Namentlich ging es um ein Poster, in dem ein kleiner brauner Mann mit einem winzigen Kopf (er soll wohl einen Minderjährigen darstellen) und einem Holzbein (Intersektionalitäts-Maxxing) von einem walfischartigen, käseweißen Riesenweib mit roten Haaren am Hinterteil betatscht wird.
Dieses skurrile Manöver deutscher Realitätsverleugnung und ‑vertuschung kommentierte Kirk so:
Germany has a problem with Third World migrant men groping German women. So the German government has put up PSA warning about white women groping vulnerable immigrant men who also have prosthetic legs for some reason. Europe is controlled by elites who hate their own people.
Deutschland hat ein Problem mit Migranten aus der Dritten Welt, die deutsche Frauen begrapschen. Deshalb hat die deutsche Regierung eine öffentliche Kampagne gestartet, in der vor weißen Frauen gewarnt wird, die schutzbedürftige Migranten begrapschen, die aus irgendeinem Grund auch Beinprothesen haben. Europa wird von Eliten beherrscht, die ihr eigenes Volk hassen.
Die Folge war, daß mein Tweet innerhalb der nächsten zwei Tage drei Millionen Zugriffe bekam, ein absoluter, surrealer Rekord (was mir allerdings nur ein paar Dutzend neue Folger eintrug).
Zu diesem Zeitpunkt hatte ich Kirk kaum mehr auf dem Schirm. Ich hatte ihn als konventionellen, sogar ein bißchen lächerlichen Republikaner in Erinnerung, der auf seine Art auch ein “gatekeeper” war. Innerhalb der einschlägigen Blasen berühmt sind die “Groyper Wars”, in denen er auf öffentlichen Veranstaltungen von Heerscharen von Fuentes-Anhängern mit Kaskaden von unbequemen Fragen genervt wurde (speziell zu Israel).
Wer ihn auch nur ein bißchen verfolgt hat, weiß, daß das Bild, das die deutschen Medien von Kirk zeichnen, absurd verzerrt ist. Notorische Propagandaklitschen berichteten, Kirk haben “nicht davor zurückgescheut, Lügen und Fake News zu verbreiten”, als wäre das eine von Faktencheckern bestätigte nüchterne Tatsache. Der Tenor war, daß es hier einen extremistischen Hetzer erwischt hätte, der seine eigene Saat geerntet hat, weshalb er einem nicht allzu leid tun müsse, im Gegensatz etwa zu dem heiliggesprochenen Edelmenschen George Floyd.
Und das ist noch die mildere Version. Den Vogel schoß mal wieder die allseits beliebte österreichische Antifaschistin Natascha Strobl ab, die Kirk allen Ernstes mit Reinhard Heydrich verglich (bislang hat Trump Washington City, Utah, immer noch nicht dem Erdboden gleichgemacht), gefolgt von einem stumpfsinnigen ÖRR-Witzkeks namens Florian Schroeder, der Hitler vs. Stauffenberg für die passende Analogie hält. Das sind Leute, die davon leben, daß es einen Bedarf an den Schauermärchen gibt, mit denen sie hausieren gehen.
Derartig kraß überzogene Feindmarkierungen machen Attentate fast schon zur Pflicht. Als “Faschist” oder “Nazi” hat man in den Augen mancher sein Menschsein verwirkt und darf entsprechend entsorgt werden. Es ist egal, ob Kirk ein Familienvater war und seine zwei kleinen Kinder anwesend waren, während das Blut aus seiner Halsschlagader spritzte (Nachtrag 25. 9.: Offenbar waren die Kinder nicht anwesend, wie ursprünglich berichtet wurde). Linke in den USA ebenso wie in Deutschland wetteiferten geradezu darum, wer Kirks Ermordung zynischer, hämischer, bösartiger kommentieren kann, um entsprechende Anerkennung und Aufmerksamkeit auf TikTok und sonstwo abzustauben, voller Lust an der eigenen Dämonie.
Wir wissen nicht erst seit der Ermordungs Kirks, daß es auf der Linken eine enorme, hemmungslose Befürwortung von Gewalt gegen “Rechte” (oder was man dafür hält) gibt. Wir wissen es bereits aufgrund der Reaktionen auf gewaltsame Übergriffe gegen AfD-Politiker oder der medialen Sympathien für die “Hammer-Bande”, von der Freude über den Attentatsversuch auf Trump ganz zu schweigen. Rechte dürfen niemals “Opfer” sein, sie “stilisieren” sich nur dazu, haben es stets nicht anders verdient oder selbst herausgefordert. Es ist das gute, alte Gewissen des Kopfschußhumanismus, das so typisch für die Mentalität und Geschichte der Linken ist.
Das alles ist nun wieder deutlich sichtbar geworden.
Man kann gewiß von niemandem verlangen, über den Tod eines Menschen, den man nicht persönlich gekannt hat, noch dazu eines, dessen politische Einstellungen man ablehnt oder verabscheut, betroffen zu sein. Auch Trauer kann man nicht erpressen, weder über Charlie noch über George Floyd. Man kann den einschlägig Gesinnten aber auch schwerlich verbieten, ihre Minusseelen zu entblößen, indem sie den Tod eines Menschen mit Häme, Gejubel oder lustigen Mems kommentieren.
Die USA ist angeblich ein freies Land und theoretisch hat dort jeder das verbriefte Recht “to hate who you want”, um Carnivore (Prä-Type-O-Negative) zu zitieren. Aber in einer zivilisierten Gesellschaft sollte ein Mindestmaß an Pietät und Zurückerhaltung der moralische Standard sein, egal, wen es erwischt, erst recht, wenn es sich um einen nackten Mord handelt.
Dieser Grundsatz ist natürlich schon lange über Bord gegangen, nicht zuletzt durch jahrelange Dämonisierung des rechten Spektrums durch die von Linken dominierten Massenmedien. Der Korken ist aus der Flasche und läßt sich nicht mehr hineindrücken.
Dem Vernehmen nach gibt es in die USA nun einen “Backlash” von rechts, der dazu führt, daß Menschen ihren Arbeitsplatz verlieren, die sich im Netz abfällig zu Kirk geäußert haben. Aktuelles prominentes Opfer ist der TV-Moderator Jimmy Kimmel. Unsere Medien stellen das so hin, als gäbe es nun systematische Repressalien gegen bloße “Kritiker”, ein Phänomen, das wir hierzulande von links her kennen.
Ein Korn Wahrheit scheint dran zu sein. Vizepräsident Vance hat die Bürger seines Landes dazu aufgerufen, Leute, die im Netz gemeine Dinge über Kirk sagen, zu denunzieren. An die Blockwartinstinkte zu appellieren, ist immer eine äußerst schlechte Idee, die nur noch mehr gesellschaftliche Vergiftung hervorbringt.
Was nun den wirklichen Charlie Kirk angeht, so hat er kaum Ähnlichkeit mit der Figur, die in den deutschen Medien präsentiert wurde. Wenn überhaupt, dann war er die meiste Zeit seiner kurzen, aber fulminanten Karriere eher ein “Cuckservative”, ein “Liberalkonservativer” wie man hierzulande sagt, allerdings einer, der seine Themenwahl stetig zu verschärfen gezwungen war, um das jüngere Publikum bei der Stange zu halten.
Während etwa die Ente verbreitet wird, Kirk habe sich für die Steinigung von Homosexuellen ausgesprochen, hat er in Wahrheit in einem berüchtigten Tweet gefeiert, daß durch Trumps Druck die Homosexualität in Botswana entkriminalisiert wurde. Während er als “transphober” Haßprediger hingestellt wird, befürwortete er explizit das Recht, sich mit dem anderen Geschlecht zu identifizieren, solange man nicht grundlegende biologische Tatsachen anzweifelt und artig binär bleibt.
Das sind nur zwei Beispiele. Ich weiß natürlich nicht über alles Bescheid, was Kirk jemals in seinem Leben gesagt und vertreten hat. So interessant fand ich ihn nun auch nicht. Tatsache ist jedenfalls, daß er Gewalt ablehnte und wie ein braver Liberaler an die Macht von Debatten glaubte und sich diesen auch unablässig gestellt hat, auch und gerade mit Gegnern und Andersdenkenden. Und das ist etwas, das man von den meisten Linken nicht behaupten kann.
Man muß aber auch sagen, daß er einen opportunistischen Zug hatte und als weitgehend unkritischer Apologet Trumps hervorgetreten ist, vor allem aber als geschulter Hasbara-Soldat, der seinen zionistischen Geldgebern, die massiv in seine Organisation Turning Point USA investiert hatten, nach dem Mund redete. Damit hat er das genozidale Vorgehen Israels in Gaza und im Westjordanland propagandistisch unterstützt. Als evangelikaler “Dispensationalist” war er der Ansicht, daß die Ansprüche des Staates Israel biblisch begründet seien und deshalb von Christen um jeden Preis unterstützt und verteidigt werden müssen (auch das war er übrigens bereit, in Frage zu stellen und zu debattieren, sogar die Rolle von AIPAC an sich).
Seine Basis war jedoch die republikanische Jugend unter 30, die kaum mehr Interesse an Israel hat und dem Einfluß der einschlägigen Lobbys auf die Partei und die Regierung kritisch gegenübersteht. Es ist das gleiche Publikum, das auch Nick Fuentes, Tucker Carlson und Candace Owens hört, die sich scharf gegen die “Israel Firster” aussprechen.
Dieses Publikum findet es äußerst befremdlich, daß der Fall Epstein von der Trump-Regierung zuerst propagandistisch ausgenutzt und dann plötzlich fallen gelassen wurde. Es ist viel stärker interessiert an Klartext über Themen wie Einwanderung, Demographie, weiße Identität und schwarze Kriminalität. Auf diesen Gebieten hat sich Kirk immer mutiger hervorgetan.
Sein letzter Tweet bezog sich auf Iryna Zarutska, deren gewaltsamer Tod ebenfalls gefilmt wurde:
If we want things to change, it’s 100% necessary to politicize the senseless murder of Iryna Zarutska because it was politics that allowed a savage monster with 14 priors to be free on the streets to kill her.
Wenn wir wollen, daß sich etwas ändert, ist es absolut notwendig, den sinnlosen Mord an Iryna Zarutska zu politisieren, denn es war die Politik, die es einem brutalen Monster mit 14 Vorstrafen ermöglichte, frei auf der Straße herumzulaufen und sie zu töten.
Es ehrt Kirk, daß er auch Kritikern der israelischen Politik und Einflußnahme eine Plattform gab (siehe etwa hier und hier). Mit einigen von ihnen, wie Carlson und Owens, war er persönlich befreundet. Dieses Vorgehen trug ihm massiven Druck seitens seiner Geldgeber, “leaders” und “stakeholder” ein, wie er in diesem Interview mit Megyn Kelly vom 6. 8. 2025 formulierte.
Dieses Video ist ein ausgesprochen interessantes Dokument. Hier sind zwei bislang treue Diener Israels zu sehen, wie sie sich darüber beklagen, daß nun auch sie als “Antisemiten” markiert werden, die “die Arbeit von Hamas” verrichten (“doing the bidding of Hamas”), weil sie von der harten Linie abweichende Gedanken geäußert und bestimmte mißliebige Leute zu Wort kommen ließen (namentlich Carlson zur Frage, ob Epstein ein Mossad-Agent war). Kirk sei von verschiedener Seite bescheinigt worden, er gehöre “nicht mehr zu uns”. Worauf er mit einem Ausbruch von amerikanischem Stolz antwortete:
Wait a second, what does “with us” mean exactly, right? I am American! I represent THIS country!
Moment mal, was genau soll das eigentlich heißen, „zu uns“? Ich bin Amerikaner! Ich repräsentiere DIESES Land!
Das Ganze endet dem Protest Kirks:
I have less ability to criticize the Israeli government than actual Israelis do. And that’s really, really weird.
Ich habe weniger Möglichkeiten, die israelische Regierung zu kritisieren, als die Israelis selbst. Und das ist wirklich sehr, sehr seltsam!
Sowohl Tucker Carlson als auch Candace Owens, beide im Gegensatz zu Kirk unabhängig, haben bestätigt, daß die Attacken bis kurz vor seinem Tod anhielten (ihnen schlossen sich Matt Gaetz und Roger Stone an). Carlson nannte namentlich den Geldgeber Bill Ackman und sogar den CEO der Satireseite “Babylon Bee”, Seth Dillon. Er warf Netanjahu vor, das Andenken Kirks zu mißbrauchen:
Er empfand Bibi Netanjahu als eine sehr destruktive Kraft, war entsetzt über die Ereignisse in Gaza und vor allem verärgert darüber, daß Netanjahu seiner Meinung nach die Vereinigten Staaten dazu benutzte, seine EIGENEN Kriege zum Vorteil seines EIGENEN Landes zu führen, was für die Vereinigten Staaten beschämend, peinlich und schädlich sei.
Diese Spannungen führten bereits Mitte August dieses Jahres zum Gerücht, Kirk hätte Angst davor, Israel werde ihn umbringen, wenn er seinen kritischen Kurs weiterhalte. Es wurde unter anderem von der linken, antizionistischen Seite Grayzone aufgegriffen. Daraus resultierende Verschwörungstheorien sind nun im Umlauf. Mangels an Beweisen unterstütze ich sie nicht, aber psychologisch gesehen sind sie erwartbar, nicht zuletzt angesichts dieses für manche Leute offenbar sehr willkommenen Timings.
Ein mutmaßlicher Täter wurde inzwischen gefaßt. Er ist nicht geständig und schweigt beharrlich. Tyler Robinson ist ein 22jähriger, unscheinbarer junger Mann aus einer offenbar intakten republikanischen Familie. Er lebte mit einem etwa gleichaltrigen schwulen Partner namens Lance Twiggs zusammen, der sich im Status des “transitioning” befindet. Twiggs wurde nicht der Mittäterschaft angeklagt, aber seine Existenz soll nun als Beweis dafür herhalten, daß wir uns jetzt alle vor einer Epidemie von Terrortransen fürchten müssen.
Da man die Informationen über den Täter auch anderswo nachlesen kann, mache ich es kurz, auch wenn einige meiner Leser nun mit den Augen rollen werden. Ich sage nicht, daß es nicht so passiert sein kann, wie man uns erzählt. Aber ich finde das, was der Öffentlichkeit serviert wird, seltsam, lückenhaft und unbefriedigend. Der Täter sieht nicht aus wie ein Antifant oder Trans-Aktivist oder Linksextremist, er war kein Incel, kein Psychiatriepatient und kein Drogensüchtiger. Er wirkt eher wie ein 08/15-Normie. Aber vielleicht ist das ja nun ein Ding: Normie-Extremismus, verbunden mit quasi “synkretistischen”, wirren politischen Vorstellungen.
Die Militär- und Waffen-Spezis auf Twitter haben mir erklärt, daß der Schuß, der Kirk sofort und beim ersten Versuch getötet hat, auch für einen “Laien” machbar war, und Robinson hatte offenbar Übung im Umgang mit Waffen. Angeblich soll er sich im Zuge seines Studiums nach links bewegt haben, aber ich sehe keine handfesten Beweise, keine Zitate, keine Textdokumente, die hinreichend belegen, daß er fanatisch radikalisiert genug war, um unter riskanten Umständen einen Mord zu begehen. Er scheint keiner organisierten Gruppe angehört und auf eigene Faust gehandelt zu haben. Angeblich hat er nicht einmal seinen Liebhaber eingeweiht, der am Ende das einzige Indiz ist, das ihn mit der Trans-Agenda in Verbindung bringt.
Candace Owens behauptet, mehrere Familienmitglieder von Twiggs hätten sie kontaktiert, und ihr mitgeteilt, daß sie ihr und nicht den Mainstreammedien vertrauen würden. Demnach sei es eher Twiggs gewesen, der aggressiv, von seiner Familie entfremdet, politisch radikalisiert, psychisch auffällig, ständig im Internet abhängend und diversen berauschenden Substanzen zugeneigt war. Wenn er nichts mit dem Mord zu tun hat, war Robinsons Tat dann eine Art romantischer Liebesdienst, um einen Menschen zu töten, dessen Ideologie er als Gefahr für seinen Partner betrachtete?
Es wurden Auszüge ohne Zeitstempel aus einem angeblichen Chat-Verlauf zwischen Robinson und Twiggs veröffentlicht, in dem ersterer letzterem, den er wiederholt als “my love” anspricht, seine Tat gesteht. Wenn man mich fragt, ist das ein schlechter Witz. So texten Zoomer nicht. So textet eigentlich überhaupt niemand.
Martin Sellner ist es auch aufgefallen. Ebenso Matt Walsh, der vermutet, der Text wurde vom FBI fabriziert, um den “trans-boyfriend” zu schützen (warum? Damit keine Welle der “Transphobie” ausbricht?). Er hat generell den Eindruck, daß das offizielle Szenario keinen Sinn ergibt.
Wie auch immer. Ich vermute stark, daß wir nicht viel mehr erfahren werden, als bislang bereits veröffentlicht wurde. Robinson wird wahrscheinlich die Todesstrafe bekommen. Vielleicht wird er auch “geepsteint”. Die Wahrheit wird nicht ans Licht kommen, und jeder wird sich für eine Version der Geschichte entscheiden müssen. Die Spekulationen, das Mißtrauen und die Paranoia auf allen Seiten werden bleiben.
Mit dem präsentierten Täter kann niemand so recht etwas anfangen, auch die Linken nicht, trotz ihres Hasses auf Kirk und alles, was er in ihren Augen repräsentiert. Als Typus entspricht Robinson nicht gerade einer ihrer Heldenfiguren. Weiß, männlich, rechte Prägung, Waffenfreund, immerhin (offenbar) schwul. Sie feiern die Tat, aber nicht den Täter.
Ich glaube nicht daran, daß den USA nun links‑, trans- oder furryextreme Terrorwellen drohen. Trump verkündete gestern, die Antifa, “ein krankes, gefährliches, linksradikales Desaster”, zu einer “größeren Terrororganisation” erklärt zu haben. Schön und gut, das Problem ist nur, daß die Antifa ein loses, internationales “Franchise” und keine einheitliche “Organisation” ist. Die Erklärung des Präsidenten dient wohl dazu, eine Art “War on Terror” zu simulieren. Wie üblich wird Trump nur so tun, als ob er etwas tut. Ich bezweifle, daß die US-Regierung nun irgendetwas Signifikantes unternehmen wird, außer wie bisher “Antisemitismus” auf dem Uni-Campus zu bekämpfen.
Einige träumen nun gewiß davon, eine “Tranny Scare” oder ähnliches zu entfachen. Aber das wäre nur ein Ablenkungsmanöver. Die USA haben das weitaus größere politische Problem, daß ihre Regierung und ihre Regierungspartei mehr oder weniger im Sack eines fremden Staates und seiner Lobby stecken, was sich anhand der Karriere Kirks ziemlich gut darstellen läßt.
Gewiß wird es auch in Zukunft immer wieder zu politisch motivierter oder gefärbter Gewalt von beiden Seiten kommen, denn die USA sind so extrem polarisiert wie seit dem Sezessionskrieg nicht mehr, und sie sind voll mit Verrückten, die Zugang zu Schußwaffen haben. Charlie Kirk ist keineswegs das erste Opfer dieser Polarisierung und wird auch nicht das letzte sein. Hier ist ein Clip, in dem er seine Sorge darüber äußert, daß “einer von uns angeschossen oder getötet wird”.
Turning Point USA wird ohne Kirk zerfallen, womit die jungen Republikaner ihr Zentrum verlieren werden. Es gibt weit und breit niemand, der Charlie ersetzen könnte. Er wird nun zum Heiligen erklärt und als solcher reichlich instrumentalisiert werden, wie so eine Art rechter Martin Luther King, aber ohne den parteiübergreifenden Martin-Luther-Konsens, denn es ist eben nur eine Hälfte der USA, die ihn anbetet, während die andere ihn verteufelt.
Insofern wird die nun einsetzende Charlie-Kirk-Idolatrie die Vereinigten Staaten weiter polarisieren, ebenso wie es zuvor von links der George-Floyd-Kult getan hat. Das ist keine Hufeisentheorie. Diese beiden sind nicht gleich, denn Floyd war nichts weiter als ein unbedeutender, drogensüchtiger Krimineller, der zufällig zur falschen Zeit am falschen Ort war und amerikanische Rassenneurosen getriggert hat, während Kirk ein unbescholtener Bürger war, der sich um das Wohlergehen seines Landes bemüht hat, und dies, soweit ich sehen kann, aus aufrichtiger Überzeugung. (Nachtrag: Bizarrerweise haben die beiden am selben Tag Geburtstag, dem 14. Oktober, mit einem Abstand von genau zwanzig Jahren).
Die Enthüllungen über den Konflikt, den er mit Netanjahu und seinen zionistischen Geldgebern hatte, werden einen bleibenden Riß im Narrativ vom gemeinsamen israelisch-amerikanischen Kampf für die “judäochristliche Zivilsation” hinterlassen. Aber vielleicht wird auch dieser nun durch Kirks Heiligsprechung und diverse Vereinnahmungsversuche bald zugekleistert werden.
Politische Morde und Terroranschläge lösen Schockwellen und Emotionen aus, die aber in der Regel recht rasch wieder verebben (ich kommentiere dergleichen seit fünfzehn Jahren), außer es handelt sich um “Meisterstücke” wie Kennedy und 9–11, die jahrzehntelang nachhallen. Auch die Ermordung Kirks vor laufender Kamera wird nun von allen Seiten kräftig gemolken.
Vor zehn Jahren habe ich anläßlich des Anschlags auf die Redaktion von Charlie Hebdo ein polemisches Bändchen mit dem Titel Ich bin nicht Charlie geschrieben. Vielleicht können sich einige noch an die politische Kampagne erinnern, die beinahe augenblicklich gestartet wurde und in der die von Islamisten ermordeten linksradikalen Cartoonisten international als Heroen der Meinungsfreiheit und der westlichen Wertegemeinschaft präsentiert wurden. Charlie Kirk hingegen wird außerhalb der amerikanischen Regierung, der er sehr nahestand, überwiegend als mindestens zweifelhafte Figur gezeichnet.
“I am Charlie”, diesmal? Nein, natürlich nicht, allein schon deshalb, weil er Amerikaner war und entsprechende Interessen verfolgt hat, die nicht die Interessen Europas sind. Diesmal gibt es gewiß weitaus mehr politische Überschneidungen, darunter aber ganz sicher nicht seine Sklavendienste für Israel und schon gar nicht sein Dispensationalismus, der meiner bescheidenen Meinung nach keine besonders intelligente theologische Auslegung ist. Immerhin hatte Kirk Charakter und schien ernsthaft an der Wahrheitsfindung interessiert zu sein, wie seine unerschütterliche Loyalität zu Tucker Carlson beweist, ebenso wie seine wachsende Weigerung, sich bestechen und erpressen zu lassen.
Nach solchen Unterscheidungen fragen unsere Feinde freilich nicht. Das gesamte rechte Spektrum wird von ihnen in einen Topf geworfen und durch eine völlig irrsinnige, dämonisierende Zerrlinse gesehen. Für diese Leute sind wir alle Charlie und sind wir alle “Hitler”. Kirk glaubte an Debatten, Meinungsfreiheit und die Macht des besseren Arguments, aber die Reaktionen auf seinen Tod zeigen, daß dies illusorisch war.
Aber das sind alles Dinge, die ich schon zuvor gewußt habe.
RIP Charlie Kirk 1993 – 2025.

Ein gebuertiger Hesse
Pffff... das ist der Aufsatz, den die AUFKLÄRUNG im Jahr 2025 gebraucht hat. Danke.
Nein, wir hier sind nicht "Charlie", niemand von uns, auch dort drüben hinterm Ozean nicht. RIP!, der eine, um den es ausschließlich gehen kann/soll/darf/muss.