Rechenschaftsbericht 2018 (II) – Januar bis April

Kositza und ich feiern seit Jahren nicht Silvester. Wir brauchen keine zusätzliche Zäsur: Oft genug bricht heute weg, worauf wir uns gestern vorbereiteten.

Götz Kubitschek

Götz Kubitschek leitet den Verlag Antaios

Wir haben kei­ne Zeit zum Archi­vie­ren, Resü­mie­ren, Nost­al­gie­ren, noch nicht ein­mal zwi­schen den Jahren.

Ich saß Anfang Janu­ar über den Vor­be­rei­tun­gen unse­rer Teil­nah­me zur sicher höchst­ka­rä­ti­gen Kon­fe­renz unse­res bis­he­ri­gen Lebens. Ich war als Key­note-Spea­k­er nach Buda­pest ein­ge­la­den, neben Pas­cal Bruck­ner, Ste­ve Ban­non, Dou­glas Mur­ray und einer Hand­voll EU-Poli­ti­kern und Brüs­se­ler Lob­by­is­ten und Bera­tern, und zwar auf Ein­la­dung einer Orban-nahen Stif­tung, die die­se Kon­fe­renz über die Zukunft Euro­pas für die vier Visegrad-Staa­ten organisierte.

Die Kon­fe­renz soll­te Ende Janu­ar statt­fin­den, aber dann kam es zu poli­ti­schen Ver­wick­lun­gen: Refe­ren­ten sag­ten ihre Teil­nah­me mei­net­we­gen ab, die CDU inter­ve­nier­te bei ihrem euro­päi­schen Koali­ti­ons­part­ner, der Fidesz-Par­tei Orb­ans, und nach­dem wir die Lage tele­fo­nisch erör­tert hat­ten, zog das Orga­ni­sa­ti­ons­bü­ro Kon­se­quen­zen und ver­leg­te die Kon­fe­renz kur­zer­hand in den Mai, auf die Zeit nach der Wahl in Ungarn, ein­fach so.

Kositza und ich waren dann tat­säch­lich Ende Mai in Buda­pest, aber nicht im Rah­men der Kon­fe­renz, son­dern für einen Ein­zel­vor­trag im “Haus des Ter­rors” nebst einer Hand­voll Pres­se­ter­mi­nen – ich habe hier dar­über berich­tet.

Mir ist im Ver­lauf der Aus­ein­an­der­set­zung um mei­ne Teil­nah­me zwei­er­lei end­gül­tig klar gewor­den: Wir sind zum einen nun tat­säch­lich ein Poli­ti­kum, egal wo wir auf­tre­ten, und zwar bereits dann, wenn wir unse­re Vor­trä­ge noch nicht gehal­ten, unse­ren Mes­se­stand noch nicht auf­ge­baut, unse­re Gesprä­che noch nicht geführt haben.

Zum ande­ren (und dies führt zur nächs­ten Weg­mar­ke) ist das (todes­mu­tig!) vor­ge­tra­ge­nen Vor­ha­ben, mit Rech­ten zu reden, zumin­dest für Kositza und mich bereits nach weni­gen Metern an sein Ende gekom­men: Die herr­schen­de Klas­se hat maxi­mal an einer pro­gram­ma­ti­schen oder per­so­nel­len Ergän­zung zu ihren eige­nen Bedin­gun­gen Inter­es­se – kei­nes­falls aber im Rah­men har­ter Dis­kus­sio­nen und Auseinandersetzungen.

Bei­des zusam­men­ge­nom­men läßt nur den Schluß zu, daß es ande­re sein wer­den und sein müs­sen, die sich der auf­wei­chen­den oder auf­spren­gen­den Kon­fron­ta­ti­on mit dem Geg­ner anneh­men. Das gelang auf vor­bild­li­che Wei­se etwa den bei­den Publi­zis­ten Micha­el Klo­novs­ky und Niko­laus Fest, als sie in Dres­den im Rah­men einer AfD-Ver­an­stal­tung gegen Dr. Kai Gniff­ke, Chef­re­dak­teur ARD­ak­tu­ell, und Dr. Peter Frey, Chef­re­dak­teur ZDF, antre­ten konn­ten und als Sie­ger vom Platz gin­gen. Einem Podi­um mit Kositza und mir hät­ten die bei­den öffent­lich-recht­li­chen Her­ren nicht zugestimmt.

Ich gebe hier­mit zu Pro­to­koll, daß ich etli­chen Vor­trags- oder Dis­kus­si­ons­an­fra­gen der letz­ten Zeit aus genau die­sen Erwä­gun­gen her­aus eine Absa­ge erteilt habe: die Rol­le als insti­tu­tio­na­li­sier­ter Ver­hin­de­rer einer Aus­wei­tung der Kampf­zo­ne ins Estab­lish­ment hin­ein gera­de NICHT mitzuspielen.

Was uns aber (und die­ses Wort muß sein) schon hart anging und angeht, ist die Uner­bitt­lich­keit, mit der ehe­ma­li­ge Mit­strei­ter und Weg­ge­fähr­ten den spal­ten­den Kampf gegen uns mit­kämp­fen – wohl um zu zei­gen, daß sie in den Augen der poli­tisch-media­len Kas­te zum akzep­ta­blen Teil der Geg­ner gehö­ren könnten.

Ich habe die­ses Ver­hal­ten ein­mal mit dem Sprung aus einem Ruder­boot ans ret­ten­de Land ver­gli­chen, bei dem man ja stets dem Boot, das man ver­läßt, einen gehö­ri­gen Stoß weg von die­sem Ufer ver­paßt. Ich will es erwei­tern: Es gibt ande­re, klü­ge­re, weni­ger ego­is­ti­sche Wege, vom Kahn an Land zu gehen, um das Ufer zu ver­än­dern. Es muß nicht auf Kos­ten derer gesche­hen, die noch im Boot sitzen.

Zum Schau­platz der Ver­knif­fen­heit rechts­in­tel­lek­tu­el­ler Befind­lich­kei­ten wur­de Mit­te Febru­ar Kopen­ha­gen. Dort­hin, und zwar in einen der Vor­trags­räu­me des däni­schen Par­la­ments, waren zum The­ma “25 Jah­re ‘Anschwel­len­der Bocks­ge­sang’ von Botho Strauß” neben mir auch Karl­heinz Weiß­mann und Die­ter Stein zum Vor­trag ein­ge­la­den. Die bei­den saßen in der einen, ich in der ande­ren Ecke des Saa­les, ein humor­vol­ler oder erns­ter, vor allem aber ent­span­nen­der Aus­tausch war nicht mög­lich, obwohl ich zwei Anläu­fe unter­nahm, und am Ende mach­te sich einer der Orga­ni­sa­to­ren sogar einen Spaß dar­aus, die Glas­wand zwi­schen den Deut­schen zu kommentieren.

Über die­sen außer­or­dent­lich inter­es­san­ten Tag im “Fol­ke­ting” habe ich hier berich­tet.

Bevor ich aber im naß­kal­ten Kopen­ha­gen im “Café des Nor­dens” ein Bier der Mar­ke “Ask und Embla” trank und sehr beein­druckt durch eines der Volks­häu­ser wan­del­te, in dem sich die Grundt­vigsche Idee der Volks­bil­dung und der Volks­ge­sund­heit nie­der­ge­schla­gen hat, absol­vier­ten Kositza und ich den letz­ten Akt vor der bis­her größ­ten Nie­der­la­ge, die wir bis­her als Ver­le­ger erlebt haben.

Wir waren mit unse­ren Kin­dern an der Sier­ra Neva­da in Anda­lu­si­en, um zu wan­dern und das war­me Win­ter­licht zu spü­ren. Die Hälf­te der Zeit ver­brach­ten wir aber am Lap­top, um letz­te Hand an die Über­set­zung des jüngs­ten Buches der ame­ri­ka­ni­schen Femi­nis­mus­kri­ti­ke­rin Camil­le Paglia zu legen. Wir hat­ten die Rech­te an die­ser Auf­satz­samm­lung erwor­ben und im Ver­lauf der Über­set­zungs­ar­beit fest­ge­stellt, daß ein Teil der Tex­te ohne erläu­tern­de Fuß­no­ten für deut­sche Leser schlech­ter­dings unver­ständ­lich blei­ben muß­te. Die­se Fuß­no­ten ein­zu­tra­gen und auf das not­wen­di­ge Maß zu brin­gen, beschäf­tig­te uns acht spa­ni­sche Aben­de lang, und zwar so voll und ganz, daß wir den Selbst­aus­beu­tungs­cha­rak­ter unse­res Ver­le­ger­seins wie­der ein­mal plas­tisch vor­ge­führt bekamen.

Im April muß­ten wir die gesam­te Auf­la­ge des Paglia-Buchs ein­stamp­fen las­sen: Auf­ge­hetzt von einer Schrei­be­rin der Süd­deut­schen Zei­tung, hat­te Camil­le Paglia über ihre Rechts­an­wäl­te bean­stan­den las­sen, wir hät­ten ohne Rück­spra­che Fuß­no­ten gesetzt (und damit gegen ihre Repu­ta­ti­on als Pro­fes­so­rin gear­bei­tet), zwei Tex­te weg­ge­las­sen (und damit die Gesamt­kom­po­si­ti­on zer­stört), ein Vor­wort Kositz­as ein­ge­fügt (und sie damit für “erläu­te­rungs­be­dürf­tig” erklärt) sowie eini­ge Kapi­tel­über­schrif­ten recht frei ins Deut­sche über­setzt (und damit sinnentstellt).

Es gab Ver­mitt­lungs­ver­su­che von meh­re­ren Sei­ten, rat­lo­se Zei­tungs­be­rich­te vol­ler Respekt für die auf­wen­di­ge Edi­ti­on, aber am Ende hat­ten wir kei­ne Chan­ce: Mag sein, daß ich (nicht wir) Form­feh­ler began­gen hat­te, aber am Ende fiel die Ent­schei­dung aus poli­ti­schen Grün­den. Einen Rechts­streit mit einer us-ame­ri­ka­ni­schen Kanz­lei woll­ten wir nicht wagen, also kam eine Schred­de­rei zum Ein­satz. Hier kann man den Rechen­schafts­be­richt Kositz­as nachlesen.

Die­se Nie­der­la­ge mach­te aus dem spä­ten März und dem gan­zen April eine blei­er­ne Zeit. Sie war blei­ern, weil unser Plan, auf der Leip­zi­ger Buch­mes­se unspek­ta­ku­lär als nor­ma­ler Ver­lag neben ande­ren Ver­la­gen auf­zu­tre­ten, nicht zur ange­streb­ten Nor­ma­li­sie­rung führ­te. Wir wur­den neben Com­pakt, Jun­ge Frei­heit und Euro­pa Ter­ra Nos­t­ra in einer rech­ten Ecke plat­ziert, und nach­dem die Jun­ge Frei­heit ihre Anmel­dung zurück­ge­zo­gen hat­te, war das Eck ein recht lee­rer Raum.

Unse­re Lesun­gen muß­ten wir in einer schräg dem Stand gegen­über auf­ge­bau­ten und in alle vier Rich­tun­gen zuge­schraub­ten Lese­insel abhal­ten, in die der Sicher­heits­dienst der Mes­se gera­de ein­mal 35 Besu­cher ein­tre­ten ließ. Wir nah­men die Frus­tra­ti­on der vie­len Antai­os-Leser wahr, die sich trotz eines aber­wit­zi­gen Käl­te­ein­bruchs am Mes­se­sams­tag durch das Ver­kehrs­chaos bis zur Mes­se durch­ge­kämpft hat­ten und nun kei­nen Platz mehr für unse­re Lesun­gen ergat­tern konn­ten, und wir hät­ten mit Mega­pho­nen von unse­rem Stand aus mode­rie­ren sol­len, um die Abdrän­gungs­stra­te­gie der Mes­se zu unterlaufen.

Wir haben das nicht gemacht, viel­leicht um zu zei­gen, daß wir uns – wie zuvor in Frank­furt schon – an die Regeln einer Buch­mes­se hal­ten wür­den und dafür zumin­dest eine rela­tiv fai­re Bericht­erstat­tung erwar­ten dürf­ten. Selt­sam, sol­che hart­nä­cki­gen Illusionen!

Im Grun­de hät­te uns klar sein müs­sen, daß nach einer kur­zen Tau­wet­ter­pe­ri­ode wäh­rend und nach der spek­ta­ku­lä­ren Buch­mes­se in Frank­furt im Herbst zuvor ein Stra­te­gie­wech­sel bei den Ver­ant­wort­li­chen sol­cher Groß­ereig­nis­se statt­fin­den wür­de, ein Abdrän­gen, Zuschrau­ben, eine räum­li­che Behin­de­rung der Mei­nungs­äu­ße­rungs­mög­lich­kei­ten – kei­nes­falls also das, was unter dem zum Arbeits­be­griff gewor­de­nen Buch­ti­tel “Mit Rech­ten reden” aus der Feder drei­er todes­mu­ti­ger Klett-Autoren eigent­lich zu ver­ste­hen wäre.

Und so spie­gel­te die Käl­te­front, die am Buch­mes­se­sams­tag die Tem­pe­ra­tu­ren auf unter minus zehn Grad drück­te, die ein­ge­fro­re­ne Lage, in der wir uns befan­den: Es war kei­ne Bewe­gung mehr drin, kei­ne Ver­ständ­nis­be­mü­hung mehr spür­bar, es wur­de über uns (und das aus­führ­lichst), nicht aber mit uns geredet.

An vor­ders­ter Front pro­fi­lier­te sich dabei übri­gens einer der drei Autoren des eben erwähn­ten Buches, Per Leo. Nach­dem er wäh­rend der Frank­fur­ter Buch­mes­se als Rech­ten-Ver­ste­her jeden Tag drei Mal an unse­rem Mes­se­stand war und sich im Nach­gang zwei Mal mit Kositza und mir in Ber­lin traf, um “mit Rech­ten zu reden”, wur­de ihm rasch der eige­ne Mut mul­mig, und nicht nur ihm: Was er und sei­ne zwei Mit­au­toren von ihren Freun­den, Fol­lo­wern, ihren Com­mu­ni­ties und Kol­le­gen zu hören beka­men, muß so into­le­rant und lebens­ge­fähr­lich gewe­sen sein, daß alle drei von ihrem Plan absa­hen, mit uns zu reden, und zwar in der Öffent­lich­keit oder wenigs­tens im Rah­men eines Salons.

Mehr noch: Leo wur­de als Exper­te für den rech­ten Umgang mit den Rech­ten vom Bör­sen­ver­ein des Buch­han­dels ein­ge­la­den und trug auf der ver­bands­in­ter­nen Tagung in Mün­chen vor. In wel­che Rich­tung er da ging, leg­te er kurz vor der Leip­zi­ger Buch­mes­se in einem Bei­trag für den “Frei­tag” dar, unter dem bezeich­nen­den Titel “Cool down”. Mar­tin Licht­mesz, der mit dem Autoren­trio in inten­si­vem Aus­tausch geblie­ben war, rück­te Leos unwahr­haf­ti­ge Dar­stel­lung auf unse­re Blog gera­de – aber wie immer bleibt die Fra­ge: Was trägt so etwas aus?

Jeden­falls saßen – dies zuletzt – Kositza und ich mit unse­ren Kin­dern bei einer aus­ge­dehn­ten Mahl­zeit zusam­men, nach­dem aus dem Nichts her­aus am 21. April eine lin­ke Demons­tra­ti­on samt Rock­kon­zert in Schnell­ro­da zu ihrem mehr als schwach besuch­ten, pein­li­chen Ende gekom­men war. Im Ver­lauf die­ses Essens kam die Fra­ge auf, ob gegen die Über­macht der ande­ren über­haupt noch ein Kraut gewach­sen sei.

Sol­che Fra­gen sind, wenn sie von den eige­nen Kin­dern gestellt wer­den, immer mit der Hoff­nung ver­knüpft, daß den Eltern, den Leit­ham­meln, ein Weg, eine Hand­lungs­mög­lich­keit bekannt sei. Natür­lich kön­nen unse­re mitt­ler­wei­le doch recht gro­ßen Kin­dern auch die Wahr­heit ver­kraf­ten: daß wir ab und an dann doch mit unse­rem Latein am Ende sind und uns in einem Wech­sel­spiel aus Kon­fron­ta­ti­on, Insze­nie­rung und Angriffs­geist, Fremd­heit und Unver­söhn­lich­keit zu einem nicht gerin­gen Teil auch selbst für die Fest­le­gung auf eine bestimm­te Rol­le im Gesamt­spek­ta­kel ver­ant­wort­lich sind.

Natür­lich hat Kositza Recht, wenn sie den Vor­wurf der Ein­di­men­sio­na­li­tät und eines man­gels an Ambi­va­lenz von uns weist. Dem ste­hen ja selbst­re­dend unse­re Lebens­er­fah­rung, die jedem Intel­lek­tu­el­len eige­ne Deu­tungs­un­si­cher­heit sowie die Grund­über­zeu­gung ent­ge­gen, daß das Leben nicht aus Lego­stei­nen, son­dern aus krum­men Höl­zern besteht.

Aber die­ser Hal­tung (die ein hohes maß an Tole­ranz den Lebens­ent­wür­fen und Denk­ver­su­chen ande­rer ein­schließt!) ste­hen for­mel­haf­te Äuße­run­gen gegen­über, wie vor allem ich sie in der Öffent­lich­keit getä­tigt habe – im März etwa in Form eines Rede­bei­trags aus dem Publkum, als sich Uwe Tell­kamp und Durs Grün­bein in Dres­den über die soge­nann­te “Erklä­rung 2018” strit­ten. Ich frag­te damals (ziem­lich rhe­to­risch zuge­ge­be­ner­ma­ßen), ob es nicht not­wen­dig sei, den Riß, der unse­re Gesell­schaft spal­te, zu ver­tie­fen, und zwar so lan­ge, bis ans Licht käme, was den Riß erst ver­ur­sacht habe.

Sol­ches wider­spricht dem Wunsch der Leu­te nach Ver­stän­di­gung und Ver­söh­nung, und es wird gleich ver­wech­selt mit einer Unfä­hig­keit, das Ver­bin­den­de zu sehen. Das sehen wir schon, aber es ist nicht an der Rei­he.

In der Fami­li­en­run­de jeden­falls, als wir einen Espres­so bestell­ten und dazu ein Schnaps auf’s Haus ging, spe­ku­lier­ten wir recht frei vor unse­ren Kin­dern über die Mög­lich­kei­ten, die nach der bahn­bre­chen­den Herbst­mes­se in Frank­furt und nach der blei­er­nen Erfah­rung der Leip­zi­ger Früh­jahrs­mes­se noch blie­ben. Wir müs­sen, sag­te ich, die nächs­te Sack­gas­se unbe­dingt ver­mei­den, denn das Leip­zi­ger Modell wür­de nun zur Blau­pau­se in der for­mal­recht­lich kor­rek­ten, tat­säch­lich aber aus­gren­zen­den Umgangs­wei­se mit uns.

Wir kön­nen uns ja nicht ein­fach unter ande­rem Namen anmel­den, sag­te Kositza. Wir kön­nen nicht ein­fach einen neu­en Ver­lag grün­den, sag­te ich. Doch, kön­nen wir, sag­te Kositza. Und dann kau­fen wir ihn und sei­nen Mes­se­platz. Und ich weiß auch schon, wer die­sen Ver­lag grün­den könnte.

Ihr seid ein biß­chen ver­rückt, sag­ten die Kin­der. Die machen das, sag­ten sie untereinander.

Götz Kubitschek

Götz Kubitschek leitet den Verlag Antaios

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Kommentare (21)

Ein gebuertiger Hesse

31. Dezember 2018 14:55

Eine Lagebeschreibung wie sie treffender und persönlich-umfassender nicht sein könnte. Ja, genau so war das damals, werden in 20 Jahren die Kinder - Ihre eigenen, die manch anderer Hiesiger und dann aber auch ganz andere, die man noch gar nicht kennen kann - sagen und wissen, wofür Sie glücklicherweise gekämpft haben.

Die Spannung, was den nächsten und allemal den letzten Teil dieses Berichts anbelangt, steigt!

Hartwig aus LG8

31. Dezember 2018 16:02

Geehrter Herr Kubitschek,
wir sind uns auf der Leipziger Buchmesse erstmals begegnet; ich nutzte die Gelegenheit, Sie zu begrüßen und ein paar Worte mit Ihrer charmanten Gattin zu wechseln. Im Vorfeld schrieb ich Ihnen und allen Mitlesern auf SiN, dass man in Leipzig statt Tweet-Sakko lieber ein Kaputzenshirt anziehen sollte. Meinen Kameraden und mir war völlig klar, was uns bzw. Ihren Verlag erwarten würde. Das wird auch im kommenden Jahr nicht besser werden.
Den Erfolg oder Misserfolg von Metapolitik sollten wir aber nicht an der metapolitischen Front abmessen. Ob man nun mit "Linken lebt" oder "mit Rechten redet" ist m.E. zweitrangig. Die Erfolge neurechter Metapolitik werden an der politischen Front sichtbar. Schauen wir doch auf die Verfallserscheinungen des herrschenden Systems: Eine große Volkspartei siecht dahin, die andere Volkspartei beginnt sich zu zerlegen. "Chemnitz" wird den Eliten bis auf weiteres in den Knochen spürbar bleiben. Die AfD sorgt für parlamentarischen Stress. In der EU gehen einige Länder Schritt für Schritt von der blau-goldenen Fahne. Globalistische Großprojekte stecken ganz allgemein in der Krise.
Ist es denn vermessen, wenn Metapolitik sich das ans eigene Revers heftet? Ich denke nicht.
Ihnen und allen Mitstreitern ein gutes Jahr 2019.

Stil-Bluete

31. Dezember 2018 18:09

Ihnen, Götz Kubitschek samt Ihrer Familie und Ihrem Team, trotz Abstinenz zu Silvester, einen guten Rutsch und - wie im alten, so auch im neuen Jahr auf Altbewährtes u n d Neues!

Möge uns vieles mit Gottes Segen gelingen!

Der Gehenkte

31. Dezember 2018 21:37

Der Text sagt: Niederlagen, Tiefschläge, Enttäuschungen ...
aber die Stimme sagt: Standhaftigkeit, Rückgrat, Entschluß ...

Götz Kubitschek, sie sind nicht zufällig dort gelandet, wo sie gerade sind. Jedes Ihrer Worte macht deutlich: Sie sind der Mann, der dort sein muß! Kein anderer könnte es besser und ohne Sie beide gäbe es das alles nicht.

Letztlich wäre - wenn Ihre Diagnose stimmt, daß Sie, daß "wir" ein Politikum sind -, letztlich wäre Deutschland ohne Sie beide, ohne den Verlag, ohne Schnellroda als magischer Ort, ohne die "Sezession", letztlich wäre es ärmer.

Maiordomus

31. Dezember 2018 23:35

"Die Stille nährt. Der Lärm verbraucht." Mit dieser Devise von Reinhold Schneider möchte ich dem Ehepaar Götz Kubitschek und Ellen Kositza einschliesslich Familie meine besten Wünsche für das Jahr 2019 vermitteln. Lese gerade zum Jahresschluss und Jahresanfang ein Buch des auch bei Sezession gelegentlich respektierten schwarzwalddeutschen in der Schweiz lebenden Autors Volker Mohr. U.a. macht er sich in seiner sprachreflexiven Studie "Polarlichter" Gedanken über den Unterschied zwischen "Zoé" und "bios", den beiden griechischen Wörtern für Leben. "Zoè" bedeute so viel "wie das Leben an sich, das allen Lebewesen gemein ist, während "bios" das spezifische Leben von Gruppen oder Einzelwesen meint." Wiewohl mir der Begriff "Bio-Deutscher" immer etwas belämmert vorkam, scheint mir diese Unterscheidung vom Schreibtisch eines Humanisten bedenkenswert, so wie ich von Volker Mohr, dessen Bücher hauptsächlich im Schaffhauser Loco-Verlag erschienen sind (wie früher etwa einzelne Titel von Max Picard) sehr bedenkenswert.

A propos Schreibtisch: Man muss sich von diesem auch mal etwas trennen können. Heute beobachtete ich kurz vor Sonnenuntergang an einem sandigen Strand eines Schweizersees erstmals in meinem Leben zwei Alpenstrandläufer, wunderschöne hochelegant bewegliche Prachtsexemplare, die trotz ihres Namens hierzulande nur Wintergäste sind. Aus der Bibliothek heraus vermehrt ins Freie: das könnte durchaus nicht ein berüchtigter Neujahrsvorsatz, eher schon eine Wende in Richtung eines sinnvollen Lebens sein, wobei der Garten und die Bibliothek sich etwa beim Kirchenvater Augustinus wie Einatmen und Ausatmen zueinander verhielten.

Stil-Bluete

1. Januar 2019 01:18

Sollten Deutsche als Überlebens-Mittel Diaspora (also weder Exil, noch innere Immigration) in Erwägung ziehen?

Boricua

1. Januar 2019 02:05

@Der Gehenkte

Oft frag ich mich, was für eine Rolle eigentlich Weißmann und Stein in diesem Film spielen? Beide wirken manchmal austauschbar. Das Rittergut nicht. Das eine kann ein Praktikant bei SZ, Welt, FAZ und Spiegel unter kundiger Anleitung schnell selbst elaborieren, um Wünsche und Sehnsüchte zu bedienen, die vereinzelt noch im Volk vorhanden sind. Das andere braucht echt Fundament.

H. M. Richter

1. Januar 2019 02:50

"Ich habe dieses Verhalten einmal mit dem Sprung aus einem Ruderboot ans rettende Land verglichen, bei dem man ja stets dem Boot, das man verläßt, einen gehörigen Stoß weg von diesem Ufer verpaßt. Ich will es erweitern: Es gibt andere, klügere, weniger egoistische Wege, vom Kahn an Land zu gehen, um das Ufer zu verändern. Es muß nicht auf Kosten derer geschehen, die noch im Boot sitzen."
_____________________________________

Da fallen einem dann Borcherts Worte ein:
"„Ich möchte Leuchtturm sein
in Nacht und Wind –
für Dorsch und Stint,
für jedes Boot –
und bin doch selbst
ein Schiff in Not!“
__________________

Mit Dank an alle, die im letzten Jahr im Boot geblieben sind, selbst Boot blieben oder zum Boot wurden: Auch im neuen Jahr immer eine Handbreit Wasser unter'm Kiel, - und Gott befohlen !

Frika Wies

1. Januar 2019 12:21

Die Abwehrmaßnahmen gegenüber pronationalen Bestrebungen werden härter, aber ich sehe darin sogar ein gutes Zeichen. Die Herrschenden bekommen es mit der Angst zu tun.
Es wird nicht dauerhaft gelingen, die Kritiker auf einer Insel einzuschrauben, dafür ist er Druck zu groß.

Urwinkel

1. Januar 2019 13:53

Der zweite Teil des Rechenschaftsberichts erinnert mich pünktlich daran, noch den Fragebogen auszufüllen, der der letzten Dezemberausgabe der Sezession beilag. Solch ein obligatorisch ruhiger Neujahrstag bietet sich bestens dafür an.

Elvis Pressluft

1. Januar 2019 16:37

Wir erleben einen instabilen Übergangszustand, der absehbar in eine von zwei grundsätzlichen Richtungen umkippen wird: Entweder erreichen die Anderen innerhalb von Jahren die vollständige Herrschaft - oder aber ein Sturm bricht doch noch los, der jene hinwegfegt. Letzteres ist eine Hoffnung, die täglich dünner zu werden scheint. Ich schätze die „Sezession“ überaus, doch soll man sich nicht die Tasche lügen: Es hat etwas von „preaching to the converted“ - das ist notwendig und ehrenwert, wird aber systemisch nichts ändern. Argumente für den Diskurs mit Merkelisten und (anderen) Linken sind schlicht nicht anwendbar; die Macht der Lüge ist stärker. Hochintelligente Menschen glauben sie wider besseres Wissen. (Beim Aufräumen fand ich unlängst Orwells „1984“: immer wieder eine Lektüre wert.)
Ich möchte mich nicht in Defätismus üben, aber die Räume für uns Gedankenverbrecher werden auch in diesem Jahr eher noch enger werden. Dennoch - oder deshalb - allen Aufrechten alles Gute für A.D. 2019.

Simplicius Teutsch

1. Januar 2019 18:44

Sehr geehrter Herr Kubitschek und Familie und Freunde, alles Gute für die Zukunft!

Sie schreiben einleitend: „Kositza und ich feiern seit Jahren nicht Silvester. Wir brauchen keine zusätzliche Zäsur: Oft genug bricht heute weg, worauf wir uns gestern vorbereiteten.“

Das bedauere ich etwas. Aber auf was soll man schon mit Vorfreude und begründeter Hoffnung groß anstoßen, wenn es heutzutage um die Zukunft geht? An Neujahr 1900 kann ich mich nicht mehr erinnern, aber an Neujahr 1990. Freilich war ich da noch jung.

Gestern noch, als ich - ohne die mittlerweile erwachsenen Kinder - mit meiner Ehefrau und einigen Bekannten beim Silvester-Abendessen war, hatten wir übereinstimmende Vermutungen geäußert, dass nicht nur am Tisch für uns, sondern generell auch im weiteren und auch jüngeren Bekanntenkreis, die Silvester-Party-Aufbruchsstimmung ins Neue Jahr, wie sie noch vor Jahren allenthalben spürbar in einer gewissen Vorfreude zum Ausdruck kam, kaum mehr vorhanden ist.

Die großen Silvesterbälle und die vielen kleinen Vereinsbälle mit ausgelassenen Feierlichkeiten von jung und alt, wo man sich um Mitternacht durch den gesamten Saal hindurch Glück und Erfolg für die Zukunft wünscht, gibt es wohl kaum mehr.

Im Westen nichts mehr los, so wie früher, früher ... Silvester reduziert sich mehr oder weniger auf ein von den Medien hergerichtetes Jahresendereignis: Die politischen Größen halten ihre ausgiebig vorgekauten – und später nachgekauten - Ansprachen an die Bevölkerung, und die Leute sitzen wohl zum Großteil zuhause im Wohnzimmersessel vor der Glotze und lassen sich ansonsten auf 30 oder mehr Unterhaltungskanälen konsonant und leichtverdaulich bedienen, während der materielle Nachschub aus dem bis oben gefüllten Kühlschrank nichts zu wünschen übrig lässt. - Prost, Neujahr!

Franz Bettinger

1. Januar 2019 20:55

Ich habe den größten Respekt vor Ihnen, K+K, und Ihrer ganzen taffen Familie. Ich bin oft in Gedanken bei Ihnen. Sie leben vor und geben Mut. Ich hoffe, sie tun es noch lang; hätte aber Verständnis, wenn es Ihnen irgendwann zu viel wird und Sie sich aus der Front verabschieden wollten. Ich glaube, Sie bewirken viel mehr, als auf Anhieb klar wird. Weiter so wie gehabt, mit Herz und Verstand! Und wenn's schlimm wird, vergessen Sie nicht: Sie haben viele Freunde in der ganzen Welt, die darauf warten, Ihnen und den Ihren etwas zurückgeben zu können. Nutzen Sie es doch einmal (aus)! Auch das gäbe Kraft. - Danke auch für Ihre 'Sezession' und die sicher nicht immer nur angenehme Arbeit, unsere Kommentare zu sichten, zu erlauben oder auch nicht. Danke auch allen Mit-Foristen für ihren Input! Heute gefiel mir besonders @der Gehenkte.

Nemesis

1. Januar 2019 23:34

"Kommt an den Rand des Abgrunds!" sagte er.
"Wir haben Angst", antworteten die anderen.
"Kommt an den Rand des Abgrunds!" sagte er.
"Wir haben Angst", antworteten die anderen.
"Kommt an den Rand des Abgrunds!" sagte er.
Sie kamen. Er stieß sie - doch sie flogen.
GUILLAUME APPOLLINAIRE

Danke.
Nemesis

starhemberg

2. Januar 2019 11:54

Was aber lässt der kommunistische Schriftsteller Gustav Regler in seinem von den Nazis verbotenem Roman "Im Kreuzfeuer" (über die letzten Monate des Saarlands vor seiner Wiedereingliederung in das Deutsche Reich) einen seiner Hauptprotagonisten sagen:

"Wir allein haben von Anfang an gewarnt. Wir haben ein gutes Gedächtnis und unsere Freunde dahinten ebenfalls. Die vergessen so leicht nichts. Ihr lasst ihnen Zeit zum Nachdenken. Und wir gestatten uns, den Gedanken die Richtung zu geben. Da haben sie mal wieder vom "Hetzen" geredet:
sie sagen, ihr wärt viel zufriedener, wenn wir nicht wären. Sie wollen uns weismachen, ihr kämt nicht von selbst auf den Gedanken, wer euch in das Elend hineingejagt hat. Sie wollen euch dumm machen. Aber ich erkläre hier im Namen meiner Fraktion: jawohl, wir hetzen! Denn Hetzen heißt die Augen öffnen, hetzen heißt aufklären, die Fronten zeigen. Das Wort nützt euch nichts. Wir reden deutsch. Wir sind nicht fein, wir nennen die Dinge beim Namen, wir haben nicht den Ehrgeiz, in eurer korrupten, verfallenden Welt als gottergebene bescheidene Bürger zu gelten. Wir reden und klagen an, bis alle sehen, was für eine Affenkomödie hier und überall gespielt wird."

Ich glaube, damit ist vieles gesagt, vielleicht sogar alles. Man kämpft nicht, weil es so viel Spaß macht. Man kämpft, weil man nicht anders kann. Und ich hoffe und wünsche mir, dass auch 2019 Schnellroda eines der wichtigsten Zentren dieses Kampfes bleiben wird.

KlausD.

2. Januar 2019 12:56

@Elvis Pressluft
"... ein Sturm bricht doch noch los ... eine Hoffnung, die täglich dünner zu werden scheint. ..."
Es muß ja kein Sturm sein, aber die Entwicklung der internationalen Lage gibt Hoffnung auf ein Umdenken in Europa - Stichwort "Bannon in Oxford" - siehe hier:
http://analitik.de/

Elvis Pressluft

2. Januar 2019 17:38

@ KlausD. Danke für die Replik und den Hinweis. Unser Hauptfeind bleibt der intelligente, facettenreiche, heimtückische und gefräßige Konformismus, vor dem Botho Strauß warnte, als die Warnung noch hätte sinnvoll sein sollen. Sie wurde nur von denen vernommen, die sich ohnehin über die Lage klar waren. Und heute?

Weltversteher

2. Januar 2019 21:54

Herr Kubitschek, bitte entschuldigen Sie die Frage:
Ich glaube, die wenigsten Leser hier sind so global, daß sie wissen, was ein "Keynote-Speaker" ist.

antwort kubitschek:
ich weiß es auch nicht genau, jedenfalls etwas von bedeutung. muß mal nachschlagen.

silberzunge

4. Januar 2019 20:24

Keynote = Plenarvortrag (der dt Begriff ist nach wie vor gängig).
Zum wiedergelesenen Artikel von Per Leo, und ja, es ist Trivia und auch wieder keine: stimmt das mit den Essenskörben von Aldi?

Kositza: Haha, weder was die Freßkörbe noch den Aldi-Champagner betrifft! PL wollte in seiner "superwitzigen" Art klar machen, was für Billigheimer wir in seinen klugen Augen sind. Offenkundig nehmen es Leute für bare Münze.... Ähnlich war's mit einer Fake- ("Satire"-)Reportage über Schnellroda, die mal die taz gebracht hatte.

Zu Paglia: Es tut mir wahrlich leid um all die Mühen und Kosten, ich hätte das Buch gerne gelesen. Doppelt bitter, wenn man bedenkt, was zB die dt. Fassung von Petersons Buch (https://www.amazon.de/12-Rules-Life-chaotischen-ver%C3%A4ndert/product-reviews/344231514X/ref=cm_cr_dp_d_hist_1?ie=UTF8&filterByStar=one_star&reviewerType=all_reviews#reviews-filter-bar) für eine schändliche Übersetzung aufwies und natürlich gedruckt wurde. Wenn ich auch dazu sagen möchte, dass Veränderungen des Originals eben immer problematisch sind, ganz abgesehen davon, dass das - wie Sie, GK, richtig anmerkten - letzten Endes ein Politikum war.

Laurenz

4. Januar 2019 21:40

Wieder ein schöner sehr menschlicher Artikel.

Ich will Herrn Kubitschek das naive Deutschtum, oder besser deutsch -, "blauäugig" sein, nicht vorwerfen. Gegen die eigene Eigenart nutzt auch jegliche Intelligenz wenig. Castaneda beschrieb die Vor - und Nachteile des Begriffs "Arglosigkeit" sehr genau. Arglosigkeit ist ein wesentliches unserer ethnischen Merkmale.
In 4-5 Jahrzehnten passierte doch im deutschen Patriotismus wenig oder rein gar nichts, was vor allem am politisch notwendigen Wohlstandsgefälle im Ost-West-Konflikt lag. Patrioten oder bezahlte Pseudo-Rechte taten alles dafür, um negative Attribute öffentlich werden zu lassen, Sektierertum, einseitige Thematik usw. und sofort. In jeglicher militärischer Betrachtungsweise wäre es der Tod eines Zugs, würde der führende Unteroffizier die eigene Stellung kenntlich machen. Das ist im parlamentarischen - außerparlamentarischen politischen Leben nicht viel anders. Das veränderte politische Umfeld seit dem Ende der 90er Jahre liegt im wesentlichen an der Eskalation des politischen Systems, und dem Wegfall des Wohlstandsgefälles von West nach Ost. Die entscheidende Frage ist, wie militärisch, wie totalitär, wird das politische System in seinem Niedergang gegen Andersdenkende reagieren?

Laurenz

5. Januar 2019 06:11

@Maiordomus .... wie groß ist denn de Unterschied zwischen einem Schwarzwald-Deutschen und einem Schweizer-Deutschen, wenn man mal vom Paß absieht?
Mit hoher Wahrscheinlichkeit haben beide alemannische Vorfahren.

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