Streit um Israel – Teil 3: Abramovych antwortet Lichtmesz

Nach dem Auftakt des Briefwechsels "Streit um Israel" und der ersten ausführlichen Antwort von Martin Lichtmesz, folgt nun eine Stellungnahme von Artur Abramovych. Lichtmesz wird noch einmal antworten.

4. Abra­mo­vych an Lichtmesz

Frei­burg, 27. 10. 2023

Lie­ber Herr Lichtmesz!

Zunächst zu Ihren Aus­füh­run­gen über das ame­ri­ka­ni­sche Dia­spo­ra­ju­den­tum nur eines: mich hat dar­an ins­be­son­de­re frap­piert, dass Sie die­ses offen­kun­dig ein­ge­hend stu­diert haben, ohne aller­dings aus Ihren Stu­di­en die ent­spre­chen­den Schlüs­se zie­hen zu können.

Denn jüdi­sche Glo­ba­lis­ten wie der von Ihnen zitier­te Jona­than Weis­man wer­den selbst­ver­ständ­lich nicht offen beken­nen, das Juden­tum „auf­lö­sen“ zu wol­len, son­dern im Gegen­teil behaup­ten, dem wah­ren Juden­tum, sei­ner Quint­essenz gera­de­zu, gerecht zu wer­den mit­tels der­ar­ti­ger, von Ihnen zitier­ter Uto­pien über offe­ne Gren­zen und fal­len­de Mauern.

Die­se Dia­spo­ris­ten glau­ben, das Juden­tum sei die Min­der­heit par excel­lence, der Inbe­griff des Entor­te­ten. Es hät­te Ihnen klar­wer­den sol­len, dass das, was Dia­spo­ris­ten für jüdi­sche Iden­ti­tät hal­ten, die Zer­set­zung an sich ist, die „Auf­lö­sung aller Din­ge“ (um den Buch­ti­tel eines von Ihnen geschätz­ten Autors zu zitie­ren), und herz­lich wenig zu tun hat mit dem, was uns ein auch nur ober­fläch­li­cher Blick ins Alte Tes­ta­ment leh­ren wür­de. Sie schei­nen die­sen Umstand zu leug­nen und den Dia­spo­ris­ten eben­so viel Berech­ti­gung zuzu­spre­chen wie den Natio­nal­ju­den, um Ihr reich­lich obso­le­tes Bild vom Juden­tum auf­recht erhal­ten zu können.

Unbe­grün­det blei­ben auch Ihre Unter­stel­lun­gen, der Staat Isra­el pro­fi­tie­re vom deut­schen „Schuld­kult“ mit all sei­nen Erschei­nun­gen wie der Dif­fa­mie­rung der Deut­schen als Täter­na­ti­on par excel­lence. Im Gegen­teil betont die (ton­an­ge­ben­de) poli­ti­sche Rech­te in Isra­el, dass der Sho­ah weni­ger poli­ti­sche Bedeu­tung bei­gemes­sen wer­den soll­te; der Bru­der von Ben­ya­min Net­an­ya­hu, Iddo, rief etwa dazu auf, Staats­gäs­te nicht mehr nach Yad Vas­hem zu bringen.

Von die­sem Umstand zeu­gen eben­so die exzel­len­ten Bezie­hun­gen Isra­els zur unga­ri­schen Regie­rung, wel­cher von­sei­ten der poli­ti­schen Lin­ken West­eu­ro­pas „Rela­ti­vie­rung des Holo­caust“ und Anti­se­mi­tis­mus vor­ge­wor­fen wird, da zum einen die Geschichts­po­li­tik Orb­ans, wie man unschwer etwa am Ter­ror Háza Múze­um in Buda­pest stu­die­ren kann, die bei­den Tota­li­ta­ris­men des 20. Jahr­hun­derts in eine Rei­he stellt, und Orban sich zum ande­ren nicht scheut, die zer­set­zen­de Wir­kung anti­zio­nis­ti­scher Juden wie Geor­ge Sor­os (übri­gens per­so­na non gra­ta in Isra­el) anzuprangern.

Mich erstaunt auch, mit welch einer Ver­ve Sie die von mir ins Feld geführ­ten Bei­spie­le für die Alli­anz der west­eu­ro­päi­schen Rech­ten mit dem Zio­nis­mus (Le Pen, Zemm­our und Renaud Camus) hin­weg­fe­gen zu kön­nen glau­ben; ich habe mich nicht nur wegen unser bei­der Fran­ko­phi­lie haupt­säch­lich für fran­zö­si­sche Bei­spie­le ent­schie­den, son­dern weil Frank­reich, auf­grund sei­nes nach wie vor aus­ge­präg­ten Sou­ve­rä­nis­mus, unter den west­eu­ro­päi­schen Län­dern das­je­ni­ge ist, das noch am meis­ten hadert mit trans­at­lan­ti­scher Ori­en­tie­rung. Und den­noch ist zu beob­ach­ten, dass die dor­ti­ge par­tei­po­li­ti­sche und intel­lek­tu­el­le Rech­te kei­nes­wegs damit hadert, sich als dezi­diert pro­is­rae­lisch zu profilieren.

Unbe­grün­det bleibt auch Ihre Behaup­tung, die „aktu­el­le halt­lo­se Zustim­mung der media­len Klas­se zu den israe­li­schen Ver­gel­tungs­schlä­gen in Gaza“ sei „Frucht die­ser ‚phi­lo­se­mi­ti­schen‘ Men­ta­li­tät, die vor allem auf die Re-Edu­ca­ti­on zurück­geht“. Das erscheint gra­de ange­sichts eines Ver­gleichs mit Frank­reich absurd. Sind die Fran­zo­sen auch re-educated?

Und wie steht es um Orban, der in sei­ner Unter­stüt­zung Isra­els wesent­lich wei­ter geht als die Bun­des­re­gie­rung, ist er auch re-edu­ca­ted? Und wenn die (sich vor­nehm­lich auf Rhe­to­rik beschrän­ken­de) deut­sche Unter­stüt­zung Isra­els ein Werk der Ame­ri­ka­ner ist, wie erklä­ren Sie es sich dann, dass der amtie­ren­de ame­ri­ka­ni­sche Prä­si­dent Isra­el seit Tagen von einer Boden­of­fen­si­ve abzu­brin­gen ver­sucht und bereits der­art mas­si­ven Druck aus­ge­übt hat, dass Isra­el die Blo­cka­de Gazas wie­der aufhob?

Nun zu Ihren Aus­füh­run­gen über Thor von Wald­steins Aus­sa­gen über Isra­el. Der Schmitt-Schü­ler Gün­ter Maschke gab gern kund: „Der Mensch hat so vie­le Rech­te wie ein Gür­tel­tier.“ Sie wer­den nicht aus der Welt leug­nen kön­nen, dass unter deut­schen Rech­ten sol­che anzu­tref­fen sind, die den Begriff der „Men­schen­rech­te“ nie­mals uniro­nisch in den Mund neh­men, – es sei denn, es geht um Israel.

Ihr Ver­such, mei­nen Vor­wurf des zwei­er­lei Maßes gegen mich zurück­zu­keh­ren, könn­te daher alber­ner nicht sein, denn ers­tens bin ich kein Schmitt-Schü­ler, der das Kon­zept der Men­schen­rech­te grund­sätz­lich ablehnt, zwei­tens han­delt es sich bei dem Vor­ge­hen der Chi­ne­sen gegen­über Uigu­ren und Tibe­tern, anders als bei der Poli­tik Isra­els gegen­über den Ara­bern, um einen veri­ta­blen kul­tu­rel­len Geno­zid, dem im Übri­gen (zumin­dest im Fall der Tibe­ter) kei­ner­lei phy­si­sche Aggres­sio­nen gegen­über Han-Chi­ne­sen vor­an­ge­gan­gen sind (oder sind Ihnen etwa von Tibe­tern abge­schlach­te­te Kin­der und Frau­en bekannt?), und drit­tens beschäf­ti­ge ich mich – wenn ich auch dafür plä­die­ren wür­de, die Uigu­ren und Tibe­ter nach Mög­lich­keit zu unter­stüt­zen, zumin­dest um die Einig­keit inner­halb der Volks­re­pu­blik Chi­na zu beein­träch­ti­gen, – kei­nes­wegs der­art inten­siv mit die­sem The­ma wie Sie mit den „Paläs­ti­nen­sern“. Ich habe etwa noch nie auch nur einen Arti­kel weder zu den Uigu­ren noch zu den Tibe­tern geschrie­ben, wäh­rend Sie sich bereits wie­der­holt abge­ar­bei­tet haben an den Men­schen­rechts­ver­let­zun­gen Israels.

Rund­her­aus gespro­chen hal­te ich die Posi­ti­on ein­zel­ner deut­scher Rech­ter zu Isra­el für res­sen­ti­ment­ge­bo­ren sowie für getrie­ben vom Wunsch danach, die Juden als Täter zu demas­kie­ren, da sie hier­zu­lan­de von phi­lo­se­mi­ti­scher Sei­te bestän­dig als Opfer par excel­lence idea­li­siert wer­den. Das mag psy­cho­lo­gisch nach­voll­zieh­bar sein, ist aber poli­tisch sehr unklug, denn damit per­p­etu­ie­ren frag­li­che Tei­le der Rech­ten, was bereits das hie­si­ge poli­ti­sche Estab­lish­ment ver­fes­tigt und was Rolf Peter Sie­fer­le in Finis Ger­ma­nia beklag­te, und zwar die „kom­ple­men­tä­re Son­der­rol­le“, die Hit­ler den Juden und den Deut­schen zuge­wie­sen hat.

Ich hal­te die­se Kom­ple­men­ta­ri­tät kei­nes­wegs für eine Unaus­weich­lich­keit, und ich sähe auch kei­nen Grund, aus dem der Zio­nis­mus die­se Kom­ple­men­ta­ri­tät auf­recht­erhal­ten soll­te; aus israe­li­scher Sicht ist Deutsch­land, real­po­li­tisch, ein Land wie jedes ande­re west­eu­ro­päi­sche Land auch: ein Ver­bün­de­ter, der aller­dings auf­grund von lin­ker Ideo­lo­gi­sie­rung anti­is­rae­li­sche Orga­ni­sa­tio­nen finan­ziert und die israe­li­sche Sou­ve­rä­ni­tät über Judäa und Sama­ria nicht aner­kennt. Aller­dings hat all das nicht das Gerings­te zu tun mit der Geschich­te des Zwei­ten Welt­kriegs (das wird nur von­sei­ten des deut­schen Main­streams aus Grün­den der Pres­ti­ge­träch­tig­keit so dar­ge­stellt und von Ihnen hineininterpretiert).

Isra­el ver­langt von den West­eu­ro­pä­ern dar­über hin­aus kei­ner­lei finan­zi­el­le Unter­stüt­zung, son­dern im Gegen­teil, dass sie ihre Aus­ga­ben für ver­meint­li­che huma­ni­tä­re Hil­fe zuguns­ten der Ara­ber ein­spa­ren und ander­wei­tig ver­wen­den (zum Bei­spiel zum Kauf drin­gend benö­tig­ter neu­er Waffensysteme…).

Ihre Ein­las­sung, alle drei abra­ha­mi­ti­schen Reli­gi­on hät­ten glei­cher­ma­ßen „Anspruch“ auf Jeru­sa­lem,  bestrei­te ich. Die­se Stadt wird nir­gends erwähnt im Koran, und dass der Bau des Fel­sen­doms (und kurz dar­auf der Al-Aqsa, was übri­gens „Die Fer­ne“ bedeu­tet, im Sin­ne von: fern von Mek­ka und Medi­na) aus­ge­rech­net auf dem Tem­pel­berg statt­fand, ist kein Zufall, denn es dient der Fes­ti­gung des Herr­schafts­an­spruchs des Islam über die­se Stadt (und die gesam­te ehe­mals jüdi­sche Regi­on, für die der Tem­pel­berg sym­bo­lisch steht).

Die Exis­tenz die­ses für den Islam inzwi­schen (im Nach­gang zu einer nach­träg­li­chen Loka­li­sie­rung der kura­ni­schen Erzäh­lun­gen in Jeru­sa­lem) zwei­fels­oh­ne wich­ti­gen Wall­fahrts­orts stellt für mich aller­dings noch kei­nen hin­rei­chen­den Grund dar, von einem isla­mi­schen „Anspruch“ auf die­se Stadt zu spre­chen. In Buda fin­det sich noch heu­te die Gül-Baba-Tür­be, und in Ihrer Hei­mat­stadt, wenn sie denn 1529 oder 1683 von den Osma­nen erobert wor­den wäre, gäbe es heu­te auch isla­mi­sche Wall­fahr­sor­te; das wür­de aller­dings aus mei­ner Sicht kei­nes­wegs bedeu­ten, dass der Islam einen „Anspruch“ auf Wien erhe­ben dürfte.

Auch han­delt es sich bei Paläs­ti­na um eine christ­lich-jüdi­sche Vor­stel­lung, kei­nes­wegs um eine isla­mi­sche. So gab es denn auch in all den Jahr­hun­der­ten, als das Land von Mus­li­men regiert wur­de, zu kei­ner Zeit eine sol­che kul­tu­rel­le oder auch nur admi­nis­tra­ti­ve Enti­tät. Beim Kon­strukt der „Paläs­ti­nen­ser“ han­delt es sich um nichts wei­ter als eine Über­nah­me west­li­cher Vor­stel­lun­gen, um eine Pseu­do­mor­pho­se; daher ist die roman­ti­sie­ren­de Ver­klä­rung der Ara­ber als urwüch­sig (Stich­wort „Okra­scho­ten-Händ­ler“) bis hin zur Gleich­set­zung eigen­hän­di­ger Mor­de an jüdi­schen Zivi­lis­ten mit Kol­la­te­ral­schä­den bei israe­li­schen Bom­bar­de­ments der­art deplatziert.

In einer Reak­ti­on auf Leser­kom­men­ta­re zu Ihrem letz­ten Schrei­ben haben Sie eine „Zwei-Staa­ten-Lösung” gefor­dert. Ich kann Sie des­sen ver­si­chern, dass in kei­nem ein­zi­gen noch so unrea­lis­ti­schen Sze­na­rio ein dau­er­haf­ter Staat „Paläs­ti­na“ ent­stün­de, denn selbst wenn es den Ara­bern mit­hil­fe des Irans und/oder der Tür­kei gelän­ge, den Staat Isra­el der­einst von der Land­kar­te zu fegen, brä­che der paläs­ti­nen­si­sche Natio­na­lis­mus umge­hend wie ein Kar­ten­haus in sich zusammen.

Womög­lich wür­de der ent­ste­hen­de Staat noch benützt wer­den, um von dort aus einen Krieg gegen Jor­da­ni­en zu begin­nen und die Hasche­mi­ten vom Thron zu sto­ßen (was übri­gens zu einer Unzahl an Flücht­lin­gen füh­ren wür­de), aber spä­tes­tens dann wür­den sich „Jor­da­ni­en“ und „Paläs­ti­na“ zu einer ein­zi­gen Enti­tät ver­ei­ni­gen, falls es nicht umge­hend zur Grün­dung eines mus­lim­bru­der­schaft­li­chen Kali­fats käme.

Die­sem Befund, daß der Staat Paläs­ti­na eine Schi­mä­re ist, gesellt sich der Umstand hin­zu, daß das von Ihnen ange­führ­te Jabo­tin­sky-Zitat an eben­je­ner Stel­le abbricht, wo er sich gegen die Nai­vi­tät der sei­ner­zei­ti­gen Link­szio­nis­ten wen­det, denn der nächs­te Satz hät­te gelau­tet: „Ich glau­be nicht dar­an, dass sich der Abgrund zwi­schen uns und den Ara­bern durch Geld, Geschen­ke und gute Wor­te über­brü­cken lässt.“

Der Grund, aus dem es nie­mals zur Grün­dung eines Paläs­ti­nen­ser­staa­tes gekom­men ist, ist kei­nes­wegs in der jüdi­schen Hal­tung zu suchen, son­dern in dem Umstand, dass der Natio­na­lis­mus der „Paläs­ti­nen­ser“ schlicht­weg nicht dar­auf aus­ge­legt ist, Sou­ve­rä­ni­tät zu erlan­gen, nicht dar­auf, „ein frei­es Volk im eige­nen Land“ zu sein, wie es in der israe­li­schen Natio­nal­hym­ne heißt, son­dern statt­des­sen vor allen Din­gen dar­auf, Isra­el um jeden Preis (und sei um den Preis der eige­nen Kin­der) auszulöschen.

Selbst einen win­zi­gen jüdi­schen Staat mit einer Flä­che von nur 5.000 km² (nach dem ers­ten Tei­lungs­plan, vor­ge­legt von der unter dem Duck­mäu­ser Cham­ber­lain ein­ge­setz­ten Peel-Kom­mis­si­on; das ist klei­ner als der Kan­ton Bern) waren sie nicht bereit zu akzep­tie­ren, weil sie seit jeher, noch vor dem Auf­kom­men des Isla­mis­mus, mit der illu­so­ri­schen und selbst­zer­stö­re­ri­schen Hoff­nung gemäs­tet wor­den waren, der­einst alle Juden rest­los loszuwerden.

Dabei ist das Rück­kehr­recht der Ara­ber, von dem Sie sagen, es sei „voll inter­na­tio­nal aner­kannt“ (womit Sie sich auf die Sta­tu­ten der UNRWA beru­fen), spä­tes­tens obso­let, seit die Ara­ber im Anschluss an den israe­li­schen Sieg im Unab­hän­gig­keits­krieg nahe­zu alle ara­bi­schen Juden (das waren ca. 700.000 Men­schen) rest­los aus ihren Län­dern ver­trie­ben haben; die in den 22 ara­bi­schen Staa­ten ein­zi­ge exis­ten­te jüdi­sche Gemein­de befin­det sich auf der tune­si­schen Insel Djerba.

Und auch wenn es nicht den demo­gra­phi­schen Selbst­mord Isra­els bedeu­ten wür­de, gäbe es kei­nen Grund, die Nach­fah­ren der 1948/49 geflo­he­nen (und zum Teil ver­trie­be­nen) Ara­ber wie­der im israe­li­schen Kern­land sie­deln zu las­sen, zumal Isra­el bis heu­te eine rund zwan­zig­pro­zen­ti­ge isla­mi­sche Min­der­heit mit vol­len Bür­ger­rech­ten in sei­nem Land dul­det, obwohl etwa die Hälf­te davon gegen­über dem Staat Isra­el feind­lich ein­ge­stellt ist.

Den­noch wird den Ara­bern nach wie vor sowohl von­sei­ten isla­mis­ti­scher Akteu­re bei­der­lei Kon­fes­si­on als auch mit – mit­tel­ba­rer – Unter­stüt­zung des Wes­tens die Illu­si­on ein­ge­bläut, es wer­de der Tag kom­men, an dem sie das gan­ze Land erhal­ten wür­den. Sie leben in einem bestän­di­gen Zustand der Erwar­tung und sor­gen sich daher kaum dar­um, etwas Blei­ben­des zu errichten.

Ich sprach von west­li­cher Unter­stüt­zung. Denn zu die­ser irre­füh­ren­den und dem Wohl­erge­hen der
Ara­ber enorm scha­den­den Anspruchs­hal­tung trägt nicht zuletzt die haupt­säch­lich aus dem Wes­ten finan­zier­te UN bei. Sie unter­hält zwei Flücht­lings­hilfs­wer­ke; eines für alle Flücht­lin­ge der Welt außer den „paläs­ti­nen­si­schen“ und eines eigens für die „Paläs­ti­nen­ser“. Für letz­te­res, die UNRWA, ist der Flücht­lings­sta­tus erb­lich, wodurch etwa die in einer bour­geoi­sen Pari­ser Alt­bau­woh­nung hau­sen­de Wit­we von Ara­fat aus Sicht der UN nach wie vor als “Flücht­ling” gilt.

Zudem wird die UNRWA weit­ge­hend von Isla­mis­ten kon­trol­liert; 95% unter ihren Mit­ar­bei­tern sind Anhän­ger der Hamas, wie eine Betriebs­rats­wahl vor eini­gen Jah­ren erge­ben hat. Die Aber­mil­lio­nen, die die UNRWA von der „Welt­ge­mein­schaft“ erhält, gelan­gen so fast unmit­tel­bar in die Hän­de der Hamas, die ver­meint­li­che Hilfs­gü­ter, sobald sie die Gren­ze zum Gaza­strei­fen pas­sie­ren, umge­hend beschlag­nahmt sowie UNRWA-Schu­len und Kran­ken­häu­ser als Waf­fen­la­ger und Rake­ten­ab­schuss­ram­pen miss­braucht (da sie dar­um weiß, dass Isra­el gro­ße Hem­mun­gen hat, der­ar­ti­ge Zie­le zu beschie­ßen; und wenn Isra­el es doch ein­mal tut, ent­ste­hen Bil­der, die sich exzel­lent skan­da­li­sie­ren las­sen; und die­se Bil­der sind der Hamas mehr wert als die Leben ara­bi­scher Zivilisten).

Die Bun­des­re­pu­blik nun finan­ziert die UNRWA und damit mit­tel­bar die Hamas seit Jahr­zehn­ten. Sie war gar, nach der Kür­zung der ame­ri­ka­ni­schen Mit­tel für die UNRWA unter Trump, über zwei Jah­re hin­weg der größ­te Geld­ge­ber welt­weit, da Mer­kel die deut­schen Mit­tel als Reak­ti­on auf Trumps Ent­schei­dung erhöht hatte.

Isra­el kann dar­über hin­aus gra­de nach den Erfah­run­gen mit Gaza nicht zulas­sen, daß das soge­nann­te West­jor­dan­land unter die Kon­trol­le der Ara­ber fällt, weil dort nichts ande­res geschä­he als seit 2005 in Gaza: die halb­wegs ver­hand­lungs­be­rei­te Fatah wür­de schritt­wei­se von der Hamas ver­drängt (inklu­si­ve poli­ti­scher Mor­de), und anschlie­ßend ent­stün­de ein Ter­ror­staat, der für Isra­el weit gefähr­li­cher wäre als Gaza, denn Judäa und Sama­ria sind gebir­gig (also ide­al für den Abschuß von Rake­ten) und bil­den außer­dem das Herz­stück Isra­els, wodurch nahe­zu alle dicht besie­del­ten Tei­le des Lan­des in unmit­tel­ba­re Reich­wei­te noch der bil­ligs­ten Rake­ten gelän­gen würden.

Es spielt für die­ses Sze­na­rio auch über­haupt kei­ne Rol­le, wie eine etwa­ige Grenz­zie­hung genau aus­sä­he, denn selbst wenn man zu den Gren­zen von vor 1967 zurück­keh­ren und inzwi­schen 800.000 jüdi­sche Sied­ler aus Judäa und Sama­ria zwangs­eva­ku­ie­ren wür­de (was ohne­hin logis­tisch nicht zu leis­ten wäre), wür­de das die Ara­ber kei­nes­wegs fried­lie­ben­der machen.

Das der­zei­ti­ge Vor­ge­hen Isra­els gegen­über Gaza hal­te ich nicht nur für mora­lisch gerecht­fer­tigt, son­dern für ver­hält­nis­mä­ßig human, denn es warnt die Bevöl­ke­rung, trotz mili­tä­ri­scher Nach­tei­le, die es dadurch erlei­det, noch immer vor, bevor es Luft­schlä­ge aus­führt. Die Hamas hin­ge­gen, wegen ihres Bedarfs an Bil­dern zur Selbst­sti­li­sie­rung als Opfer, ist bestrebt, die Flucht von Zivi­lis­ten aus den beschos­se­nen Tei­len des Gaza­strei­fens zu ver­hin­dern. Es kann auch jetzt kei­nes­wegs von einer Ver­gel­tung von Glei­chem mit Glei­chem die Rede sein.

Eine wie auch immer gear­te­te Ver­gel­tung ist aller­dings nötig; nicht um der Ver­gel­tung selbst wil­len, son­dern weil der­je­ni­ge, der nicht ver­gilt, im Nahen Osten als schwach gilt und somit wei­te­re Gewalt pro­vo­ziert; sie dient der Abschreckung.

Was nun die ver­meint­li­che Akzep­tanz der Ver­gel­tungs­maß­nah­men Isra­els anbe­langt, kann ich Sie nur dar­auf hin­wei­sen, dass, wäh­rend wir unse­ren Brief­wech­sel füh­ren, die „Soli­da­ri­tät“ mit Isra­el Tag für Tag nach­läßt und sehr bald auf einen Tief­punkt fal­len wird, sobald eine etwa­ige Boden­of­fen­si­ve in Gaza begin­nen wird.

Ich kann Ihnen also die Fra­ge danach, wie man sich als Ange­hö­ri­ger eines Volks fühlt, “das von allen Sei­ten das Recht auf Ver­gel­tung zuge­spro­chen bekommt“, mit­hin beim bes­ten Wil­len nicht beant­wor­ten, da ich einem sol­chen Volk schlicht­weg nicht ange­hö­re. Ich gehö­re im Gegen­teil jenem Volk an, des­sen Staat in der UN so oft ver­ur­teilt wird wie kein ande­rer der Welt.

Was mei­ne Ent­schei­dung angeht, mich auf­sei­ten der poli­ti­schen Rech­ten par­tei­po­li­tisch und publi­zis­tisch zu enga­gie­ren, so hat­te die­se weni­ger mit mei­ner Zuge­hö­rig­keit zum Juden­tum zu tun, als viel­mehr mit mei­ner Zuge­hö­rig­keit zum deut­schen Kul­tur­raum und dem Wunsch danach, dem demo­gra­phi­schen, kul­tu­rel­len und wirt­schaft­li­chen Nie­der­gang die­ses Vol­kes ent­ge­gen­zu­wir­ken. Dar­an ändert auch der Umstand nichts, dass ich mich jener Nati­on, der ich durch Geburt ange­hö­re, ver­bun­de­ner füh­le als jener Nati­on, der ich durch Erzie­hung und Bil­dung ange­hö­re (und als deren Ange­hö­ri­ger ich auch im Aus­land stets in ers­ter Linie gelte).

Im Gegen­satz zu jenen AfD-Akteu­ren, die offen­siv die Inter­es­sen von Staa­ten ver­tre­ten, mit denen der Wes­ten der­zeit Kon­flik­te aus­trägt, liegt mei­ne Loya­li­tät zum Volk und Staat Isra­el auf der Hand; ich ver­su­che kei­nes­wegs, sie zu über­spie­len oder zu kaschieren.

In den ver­gan­ge­nen Jah­ren fiel es mir zwar recht leicht, sozia­le Nach­tei­le in Kauf zu neh­men, da ich mir jeder­zeit dar­um bewusst bin, dass ich nach Isra­el aus­wan­dern könn­te; als ich der AfD bei­trat, spiel­ten die­se Über­le­gun­gen aller­dings noch kei­ne Rol­le, und auf die ers­ten Akte der Stig­ma­ti­sie­rung (die ich ange­sichts mei­ner dama­li­gen Nai­vi­tät nicht in die­sem Aus­maß erwar­tet hät­te) reagier­te ich äußerst sensibel.

Aller­dings will ich es mir bei die­ser Gele­gen­heit nicht neh­men las­sen, Sie dar­auf hin­zu­wei­sen, dass ins­be­son­de­re die Bun­des­re­pu­blik (und, in gerin­ge­rem Maße, wohl auch Öster­reich) poli­tisch noch weit unan­ge­neh­mer wären, wenn es kei­ne inner­eu­ro­päi­schen Zuwan­de­rer gäbe.

Die AfD ist außer­halb abso­lut länd­li­cher Regio­nen in höchs­tem Gra­de ange­wie­sen auf nicht­deut­sche, euro­päi­sche Gas­tro­no­men (etwa Ita­lie­ner, Jugo­sla­wen, Ost­sla­wen), um über­haupt Räum­lich­kei­ten zu erhal­ten für ihre Ver­an­stal­tun­gen. Die Wahl­er­geb­nis­se der AfD wür­den weni­ger gut aus­fal­len, wenn da nicht etli­che inner­eu­ro­päi­sche Zuwan­de­rer wären, die sich nach wie vor mit ihren Hei­mat­län­dern iden­ti­fi­zie­ren (denn es gilt die Faust­re­gel: je mehr sie sich assi­mi­lie­ren, des­to lin­ker wer­den sie, denn dadurch pas­sen sie sich der hier vor­herr­schen­den poli­ti­schen Stim­mung an).

Die­se inner­eu­ro­päi­schen Zuwan­de­rer sind im Schnitt auch weit kri­ti­scher gegen­über außer­eu­ro­päi­scher Zuwan­de­rung ein­ge­stellt als Auto­chtho­ne; die mir per­sön­lich bekann­ten Links­extre­men sind aus­nahms­los, die Links­li­be­ra­len ganz über­wie­gend Auto­chtho­ne. Die hie­si­ge par­tei­po­li­ti­sche Rech­te hat die­sen Umstand im Übri­gen längst verinnerlicht.

Was nun das von Ihnen als „Deal“ ridi­küli­sier­te Ange­bot des zio­nis­ti­schen Juden­tums an die poli­ti­sche Rech­te west­li­cher Län­der anbe­langt, wären Akteu­re wie Sie kon­kret gefragt, dem Dua­lis­mus (und auch den Aus­ein­an­der­set­zun­gen) inner­halb des Juden­tums sowie der anti­glo­ba­lis­ti­schen Stoß­rich­tung des Zio­nis­mus in grö­ße­rem Maße Rech­nung zu tra­gen, statt eif­rig bestrebt zu sein, das Juden­tum als mono­li­thi­schen Block erschei­nen zu lassen.

Um die hier­zu­lan­de unbe­streit­ba­re (und sowohl dem Zio­nis­mus als auch der hie­si­gen Rech­ten enorm scha­den­de) dia­spo­ris­ti­sche Deu­tungs­ho­heit dar­über, was Anti­se­mi­tis­mus ist, zu ent­kräf­ten, ist es nötig, die­se Deu­tungs­ho­heit an den natio­nal aus­ge­rich­te­ten Teil des Juden­tums zu übertragen.

Denn der Natio­nal­ju­de hält den lin­ken Anti­se­mi­tis­mus (also die Kri­tik des Juden­tums als par­ti­ku­la­ris­tisch, “ras­sis­tisch” etc. pp.) für weit gra­vie­ren­der als den rech­ten Anti­se­mi­tis­mus (also die Kri­tik des Juden­tums als “zer­set­zend”), wäh­rend die der­zei­ti­ge Deu­tungs­ho­heit sol­cher Leu­te wie Meron Men­del, Zim­mer­mann, Zucker­mann, Sus­an Nei­man etc. eng mit dem von Ihnen so bezeich­ne­ten “Schuld­kult” ver­knüpft ist und sich nur auf den rech­ten Anti­se­mi­tis­mus fokussiert.

Was ich hier aus­ma­le, das gemein­sa­me Zie­hen an einem Strang für ein gemein­sa­mes Ziel des Zio­nis­mus und der soge­nann­ten Rechts­po­pu­lis­ten (die in gewis­ser Hin­sicht ja auch Zio­nis­ten sind…), dass die Deu­tungs­ho­heit über Anti­se­mi­tis­mus von links nach rechts wan­dert, ist kei­nes­wegs eine fer­ne Uto­pie, son­dern in fast allen euro­päi­schen Län­dern bereits jetzt Realität.

Zuletzt möch­te ich auf Ihre Behaup­tung zu spre­chen kom­men, die bedroh­li­chen “demo­gra­phi­schen Ent­wick­lun­gen” der euro­päi­schen Natio­nen sei­en “eng mit Vor­gän­gen im Nahen Osten ver­bun­den“. Der gleich­sam rech­te Pazi­fis­mus, der die­ser Behaup­tung zugrund­liegt, es gäbe kei­ne oder nur weit gerin­ger aus­fal­len­de Flucht­be­we­gun­gen nach Euro­pa, wenn Welt­frie­den herr­schen wür­de, ist eine gefähr­li­che Illu­si­on, die nichts wei­ter bewirkt, als dem Wes­ten Hand­lungs­op­tio­nen zu ver­wei­gern und sei­ne Geg­ner zu stärken.

Die Lebens­be­din­gun­gen für wei­te Tei­le der außer­eu­ro­päi­schen Län­der waren nach euro­päi­schen Maß­stä­ben spä­tes­tens seit dem 19. Jahr­hun­dert mise­ra­bel, aller­dings ohne dass in frü­he­ren Jahr­zehn­ten eine unkon­trol­lier­te Migra­ti­on hier­her statt­ge­fun­den hät­te. Wenn Flücht­lin­ge in aller Welt nicht genau wüss­ten, wie über­trie­ben frei­gie­big man sie hier nach ihrer Ankunft ver­sor­gen wird, wür­den sie sich gar nicht erst auf den Weg hier­her machen, – und zwar ganz unab­hän­gig davon, wie uner­träg­lich die Lebens­be­din­gun­gen bei ihnen daheim sind.

Es wäre ohne Wei­te­res mög­lich, Flücht­lings­strö­me in Rich­tung Euro­pa auf­zu­hal­ten bzw. sol­che gar nicht erst ent­ste­hen zu las­sen, ohne dabei auf euro­päi­sche Inter­ven­tio­nen im Nahen Osten und Afri­ka ver­zich­ten zu müs­sen. Die Vor­aus­set­zung für die Mas­sen­ein­wan­de­rung nach West­eu­ro­pa sind näm­lich kei­nes­wegs die Lebens­be­din­gun­gen oder etwa­ige Kriegs­hand­lun­gen andern­orts (denn es wird nie­mals Welt­frie­den geben), son­dern die selbst­mör­de­ri­sche Bereit­schaft der West­eu­ro­pä­er, die aus den frag­li­chen Gebie­ten flie­hen­den Men­schen belie­big aufzunehmen.

An die­ser Stel­le will ich erst­mal abbre­chen, und nun wie­der Sie zu Wort zu kom­men lassen.

Herz­li­che Grü­ße aus Vorderösterreich

Artur Abra­mo­vych

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Kommentare (37)

Monika

30. Oktober 2023 10:54

Ich finde es wichtig, dass Herr Abramovych darauf hinweist, dass die Perpetuierung der "komplementären Sonderrolle", die Hitler den Juden und Deutschen zugewiesen hatte, im Grunde in heutiger Politik  nichts mehr ausrichtet. Sich darauf zu fixieren ( Gerede vom "Schuldkult") ist m.E. albern und hat was von einem ewig währenden Familienzwist. Wieso konnte Hitler dieses "Narrativ" ( ich hasse das Wort) überhaupt bedienen ? Nikolaj Berdjajew schreibt Anfang der 30er Jahre, also vor Holocaust und Staatsgründung in einem Aufsatz "Christentum und Antisemitismus": "Es gibt den jüdischen Eigendünkel, der aufreizend ist. Aber er ist psychologisch erklärbar. Dieses Volk war von anderen Völkern gedemütigt worden, und es kompensiert dies mit dem Bewußtsein seiner Auserwähltheit und seiner hohen Mission. Ebenso entschädigt sich das deutsche Volk, das nach dem Krieg ( hier: der 1. Weltkrieg) jahrelang gedemütigt wurde, durch das Bewußtsein, dass es die höchststehende Rasse ist und berufen, über die Welt zu herrschen. " Wenn die Rechte sich jetzt durch die Terrrortaten der Hamas (es wird verglichen, was bisher  unvergleichlich schien) von der Schuld etwas  entlastet fühlt, kann ich das psychologisch nachvollziehen, aber daraus unterschiedslos Sympathien für das palästinesiche Volk abzuleiten, der Schuß könnte in die falsche Richtung gehen.

Waldgaenger aus Schwaben

30. Oktober 2023 18:12

Jeden Satz der Antwort Herrn Abramovychs könnte ich unterschreiben. Nur dass ich aus christlicher Ethik den Begriff der Vergeltung ablehne. Ich bevorzuge "Notwehr gegen einen Angreifers". Vergeltung heißt Bestrafung. Ein gerechter Krieg ist keine Bestrafung, sondern Notwehr. Ein besiegter Feind ist deshalb zu schonen, allenfalls zur Bestrafung von Kriegsverbrechen der zivilen Justiz zu übergeben. Aber im konkreten Fall ist der Unterschied Theorie. Die Hamas-Terroristen werden sich nicht ergeben, um sich vor einem israelischen Gericht zu verantworten.
Zur israelischen Kriegsführung bitte ich den Artikel 
https://de.wikipedia.org/wiki/Prinzip_der_Doppelwirkung
zu lesen. 
Und, nein, man muss nicht bis 1917 oder zurück bis zum römischen Reich  die vermeintlichen Ursachen darlegen. In einem halbwegs friedlichen Zustand hat die Hamas angegriffen, Israel hat das Recht den Angreifer auszuschalten.

Le Chasseur

30. Oktober 2023 20:10

@Waldgaenger aus Schwaben"Jeden Satz der Antwort Herrn Abramovychs könnte ich unterschreiben. Nur dass ich aus christlicher Ethik den Begriff der Vergeltung ablehne. Ich bevorzuge "Notwehr gegen einen Angreifers". Vergeltung heißt Bestrafung."
Netanjahu hat doch ganz offen ausgesprochen, was geplant ist: 
"You must remember what Amalek has done to you, says our Holy Bible, and we do remember and we are fighting. Our heroes who fight in Gaza continue a dynasty of heroes that goes back 3000 years in history - from Joshua to the heroes of 1948, from the Six Day War to the Yom Kippur War and all other wars."
Netanjahu bezieht sich auf folgende Stelle des ATs: "So zieh nun hin und schlage die Amalekiter und verbanne sie mit allem, was sie haben; schone ihrer nicht sondern töte Mann und Weib, Kinder und Säuglinge, Ochsen und Schafe, Kamele und Esel!" --1.Samuel 15:3

Gotlandfahrer

30. Oktober 2023 20:37

Bin mir nicht sicher, ob es hier passt: In meiner Familie waren viele überzeugte Nazis, von Parteigenosse bis SS-Offizier alles dabei. Keiner hat je etwas gegen Juden gehabt, darum ging es ihnen überhaupt nicht. Da wo sie lebten gab's kaum welche. Was es gab, waren mordende Bolschewisten vor der Haustür und von England in Sicherheit gewogene Polen, denen sie im Wege waren. Ach und Verarmung und Demütigung, die gab's auch noch. Sollten sie doch aufgrund irgendwelcher Verfehlungen als Mängelwesen zu bezeichnen sein: Sie haben den höchstdenkbaren Preis, den ein Mensch für Sünden bezahlen kann, bezahlt. Drum nach vorn geschaut: Wer gut für mein Leben ist, der ist willkommen. Im Kleinen wie im Großen. Bei allen anderen muss ich halt schauen. Sonderrollen gibt's nur für meine Familie.

Rheinlaender

30. Oktober 2023 20:42

@Le Chasseur
Der Angriff der Hamas muss aufgrund seiner Komplexität viele Monate in Vorbereitung gewesen sein.

ML: Na, wenn das so ist, dann finde ich es völlig unglaubwürdig, dass der israelische Geheimdienst keinen Wind bekommen oder es nicht ernstgenommen hat.

Er kann deshalb keine Reaktion auf unmittelbar vorausgehende Handlungen radikaler jüdischer Siedler im Westjordanland gewesen sein, auch wenn diese Handlungen sicherlich palästinensiche Militanz eher fördern.
Diskussionen über einen "Transfer" der Palästinenser gibt es in der israelischen Rechten seit längerer Zeit, aber dergleichen wird in den kommenden Monaten nahezu sicher nicht umgesetzt werden. Die israelische Regierung steht unter einigem Druck der USA, die keine regionale Eskalation wollen, die ihre Fähigkeiten überdehnen und vor den Wahlen Erdölpreis und Inflation wieder in die Höhe treiben würde. Die Verantwortlichen in Israel nehmen offenbar auch das Risiko einer Offensive der Hizbollah ernst, und ganz davon abgesehen würde die ägyptische Regierung, deren Feindschaft man in Israel im Bemühen eine weitere Front zu vermeiden nicht risikieren will, nicht mitmachen. Palästinenser gelten aufgrund der negativen Erfahrungen der Vergangenheit auch in arabischen Staaten als nicht integrierbarbares Sicherheitsrisiko. 

ede

30. Oktober 2023 21:48

1--Ich halte den vorliegenden Dialog für sehr interessant und wichtig. Wer weiß denn schon viel von der historischen Rolle des Judentums? Ich gestehe, mehr Fragen als Antworten zu haben.
Ich bin nicht völlig ungebildet und auch nicht mehr der Jüngste, konnte also noch mit meinen zum Anfang des vorigen Jahrhunderts geborenen Großeltern reden. Ich habe Kempowski und Haffner als glaubwürdige Quellen zur Kenntnis nehmen können. Die eigentlichen Gründe für die Verfolgung im 3.Reich begreife ich freilich bis heute nicht, zumal wenn man berücksichtigt, daß bei einem Bevölkerungsanteil von rund 1%, die allermeisten gar keine jüdischen Nachbarn gekannt haben dürften. 
Ähnlich geht es mir mit dem Konflikt Palästinenser /Israel. Das es ein Amalgam aus religiösen, ethnischen und geopolitischen Komponenten ist, scheint klar.
Die Fragen, die sich mir in Bezug zum Briefwechsel stellten erscheinen mir von Abramovych durchaus schlüssig beantwortet. Nämlich, was hat es a) mit der 2 Staaten Lösung auf sich und b) was ist ein deutscher Jude/jüdischer Deutscher. 

Artabanus

30. Oktober 2023 21:55

Herr Abramovych hat völlig recht, dass die massenhafte Einwanderung von Afroarabern und anderen Moslems nach Europa allein auf die Kappe der Dummheit der Europäer geht. Wobei die großzügige Alimentierung der Migranten nur die Hälfte von deren Motivation sich auf den Weg zu machen ausmacht. Denn diese Leute kommen im Bewusstsein eine Hijra zur Eroberung Europas im Namen Allahs durchzuführen. Die momentanen Pro-Hamas-Demonstrationen sind nur ein Vorgeschmack auf das was uns in einigen Jahren bevorsteht. Denn sobald der Bevölkerungsanteil der Moslems eine kritische Masse übersteigt werden wir in Europa unser eigenes "Palästinaproblem" bekommen. 
Von daher ist auch die Vorgehensweise der Israelis zu verstehen: sie sehen dies als einen Kampf ums Überleben an, weshalb Sentimentalitäten fehl am Platz sind. 
 

ede

30. Oktober 2023 22:11

2--Das agieren Israels im aktuellen Konflikt ist eindeutig Reaktion auf den Angriff der Hamas. Ich halte es auch nicht für wesentlich, ob betr. Vorhersage die Geheimdienste versagt haben oder die Informationen falsch interpretiert wurden. Wer ein Tunnelsytem unter einer Stadt anlegen kann, kann auch Angriffspläne verschleiern (z.B, in dem er alle 3 Wo einen neuen falschen durchsickern lässt). Was sollte denn Israel gewinnen können? Bodenoffensive in einer Großstadt? Nuklearkrieg mit dem Iran? 
Die wichtigere Frage ist doch: Was ist der Plan der Hamas? Was ist das Ziel?

ML: Die Frage ist in der Tat offen.

deutscheridentitaerer

31. Oktober 2023 07:14

Ich kann Lichtmesz' Parteinahme für die Palistinänser nicht nachvollziehen, und auch nicht, warum er Abramovych so scharf angeht.
Abramovychs Position ist konsistent und einleuchtend. Das Problem ist eher, dass sie keine institutionelle Macht hat, weder in der jüdischen Diaspora, noch im israelischen Staat. Aber Dinge können sich ja ändern, und sie ändern sich gerade schnell.
Weder Palistinänser noch Juden haben bisher ein Interesse an unserer Sache gezeigt. Beide verachten uns sogar zu weiten Teilen. Aber ich habe mich stets geweigert, meine Sympathien von denen der Gegenseite abhängig zu machen. So mag ich auch die Polen, trotz ihrer beständigen Ausfälle.
Es ist ja richtig, dass Gaza ein kleiner miserabler Fetzen Land ist. Aber auch Israel ist klein. Und ein großes arabisches Land bleibt meist miserabel. Mich interessiert das aus der Perspektive einfach nicht so sehr, es bleibt mir unverständlich, wie sehr die Leute sich da reinsteigern.

deutscheridentitaerer

31. Oktober 2023 07:33

Weiterhin: Das Problem mit den Antisemiten ist, dass sie von im Kern zutreffenden Beobachtungen ausgehen, aber das ganze dann maßlos übertreiben. Natürlich lobbiieren die Juden im ganzen Westen für Masseneinwanderung. Aber will einer ernsthaft behaupten, es würde sich jetzt politisch etwas ändern, wenn ab heute jeder Jude weg wäre?

ML: Sagt wer? Das scheint mir ein Strohmann zu sein.

Vielleicht in Amerika, aber sicher nicht in Europa, und ganz sicher nicht in Deutschland.
Dagegen würde sich hier sehr viel zum positiven ändern, wenn ab heute jeder Araber weg wäre.

Valjean72

31. Oktober 2023 08:03

@Monika:
Mit Verlaub ich halte die Erzählung, dass NS-Deutschland die Welt beherrschen wollte für hollywood-esken Unsinn. Und Sie fragen, weshalb Hitler dieses Narrrativ überhaupt bedienen konnte. Welches Narrativ so frage ich? Jenes welches heute 78 Jahre nach Hitlers Tod mehr denn je vorherrscht, ja omnipräsent ist und gewiss nicht von «Nahzies» moduliert wurde? Ein Narrativ, welches uns als Volk phlegmatisch, paranoid und abwehrschwach machen liess.

Nur ein Hinweis: Israeli Diplomat in Berlin: Maintaining German Guilt About Holocaust Helps Israel
"In off-the-record comment to journalists, embassy spokeswoman Adi Farjon said Israel had no interest in full normalization of relations with Germany."
(HAARETZ, 25.06.2015)

Und dann schreiben Sie, dass Sie es psychologisch nachvollziehen könnten, wenn sich Rechte durch die Terrortaten der Hamas von der Schuld etwas entlastet fühlten. Ich kann Ihnen sagen, dass ich keinerlei Schuld in Bezug auf Israel empfinde und somit die Hamas hier gar nichts entlasten kann. Es ist nicht unser Krieg.

Noch ein Hesse

31. Oktober 2023 09:08

Bei der gestrigen Sitzung des UN-Sicherheitsrats hat die israelische Delegation gelbe "Judensterne" getragen (sofern ich nicht auf ein manipuliertes Bild hereingefallen bin). In Bezug auf den Schuldkult kann ich Hr. Abramovych leider nicht zustimmen.

RMH

31. Oktober 2023 09:08

@ede hat Recht. Das Rasseln mit dem Säbel und die immerwährende Vorbereitung auf den großen Schlag war seit Jahren conditio sine qua non für die Hamas, auf einer anderen Ebene vergleichbar mit Nordkorea, was fast schon im Wochentakt Südkorea mit der Auslöschung droht - wer weiß dann noch, wann es genau los geht? Ferner: Es gehören immer 2 zu so einem "let it happen" einer, der zuläßt und einer, der die Pläne des anderen prompt erfüllt, im Falle der Hamas Terroristen sogar übererfüllt. Es wurden schließlich überwiegend keine Armeeposten, also die Staatsorgane des aus Sicht der Pal. Besatzerstaates angegriffen sondern in der Masse wurden friedliche Bürger, Zivilisten und auch Frauen und Kinder umgebracht, gefoltert und wie bei archaischen Razzien (das Wort hat arabischen Ursprung) als Geiseln verschleppt. In der Summe erübrigt sich dann alles Verschwörungsgeraune, denn es wurden Fakten geschaffen, die jeder Staat, wenn er überleben will, bekämpfen muss. Wenn jetzt urplötzlich deshalb die bisherige isr. Regierung in Haft genommen worden wäre, müsste die neue Regierung auch hart durchgreifen - das sollte rechter common sense sein. Unter dem Strich kann eine deutsche Rechte keinerlei Blumentopf mit irgendeiner Solidarität mit den sog. Palästinensern gewinnen. Besser pro Israel, auch wenn die "offiziellen Gremien" der Juden in Deutschland weiterhin gegen die AfD und Rechte hetzen - aber hier haben Abramovych u.a. mit ihren Bekenntnis zur AfD zumindest einen Kontrapunkt gesetzt, der breiteres Gehör verdient.

dojon86

31. Oktober 2023 09:17

@ede 30.10.2023 22:11. Ihre Frage ist leicht zu beantworten. Die Hamas hat Nahziele und ein Fernziel. Das Nahziel ist, den Entspannungsprozess zwischen Israel und den arabischen Staaten zu sabotieren, (nebst der Rache für die eigenen Toten) das Fernziel ist, Israel das Schicksal der Kreuzfahrerstaaten zu bescheren, also diesen Staat zu vernichten. In fernster Zukunft mag auch noch die Idee mitschwimmen, Europa, an dessen Eroberung man zweimal scheiterte, und dass einen in der Phase der europäischen Expansion demütigte, zu erobern.

Monika

31. Oktober 2023 09:28

Ich finde diesen Briefwechsel äußerst wichtig und spannend, bringt er doch Bewegung in viele verfahrene  Positionen. Wenn jetzt einige Juden wieder vom Angriff auf sich, weil sie Juden sind ( und sonst nichts ?) reden, ist das genauso törricht, wie wenn von Deutschen als Tätern (und sonst nichts ) geredet wird. 1. Gilt, was Karl Lagerfeld sagte, "Man kann nicht Millionen Juden töten und später dann Millionen ihrer stärksten Feinde nach Deutschland holen". Hier waren selbst Juden Befürworter der Masseneinwanderung von ihnen feindlich gesinnten Menschen ( etwa Josef Schuster). 2. Der Terroranschlag vom 7.10 betraf nicht nur Juden, sondern in großer Zahl auch thailändische Kibbuzarbeiter. Siehe NZZ "Matthias Müller" 30.10 "Aus Rache soll die Hamas gezielt auf thailändische Arbeitskräfte geschossen haben". (Es wurden 33 Thailänder ermordet, 54 entführt). Israels Landwirtschaft gilt als lukrativ und es gibt Arbeitsabkommen zw. Thailand und Israel. Warum werden keine Palästineser, die es in großer Zahl nur wenig entfernt gibt, als Landarbeiter eingestellt? Thailänder gelten als zuverlässig, loyal, fleißig. Es soll nun ein Problem für Israel sein, daß Thailand seine ca. 4000 Arbeiter abzieht. 4. Der bekannte Islamkritiker Michael Ley hat sich unlängst das Leben genommen. Für ihn lag das Hauptproblem vor allem in der demographischen Entwicklung. Interessantes Gespräch auf youtube video: Michael Ley: Der Islam ist die größte Gefahr für Europa. 

Le Chasseur

31. Oktober 2023 10:01

@RMH
"Unter dem Strich kann eine deutsche Rechte keinerlei Blumentopf mit irgendeiner Solidarität mit den sog. Palästinensern gewinnen."
Es geht hier nicht darum, Blumentöpfe zu gewinnen. Es geht darum, das zu tun, was ein gesundes Moralgefühl einem gebietet. Wenn Frauen und Kinder zusammengebombt werden, kann man nicht mit den Schultern zucken und sagen, "not my problem".

Monika

31. Oktober 2023 10:02

@Valjean "Wenn Sie keinerlei Schuld in Bezug auf Israel empfinden", dann ist doch zu fragen, weshalb Sie so aufgeregt reagieren und immer noch auf das "Du bist schuld" anspringen. Wenn die Deutschen 78 Jahre nach Hitlers Tod  "als pflegmatisch, paranoid und abwehrschwach" erscheinen, hat das m.E. weniger mit einem von außen aufgeprägten Narrativ zu tun als mit mangelndem Selbstbewußtsein. Zudem wollte ich anhand des Textes des russischen Philosophen Berdjajew nur aufzeigen, wie vor Machtergreifung und Judenverfolgung in den frühen 30-er Jahren in Deutschland Judenhass entstanden ist und erklärt wurde. Den gab es damals in gleicher Stärke auch in anderen Ländern. Man lese mal die Texte der Konferenz von Evian 1938. Zu ihrem Hinweis: Schon Abba Eban, ein israelischer Diplomat soll gesagt haben: "There ist no Business like Shoah Business". Langsam sollte man eine gewisse deutsche Souveränität kultivieren und nicht über jedes Stöckchen springen. 
 

Siriusstar

31. Oktober 2023 10:11

Zu den Vorgängen im Gaza: Sorry, ich glaube nicht daran, dass die Grenzkontrollen, der Geheimdienst, die Polizei und die Armee nur geschlafen haben.... Wer Hyänen oder Löwen hält darf nicht schlafen. Israel darf sich verteidigen aber in diesem Zusammenhang keine Rache üben. Besser wäre, neben der Ausschaltung der Hamas- Krieger über einen längeren und kontinuierlichen Zeitraum( Putin ist da sehr erfolgreich bis jetzt gewesen), die Ausschaltung der Hamas Funktionäre im Ausland.Schon lange wurde die israelische Regierung dazu aufgefordert im Gaza durchzugreifen. Leider sieht das mir nach Konflikt auf kleiner Flamme köcheln aus. Auch das pampern der Hamas als Spaltfaktor ist hier zu nennen. Und auf so was zu setzen oder auch nur zu dulden.

Siriusstar

31. Oktober 2023 10:14

Die Zwei-Staaten Lösung besteht aus Israel und Jordanien. Gaza könnte jordanische Hafenstadt werden. Judäa und Samaria sind Teil Israels. Allerdings sollten auch arabische Siedkungen respektiert werden. Einführung einer Heiratsregulation nach singapurianischem Muster. Israel sollte an Infrastrukturprojekten zusammen mit den BRICS Staaten arbeiten. Maglev im Vakuum, Cargocap.Eigenständige Weltraumbesiedlung.
Aufklärung über den Mohammedanismus wird von israelischer Seite nicht wirklich betrieben. Robert Spencer/ Egon Flaig.

Siriusstar

31. Oktober 2023 10:15

In der Vergangenheit habe ich Netanjahu durchaus geschätzt. Nun, er ist korrupt geworden,ausserdem offenbar nicht stolz darauf sein Volk zu Versuchskaninchen für Spritzen zu machen.(schlechte Querfront mit gewissen Globalisten-Fraktionen). Die israelische Rechte sollte ihn schleunigst loswerden.Eine Partei sollte neutral sein und die verschiedenen Strömungen ihre Positionen ausarbeiten lassen. Realpolitisch ist Deutschland via USA mit Israel verbündet. Man sollte aber mässigend auf Israel einwirken.Zu Russland. Russland hat sich zu hundert Prozent durchzusetzen in der Ukraine. Eine instabile Bananenrepublik und Drittweltstaat mitten in Europa braucht niemand. Eine Schwächung oder gar Zerschlagung Russlands wäre katastrophal. Zum einen wären dann die anderen BRICS Staaten dran, zum anderen kämen hunderte von Millionen Flüchtlinge. Eine national souveränistische Welt kann mit dem BRICS Ansatz besser gewährleistet werden. Bis auf die Zähne bewaffnete Nationen, Freihandel nur mit gleichstarken, Zusammenarbeit mit den BRICS, reformierte OSZE und EFTA statt EU. Unter Vorbehalt nationaler Volkssouveränität  Goldene Regel anwenden versuchen.
 
 

RMH

31. Oktober 2023 10:26

@Monika,
"Wenn jetzt einige Juden wieder vom Angriff auf sich, weil sie Juden sind ( und sonst nichts ?) reden,"
Die Aussage kann - pardon, Sie meinten es sicher nicht so - als latent antisemitisch bewertet werden. Wenn nur Israel das Ziel von free palestine wäre, dann bräuchte der gesamte islamische Mob von hier bis Dagestan keine gezielten Attacken auf Juden zu verüben. Wohlgemerkt: Bei uns ist es m.M.n. nach bislang friedlich, was gerade auch mit den bei uns lebenden Moslems zu tun hat, die nach wie vor überwiegend Türken, Bosnier etc. sind, die nichts mit Hamas und gleich gar nichts mit der schiitischen Hisbollah am Hut haben.
@thailändische Arbeitskräfte. Deswegen gab es dennoch genug Arbeitskräfte aus Gaza, die offenbar die angegriffenen Kibuzze gründlich auspioniert haben sollen bis hin zu Lageplänen von Schutzräumen in Häusern etc. Nach dem 07.10. wird daher sicher kein Gaza-Einwohner mehr einen Schritt auf israelischen Boden setzen dürfen, davon darf man ausgehen. Für den Frieden dort sehe ich realistischerweise schwarz.

Valjean72

31. Oktober 2023 10:47

@ede:
«Die Fragen, die sich mir in Bezug zum Briefwechsel stellten erscheinen mir von Abramovych durchaus schlüssig beantwortet. Nämlich, … was ist ein deutscher Jude/jüdischer Deutscher.»
---
Herr A. sieht sich selbst nicht als deutschen Juden oder als jüdischen Deutschen – mithin nicht als Teil des deutschen Volkes – sondern als ein in Deutschland lebender Jude mit deutscher Staatsbürgerschaft. Das ist ein entscheidender Unterschied.
 
«so hatte diese weniger mit meiner Zugehörigkeit zum Judentum zu tun, als vielmehr mit meiner Zugehörigkeit zum deutschen Kulturraum und dem Wunsch danach, dem demographischen, kulturellen und wirtschaftlichen Niedergang dieses Volkes entgegenzuwirken. Daran ändert auch der Umstand nichts, dass ich mich jener Nation, der ich durch Geburt angehöre, verbundener fühle als jener Nation, der ich durch Erziehung und Bildung angehöre»

Valjean72

31. Oktober 2023 12:37

@Siriusstar:
"Sorry, ich glaube nicht daran, dass die Grenzkontrollen, der Geheimdienst, die Polizei und die Armee nur geschlafen haben"
---
 
Die ZEIT führte in Person von Giovanni di Lorenzo im August 2007 ein Interview mit Helmut Schmidt anlässlich des 30-jährigen Gedenkens an den deutschen Herbst von 1977. Zum Ende dieses Interviews tätigte Schmidt eine bemerkenswerte Aussage.
 
ZEIT: Gab es denn eine besondere Form des Terrorismus in Deutschland durch Baader, Meinhof und die anderen?
 
Schmidt: Ich habe den Verdacht, dass sich alle Terrorismen, egal, ob die deutsche RAF, die italienische Brigate Rosse, die Franzosen, die Iren, Spanier oder Araber, in ihrer Menschenverachtung wenig nehmen. Sie werden übertroffen von bestimmten Formen von Staatsterrorismus.
 
ZEIT: Ist das Ihr Ernst? Wen meinen Sie?
 
Schmidt: Belassen wir es dabei. Aber ich meine wirklich, was ich sage.
 
(Quelle: ZEIT 36/2007)
 
Ich meine, dass dieser Aspekt in der Betrachtung des aktuellen Nahost-Konfliktes auch bedacht werden sollte. Aber für überzeugte Philosemiten und eingefleischte Transatlantiker sind derlei Gedankengänge gewiss nur abstruse Spinnereien, selbst wenn jemand wie Aktkanzler Schmidt öffentlich von der Existenz von Staatsterrorismus sprach.
 

FraAimerich

31. Oktober 2023 12:47

@Monika
 
M. Ley hat über angebliche "okkulte"/kultische Hintergründe des Judenmords im NS (u.a. in "Holokaust als Menschenopfer", 2002) als "Experte" so groteske Vorstellungen offenbart und verbreitet, daß ich mich seit Jahren wundere, welche Bedeutung seiner "Islamkritik" gerade im "rechten Lager" beigemessen wird. Sollte auch das "psychologisch" motiviert sein bzw. "zur Entlastung" beitragen?

Valjean72

31. Oktober 2023 13:53

@Monika:
„Langsam sollte man eine gewisse deutsche Souveränität kultivieren und nicht über jedes Stöckchen springen.“
---
Nach 2015 gab es in Deutschland unzählige Messerstechereien, Aggressionen, Vergewaltigungen und Morde an Deutschen, ausgeführt durch sogenannte Flüchtlinge. Dies störte in der polit-medialen Blase der BRD (oder Österreichs) bis vor kurzem niemanden.
 
Aber jetzt da sich - völlig überraschend – in Deutschland lebende Muslime israelkritisch bis israelfeindlich (antisemitisch) äußern und gebärden, da nun plötzlich sorgen sich Politiker, Journalisten und Kirchenvertreter.
 
Deutsche Politiker, die bis vor kurzem die deutschen Grenzen nicht schützen wollten, erklären die Sicherheit Israels zur Staatsraison. Für M. Schulz (SPD) existiert die BRD ohnehin nur einzig und allein, um die Sicherheit und die Existenz Israels sicherzustellen.
 
Der israelische UN-Botschafter erschien gestern mit einem gelben Davidstern (im „KZ-Design“ & mit der Aufschrift „Never Again“) am Revers zur Sitzung des UN-Sicherheitsrates. Der Holocaust ist und bleibt offensichtlich die Joker-Karte der israelischen Außenpolitik, welche mit berechnendem Kalkül eingesetzt wird

heinrichbrueck

31. Oktober 2023 15:36

Abramovych bietet zwei Trojanische Pferde an, mit der Absicht, die jüdische Oberherrschaft (Deutungshoheit) zu behalten. Wie man sich auch entscheidet, die Volksspaltung bleibt. Das linke Pferdchen soll rechtsgedreht werden, die deutschen Interessen bleiben unter Kontrolle. Sich an dem geographischen Land Israel aufzuhängen, einem kleineren Gemetzel, seit den Sumerern schlichte Tagesordnung, wird nicht erlauben, ein verwechslungsresistentes Denken hervorzubringen. Ohne Pferdchen zu operieren, scheint ein Fremdwort zu sein. Wird das Getrennte ungetrennt wahrgenommen, werden die Juden den Weißen angeschlossen, haben wir ein Viertel der Weltbevölkerung direkt an der Kehle. Die Juden haben es immer geschafft, sich als Opfer herauszureden; geht der weiße Schutzschild verloren ("Die Brandmauer muss stehen"), müssen sie ein größeres Israel haben. Völlig normal, und den demographischen Lebenswertsetzungen geschuldet, wie jede wachsende Bevölkerung, geht man von den Funktions- und Verhaltensweisen der biologischen Lebensweise aus. 

heinrichbrueck

31. Oktober 2023 15:38

Den Europäern fehlt eine Trennung, von einem Gedankengut, welches zwei falsche Wege offeriert. Es wird immer gelogen, ein Weg wäre der richtige, man müsse sich nur entscheiden. Das Gönnerhafte nicht als Demütigung (Beleidigung) empfinden zu müssen, auch wenn die historische Praxis etwas anderes zeigt, eine weitere Planlosigkeit bzw. Identitätskaperung. Daß der weiße Mann einmal nicht die Schuld abbekommt, nach dem nächsten Abschlachten, dazu gehört die Kunst und der Mut, sich eigene Gedanken machen zu können. Was die Europäer nicht können, ihr Handicap, sieht man in der Ukraine und ihren Führern. Dabei wird nicht unterschieden zwischen europäisch und jüdisch. Aus den falschen Gründen. Das 20. Jahrhundert war auch nicht besonders beeindruckend; nicht im Hinblick auf langfristiges Denken, oder der Weitergabe einer eigenen Geschichtsbildung. Die weiße Entscheidung zwischen Überleben und Tod, im Zuwanderungszwang aufgedrängt, wird niemand kompensieren können. Wäre ein solcher Briefwechsel möglich, gäbe es die eigenen Schwächen nicht? Landraub und Versorgung der eigenen Nachkommen, und dafür das ganze Geschwafel... 
Eine Sache ist klar: "(denn es wird niemals Weltfrieden geben)". Das multikulturelle Paradies ein weiterer Schlamassel und Kriegsgewinn der falschen Seite. Also kommt das heroische Zeitalter wieder? Und die Juden glauben, die weißen Söldner werden für Großisrael sterben? Eine ziemlich schräge Lernkurve. 

Gustav

31. Oktober 2023 16:33

Meiner Ansicht nach sind moralischer Universalismus und Schuldgefühle Aspekte des Individualismus, der ein ethnisches Merkmal der Europäer ist. Diese Charaktereigenschaften sind in der modernen Welt von großem Nachteil, da sie von den historischen Feinden Europas als Waffe benutzt werden. Europäische Individualisten neigen eher dazu, moralisch definierte statt auf Verwandtschaft beruhende Gemeinschaften zu bilden, was mit einem hohen Maß an altruistischer Bestrafung bei Verletzung der moralischen Gebote einhergeht.  Schuldgefühle sollen Menschen dazu anhalten, die gemeinschaftlichen Werte zu unterstützen. Der Erfolg der Holocaustreligion bei der Erzeugung von Schuldgefühlen ist ein Beweis des andauernden Erfolgs dieser Strategie.
Die Strategie der intellektuellen jüdischen Bewegungen zur Zerstörung der Europäer und ihrer Kultur besteht darin, die Europäer von ihrer eigenen moralischen Verkommenheit zu überzeugen. Gleichzeitig stellen sie den Judaismus als der europäischen Zivilisation überlegen dar. Die Europäer werden somit für sich selbst zum Ziel altruistischer Bestrafung. Überzeugt von ihrer eigenen moralischen Verkommenheit zerstören sie sich selbst. So erklären sich also die fortwährenden Bemühungen jüdischer Intellektueller, die Welt von der Ideologie der moralischen Überlegenheit des Judaismus und seiner geschichtlichen Rolle als schuldloses Opfer zu überzeugen, während sie gleichzeitig den Angriff auf die moralische Legitimität der westlichen Welt fortführen.

MARCEL

31. Oktober 2023 16:52

@ede, ML
Offenbar ging es um ein Fanal, nach Art der Assassinen.
(Auch der radikalen Rechten in Israels Regierung kommt das Fanal verdächtig gelegen)
Durch Schock-Reiz-Reaktion soll der komplette Nahe Osten (die islamische Welt) gegen Israel und letzlich den Westen aufgebracht werden. Erdogan sendet zumindest erste Signale. Soll man die auf die leichte Schulter nehmen?
Der Westen ist jedenfalls demographisch schwach, überfremdet und bereits mit Ukraine-Russland überfordert. 
P.S. Ich warte auf Aserbaidschans Invasion Armeniens
 

Gustav

31. Oktober 2023 16:54

Inzwischen ist der rachsüchtige, narzisstische Stamm der Eroberer, Meister der politischen Täuschung und der moralischen Befreiung, tief in die Konsolidierung seiner Nakba 2.0 vertieft – was gleichzeitig die perfekte Lösung ist, um das ganze Gas vor der Küste Gazas illegal zu verschlingen.
Was den Krieg im weiteren Sinne betrifft, so ist er bereits geschrieben. Schon vor langer Zeit. Und sie wollen es genau befolgen, im Tandem mit den amerikanischen christlichen Zio-Cons.
Jeder erinnert sich an General Wesley Clark, der zwei Monate nach dem 11. September ins Pentagon ging und von dem Plan der Neokonservativen und der christlichen Zio-Cons erfuhr, innerhalb von fünf Jahren sieben Länder zu zerstören:
Irak, Libyen, Libanon, Syrien, Somalia, Sudan – und Iran.
Alle diese Länder wurden destabilisiert, zerstört oder ins Chaos gestürzt.
Das letzte Land auf dieser Liste ist der Iran.
Gehen wir nun zurück zu Deuteronomium 7:1-2, 24:
„Jahwe sagte zu Israel, dass er „sieben Völker, größer und stärker als du selbst“, bestimmt habe, „die du mit dem Fluch der Vernichtung belegen“ und „nicht mit ihnen gnädig sein“ sollst. Und was ihre Könige betrifft, so „sollst du ihre Namen unter dem Himmel auslöschen“.

Le Chasseur

31. Oktober 2023 19:46

Bei der Bombardierung eines Flüchtlingslagers im Gaza-Streifen durch die israelische Luftwaffe wurden heute mehr als hundert Menschen getötet. Ziel der Bombardierung soll nach Aussage eines israelischen Militärsprechers ein(!) hochrangiger Hamas-Kommandeur gewesen sein. https://edition.cnn.com/2023/10/31/middleeast/jabalya-blast-gaza-intl/index.html
P.S.: Ob der Kommandeur bei der Bombardierung getötet wurde, ist unbekannt.
 

Franz Bettinger

31. Oktober 2023 20:39

@Valjean: Danke für ihre starken Kommentare! 

Kuonirat

31. Oktober 2023 21:28

Danke für diese luzide Abhandlung, lieber Herr Abramovych. Ich fühle mich in allen Punkten auf Ihrer Seite stehend.

ML: Diverse Unterstellungen zurücknehmen oder bitte anders formulieren.

RMH

31. Oktober 2023 21:32

@Monika hat vollkommen recht, von einem souveränen Umgang mit dem gesamten Thema Isreal/ Juden/ Araber ist wenig zu bemerken, Echauffierung, wohin man blickt (evtl. kann man den einen oder anderen Beitrag von mir auch dahingehend auslegen - geschrieben habe ich sie aber alle in unaufgeregter Stimmung).
Geopolitisch steht in der Tat am Ende der Elefant im Raum, um den sich jeder drückt, denn konsequenterweise hätte Israel den Gaza Streifen abriegeln sollen und den Iran angreifen müssen. Und da es das nicht macht und gerade die USA hier komplett auf die Bremse tritt, zeigt, dass viele der hier vorgetragenen "Narrative" (@Monika, ich mag den Ausdruck auch nicht), am Ende den sog. "Realitäts-Check" bislang nicht standhalten. Ausschließen kann man es aber nicht, wer weiß.

RMH

31. Oktober 2023 21:45

@Le Jäger,
"Wenn Frauen und Kinder zusammengebombt werden, kann man nicht mit den Schultern zucken und sagen, "not my problem". Fast die gesamte "Ummah" sagt zu den Opfern auf israelischer Seite, darunter eben nicht nur Juden, not my problem und zeigt recht einseitig nur auf die eigenen und will damit Vorteile erzielen. Die gesamte Hamas-Strategie zielt erkennbar darauf ab, dass ab einem gewissen Punkt der herauf beschworenen Rache die Stimmung der Weltöffentlichkeit kippt und sich gegen Israel richtet (geschieht gerade in Echtzeit). Von daher gilt auch für Sie, was ich in der vorherigen Debatte geschrieben habe, wer Kinder als Opfer nennt, will den Effekt, nicht den Fakt oder wie angeblich Schmitt geschrieben haben soll, wer Menschheit sagt, will betrügen.

ML: Was ist, wenn es ein Fakt ist, soll man das dann verschweigen, aus Skrupel, jemand könnte es als Effekthascherei auslegen?

Daher zucke ich mit den Schultern und sage: Zum Problem für uns wird es erst, wenn die Araber bei uns dann Asyl beantragen. Und ja, ich bin bei Abramovych (und anderen), wenn er die Palästinenser konsequent als Araber bezeichnet.

Kuonirat

31. Oktober 2023 22:04

@Artabanus - "Die momentanen Pro-Hamas-Demonstrationen sind nur ein Vorgeschmack auf das was uns in einigen Jahren bevorsteht." Genau so ist es. Und wer nicht wahrhaben will, dass Israel als weißer Vorposten im arabischen Raum nun als erster mit jenen Ereignissen konfrontiert ist, die bald auch mit voller Härte auf uns zukommen werden, der tut mir leid.

ML: Wie "weiß" dieser "Vorposten" ist, ist eine Frage. Eine andere, ob man mit dem Begriff "Vorposten" in einem fremden (arabischen) Raum nicht bestätigt, dass es sich hier um Kolonialprojekt handelt. Die Lage in Israel ist nicht mit der unseren vergleichbar, sondern steht dort auf dem Kopf.

Ecclesia und Synagoga sind Schwestern und wir sollten Letzterer von beiden helfen, ihren Stab wieder zu richten, damit sie ihn als Speer gebrauchen kann, denn wir kämpfen einen gemeinsamen Kampf [was keineswegs eschatologisch, sondern nur bildlich gemeint ist].

Kuonirat

1. November 2023 00:11

@ML: "Wie 'weiß' dieser 'Vorposten' ist, ist eine Frage. Eine andere, ob man mit dem Begriff 'Vorposten' in einem fremden (arabischen) Raum nicht bestätigt, dass es sich hier um Kolonialprojekt handelt." Ich ahnte bereits, dass dieser Einwand erfolgen würde. Doch: Seit der Zerstörung Judäas vor 1953 Jahren lebten die meisten Juden im europäischen respektive amerikanischen Raum. Während dieser Zeit haben sie sich der weißen Kultur größtenteils anverwandelt und sind mit dieser Prägung wieder an ihren Ursprungsort zurückgekehrt. Ein Kolonialprojekt vermag ich darin nicht zu erkennen - zumal als Rechter nicht, der vom Ursprung her denkt und sich gewahr ist, dass auch Völker Wandlungen unterliegen.

ML: Die "Rückkehr zum Urspungsort" ist zunächst einmal nicht mehr als ein nationalromantischer Mythos, der die Kolonisation dieses spezifischen und bereits besiedelten Landes rechtfertigen sollte. Nach fast 2000 Jahren Ansprüche zu stellen, die auf eine behauptete ununterbrochene genetische Verbindungslinie zurückgehen, ist schon eine ziemlich gewagte und einzigartige Operation. Zieht man diesen nach allen Maßstäben außergewöhnlichen ideologischen Überbau ab, dann bleibt de facto ein klassisch koloniales Unternehmen übrig. Die Zionisten (zu Beginn vor allem osteuropäische Aschkenasi) haben das Land systematisch besiedelt und aufgekauft, bis sie die Bevölkerungsmehrheit stellten und Ansprüche stellen konnten. Dass dies zwangsläufig auf bewaffneten Kampf und Vertreibung der ansässigen Bevölkerung hinauslaufen würde, haben einige, wie etwa Jabotinsky, bereits früh in Rechnung gestellt. Später kamen dann noch Millionen orientalischer Juden hinzu, die nun beim besten Willen nicht "weiß" genannt werden können.

Der berühmteste "weiß" gewordene Jude, der mir einfällt, ist übrigens Jesus. Hier geschah es freilich auf umgekehrtem Wege: Unsere Kultur hatte sich seinem Geist anverwandelt - und damit entstand bekanntlich die christlich-abendländische Kultur.

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