanntermaßen intern ziemlich zerstritten. Krieg spielt einem angeschlagenen Regierenden immer in die Hände. Aber jetzt sprechen erst einmal die Waffen) . Dennoch möchte ich klar und deutlich betonen: Alles Spekulation, daher schreibe ich meine Interpretation zum eigentlichen Konflikt noch in einem zweiten Teil.

Valjean72

12. Oktober 2023 10:30

"Der Angriff vom 7. Oktober wird von israelischer Seite als “9/11” oder “Pearl Harbor” bezeichnet, Ereignisse, die kollektive Schocks auslösten und Kriege größeren Maßstabs zur Folge hatten."
---
 
Meiner bescheidenen Meinung nach dienten diese beiden Ereignisse als Aufhänger und Anlass, um die anschliessenden Waffengänge zu führen und diese vor dem eigenen Volk aber auch vor der Weltöffentlichkeit zu rechtfertigen.
Aber es gibt selbst hier im Kommentariat nach wie vor Diskursteilnehmer, die an die offzielle Version von bspw. "9/11" glauben und diese sind - wenig überraschend - aktuell wieder im Bann der massenmedialen Berichterstattung.
Auf Wikipedia ist unter dem Artikel zur USS Maine zu lesen: "Der sogenannte „Maine-Zwischenfall“ gab den USA den Anlass zum Krieg gegen Spanien."
usw. usf.
Ein weiterer Aspekt wäre evtl. noch der Einfluss messianischer Endzeitsekten, die ein Harmagedon herbeiführen wollen. Aber das soll nur so am Rande erwähnt werden ...

Franz Bettinger

12. Oktober 2023 10:32

"Minimum 20 - 30 Personen. So etwas ließe sich nie und nimmer geheim halten.“ LOL. Musste gerade an die Invasion 1944, und an 9/11, und an den Corona-Zirkus denken.  

Maiordomus

12. Oktober 2023 10:33

@Danke, @nemo Obligatur, für diese kritische Bemerkung einer ansonsten ausgezeichneten Analyse, wobei aber die Einschätzung des Politikers Netanjahu offenbar realistisch ist. Rein analytisch hat Lichtmesz aber enorm viel drauf, auch vergleichsweise zu anderen, die hier "Metapolitik"erklären wollen. Der Artikel gehört trotzdem zu denjenigen aus SiN, die ich angelegentlich an gut informierte Leute aus meinem Bekanntenkreis weiterschicke. Due genannte Stelle wird bei "Feind liest mit" allenfalls als Symptom von Antisemitismus bei deutschen Rechten interpretiert werden. 

Sandstein

12. Oktober 2023 10:51

..mal wieder ein formidabler Lichtmesz. Ich schätze diese rationalen Perspektiven sehr! Dank+Gruß 

Gotlandfahrer

12. Oktober 2023 11:16

Wenn ich mir einen Ort schaffen will, der mir höchstmöglichen Schutz bietet, weil das, was ich tue, dazu geeignet ist, dass mich viele gern aus deren Sicht „unschädlich“ machen wollen, dann würde ich um mich herum das beste und härteste Militär der Welt haben wollen. Und den besten Geheimdienst, um alles zu erkennen, zu beeinflussen und zu töten, was meiner habhaft werden wollen könnte.
Außerdem muss das Volk in ständiger Alarmbereitschaft gehalten werden, und dazu braucht dieses Volk einen Feind. Einen, der es ständig attackiert. Wenn es den nicht gibt, dann muss ich dafür sorgen. Mit Geld, mit Bomben, mit Bildern. Notfalls mit dem Aufbau einer Gruppe beim Feind, die dessen Sehnsüchte und Nöte zu bedienen verspricht:
(Onkel Gysi spricht)

Geoman

12. Oktober 2023 11:45

Sehr eindrucksvolles, demographisches Material, das Sie, Herr Lichtmesz, da für Ihren sehr vielschichtigen und unbedingt lesenswerten umfangreichen Artikel gesammelt und zusammengestellt haben. Zwischenzeitlich hatte ich bei der Lektüre allerdings befürchtet, dass Sie Gunnar Heinsohn nicht erwähnen, der Ihnen passagenweise den Stift geführt hat. Aber auch diese Befürchtung war grundlos!

Franz Bettinger

12. Oktober 2023 12:11

@RMH: Haben Sie selbst die Gräuelvideos gesehen, denen Sie hier reflexartig den Stempel 'authentisch' aufdrücken? Können Sie Ihre Quellen angeben? 

FraAimerich

12. Oktober 2023 12:53

Nemo Obligatur: "Es ist ja nicht so, dass Netanjahu allein über den Zaun nach Gaza lugt. Da hängt der halbe Geheimdienst dran..."
 
Gerade das ist es ja, was vielen zu denken gibt. Übrigens auch Israelis.
Ist aber letztlich völlig unerheblich, ob Israel wirklich - und sei es nur vom Ausmaß der Angriffe - "überrascht" wurde oder "geschehen ließ".
 
 

Le Chasseur

12. Oktober 2023 12:58

Die Meldung von den vierzig von der Hamas geköpften Babies geht offenbar auf einen radikalen Siedler zurück: https://thegrayzone.com/2023/10/11/beheaded-israeli-babies-settler-wipe-out-palestinian/
Erinnert mich an diese Lügengeschichte und diese Lügengeschichte .
Man stelle sich vor, Russland würde Kiew so zusammenbomben, wie Israel gerade Gaza zusammenbombt. Bei sechzig Prozent der Getöteten handelt es sich um Frauen und Kinder. Der Leiter eines Krankenhauses sagte, wenn die israelis den Strom abstellen, können sie noch vier Tage lang mit Generatoren arbeiten, danach werde sich das Krankenhaus in "ein Massengrab" verwandeln.

Le Chasseur

12. Oktober 2023 13:11

Melanie Ward von der Organisation Medical Aid for Palestinians schildert die Lage in Gaza:
"Das Krankenhaus in Gaza ähnelt einem Schlachthaus, und die meisten Opfer, die eingeliefert werden, sind Kinder."

MarkusMagnus

12. Oktober 2023 13:35

Herr Gauland sollte nicht mehr für die AFD reden. Ich habe es eben gesehen. Grauenhaft. Oder ist es jetzt Konsens on der AFD das man zu einem Regime steht das uns Deutsche mit Atomwaffen zerstören will bzw. solches nicht ausschließt:
Https://www.radio-utopie.de/2015/03/13/israelische-ultrarechte-werft-30-atombomben-auf-iran-deutschland-und-ruhe-ist-fuer-1000-jahre/
Ich habe das nicht vergessen. Ist Herr Gauland senil geworden? 
Wir brauchen keine 7. Israel-Partei. Wir brauchen eine Partei für die die deutsche Sicherheit Staatsräson ist. Wie kann man als Patriot so wenig Selbstachtung haben?

Sandstein

12. Oktober 2023 13:38

@Verschwörungstheorie
Albern, dass dieser Begriff hier verwendet wird. LM bietet eine These an, mehr nicht. Ich halte es nicht für undenkbar. Habe jedoch gestern oder vorgestern eine ziemlich gute Analyse gelesen, in der die Sicht vertreten wird, dass Netanjahu diesen Krieg politisch nicht überleben wird und Israel den Krieg jetzt schon verloren hat. Sollte die IDF in Gaza mit Bodentruppen operieren, wird das einen sehr hohen Blutzoll fordern. Denn Israel hat wahrscheinlich die beste Luftwaffe der Welt, in Bodenkämpfen sieht das jedoch weniger robust aus. Hohes Risiko für die Gewissheit, dass die Hamas so nicht zu besiegen ist. Die arbeitet aus dem Untergrund, und das meine ich wörtlich wie übertragen. Durch die Zellenstuktur regeneriert sich die Hamas sehr schnell und jede Bombe auf Gaza tötet nicht nur viele Menschen, sondern schafft gleichzeitig eine neue Riege Kämpfer und Märtyrer. Ich bin kein großer Platonfan, aber mit "nur die Toten haben das Ende des Krieges gesehen" lag er wohl richtig.

Rheinlaender

12. Oktober 2023 13:44

@Franz Bettinger
Die erwähnten Videos werden mit hoher Intensität u.a. in palästinensernahen Telegram-Kanälen verbreitet und stoßen unter Arabern vielfach auf große Zustimmung, weil sie der Tendenz arabischer Kultur entgegenkommen, die eigene Ehrwahrnehmung durch die Demütigung anderer zu stärken. Die Videos zeigen häufig die Umgebung, was es erlaubt, sie zu georeferenzieren, was in den mir bekannten Fällen eine Entstehung an den angebenen Orten (Gaza bzw. israelisches Grenzgebiet dazu) belegt. Man kann durch Schattenwurf und andere Eigenheiten sogar die Zeitpunkte des Entstehens recht genau bestimmen. Auch die dargestellten Opfer konnten in vielen Fällen identifiziert werden.
Unbelegt bzw. zweifelhaft sind bislang allerdings die Vergewaltigungsvorwürfe. Diese stammen aus einer einzigen anonymen Quelle, die ein Blog in den USA aufgegriffen und verbreitet hat. Der Beschreibung nach hätten die Taten auch von anderen Personen beobachtet werden und zudem bei der Bergung von Leichen festgestellt werden müssen, aber es gibt bislang keine Bestätigung von dieser Seite. Da eine hohe Motivation dazu angenommen werden kann, solche Taten zu berichten, würde ich davon ausgehen, dass die Berichte über Vergewaltigungen unzutreffend sind. Bei den weiblichen Geiseln befürchte ich aufgrund von Präzedenzfällen in diesem Kulturkreis aber ein hohes Vergewaltigungsrisiko.

Queeg

12. Oktober 2023 14:45

Was mich stört, das ist das Klischee-Schlagwort "Mossad, einer der effektivsten, gefürchtetsten und technisch am besten ausgerüsteten Geheimdienste der Welt". Tatsächlich wäre der hauptzuständige Geheimdienst Schin Bet zu nennen.

RMH

12. Oktober 2023 15:08

@Franz Bettinger,
nach dem sich die, gegen die eine Greuelpropaganda normalerweise sich richtet, ausgiebig selber damit brüsten, wie @Rheinländer zuteffend ausführt, sehe ich überhaupt keine Veranlassung, die mit dem Artikel von M.L. angestoßene, grundsätzliche Debatte durch detail-forensische Klein-Klein Debatten zu zerfasern.
Im Übrigen möchte ich M.L. meinen Dank aussprechen, dass er sich ein ums andere mal analytisch auch Themen annimmt, um die andere einen weiten Bogen machen.

Der Gehenkte

12. Oktober 2023 15:21

Das Beste, was man (ich) bisher zum Thema lesen konnte. Wundert mich nicht, erstens wegen Lichtmesz, zweitens, weil man hier, von diesem Fundament aus, unvoreingenommen und ungeschützt denken und schreiben kann. Die Dinge sind, wie sie sind - als Apriori. 
Vermutlich ist es eine Überforderung des Autors, danach zu fragen, welche Konsequenzen sich daraus (konkret) für "uns" ergeben. Anders gefragt: gibt es eine Möglichkeit, die innere Zerstrittenheit der Rechten in dieser Frage zu mindern? Sollte nämlich jemals eine Partei oder eine Kraft die Machtoption haben, dann dürfte sie sich an dieser Frage selber wieder auseinanderdividieren. Wir haben das gerade an Gaulands Rede und den Reaktionen darauf gesehen ....

Le Chasseur

12. Oktober 2023 15:35

@RMH
"nach dem sich die, gegen die eine Greuelpropaganda normalerweise sich richtet, ausgiebig selber damit brüsten, (...) , sehe ich überhaupt keine Veranlassung, die mit dem Artikel von M.L. angestoßene, grundsätzliche Debatte durch detail-forensische Klein-Klein Debatten zu zerfasern."
https://edition.cnn.com/2023/10/12/middleeast/israel-hamas-beheading-claims-intl/index.html
Hamas streitet Vorwürfe ab, dass ihre Kämpfer Kinder enthauptet hätten: https://www.youtube.com/watch?v=RovEtt36Kqs
Vielleicht sind diejenigen, die sich mit Greueltaten brüsten, gar nicht die, für die sie sich ausgeben?
Die israelischen Bombardements forderten bislang über 1300 Tote und über 6000 Verletzte, die Mehrheit davon sind Frauen und Kinder.

tearjerker

12. Oktober 2023 15:41

Die Israelis werden eine starke Antwort geben müssen, denn die Aktion liess sie schwach aussehen. Die Hamas hatte offensichtlich Druck auf dem Zylinder und hat deshalb die grössten Unruhestifter zum Plündern freigestellt, um es jetzt den Israelis zu überlassen, die Heisssporne kalt zu machen, bevor die sich der eigenen Führung zuwenden. Eine Idee wie's nach der Militäraktion weitergeht, hat aber niemand. Auch wenn die 1,9 Millionen Pallis aus Gaza locker in der EU untergebracht werden könnten (wir haben Platz, je Staat wären das 70000 Leute:), wird man einen neuen Kompromiss mit den verbleibenden 1,89 Millionen finden müssen. Soweit es Hamas betrifft, werden sie vor Allem aus Katar, GB, EU und der Türkei finanziert. Letztere beherbergen in Ankara auch die politische Führung der Hamas. Die Probleme werden also wohl nicht in Gaza-Stadt gelöst.

RMH

12. Oktober 2023 15:52

"Anders gefragt: gibt es eine Möglichkeit, die innere Zerstrittenheit der Rechten in dieser Frage zu mindern? Sollte nämlich jemals eine Partei oder eine Kraft die Machtoption haben, dann dürfte sie sich an dieser Frage selber wieder auseinanderdividieren. Wir haben das gerade an Gaulands Rede und den Reaktionen darauf gesehen ...."
Also die Bundestagsfraktion der AfD hat - soweit ich das auf dem Smartphone erkennen konnte - laut und vermutlich einstimmig Herrn Gauland applaudiert. So viel scheint da also nicht auseinanderdividierbar zu sein. Es sollten sich also all die Rechten, die Gaulands Rede ablehnen oder grundsätzlich zu kritisieren haben, einmal selbst fragen, was sie alles in die AfD an Wünschen und vermeintlichen Positionen hineinprojizieren, die aber noch nie von der AfD in der überwiegenden Mehrheit vertreten wurden und im Ernstfall dann eben einen eigenen Laden aufmachen, statt die Erfolgsmarke AfD ausnutzen zu wollen.
PS: Ich bin bei dieser Rede übrigens- wen mag es überraschen - auch im Team Gauland.

Monika

12. Oktober 2023 16:49

An der Gehenkte/"Gibt es eine Möglichkeit, die innere Zerstrittenheit der Rechten in diesen Fragen zu mindern?" Die gibt es! Wenn der Krieg ein demographisches Fundament hat und man in den europäischen Ländern allmählich zur Minderheit im eigenen Land wird, dann zählen nicht nur nicht mehr die verschiedenen Nuancen der Rechten, dann zählen auch alle anderen Strömungen (sozialistisch, liberal, konservativ u.a.)nicht mehr.

Julian Reichelt:"Wer für die "Willkommenskultur" der letzten Jahre ist, ist für die Masseneinwanderung von Antisemitismus."
Henry Kissinger: "It was a grave mistake to let in so many people of totally different culture and religion and concepts ,because it creates a pressure group inside each country. 
Den Segen vom Kanzler, gegen die Masseneinwanderung endlich politisch vorzugehen, haben wir auch. Olaf Scholz stammelte zwar noch etwas: "Ich bitte um die Unterstützung aller BürgerInnen, dass wir die Sicherheit unserer jüdischen MitbürgerInnen gemeinsam gewährleisten können."  Spätestens jetzt sollten wir uns als Völker Europas etwas jüdisches oder palästinensiches Selbstbewußtsein gönnen. 

Gustav

12. Oktober 2023 17:27

Ohne Terrorismus wäre der Zionismus überhaupt nie zu einer nennenswerten politischen Kraft geworden und 1946 war es klar, dass ein zionistischer Staat  einzig und allein mit Gewalt zu begründen war. Zu dieser späten Stunde wurde sich Dr.  Chaim Weizmann bewusst, dass der „sanfte Druck hinter den Kulissen“, den er ein halbes  Jahrhundert lang ausgeübt hatte, den Zionisten jetzt nicht mehr weiterhalf und dass die  gewaltsame Errichtung eines zionistischen Staates über kurz oder lang mit einem totalen  Fiasko enden musste. Vom psychologischen Standpunkt aus war dies einer der  interessantesten Augenblicke in der Geschichte des Streits um Zion. Vielleicht werden die  Menschen mit zunehmendem Alter tatsächlich weiser. So mag es  auch Chaim Weizmann ergangen sein, doch einen Weg zurück gab es längst nicht mehr. Die  in zäher Arbeit geschaffene Maschinerie war angelaufen und ließ sich nicht mehr stoppen; sie  würde nun in immer rasanterem Tempo weiterlaufen und alles niederwalzen, was sich ihr in  den Weg stellte, bis sie schließlich der Zerstörung anheimfiel. Die Zukunft des Zionismus lag  in den Händen jener „demoralisierenden Kräfte in der Bewegung“, die Weizmann nun  plötzlich kritisierte, nachdem er sie selbst in den Sattel gehoben hatte.
https://www.freepdf.info/index.php?post/Reed-Douglas-Der-streit-um-Zion

Gustav

12. Oktober 2023 17:47

Auch in früherer  Vergangenheit hatten sich Juden zur Erreichung ihrer Ziele immer wieder blutiger Gewalt  bedient. Wenn sich Weizmann an zionistische Zuhörer wandte, machte er aus alle dem kein  Hehl: er räumte freimütig ein, dass politischer Mord durchaus kein „unjüdisches“, sondern im Gegenteil ein typisch jüdisches Phänomen war: „Was war der Terror in Palästina denn, wenn  nicht ein altes Übel in neuer, fürchterlicher Gestalt!“
In seinen letzten Lebensjahren  (er starb 1952) hatte Weizmann also begriffen, dass die lange Reise seines Lebens in einen  Abgrund geführt hatte! Annähernd eine Million mit brutaler Gewalt aus ihrer Heimat  vertriebene und ihres Habs und Guts verlustig gegangene Araber waren der Beweis dafür und  diesen Opfern sollten unzählige weitere folgen.
Nach dem Genfer Zionistenkongress von 1946 nahmen die terroristischen Aktivitäten  der Zionisten an Heftigkeit zu. Hunderte britischer Soldaten wurden in Hinterhalte gelockt, im  Schlaf erschossen, in die Luft gesprengt etc. Dass sich die Mörder an jener  alttestamentarischen und talmudistischen Ideologie orientierten, die der betagte Chaim  Weizmann damals als „altes Übel“ anprangerte, trat besonders deutlich zutage, als zwei  englische Soldaten in einem Obstgarten viehisch gefoltert und dann an einen Baum gehängt  wurden.  
Aus der "Streit um Zion" von Douglas Reed 

Nemo Obligatur

12. Oktober 2023 18:47

@ Gustav
Wer war Douglas Reed?
"Reed vertrat in Büchern wie Far and Wide und dem postum veröffentlichten The Controversy of Zion eine Verschwörungstheorie mit okkulten und irrationalen Argumenten, in welcher er das Alte Testament als Plan zur Beherrschung der Welt und den Zionismus als neue Form des Messianismus interpretierte. Für Reed war Adolf Hitler dabei weder genuiner Nationaler Sozialist noch Antisemit, sondern tatsächlich ein Agent des Zionismus. Die nationalsozialistische Judenverfolgung hielt Reed nur für vorgetäuscht, und er wurde mit Far and Wide zu einem der ersten Holocaustleugner. Nach seiner Logik zerstörte Hitler Europa, um es unter die Hegemonie der Wall Street zu bringen, die wiederum hinter dem amerikanischen Imperialismus und dem Kommunismus stecke. Der Zionismus hatte laut Reed bereits die russische Revolution organisiert."
Quelle: Wikipedia
Wenn davon auch nur die Hälfte stimmen sollte, dann war Douglas Reed gelinde gesagt irgendwie ... nun, heute würde man vielleicht sagen: verhaltensoriginell. Zumindest würde ich das von ihm Geschriebene nicht zum vollen Nennwert kaufen. Aber Erich von Däniken hat ja auch ganz unterhaltsame Bücher verfasst.
 

deutscheridentitaerer

12. Oktober 2023 20:07

 
Bettinger leidet an der bekannten, nervigen Boomer-Krankheit Long Covid. Für diese Leute gibt es keine Realität mehr.
Die Gräuelvideos sind einerseits offensichtlich echt, andererseits wird mit den behaupteten Vergewaltigungen und geköpften Videos von der Gegenseite noch eins drauf gesetzt, ohne dass das bisher durch Bildmaterial bestätigt wäre.
Freilich braucht es keiner großen Phantasie, um vergewaltigende Araber für plausibel zu halten. 
Bei den eigentlichen Hamas-Kommandos hatte ich aber nicht den Eindruck, dass sie auf extreme Grausamkeit aus waren. Das ärgste was auf den Videos diesbezüglich zu sehen war, waren Leichenschändungen israelischer Soldaten. 
Insbesondere bei den Geiselnahmen waren sie sichtlich bemüht, diese möglichst zivil durchzuführen, haben den Geiseln Sicherheit usw. versprochen. Natürlich war das auch Propaganda, aber eben keine Schockpropaganda.
Die Greuelszenen gingen eher auf das Konto der nachrückenden Meute bzw. des Mobs beim Verbringen der Geiseln.
Wie auch immer: mir war vor den ganzen Videos aus der Ukraine oder jetzt aus Israel nicht bewusst, wie sehr die lässige Bereitschaft zur Brutalität Teil der conditio humana ist. Was bei ISIS oder jetzt der Hamas so schockierend außerhalb der Norm wirkt - war und ist vielmehr der Norm.
 

kikl

12. Oktober 2023 20:22

"Kaum denkbar scheint mir, daß der Mossad, einer der effektivsten, gefürchtetsten und technisch am besten ausgerüsteten Geheimdienste der Welt, von einem Angriff in einer derartigen Größenordnung “überrascht” werden kann, oder daß er Warnungen, wie sie offenbar aus Ägypten kamen, einfach in den Wind schlug...."
Ich wäre sehr vorsichtig mit solchen Schlussfolgerungen. Stalin hat auch zahlreiche Warnungen und Meldungen seiner Geheimdienste über einen bevorstehenden Angriff der Wehrmacht erhalten und ist doch total überrascht worden. Das lag unter anderem daran, dass er glaubte, Hitler würde niemals einen Zweifrontenkrieg riskieren und weil viele dieser Geheimdienst-Berichte, die er erhalten hat, sich als falsch erwiesen haben. So kann man auch einen Feind täuschen.

Adler und Drache

12. Oktober 2023 20:31

@Marcel
Ein fast biblisches Problem
In der Tat ein Problem, das seit biblischen Zeiten kontinuierlich besteht. Die Levante, Landbrücke zwischen Afrika und Asien, mittlerer Teil des "fruchtbaren Halbmonds", geopolitisch umstritten wegen der Vorpostenstellung zwischen den Imperien Assyrien/Babylonien und Ägypten, ist seit jeher Kriegsschauplatz - und nicht umsonst wird hier das "Armageddon" der biblischen Prophetie lokalisiert, wo der Endkampf der Völker stattfindet. 
Es gibt schon eine Lösung, doch, die gab es schon immer, sie liegt schlicht darin, dass es irgendeinem Imperium gelingt, die Landbrücke zu erobern. Dann war Frieden möglich. 
Tragik der Geographie! Und: In mancherlei Hinsicht vergleichbar mit Deutschland. Immer ein gespaltenes, in sich zerworfenes und entzweites Volk -  die biblische Harmonisierung hält der historischen Analyse diesbezüglich nicht stand. Ähnliche Schicksals- und Leidenswege (und ähnliche Verirrungen bis in die fast gleiche Herrenmenschenideologie hinein!). 
Ich bin übrigens etwas verwundert ob der gar so lockeren Zügel ... Nicht, dass es wieder Stress mit der JDL gibt! 

Dietrichs Bern

12. Oktober 2023 21:08

Nur Mal so am Rande, weil ich bei den letzten Nachrichten den Eindruck hatte, unsere Polizisten hätten bei den Jubelveranstaltungen durchaus Mühe, diese zu beenden: Fühlt sich jemand hier berufen realistisch einzuschätzen, wie lange die das noch hinbekommen? 

Valjean72

12. Oktober 2023 21:39

@RMH:
"Ich bin bei dieser Rede übrigens- wen mag es überraschen - auch im Team Gauland."
---
Nein, das überrascht tatsächlich nicht. Gehe ich richtig in der Annahme, dass Sie im Jahre 2003  - wie Josef Joffe & Co -  auch Teil des Teams "Coalition of the willling" waren?

Prichpl

12. Oktober 2023 22:06

Sehr lehrreiche Analyse, insbesondere der Abschnitt über die ultra-orthodoxen Haredim. Wie geht es weiter? Meine Prognose: Diesmal ist es das Endspiel und Israel verliert. Die westliche Welt hat weder die moralische Kraft, noch die industriellen Kapazitäten, um die antiwestliche Liga Russland, China, Nordkorea, Iran und Brics-Staaten auf dem Weg zu einer multipolaren Weltordnung aufhalten zu können. Freiwillig wird der aktuelle Nochhegemon jedoch nicht abtreten. Ich fürchte es wird ein strahlendes Ende für viele von uns werden.

Le Chasseur

12. Oktober 2023 22:09

@Dietrichs Bern"Nur Mal so am Rande, weil ich bei den letzten Nachrichten den Eindruck hatte, unsere Polizisten hätten bei den Jubelveranstaltungen durchaus Mühe, diese zu beenden: Fühlt sich jemand hier berufen realistisch einzuschätzen, wie lange die das noch hinbekommen?"
Die meisten "jubeln" nicht, sondern bekunden ihre Solidarität mit den Insassen von Gaza, denen der Strom und das Wasser abgedreht wurden und die schutzlos den Bomben der israelischen Luftwaffe ausgeliefert sind. Wenn welche dabei sind, die jubeln - sollen sie jubeln. In Frankreich wollen sie pro-palästinensische Demonstrationen verbieten. In Großbritannien denkt man darüber nach, das Zeigen der palästinensischen Flagge unter Strafe zu stellen. Währenddessen fordern jüdische Demonstranten in New York die Ermordung aller Palästinenser bzw. aller Araber: https://www.youtube.com/watch?v=LHqUO5J2L6M

FraAimerich

12. Oktober 2023 22:57

Habe mir Gaulands Rede jetzt extra mal angehört. Nun, so schlimm war sie ja gar nicht. Der Schlußsatz vor allem mag nicht jedem schmecken, aber was erwartet man von einem alten CDU-Mann - und in der aktuellen Situation. Und was könnte man anderes sagen, wenn man der Partei nicht nachhaltig und unnötig schaden will...
 
Womit ich G. keineswegs Heuchelei unterstellen möchte. Der meint das sicher so, daß mit Israel "der Westen" und "unsere Lebensweise" verteidigt wird. Und gerade falsch ist das ja auch nicht. Ich habe hier bereits mehrfach nörgelnd darauf hingewiesen, daß man der AfD auch gewiß nichts anderes erlauben würde und wird, als ggf. "westlichen Interessen" zu dienen.
 
Die Partei und vor allem ihre Wähler wollen m.E. auch gar nichts anderes. Das "Vorfeld", soweit es sich hier zu Wort meldet, überwiegend wohl auch nicht, sofern es sich nicht, wie zum "Tag der Befreiung", um Fragen historischer Traditionspflege von geringer Bedeutung handelt. Insofern muß ich RMH leider zustimmen - in der mir eigenen Weise: Wer etwas anderes/mehr will, möge seine Illusionen zügeln, ein angemessen taktisches Verhältnis zur Partei gewinnen und sich gründlich prüfen, ob er im Zweifelsfall zum Verrat am "Westen" (etwa im Sinne Maschkes) wirklich bereit ist. 

Franz Bettinger

12. Oktober 2023 23:56

@MarkusMagnus (13:35): Ich fand (wie @RMH) Gaulands Rede ganz hervorragend. Er führt die Verlogenheit des Scholz-Regimes vor & verweist trefflich darauf, dass die deutsche Regierung die Hamas direkt oder indirekt finanziell fördert. Das Wort Staatsräson hat, so wie ich es verstehe, bei Gauland eine ganz andere Bedeutung als bei Scholz. Bei Gauland bedeutet es die Einstellung jeglicher Zahlungen an die Hamas und das diplomatische ! Eintreten für das Überleben Israels; bei Scholz bedeutet es Krieg, genauer: Deutsche Soldaten gegen Palästinenser (was den Krieg, asymmetrisch geführt, natürlich auch nach D ziehen würde). Dazu kann man nur Nein sagen! 

Franz Bettinger

13. Oktober 2023 00:03

@Rheinländer @Chasseur: Danke für die Recherche, insbesondere auch für den Hinweis, die den Terror Bejubelnden in Berlin und anderswo könnten Agents provocateurs sein, so wie sich Hitler-Gruß-Zeiger bei Pegida-Demos als eingeschleuste linke Provokateure herausstellten. Langsam klärt sich die Sache. Man kann bei allem, was wir seit Merkel erleiden mussten, dem Regime nicht genug Perfidie unterstellen.  //  @DeutscherIdentitärer: Haben Sie sich mit 20:07 nicht selbst in den Fuß geschossen? Verlinken Sie eins ihrer "offensichtlichen" Gräuel-Videos, die sie dann in ihrem widersprüchlichen Kommentar aber selbst revidieren & als nicht grausam bezeichnen. Was denn nun? Hamas gut? Mob böse? Ich hab nur ein solches Video gesehen; das roch geradezu nach Fälschung (grüne Bäume, sogar leicht entzündliche Zypressen, neben verbrannten PKWs...). Wenn Sie nach den false flags der Vergangenheit immer noch nicht gelernt haben, genauer hinzuschauen, dann Amen. 

Sandstein

13. Oktober 2023 07:33

@Dietrichs Bern
nicht mehr allzu lange, denke spätestens nächstes Jahr knallts hier gewaltig. Dreimal darf der kindlich-naive Bundesbürger raten, wo demnächst sicher über eine halbe Million Palästinenser aufschlagen werden. Ich habe mir grade den morgendlichen Kaffee versaut und paar Leserkommentare in großen deutschen Tageszeitungen gelesen. Man bekommt es mit der Angst zu tun, wie einfältig unser Volk mittlerweile geworden ist.
 

RMH

13. Oktober 2023 07:54

auch Teil des Teams "Coalition of the willling" waren? @Valjean72, Sie scheinen mir auch so ein schwarz-weiß Denker zu sein und meinen, mit irgendwelchen Gretchenfragen die Person zu stellen, statt sich deren Argumenten. Nur einmal zur Erinnerung, anno 2003/2004: Damals war es kompletter Mainstream gegen die Koalition der Willigen gegen die USA zu sein, infolge dessen war es politisch unkorrekt, dafür zu sein. Nicht ohne Grund war der Blog "pi" ostentativ pro-USA, pro-Israel. Von der Meinungspluralität und der Aufassung, auch Stimmen, die man heute so nicht mehr im sich herausgebildeten rechten-Mainstream finden würde, war auch die Sezession geprägt, was sie zur spannensten Zeitschrift machte. Ich erinnere bspw. an diesen Beitrag:
https://sezession.de/7902/the-american-way-of-war
Ja, so breit war man damals auf der Rechten aufgestellt. Heute meint jeder, es ist am angenehmsten, wenn alle das gleiche meinen. Und um ihre konkrete Frage zu beantworten: M.M. war damals nicht entschlossen pro oder dagegen. Was aber sehr schnell klar wurde war, dass es für Deutschland erheblich billiger und von den Folgen für die Soldaten enfacher gewesen wäre, wenn wir ein paar Mann nach Kuwait abgestellt hätten (statt massiver Ausgleichzahlungen) und dafür deutlich weniger nach Afghanistan.

kikl

13. Oktober 2023 08:45

"Der Krieg in Israel und Palästina hat ein demographisches Fundament"
Das stimmt natürlich, man braucht Krieger um Krieg zu führen und da hilft eine hohe Geburtenrate. Aber es bedarf vor allem den Willen zum Krieg, damit man Krieg führen kann. Der Krieg hat ein psychologisches Fundament und das ist der Islam.
Ich behaupte, dass ohne das islamische Fundemant - man könnte es auch ein metapolitisches Fundament nennen - dieser Krieg schon seit Jahrzehnten vorbei wäre. Ich frage mich, wieso das hier bei den metapolitischen Kriegern der Rechten so vollkommen aus dem Blickfeld geraten ist?
Dabei ist es vollkommen offensichtlich. HAMAS ist das Akronym für "Islamische Widerstandsbewegung". Die HAMAS hat nun zum weltweiten Dschihad aufgerufen. Feinde sind alle Nicht-Muslime, insbesondere Christen und Juden.
 https://exxpress.at/grossalarm-terroristen-rufen-zum-weltweiten-krieg-gegen-juden-und-christen-auf/
Dieser Krieg wird erst enden, wenn wir den metapolitischen Kampf gegen den Islam aufnehmen.
https://www.youtube.com/watch?v=bY4p39jeAVI

Maiordomus

13. Oktober 2023 09:24

@Gustav. Nemo obligatur: Douglas Reed war mir seinerseits seit den 60er Jahren ein Begriff, weil das oben genannte Buch vom Inhaber des Thomas-Verlages, in dem ich als Student ein- und aus ging, übersetzt wurde, nämlich dem später bekannten Politiker Dr. James Schwarzenbach, Cousin der noch berühmteren Autorin Annemarie Schwarzenbach. Reed war einerseits von rechts kommender Kritiker des Nationalsozialismus, wie Walther Hofer ein überzeugter Anhänger der zwar umstrittenen Reichstagsbrandthese, auch noch überzeugterer Antikommunist, aber ähnlich wie Franz Heinrich Achermann ein katholischer Antisemit, ähnlich wie der um 1934 zum Katholizismus übergetretener Schwarzenbach, der seinerseits die Brüder Rhonheimer nicht in seiner Partei haben wollte, was für mich mit ein Grund war, mich noch zu meiner Studienzeit von diesem ansonsten durchaus bedeutenden Schweizer Rechtsintellektuellen wieder zu trennen.  Prof. Dr. Dr. Martin Rhonheimer schrieb damals als Assistent von Hermann Lübbe u.a. auch in Criticon, einer meines Wissens quasi noch entschieden konservativen Vorgängerzeitschrift des heutigen Heftes Sezession. Schwarzenbach blieb zeitlebens ein hochelitärer gewiss nicht nationalsozialistischer Antisemit, was ihn aber nicht hinderte, in seiner Zeitung regelmässig Israel-Fans publizieren zu lassen. Gegen die Feddayin hatte er eine erklärte Abneigung, wollte solche  Leute zumal nicht als Einwanderer in der Schweiz.  

Gustav

13. Oktober 2023 09:33

@ Nemo Obligatur
In den Jahren unmittelbar vor und nach dem Zweiten Weltkrieg war der  Name Douglas Reed in Europa in aller Munde; seine Bücher wurden in einer Auflage von  Zehntausenden von Exemplaren verkauft und er besaß in der gesamten englischsprachigen  Welt Heerscharen von Lesern und Bewunderern, die seine Werke förmlich verschlangen. Als  ehemaliger Zentraleuropa-Korrespondent der Londoner Times war er mit Büchern wie  Insanity Fair, Disgrace Abounding, Lest We Regret, Somewhere South of Suez und Far and  Wide zu großem Ruhm gelangt; jedes dieser Werke mehrte seinen Ruf als einer der führenden  Auslandkorrespondenten der Welt.  Dass Douglas Reed und seine Werke fast ganz in Vergessenheit geraten sind, lässt sich  unmöglich allein mit dem Vergehen der Zeit erklären. Ganz im Gegenteil: Die seitherigen  Geschehnisse haben bewiesen, dass Reeds Deutung der zeitgeschichtlichen Entwicklungen  voll zutraf und sein Schicksal, sowie das seiner Bücher, stellt ein zusätzliches Indiz für die  Richtigkeit seines Geschichtsbildes dar. 
Wikipedia in politischen Fragen zu nutzen, ist wie Frösche zu befragen, ob der Sumpf trocken gelegt werden soll. Ansonsten hilft selber lesen und nachprüfen.

Gotlandfahrer

13. Oktober 2023 10:05

1/2
Unsere Situation - und insbesondere auch die Diskussion hier - entspricht in nuce dem Höhlengleichnis. Keiner hier hatte wohl zuvor die Gelegenheit auf eine Wiener Melange mit Bibi, um sich von ihm ins Bild setzen zu lassen.
Meine Zeitgenossen glaube ich vorrangig zunächst immer in zwei grundsätzliche Schubladen stecken zu können, wobei es innerhalb dieser Laden selbstredend unendlich viele weitere - sogar mit denen der anderen Lade verbundene - gibt: Menschen mit (viel) Phantasie und Menschen ohne (wenig) Phantasie. Nicht jeder kann aus dem ihm Bekannten etwas Neues arrangieren, ein Gemälde, eine Melodie schaffen oder eine Autopanne provisorisch mit Bordmitteln beheben, die an sich ganz anderen Zwecken dienen. Eine Fähigkeit, die, wenn als Talent vorhanden, durch Bildung, Erfahrung und/oder Intelligenz sicherlich "gehebelt" werden kann, diese Faktoren aber nicht voraussetzt. Umgekehrt ist sie durch diese Faktoren nur sehr begrenzt kompensierbar. Die erfolgreichsten Menschen, die ich persönlich kenne, sind allesamt sehr intelligent und, naja, gebildet, aber nicht in der Lage, sich die Wirkung einer anderen Tapete in ihrem Wohnzimmer vorzustellen.
Nun ist es in unserer Höhle so, dass wir wenige Fetzen eines Fotos der Wahrheit da draußen besitzen, das sie besser abbildet, als die Schatten an der Wand es tun. Einige Fetzen gehören nicht dazu, aber wir wissen nicht welche. Die Schatten verunsichern.
Wozu neigt der Mensch bei Unsicherheit?

Gotlandfahrer

13. Oktober 2023 10:06

2/2
Zum Festhalten am Bekannten, dem man lieber vertraut als dem Unbekannten. "Wo hast Du das denn schon wieder gelesen?", "Quelle?", "Verschwörungstheorie!" sind typische Reaktionen von verunsicherten Menschen, denen die Vorstellungskraft fehlt, aus einzelnen Fetzen sich den Rest eines Bildes vorzustellen. Das, na klar, falsch sein kann, nein, ganz grundsätzlich: Sowieso immer auch falsch sein muss, da nur ein Foto, also nicht das Fotografierte selbst.
Wat de Buur nich kennt, dat frett he nich gilt auch für abstrahierende Gedanken. So können sich viele Menschen nicht vorstellen, dass es „Verschwörungen“ oder geheimes Doppelspiel im Weltgeschehen gibt, ganz einfach weil sie davon noch nichts gelesen haben in einer Quelle, der sie aufgrund ihrer Vertrautheit vertrauen (diese Zirkularität ist beabsichtigt).
Follow the Science und The Science has changed sind Ausdrücke dafür, dass (auch intelligente, gebildete, erfahrene) Menschen in existenziellen Fragen und bei gleichzeitiger Unsicherheit jeden erdenklichen Mist schlucken, solange sie nicht einer für sie nicht vorstellbaren Interpretation der Foto-Fetzen anderer folgen müssen. Wenn also Bibi via ZDF sagt, dass es „Fake News“ sind, der ägyptische Geheimdienst hätte Israel zuvor gewarnt, dann kann nicht sein, was ich mir nicht vorstellen kann. Dann kann ich auch all die anderen Fetzen wegwischen, weil ich das ganze Bild, das andere sehen, nicht sehen will.
Schaun mer ma,, dann sehn mer scho, sagte der Kaiser.

Rheinlaender

13. Oktober 2023 10:12

@Franz Bettinger
Ich hoffe, Sie haben mich nicht missverstanden: Es gibt bislang keine hinreichend soliden Belege für Vergewaltigungen, und auch Belege für die Enthauptung von Babys sind mir nicht bekannt. Dass eine große Zahl von Zivilisten durch die Hamas absichtlich getötet wurde, und dass sich darunter auch viele Kinder befanden, steht jedoch zweifelsfrei fest. Es gibt auch eine größere Zahl verifizierter Bilder z.B. von verbrannten und auf andere Weise absichtlich getöteten Kindern.
Dafür, dass die Unterstützung für die Hamas von agents provocateurs ausgehen würde, gibt es keinerlei Hinweise. Wenn dieses Phänomen auftritt, handelt es sich um eine kleine Zahl bis dahin unbekannter Personen. Im aktuell Fall treten jedoch z.T. seit langem bekannte Organisationen und Personen auf, und in den meisten arabischen Staaten dürften eher diejenigen in der Minderheit sein, die die Aktionen der Hamas nicht begrüßen. Frühere Erhebungen legen nahe, dass der Anteil der Muslime in Deutschland, die diese Aktionen begrüßen, bei rund einem Viertel liegen dürfte. Vor allem bei jüngeren Männern dürfte er höher liegen, und bei irregulärem Migranten halte ich 50% für realistisch. Hier gibt es ein ernstzunehmendes Unruhepotenzial.

Le Chasseur

13. Oktober 2023 10:19

Wie beurteilt die Bundesregierung eigentlich Israels jüngste Verstöße gegen das Völkerrecht? https://www.youtube.com/watch?v=Ia5xGPaqxTE

Le Chasseur

13. Oktober 2023 10:31

@kikl"Der Krieg hat ein psychologisches Fundament und das ist der Islam.Ich behaupte, dass ohne das islamische Fundemant - man könnte es auch ein metapolitisches Fundament nennen - dieser Krieg schon seit Jahrzehnten vorbei wäre."
Sie wissen sicherlich, dass bei der Etablierung der Hamas der Mossad mitgeholfen hat, um die säkuläre, linksgerichtete PLO zu schwächen? https://theintercept.com/2018/02/19/hamas-israel-palestine-conflict/
Und wer hat gleich nochmal Jitzchak Rabin ermordet?

Monika

13. Oktober 2023 10:31

@kikl Sie haben absolut recht mit dem "metapolitischen", bzw. religiösen Fundament des palästinensischen  Widerstandes. Entsprechend sollte auch ein "metapolitischer"christlicher  Kampf gegen den Islam aufgenommen werden. In New York zogen am 10. Oktover Tausende Katholiken für eine Eucharistische Prozession nach einer Messe für Israel durch die Strassen von Manhattan. (St. Patrick`s Cathedral).  Darüber gibt es ein beeindruckendes Video. @freethewords.com
Man stelle sich eine solche Prozession in München vor, angeführt von Bischof Reinhard Marx und Heinrich Bedford-Strohm .  Undenkbar.

Rheinlaender

13. Oktober 2023 10:39

@Le Chasseur:
Die Hamas streitet nicht nur ab, Kinder getötet zu haben, sondern überhaupt Zivilisten getötet zu haben (siehe hier).
Dieses Beispiel unterstreicht eine Besonderheit arabischer Kulturen, deren Wahrheitsverständnis sich vom europäischen deutlich unterscheidet. Die Vorstellung objektiver, empirisch feststellbarer Wahrheit ist hier eher wenig  verbreitet, auch bei formal gebildeten Personen. Als wahr gilt oft das, was bestimmten Zwecken dient, etwa der Stützung der eigenen Identitätswahrnehmung oder auch dem Vermeiden von Spannungen zu gleich- oder höhergestellten Personen. Im aktuellen Fall werden viele Araber verneinen, dass die Hamas Zivilisten getötet hat, wenn dies als Kritik von nicht-arabischer Seite vorgebracht wird, und es überzeugt bejahen, wenn andere Araber sich darüber freuen, dass die Hamas auf diesem Weg Juden gedemütigt und dadurch die Ehre der Araber gestärkt hat. Wird die Tötung von Zivlisten hingegen von arabischer Seite kritisiert, wird dem Kritiker hingegen häufig vorgeworfen, ein Verräter etc. zu sein. Ob es zutrifft was er sagt oder nicht, spielt keine Rolle.

RMH

13. Oktober 2023 11:02

Da die Hamas keine Rücksicht auf eigene Opfer nehmen muss, ja im Gegenteil, sogar davon profitiert, wenn Israel möglichst hart zurückschlägt, da damit dann gewährleistet ist, dass auch die nächsten Generationen von Palästinenser hassen, sehe ich Israel in einer fast schon lose-lose- Situation. Man sieht recht deutlich, was für ein Gezeter entsteht, wenn dem Gaza-Streifen der Strom abgedreht wird und man zum Verlassen von einem Teil davon auffordert. Gleichzeitig kommt mit der Brutalität des eigenen Handelns auch der Gegner nicht abhanden und "Appeaser" werden ruhiggestellt. Gab es nicht auch erste Berichte von Siedlern, die in der Westbank mit dem Lynchen begonnen haben? Auch das läuft in die Pläne der Hamas, da damit die "moderateren" Gruppen der P. in der Westbank mit in die Auseinandersetzung gezogen werden, also mit mobilisiert werden. Evtl. schafft es die Hamas auch, dass sich muslim. Nationen engagieren, dann wäre der Plan aufgegangen, aber damit ist eher nicht zu rechnen. Und so sitzt die Führung der Hamas in Doha, lässt es sich gut gehen, während die eigenen Leuten verrecken (kommen ja demographisch genug nach, die gleichfalls hassen werden), dort, wo der Habeck dann gerne Gas einkauft und schon mal den Diener macht. Und an dieser Stelle griff dann auch aus meiner Sicht Gauland in seiner Rede etwas zu kurz (war evtl. auch nicht mehr Zeit). Wenn wir aus moralischen Gründen kein Gas mehr in Russland kaufen, warum buhlt unsere Regierung um Lieferverträge mit Qatar?

Sandstein

13. Oktober 2023 11:05

@kikl
ML beleuchtet den demographischen Hintergrund. Anhand der Kommentare dürfen Sie davon ausgehen, dass hier niemand den Islam vergessen hat. Insofern geht Ihr Kommentar einfach am Thema vorbei.
"Dieser Krieg wird erst enden, wenn wir den metapolitischen Kampf gegen den Islam aufnehmen."
Und wie wollen Sie das tun? Durch Schriften den Islam ausrotten? Ganz schönes Geschwurbel was Sie da hinlegen. Ideologien lassen sich nicht einfach so einstampfen und wenn Sie die Demographie zur Kenntnis nehmen wird es in einigen Jahrzehnten nochmal deutlich mehr Anhänger des Islam gehen, als heute schon. Und zwar weltweit. Wie Sie Ihren "metapolitschen Kampf" führen wollen, können Sie ja einmal skizzieren. Ich bin gespannt! 

Dietrichs Bern

13. Oktober 2023 11:42

@le chasseur: ach so, das habe ich natürlich nicht bedacht. Es geht eigentlich um Solidarität mit ein paar armen Tröpfen, denen man Strom und Wasser abgestellt hat und das Verteilen fernöstlichen Backwerks auf den Straßen hat natürlich nur die Preisung arabischen Bäckerhandwerks als Beweggrund. Wie könnte ich das so missverstehen.

Maiordomus

13. Oktober 2023 12:03

@Sandstein. Gegen eine Religion kann man sinnvollerweise nicht erfolgreich kämpfen. Sehr wohl aber gegen anhängerschaftliche Bewegungen und extremistische Organisationen; ausserdem ist Eroberung durch Masseneinwanderung mit entsprechenden Gesetzen und Massnahmen zu verhindern, wobei aber der Islam nicht eigens genannt werden muss. Die hoch- und bestqualifizierten Einwanderer sind so gut wie nie mehrheitlich Muslime. Auf der anderen Seite gibt es bei der Bekämpfung der Ideologie des westlichen Selbstmordes einschliesslich Klimaglaube, Genderideologie, Abtreibungswahn und familienfeindlichen Extremindividualismus Schnittmengen mit Muslimen, die auf Dauer nicht zu unterschätzen sind; sogar bei der fälligen Trennung zwischen Kirche und Staat kann man sich mit Muslimen verbünden , solange sie nicht in der Mehrheit sind, was wiederum eine Frage der Einwanderungsgesetzgebung ist und der konsequenten Rückschaffung der Kriminellen, wie sie die Schweizer Gesetzgebung per Volksabstimmung verwandte, was aber die Rassismus-Kommission erst neulich wieder als verbal nicht thematisierbar, weil  sonst rassistisch,  bezeichnete. Das Gesetz wird weitgehend nicht gehandhabt, wie bekanntlich auch nicht die angenommene Masseneinwanderungsinitiative, eine Folge u.a. des Justizstaates u. der gewählten Mehrheiten der Richter gemäss ihrem Parteibuch.  
 

Dietrichs Bern

13. Oktober 2023 12:10

@Sandstein: Nun, wir haben ja bereits im Ruhrgebiet gesehen, dass Streitigkeiten unter Einwanderergruppen nur durch einen eingeflogenen Friedensrichter (vorerst) beendet werden konnten, wenn die sich unter einer gemeinsamen Klammer vereinen würden, haben wir wohl Pech, zumal ja stetig weiterer Zustrom erfolgt. Ich denke das die oft kolportierten 300.000 Ausreisepflichtigen auch deshalb noch hier sind, weil niemand gegen diese Masse ankäme. Von daher wundere ich mich schon über die sehr theoretischen Rückführungsfantasien, die auch hier geschildert werden.

kikl

13. Oktober 2023 12:57

@Monika
Sehr schön, davon wusste ich nichts. 
Wir sollten uns wirklich fragen, auf welchem Felde wir dem Islam begegnen wollen. Auf dem Schlachtfeld oder auf dem Feld der Worte?
Auf dem Schlachtfeld hat der Islam einen strategischen Vorteil. Seine Krieger sind zahlreich und haben nichts zu verlieren, weil ihnen das himmlische Bordell im Falle des Todes im Dschihad versprochen ist. Wir Nichtgläubigen haben im Kriege hingegen alles zu verlieren, Christen und Juden dürfen auf ein Leben nach dem Tode hoffen. Auch deswegen suchen Islamisten immer die kriegerische Auseinandersetzung mit dem ideologischen Feind.
Mir fällt auf, dass es gerade Christen sind, die verstanden haben, dass dieser Kampf der Ideen zu führen ist. Vielleicht liegt es daran, dass Christen besonders befähigt sind, das Denken der Muslime zu durchschauen. Denn der Islam ist letztlich aus einer jüdisch/christlichen Häresie entstanden.
 https://www.youtube.com/watch?v=_HLLFGo_xRs&list=PLHjaRUn9mlIREko974_w1F25kl-gcCgrZ
Das Fundament des Islams, der Prophet Mohammed und der Koran, sind Gegenstand historischer Kritik. Dieses Fundmant zerbricht derzeit unter der Last der Kritik.
 

MarkusMagnus

13. Oktober 2023 13:51

Wir können immer noch alle zum Islam konvertieren ;)
Wenn es so weitergeht mache ich es auch. 
Oder es muss jemand vpn uns eine neue Religion gründen.
Keine "Ich halte die andere Backe hin"-Religion, sondern eine der Selbstbehauptung und zur Not auch des Kampfes.
Ich halte die Probleme in Deutschland eher für spiritueller Natur. Keinen Glauben mehr. Oder den Falschen. 
"Gib einem Kämpfer einen Glauben, und seine Stärke wird sich verzehnfachen"
Weiss jetzt nicht vom das Zitat ist. Aber Glaube versetzt bekanntlich Berge.
Die Juden und die auch Araber haben eine  Religion die sie fanatisiert und auch bereit macht sein Leben für Glauben. bzw. Glauben und Volk hinzugeben. Und zur Not auch den Gegner ohne schlechtes Gewissen niederzumachen wenn es sein muss. Sieht man jetzt wieder sehr deutlich.
Und sowas brauchen wir auch. Eine Religion der Selbstbehauptung.
 
 
 
 
 

MarkusMagnus

13. Oktober 2023 14:00

"Seine Krieger sind zahlreich und haben nichts zu verlieren, weil ihnen das himmlische Bordell im Falle des Todes im Dschihad versprochen ist"
@kikl
Ja so kann man es auch ausdrücken :)
Selten so gelacht, den Spruch muss ich mir merken. Der ist gut 
Aber genau das meinte ich. Cäsar schrieb in seinen Buch über den gallischen Krieg, das die Gallier so tapfer sind verdanken sie ihrem Glauben. Sie glaubten an die Wiedergeburt.
Und die Moslems eben ans Paradies und Jungfrauen.
Wir (also ich nicht aber die Meisten im Westen) haben keinen Glauben mehr. Das macht schwach. Keine Selbstbehauptung.
Wie man sieht.
Der Atheismus ist in Wirklichkeit eine Sklaven-Ideologie.
 

Maiordomus

13. Oktober 2023 14:39

@Kiki. Kein Glaube zerbricht unter der Last der Kritik, das gelang z.B. auch der Moralischen Aufrüstung nicht, als sie z.B. den Hinduismus in Indien in Frage stellen wollten, auch das dortige Kastensystem vor bald 70 Jahren; es gelingt auch nicht gegenüber den Wahnvorstellungen der Grünen. Bei genauerem Hinsehen, sage ich als Volkskundler, ist nicht mal der Hexenglaube überwunden, wiewohl im Vergleich zu anderen Wahnideen stark angeschlagen. Le Bon glaubte im Ernst, der Glaube an das Ewige Leben könne via seine Massenpsychologie überwunden werden usw. 

Grobschlosser

13. Oktober 2023 14:58

hervorragende Analyse ! Besten Dank .
 
Grundsätzlich reichen brd Gestze & Ausführungsbestimmungen aus um das Problem Sonnenallee in den Griff zu bekommen ( soziopathische Gefährder , oft mehrfach vorbestraft ; dysfunktionale Familien ; dysfunktionale Schulen in denen Terrorprediger via Händy ihren islamistischen Müll verbreiten usw usw ) - grundsätzlich kann der Staat gegen die Problembürger mit Migrationshintergrund massiv vorgehen - tut er es nicht liegen vermutlich übergeordnete pol. Interessen der rogrünen berliner Rep. vor. 

Monika

13. Oktober 2023 15:32

@Sandstein Natürlich ist eine geistige Auseinandersetzung mit dem Islam nötig. Der Islam tritt in Europa mit einem großen Selbstbewußtsein auf und stellt eine Herausforderung für das Christentum dar. Bisher wurden Konflikte in der geistigen Auseinandersetzung immer wieder vermieden, das Gemeinsame wurde betont. Fakt ist, daß es tiefgreifende Unterschiede zum Judentum und Christentum gibt. Der Islam ist keine vorchristliche Religion und damit keine praeparatio evangelii; er ist eine nachchristliche Religion, die das Judentum und Christentum dezidiert korrigieren und überbieten will. Dadurch ist das Verhältnis zwischen den Religionen von Anfang an konfliktbeladen. ( Wem gehört z.B. der Tempelberg ?) Die Regensburger Rede von Papst Benedikt hat die politische Sprengkraft einer geistigen Auseinandersetzung klar gezeigt. Was die "Ausrottung" des Islam durch Schriften betrifft ? Es ist ein riesiges Tabu in der europäischen und deutschen Theologie, den Koran etwa mit den Methoden der historisch/kritischen Methode zu betrachten. Was würde überhaupt noch von dieser Religion übrig  bleiben ? Ich vermute, eine wirkliche theologische  Auseindersetzung mit dem Islam in Europa hätte eine riesige Sprengkraft. Das kann noch Jahrzehnte, wenn nicht Jahrhunderte dauern.
 

Adler und Drache

13. Oktober 2023 15:32

Ukraine, Kosovo, Gaza, dazu der Konflikt um Taiwan, der heiß zu werden droht - bei mir verfestigt sich der Eindruck, dass im Augenblick alte, über viele Jahre hinweg nur mühsam übertünchte Fronten brutal bereinigt werden. Seltsame Korrelation! Gibt es einen gemeinsamen Grund? Der Hegemon scheint zu schwächeln, die daraus erwachsenden Chancen werden rücksichtslos beim Schopf ergriffen. 

Sandstein

13. Oktober 2023 15:33

@Dietrichs Bern
"Von daher wundere ich mich schon über die sehr theoretischen Rückführungsfantasien, die auch hier geschildert werden."
..ich mich auch!
@Maiordomus
"Gegen eine Religion kann man sinnvollerweise nicht erfolgreich kämpfen. Sehr wohl aber gegen anhängerschaftliche Bewegungen und extremistische Organisationen
Exakt das war mein Punkt. Ich bin aber der Ansicht, dass ein solcher Kampf aus dem Islam heraus gekämpft werden muss - es ist nicht die Sache, Aufgabe oder Verantwortung der Christen oder Juden (oder anderer Religionen).
@Kikl
"Wir Nichtgläubigen haben im Kriege hingegen alles zu verlieren, Christen und Juden dürfen auf ein Leben nach dem Tode hoffen."
Sie argumentieren historisch unsauber und daher falsch. Das Christentum hat im Namen Gottes die halbe (neue) Welt kolonisiert und auch das Schwert in die Levante getragen. "Gott will es", übrigens mit dem Heilsversprechen das ewige Leben zu erlangen, wenn man das Kreuz nimmt. Der Islam ist schlichtweg eine sehr junge Religion und bringt eine andere Mentalität der Glaubensträger, also vor allem der Araber, mit. Sie können gern bei Ihrem Standpunkt bleiben. Dann werden Sie aber Probleme haben, die richtigen Antworten und Lösungen zu finden.

Adler und Drache

13. Oktober 2023 15:59

@kikl
Ich frage mich, wieso das hier bei den metapolitischen Kriegern der Rechten so vollkommen aus dem Blickfeld geraten ist?
Ist es das?
Dieser Krieg wird erst enden, wenn wir den metapolitischen Kampf gegen den Islam aufnehmen.
Was wäre denn die metapolitische Waffe Ihrer Wahl im Kampf gegen den Islam(ismus)? Die von allen Seiten herabbeschworene Göttin "Demokratie", die Nebelgleiche, Unfassbare? Die Menschenrechte? Die Toleranz? - Das alles ist ja genuin politisch, nicht metapolitisch, es hat keine metaphysische Verankerung, weil man im Zuge der "Aufklärung" meinte, diese entsorgen zu können. Zudem wird der Stoff immer dünner, fadenscheiniger. 
Über den Neuheidenfimmel mancher Rechter sollte hier nicht ernsthaft diskutiert werden. Jedem Tierchen sein Plaisierchen! Und das Christentum? Können Sie auch vergessen, es eignet sich nicht als Waffe, auch nicht als metapolitische Waffe, es ist nach einer ganz anderen Logik gestrickt (hier bin ich ausnahmsweise gegen Monika). 
Wie hat Friedrich II. seine Islamisten befriedet? Nicht durch Metapolitik, sondern durch Machtprojektion und Gnade. Dieses historische Beispiel ist es wert, meditiert zu werden! 
 

ChristianB

13. Oktober 2023 18:23

1.
Abermals wir deutsche Politik von Leuten gelenkt, die keine Legitimation dazu haben. Nach Selenskij, jetzt mit dem israel. Botschafter, der die entsprechenden  Bundestagsdebatten überwacht, direkt der Sanhedrin aus dem Gelobten Land. Unter anderem die Anrufung des Holocaust führt dabei zum totalen Shutdown deutscher Interessen und Abwägungen, schließlich sind das ja die meisten Juden die an einem Tag ungekommen sind seit - natürlich dem Holocaust durch - natürlich die Deutschen, die deshalb Ohren, Mund und Augen zu schließen haben vor dem, was den Palästinensern jetzt blüht, wie zuletzt in einer der Talkrunden verkündet. Intern wird die freie Rede / Versammlungsfreiheit wieder mal  drastisch eingeschränkt und somit der Druck erhöht. Den eingewanderten Arabern kann man nicht verübeln, dass sie sich gegen Übergriffigkeiten  wie dem Abführen wegen des Tragens eines Palituches, deutlich wehren. 

ChristianB

13. Oktober 2023 18:23

2.
 
Mir persönlich tut es mittlerweile fast physisch weh, wie hypermoralisch und tabubesetzt hierzulande in den lezten Großdebatten verfahren wurde - in diesem Fall aber geht es aber an den Kerrn des Tabus, der in Amerika, wo diese zentrale Debatte noch nicht strafbesetzt ist und immer mehr Diskursteilnehmer ausscheren aus dem zentralen Mythos des amerikanischen Empires nach dem 2. Weltkrieg, das für fast jedes außenpolitische Abenteuer beschworen wird, wie jetzt gerade wieder durch den US-Außenminister Blinken, der beim Treffen mit Netanyahu erzählte, wie sein Stiefvater gleich drei Lager überstanden hat- Auschwitz, Dachau und Majdanek, um dann dem Kollegen die volle Rückendeckung zu geben, in Missachtung eventueller Interessen der amerikanischen Mehrheitsgesellschaft.Es ist Zeit, die Genese des Holocaust-Narrativs zu entwirren und eingeordnen und dann muss auch -sine ira et studio- nochmal geschaut werden, was Fiktion und was Wahrheit ist. Eine vernünftige Positionierung Deutschlands in den aktuellen Konflikten und auch eine tiefgehende Genesung dieses Landes hängt davon ab - spannende Zeiten.

Hartwig aus LG8

13. Oktober 2023 19:07

""Es sollten sich also all die Rechten, die Gaulands Rede ablehnen oder grundsätzlich zu kritisieren haben, einmal selbst fragen, was sie alles in die AfD an Wünschen und vermeintlichen Positionen hineinprojizieren, die aber noch nie von der AfD in der überwiegenden Mehrheit vertreten wurden und im Ernstfall dann eben einen eigenen Laden aufmachen, statt die Erfolgsmarke AfD ausnutzen zu wollen.""
@RMH
Ich schätze Ihre Kommentare, ausgenommen das "Ukraine-Russland-Thema". Und hier treffen Sie wieder mal den Punkt. 
 

Oberlausitz

13. Oktober 2023 19:20

Zweiter Versuch (stark gekürzt).
@kikl, Monika et al.
Wenn wir hier eine "metapolitische" Auseinandersetzung mit dem Islam anstreben, so dürfen wir nicht die dunklen Seiten unserer angelobten "Freunde" aus Israel ausnehmen. Es empfiehlt sich, gut zuzuhören, was man in gewissen Synagogen (nicht nur in New York) aus den talmudischen Schriften über das zukünftige Schicksal der "Goyim" - Christen, Muslime, alle Arten von "Götzenanbetern" -(nach dem Erscheinen des Messias) herauszieht. Warum ist es hierzulande tabu, dies überhaupt zur Kenntnis zu nehmen?
Auch scheint es ein Kennzeichen aller abrahamitischen Religionen zu sein, monokausale Kurzschlüsse, Schwarzweißdenken, Exklusivität zu bevorzugen, wie sich jetzt auch wieder im ganzen christlichen Abendland zeigt. Überidentifikation mit israelischen Opfern. Mediales Ausblenden der anderen Seite. Ignorieren von Ursachen.

dojon86

13. Oktober 2023 19:21

@Adler und Drache Friedrich der II. hatte keine Islamisten zu integrieren. In seinem Staatsgebiet gab es als religiöse Minderheiten grundsätzlich nur einige wenige Juden (deutlich weniger als im Habsburgereich) und die schlesischen und polnischen Katholiken. Im übrigen konnte der mittelalterliche Katholizismus trotz religiöser Dogmen die das eigentlich verbieten, durchaus mit Erfolg zwangskonvertieren. Die spanischen Moros und auch die Juden unterwarfen sich jetztlich und assimilierten sich in der spanischen Bevölkerung. Auch die Hochkulturen der Anden und Mexikos, deren Bevölkerung nicht ausgerottet wurde, unterwarfen sich dem spanischen Katholizismus. Die Philippinen, ethnisch eigentlich den Malaien verwandt, sind bis heute katholisch. Alles eindrucksvolle Leistungen. Dagegen überließen die religiös gleichgültigen protestantischen Holländer Indonesien dem Islam. Zum langfristigen Schäden des Westens. Freilich, Europa, vorallem dessen Westen hat seine ideologische Fundierung aufgegeben (christliches Abendland) und wird unter anderem auch deshalb scheitern.

kikl

13. Oktober 2023 19:57

@Adler und Drache
"Was wäre denn die metapolitische Waffe Ihrer Wahl im Kampf gegen den Islam(ismus)?"
Ich glaube, die stärkste Waffe gegen Irrsinn ist Vernunft. @Monika hat es begriffen:
Der Koran enthält keine zusammenhängende Erzählung wie die Evangelien; er ist  ein Flickenteppich von Texten. Die Lebensgeschichte Mohammeds erfährt man nicht im Koran.
Statt dessen lassen sich zahllose Narrative aus dem alten und neuen Testament nachweisen sowie aus zusätzlichen Quellen. Die ursprüngliche Schrift ist hochdefektiv, ihre fehlen alle Vokale und zahlreiche Buchstaben sind mehrdeutig, so dass er ohne weiteres unverständlich ist. Das hat zu zahlreichen Fehlinterpretationen geführt.
Wer sich dafür interessiert und französisch spricht, hier ist eine kurze und knackige Geschichte aus dem Koran, die christlichen Ursprungs ist aber von dem Muslimen vollkommen falsch verstanden wurde, sure 97 die Nacht des Schicksals, in der der Koran vermeintlich auf Erden herabgesandt wurde - was im Widerspruch zu dem islamischen Dogma steht, dass der Koran Mohammed im Laufe seines Lebens nacheinander offenbart wurde. 
https://www.youtube.com/watch?v=WAq-oAAeDBE
https://de.wikipedia.org/wiki/Lailat_al-Qadr

kikl

13. Oktober 2023 20:01

Addendum:
Jetzt habe ich doch eine deutschsprachige Fassung dieser Interpretation des Korans gefunden... wie gesagt, der Koran enthält christliche Texte, was den Muslime zum Teil gar nicht bewusst ist - hier also die Weihnachtsgeschichte im Koran:
https://web.archive.org/web/20030513045705/http://www.phil.uni-sb.de/projekte/imprimatur/2003/imp030103.html

Maiordomus

13. Oktober 2023 20:17

Christian B. Bei jenem Narrativ, das Sie meinen, stritt ich mich auch schon mit Debattierern hier, leugne selber null Tote, wäre jedoch der Meinung, dass Abweichungen von der Wahrheit sowohl nach unten wie nach oben bei den Opferzahlen gleich geahndet werden müssten und dass der eine rassistische N-Vorwurf und der andere historische N-Vorwurf im Zusammenhang mit Unwahrheit oder schlicht der Absicht des Fertigmachens mit gleich viel Zuchthaus und Gefängnis  bestraft werden müssten. Übrigens muss man in Israel mit Vorwürfen, wie gegenwärtig ein CDU-Politiker sie um sich wirft, juristisch sehr aufpassen muss, wird im Verleumdungsfall mit Gefängnis unbedingt bestraft. Vielleicht käme man mit der Zeit  sogar auf die Absurdität dieser Art Schuldbekultung. Selber habe ich bei der Weltwoche mindestens schon zehnmal per Blog die Zahl "der 27 Millionen von Deutscher ermordeten Russen" zurückgewiesen, natürlich wirkungslos. Köppel fehlt flächendeckend historisches Wissen über Russland. 

deutscheridentitaerer

13. Oktober 2023 20:34

@Bettinger
Verlinken Sie eins ihrer "offensichtlichen" Gräuel-Videos, die sie dann in ihrem widersprüchlichen Kommentar aber selbst revidieren & als nicht grausam bezeichnen.
 
Meine Güte, es gibt eben verschiedene Videos. Die einen zeigen Kampfhandlungen, die anderen ausufernde Leichenschändungen, Gefangenenmisshandlung und Mobübergriffe. 
@Monika 
Man stelle sich eine solche Prozession in München vor, angeführt von Bischof Reinhard Marx und Heinrich Bedford-Strohm .  Undenkbar.
Also für mich ist das äußerst denkbar,als würden sich die Kirchen bei sowas lumpen lassen.
Ich frage mich viel eher, warum sie so eine Prozession für nötig halten? Nichts für ungut, aber hier in Europa geschehen ständig Verbrechen, die noch mal ein gutes Stück heftiger sind. Googeln Sie mal Lola. Wie wäre es mit einer Prozession für Deutschland? Das ist tatsächlich undenkbar.

deutscheridentitaerer

13. Oktober 2023 20:36

ich glaube, die stärkste Waffe gegen Irrsinn ist Vernunft. @Monika hat es begriffen:
 
Also Leute, das ist doch Quatsch. Der Islam eine geistige Herausforderung?! Wo denn bitte. Er ist eine materielle Herausforderung und sonst nichts. Und auch die gibt es nur wegen unserer eigenen geistig-moralischen Schwäche. Die liegt aber beim besten Willen nicht am Islam.

Oberlausitz

13. Oktober 2023 20:57

Las vorhin bei welt.online: "Niemand in Israel will tote Kinder in Gaza sehen." Mehr als zynisch angesichts der von anderer Seite bestätigten 500 toten Kinder bei den Bombardierungen der letzten Tage.
Hier zeigt sich wieder einmal, wer Herr der Nachrichtenlage ist.
Als alternative Informationsquelle empfehle ich dringend "Al Jazeera". Auch online empfangbar. Bei Twitter (X) immer lesenswert, wenn auch oft etwas zugespitzt: Henrik Palmgren, Lana Lokteff (beide von Red Ice TV). Außerdem: Shadow of Ezra und The GeneralMCNews.

Hartwig aus LG8

13. Oktober 2023 21:03

Dank an M.L für die sachliche und emotionslose Analyse.
Und, geehrter @Gotlandfahrer. Ihnen Dank für einen Beitrag (10:05), den man sich kopiert und in die Zitate-Schublade steckt.

Nemo Obligatur

13. Oktober 2023 21:36

@Maiordomus, Gustav
betr.: Douglas Reed
 
Ihre Gelehrsamkeit und Belesenheit in Ehren. Vor allem die Beiträge von Majordomus lese ich immer mit Interesse und oft mit Gewinne. Sie beide mögen Gründe dafür haben, Douglas Reed anzuführen. Aber Hitler als Agent des Zionismus? Das geht zu weit. Ich denke, Wikipedia ist zumindest in solchen Details halbwegs zuverlässig. Und dazu finden sich in dem zitierten Artikel so viele weitere Punkte, die erkennen lassen, dass Reed nicht alle Tassen im Schrank hatte oder sogar eine böse Absicht verfolgte, dass ich mich weigere, auch nur eine Zeile von dem Mann zu lesen. 
 
Außerdem noch etwas: Der Lauf der Zeit hat der patriotischen Rechten ein so gutes Blatt ausgeteilt wie schon lange nicht mehr. Man sollte sich nicht daher mit abwegigen Sektierern aus längst vergangenen Zeiten beschäftigen, sondern die Trümpfe ausspielen, so gut es geht. Vielleicht ist noch was zu retten für unser altes Europa und unser liebes Vaterland. Hier möchte ich zu guter Letzt doch nochmal ML's Artikel zitieren:
"Uns sollte allerdings weniger bekümmern, was die Einwanderer über Israel denken, sondern wie sie unsere eigene demographische Zusammensetzung verändern."
So ist es.

Taritara

14. Oktober 2023 01:53

Der Konflikt ist alt, gewachsen, festgefahren und nmE moralisch sehr komplex, weshalb sich eine Parteinahme für mich eher schwierig gestaltet. Geschichtlich betrachtet seh ich das Recht eher auf Seiten der Palästinenser. Die AKTUELLE Konfiktführung wird von deren Seite jedoch in unerträglicher Weise begangen. Zivilisten sollten, wenn auch stets indirekte Gegner, so doch niemals Ziel von Gewaltakten sein. Das ist doch, gerade in diesem Konflikt, weitestgehend vermeidbar und ansonsten Teil eines absolut niederträchtige Eskalationskalküls mit Win-Win-Ausgang für die Hamas (s. Kommentariat).
Deutschland sollte sich aus diesem Konflikt zur Gänze raushalten. Keine Unterstützung an irgendwen. Die Situation auf deutschen Straßen wird schwer angemessen zu bewältigen sein. Sie offenbart jedoch vieles, was eigentlich schon wieder zu begrüßen ist.
 

Kurativ

14. Oktober 2023 02:45

Die verschiedenen Aspekte und Interessenlagen dieses Konfliktes werden hier dargestellt. Gerade werden mal wieder überall in hysterischer Weise Flaggen fremder Staaten auf öffentlichen Gebäuden ausgetauscht. Man sollte diesen Zirkus verbieten und wieder ausschließlich deutsche Flaggen auf Deutschen Gebäuden hissen.
Es wundert einen auch, wie der ganze Bundestag völlig durchdreht und Resolutionen verabschiedet, ohne sich über die Folgen im Klaren zu sein: Wenn jetzt zum Beispiel das neue Israel unter New-Bibi Völkermord oder schwere Kriegsverbrechen begeht, dann stehen all die Deppen, die unter dem Eindruck des Isreal-Lügenpresse-Sturmes hier wieder einmal reflexartig handeln, ziemlich blöd da.
Erstaunlich finde ich, dass man in Israel oder in Deutschland bereit ist, Menschenleben zu für geostrategische Ziele zu opfern. Oder auch Demonstrationen in Deutschland zu verbieten, um nicht das Narrativ der "Flüchtlinge" im Rahmen der verschleiernden Propaganda bei der aktuellen Umvolkung zu sichern.

Rheinlaender

14. Oktober 2023 08:18

Diese Äußerungen des ehemaligen israelischen Premierministers Naftali Bennett dürften zum Ausdruck bringen, wie sich eine Mehrheit der jüdischen Israelis den Krieg gegen die Hamas vorstellt.
Den Nahen Osten kann man als eine Sphäre der absoluten, elementaren Feindschaft im Sinne Carl Schmitts wahrnehmen, in der die moralistischen Kriterien, die die politische Kultur Deutschlands prägen, nicht anwendbar sind. 
 

Gnaeus

14. Oktober 2023 08:32

„Israels Verteidigungsminister Joav: "Es wird keinen Strom, keine Lebensmittel und keinen Treibstoff geben." Auch das Wasser will Israel abstellen.“ (euronews)
Diese Aussage stelle man neben den einjährigen Tweet von Frau von der Leyen:
„Russia’s attacks against civilian infrastructure, especially electricity, are war crimes. »
„Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat eine Verstärkung der derzeitigen Angriffe im Gazastreifen angedroht.“ (5. Mai 2023). Inzwischen ist der israelische Geheimdienst eingeschlafen und hat nichts bemerkt? Nicht unmöglich, doch irgendwie schwer zu glauben. Zur Einordnung: Dass die Hamas im geheimen und unerkannt einen massiven Schlag gegen israelisches Militär und Zivilbevölkerung vorbereitet, war bis ca. am 6. Oktober nicht viel mehr als eine Verschwörungstheorie. Nur weil es viele schwachsinnige Theorien gibt, heisst das noch lange nicht, dass es intelligent ist zu glauben, alles was in der Politik passiere würde offen kommuniziert.
Es fragt sich, warum es eine geistige Auseinandersetzung mit dem Islam braucht? „Der Islam“ ist kein Problem für Deutschland. Das Problem ist eine überbordende Einwanderung aus allen Weltgegenden und nicht der Islam als religiöses/intellektuelles System. Auf Deutsche hat dieses Glaubenssystem eine Anziehung die gegen Null tendiert.
Deutsches Interesse = Einwanderungsstopp. Man braucht dafür weder mit islamischen noch mit jüdischen Extremisten zu sympathisieren. 
@Maiordomus Wie viele Russen starben denn? 37 Mio.?

Sandstein

14. Oktober 2023 08:53

@Monika @deutscher
"Also Leute, das ist doch Quatsch. Der Islam eine geistige Herausforderung?! Wo denn bitte. Er ist eine materielle Herausforderung und sonst nichts. Und auch die gibt es nur wegen unserer eigenen geistig-moralischen Schwäche. Die liegt aber beim besten Willen nicht am Islam."
Seh ich nämlich genauso.

Monika

14. Oktober 2023 09:30

@Oberlausitz die "dunkle Seite unserer Freunde" ist mir durchaus bekannt. Ich verweise auf einen Artikel von Judith Wipfler 8/23 "Warnung des Weltkirchenrates-Gewalt gegen Christen in Israel nimmt zu . Inhalt: 2023 kam es allein in Jerusalem zu 90 Übergriffen gegen Christen - von verwüsteten Kirchen, dem Bespucken von Mönchen bis hin zu Brandanschlägen durch extremistische jüdische Jugendliche. (Militante Siedlerjugend Noar Hagvaot).  2019 hatte ich in Bethlehem zwei denkwürdige Begegnungen. Ein Palästinenser lud mich zum Kaffee ein mit der Begründung, er" beneide uns Deutsche um A.H." Ein palästinesischer Christ beklagte sowohl sein Leiden unter jüdischer Herrschaft (seine Eltern waren "umgesiedelt" worden) als  auch unter  muslimischer Dominanz.( Die christliche Geschichte der Palästinenser ist fast ausgelöscht. (siehe 2016 Zerstörung der Überreste einer antiken byzantischen Kirche in Gaza-Stadt durch Hamas, bzw. PA) unter Ignoranz der Weltöffentlichkeit.)Dieser christliche Palästineser war voller Unverständnis darüber, dass wir so viele Moslems nach Deutschland und Europa einreisen lassen. Er verstehe nicht, dass wir uns die Konflikte grundlos  ins Land holen, unter denen die Menschen in Israel leiden. https://de.gatestoneinstitute.org/7847/palaestinenser-christen-geschichte

Gustav

14. Oktober 2023 09:51

@ Nemo Obligatur
"dass Reed nicht alle Tassen im Schrank hatte oder sogar eine böse Absicht verfolgte, dass ich mich weigere, auch nur eine Zeile von dem Mann zu lesen."
Sie wollen einfach nur Recht behalten und an Ihrem Weltbild festhalten. Dabei stützen Sie sich nach wie vor auf einen Artikel bei Wikipedia, verweigern ein eigenständiges überprüfen und denken.
Was schreibt Wikipedia denn über Lichtmess und die Sezzesion? Danach dürften Sie dann hier auch nicht lesen! Lesen Sie bei Reed nur das Kapitel über die Presse, Sie werden sich wundern, wie aktuell die dortigen Schilderungen Ihnen vorkommen werden.
Reed beschreibt und sieht seine Zeit wie heutige Autoren der Sezession, Tumult etc. ihre Zeit und hatte mit ähnlichen Problemen zu kämpfen.
Was glauben Sie, wieviele "Zeitgeistige" die hier Kommentierenden für Irre halten? Haben sie recht? 

Monika

14. Oktober 2023 09:54

Ein Islam, der seine Kritiker mundtot macht (Constantin Schreiber) oder sogar einen Kopf kürzer ( Priester Jacques Hamel, Lehrer Samuel Paty, aktuell: Lehrer Dominique Bernard, der in Arras Frankreich am 10.10.23 abgeschlachtet wurde) gehört nicht zu Deutschland und Europa. Und seine Anhänger auch nicht. Hier wurde und wird die Gefahr durch den Islam lange unterschätzt oder schöngeredet. Aus aufgeklärter europäischer Sicht könnte man sagen, dass man einem Popanz unnötigerweise Macht eingeräumt hat. Denis Diderot (1713-1784) meinte: "Man kann in Mohammed den größten Feind sehen, den die menschliche Vernunft je hatte." Papst Benedikt wagte 2006 in Regensburg eine christliche Verteidigung der Vernunft, was zu einiger Aufregung führte. Nun ja, jetzt sind wir tolerant (tolerare = ertragen, erdulden).  Mal schauen, wie lange wir den Wahnsinn noch ertragen können.

Adler und Drache

14. Oktober 2023 10:15

@deutscheridentitaerer
Der Islam eine geistige Herausforderung?! Wo denn bitte.
In theologischer Hinsicht steht der Islam dem Judentum viel näher als beide dem Christentum: der Monarchianismus, die Gesetzlichkeit, der Materialismus, der stark ausgeprägte identitäre Aspekt. Da ist in der Tat nicht viel Hochgeistiges. 
Das Christentum betrachtete den Islam als Häresie wie andere Häresien, worin allerdings immer noch die Anerkennung eines gemeinsamen Nenners, einer ursprünglichen, aber einseitig aufgegebenen Verwandtschaft liegt. 
 

RMH

14. Oktober 2023 10:33

Der Lauf der Zeit hat der patriotischen Rechten ein so gutes Blatt ausgeteilt wie schon lange nicht mehr. Man sollte sich nicht daher mit abwegigen Sektierern aus längst vergangenen Zeiten beschäftigen, sondern die Trümpfe ausspielen, so gut es geht. Vielleicht ist noch was zu retten für unser altes Europa und unser liebes Vaterland. Hier möchte ich zu guter Letzt doch nochmal ML's Artikel zitieren:"Uns sollte allerdings weniger bekümmern, was die Einwanderer über Israel denken, sondern wie sie unsere eigene demographische Zusammensetzung verändern."So ist es.
@Nemo Obligatur: Das ist ein gutes Schlusswort und ich denke, darauf kann man sich übergreifend einigen. Zusätzlich zu den bereits angelandeten Einwanderern (deren Denken über Israel schon unseren inneren Frieden beeinflussen kann) werden wir bald wieder (Göring-Eckhard dixit) ordentlich "Menschen geschenkt" bekommen, denn der Schlamassel da unten, wird zu kräftigen Zuzug bei uns führen, das wird hier wohl jeder unterschreiben.

deutscheridentitaerer

14. Oktober 2023 10:48

@Monika
 
Noch mal wegen der Prozession, ihr Kommentar sitzt mit immer noch quer. Ich habe die Prozession jetzt gesehen und sie war ästhetisch sehr eindrucksvoll.
Aber insofern sie wirklich "für Israel" war und nicht für "Frieden, gegen Gewalt o.ä." finde ich das doch ziemlich pervers.
Was ist es Sache der Kirche, in einer jahrzehntelangen Blutfehde Partei zu ergreifen? Zumal absehbar war, dass Israel sich bei der Vergeltung nicht zurückhalten wird. 
 
Ich bin in diesem Konflikt wirklich völlig neutral - beide Seiten befinden sich im Recht (sowas gibt es). Es gibt hier keine an sich böse Seite. Jede Parteinahme eines Unbeteiligten ist daher irgendwo verwerflich, weil sie das gute Recht der jeweils anderen Seite negiert. 

Monika

14. Oktober 2023 10:49

@Adler und Drache
Die letzte ernsthafte Auseinandersetzung auf "metapolitischer", besser theologischer Ebene mit dem Islam findet sich in der Regensburger Rede von Papst Benedikt von 2006 ( Den Text findet man im internet). Diese Rede ist aus Gründen der Toleranz (hüstel) viel zu wenig beachtet und rezipiert worden. Möglicherweise wird sie in einigen Jahren oder Jahrzehnten eine große Bedeutung erlangen. Kaiser Manuell II argumentiert gegen die Glaubensverbreitung durch Gewalt, die im Widerspruch zum Wesen Gottes stehe. "Gott hat kein Gefallen am Blut" und nicht vernunftgemäß zu handeln, ist dem Wesen Gottes zuwider." ..."für die moslemische Lehre ist Gott absolut transzendent. Sein Wille ist an keine unserer Kategorien gebunden und sei es die der Vernünftigkeit. Der islamische Gott ist nicht durch sein eigenes Wort gehalten. Nichts verpflichtet ihn dazu, uns die Wahrheit zu offenbaren....Dies macht den ent-scheidenden Unterschied der beiden Religionen aus. In Zeiten der Toleranz und Gefühligkeit ist die Vernunft auf der Strecke geblieben. Wenn aber eine vernünftige Auseindersetzung nicht mehr möglich ist, kommt es leider immer wieder zur Gewalt. 
 
I
 

Dietrichs Bern

14. Oktober 2023 11:12

Bei all den Diskussionen hier rund um den Islam, werden gerade auch für Deutschland und Europa wichtige Faktoren außer acht gelassen. Israel ist aus der Wüste heraus ein modernes, innovatives Land mit starker Wirtschaft geworden. Die Milliarden die den sog. Palästinensern zu Verfügung gestellt worden sind, haben sich einige wenige eingesackt. Der Islam ist - wo er nicht gerade Bodenschätze hat- die Religion des Analphabetismus und der Armut. Und das importieren wir. 

MarkusMagnus

14. Oktober 2023 12:21

Das sollten man denen immer wieder vorhalten:
https://www.welt.de/politik/deutschland/article140437854/Deutschland-darf-keine-Fluechtlinge-ablehnen.html
Interessant. Wir dürfen niemals vergessen wer hier die Masseneinwanderung forciert hat. 
Keine Solidarität mit denen. Sollen sie ihre Suppe selbst auslöffeln die sie sich eingebrockt haben. 
Heuchler!
 

ChristianB

14. Oktober 2023 12:26

@Monika
Das stimmt wohl, dass Benedikt XVI. hier Bedenkenswertes gesagt hat, aber es war einfach die falsche Rede. Als Zeitzeuge der Niederlage Deutschlands, der einschneidenden Re-Education, sowie der Implementierung eines immer rigoroser werdenden Schuld-Narrativs, hätte er sich in dieser Angelegenheit an seine deutschen Landsleute wenden sollen und sie aus der Babylonischen Gefangenschaft des amerikanischn Imperiums führen können, so wie Joh.Paul.II für Polen im Verhältnis zum kommunistschen Machtblock es versucht und z.T.  vermocht hat. Ein mutiger Papst hätte es ja darauf ankommen lassen können, festgenommen zu werden, weil er etwa sagt: "Wenn ihr euch schuldig fühlt, geht zur Beichte, aber bitte fühlt euch nicht schuldig, weil der Vater 1943 mal 50km an Auschwitz vorbeigefahren ist." - frei nach dem Motto "Qui mange le pape, meurt". 
Am Ende hat ihn das Thema dann sowieso eingeholt als Bisch.Williamson nach der Wiederaufnahme der Piusbrüder vor der Kamera in die Falle gelockt wurde mit der "Leugnung" etc. Und schlussendlich war BXVI zwar unbequem genug um gegangen zu werden, aber irgendwie doch gescheitert.
Der Islam ist hier tatsächlich eine Häresie, während die "älteren Brüder im Glauben" eine offen dargelegte Gegenreligion (s.z.B. Lebensschutz) vorantreiben.

Le Chasseur

14. Oktober 2023 13:09

@Kurativ"Es wundert einen auch, wie der ganze Bundestag völlig durchdreht und Resolutionen verabschiedet, ohne sich über die Folgen im Klaren zu sein: Wenn jetzt zum Beispiel das neue Israel unter New-Bibi Völkermord oder schwere Kriegsverbrechen begeht, dann stehen all die Deppen, die unter dem Eindruck des Isreal-Lügenpresse-Sturmes hier wieder einmal reflexartig handeln, ziemlich blöd da."
Wieso? In Deutschland steht man doch nicht blöd da, wenn man die USA und Israel bei ihren Kriegsverbrechen unterstützt. Steht Gerhard Schröder blöd da, weil er sich an der völkerrechtswidrigen und verbrecherischen Bombardierung Jugoslawiens beteiligt hat? Nein, Schröder steht blöd da, weil er sich nicht an der verlogenen Hetze gegen Putin beteiligen will.

Gotlandfahrer

14. Oktober 2023 13:48

Werter @Dierichs Bern:
Spannend. Toll, was Israel so alles hinbekommen hat, da um das Wüstendorf Jerusalem herum.  Ja, da sind wohl einige Milliarden verschwunden. Soll vorkommen, aber manchmal will man es ja gar nicht so genau wissen, wenn es der richtigen Sache dient.
Und warum importieren "wir" das? 

Gracchus

14. Oktober 2023 13:50

Übel, was sich da abspielt. Mehr als Trivialitäten fallen mir nicht ein. In einem solchen Konflikt ist keine Seite ganz im Recht. Aber es erscheint mir unmöglich, mich auf die Seite der Hamas und ihrer Unterstützer zu schlagen.  
Dass Israel Teil der deutschen Staatsräson sei, ist in meinen Augen Unsinn. Der Satz stammt ja auch von Merkel. Staatsräson sollte sein, deutsche Bürger auszufliegen und hier lebende Menschen zu schützen. 
Mein Eindruck: Viele Linke und Muslime treffen sich in dauerbeleidigter Selbstviktimisierung. Im offiziösen linken Opferranking rangieren lebende Juden längst auf der Täterseite.

Gracchus

14. Oktober 2023 14:03

Der politische Islam erscheint auf derselben Stufe wie der "Werteweseten".
Die monotheistischen Religionen sind verwandt, aber - wie man aus der Bibel weiß - sorgt Verwandtschaft für Rivalität. Theologisch erscheint der Islam wie ein Zurückdrehen des Christentums zum "alten" Judentum. Das Schriftprinzip wird verschärft, das Prinzip der Sohnschaft abgelehnt.
Umso erstaunlicher, dass sich eine islamische Esoterik herausgebildet hat. Vertreter des jeweils mystischen Zweigs einer Religion erkennen einander und können sich begegnen (ohne sich an die Gurgel zu gehen).

Dietrichs Bern

14. Oktober 2023 14:31

@Lieber @Gotlandfahrer, ist doch gar nicht so schwer. Was genau verstehen Sie nicht? Israel macht aus einem Sandhaufen eine lebenswerte Region, Araber machen aus Milliarden unserer Steuergelder einen Sandhaufen. Und als Dank für unsere Steuergelder senden sie uns auf unseren Straßen herzliche Verachtung. Und eigentlich ist das auch alles was die wirklich beherrschen.

RMH

14. Oktober 2023 14:36

"Theologisch erscheint der Islam wie ein Zurückdrehen des Christentums zum "alten" Judentum. Das Schriftprinzip wird verschärft, das Prinzip der Sohnschaft abgelehnt."
Der Islam hält sich - grob eingeschätzt - an die noachidischen Gebote und ist damit aus jüdischer Sicht eindeutig akzeptabler, als das Christentum mit seinem dreieinigen Gott, den Bildern in den Kirchen und seinen kaum vorhandenen Speisegeboten. Wenn es da nicht die Ausfälle des Propheten gegen Juden gäbe, sollten beide natürlichweise gegen das Christentum zusammenstehen. Es ist aber faktisch oft anders. Ich denke, beim Konflikt im nahen Osten ist die Religion nicht der wahre Kern oder der alleinige Treiber, sie wird aber - wie jede Weltanschauung oder Religion - zu geisten Aufrüstung der Akteure und der Bevölkerung ge- oder missbraucht (je nach Sichtweise). Das Ding ist vor vielen Jahrhunderten breits entglitten. Es fehlt sehr schwer, aktuell Optimismus zu entwickeln und zu verbreiten. Da Israel intern gespalten ist und sich deren Orthodoxe vor dem Wehrdienst drücken (das wird das weltliche Israel nicht mehr lange mitmachen), sehe ich trotz aktuellem militärisch-technischem Vorteil von Israel langfristig Israel im Nachteil. Würde lieber Juden/Isralis als Flüchtlinge in Europa haben, als Palästinenser. Aber dazu wird es nicht kommen, vorher fliegt die Welt in die Luft. Womit "Armageddon" doch in den Bereich des Wahrscheinlichen zu kommen scheint.

Nemo Obligatur

14. Oktober 2023 14:48

@ Gustav
"Sie wollen einfach nur Recht behalten und an Ihrem Weltbild festhalten. Dabei stützen Sie sich nach wie vor auf einen Artikel bei Wikipedia, verweigern ein eigenständiges überprüfen und denken."
Ich lese keine Bücher von Holocaustleugnern. Ende der Durchsage.

Monika

14. Oktober 2023 15:33

@Markus Magnus Artikel "Deutschland darf keine Flüchtlinge ablehnen" weil, so heißt es  in dem Beitrag "es Unheil über andere gebracht habe und bei vielen Ländern in der Schuld stehe." Es ist nicht nur zu fragen, wer die Masseneinwanderung forciert und warum, sondern auch, wer Verursacher von Massenfluchten  ist. Wenn jetzt, wie der Ratspräsident der EU, Michel, meint, ein neuer Gazaflüchtlingsstrom drohe, dann kann es nur heißen wie der Titel von Klaus Rüdiger Mais Beitrag( in tichy 14.10.23) "Schließen sie die Grenzen, Herr Bundeskanzler". So, wie es aussieht, will niemand die Geflüchteten haben. Das erinnert doch sehr an die Konferenz von Evian (siehe wikipedia) . Da heißt es: "Die Aufnahmebereitschaft der meisten Länder hielt sich in engen Grenzen. So erklärten mehrere Konferenzteilnehmer, ihr Land sei grundsätzlich kein Einwanderungsland ". Das liest sich streckenweise wie eine Blaupause. Nur deutet das eher auf ein deutsches Ende hin.

heinrichbrueck

14. Oktober 2023 15:38

Die zielgewünschte Vernünftigkeit richtig interpretiert: Istanbul hätte erkennen müssen, nicht existieren zu dürfen; weil der byzantinische Kaiser von Konstantinopel, das Wesen Gottes wahrheitsgetreu formulierte. Man sollte aufhören, die Wahrheit in die Zukunft zu verlegen. Es ist aber auch möglich, den Strick mitzubringen, an dem man aufgeknöpft werden kann. Wie auch immer, der Islam ist nicht das Hauptproblem. Ich verstehe das Ziel nicht. Sollen sich die Moslems der Bibel anschließen? Soll die weltweite Gewalt aufhören? 

Monika

14. Oktober 2023 15:48

@MarkusMagnus Na, so ganz zufrieden scheint Josef Schuster nicht mit seiner Aufforderung von 2015 zu sein. In der heutigen BILD lautet sein Gastbeitrag, in dem er den Judenhass in einigen arabischen Milieus in Deutschland anprangert: "Die Barbaren sind unter uns". 

monchichi

14. Oktober 2023 15:50

Wenn, wie im Text angedeutet, Netanjahu diesen Angriff kommen sah und zuließ, dann läge er mehr Wert auf den langfristigen Machtanspruch Israels als auf seinen eigenen, denn rein politisch gesehen wird ihm dieser Hamas-Angriff den "Kopf kosten". Daran sieht man schon, es ginge dann um mehr, um Tieferliegendes. Die hier handelnden Protagonisten hätten den Landanspruch oder eine politische Agenda nur wenig in Kopf. Der Landanspruch wäre nur die natürlich Konsequenz des eigentlichen Kodex oder Motivs. Fast schon Kollateralschaden oder eine willkommene Abwechslung. Es ginge darum, von welcher Religion, welchem Gedankengut, welcher Moral, welcher Identität diese Welt in den nächsten Jahrhunderten geprägt sein soll. Vor allem von Seiten des radikalen Islam. Es ginge um bereits stattgefundene und zukünftige Prägung und wie diese geartet sein sollte. Das sagte uns vor allem eins: Ihre Motive wären stark, denn sie sprächen von, und verteidigten das jeweilige Identitätsverständnis, das diese Menschen von sich selbst haben und um jeden Preis determinieren wollten. Und das sagte uns, der Motor, den diese Menschen in sich trügen und mitbrächten, wäre zu stark um ignoriert zu werden. Es ginge nicht um Land, es ginge nicht einmal mehr um ein spezifisch gutes Leben, es ginge darum, zu verfügen, über den Schöpfungsanspruch und was damit dann zu errichten sei. 

Gustav

14. Oktober 2023 16:06

@ Dietrichs Bern
"Der Islam ist - wo er nicht gerade Bodenschätze hat- die Religion des Analphabetismus und der Armut. Und das importieren wir."
@Gotlandfahrer@ Dietrichs Bern
"Und warum importieren "wir" das?"
„Ich denke, daß es ein Wiederaufleben des Antisemitismus gibt, weil Europa zu diesem Zeitpunkt noch nicht gelernt hat, multikulturell zu sein, und ich denke, wir werden ein Teil der Geburtswehen dieser Umwandlung sein, die stattfinden muß. Europa wird nicht die monolithischen Gesellschaften sein wie sie es einst im letzten Jahrhundert waren. Juden werden im Zentrum dessen stehen. Es ist eine riesige Umwandlung für Europa. Sie gehen jetzt in einen multikulturellen Modus über, und man wird einen Groll gegen die Juden haben wegen unserer führenden Rolle, aber ohne diese Führungsrolle und ohne diese Umwandlung wird Europa nicht überleben.“
Barbara Lerner-Spectre, die Gründerin von Paideia – The European Institute for Jewish Studies in Sweden 

Gustav

14. Oktober 2023 16:25

Sagt Abdel-Samed: „Die deutsche Angst ist eine Angst vor Veränderung.  Hier ist so lange nichts passiert, dass die Menschen die statische Gesellschaft für das Maß aller Dinge halten. Broder: Da geh ich mit. Das ist auch meine einzige Kritik an Thilo Sarrazin, dass er auf dieser Panikwelle mitschwimmt. Deutschland schafft sich ab. Na und? Gesellschaften schaffen sich öfter mal ab und nicht zwangsläufig zu ihrem Nachteil.“
Ach so? Nun, Herr Broder, wenn das so ist, dann kann ich mit der perfekten Lösung für den Nahostkonflikt aufwarten, nämlich der Ein-Staat-Lösung: Israel annektiert den Gazastreifen und das Westjordanland und gewährt all dessen Bewohnern das volle israelische Bürgerrecht, selbstverständlich einschließlich des Wahlrechts und des Rechts auf freie Niederlassung im gesamten Staatsgebiet. Wetten, dass die Palästinenser begeistert wären?
Damit würde Israel sich zwar abschaffen, jedenfalls als jüdischer Staat.
Na und? Gesellschaften schaffen sich öfter mal ab. Nicht wahr?
https://korrektheiten.com/2011/03/10/deutschland-schafft-sich-ab-broder-na-und/

kikl

14. Oktober 2023 16:54

Schön, dass sich doch eine Diskussion um den Islam hier ergeben hat. Denn die geistige Auseinandersetzung mit dem Islam ist aus meiner Sicht der Schlüssel dafür, dass Deutschland und Europa als abendländische Staaten überleben können. Auf dem Schlachtfeld und im Kreißsaal wird der Islam langfristig obsiegen, ...
Dass die Ursprünge des Islams ganz eng mit dem Christentum verwoben sind, erkennt man beispielweise daran, dass der Felsendom in Jerusalem fälschlicherweise als muslimisches Gotteshaus gedeutet wird. Die erhaltene Inschrift im Inneren weist das Gebäude als Kirche eines antitrinitatischen Christentums aus, das lange nicht mehr existiert. Der Erbauer Abd al Malik - was auf Deutsch "Knecht des Königs" bedeutet - welchem König dient dieser König? - hat eine Inschrift hinterlassen, die eine eigenartige Christologie enthält. 
https://odysee.com/@thomasalexander:f/the-origins-of-islam-4.2-a-new-religion:f

Valjean72

14. Oktober 2023 18:09

„Morris hat damit natürlich völlig Recht. Die Zionisten hätten 1948 ebenso dauerhafte Tatsachen schaffen können, wie es anderswo mit der Vertreibung der Deutschen aus dem Osten nach 1945 geschehen ist. Aber sie sind auf halbem Weg stehengeblieben.“
---
 
Ich sehe das anders. Die Kolonialmächte zogen die Grenzen in Afrika und im nahen Osten bewusst mit dem Lineal gezielt durch angestammte ethnische Bevölkerungsgruppen hindurch, um dadurch die Möglichkeit permanenter, latent schwelender Konfliktherde zu schaffen, die bei Bedarf angefeuert werden können (divide et impera).
 
Darüber hinaus benötigen mE Zionisten das Phänomen des Antisemitismus, um darüber moralisches Kapital zu generieren, welches alsdann in politisches & finanzielles Kapital umgemünzt werden kann.
 
Ohne arabische Bedrohung keine Empathiewellen westlich-christlicher Solidarität und ohne arabischen Terror keine Zustimmung westlicher Demokratien zu knallharten bis rücksichtslosen Militäroperationen der israelischen Armee.

Valjean72

14. Oktober 2023 18:33

Die FAZ veröffentlichte 1994 einen Artikel in Zusammenhang mit dem von Baruch Goldstein in Hebron begangenen Attentat:
 
-- [ZITAT] ---
Was von Ungläubigen zu halten ist, brachte der Gründer der Sekte, Rabbi Schneur Salman aus Ljadi, auf folgende Formel:
"Die Seelen der Gojim sind von ganz anderer,  minderer Art. Alle Juden sind von Natur gut, alle Gojim von Natur böse. Die Juden sind die Krone der Schöpfung, die Gojim ihr Abschaum."
Es ist das gleiche Weltbild, das auch Baruch Goldstein zu seiner Untat trieb.
 -- [ZITATENDE] --
(Quelle: FAZ „Massenmord im Namen Gottes“; 11.03.1994)

Dietrichs Bern

14. Oktober 2023 19:25

@Gustav: Warum wir "das" importieren, dafür gibt es viele Gründe und machtvolle Einzelinteressen. Vom Un-Mugrationspakt, bis zu Grünen die dieses Land schlicht auflösen wollen und - dumm wie die SPD- sich neue Wähler versprechen. Dazu sind Golfstaaten nicht daran interessiert Analphaten, die die eigenen Gesellschaftern belasten, aufzunehmen sondern, teilweise religiös motiviert, wahabitischen Islam zu exportieren. Einzelne Wirtschaftskreise - ebenfalls dumm wie die SPD versprechen sich billige Arbeitskräfte oder Konsumenten, und Lebensgefährten von Politikern und die Kirche verdienen schlicht Geld mit Einschleusungen. Übrigens: Eine einseitig mulimische Zuwanderung kannst nicht in einer multikulturellen Gesellschaft münsen.

FraAimerich

14. Oktober 2023 19:47

@kikl
Daß jede zünftige Religion sich über ihre eigenen Urspünge und Überlieferungen nach Bedarf oder aus Selbstvergessenheit täuscht, ist nun mal so. Was ließe sich hier alles über das Christentum anführen, den heidenchristlichen Katholizismus gar. Die Verwechslung/Vermengung von Exoterik und Esoterik gehört dabei geradezu zum guten Ton und bedingt in unendlicher Vielfalt auch den Unterschied zwischen trinitarischen Christen und Muslimen (ggf. auch Arianern; es gab sogar mal den ausgefallenen Versuch, die islamische Auffassung des Parakleten auf die gotische Bibelübersetzung des Wulfilas zurückzuführen).
Bereits der Erlanger Theologe und Islamwissenschaftler Günter Lüling vermutete einen gemeinsamen Ursprung von Ur-Christen und Ur-Koran. Und zwar in jenen im Alten Testament angedeuteten, von Alt-Israel und seinen Popheten erbittert bekämpften "Höhenkulten". Beiläufig erhellte er die heute vorherrschenden verschrobenen Auffassungen rund um die "Paradiesjungfrauen" in den "Weinbergen des Herren", den sog. Huris, nach syro-aramäischer Lesart schlicht "Weintrauben" (vgl. Über den Ur-Qur'an, 1974). Anfang der 80er erläuterte Lüling "Das Passahopfer als Initiationsritus zu Blutrache und Heiligem Krieg". Aber das erreicht keine Gläubigen, schon gar keine Fanatiker, läßt sich hier nicht sinnvoll diskutieren oder gar metapolitisch verwerten.

Adler und Drache

14. Oktober 2023 21:04

Um die Sache mal von einer anderen Seite zu betrachten: 1098 wurde mit der Grafschaft Edessa die erste außereuropäische Kolonie des Abendlands gegründet. Nach einer wechselvollen Geschichte ist Israel nun die letzte Kolonie europäischen Ursprungs, eigenartigerweise im selben Großraum verortet wie die erste ... 
 

Le Chasseur

14. Oktober 2023 21:48

@Adler und Drache
"Nach einer wechselvollen Geschichte ist Israel nun die letzte Kolonie europäischen Ursprungs"
Und was ist mit den USA?

deutscheridentitaerer

14. Oktober 2023 23:07

"Damit man mal einen Eindruck bekommt, womit wir es hier zu tun haben, womit sich die Regierung der BRD solidarisch erklärt: (...)"
 
Diese Art von Empörung finde ich nicht weniger lächerlich, als die Israelhysterie der anderen Seite. Was dachten Sie denn über Araber, Afghanen etc. nach Batanclan, nach Köln? Dachten Sie da immer schön feinsäuberlich hinzu: "ja das waren Schweine, aber die sind nicht alle so! Nationalität der Täter: Arschloch!"?
 

RMH

14. Oktober 2023 23:25

"Damit man mal einen Eindruck bekommt, womit wir es hier zu tun haben, womit sich die Regierung der BRD solidarisch erklärt:“These animals can no longer live.” Ezra Yachin, a 95-year-old Israeli army reservist, is seen inciting “every Jew with a weapon” to kill Palestinians and “erase the memory of them” https://twitter.com/MiddleEastEye/status/1712918166437806294"
@Le Chasseur,
warum ereifern Sie sich und ergreifen einseitig Partei? Solche ... gibt es auf beiden Seiten zu Hauf, deshalb ist ja auch kein Konflikt, der mit keinem Militärschlag endgültig lösbar ist. Jede Seite braucht die eigene Opfer, damit es in die Verlängerung bis in die x-te Generation geht. 

Sandstein

14. Oktober 2023 23:39

@adler und drache und alle anderen
spannender Punkt. Danke für diesen Einwurf, wirkt auf den ersten Blick nebensächlich aber wiegesagt: guter Punkt!
Und Leute: wenn dieser Kommentarstrang kein Beweis ist, weiß ich auch nicht. Die Rechte lebt und ich glaube, wir alle brauchen mehr Lichtmesz. Danke für diesen Artikel und auch danke an alle, die sich hier beteiligt haben. Einfach ein Gewinn, und so sollte die Sezession auch sein. Liebs hier!

RMH

14. Oktober 2023 23:49

1098 wurde mit der Grafschaft Edessa die erste außereuropäische Kolonie des Abendlands gegründet.
@Adler und Drache,
das war keine Kolonie, dass war das heilige Land. Um sich auch nur einen Ansatz von Vorstellung machen zu können, welche Heiligkeit in diesem gesehen wurde, darf an den Text des mittlerweile x-fach erneut (leider oft auch schlecht) vertonten "Palästinaliedes" von Walther von der Vogelweide (ich habe erst eine Blume und eine Handvoll Vogelfutter im Lusamgärtchen in Würzburg niedergelegt ) erinnert werden. Das Scheitern der Kreuzritter, ihr Fehler, im vierten Kreuzug Konstantinopel zu plündern und damit Byzanz langfristig zu schwächen, war eine der Saaten, für den heutigen Unfrieden in der Region. Gleichzeitig ist der Umstand, dass länger Kreuzfahrer im heiligen Land sich hielten, als bislang Israel und am Ende doch untergingen, Ansporn für die Araber, den Kampf auf lange Sicht zu führen. Wer einmal nach Bouillon in Belgien kommt, sollte sich die Stammburg von Gottfried ansehen (sehenswert).

Franz Bettinger

15. Oktober 2023 00:24

@Nemo O: Ich habe die Theorien von Astrologen, Chem-Trailern, HARP-ern, Darwinisten, WEF-lern, Reptiloid- und 9/11-Gläubigen studiert, und ich weiß deshalb (aber erst jetzt nach dem Studium) was ich von soclhen Thesen zu halten habe. Ich habe mir die Ansichten von Religiösen vom Christ zum Hindu angehört mit demselben erhellenden Ergebnis. Ich habe mir aber auch Montagnier (zu AIDS), Mullis (zu PCR) und Lanka (zu Viren) angehört, und übrigens auch Mein Kampf (wenig empfehlenswert) gelesen sowie die Revisionisten. - Man muss sich die Mühe machen! Es geht nicht anders, sonst werfen wir uns bald wieder erneut vor goldene Kälber in den Staub und verbrennen Hexen "for the greater good", zum Wohle des Ganzen, der Menschheit. 

nietzschikus

15. Oktober 2023 01:15

@ Valjean72, es gibt einen direkten Zusammenhang von Baruch Goldstein zur heutigen Regierung über Ben-Gvir, der Minister für nationale Sicherheit. Dieser hatte im Wohnzimmer lange Zeit ein Porträt von Goldstein aufgehängt. Wir haben einen Minister für nationale Sicherheit, der sozusagen ein Porträt von Andres Breivik stolz präsentiert.Selbst ein Charlie Kirk, Israel-Fan und Gatekeeping-Rechter bezweifelt sogar den Hergang und hat das gut zusammengefasst. Kurzes Video, das sich lohnt.Nur einmal zur Plausibilität, der nächste Militärflughafen, u.a. bestückt mit Apache-Kampfhubschraubern und Black-Hawks ist keine 30km von den Durchbrüchen an der "Grenze" entfernt. Aber die Hamas kann einfach eindringen, bis in die Siedlungen und ein Konzert rennen / laufen, wobei sie dies live-streamed und für mehrere Stunden dort aktiv wüten kann. Gut, mit dem Fahrrad braucht man bis zu diesen Gebieten von Jerusalem knapp 6-7h. Aber dachte eigentlich, dass die IDF da andere Mittel gesponsort bekommt. Zumal die nächsten Basen nur wenige Kilometer entfernt sind. Auch gibt es überall Erschütterungssensoren und dergleichen. 

Oberlausitz

15. Oktober 2023 01:21

Jetzt wird's gruselig. Auch die Kirchen scheinen vor lauter Israelsolidarität jeden Rest ihres "inneren Kompaß" zu verlieren, wie vorhin beim "Wort zum Sonntag" zu beobachten war. Wolfgang Beck, Hildesheim (wahrscheinlich SJ, da ausgebildet an der TH Sankt Georgen zu Frankfurt) sprach: Es dürfe jetzt nicht darum gehen, "für Verständnis und Versöhnung zu werben". Kein "gespieltes Bemühen um eine ausgeglichene Position" sei angesagt. Nein, nur das "klare Bekenntnis zu Israel". Angesichts der Opfer - und er erwähnt penetrant nur die Opfer der einen Seite. Jetzt gehe es um "notwendige Einseitigkeit", denn, so der Theologe, auch "Gott ist einseitig, nicht neutral". Usw. (Zu hören und nachzulesen bei "Das Erste. Wort zum Sonntag")
Nein, liebe @Monika, ich möchte weder Kardinal Marx, noch Bedford-Strohm demonstrieren sehen. Da kommt sicher auch wieder nur solches Stroh heraus.

kikl

15. Oktober 2023 07:16

@FraAimerich
"Aber das erreicht keine Gläubigen, schon gar keine Fanatiker,.."
Dass diese Informationen die Gläubigen erreichen, ist genau die Aufgabe der Metapolitik. Günter Lüling wurde für seine häretischen Ansichten sogar von deutschen Universitäten verband. So lange reichte schon damals der Arm des Islams. Aber seine Doktorarbeit wurde ins Englische übersetzt und ist mittlerweile weltweit beachtet.
Die islamischen Institutionen versuchen gerade jede rationale Kritik an den islamischen Glaubensbekenntnissen zu unterbinden, weil sie darum wissen, welche Gefahr davon für sie ausgeht. Dazu fahren sie eine Doppelstrategie. Jeder, der es wagt, kritische Worte zu erheben, wird zum einen als geisteskrank bzw. "islamophob" diskreditiert und zum anderen mit dem Leben bedroht. Wenn von der Kritik keine Gefahr ausginge, dann würden die islamischen Gemeinden diese Strategien nicht fahren.
Mittlerweile ist relativ klar, dass der Gründer des Islams, Mohammed, eine historische Fiktion ist. Die rechtgeleiteten Khalifen - seine Nachfolger - ebenso und der erste historisch nachweisbare "islamische Khalif", Muawija, ein Christ war. Mohammed (der Gepriesene!) war ursprünglich ein Titel, mit dem Jesus gemeint war. Dafür gibt es handfeste Beweise, Münzen, Inschriften...

Für diesen Beitrag ist die Diskussion geschlossen.