Sammelstelle in der Sturzflut des Gedruckten (4)

Mit einem Blick auf Ungarn und Polen endete die dritte Folge der »Sammelstelle« – und so beginnt auch die vierte.

Benedikt Kaiser

Benedikt Kaiser ist Politikwissenschaftler und arbeitet als Verlagslektor.

Denn die bei­den wider­stän­di­gen Natio­nen, die selbst­be­wußt und, soweit es der Spiel­raum der Euro­päi­schen Uni­on und der Märk­te zuläßt, eini­ger­ma­ßen erfolg­reich am Modell einer sou­ve­rä­nis­ti­schen, illi­be­ra­len Demo­kra­tie arbei­ten, erfah­ren in der wei­ten Pres­se­land­schaft dafür kon­stant Kritik.

Polen als Exem­pel: Die NZZ (v. 25.1.) wit­tert »Trum­pis­mus auf Pol­nisch«. Mar­tin Pol­lack lobt zunächst den pol­ni­schen Weg in die freie Welt nach 1989/90 als »viel­be­wun­der­te Erfolgs­ge­schich­te«. Doch davon sei­en, so der Wie­ner Autor mit all­zu offen­sicht­li­cher Larmoyanz,

nur mehr bit­te­re Erin­ne­run­gen geblieben,

weil, man ahnt es schon,

das Land seit dem Wahl­sieg der Par­tei Recht und Gerech­tig­keit (PiS) 2015 zum Tum­mel­platz von rabia­ten rechts­po­pu­lis­ti­schen, fun­da­men­tal­ka­tho­li­schen und euro­pa­feind­li­chen Kräf­ten gewor­den ist, vergleichbar

– und auch dies kann der Leser antizipieren –

mit Vik­tor Orb­ans Ungarn.

Eine pol­ni­sche Anti-PiS-Wen­de wer­de dadurch erschwert, daß die Oppo­si­ti­on frag­men­tiert sei, womit Pol­lack unzwei­fel­haft Recht behält (wir erin­nern uns zum Ver­gleich auch an die unga­ri­sche Situa­ti­on aus der zwei­ten »Sam­mel­stel­le«), wohin­ge­gen die Wer­tung, es hand­le sich beim anhal­ten­den Erfolg der PiS um den Erfolg einer »radi­kal rech­ten Wen­de«, eini­ger­ma­ßen über­trie­ben scheint – trotz natio­nal­kon­ser­va­tiv-sozi­al­pa­trio­ti­scher Ori­en­tie­rung und aus den ihr her­aus fol­gen­den Maßnahmen.

Gewiß gibt es Grund zur Kri­tik an einer Regie­rung, die es seit ihrem Wahl­sieg 2015 – bei­spiels­wei­se – ver­säumt, an jenem gesell­schaft­lich-öko­no­mi­schen Miß­ver­hält­nis zu arbei­ten, wonach die Gehalts­rea­li­tät bei unse­ren Nach­barn so aus­sieht, daß ein des Deut­schen oder Eng­li­schen mäch­ti­ger Call­cen­ter-Agent in War­schau oder Kat­to­witz durch­schnitt­lich (es gibt Aus­nah­men) mehr ver­dient als ein Uni­ver­si­täts­do­zent ebendort.

Und selbst­ver­ständ­lich zeigt sich auch die PiS-Regie­rung immer noch über­wie­gend ohn­mäch­tig, was die mate­ri­el­len Sehn­süch­te vie­ler Polen anbe­langt, die sich einen Groß­teil des Jah­res im Aus­land – etwa in Groß­bri­tan­ni­en – auf­hal­ten und sich auf­grund der inner­pol­ni­schen Lohn­pro­ble­ma­tik damit fern der Hei­mat ver­din­gen (müs­sen).

Für eine erklär­ter­ma­ßen patrio­ti­sche Regie­rung dürf­te dies eben­so ein Ärger­nis sein wie das mas­si­ve Stadt-Land-Gefäl­le, das ent­spre­chen­de Abwan­de­rungs­be­we­gun­gen begünstigt.

Aber gleich­wohl muß man Jaros­law Kac­zyn­ski und sei­ne Regie­rung intui­tiv in Schutz neh­men, wenn Pol­lack, links­li­be­ra­len Neu­sprech repro­du­zie­rend, von der

Spal­tung der Gesellschaft

raunt,

die Kac­zyn­ski und sei­ne Anhän­ger stän­dig vertiefen

wür­den.

Der libe­ra­len Huf­ei­sen­theo­rie fol­gend, dia­gnos­ti­ziert Pol­lack nicht nur »rech­te« Momen­te wie »kru­den Anti-Intel­lek­tua­lis­mus und Anti-Eli­tis­mus« bei der PiS-Regie­rungs­par­tei. Die­se besit­ze nach Ansicht des Wie­ner Beob­ach­ters auch »neo­bol­sche­wis­ti­sche Instink­te«, die sie gestählt gegen ihre Feind­bil­der aus­rü­cken las­se, und zwar

gegen unab­hän­gi­ge Rich­ter und kri­ti­sche Jour­na­lis­ten, Schwu­le und Les­ben und jüngst gegen die Frau­en, die gegen eine Ver­schär­fung der ohne­hin rigi­den Abtrei­bungs­ge­set­ze pro­tes­tie­ren und mas­sen­haft auf die Stras­se gehen, unge­ach­tet der zuneh­men­den Bru­ta­li­tät der vom Regime gegen sie auf­ge­bo­te­nen Sicherheitskräfte.

Bei so viel Dra­ma­tik, pein­li­cher Über­spit­zung und unap­pe­tit­li­chem Regime-Chan­ge-Jar­gon fehlt nur noch der Ver­weis auf anzu­for­dern­de UN-Frie­dens­trup­pen, die das unter­joch­te Volk zwi­schen Ost­see und Tatra­ge­bir­ge vom Schläch­ter-in-spe zu befrei­en hätten.

Und tat­säch­lich sehnt sich Pol­lack zumin­dest nach einer Rück­kehr Polens

in ein frei­es demo­kra­ti­sches Europa,

die jedoch in wei­ter Fer­ne lie­ge, da

der Weg hin zu einem auto­ri­tä­ren Staat (…) klar vorgezeichnet

schei­ne.

Einen Beleg hier­für sieht Pol­lack dar­in, daß das – trotz mani­fes­ter Schwan­kun­gen – eini­ger­ma­ßen katho­li­sche Polen über Gemein­den in der Pro­vinz ver­fü­ge, die sich als »LGBT-freie Zonen« verstünden,

was im frei­en Euro­pa mit Fas­sungs­lo­sig­keit zur Kennt­nis genom­men wird.

Pol­lack, wei­ter­hin best­mög­lich entrüstet:

Zu mehr als ver­ba­len Pro­tes­ten konn­te die EU sich bis­her nicht durchdringen.

Also doch Blauhelme?

Pol­lacks Gepol­ter erreicht das Gegen­teil des­sen, was er bezwe­cken möch­te: Man kann nur mit mode­ra­tem Hohn auf die­se Zei­len reagie­ren, was um so bedau­er­li­cher ist, als daß es – sie­he oben – ja tat­säch­lich Miß­stän­de gibt, die man als ehe­ma­li­ger Aus­lands­kor­re­spon­dent in War­schau in sei­ner Bericht­erstat­tung behan­deln könnte.

Einen Aspekt deu­tet Pol­lack dabei sogar an: die latent anti­deut­sche Stim­mung von Tei­len der PiS-Regie­rung. Eine ent­spre­chen­de Emo­tio­na­li­sie­rung poli­ti­scher Ereig­nis­se kann jeder­zeit akti­viert wer­den, um jene Res­sen­ti­ments im Wahl­volk zu wecken, die (nicht nur) dem pol­ni­schen Natio­na­lis­mus imma­nent sind.

Viru­len­ter Chau­vi­nis­mus bleibt zwei­fels­oh­ne ein ewi­ges Hin­der­nis im deutsch-pol­ni­schen Ver­hält­nis. Doch mit west­le­risch-libe­ra­ler Pro­pa­gan­da wider die rück­stän­di­gen Staa­ten Ost­mit­tel­eu­ro­pas wird man ein sol­ches Lang­stre­cken­pro­blem nicht lösen kön­nen. (Es ist dies ein aus his­to­ri­schen Grün­den ver­min­tes Ter­rain, das ich im Gespräch mit der natio­nal­ka­tho­li­schen Zeit­schrift Temp­lum Novum – abge­druckt in deren aktu­el­ler Aus­ga­be – gleich­wohl nicht umschif­fen konnte.)

– –

Wird Polen zwar nicht von einer »radi­kal rech­ten Wen­de« heim­ge­sucht, kann man doch kon­sta­tie­ren, daß patrio­ti­sche Stand­punk­te in wei­ten Tei­len des Vol­kes als vor­herr­schend anzu­se­hen sind. Dar­aus resul­tiert eine par­la­ments­po­li­ti­sche Hege­mo­nie für das Wahl­bünd­nis »Ver­ei­nig­te Rech­te«, das aus der prä­gen­den PiS und fünf klei­ne­ren Rechts­par­tei­en besteht. Mit­hin kann man in Polen hege­mo­nie­theo­re­tisch das Gegen­teil der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land erblicken.

Das sehen Robert Pausch und Bernd Ulrich gänz­lich anders. In einem Leit­ar­ti­kel für Die Zeit (4/2021) ver­mes­sen die bei­den Jour­na­lis­ten das Gelän­de bun­des­deut­scher Poli­tik: »Wenn das Ges­tern endet« wid­met sich dem­entspre­chend den letz­ten fünf Jah­ren der bun­ten Repu­blik. Die­se Jah­re, man höre und stau­ne, sei­en davon geprägt gewe­sen, daß

das Lager rechts von Ange­la Mer­kel die Dis­kur­se der Republik

bestimmt habe. Doch wir kön­nen aufatmen:

Das ist nun vorbei.

Fast jede Pro­jek­ti­on, und möge sie von kri­ti­schen Lesern auch in Tei­len als wahn­haft ver­wor­fen wer­den, birgt zumin­dest eini­ge ratio­na­le Teil­aspek­te, wes­halb der Bei­trag trotz besag­ter Aus­gangs­the­se die Lek­tü­re verdient.

Kor­rekt ist zunächst die Defi­ni­ti­on »poli­ti­scher Hege­mo­nie«, die als »gesell­schaft­li­che Grund­strö­mung« umris­sen wird. Eine solche

bewirkt, dass jene, denen die Fließ­rich­tung gefällt, sich fast spie­le­risch trei­ben las­sen kön­nen, wäh­rend die ande­ren stän­dig dage­gen anschwim­men müssen.

Wer kurz den Anflug von Hoff­nung ver­spürt, daß die Autoren mit dem »dage­gen anschwim­men« das Anren­nen der alter­na­ti­ven Rech­ten wider die »schall­dich­ten Kau­tschuk­mau­ern« (Mar­tin Licht­mesz) des libe­ra­len Estab­lish­ments und sei­ner anti­fa­schis­ti­schen Kof­fer­trä­ger gekonnt beschrie­ben haben, sieht sich enttäuscht.

Pausch und Ulrich gehen viel­mehr davon aus, daß eine »Mer­kel-Grün-Hege­mo­nie« von 2005 bis 2016 andau­er­te, die von einer rech­ten Domi­nanz ab dem 1. Janu­ar 2016 abge­löst wor­den sei. Dem Publi­ka­ti­ons­ort gemäß erfährt die schwarz-grü­ne Alli­anz, die zwar nicht koali­tio­när ver­eint war, aber eben die »Fließ­rich­tung« vor­gab, reich­lich Lob:

Trotz des hohen mora­li­schen Anspruchs erspar­te die Mer­kel-Grün-Hege­mo­nie sich selbst und wenn mög­li­chen dem gan­zen Land grö­ße­re Zumutungen.

Das muß man sacken las­sen, ist doch eben­je­ne Hege­mo­nie als Alli­anz aus Kapi­tal­ver­tre­tern, oppor­tu­nis­ti­scher Mit­te und anti­fa­schis­ti­scher Moral­po­li­tik die schlecht­hin größ­te Zumu­tung der ver­gan­ge­nen Jahr­zehn­te für unser Land gewe­sen und unter ande­rem für die feh­len­den Grenz­schutz­maß­nah­men 2015 ver­ant­wort­lich zu machen.

Für die Autoren ist das Gegen­teil der Fall: Aus­ge­rech­net in den Jah­ren 2005 bis 2016 wird die BRD als »Insel der Guten und Seli­gen« ver­klärt. Doch was geschah dann? Die Sil­ves­ter­nacht von Köln, und

nach links-mit-Mer­kel domi­nier­te von da an rechts-von-Merkel.

Wer Iro­nie sucht, wird nicht fün­dig. Die mei­nen das so, wenn sie schreiben:

Sach­te und ste­tig drif­te­te die Repu­blik zwi­schen 2016 und 2018 nach rechts.

Doch die Rech­ten kön­nen eben kei­ne Poli­tik – und dann kam der Som­mer 2018 mit der Zäsur »Chem­nitz«. Wir erin­nern uns: Aus­län­der töte­ten in einer Aus­ein­an­der­set­zung, die sich nach dem Zufalls­prin­zip ergab, einen Einheimischen.

Pro­tes­te ob der rela­ti­vie­ren­den Ver­laut­ba­run­gen von Poli­tik und Medi­en führ­ten zu einer Skan­da­li­sie­rung der Stadt und ihrer Bewoh­ner; von angeb­li­chen »Hetz­jag­den« auf Migran­ten wur­de Bericht erstat­tet (Rech­te ver­setz­ten »die Stadt in Angst«, so Pausch/Ulrich). Daß es kei­ne Bewei­se für sol­che Exzes­se gab, die das Niveau von Anti­fa-Pro­jek­tio­nen über­stie­gen, wur­de einem Ver­fas­sungs­schutz­chef sogar zum Ver­häng­nis: Hans-Georg Maa­ßen muß­te sei­nen Platz an der Spit­ze des Bun­des­am­tes räu­men, weil er es wag­te, die Beweis­la­ge als zu dünn zu umschreiben.

Für die Schrei­ber­lin­ge der Zeit her­vor­he­bens­wert ist indes viel­mehr CSU-Leit­wolf Mar­kus Söder, der ent­schlos­sen Kan­te gegen rechts zeig­te, wäh­rend sei­ne Par­tei angeb­lich in den Jah­ren zuvor immer wie­der rechts aus­scher­te. Söder, so liest man mit Erstau­nen über einen omi­nö­sen rechts­of­fe­nen Kurs, habe die­sem einen Rie­gel vorgeschoben:

Der Kurs­wech­sel von Söder wur­de zum Kurs­wech­sel für die gan­ze Repu­blik, er war es, der den wich­tigs­ten Hebel zerbrach.

Der Rest des »Stücks« in der Zeit ist rasch erzählt: Die »Rechts-von-Mer­kel-CDU« – per­so­ni­fi­ziert angeb­lich durch Merz, Spahn (!) und Schäub­le (!!) – hät­te ab dem Zeit­punkt der CSU-Ten­denz­wen­de den Faden ver­lo­ren, und mit ihr die »Besorg­te-Bür­ger-Hege­mo­nie« ihre angeb­li­che Vorherrschaft.

Noch absur­der als die Bestands­auf­nah­me fällt die Pro­gno­se der Autoren aus. Der im Herbst 2021 zu erwar­ten­den Koali­ti­on aus Schwarz und Grün schrei­ben sie zu, eine Redu­zie­rung der »Gesin­nungs­spie­le« mit sich zu bringen –

an ihre Stel­le tritt der Streit um Lösungen.

Bei so viel christ­de­mo­kra­tisch-grü­nem Prag­ma­tis­mus, der einen erwar­ten darf, wür­de man gar nicht mer­ken, in wel­cher hege­mo­nia­len Pha­se man lebe. Die nächs­te Hege­mo­nie könn­te man näm­lich erst als eine sol­che erkennen,

wenn sie wie­der vergeht.

Wenn sie über­haupt ver­geht – und nicht nach vier Jah­ren durch alte wie neue Mil­li­ar­den­pro­gram­me »gegen rechts« und für mehr Diver­si­tät, mehr Mul­ti­kul­tu­ra­lis­mus, mehr Anti­fa­schis­mus etc. per­p­etu­iert wor­den ist.

– –

Legt man Die Zeit zur Sei­te, wird ein­mal mehr evi­dent, daß der »Blick nach links« eher dort lohnt, wo das Amal­gam aus lin­ken, (schwarz-)grünen und libe­ra­len Ideo­lo­gie­frag­men­ten noch kei­ne Ver­blen­dungs­zu­sam­men­hän­ge her­vor­brin­gen­den Ver­hee­run­gen mit sich brach­te. Das ist häu­fi­ger an den Rän­dern des viel­schich­ti­gen lin­ken Milieus der Fall als bei den popu­lä­re­ren Medi­en wie taz, neu­es deutsch­land (mitt­ler­wei­le nur noch: nd) oder Jungle World.

Als Bei­spiel für ein lesens­wer­tes Nischen­pro­dukt ist die ehe­mals »anti­deut­sche«, dann »postan­ti­deut­sche« – in den Augen ihrer inner­lin­ken Geg­ner: »rechts­an­ti­deut­sche« – bzw. »ideo­lo­gie­kri­ti­sche« Zeit­schrift Baha­mas (Ber­lin) anzu­füh­ren. Ihr Wesens­kern ist anders als der­je­ni­ge der »links­an­ti­deut­schen« Peri­odi­ka sans phra­se (Frei­burg) und Pha­se 2 (Leip­zig) eher in der Pole­mik als in (semi)wissenschaftlichen Dis­kur­sen zu bestimmen.

Mit eini­gem Arg­wohn – denn ich bevor­zu­ge ande­re lin­ke Zeit­schrif­ten – muß­te ich in den letz­ten Jah­ren jeden­falls fest­stel­len, daß die Baha­mas-Abon­nen­ten­zahl in mei­nem poli­ti­schen Nah­feld suk­zes­si­ve anwuchs, so daß mich von Zeit zu Zeit der Ver­dacht beschleicht, daß die in wei­ten Tei­len der Lin­ken mitt­ler­wei­le ver­haß­te Ber­li­ner Quar­tals­schrift stär­ker »rechts« rezi­piert wird als in ihrem eige­nen Ursprungs­mi­lieu der K‑Grup­pen-Über­bleib­sel und jün­ge­ren Krei­sen der radi­ka­len Linken.

Doch die von allen Sei­ten befeh­de­ten Ideo­lo­gie­kri­ti­ker, die sich vor eini­gen Jah­ren selbst als »Abriß­un­ter­neh­mer« einer »regres­si­ven« Lin­ken sti­li­sier­ten, wol­len gar nicht mehr zur Lin­ken gerech­net wer­den. Im Edi­to­ri­al der druck­fri­schen Aus­ga­be (Nr. 86, Win­ter 2021) beschreibt die Redak­ti­on um Jus­tus Wert­mül­ler und Hans-Gerd Tege­ler ihr Blatt denn auch im gewohn­ten Baha­mas-Sound als

eine Hand­rei­chung zur Befrei­ung aus die­sem Zwangs- und Solidarzusammenhang.

Loh­nens­wert im neu­en Heft ist ins­be­son­de­re ein Bei­trag des regel­mä­ßi­gen Autors Mar­tin Stob­be über »Woke Supre­ma­cy«. Der bre­mi­sche Wahl-Wie­ner, der sich gemäß Eigen­aus­sa­ge einst über das kon­kret-Maga­zin (vgl. dazu die ers­te »Sam­mel­stel­le«) »poli­ti­sier­te«, bie­tet nur vor­der­grün­dig einen 2020er Jah­res­rück­blick, tat­säch­lich aber einen (wei­te­ren) Gene­ral­an­griff auf die woken, also poli­tisch hyper­kor­rek­ten, »erleuch­te­ten« respek­ti­ve »erwach­ten« Lin­ken sei­ner Zeit.

Für Sezes­si­on-Leser nicht neu (dank der Bei­trä­ge von Nils Weg­ner, Sophie Lieb­nitz und ande­ren) dürf­te dabei der Umstand sein, daß die Wur­zeln des­sen, was libe­ral­kon­ser­va­ti­ve Kri­tik heu­te als »Kul­tur­mar­xis­mus« zu fas­sen ver­sucht und man mit­hin als »Iden­ti­täts­po­li­tik« begreift, schlecht­hin in der »Post­mo­der­ne« liegen:

In post­mo­dern inspi­rier­ter Ideo­lo­gie, die in west­li­chen Gesell­schaf­ten aka­de­misch, poli­tisch und kul­tu­rell domi­nant ist, wer­den zen­tra­le Errun­gen­schaf­ten der Moder­ne als Aus­druck von Herr­schaft, Tech­ni­ken des Wis­sens, der Erzwin­gung von Hege­mo­nie – also Macht an sich – abge­tan. Weit­ge­hend durch­ge­setzt haben sich die Annah­men, dass es kei­ne Wahr­heit gebe, dass Indi­vi­dua­li­tät bloß eine kon­stru­ier­te sei, oder Spra­che Rea­li­tät erst erschaf­fe und des­halb kon­trol­liert, über­wacht bzw. ver­än­dert wer­den müsse.

Stob­be fährt fort, die Aus­wir­kung die­ser abs­trak­ten post­mo­der­nen Ideo­lo­gie­bil­dung auf die kon­kre­ten Ver­hält­nis­se zu beschrei­ben, indem er akzen­tu­iert, dass die­se Ideologie

ihren Wahr­heits­ge­halt nicht zuletzt dadurch (gewinnt), dass sie tat­säch­lich Rea­li­tät schafft und so Wirk­lich­keit wird.

Die Kri­tik an die­sem Pro­zeß und eini­gen sei­ner Trä­ger (BLM-Akti­vis­ten, »Migran­ti­fa« u. dgl.) eint Baha­mas und Sezes­si­on, wenn Stob­be bei­spiels­wei­se die post­mo­der­nen Sprech­me­cha­nis­men entlarvt:

Ganz ohne Zwang oder eine an den Sta­li­nis­mus gemah­nen­den Par­tei­dis­zi­plin gibt es heu­te Legio­nen von Gut­den­kern, die stak­ka­to­ar­tig Neu­sprech von sich geben. Am deut­lichs­ten wird dies am Begriff der Diver­si­tät, der heu­te meint, dass Men­schen die Spit­zen­po­si­tio­nen der Gesell­schaft (oder die Ämter im Kabi­nett Biden, dem laut allen Medi­en »diver­ses­ten aller Zei­ten«) unter sich auf­tei­len, die sich zwar in Haut­far­be, Geschlecht, sexu­el­ler Ori­en­tie­rung und Geschlechts­iden­ti­tät unter­schei­den mögen, in der Regel aber ein und die­sel­ben Indo­kri­na­ti­ons­an­stal­ten ver­kom­me­nen Bil­dungs­ein­rich­tun­gen besucht und für die­sel­ben Hedge­fonds, Kon­zer­ne und Bera­tungs­fir­men gear­bei­tet haben.

2020 erscheint dem Autor daher zuneh­mend wie 1984, was eben­so zutref­fend scheint wie sei­ne Kri­tik am libe­ral­kon­ser­va­ti­ven »Nar­ra­tiv« vom »Kul­tur­mar­xis­mus«, den Jor­dan Peter­son (ihn cha­rak­te­ri­sie­re »intel­lek­tu­ell unbe­grün­de­te Pro­mi­nenz«) und Co. mit dem herr­schen­den post­mo­der­nen Links­li­be­ra­lis­mus verwechseln.

Die »zen­tra­le Stel­lung«, die

links­li­be­ra­le Ideo­lo­gen in der Öffent­lich­keit einnehmen,

sei gekenn­zeich­net durch den

mora­li­schen Furor ihrer Sprach­po­li­tik, ihre auto­ri­tä­ren Züge und das weit­ge­hen­de Abse­hen von einer Kri­tik der poli­ti­schen Ökonomie.

Der letz­te Punkt – er umfaßt zual­ler­erst die Aus­blen­dung mate­ri­el­ler Aspek­te, sozia­ler Fra­gen – stellt die libe­r­al­l­in­ken Akteu­re pikan­ter­wei­se in eine Rei­he mit ihren libe­ral­kon­ser­va­ti­ven Kritikern.

Die­se benö­ti­gen bekann­ter­ma­ßen auch im 21. Jahr­hun­dert noch den eher schlecht als recht aktua­li­sier­ten Kal­ten-Krieg-Stroh­mann »Mar­xis­mus« (so wie all die Maint­ream­lin­ken ihren »Faschis­mus« brau­chen), um sich nicht den grund­le­gen­den Struk­tu­ren und Wider­sprü­chen jener neu­en hege­mo­nia­len Alli­anz wid­men zu müs­sen, die im Span­nungs­feld zwi­schen digi­ta­lem Kapi­ta­lis­mus, oppor­tu­nis­ti­scher Mit­te und anti­fa­schis­ti­schen Dok­tri­nä­ren der »PoMo«-Sekten ent­stan­den ist, anders gesagt: jener Quer­front aus Kapi­tal, Links­li­be­ra­lis­mus und post­mo­der­ner Iden­ti­täts­po­li­tik, die heu­te die »Fließ­rich­tung« (Pausch/Ulrich) der ver­öf­fent­lich­ten Mei­nung vor­zu­ge­ben in der Lage ist.

Stob­be jeden­falls trifft auch hier einen Punkt, wenn er Kon­ser­va­ti­ven (frei­lich: zu pau­schal) vor­wirft, blind gegen­über den reel­len gesell­schaft­li­chen Ver­hält­nis­sen zu blei­ben, solan­ge sie die Rol­le von Big Tech und post­mo­der­nen Ideo­lo­gien nicht durch­bli­cken und analysieren.

Zu vie­le Kon­ser­va­ti­ve, so kann man ergän­zen, blei­ben bei der ver­trau­ten und daher um so leich­ter von der Hand gehen­den Stroh­mann-Kri­tik ste­hen; es inter­es­siert sie schlicht nicht, wel­che Trans­for­ma­tio­nen die kapi­ta­lis­ti­sche Pro­duk­ti­ons­wei­se der­zeit, ver­stärkt durch den anhal­ten­den Trei­ber »Coro­na­kri­se«, durch­lebt – und wes­halb es als sys­tem­im­ma­nen­te Ent­wick­lung zu betrach­ten ist, daß Ama­zon, Tes­la, Micro­soft, Apple und Kon­sor­ten bei­na­he leis­tungs­los Mil­li­ar­den­ge­win­ne ein­fah­ren. (Eine posi­ti­ve Aus­nah­me ist der jüngs­te Arti­kel Björn Harms’ über Woke Capi­ta­lism, erschie­nen in der Jun­gen Frei­heit v. 22.1.)

Doch die Baha­mas, die kein Teil der Lin­ken sein will und sie doch kon­stant adres­siert, wäre nicht sie selbst, wür­de sie ent­spre­chen­de Ana­ly­sen dar­brin­gen, ohne einen Fron­tal­an­griff auf das ver­meint­lich eige­ne Milieu zu fah­ren. Kri­ti­siert wird erwar­tungs­ge­mäß die uni­ver­si­tär ver­an­ker­te post­mo­der­ne Lin­ke, die Stobbe

wie ein müder Abklatsch der äuße­ren Par­tei Ozeaniens

erscheint, die in Orwells 1984 eine ent­schei­den­de Rol­le spiel­te. (Ozea­ni­en ist das tota­li­tä­re Gebil­de, an des­sen Spit­ze ein unfehl­ba­rer »Gro­ßer Bru­der« thront.)

Und so, wie Win­s­ton Smith in besag­ter Dys­to­pie eines Tages in sein Tage­buch notiert, daß das Wider­stands­po­ten­ti­al »bei den Pro­les« lie­ge, fährt auch Stob­be fort, daß es

am ehes­ten die ver­blie­be­nen Pro­le­ten (sind), die wie die Fans des FC Mill­wall laut buhen, wenn ihnen von den Spie­lern noch Mona­te nach dem Tod Geor­ge Floyds und tau­sen­de von Kilo­me­tern ent­fernt, die pene­tran­te, offen­bar nie mehr auf­hö­ren­de Unter­wer­fungs­ges­te vor dem wild­ge­wor­de­nen Anti­ras­sis­mus, das Nie­der­knien also, dar­ge­bo­ten wird.

Das könn­te so auch im hie­si­gen Netz­jour­nal ste­hen, und spä­tes­tens bei die­ser Pas­sa­ge ist Mar­tin Sell­ner (der im übri­gen lang­jäh­ri­ger Baha­mas-Stamm­le­ser ist und mir vor fünf, sechs Jah­ren so aus­führ­lich wie erfolg­los die Vor­zü­ge die­ses Maga­zins refe­rier­te) im Hin­ter­kopf des Lesers prä­sent, wenn sich Stob­be über die Herr­schafts­funk­tio­nen von Kon­zer­nen wie Goog­le, Face­book und Twit­ter im Inter­net ausläßt,

die zuneh­mend den Kon­takt der Men­schen zur Außen­welt und zur Gesell­schaft sowie den Zugang zu Infor­ma­tio­nen bestim­men und reglementieren.

Sell­ner dürf­te jeden­falls jener Akteur der Oppo­si­ti­on zum herr­schen­den Block sein, auf den Stob­bes aktu­el­le Bilanz schon Jah­re vor Trumps Eli­mi­nie­rung auf der Platt­form Twit­ter zutraf:

Wer sich gegen die herr­schen­de Ideo­lo­gie aus­spricht, wird auf voll­kom­men intrans­pa­ren­te Wei­se im Zugang ein­ge­schränkt, in sei­ner Reich­wei­te begrenzt, mit Fak­ten­checks und Warn­hin­wei­sen ver­se­hen und, falls das Sub­jekt sich wei­ter reni­tent und Erzie­hungs­maß­re­ge­lun­gen unzu­läng­lich zeigt, gesperrt und gelöscht.

Weil sich die Baha­mas der­weil in »inner­lin­ken« Dis­pu­ten selbst – aus bewähr­ter Tra­di­ti­on seit 1995, als die drei Jah­re alte Ham­bur­ger Ur-Baha­mas zu der bis heu­te zir­ku­lie­ren­den Ber­li­ner Baha­mas wur­de – »reni­tent und Erzie­hungs­maß­re­ge­lun­gen unzu­läng­lich zeigt«, soll­te es nicht ver­wun­dern, daß es lin­ke Buch­lä­den gibt, in denen man die Zeit­schrift von Jus­tus Wert­mül­ler, Sören Pün­jer, Tho­mas Maul und eben Mar­tin Stob­be nur auf aus­drück­li­chen Wunsch und unter ver­schäm­ten Bli­cken aus­ge­hän­digt bekommt.

War­um das so ist, ver­deut­licht unter ande­rem auch Wert­mül­lers längst legen­dä­rer Aus­bruch über »ver­wahr­los­te Elends­ge­stal­ten« der Lin­ken gegen­über unse­ren Freun­den des anti­fa­schis­ti­schen Radio­sen­ders »Corax« (Halle/Saale) aus dem Jah­re 2007 (sie­he unten!). Den Zumu­tun­gen des Anti­fa-Milieus begeg­net Wert­mül­ler dabei mit bei­ßen­dem Spott und unver­hoh­le­ner Ver­ach­tung, was den Mode­ra­tor wie­der­um an der ein oder ande­ren Stel­le gänz­lich aus dem Kon­zept kom­men läßt.

Auch wem Wert­mül­lers noto­ri­sche Apo­theo­se des »frei­en Wes­tens« und der uni­ver­sa­lis­ti­schen Impli­ka­tio­nen der Auf­klä­rung nicht ratio­nal anmu­tet (mir erscheint sie eben­so als ein dok­tri­nä­rer Fetisch wie die dar­aus abge­lei­te­te »bedin­gungs­lo­se Soli­da­ri­tät« mit den USA und Isra­el) – sei­ne 15minütige Total­de­struk­ti­on der zeit­ge­nös­si­schen Lin­ken bie­tet gleich­wohl einen unter­halt­sa­men Ein­blick in die Ideen­welt der Baha­mas.

Einer Zeit­schrift also, deren Lek­tü­re oft zu schrof­fem Wider­spruch ver­lei­tet und doch immer wie­der zu eini­gem Erkennt­nis­ge­winn führt.

Benedikt Kaiser

Benedikt Kaiser ist Politikwissenschaftler und arbeitet als Verlagslektor.

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Kommentare (42)

Maiordomus

29. Januar 2021 09:58

Das Verdienstvolle an diesem langfädigen Artikel, eigentlich wären es deren zwei, ist der Hinweis im zweiten Teil auf Verwerfungen im linken Lager, die sich in Zeitschriften manifestieren, welche hier im Lager etwa älterer rechter oder konservativer Akademiker, die sich da zum Wort melden, wohl weder gelesen noch überhaupt gekannt werden. 

quarz

29. Januar 2021 11:16

"Weitgehend durchgesetzt haben sich die Annahmen, dass es keine Wahrheit gebe, dass Individualität bloß eine konstruierte sei, oder Sprache Realität erst erschaffe"

Die das durchgesetzt haben, stehen dann aber in der ersten Reihe derer, die empört "fake news" schreien, wenn eine "Konstruktion" nicht ihren Vorstellungen entspricht. Diese Rückflucht der Kontruktivisten in den Schoß der hausbackenen Wahrheit hat so was Hochkomisches, dass man sich einen Moliere wünscht, der es auf die Bühne bringt.

Laurenz

29. Januar 2021 11:44

@Maiordomus

Würde Lenin heute noch leben, würde er anders formulieren: "Die radikalen Linken werden sich den Strick von uns aus Steuermitteln sponsorn lassen, an dem wir sie aufhängen werden."

@BK

Das Audio ist echt klasse, danke. Bei dem Reporter fragt man sich, stellt der sich so blöd oder ist er es.... ich lag vor Lachen fast unterm Schreibtisch.

Wertmüller tut mir im Prinzip leid, weil Er etwas erklären muß, was doch offensichtlich ist.

RMH

29. Januar 2021 11:53

Von den 4 Visegrád Staaten machen es meiner Meinung nach schon seit einiger Zeit Tschechien (niedrigste Arbeitslosenquote in der EU!) und die Slowakei am Geschicktesten. Sie sind auch klar ethnisch national aufgestellt, wollen bspw. keine islamische Einwanderung, kennen den Grund, warum es beim Staatsvolk auch auf die Ethnie ankommt (gerade die Slowakei mit ihrem Dauerthema der Roma-Minderheit ist quasi geimpft gegen allzu bunte multi-kulti- Träume), und schaffen es so, unter dem Radar durchzufliegen. Könnte auch daran liegen, dass insbesondere die regelmäßig dick auftragenden Polen und die robusten Ungarn die Artikel der Auslandspresse füllen.

Polen, mit seiner zur Staatsdoktrin gewordenen doppelten Paranoia gegen Russland und Deutschland hat sich komplett den USA verschrieben, was unter Trump für sie auch kein Problem war, denn er schätzte das gleichzeitige "Stänkern" gegen Merkel-Deutschland und Russland. Es bleibt abzuwarten, ob die Biden-Administration dies beibehalten wird. Das Polen mehr US-Militär ins Land bekommt, schein ja unverändert zu sein.

Imagine

29. Januar 2021 14:20

Ungarn und Polen sind Varianten desselben Gesellschaftssystems. Das gleiche Herrschafts- und Ausbeutungssystem, die gleichen gesellschaftlichen Spaltungen.

Ähnlich wie Trump vs. Biden. Oder Obama- vs. Bush-Politik.

Coca Cola vs. Pepsi Cola.

So wie im Nachkriegseuropa formale Demokratien neben Diktaturen (Spanien, Portugal, Griechenland) nebeneinander existieren, alles Teilsysteme des US-Imperiums.

Wer Geld hat, den interessieren diese Unterschiede nicht. Denn der gehört zum herrschenden Establishment. Der lebt sein Leben, wie er es will, ob katholisch oder atheistisch, ob schwul oder hetero, ob weiß oder „farbig“.

So wie früher die „schwarzen“ Abtreibungsgegner aus Deutschland mit ihren Töchtern zur Abtreibung in die liberalen Niederlande fuhren.

Ähnlich bei den systemkonformen Tendenzen von links und rechts. Das sind Produkte und Dekadenzformen ein und derselben Gesellschaft.

Die strukturellen Gemeinsamkeiten überwiegen die Unterschiede.

Ob links oder rechts, die Systemkonformen lassen eine materialistische Analyse vermissen, alle betreiben Symbolpolitik und alle stellen keine wirkliche Alternative zum herrschenden System dar, auch sie dies wie die AfD oder die „Identitären“ simulieren.

Die Gemeinsamkeit der konformistischen Linken und Rechten besteht in ihrer Angepasstheit ans herrschende System sowie der Ignoranz und Feindschaft gegenüber China.

Maiordomus

29. Januar 2021 15:16

@Imagine. Sie lassen kein Klischee aus, besonders die Töchter etwa der nach den in die Niederlande reisenden reichen  "Schwarzen"; zufällig kannte ich aber noch die Einstellung nicht weniger derselben; es waren diverse echt puritanische Familientyrannen darunter, etwa bei Fam. Guttenberg. Es wäre gut, Sie würden mal eine konkrete, von Ihnen selber recherchierte oder erlebte Geschichte erzählen. Da bin ich im Ernst überzeugt davon, dass Sie was zu sagen hätten, auch vielleicht ein interessanter Lektürebericht. Allenfalls "Frauen vor Flusslandschaft" von Böll, wie die Schwarzen zwar ähnlich geschildert werden wie bei Ihnen, aber doch literarisch nicht auf Klischee-Niveau, sondern noch via eigene katholische Widerprüchlichkeit vermittelt. 

Imagine

29. Januar 2021 16:26

@Maiordomus

Der Kampf um Legalisierung der Abtreibung sowie reproduktive Selbstbestimmung hatte in Deutschland seinen Höhepunkt vor 50 Jahren.

Damals kam allerhand ans Tageslicht, gerade hinsichtlich der Doppelmoral der „Schwarzen“. Wer will, kann es nachrecherchieren. Aber wer macht sich die Mühe, Altbekanntes wieder auszugraben?

Ja, die Guttenbergs. Wie war das mit dem Lügenbaron und Promotionsbetrüger?

Woher kommt der Name „VroniPlag“? War das nicht die Tochter von …?

Gab es nicht ein Konto in der Schweiz von einer „schwarzen“, bayrischen Politgröße, worauf 360 Millionen D-Mark an Korruptionsgeldern gelegen haben sollen?

Wie war das mit den Koffern voller Geld, die korrupte C-Politiker bei Rüstungsdeals erhielten?

Gab es nicht einen CSU-Politiker, der zuvor Richter und sogar Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz gewesen war, der wegen Korruption mit internationalem Haftbefehl gesucht wurde?

Wie war das mit der Korruptionsbereitschaft von angeblichen Patrioten und rechten Saubermännern bei der FPÖ-Ibiza-Affäre?

Wie war das mit den Mafia-Kontakten des US-amerikanischen Hoffnungsträgers der Rechten?

 

Maiordomus

29. Januar 2021 17:00

@ Ihr "Lügenbaron" war es eben nicht vor 50 Jahren, sondern noch die ältere Garde seiner Familie, so Autor u. Politiker Karl-Theodor Freiherr von und zu Guttenberg *1921, welcher im Zusammenhang mit Ostverträgen die bedeutendste oppositionelle Rede im Bundestag hielt und dessen 1945 hingerichteter enger Verwandter Karl Ludwig von Guttenberg die bedeutendste relativ unabhängige Zeitschrift zur Zeit des 3. Reiches herausgab, von höherem Rang als Criticon und Sezession. Der eigentliche Skandal des "Lügenbarons" war die Qualifikation "summa cum laude" für eine Arbeit, die ich gelesen habe und zu den schlechtesten Publikationen meiner Lesekarriere zähle.  Die Familie brachte einige sehr bedeutende Frauen hervor. Klar,  herrschte ein für den Katholizismus nicht mal repräsentativer durchaus puritanischer Geist das Familienethos, mit dem der von Ihnen Genannte überfordert war, wiewohl ich seinen Neuanlauf zu einer neuen Dissertation als versuchte Ehrenrettung respektiere. Gewiss war er von den Ansprüchen überfordert. Zu @ Abtreibung: Jede abgetriebene gesunde Frucht vernichtet etwa so viel Lebensjahre wie um die 20 Corona-Toten. Möchte das rein wertungsfrei festgestellt haben. Dass jedes wirklich in Entwicklung begriffene abgetriebene Kind ein Mensch ist (/zwar nicht im juristischen Sinne Person) ist wissenschaftlich eher bewiesen als der Klimawandel und der Nutzen der Corona-Impfung. Diese Feststellung richtet sich nicht gegen Sie und gegen niemanden, ist bloss Fakt. 

heinrichbrueck

29. Januar 2021 17:36

Sehe in diesen Ländern keine Vorbilder. Deren Souveränität wird immer in Abhängigkeit eine Rolle spielen. Sie hängen an Deutschland und Rußland; fallen diese großen Player vollständig, sind ihre Tage besiegelt.

Justus Wertmüller ist unterhaltsam, aber was soll diese Unterhaltung bringen? Indianer (proweiße Indianer sind noch peinlicher) haben kein langfristiges Konzept, deshalb auch keine Heimat, die sie behalten können. Und die ganzen Linksunterteilungen, was wollen diese Leute?

Wertmüller will keine gemeinsam orientierte Organisation, also: keine Volksgemeinschaft, kein Überlebenskonzept, keine Zukunft. Keine eigene Organisationsideologie, dafür jede Menge Ablenkungsspielarten. Eine Art westliche Zivilisation im Selbstverteidigungsmodus (die westliche Wertegemeinschaft der Indianer), die es sich gefallen läßt, Kritik üben zu dürfen. Untergeordnete weiße Indianer.

heinrichbrueck

29. Januar 2021 17:36

Diskurs in der Gefängnisfalle. Wie bei Broder, ohne Persönlichkeitsstörung: „Was ich völlig im Ernst gut finde ist, dass diese demografische Struktur Europas nicht mehr zu halten ist. Je eher die Europäer das einsehen, desto besser. Einige Städte sind schon recht farbig und nicht mehr «arisch» weiss, und dagegen kann man überhaupt nichts sagen. Hagalil: Heisst ein farbiges Europa, dass davon keine Katastrophen mehr ausgehen? Broder: Das könnte es bedeuten. Es könnte aber auch bedeuten, dass Europa zu existieren aufhört. (…) Ich würde gerne das weisse Europa aufgeben, aber ich würde ungern das demokratische Europa aufgeben.

Es werden richtige Sachverhalte beschrieben, aber das globale Überlebenskonzept, nur als organisiertes Volk möglich, wird individuell verneint. Eine Masse aus Individuen, immer noch Masse, ist so oder so steuerbar.

Wie müssen die Voraussetzungen gedacht werden, so für die nächsten 5000 Jahre?

Gelddrucker

29. Januar 2021 18:04

@heinrichbrueck

 

Haben Sie mal eine Quelle dazu?

Das wäre ein Weckruf für viele Cuckservative und Liberalkonservative, die dieser Aussage sicher nicht zustimmen werden.

Imagine

29. Januar 2021 18:14

@Maiordomus

Woher stammt das große Vermögen der Guttenbergs?

Aus dem Raubrittertum der Vorfahren, so habe ich es gelesen.

Bislang gab es in Deutschland noch keine einzige Regierung, welche das vom Adel geraubte Land und Vermögen wieder in Volkseigentum zurückgeführt hat.

Nach der deutschen Revolution von 1918 stellte sich die Frage, was mit dem beschlagnahmten Vermögen der deutschen Fürstenhäuser geschehen solle.

„Nicht nur Wähler der KPD und der SPD befürworteten die entschädigungslose Enteignung. Auch viele Anhänger der Deutschen Zentrumspartei (Zentrum) und der Deutschen Demokratischen Partei (DDP) bejahten sie. In bestimmten Regionen Deutschlands unterstützten auch Wähler konservativ-nationaler Parteien diese Gesetzesinitiative. Man versprach sich von ihr die Verteilung von Grund und Boden an Bauern, Wohnraum, Unterstützung für Kriegsversehrte und andere soziale Maßnahmen.“ (Wikipedia)

Auch die Sozialisten in der NSDAP – so auch der „Strasser-Flügel“ – waren für eine Rückführung ins Volkseigentum.

Hitler hatte dies zwar versprochen, aber es – wie vieles andere – verraten, um an die Macht zu kommen.

Maiordomus

29. Januar 2021 19:13

@"Aus dem Raubrittertum der Vorfahren". Wie war das jetzt schon wieder genau in der "kaiserlosen, der schrecklichen Zeit" (1254 - 1273)? Das historische Niveau einer zehnjährigen aufgeweckten  Romanleserin;  nur sollte man darüber vielleicht doch mal hinauskommen. Auch Wikipedia ist reine Promillebildung für sonstige konforme Nichtswisser, zitieren Sie dort doch gleich noch, wie man über Kubitschek u. Co informiert wird. 

Laurenz

29. Januar 2021 19:34

@Imagine

Beim Lesen Ihres Beitrags überlegte ich mir antworten oder nicht antworten. Da der Beitrag so schlecht, wie noch nie war, entschied ich mich für nicht antworten. Dann übernahm es @Maiordomus Ihnen korrekte Antworten zu geben.

Und Sie können es dann nicht lassen, weiter Schrott zu schreiben. Wenn Sie Deutschen Blutes sind, dann sind Sie, wie Maiordomus und ich auch, entfernt mit einem Guttenberg verwandt. Dann tragen Sie doch deren Schuld ab. Wie wär's?

heinrichbrueck

29. Januar 2021 19:35

@ Gelddrucker 

https://www.hagalil.com/archiv/2006/07/europa.htm 

Imagine

29. Januar 2021 20:06

Woher haben die Guttenbergs ihr Land?

Vom lieben Gott durch Gottesgnadentum erhalten?

Herr, lass Hirn regnen!

Volksdeutscher

29. Januar 2021 20:39

Nicht zum Thema gehörig

Wer kann mir sagen, warum meine Kommentare verschwinden, wenn ich Buchempfehlungen von Kanal Schnellroda auf YouTube kommentiere? Es ist mir schon mehrmals aufgefallen und es nervt mich ziemlich.

anatol broder

29. Januar 2021 21:19

Wir erinnern uns: Ausländer töteten in einer Auseinandersetzung, die sich nach dem Zufallsprinzip ergab, einen Einheimischen.

zusätzlich wurde einer seiner freunde lebensgefährlich verletzt. da er zufällig überlebte, wird er so gut wie nie erwähnt.

Maiordomus

29. Januar 2021 21:42

Bei Guttenbergs sen. stand im Pass "Landwirt", Zu @"Gehirn regnen": Niccolo Machiavelli, der bekannt unintelligente Meister politischer Logik, erklärte Zusammenhang zwischen Enteignungsphantasien und Mordphantasien. Soll man, schrieb er im 23. oder 24. Kapitel des "il principe", den politischen Feind eher ermorden oder "nur" enteignen? Enteignen, betonte er, gehe langfristig nur bei gleichzeitigem Ermorden gefahrlos auf. Enteignen allein sei politisch gefährlicher als ermorden. Über einen Todesfall trauern Erben oft kaum länger als ein Jahr. Enteignung hingegen gibt lebenslang. Ärger. Der enteignete Gegner, siehe die Landreform des Schahs auf Kosten der Ayatollahs, wird langfristig und oft tödlich ausholen. Also muss, wer enteignet, die Enteigneten sicherheitshalber liquidieren. Der von Marx und Engels befürwortete revolutionäre Massenterror. Ähnlich die politische Phantasie, die vor Jahresfrist bei einem Kongress der Partei "Die Linke" ein Mädchen reizend  präsentiert hat; worauf der Parteiboss aber sagte, nein, die Enteigneten nicht erschiessen, sie bloss, siehe Gulag arbeiten lassen. Aber Eigentum ist Diebstahl und das Gefühl der Macht bedeutet, den Verhassten endlich tot sehen zu können. Im Vergleich zu den Guttenbergs kam eine Habsburgerprinzessin mal durch Heirat sogar in den Besitz der Stadt Pressburg. Dagegen waren z.B. die schlesischen Städte im 2. WK ein Pappenstiel!  

Laurenz

29. Januar 2021 22:41

@Imagine

Als Gott es Hirn regnen ließ, sind Sie leider drinne geblieben.

Natürlich kann man ohne eine Gesellschaft nur die Güter erwerben, die man selbst produzieren kann. Nur durch eine Gesellschaft kann man darüber hinaus erwerben. Deswegen leben Sie alleine im Wald? 

Aber, Imagine, Sie können Sich Ihren sozialitsischen Scheiß'  anhand des "Wahlspruchs" der Franzmann-Revolution selbst aussuchen, "Liberté, Égalité, Fraternité".

Wenn Sie alle frei machen, ist nach 5 Minuten keiner mehr gleich. Und wenn Sie alle gleich machen, ist augenblicklich keiner mehr frei. Und brüderlich sollen immer nur die anderen sein.

Gotlandfahrer

29. Januar 2021 23:29

@ imagine:

Ich habe nichts gegen Raubritter oder Clanchefs, die sich durch meine Bewirtschaftung bereichern. Solange daraus eine Ordnung entsteht, die durch Pflege der Ideen, die auf unseren gemeinsamen Fortbestand angelegt sind, die Möglichkeit würdigen Daseins erhält. Mit anderen Worten: Wenn es sich um ein ehrliches Hierarchieverhältnis handelt.

Es verhält sich entgegengesetzt bei dem heutigen Neofeudalismus, der nicht mit dem Schwert und klaren Worten, sondern mit der Maske und gespaltener Zunge alles verdreht, weil ihm Existenz schlichtweg egal bis hassenswert ist. Es ist im wahrsten Sinne die Anti- Autorität, die die Würdelosigkeit der Zeit ausmacht.

Ich fürchte dieses Empfinden ist Materialisten unzugänglich.

Valjean72

30. Januar 2021 10:19

heinrichbrueck

Sehe in diesen Ländern keine Vorbilder. Deren Souveränität wird immer in Abhängigkeit eine Rolle spielen. Sie hängen an Deutschland und Rußland

PL/CZ wurden 1919 in Versailles von den alliierten Siegermächten, den Feinden Deutschlands gegründet.

GB/F verfuhren bei den Grenzziehungen ähnlich wie in Afrika und Asien, wo sie die Grenzen - nach dem alten römisch-imperialen Prinzip "divide et impera" - bewusst durch Stammesgebiete zogen. Derart konnten bei Bedarf Spannungen hochgefahren, Konflikte erzeugt und eine Seite gegen die andere ausgespielt werden.

PL/CZ wurden 1919 nicht aus humanistischen, sondern aus geopolitischen Gründen aus der Taufe gehoben. Der Hauptzweck bestand darin, dauerhaft schwelende Spannungsherde an der deutschen Ostflanke zu schaffen, die bei Bedarf "hochgefahren" werden konnten.

Diese Staaten waren von Anfang an gegen Deutschland gerichtet und darin hat sich mE bis heute nicht viel geändert.

RMH

30. Januar 2021 11:20

Gefühlt die bislang absolut schwächsten Beiträge von @Imagine. Eine reine Sammlung von Klischees und Neidschablonen.

Von den historischen und rechtsgeschichtlichen Abläufen von Landnahmen und insbesondere der Begründung von Eigentum ist offenbar kaum ein Funken Kenntnis vorhanden.

Imagine

30. Januar 2021 12:52

1/4

@Maiordomus   29. Januar 2021 21:42
„Aber Eigentum ist Diebstahl und das Gefühl der Macht bedeutet, den Verhassten endlich tot sehen zu können.“

In welcher - zumal paranoiden - Welt leben Sie?

Selbstverständlich wird es bei den existierenden gigantischen Vermögen und Landbesitz eine Rückführung ins Gemeineigentum geben müssen, wenn diese Zivilisation nicht zugrunde gehen will. Aber dazu muss prinzipiell niemand getötet werden.

Denn die notwendige Veränderung der Eigentumsstruktur betrifft nur die Riesenvermögen, also jene, die weitgehend „leistungsfrei“ erworben wurden. Dies in der Regel durch anti-soziale Aktivitäten, wie Ausbeutung, Betrug, Raub, Drogen-, Menschenhandel etc. „Leistungsfrei“ in dem Sinne, dass man mit gemeinwohlorientierter und ehrlicher Arbeit nicht reich werden kann. Anschließend werden diese Vermögen  dann legal vermittels durch Heirat oder Erbschaft weitergegeben.

Um eine Hausnummer zu nennen, was die Höhe der Vermögen betrifft, die ins Gemeineigentum rückgeführt werden müssen:
Das werden Vermögen sein, deren Wert 10 Millionen pro Person übersteigt.

Selbstverständlich können alle Normalos, einschließlich der Besserverdienenden, ihr Eigenheim oder ihre Villa sowie sonstiges Vermögen behalten.

Imagine

30. Januar 2021 12:52

2/4

Folglich bleibt das Eigentum vom 99,99 % der Bevölkerung nicht nur unangetastet, es wird zudem dafür gesorgt werden, dass mehr Menschen über Wohneigentum, bessere Einkommen und Vermögen verfügen können. So wie das in China geschieht.

0,01% bedeutet, dass 1 von 10.000 Reichen einen Teil seines Vermögens an die Gesellschaft zurückführen muss, also an jene Menschen, die als Arbeitsbevölkerung diesen Reichtum erarbeitet haben. Aber weiterhin mit 10  Millionen Vermögen reich bleiben kann, aber eben nicht super-reich und super-mächtig.

Warum sind diese Veränderungen in der Eigentumsstruktur nötig?

Weil Super-Reichtum bedeutet, über Super-Geldmacht, Super-Medienmacht, Super-Korruptionsmacht und sogar Militärmacht in Form von Privatarmeen verfügen zu können.

Diese Machtallokation bei den 0,01% schränkt die Freiheit der 99,99 % ein.

Denn diese werden zu ohnmächtigen und fremdbestimmten Objekten – zur „Schafherde“ derjenigen, die mit ihrer Super-Macht Herrschaft ausüben können. Und zwar ohne die Möglichkeit einer politischen Korrektur durch 99,99%, weil Politiker durch Korruption und Medienmanipulation zu Marionetten der Super-Reichen gemacht werden und Demokratie und Rechtsstaatlichkeit zu einer Simulation werden.

Imagine

30. Januar 2021 12:53

3/4

Was ist mit dem rechten Lager?

Bis auf wenige Ausnahmen gehören sie zu den 99.99% und verfügen über kleinbürgerliche Vermögen.

Durch ihren System- und Herrschaftskonformismus, durch ihre Enteignungsparanoia und ihrem Anti-Sozialismus machen sich zu reaktionären Systemerhaltern und damit zu „useful idiots“ der Reichen und Mächtigen.

Die Rechten projizieren ihre Veränderungswünsche und –phantasien auf typische rechtspopulistische Führerfiguren.

In Wirklichkeit werden die Rechten jedoch durch Populisten wie Hitler und Trump betrogen und verraten.

Oswald Spengler war der große rechte Untergangsphilosoph und Hitler war sein Vollstrecker, wie Rolf Hochhuth treffend feststellte.

Imagine

30. Januar 2021 12:53

4/4

Politik im kapitalistischen System besitzt das Hauptziel, Wirtschaftswachstum zu fördern. Konkret bedeutet dies, aus Geld mehr Geld zu machen. Das kapitalistische System ist eine Geldvermehrungsmaschine, die ohne Rücksicht auf Mensch und Natur funktioniert.

So hatte und hat Merkels kapitalistisch-marktkonforme Politik die Wirkung einer Abrissbirne auf Deutschland und Europa.

Die Rechten opponieren zwar gegen die herrschende Politik und wollen zugleich am System festhalten. Die Wirtschaftsliberalen im rechten Spektrum fordern sogar noch mehr „Wirtschaftswachstum“ mit noch weniger Rücksicht auf Mensch und Natur.

Ist dies nicht schizophren?

Wie passt da „solidarischer Patriotismus“, der einen starken, gemeinwohlorientierten Staat fordert, in das rechte Spektrum? Wo doch ein starker, gemeinwohlorientierter Staat ein Synonym für einen sozialistischen Staat ist?

Genau diesen lehnt jedoch der Mainstream der Rechten ab, China sehen sie als Feind und Bedrohung.

Wie soll sich unter diesen Bedingungen eine Bewegung mit dem Ziel eines „solidarischer Patriotismus“ entwickeln, wo doch die dafür erforderlichen Strukturveränderungen abgelehnt und bekämpft werden?

Maiordomus

30. Januar 2021 14:20

@Also müsste man, wie alle bisherigen einschlägigen irrenhausreifen Weltverbesserungsthorien nur mal die 8000 Mächtigsten und Schlimmsten auf dieser Welt, und was man darunter versteht und definiert, entmachten. Wunderbar, wie Sie die Chinesen erwähnen, von denen es ja so viele gab und gibt, dass die Opfer Maos im Vergleich zu den im Westen stärker bedauerten Opfergruppen prozentual kaum ins Gewicht fallen, weil es ja immer noch jede Menge Chinesen gibt. Dass Sie damit aber wie all diese wahnbesessenen Enteignungstheoretiker ausser Aggressionsentladung kein soziales Problem auf dieser Welt lösen, passt zum Eindruck, dass Sie selber wohl auf lokaler Ebene und sei es nur als Mitglied eines Gemeinde- oder Regionalparlament als Politikerin noch nie ein Problem konkret angepackt haben dürften, das irgendjemandem im Nahbereich das Leben vielleicht etwas leichter gemacht hätte. Zu Ihrem Beispiel hat Machiavelli das Nötige analysiert; wobei indes Marx, Engels und die anderen Repräsentanten der Sozialreligionen und Wahntheorien glaubten, dass es beim Weltenbrand nur darum gehe, die paar 1000 Schlimmsten unschädlich zu machen, welche aber dummerweise noch eine profitierende Klientel haben. Weswegen es dann ohne Millionen Tote, meist selber schuld, halt doch nicht abgeht. Weil Politanalphabeten wie Sie noch nie ein politisches Problem gelöst haben, muss es wieder diese wahnhafte immergleiche aggressive Globalweltreinigung sein mit Endresultat "Farm der Tiere", Orwell, letzte Szene. 

Cugel

30. Januar 2021 18:17

@Autorenkollektiv

"Selbstverständlich können alle Normalos, einschließlich der Besserverdienenden, ihr Eigenheim oder ihre Villa sowie sonstiges Vermögen behalten."

Selbstverständlich.

Imagine

30. Januar 2021 20:51

@Maiordomus

Irgendwie amüsant, was Sie schreiben. Klingt nach Realsatire. So wie wir damals zur Belustigung ZDF-Magazin von Gerhard Löwenthal angeschaut haben.

Da lebt jemand in seiner Blase in der Provinz, gewissermaßen hinter den sieben Bergen bei den sieben Zwergen, bekommt nichts mit vom tatsächlichen Weltgeschehen und dessen Veränderungen, hatte nie Anschluss zur modernen Sozialwissenschaft und ist noch vollgepumpt mit Trivial-Ideologien aus der Zeit des Kalten Kriegs.

In wenigen Jahrzehnten werden alle Lehrer Loblieder auf China singen, so wie sie im NS-System auf den Führer, in der DDR auf den Sozialismus und heute im Imperium auf die Marktwirtschaft singen.

Lotta Vorbeck

30. Januar 2021 20:56

@Volksdeutscher - 29. Januar 2021 - 08:39 PM

Nicht zum Thema gehörig

Wer kann mir sagen, warum meine Kommentare verschwinden, wenn ich Buchempfehlungen von Kanal Schnellroda auf YouTube kommentiere? 

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Max

31. Januar 2021 08:25

@Imagine:  Es braucht gar keine explizite Eigentumsumverteilung, weil die Superreichen automatisch verlieren werden, wenn sie keine politische Macht mehr haben.  Es ist die politische Macht der Superreichen, wie sie in den USA existiert, die fatal ist. 

Das ist das, was es Putin ermöglicht hat, Russland neu aufzubauen.  Er musste die Superreichen nicht enteignen.  Er musste sie lediglich von der politischen Macht verdrängen. Er hat ihnen dafür garantiert, dass sie, soweit sie sich ab jetzt an die Gesetze halten, ihr geraubtes Eigentum behalten können. Ja, die, die das Angebot nicht angenommen haben und meinten, mit Putin um die Macht kämpfen zu können, die verloren sowohl die Macht als auch ihr Eigentum. Mit dem Rest wurde friedlich kooperiert. Aber das Staatseigentum war nicht mehr zur Selbstbedienung der Oligarchen da, nein, da wurde durchaus auch gegen die Oligarchen gearbeitet. Und zumindest einige von ihnen sind heute zwar immer noch superreich, aber deutlich ärmer als damals, und der russische Staat ist deutlich reicher geworden, dies insbesondere auch was Eigentumsanteile an den verschiedensten Firmen betrifft. 

Max

31. Januar 2021 08:50

@Imagine: Die These, dass man die Superreichen vor allem von der politischen Macht trennen muss, beruht auch darauf, dass ihr Superreichtum zentral von ihrer Fähigkeit abhängt, selbst die Gesetze zu schreiben - also all die Wände voller staatlicher Regulierungen, von diesen Superreichen selbst geschrieben, die es jeglicher Konkurrenz schwierig bis unmöglich machen, mit ihnen zu konkurrieren.  Allein schon die Fixkosten, die dadurch entstehen, dass man eine Rechtsabteilung braucht, um die Gesetze überhaupt zu kennen ... 

Ohne solche Unterstützung durch selbstgeschriebene Gesetze wären  zu große Firmen eher ein wirtschaftlicher Nachteil, schon weil die Untergebenen in großen Hierarchien auch immer eigene, den Interessen der Firma widersprechende Interessen haben, was sie weniger effizient im Vergleich zu Firmen der optimalen Größe macht.  Klar ist die optimale Größe sehr von dem abhängig, was man herstellt, der optimale Frisör ist kleiner als der optimale Containerschiffbauer.  Aber für die ganz Großen gibt es eben die zusätzlichen politischen Möglichkeiten, die alles verzerren. 

Maiordomus

31. Januar 2021 09:11

"Nie Anschluss zur modernen Sozialwissenschaft" tönt schön. Was habe ich denn nicht gelesen, darüber hinaus aber noch Helmut Schoeck (von ihm alles) und Popper? Viele der meistzitierten Gelehrten habe ich noch selber zu Vorträgen aufgesucht, muss Ihnen hier nicht aus meinem Briefaustausch mit Canetti zitieren. Und im Ernst halte ich es für keine Kleinigkeit, wenigstens im regional-lokalen Bereich mal praktisch-politisch dies und jenes bewegt zu haben, was mich hoffentlich überlebt. Im Kalten Krieg hatte ich nebst den herkömmlichen auch noch  Kontakt mit einem jüdischen Ungarn-Flüchtling, Autor, der vom damaligen antikommunistischen Mob in den Westen geflohen ist. Das gab ergänzende Perspektiven.  Hoffe noch, aus der einstigen DDR erhaltene Akten über Konrad Farner mal noch aufarbeiten zu können. Wenn Sie mir noch jemanden nennen können, von denen ich über die deutschen Konservativen im 2. Weltkrieg, für mich seit bald 60 Jahren ein Thema, zumal Karl Ludwig von Guttenberg, noch was lernen kann, nehme ich Ihre Anregung gerne entgegen.  Was vom Kalten Krieg, über den ich im Rahmen eines Forschungsinstituts gearbeitet habe, raten Sie mir zum ergänzenden Studium? Nehme jeden Lesetipp entgegen und besuche auch Archive, um nicht hinter Ihrem Informationsstand zurückzubleiben.

Maiordomus

31. Januar 2021 11:49

@Max. Wer ist "man", der die Superreichen, die natürlich alle unter einer Decke stecken, von der Macht trennt? Und wie viele Divisonen hatte zu seinen tatsächlich mächtigen Zeiten der Papst, über dessen Reichtum mein verstorbener Weggefährte Deschner viel geschrieben hat: ohne damit die Machtfrage etwa bei Papst Innonzenz III. oder dem in Avignon residierenden Johanness XXII. (verurteilte Eckhart) wirklich zu treffen. Ausgehend von der Debatte über die Guttenberg würde ich die Memoiren der verstorbenen Altbaronin, einer klugen, weisen und lebenserfahrenen Frau, hier durchaus empfehlen. Jeder vernünftige Meinungsaustausch nüsste ja von konkreten Quellentexten ausgehen, die man kritisch lesen müsste. Was wissen Sie, @Max, eigentlich von russischer Geschichte, sagen wir mal der aus deutscher, französischer und wissenschaftsgeschichtlicher Sicht wegweisenden Akademie von Petersburg? Auf der Basis von welchen Standardwerken beruhen Ihre Behauptungen betr. die ök. Hintergründe bei Putin? Mit welchen nicht korrumpierten russischen Gelehrten (ich kann Ihnen Adressen geben) haben Sie sich darüber unterhalten?  Wie weit sind Sie eingearbeitet?

Maiordomus

31. Januar 2021 12:14

@Max. Meine erste Probe-Vorlesung für das Diplom für das Höhere Lehramt hielt ich vor genau 50 Jahren zum Thema "Die industrielle Revolution in Russland.". Ehrlich, wenn ich an mein damaliges, auf kaum zwei Dutzend Titel meist westlicher Fachliteratur beruhendes Wissen zurückdenke, wird mir peinlich zu Mute. Heute würde ich wohl noch über einen Spitzengelehrten in St. Petersburg hinaus noch ergänzende Auskünfte bei einem SiN-Mitdebattierer einholen, der dank Russischkenntnissen und entsprechend mehrjährigem Aufenthalt vieles weiss, was es alternativ zu bedenken gäbe; nicht wegen umstrittener Einschätzungen, die vielleicht nicht weit entfernt sind von den Ihrigen, sondern wegen den verfluchten Details, für die man sich nun mal vor Ort auskennen muss. Eine Nichte von mir unterrichtet russische Geschichte an einer norddeutschen Universität, doktorierte über die Wirtschaftspolitik zur Zeit von Breshnev. Mir fällt indes auf, dass in Deutschland Geschichte auf der Basis von Konsens-Objektivität unterrichtet wird. Trotzdem schadet es nichts, mit Eingearbeiteten in Dialog zu treten, will man konkret etwas mehr wissen als bloss @Imaginiertes oder Mainstream-Medien-Quatsch.  

Imagine

31. Januar 2021 15:08

@Maiordomus   31. Januar 2021 09:11
„"Nie Anschluss zur modernen Sozialwissenschaft" tönt schön. Was habe ich denn nicht gelesen …?“

Ein altes Problem.

Lesen und Verstehen sind zweierlei:

Schon in der Bibel wird die Frage gestellt: „Verstehst du auch, was du liesest?“

Den Marx und andere kritische Theoretiker haben viele gelesen, aber nur ganz wenige verstanden.

Weil nur wenige in Art einer „Bewusstseinsrevolution“ die erforderlichen „höheren“ kognitiven Strukturen entwickelt haben und daher nur aus dem Marx et al. herausgelesen haben, was sie mit ihrem Bewusstsein hineinprojiziert haben.

In der DDR war Marxismus sogar Pflichtfach. Dieser Marxismus war jedoch die Herrschaftsideologie einer „neuen Klasse“ der Parteifunktionäre und so verdreht und falsch, wie die angeblich christliche Lehre der Kirchen und ihrer Pfaffen, welche im Dienste feudaler Klassenherrschaft standen und mit Privilegien davon profitierten.

Die Aversion von Ex-DDRlern gegenüber dem Marxismus ist gut verständlich. Eben weil es nicht die kritische und emanzipatorische Theorie von Marx war, sondern ein falsches Bewusstsein von einem angeblichen Sozialismus und einem „Arbeiter- und Bauern-Staat“, was ihnen eingetrichtert wurde.

Marx` Maxime war hingegen: „De omnibus dubitandum!“

Maiordomus

31. Januar 2021 18:30

@imagine.Bin dankbar, dass Sie auf Texte verweisen. Was Marxismusforschungen in der DDR betrifft, gab es - abgesehen von editorischen Bemühungen - auch Qualität: So das  Lexikon "Logik", das dank stark methodischen Charakter vernünftige Kritik zulässt, schon weil mit beträchtlicher Klarheit Begriffe definiert werden. Ihr esoterischer Verstehensanspruch lässt sich angesichts gigantischer weltweiter Forschungen nicht halten, zu schweigen davon, dass Theorien klar sein müssen.. Für M. wird typisch, dass er in gnostischer Tradition Frageverbote aufstellt, schon in Frühschrifter: "Denke nicht, frage nicht; denn sobald du denkst und fragst, hat deine Abstraktion vom Sein der Natur u. des Menschen keinen Sinn." Es geht in da um die angeblich falsche Frage nach der Schöpfung. Ernst Kux "Karl Marx - Die revolutionäre Konfession" zeigte den  "theologisch"-metaphysischen Ansatz dieser nicht unfruchtbaren Sozialreligion. Dabei ist alles Wesentliche über das brit. Proletariat lange vor Marx von Baader 1835 in Abhandlung über die "Proletairs" dargetan worden, bei Warnung vor Revolution, wenn diese Ungerechtigkeiten nicht beseitigt würden. Darüber publizierte ich 1972 erstmals. Massiv unwissenschaftlich, auch in logischer Hinsicht, werden Marx u. Engels indes in ihrer Geschichtstheorie; mit der ich mich mit meinem Lehrer Lübbe über Jahre auseinandergesetzt habe.

Maiordomus

31. Januar 2021 21:16

PS. Hier wird natürlich nicht bestritten, dass Marx und natürlich auch Friedrich Engels in der Geschichte etwa der Oekonomie als Fussnote zu A. Smith wichtig sind, selbst wenn in ihrer Philosophie Sätze wie "Der Sprössling ist die Negation des Korns" oder das "Huhn Negation des Eis"  unter dem Niveau von Plinius sind; eine absurdere und unlogischere Theorie ferner als etwa der historische Materialismus mit seinen Geschichtsgesetzen wurde wohl auch im Mittelalter kaum je konstruiert; vgl. "Das Elend des Historizismus" von Popper und streng logisch analytisch weiterführend  "Geschichtsbegriff und Geschichtsinteresse", 2. Auflage Basel 2012, von Hermann Lübbe. "Geschichtsgesetze" verwechselt heute niemand mehr mit Wissenschaft, wiewohl etwa das Buch "Das Ende der Geschichte" von Fukuyama sogar aus dumm-kapitalistischer Sicht da noch einen drauf gibt.  Dabei können aber durchaus unwissenschaftliche, weil nicht falsifiziergare Annahmen wie bei Freuds Psychoanalyse die Forschung fruchtbringend anregen, d.h. indirekt Erkenntnisfortschritte bringen; Voraussetzung bleibt im Prinzip die Denkbarkeit der Falschheit etwa in der Art "Wenn die Rotverschiebung der Spektrallinien durch das Gravitationspotential nicht existiert, wird die Allgemeine Relativitätstheorie unhaltbar."(Einstein)  In diese Richtung müssten wissenschaftliche Theorien wohl formuliert werden.  

anatol broder

31. Januar 2021 21:26

@ maiordomus

irgendeine idee, warum viktor pelewin (*1962) in deutschland kaum gelesen wird?

Nath

31. Januar 2021 21:29

Ich stelle hier für @Imagine, @Maiordomus wie überhaupt für den gesamten Blog einen link zur Verfügung, der uns - seien wir nun Sozialisten oder Anti-Sozialisten - als Diskussionsplattform dienen könnte. Wem der junge Ire noch nicht bekannt ist, sollte meines Erachtens mit ihm Bekanntschaft machen, denn man wird, egal, ob man "ideologisch" nun mit ihm übereinstimmt oder nicht, bald feststellen, dass hier jemand bestrebt ist, dicke Bretter zu bohren. Es handelt sich um den Youtuber Keith Woods, einem Sozialisten und Nationalisten mit spirituellem Einschlag, der sich weder vom Materalismus der Linken noch vom Anti-Egalitarismus de Rechten vereinnahmen lässt. Das Thema: "The Coming Neo-Feudal Age". www.youtube.com/watch?v=Ebq0iMcVpf0

Um nun wieder auf die beiden oben genannten Foristen zu sprechen zu kommen, so halte ich die Diskussion, die sie hier führen, für durchaus produktiv. Es ist ein Gewinn für diesen Blog, jemanden zu haben (von dem mich gleichwohl Entscheidendes trennt), der sich für Marx und die Aufklärung stark macht. Für weltanschauliche Gegengewichte in Form hierarchie-affiner Gesellschaftskonzepte ist ohnehin gesorgt.

Maiordomus

1. Februar 2021 08:07

@Marx war Gegenaufklärer; dies hat Eric Voegelin in "Wissenschaft, Politik und Gnosis" erschlagend dargetan; siehe die oben genannten Frageverbote; vgl. Bd. 2 von Popper "Die offene Gesellschaft und ihre Feinde". @Nath. Sie glauben nicht im Ernst, dass es angesichts einer breit-kontroversen Forschungsliteratur -  verhält sich ähnlich wie  Bibeldeutung - auch diversen Enzyklopädien zum Thema; sowohl kritischen wie marxgläubigen, für die Forschung auf ein Influencer-Bubi ankommt? Nichts gegen Gunnar Kaiser, der dies auf seine Weise derzeit als Libertärer praktiziert. Aber den Marxismus mit Aufklärung verwechseln kann nur, wer sich noch nie die Mühe genommen hat, den dialektischen Materialismus als Metaphysik für ein paar Jahre einer logischen Untersuchung zu unterstellen, wie das der Philosoph I.M. Bochenski gemacht hat,  führender Logik-Historiker des 20. Jahrhunderts. Dabei bleiben die marxistischen Schemata trotz erwiesener Dummheit ähnlich wie Ideologeme des Faschismus und Nationalsozialismus eine Sammlung von Halbwahrheiten, die weder methodisch noch empirisch Nachprüfungen standhalten; sie dienen einem Glaubensbedürfnis und liefern die heute noch erfolgreiche Geistesfreiheit unterdrückende Feindbildtheorie. Aber mit Wissenschaft hat das nicht mehr zu tun als Scientology. Das Bedürfnis nach weltanschaulichem Glauben muss aber - wie der Islamismus oder der intellektuell im Vergleich zum Marxismus immer noch weit anspruchsvollere Katholizismus - ernst genommen werden.

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