Nachruf auf den Publizisten Michael Ley (1955–2023)

Am 23. Oktober hat sich der Politologe Michael Ley im Alter von 68 Jahren das Leben genommen.

Martin Lichtmesz

Martin Lichtmesz ist freier Publizist und Übersetzer.

Die Nach­richt von sei­nem Tod hat mich sehr betrof­fen gemacht. Sui­zid ist eine ent­setz­li­che Art, aus dem Leben zu scheiden.

Ich habe Ley per­sön­lich gekannt, ihn aber seit etwa drei Jah­ren aus den Augen ver­lo­ren. In den Jah­ren 2015–17 traf ich mich oft mit dem in Kon­stanz gebo­re­nen, aus­tro­phi­len Wahl­wie­ner und sei­ner Frau Nora Pohl-Ley, die kurz vor sei­nem Frei­tod nach lan­ger, schwe­rer Krank­heit ver­stor­ben ist.

Ein­mal saßen wir bei einem gemüt­li­chen Stadtheu­ri­gen in Wien bei­sam­men. Mit den Gäs­ten am Neben­tisch ergab sich ein kur­zer Small-Talk, und als Ley gefragt wur­de, was denn sein Beruf sei,  ant­wor­te­te er mit einer Mischung aus Stolz und Selbst­iro­nie: “Ich bin ein Ketzer!”

Ein Buch haben Ley und ich zusam­men ver­ant­wor­tet: Den Sam­mel­band Natio­nal­ma­so­chis­mus, erschie­nen 2018, der außer unse­ren eige­nen Bei­trä­gen Tex­te von Caro­li­ne Som­mer­feld, Sieg­fried Ger­lich, Micha­el Klo­novs­ky, Til­man Nagel, Andre­as Unter­ber­ger und Micha­el Mann­hei­mer ent­hielt. Die­ses Sym­po­si­on über den deut­schen Selbst­haß und sei­ne Ursa­chen und Fol­gen war Leys Idee gewesen.

Im Zen­trum stand einer von Leys zen­tra­len Gedan­ken: Daß der heu­ti­ge “Natio­nal­ma­so­chis­mus” der Deut­schen, also ihre lust­vol­le Selb­st­ab­schaf­fung und Selbst­er­nied­ri­gung, eine Art psy­cho­pa­tho­lo­gi­sche Umkeh­rung der exzes­si­ven natio­na­lis­ti­schen Über­hö­hung ver­gan­ge­ner Zei­ten sei, eine The­se, die auf ähn­li­che Wei­se bereits Armin Moh­ler ver­tre­ten hat­te. Nach die­sem Mus­ter deu­te­te Ley in sei­nem Buch Hit­lers Kin­der (2018) auch die “Gene­ra­ti­on der Achtundsechziger”.

Wie bereits im zwei­ten Welt­krieg sei­en es nun erneut die Deut­schen, die ihr eige­nes Land und Euro­pa in den Abgrund zögen, aller­dings unter umge­dreh­ten Vorzeichen:

Ange­la Mer­kel ist – nach Adolf Hit­ler – die größ­te Rechts­bre­che­rin der neue­ren deut­schen Geschich­te: Als mäch­tigs­te Poli­ti­ke­rin Euro­pas öff­ne­te sie alle Tore für die Isla­mi­sie­rung des Kon­ti­nents und gefähr­det dadurch den Bestand der euro­päi­schen Zivi­li­sa­ti­on. (“Die letz­ten Euro­pä­er”, 2017)

Die­se “Selbst­ver­nich­tung” feie­re sich “als zivi­li­sa­to­ri­sche Erlö­sung“, und stel­le dabei “die schlimms­ten moder­nen Tota­li­ta­ris­men in den Schat­ten”, wie er in dem Essay „Der Sün­den­bock – zur Dia­lek­tik poli­ti­scher Denun­zia­ti­on “ (ent­hal­ten in dem Sam­mel­band Popu­lis­mus – Das uner­hör­te Volk und sei­ne Fein­de) schrieb. Die­ser schar­fe, oft hyper­bo­li­sche Ton­fall war typisch für Ley. 

Wenn mich mei­ne Erin­ne­rung nicht täuscht, war es im Som­mer 2020, als ich zuletzt mit ihm tele­fo­nier­te. Damals äußer­te er die Mei­nung, die “Pan­de­mie”, die vor ein paar Mona­ten aus­ge­ru­fen wor­den war, sei eine poli­ti­sche Insze­nie­rung, die einen wei­te­ren tota­li­tä­ren Schub zum Ziel habe.

Der ers­te E‑Mail-Kon­takt zwi­schen ihm und mir fand im Juli 2015 statt, also inmit­ten der “Flücht­lings­kri­se”. Anlaß war das Erschei­nen sei­nes Buches Der Selbst­mord des Abend­lan­des, das ich für das Okto­ber­heft der Sezes­si­on besprach. Im sel­ben Heft (Nr. 68) war auch Ley selbst mit einem Bei­trag ver­tre­ten.

Bereits im Juni die­ses Jah­res hat­te er sich in der öster­rei­chi­schen Pres­se scharf posi­tio­niert:

Die Ant­wort auf den Zivi­li­sa­ti­ons­crash kann des­halb nur in der Rück­be­sin­nung auf die Grund­la­gen der euro­päi­schen Kul­tu­ren lie­gen: der natio­na­len, eth­ni­schen, reli­giö­sen und kul­tu­rel­len Viel­falt und der euro­päi­schen Wer­te des Huma­nis­mus und der Auf­klä­rung. Die Zukunft mag sehr düs­ter erschei­nen: Euro­pa steht vor der Wahl zwi­schen einer Recon­quis­ta – einer Rück­erobe­rung sei­ner Zivi­li­sa­ti­on – und sei­nem Selbstmord.

Sei­ne Absatz­be­we­gung aus dem Main­stream hat­te schon eini­ge Jah­re zuvor begon­nen. In sei­nem Buch Die kom­men­de Revol­te (2012) schrieb er:

Immer weni­ger Men­schen in Euro­pa füh­len sich noch der Mehr­heits­ge­sell­schaft ver­pflich­tet. Sie leben auf Dau­er in Gegen­kul­tu­ren. Mit einer sol­chen Ent­wick­lung kann der Gesell­schafts­ver­trag zwi­schen den Gene­ra­tio­nen, den ver­schie­de­nen Schich­ten und Milieus kei­nen Bestand mehr haben. Soli­da­ri­tät wird zu einem Fremd­wort. Die Fol­gen sind leicht vor­her­seh­bar: stei­gen­de Kri­mi­na­li­tät, urba­ner Zer­fall durch Ent­ste­hung von Slums, eth­nisch-reli­giö­se Aus­ein­an­der­set­zun­gen und Ban­den­krie­ge, poli­ti­sche Radi­ka­li­sie­rung und damit das Ende des poli­ti­schen und gesell­schaft­li­chen Kon­sen­ses. Euro­pa wird dem Ver­fall preis­ge­ge­ben. […] Damit ist das ‚Pro­jekt der Moder­ne‘ unwei­ger­lich zum Schei­tern verurteilt.

Leys Haupt­sor­ge galt dabei der “Isla­mi­sie­rung” Euro­pas, die er klar als Kom­po­nen­te eines demo­gra­phi­schen Umstur­zes, des “gro­ßen Aus­tauschs” erkann­te. Der Flücht­lings­strom von 2015 erschien ihm als eine umge­kehr­te “Hid­schra”, eine “isla­mi­sche Kolo­ni­sie­rung” durch Ein­wan­de­rung. In sei­nem Bei­trag für die Sezes­si­on schrieb er:

In den meis­ten Gesell­schaf­ten Nord‑, Mit­tel- und Süd­eu­ro­pas fin­det das gigan­ti­sche Pro­jekt eines post­mo­der­nen Neo-Kolo­nia­lis­mus statt: ein unvor­stell­ba­rer Bevöl­ke­rungs­aus­tausch. Durch Mas­sen­ein­wan­de­rung und dra­ma­ti­sche demo­gra­phi­sche Ver­än­de­run­gen wer­den die indi­ge­nen Völ­ker viel­fach die bit­te­re Erfah­rung machen, die Min­der­heit im eige­nen Land zu sein. (…)

Die­se sicher­lich größ­te Völ­ker­wan­de­rung in der Geschich­te wird Euro­pa grund­le­gend ver­än­dern: Von Migra­ti­on zu spre­chen ist absurd, da es sich in Wahr­heit um eine eth­nore­li­giö­se Inva­si­on, also eine kon­ti­nen­ta­le Erobe­rung han­delt. Ins­be­son­de­re der Zer­fall der isla­mi­schen Zivi­li­sa­tio­nen in Afri­ka und im Nahen Osten – ver­bun­den mit einer immensen Zahl jun­ger Men­schen mit pre­kä­rer Zukunft in ihren Gesell­schaf­ten – führt dazu, daß der alte Kon­ti­nent mit meist männ­li­chen Migran­ten über­schwemmt wird.

Damit hat­ten wir eine soli­de gemein­sa­me Grund­la­ge. Ich rech­ne Micha­el Ley hoch an, daß er als einer der ers­ten intel­lek­tu­el­len “Über­läu­fer” aus dem Main­stream Kon­tak­te zur Iden­ti­tä­ren Bewe­gung und ihrem Umfeld geknüpft hat, nament­lich zu Mar­tin Sell­ner und Alex­an­der Mar­ko­vics (der damals noch in die­sem Rah­men aktiv war), und dies nie ver­leug­net oder sich “distan­ziert” hat, obwohl ihm die­se “Nähe zu Rechts­extre­men” natür­lich immer wie­der ange­krei­det wur­de und zu sei­nem Ver­stoß aus den Salons des erlaub­ten Den­kens bei­getra­gen hat.

Frei­lich dach­te und argu­men­tier­te er als ein­ge­fleisch­ter Ordo­li­be­ra­ler vor allem “staat­lich”. Der libe­ra­le, demo­kra­ti­sche Rechts­staat war für ihn der wesent­li­che Ord­nungs­rah­men, der Plu­ra­lis­mus und Frei­heit garan­tiert (im Gegen­satz zum tota­li­tä­ren Staat oder zur tota­li­tä­ren Gesellschaft).

Wäh­rend Iden­ti­tä­re Euro­pa vor­ran­gig “eth­no-kul­tu­rell” den­ken, sprach Ley eher von “zivi­li­sa­to­ri­schen” Grund­la­gen, die es zu bewah­ren galt. Was die­sen zuwi­der­lief, inter­pre­tier­te er als “zivi­li­sa­to­ri­sche Regress­si­on”, Islam, Kom­mu­nis­mus, Natio­nal­so­zia­lis­mus eben­so wie den “Refu­gees Welcome”-Wahn des Som­mers 2015.

Dar­um bemüh­te er sich mit beson­de­rer Ver­ve um die Argu­men­ta­ti­on, daß der Islam gemäß Koran und Sun­na eine “tota­li­tä­re, poli­ti­sche Reli­gi­on” sei, die “allen demo­kra­ti­schen Ver­fas­sun­gen” wider­sprä­che, dar­um nicht von der Reli­gi­ons­frei­heit gedeckt sei und folg­lich ver­bo­ten wer­den müs­se – nicht ihre pri­va­te Aus­übung, aber ihr Sta­tus als Reli­gi­ons­ge­mein­schaft des öffent­li­chen Rechts. Und dies durch­zu­set­zen wäre er auch mit vol­ler, “illi­be­ra­ler” Här­te bereit gewe­sen, ganz im Sinn von Karl Pop­pers Prin­zip der Into­le­ranz gegen­über den Into­le­ran­ten, auf das er sich expli­zit berief.

In sei­nem vor­letz­ten Buch, Recon­quis­ta: Men­schen­recht oder Islam (2020), schrieb er:

Meta-poli­tisch muss der Islam als die größ­te Gefahr erkannt wer­den, die Euro­pa jemals poli­tisch, kul­tu­rell, reli­gi­ös und gesell­schaft­lich bedroht hat. Die­se Ein­schät­zung muss zum Grund­kon­sens aller demo­kra­tisch gesinn­ten Euro­pä­er wer­den. Über alle Fra­gen zur Zukunft des Kon­ti­nents mögen die euro­päi­schen Bür­ger unter­schied­li­che Vor­stel­lun­gen haben, nur in der “Islam­fra­ge” kann es kei­nen Kom­pro­miss geben.

Ich habe die­se extre­me und ein­sei­ti­ge Ein­schät­zung nie geteilt, und den Islam stets als “Sekun­där­in­fek­ti­on” betrach­tet. Ich betrach­te als Haupt­feind ein Sys­tem namens “der Wes­ten”, das unse­rem eige­nen Den­ken ent­wach­sen ist, und als ame­ri­ka­nisch geführ­ter Glo­ba­lis­mus und (Post-)Liberalismus die euro­päi­schen Natio­nen von innen aushöhlt.

Nichts­des­to­trotz gab es Zei­ten, in denen mir die Aus­brei­tung des Islams in Euro­pa ähn­lich gefähr­lich erschien wie Ley.  Um 2015–17, als durch die Flücht­lings­kri­se etli­che Din­ge in Bewe­gung kamen und neue Alli­an­zen mög­lich wur­den, schien eine Alli­anz aus rechten/identitären, libe­ra­len und sogar eini­gen lin­ken Islam­kri­ti­kern, die die Aus­sicht auf ein isla­mi­sier­tes Euro­pa aus unter­schied­li­chen Grün­den beun­ru­hi­gend fan­den, nicht nur plau­si­bel, son­dern auch greifbar.

Die­se Hoff­nung ist inzwi­schen wie­der ver­schwun­den wie eine Fata Mor­ga­na in der Wüs­te. Aller­dings erle­ben wir gera­de im Zuge des jüngs­ten Wie­der­auf­flam­mens des israe­lisch-paläs­ti­nen­si­schen Kon­flikts eine Art Renais­sance des “Coun­terd­ji­had”. Nun hört man aus dem Mun­de des Estab­lish­ments Argu­men­te und Paro­len à la Micha­el Stür­zen­ber­ger, mit Ver­spä­tung von mehr als einem Jahr­zehnt. Gro­ße Hoff­nun­gen, das dem auch Taten fol­gen wer­den, die im Inter­es­se des deut­schen Vol­kes sind, hege ich aller­dings nicht.

Die demo­gra­phi­sche Fra­ge hat Ley auch in sei­nem mei­ner Mei­nung nach inter­es­san­tes­ten Buch behan­delt, Die letz­ten Euro­pä­er (2017), über des­sen The­sen ich in mei­nem Bei­trag  “Wenn Aene­as vor der Wahl steht” (2019) nach­ge­dacht habe.

Für Ley war West­eu­ro­pa bereits ver­lo­ren. “Sieh dir doch Frank­reich an”, sag­te er ein­mal abwin­kend zu mir. “Wie soll es denn mög­lich sein, die­se Mil­lio­nen wie­der zurück­zu­schi­cken, wo sie her­kom­men? Das kann doch nur in einem rie­si­gen Blut­bad enden!”

Wenn er noch irgend­ei­ne Hoff­nung hat­te, dann allen­falls, daß der weni­ger mul­ti­kul­tu­ra­li­sier­te, mitt­le­re und öst­li­che Teil Euro­pas (in etwa dem Raum der öster­rei­chisch-unga­ri­schen Mon­ar­chie ent­spre­chen­de) Kern einer “neu­en euro­päi­schen Föde­ra­ti­on” wer­den könn­te, eine Art letz­tes Refu­gi­um oder letz­te Bas­ti­on des alten Europa.

Aber auch dann stün­de irgend­wann ein Ent­schei­dungs­kampf bevor, soll­te sich das isla­mi­sier­te West­eu­ro­pa zum “Dschi­had”  oder Ost­eu­ro­pa zur “Recon­quis­ta” nach spa­ni­schem Vor­bild rüs­ten: “Der Krieg zwi­schen einem re-chris­tia­ni­sier­ten Euro­pa und einem isla­mi­sier­ten, mul­ti­kul­tu­rel­len Eura­bia wird das euro­päi­sche Arma­ged­don sein.”

“Eura­bia”, das war ein Begriff, den Ley von der zio­nis­ti­schen Schrift­stel­le­rin Bat Ye’Or (Gisè­le Litt­mann) über­nom­men hat­te (auch “Fjord­man” Peder Jen­sen und die “Counterdjihad”-Szene im all­ge­mei­nen benutz­te ihn ger­ne). Und nicht nur die­sen (über den sich immer­hin dis­ku­tie­ren läßt), son­dern lei­der auch aller­lei unhalt­ba­re Vor­stel­lun­gen, die mei­ner Ansicht nach sei­nen Blick auf die Wirk­lich­keit und man­che poli­ti­sche Zusam­men­hän­ge trüb­ten (und die gene­rell einen gro­ßen Scha­den in der “Islam­kri­tik” ange­rich­tet haben).

Es gab neben den vie­len Über­schnei­dun­gen auch etli­che Mei­nungs­ver­schie­den­hei­ten zwi­schen uns. Ley hat­te den größ­ten Teil sei­ner Kar­rie­re als Anti­se­mi­tis­mus­for­scher ver­bracht, und sich dabei auf eine Sicht­wei­se ver­steift, die im Gefol­ge von Eric Voe­gel­in den Natio­nal­so­zia­lis­mus vor­ran­gig als “poli­ti­sche Reli­gi­on” und den “Mord am euro­päi­schen Juden­tum” als ein per­vers-sakra­les “Men­schen­op­fer” deu­te­te. Den “Koran” die­ser “Reli­gi­on” hät­ten dabei weit­ge­hend die deli­rie­ren­den Schrif­ten eines Lanz von Lie­ben­fels gelie­fert, wie er mir ein­mal münd­lich mitteilte.

Die­se Inter­pre­ta­ti­on des NS erschien mir zwar in Teil­be­rei­chen schlüs­sig, aber im Gro­ßen und Gan­zen doch etwas zu sche­ma­tisch und ahis­to­risch gedacht. Ich hielt mich dies­be­züg­lich lie­ber an Ernst Nol­te, auch, was des­sen Dar­stel­lung des “Isla­mis­mus” als “drit­te radi­ka­le Wider­stands­be­we­gung” anging.

Der Islam war für Ley nicht nur eine “poli­ti­sche Reli­gi­on” par excel­lence (und im Gegen­satz zu den saku­lä­ren tota­li­tä­ren Ideo­lo­gien auch eine “ech­te” Reli­gi­on), son­dern tat­säch­lich der “neue Natio­nal­so­zia­lis­mus”, der “letzt­li­che Voll­stre­cker der natio­nal­so­zia­lis­ti­schen Heils­ver­spre­chung”, also der künf­ti­ge Täter eines neu­en Holo­caust, und fol­ge­rich­tig betrach­te­te er Mus­li­me als die “neu­en Nazis” (frei­lich nicht pau­schal jeden ein­zel­nen indi­vi­du­el­len Mus­lim). Selbst jüdi­scher Her­kunft, war er vom Ernst und der Tat­säch­lich­keit die­ser Bedro­hung zutiefst über­zeugt. Ich den­ke, daß dies der Haupt­grund war, war­um er dem Islam ein der­art zen­tra­les, apo­ka­lyp­ti­sches Gewicht beimaß.

Auf der rich­ti­gen Spur war er jedoch, die ver­kappt-reli­giö­sen “Heils­ver­spre­chen” hin­ter den poli­ti­schen Para­dig­men zu suchen, den herr­schen­den eben­so wie man­chen oppo­si­tio­nel­len. Eine wei­te­re Fra­ge wäre jedoch, ob man der Reli­gi­on über­haupt ent­ge­hen kann, selbst, wenn man sich selbst in der Rol­le des rein säku­la­ren, libe­ral-demo­kra­ti­schen Auf­klä­rers sieht. Irgend­wo gibt es immer ein Hin­ter­tür­chen, in das tran­szen­de­te oder real-tran­szen­den­te Vor­stel­lun­gen und Wün­sche hineinschlüpfen.

Trotz die­ser welt­an­schau­li­chen Dif­fe­ren­zen ver­dan­ke ich Micha­el Ley geis­tig und per­sön­lich sehr viel. Mit die­sen Zei­len aus Recon­quis­ta, die er auf sich selbst gemünzt hat­te, kann ich eine Men­ge anfangen:

Der neue euro­päi­sche Intel­lek­tu­el­le wird eine Mischung aus einem Dis­si­den­ten und einem Par­ti­san sein, ein Akti­vist und Pro­vo­ka­teur gegen den neu­en Tota­li­ta­ris­mus. Die­ser neue Typus wird nicht mehr die Annehm­lich­kei­ten einer uni­ver­si­tä­ren Anstel­lung genie­ßen, son­dern sei­nen Lebens­un­ter­halt “alter­na­tiv” gene­rie­ren müs­sen. In man­cher­lei Hin­sicht weist er eine Affi­ni­tät zu den “Berufs­re­vo­lu­tio­nä­ren” der Ver­gan­gen­heit auf, er wird sich jedoch in einem Punkt fun­da­men­tal von ihnen unter­schei­den: Er ver­kün­det kei­ne Welter­lö­sung.

– – –

Ein wei­te­rer Nach­ruf von Wer­ner Rei­chel fin­det sich hier.

Martin Lichtmesz

Martin Lichtmesz ist freier Publizist und Übersetzer.

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Kommentare (143)

Der_Juergen

1. November 2023 20:55

Die Nachricht von Michael Leys Freitod hat mich betroffen gemacht. Zunächst einmal ist jeder Mensch, der durch eigene Hand aus dem Leben scheidet, tief zu bedauern, sofern keine wirklich triftigen Gründe, z. B. die Drohung einer grässlichen Folter, vorliegen. Darüber hinaus war Ley sicherlich ein Autor, der sich um die Islamkritik (gemeint ist damit die Kritik an der islamischen Invasion Europas, nicht die des Islams selbst; bliebe dieser auf seine Herkunftsländer beschränkt, könnte man die kritische Analyse seiner geistigen Grundlagen den Orientalisten überlassen) verdient gemacht hat.

Leider unterlässt es Lichtmesz, darauf hinzuweisen, dass Ley ursprünglich "Antisemitismus-Forscher" war.
ML: Das habe ich erwähnt, bitte nachlesen: "Ley hatte den größten Teil seiner Karriere als Antisemitismusforscher verbracht, und sich dabei auf eine Sichtweise versteift..."

Ein solcher ist, wie ein "Rechtsextremismus-Experte", ein Schnäuzchen-Anmaler, ein Schreiber im Solde des Systems, dessen ideologischen Grundlagen er einen wissenschaftlichen Anstrich zu geben versucht.

Der_Juergen

1. November 2023 21:07

2. Teil
Ich kann mich nicht erinnern, bei Ley je gelesen zu haben, dass mächtige jüdische Gruppen die Speerspitze der Propagierung und Förderung der islamischen und sonstigen orientalisch-afrikanischen Masseneinwanderung bilden. Diese Frage wurde hier schon so oft erörter,, dass man es sich schenken kann, die Argumente zu wiederholen.
Wenn ein Gegner der islamischen Landnahme aus Verzweiflung über diese Entwicklung seinem Dasein ein Ende setzt, zeigt dies, dass er den islamischen Werten keine echten eigenen gegenüberstellen kann. Was ist die Antwort des Ordoliberalen auf "Allahu Akhbar"? Richtig: Für Grundgesetz, Parlamentarismus, Schwulen- und Transvestitenrechte, freie Marktwirtschaft, Fortsetzung des "Holocaust"-Schuldkults etc. Wer, der hier schreibt, will für diese Werte in den Kampf ziehen? Ich glaube, es war die stets luzide Caroline Sommerfeld, die in einem ihrer Bücher schrieb: "Gegen Allahu Akhbar hilft nur Deus Vult." Sie hatte, wie praktisch immer, recht.

ML: Was letzteres angeht, so hat sie ihre Meinung jedoch geändert, wenn ich sie recht verstanden habe.

Ordoliberal

1. November 2023 22:05

Es wird nicht verwundern, dass ich mich auf Michael Leys Seite schlage.

ML: Nein. :)

Der Islam ist die größere Gefahr und eine Remigration ist unbedingt notwendig. Es sind schon jetzt irreversible demografische Schäden im Westen aufgetreten. Der Klima-und Regenbogen-Globalismus, den Lichtmesz unverständlicherweise Postliberalismus nennt, ist nur eine weitere Maske des Sozialismus. Wer glaubt, dahinter steckten Konzerne, verwechselt die Kausalität. Kein Konzern der Welt hat sich jemals gegen die herrschende Moral gestellt. Konzerne werden immer versuchen, die herrschende Moral zu ihren Zwecken zu nutzen. Der Glaube, es könne Experten in Ministerien und NGOs geben, die die Wirtschaft durch Pläne, Monopole, Preisfixierungen und Subventionen effektiver und gerechter lenken können, als es der einzelne Wirtschaftende im kollegialen und konkurrierenden Zusammenspiel mit anderen Wirtschaftenden tut, ist die gute alte Anmaßung von Wissen in der technokratischen Variante - für die Computernerds und Wohlstandskinder eben besonders anfällig sind.

Laurenz

1. November 2023 23:14

Schon sehr sympathisch, wie Sie, ML, diesen Politologen beschreiben. Natürlich kann ich keine ordoliberalen Thesen teilen. Maximilian Krah entkräftet diese ziemlich gut in Seinem Buch, was wir leider nicht debattiert haben. Die Feindschaft zum Islam muß man Herrn Ley auch deswegen zugute halten, weil der Islam, wie das Christentum im Grunde beides jüdische/hebräische Erfindungen sind. Auch in anderer Weise kann man die von Ihnen zitierte "Einseitigkeit" Herrn Leys unterstützen. Der zivilisiertere, der mekkanische Islam, über den auch Frau Birkenbihl gerne referierte https://youtu.be/q8scQ1uwtIA , ist völlig belanglos. Nach seiner Flucht aus Mekka hatte Mohammed in etwa 150 Follower, interessierte also keine Sau. Der brutale & bestialische Islam aus Medina mutierte diese, in den ersten 100 Jahren als christlich interpretierte Religion zu einem mittlerweile 2 Milliarden-Menschen-Projekt. In Deutschland wurden die letzten Hexen um etwa 1730 verbrannt, in Polen 100 Jahre später. Jetzt haben wir es also mit Mühe geschafft, dem Christentum sein gewalttätiges Wesen zu nehmen & jetzt sollen wir die nächsten Jahrhunderte damit zubringen, das auch mit dem Islam zu erreichen? 2 orientalische Religionen in Europa reichen. Wir brauchen keine dritte.

Ordoliberal

1. November 2023 23:51

1/2
@Der_Juergen
Was ist die Antwort des Ordoliberalen auf "Allahu Akhbar"? Richtig: Für Grundgesetz, Parlamentarismus, Schwulen- und Transvestitenrechte, freie Marktwirtschaft, Fortsetzung des "Holocaust"-Schuldkults etc.
Falsch. Der Ordoliberale interessiert sich nicht für Frauen, Transen und Schwule. Er interessiert sich auch nicht für das Klima. Sein Denken hat weder die linke Emanzipations- und Bürgerrechtsbewegung der Sechziger hervorgebracht noch die ehr- und kraftlosen Sozialliberalen. Nichts verachtet ein Ordoliberaler mehr als einen Liberallala wie Lindner oder einen Monopolisten wie Gates. Und mit dem Schuldkult brauchen Sie einem Ordoliberalen so wenig zu kommen wie einem Libertären. Schuld ist keine politische Kategorie für uns.

Ordoliberal

1. November 2023 23:53

2/2
@Der_Juergen
Mächtige jüdische Gruppen [bilden] die Speerspitze der Propagierung und Förderung der islamischen (...) Masseneinwanderung.
Ebenso mächtige nicht-jüdische Gruppen bilden genau dieselbe Speerspitze. Man muss wahrlich nicht beschnitten sein, um sein Vaterland zu verraten. Es reicht, in einer größeren Stadt in einem wohlhabenden Viertel zu wohnen.
Gegen Allahu Akhbar hilft nur Deus Vult.
Deus vult auch immer nur das, was die Mächtigen wollen. Gegen allahu akhbar und deus vult hilft nur lex regit. Und wenn das Gesetz versagt: Etiam si omnes ego non.

Gracchus

2. November 2023 01:09

Es wird nicht verwundern, dass ich mich auf Lichtmesz' Seite schlage.
Dass die größere Gefahr der entgrenzte "Westen" selbst ist, liegt wie Poes entwendeter Brief offensichtlich zutage. Der Islam erinnert immerhin daran, dass der Mensch Gott unterworfen ist; der "westliche Mensch" wähnt sich allein sich selbst unterworfen. Eine derart entgrenzte Subjektivität hebt sich selbst auf, so dass er zum beliebig manipulierbaren Objekt wird. 
Herrn Ley kannte ich ehrlich gesagt nicht. Bei Suiziden muss ich auch immer schlucken und tief durchatmen. 
 

AlexSedlmayr

2. November 2023 07:10

Ich habe mir damals den Nationalmasochismus von Ihnen signieren lassen, als Sie ihn frisch aus der Druckerei in Leipzig auf der Buchmesse präsentierten. Ich habe die Beiträge darin mit großem Genuss gelesen (nebst Wut, Empörung und Fassungslosigkeit). Herr Ley wirkte auf mich im Gegensatz zu einem Stürzenberger wie ein reflektierter, wenn auch streitbarer Islamgegner und nicht wie ein aufgezogener Schreihals - auch wenn beiden zu einem gewissen Grad die identitäre Problemstellung abging.
Ein gelungener Nachruf. Ich möchte an dieser Stelle auch noch einmal Lob für die ebenfalls sehr einfühlsame Totenrede über Gunnar Kaiser aussprechen. Angesichts der Widerwärtigkeiten des Mainstreams anlässlich seines Todes ein schönes Abschiedsporträt.

kikl

2. November 2023 08:24

"Darum bemühte er sich mit besonderer Verve um die Argumentation, daß der Islam gemäß Koran und Sunna eine “totalitäre, politische Religion” sei, die “allen demokratischen Verfassungen” widerspräche..."
Genau so ist es. Man kann nur hoffen, dass diese Erkenntnis auch bei der Sezession Verbreitung findet. Wer daran zweifelt, der möge Koran und Ahadith sowie Sirat und Tafsir lesen. Wem das zu viel ist, dem empfehle ich die Lektüre dieses Scharia-Handbuches, das die Essenz der islamischen Lehre zusammenfasst. Es erübrigt sich dann auch die Diskussion um die richtige Auslegung oder Übersetzung von Koranversen, weil die orthodoxe Auslegung hier präsentiert wird.
http://www.catheyallison.com/Reliance_of_the_Traveller.pdf

Ordoliberal

2. November 2023 08:28

@Gracchus
Ich stimme Ihnen ja grundsätzlich zu. Nur: Was macht denn einen Gott zu einem Gott? Doch wohl, dass alle an das von ihm gestiftete Gesetz glauben. Im Falle des Westens sind das die Zehn Gebote. Für Christen ist noch die Auslegung der Gebote Gottes durch Jesus von Nazareth verbindlich. Im Endeffekt hat man aber auch nichts anderes als einen Kern unantastbarer Gesetze, die für Könige wie für Bettler gelten. Diese Idee hat der Liberalismus übernommen. Nur dass er das Grundgesetz, die Zehn Gebote, nicht als von Gott empfangen, sondern aus der Natur des Menschen entspringend legitimiert. Unantastbar, also heilig, sind die Gebote trotzdem. Der moderne Mensch übertritt sie auch nicht häufiger, als es der vormoderne Mensch getan hat. Nietzsche schreibt irgendwo: "Das ganze Christentum ist nichts anderes als ein Befehl von oben." Kann es sein, dass sich die Rechten keine andere Art von Rechtstreue vorstellen können als die, die mit der Drohung von Gewalt durchgesetzt wird?

kikl

2. November 2023 08:52

Ich kannte Herrn Michael Ley nicht, aber nach dem, was ich hier lese, steht er mit intellektuell nahe. Zumindest hat er den Kern des Problems erkannt und mutig benannt. Dafür muss man ihn loben.
Was ihn dazu getrieben hat, sich das Leben zu nehmen, weiß ich nicht. Aber ich vermute, dass die Spaltung der Gesellschaft und der immense gesellschaftliche Druck auf jeden Selbstdenker dazu beigetragen haben.
Für jene, die sich für den Islam interessieren, weil er immer schneller unsere Gesellschaften zu übernehmen droht, möchte ich raten, unsere Vorstellungen von Religion, die christlich geprägt sind, nicht auf den Islam zu übertragen. Das ist verständlich aber eine Quelle großer Missverständnisse.
Dieser Vortrag von Gabriel Said Reynolds beleuchtet meisterhaft, die Unterschiede zwischen der islamischen und christlichen Theologie.
https://www.youtube.com/watch?v=MLCw8ZU5xg8&t=5012s

Franz Bettinger

2. November 2023 09:02

@ML schreibt: „Ich habe diese Einschätzung Ley’s nie geteilt & den Islam stets als Sekundär-Infektion betrachtet.“ Solche Infektionen wird man los, indem man entweder die eigene Abwehr stärkt oder so viel Dreck aus der Wunde herauswäscht, wie möglich. Es gibt also verschiedene Ansätze der Kur. Am besten, man benutzt alle zugleich. Denn es geht um nichts weniger als das Überleben des Eigenen.  

Maiordomus

2. November 2023 09:25

@Nein, lieber Jürgen, man kann auch wie ich seit je unbezahlter "Antisemitismusforscher" sein, so wie man den Antikommunismus und die ideologisch bestimmten sonstigen Feindbilder Erforsfchung verdienen, es gibt auch krankhafte Christentumshasser, welche sich dadurch um die authentischen Chancen der notwendigen Kritik bringt. Und was "Deus lo vult" betrifft, habe ich mit jahrzehntelanger Beschäftigung mit der Caritas der Johanniter, Malteser, Lazariter, Deutschritter, auch Bernhard von Clairvaux, Paracelsus usw. sicher ganz andere Grundlagen , erster Studienaufenthalt vor Ort in Jerusalem noch vor dem Sechstagekrieg als Frau  Sommerfeld, die bibliografisch nun mal nicht bei den 1000 besten Kennern vermerkt ist. Sie sehen aber richtig, dass man den Islam bei sich zu Hause sein lassen sollte abgesehen von den Gemeinden, die es bei uns schon vor 50  Jahren gab, das war kein Problem, wenn man ehrlich ist. Vor diesem Herrn Ley wie auch vor Abramowych, dessen Subkommentar von mir über ihn hier nicht schaltbar war, verdient es, wie Sie es grundsätzlich praktizieren, Respekt zu behalten.  Und selbstverständlich ist Auschwitz als Religionsersatz ein tödliches Gift, auch eine Racheideologie, auch wenn man null Opfer leugnet und die methodisch genau so einmalig ist als zum Beispiel die chinesische Kulturrevolution,  nur dass es rein mengenmässig auf ein paar Millionen Chinesen mehr oder weniger noch nie angekommen zu sein scheint. Sie sollten, weil Sie im Prinzip wissenschaftlich denken können, auf nüchterne Falsifizierungen beschränken. 
 
 

Monika

2. November 2023 09:36

Da schreibt Martin Lichtmesz innerhalb kurzer Zeit zwei Nachrufe auf Männer, die keine Berührungsängste  mit dem neurechten Lager hatten, zugleich eigenständige und kritische  Positionen vertraten und darüber berufliche  Nachteile in Kauf nahmen. Das kann man nur mit Hochachtung anerkennen. Nach dem  tragischen Freitot von Micheal Ley  jetzt in einen politischen  Richtungsstreit auszubrechen ist schäbig und pietättlos! Für beide Seiten gibt es inzwischen sehr gute Argumente und die "ideologischen " Spannungen müssen ausgehalten werden, auch wenn es weh tut. Ansonsten kann man dem bürgerlich-konservativen Lager von Herrn Hans-Georg Maaßen beitreten ( siehe Gastkommentar heute in der NZZ 2.11.Tenor: es gibt eine Alternative zur Alternative.) oder der Wagenknecht-Partei. Die Spannung zwischen beidem sollte intellektuell ausgelotet werden. Zum Thema: Hauptfeind "Westen" und  Amerikanisierung. Warum heißt das Buch von Herrn Sellner eigentlich Regime Change von rechts  und nicht Systemwechsel ?  Das kann doch kein freier Sachse aussprechen :)). Und warum reden die Identitären auf dem Brüssel Video nicht in ihrer jeweiligen Muttersprache, sondern englisch, wiewohl die Identiären überhaupt viele amerikanische Begriffe und Floskeln verwenden. Kann man die nicht "eindeutschen".?

Adler und Drache

2. November 2023 09:58

@Der_Juergen
aus Verzweiflung über diese Entwicklung seinem Dasein ein Ende setzt
Er tat es aus Verzweiflung über den Tod seiner Frau.

ML: Wir wissen nicht, welche Faktoren noch eine Rolle gespielt haben mögen.

Ich glaube, es war die stets luzide Caroline Sommerfeld, die in einem ihrer Bücher schrieb: "Gegen Allahu Akhbar hilft nur Deus Vult." Sie hatte, wie praktisch immer, recht.
ML: Was letzteres angeht, so hat sie ihre Meinung jedoch geändert, wenn ich sie recht verstanden habe.
Weder noch. Dass dem zu- und eindringenden Fremden nicht mit der Forderung nach "mehr Demokratie" oder (vornehmer) "mehr Aufklärung" beizukommen ist, dürfte weiterhin Konsens sein. Es bleibt auch dabei, dass das Christentum das identitäre Herz Europas war und Europa sich ohne dasselbe selbst verliert. Nur lässt sich eben das "Deus vult!" gar nicht auf derselben Ebene wie das "Allahu akhbar!" aussprechen oder ihm als Parole gegenüberstellen, ohne seinen Sinn gründlich zu verfremden. 
Mich interessiert ja sehr, auf welcher geistigen Grundlage die Atheisten unseres Forums Deutschland und/oder Europa gern aufgebaut sähen ...  

Maiordomus

2. November 2023 10:05

Falls man vor Sieferle Respekt hat, dessen Bedeutung natürlich über  Ley anzusetzen ist, muss man wohl und zumal  auch vor seinem Entschluss zum Tode Respekt haben.  Für einen rechtsstehenden Juden in Deutschland erst noch jetzt im Alter über die Berufstätigkeit hinaus ist das Feld der wirklich zuverlässigen Freunde klein; kein Wunder, hält Abramovych die Option Auswanderung Israel aufrecht, das würde zu Ley nicht passen. Schnellroda liefert dem sog. "rechten Lager" à la Sellner Stubenwärme, aber sicher nichr denen, welche Politik wirklich aus der Nähe und der Praxis aus längerer Lebenserfahrung kennen. Entsetzt war ich dieser Tage über eine euphrorische Rede der von mir als hochintelligent eingeschätzten Weidel in Bayern, welche keine Ahnung durchblicken liess, dass die politische Lage für sie sich noch keineswegs verbessert hat; so wie in der Schweiz die SVP im Ernst glaubte, einen Wahlsieg mit Veränderungspotential über die begünstigte Lage der Landwirtschaftslobby hinaus erzielt zu haben. Die Annähgerung der Schweiz an Brüssel wird intensiviert, und die Praxis kluger Neutralität war noch nie unserer Geschichte so unter dem Hund! Vor Leys einsamer Entscheidung kann jeder, der nicht im Hordendenken befangen ist, Respekt haben, freilich nicht nur Respekt.   

Monika

2. November 2023 10:16

@Kikl Ich stimme Ihnen zu, dass die Unterschiede der beiden Religionen viel zu wenig thematisiert werden und selbst auf kirchenoffizieller Ebene eine Art "friedlicher Koexistenz" vorliegt (interreligiöser Dialog), die zumindest kulturtödlich enden kann. Vor allem muss das Christentum in Europa wieder eine selbstbewußte Position einnehmen. Die kommenden gesellschaftlichen  Konflikte werden eine religiös-theologische Dimension haben. Mit etwas heroischem Heidentum ist es da nicht getan. Wenn jetzt sogar der "liberale" Mouhanad Khorchide meint, "dass Allahu Akbar als Kampfruf missbraucht wird und der Hamas-Jubel auf den Strassen unislamisch sei", so kann das nurmehr als zynische Rechtfertigung verstanden werden angesichts einer wie ein Stück Vieh abgeschlachteten jungen westlich orientieren Frau, Shani Louk, die unter "Gott ist größer"-Geschrei durch die jubelnde Menge gefahren und bespukt wurde. Damit sollte dieser Ruf in europäischen Ohren verbrannt sein. Auch das Schicksal der 19 jährigen Naama Levy, die wohl vergewaltigt und mit vor Angst erstarrtem Gesicht von Hamas Terrosisten verschleppt wurde unter entsprechenden Rufen kann nicht so einfach "kontextualisiert" (Judith Butler) werden. Hier hat die liberale Gesellschaft keine Abwehrkräfte mehr.

ML: Das ist nun der "atrocity porn", der endlos abgespielt wird, um das laufende Massaker zu rechtfertigen. So funktioniert Kriegspropaganda, und so hat sie immer funktioniert.

RMH

2. November 2023 10:20

@Gracchus,
Ley scheint seinen Voegelin gelesen zu haben. Als Atheist hat er aber dessen Kernthese aus den "politischen Religionen" nicht ins Zentrum gerückt sondern die Symptome nach vorne gestellt hast. Worauf Du zurecht hinweist, ist der Umstand, der meiner Meinung nach Voegelins zentraler Ausgangspunkt für seinen Essay über die politischen Religionen bildet, nämlich das Fehlen eines Gottes als Ausgangs- und Zentralpunkt des Gesellschaftsaufbaus. Voegelin spricht davon, dass mit einer Dekapitation einer religiösen Gesellschaft, bei der das Haupt Gott gebildet hat, eben nicht gleichzeitig der religiös durchdrungene Restkörper areligiös wird. Das Religiöse lebt dann weiter - in Form von politischen Religionen mit all seinen Folgen, weil eben das Haupt fehlt.  Was aber meiner Meinung nach typisch westlich ist, ist der Umstand, dass wir immer erst unsere eigene Dekadenz in den Vordergrund rücken und wie mancher spätrömischer Autor dann den Barbaren fast schon zum Vorbild machen. Mehr Geschlossenheit angesichts eines Feindes, der intern bis aufs Messer zerstritten ist (die meisten Opfer fordert der Islam immer noch unter sich selbst), aber nach außen sich keine Blöße beim Zusammenhalt gibt. Und schon kreiere auch ich den Gegner fast zum Vorbild.

Franz Bettinger

2. November 2023 10:21

@Adler&Drache fragt, auf welcher Grundlage die Atheisten unseres Forums Deutschland & Europa gern aufgebaut sähen. Gott hat mir noch nie gefehlt. Die Freude an diesem fantastisch vielfältigen Europa war mir Grund genug zu leben. Deshalb will ich, dass Europa wieder wird wie es einst war. Das geht auch. Es fehlt nur der politische Wille. 

Monika

2. November 2023 10:36

In dem Sammelband "Rechtes Christentum" war Frau Sommerfeld mit dem Beitrag "Gegen allahu akbar" hilft nur deus vult" (Christentum und identitäre Bewegung) vertreten. Darüber gab es eine Diskussion in SiN im März 2019 unter dem Titel "Christentum versus Islam" ? Die Diskussion kann man nachlesen. Ich hatte Frau Sommerfeld in einem Kommentar kritisiert. Ich zeigte mich irritiert über die Diktion:"Der Dschihad gebiert äquivalente Reconquista Impulse" und führte das näher aus.  Daraufhin wollte Frau Sommenfeld mit " sich selber ins Gericht gehen".
Ich halte den Begriff Reconquista der IB im Zusammenhang mit der islamischen Masseneinwanderung für völlig ungeeignet !

Kommentar Sommerfeld: Sie haben ein Elefantengedächtnis. Danke. Mein inneres Gericht hat vorläufig ergeben, daß in der Tat, dabei bleibe ich, ideologisch die sogenannte "Reconquista" eine Reaktion auf den Reiz des "Islamismus" ist. Möglicherweise sind beide auf dem selben Mist gewachsen, ich beziehe da die starke Wirkung der US-Neocons auf die europäische Rechte mit ein in die Überlegungen. Der "war on terror" gebiert auch eine Gegenreaktion. Aber, die Metapher ist bewußt so gewählt von mir, es handelt sich um Reiz und Reaktion – dieser simple psychologische Mechanismus läßt sich im Politischen auch als "reflexive Kontrolle" beschreiben. „Reflexive Kontrolle“ bedeutet, eine kontrollierte Reaktion beim Gegner auslösen zu können, weil man dessen übliche Reflexe kennt. "Ein Prozeß, durch den ein Feind die Zwecke oder Gründe für eine Entscheidung auf einen anderen überträgt." Dies war die Definition, die der sowjetische, später US-amerikanische Psychologe und Begründer der Theorie des „reflexiven Spiels“ ,Vladimir Lefebvre, in den 1960er Jahren vorschlug.
So sehe ich das heute, und daß unsere Aufgabe in der eigenen Reflexkontrolle besteht, ergibt sich daraus.

Valjean72

2. November 2023 10:53

@Der_Juergen:
"... dass Ley ursprünglich "Antisemitismus-Forscher" war. Ein solcher ist, wie ein "Rechtsextremismus-Experte", ein Schnäuzchen-Anmaler, ein Schreiber im Solde des Systems, dessen ideologischen Grundlagen er einen wissenschaftlichen Anstrich zu geben versucht."
---
 
Passend in diesem Zusammenhang: Wikipedia ist zu entnehmen, dass es nicht nur in der Bundesregierung einen Antisemitismus-Beauftragten gibt, sondern auch in 15 von 16 Bundesländern.
 
Darüber hinaus gibt es ein solches Amt auch in verschiedenen Generalstaatsanwaltschaften mehrerer Bundesländer, in der Polizei, in der EKD und schliesslich auch in der EU.
 
Wie sieht der berufliche Alltag eines Antisemitismus-Beauftragten aus und was macht ein Antisemitismus-Beauftragter, so frage ich mich, wenn es mal keinen Antisemitismus mehr gibt? Geht er dann zum Arbeitsamt?
 
Aus dem Berufsleben weiss ich, dass es bei Verhandlungen im grösseren Kreis auch einen gewissen Druck bei zugeladenen Experten gibt, ihre Anwesenheit und ihre Teilnahme an solchen Runden pro-aktiv zu rechtfertigen.

MARCEL

2. November 2023 11:07

Die NR ist eine wahre Fundgrube von Köpfen, mit denen man gut mit-denken kann. Michael Ley gehört zu ihnen. 
Ein wenig knüpfe ich an meinen Kommentar zu MS und der IB an:
Wir werden als alte Menschen unter dem Islam leben, somit sind wir letzte und erste Generation gleichermaßen. Ein Novum in unserer Geschichte.
Wer dem Druck zur Konversion nicht nachgeben, sich seiner kulturellen Wurzeln nicht vollends entledigen und sich geistig nicht nach Mekka ausrichten möchte, der wird sich abhärten müssen.
Die Erziehung dazu beginnt schon jetzt. 
(P.S. Das Judentum fasziniert mich in dieser Hinsicht, weil es im Schtetl, inmitten von Demütigung und Wehrlosigkeit den militanten Geist des alten Israel nie vergessen hat. Wünsche ich mir auch für uns)
 

Monika

2. November 2023 11:33

@Lichtmesz, "so funktioniert Kriegspropaganda und so hat sie immer funktioniert",
Ok, ich bin ja schon sehr zurückhaltend bei Erzählungen über geköpfte und im Ofen gebratene Babies und andere Gräueltaten. Trotzdem eine Frage: Gibt es dann überhaupt während des laufenden Geschehens die  Möglichkeit einer ethischen Bewertung ? Oder anders gefragt: Sind die im nachhinein erstellten Dokumentationen und Berichte überhaupt aussagekräftig ? Und was sind Zeitzeugenberichte dann  wert ? Da hätte man dann doch gerne etwas Bewertungshilfe. Und lässt sich am Ende die Wahrheit gar nicht finden ?

Volksdeutscher

2. November 2023 11:37

1. "Daß der heutige “Nationalmasochismus” der Deutschen, also ihre lustvolle Selbstabschaffung und Selbsterniedrigung, eine Art psychopathologische Umkehrung der exzessiven nationalistischen Überhöhung vergangener Zeiten sei, eine These, die auf ähnliche Weise bereits Armin Mohler vertreten hatte."
 
Das ist richtig erkannt. Es gibt einfach keine andere psychologische Erklärung dafür. Man sollte jedoch hinzufügen, daß diese Umkehrung nicht freiwillig durch das deutsche Volk selbst in Gang gesetzt wurde, sondern es gab links wie rechts im politischen Spektrum der Bundesrepublik Leute, die Selbstabschaffung und Selbsterniedrigung zu ihrem "Glaubensbekenntnis" machten und am Laufen hielten. Die Propaganda des (quasi-katholischen) Schuldkults und des (quasi-protestantischen) Sühnekults hatte ihre eigenen gesellschaftlichen Akteure im politischen, medialen, kulturellen und religiösen Bereich und fungierte als ein Machtinstrument in der Hand von Mitläufern des neuen Systems (darunter vieler ehemaliger Nationalsozialisten) zum Zwecke kultureller, beruflicher und politischer Selektion. Mit den 68-ern tritt dieser Masochismus etwa so in Erscheinung, wie durch die schwielende Glut plötzlich das Feuer ausbricht. Möglicherweise gibt es aber nicht nur eine psychologische, sondern auch eine soziologische Deutungsmuster für obiges Phänomen.

RMH

2. November 2023 11:37

@Valjean72, Ein "Beauftragter" ist kein "Forscher". Und selbstredend gibt es das, was man landläufig unter Antisemitismus versteht und daher kann es auch der legitime Gegenstand einer Forschung sein. Nur, weil hier in dieser Sphäre viele diese Leute als Anbräuner zur Kenntnis genommen haben oder wie @Der_Juergen eben auch strafrechtliche Verfolgung und Diaspora erleben durften, ist das alles kein Grund, auf diesem Niveau über den Verstorbenen zu lästern oder zu spötteln. Ich kenne das Werk von Ley auch nicht. Aus dem, was M.L. und andere in ihren Nachrufen schreiben, scheint er den zivilreligösen Aspekt des NS thematisiert zu haben und damit ist er wahrlich nicht alleine (der genannte Voegelin stellt den NS als Zivilreligon hervorgehoben dar, es gibt genug andere, die auf gnostische Elemente des NS hingewiesen haben (davon am verstiegensten wohl H. Strohm) ja der gesamte Aufbau eines Reichsparteitages selber ist doch wie ein ziviler Gottesdienst interpretierbar - alles alte Hüte). Kurzum: Selbst die Gottväter des Antisemitismus selber, wie T. Fritsch, kamen doch im wissenschaftlichen Anstrich daher (zum Thema wissenschaftlicher Anstrich hat übrigens auch Voegelin maßgebliches in seinem genannten Essay geschrieben), von daher bitte ich um Zurückhaltung bei einem Nachruf.

anatol broder

2. November 2023 12:38

@ ordoliberal 8:28
das bilderverbot wird von den meisten christen nicht verstanden, geschweige denn befolgt. somit sind die ursprünglichen zehn gebote keine grundlage des westens.

Gracchus

2. November 2023 12:43

@Ordoliberal
Gebote sind ja keine Befehle, und der christliche Glaube besteht ja nicht vordringlich im Gebote-Halten. Der gläubige Mensch tut vor allem eins: beten. Der Glaube eröffnet den Zugang zu einer anderen Wirklichkeit, nämlich dem Reich Gottes.
Ich plädiere im Übrigen für "fides et ratio". Meine Erkenntnis: die abendländische Rationalität, wie sie sich auch im Rechtstaat manifestiert, bedarf der "Aufhängung" im göttlichen Logos. 
Ich kann mir zwar vorstellen, dass ein ordoliberaler Staat Migration reguliert. Aber ich sehe nicht, dass der Ordoliberalismus ein Mittel hat, wenn eine Gesellschaft einem irrationalen Schwachsinn verfällt. 

kikl

2. November 2023 12:56

"ML: Das ist nun der "atrocity porn", der endlos abgespielt wird, um das laufende Massaker zu rechtfertigen. So funktioniert Kriegspropaganda, und so hat sie immer funktioniert."
Mit dem Unterschied, dass die Täter selbst diese Aufnahmen hergestellt haben, um sich in aller Öffentlichkeit mit ihren Verbrechen zu brüsten. Insofern ist das keine normale "atrocity porn" und Kriegspropaganda. Das hat eine neue Qualität.

ML: Maßgeblich ist, wie es von wem verwendet wird.

Monika

2. November 2023 13:02

@Ordoliberal Das Christentum ist keine Gesetzesreligion wie das Judentum oder der Islam. Ein Christ glaubt nicht an Gesetze, sondern an Jesus Christus. Zwar hat Christus das Gesetz nicht aufgehoben, sondern er hat es erfüllt. Das muss man hier nicht ausweiten. Nur ein Beispiel " Der Sabbat ist um des Menschen willen gemacht, und nicht der Mensch um des Sabbat willen." Mk 2,27 Es ist deshalb auch nicht richtig vom Christentum als einer Buchreligion ( analog zum Koran oder zur Tora)  zu sprechen, wie das heute oft getan wird.
@ Frau Sommerfeld, ich habe leider kein Elefantengedächtnis, nur gut sortierte Karteikarten und Anmerkungen in meinen Büchern, damit ich Zitate schnell finde. Zum Reiz-Reaktion Mechanismus. Natürlich fordert der Angriff auf das Christentum einen auch emotionalen Reiz heraus. Jedes katholische Kind ist früher mit den Legenden von kämpferischen Heiligen und Märtyrern aufgewachsen, die bereit waren, ihr Leben für den Glauben zu geben. Das müsste somit wieder etwas  aufgefrischt werden. Bald ist Weihnachten und da gibt es sicher noch gute Buchtips für die Kinder .

kikl

2. November 2023 13:30

@Gracchus
"Aber ich sehe nicht, dass der Ordoliberalismus ein Mittel hat, wenn eine Gesellschaft einem irrationalen Schwachsinn verfällt."
Unsere Gesellschaft ist erst vor kurzem einem vollkommen irrationalem Schwachsinn verfallen. Das Narrativ von der Corona-Pandemie, den rettenden Imfpstoffen und Lockdowns ist ein perfektes Beispiel.
Es gab niemals eine Pandemie; die Anzahl der schweren Atemwegserkrankungen war während der Pandemie jahreszeitenüblich. Das kann man selbst den ARE-Wochenberichten des RKI entnehmen:
https://edoc.rki.de/bitstream/handle/176904/11327/ARE_Wochenbericht_KW43_2023.pdf?sequence=1&isAllowed=y
In einer liberalen Gesellschaft wäre das nicht passiert. Denn dort hätte der öffentlich ausgetragene Meinungsstreit schnell dazu geführt, dass dem irrationalen Schwachsinn die Maske aus dem Gesicht gerissen wird.
Die systematische Zensur und Bestrafung aller Dissidenten hat den Irrsinn allein ermöglicht. Nur in autoritären Staaten kann der Irrsinn sich wie ein Virus vermehren, weil er vor den frechen Widerworten der Selbstdenker beschützt wird.

Valjean72

2. November 2023 14:57

@RMH:
Wie so häufig teile ich Ihre Ausführungen kaum, gleichwohl nehme ich Ihren Hinweis auf Zurückhaltung unter einem Nachruf an.
 
Dass Herr Ley auf diese Weise aus dem irdischen Leben schied ist traurig. Möge er in Frieden ruhen. 
 
 

Laurenz

2. November 2023 15:04

Der einzige, der hier kühlen Kopf bewahrt, im Grunde traurig, ist @Anatol Broder. Völlig korrekt bemerkt Er, daß der Gott der Hebräer die 10 Gebote nicht der Welt, sondern den Hebräern für Hebräer gab. Für den Umgang mit Nicht-Hebräern gelten ganz andere Gesetze. Daß die frühe katholische Kirche den Juden das Recht über ihren eigenen Gott & die eigene Schrift absprach, verheißt noch lange nicht, daß dieser Gott von Adonai zu einem Globalisten-Gott mutierte. Die Katholische Kirche erfand einiges zu ihrem Kunstwerk-Gott, was so überhaupt nicht in der Bibel steht. (Mich hätte es sehr gefreut, wenn Herr Dr. Krah zumindest mal die Bibel gelesen hätte, bevor Er über das Christentum schreibt.) Zur Lebenszeit des Jesus von Nazareth war es völlig lächerlich, daß ein Gott sich umbringen (kreuzigen) läßt. Das war auch noch 600 Jahre später der Lächerlichkeit preisgegeben, denn nicht umsonst starb Jesus von Nazareth, nicht der letzte, aber wichtigste Prophet des Quran, gar nicht am Kreuze. Und 2 Milliarden Muslime glauben das. Wer hat denn da jetzt Recht? Wenn die ganzen Gott-Bedürftigen auf der SiN der Meinung sind, wir bräuchten einen Gott, um dem Islam zu widerstehen, (was ich, wie Franz Bettinger nicht glaube), dann sollen Sie einen Deutschen oder Europäischen Gott erschaffen, der allein unsere Interessen vertritt. (Ist Europa nicht ein wunderbarer Name für eine Göttin?) Nichts anderes impliziert der kurze & knackige Beitrag @Anatol Broders.

ML: Amen, und jetzt aber genug.

Ekstroem

2. November 2023 15:28

Antisemitismus etc. Die Wellen gehen wieder hoch. Die hiermit verbundenen Fragen sind existenziell. Viele dürfen aus offensichtlichen Gründen nicht gestellt werden. Doch wenigstens die Frage an das Forum von @Adler und Drache möchte ich etwas abgeändert unterstützen: "Auf welcher geistigen Grundlage soll Deutschland und/oder Europa im gegenwärtigen umfassenden Welt-Transformationsprozess aufgebaut werden?"Als Anregung dazu: Das Eigene, die deutsche geistige Tradition, die deutsche Bewegung von (mindestens) Meister Eckhard über den Deutschen Idealismus/die Deutsche Romantik bis zu den Denkern der 12 Jahre.Wenn wir uns nicht darüber klarwerden, werden andere die Frage (nicht in deutschem Sinn) gegen uns beantworten.

Boreas

2. November 2023 15:30

@Volksdeutscher
"Die Propaganda des (quasi-katholischen) Schuldkults und des (quasi-protestantischen) Sühnekults hatte ihre eigenen gesellschaftlichen Akteure im politischen, medialen, kulturellen und religiösen Bereich und fungierte als ein Machtinstrument in der Hand von Mitläufern des neuen Systems (darunter vieler ehemaliger Nationalsozialisten) zum Zwecke kultureller, beruflicher und politischer Selektion. Mit den 68-ern tritt dieser Masochismus etwa so in Erscheinung, wie durch die schwielende Glut plötzlich das Feuer ausbricht."

Genau deshalb funktioniert weder die christliche noch die gottlose Lehre als einendes Band gegen die arabo-muselmanischen Horden für uns Tätervolk. Allvater und ein heidnischer Götterolymp bieten eine differenzierte Projektionsfläche für einen regionalen kraftvollen Tat-Glauben gegen westlichen Universalismus und orientalischen Dämonenkult. Ich habe mich da sehr von Neil Gaimans "American Gods" inspiriert gefühlt. Ästhetisch fühle ich mich von den Tunnelorks auch nicht angezogen. dann schon eher, in Marcels Lesart, vom Schtetl-Style.

Ordoliberal

2. November 2023 15:50

Ich gebe Herrn Lichtmesz natürlich insofern Recht, dass der Islam und die kulturelle Überfremdung in Deutschland eine Sekundärinfektion sind. Die Krankheit heißt Sozialismus. Aber während alle anderen sozialistischen Fehlentscheidungen - Geldfälschung, Überschuldung, Nivellierung, EU-Zentralisierung, Decarbonisierung, Kernkraftausstieg etc. - mit einer überschaubaren politischen Kraftanstrengung rückgängig zu machen sind, hat die unkontrollierte Einwanderung und die Kinderlosigkeit der Deutschen Fakten geschaffen, die irreversibel erscheinen. Insofern ist die demografische Katastrophe unser drängendstes Problem.

Laurenz

2. November 2023 16:22

(2) Hilf' Dir Selbst, dann hilft Dir Gott. Und mein Gott, der das Eisen schuf, der wollte keine Knechte. Schon gar keine, die bibbernd, feige, undeutsch als arme Sünder auf ihren Knien herumrutschen.Was den Freitod Herrn Leys angeht, so habe ich nur gelesen, daß kurz zuvor Seine Frau & Gefährtin starb. Vielleicht wollte Er einfach nur bei Ihr bleiben, Sein gutes Recht. Aber das ist reine Mutmaßung. Ich gehe, wie bei einem Offizier, der seine Ehre & Würde wahren will, von einem diesbezüglichen Freitod aus, wie ich das bei einem jeglichen Freitod unterstelle. Sehr mutig, sehr tapfer, Hut ab zum Gebet.Was die vom Chef beendete ML-Debatte zur 2-Staaten-Lösung MLs angeht, so ist dieses Forum keineswegs einhelliger Meinung. In vor-islamischer Zeit, hieß das Mittelmeer "Mare Nostrum". Da ich, im Gegensatz zu Herrn Abramovych in https://sezession.de/68297/streit-um-israel-teil-3-abramovych-antwortet-lichtmesz keine historische Rechtfertigung, sondern, wie GK, eine rein militärische Rechtfertigung sehen kann, bin ich ausschließlich für eine 1-Staat-Lösung zu haben. Alles andere ist Schrecken ohne Ende. Niemand erreicht das Ende der Geschichte. Gerade historisch, haben für mich Araber am Mittelmeer nichts verloren. Dann doch lieber ein Groß-Israel. Und Volker Pispers hat doch Recht, wenn er die us amerikanischen Denk-Fabriken zitiert & alle, ob der Wahrheit, lachen müssen. Wie kommt der Gott der SiN-Teilnehmer dazu, unser Öl im Arabischen & Persischen Boden zu verbuddeln?

Laurenz

2. November 2023 16:23

​​​​​​​(3) Wem das Öl am Ende gehört, darüber entscheidet kein Gott, sondern nur die militärische Option & der politische Wille dahinter, so auch in Israel.

Gustav

2. November 2023 16:34

@ Franz Bettinger
Wenn Martin L. den Islam als "Sekundär-Infektion" bezeichnet, meint er natürlich, das dieser eine "Primär-Infektion" voran gegangen ist und diese dadurch erst ausgelöst hat. Die Begründungen von Michael Ley, für den Auflösungsprozeß unserer Gesellschaften und unserer Kulturen, gehen aus seiner Sicht daher fehl, weil er die "Primär-Infektion" nicht sehen wollte oder konnte.
Jeder, der mit Kevin MacDonalds Culture of Critique vertraut ist, wird das Obige als den Demoskrieg erkennen, den Diaspora-Juden nun schon seit weit über einem Jahrhundert gegen ihre weißen, nichtjüdischen Wirte geführt haben. Der Islam ist nur ihr Besen.
Die Mohammedaner sind nicht stark, sie haben nur so viel Macht, wie ihnen die politisch korrekten Eliten zugestehen. Es ist immer mal wieder lehrreich, sich in Erinnerung zu rufen, wie sich die Mohammedaner in der Sowjetunion aufgeführt haben. Man weiß es nicht? Tja, das liegt vermutlich daran, weil sie ganz klein mit Hut waren.

Adler und Drache

2. November 2023 17:06

Gehe ich zu weit, wenn ich sage, dass jemand, der Glaube mit Fantasy verwechselt, vom Glauben im Grunde gar nichts verstanden hat? 

Gracchus

2. November 2023 18:43

@kikl
So ganz kann ich Ihnen nicht folgen. Worauf wollen Sie hinaus? Es ist ja in einer liberalen Gesellschaft passiert. Offenbar können liberale Gesellschaften leicht in illiberale umschlagen. Rein liberale Gesellschaften gibt es auch nicht. Ich spreche mich auch nicht gegen freie Debatten aus, aber eine freie Debatte garantiert nicht, dass kein Schwachsinn dabei rauskommt. 
Der Schwachsinn ist ubiquitär und hat sich m. E. bereits vor Corona gezeigt und zeigt sich in jeder Debatte, die derzeit geführt wird, ob es um Klima, Migration, Gender oder sonstwas geht. Mir ist nicht erinnerlich, wann man zuletzt eine rationale sachbezogene Debatte erleben durfte.

Gracchus

2. November 2023 19:09

Das Thema "Religion" erhitzt wie immer hier im Forum die Gemüter. Das Lob des Polytheismus (Odo Marquard) darf dann natürlich nicht fehlen. Ebenso wenig - und damit verwandt - ein religiöser  Funktionalismus. 
Der christliche Gott ist in seiner katholischen Variante ein halber Grieche, ist er doch an die griechische Vernunft gebunden. Wenn dieser Gott sich in besonderer Weise den Israeliten offenbart hat, muss dies niemanden mit Neid erfüllen. Dies zeigt doch, dass der universelle Gott partikulare Identitäten schätzt - wie sollte er sonst lieben können -, und keine globalistische Nivellierung anstrebt. Wenn man den Hl. Geist weiblich "liest" und sophiologische Spekulationen miteinbezieht, sollten auch Feministinnen befriedigt sein. 

RMH

2. November 2023 20:40

"den Diaspora-Juden nun schon seit weit über einem Jahrhundert gegen ihre weißen, nichtjüdischen Wirte geführt haben."
Über Aussagen wie diese, freut sich der VS und ggf. ein übereifriger Staatsanwalt. Muss man Schnellroda mit solchen Anfragen nach IP und Reg. hinter dem Pseudonym und weiteren Ermittlungen belästigen, nur weil man sich nicht im Griff hat?
PS: Ich teile die Auffassung von @Gustav nicht, aber als Teil "der Ursache allen Übels," nämlich als auch Ordo-Liberaler, bin ich für weitestgehend schrankenlose Meinungsfreiheit und kann daher so etwas abhaken - andere hingegen sicher nicht.

dojon86

2. November 2023 22:29

@MARCEL 11:07 Ich stimme ihnen zu. Die Remigration ist unmöglich. Der Versuch würde in einem Blutbad enden wie laut Herrn Lichtmess schon Michael Ley schrieb. Was möglich ist, ist das Überleben der Europäer als Minderheit. Und diesbezüglich sind die Juden doch (zweifellos unter großen menschlichen Verlusten) ein Erfolgsmodell gewesen. Man sollte sich einmal fragen, was die Ingredienzien dieses Erfolgs waren. Ich bin bis heute der Meinung, der wichtigste Faktor war die Tradierung ihrer angestammten Religion. Auch die Kopten haben ihre Niederlage zwar schlechter, aber doch immerhin 1400 Jahre überlebt.

Volksdeutscher

2. November 2023 23:39

@RMH - "...den Diaspora-Juden nun schon seit weit über einem Jahrhundert gegen ihre weißen, nichtjüdischen Wirte geführt haben."
 
@Gustav hat nicht behauptet, daß Juden der Grund allen Übels seien. Im   Gegenteil, dies ist etwas, was Sie in das Geschriebene hineininterpretiert haben. Er behauptete nur, daß man, wenn man Kevin MacDonalds Culture of Critique gelesen habe, den "Demoskrieg" gegen die weißen Wirtvölker ebenfalls werde erkennen können. Was meines Erachtens zu allen Zeiten zu ihrer Verfolgung quer durch die Geschichte geführt hat. Außerdem hat @Gustav Aussagen israelischer Juden übernommen und wiedergegeben, denn der darauf folgende Satz "Der Islam ist nur ihr Besen" stellt nämlich fast eins zu eins die Aussage eines israelischen Rabbis dar, wenn ich mich recht erinnere, dessen Name mir leider entfallen ist. Ehe Sie sich also unnötig echauffieren und den Teufel an die Wand malen, bitten Sie lieber @Gustav um die Quelle seines Zitates.

Ordoliberal

2. November 2023 23:56

Ich gehe hier mal wieder mit RMH. Die Metapher der Juden als parasitäres Volk ist nicht nur widerwärtig, sondern auch unzutreffend. Ein Parasit lebt von den Resourcen seines Wirts und schädigt ihn dadurch. Die Juden haben vor ihrer Emanzipation in Deutschland keinerlei Resourcen der Deutschen beansprucht. Und nach ihrer Emanzipation haben sie sie deutlich vermehrt. Schon die Idee, das jüdische Volk verfolge ein gemeinsames Ziel, ist lächerlich für jeden, der diese streitlustigen Sturköpfe kennt. Streiten sich zwei Juden, haben sie drei Meinungen. Für jeden Marx gibt es einen von Mises, für jeden Freud einen Wittgenstein.
Die Juden waren in Europa rechtlich zum reinen Stadtleben gezwungen und haben sich entsprechend spezialisiert. Die Stadtberufe liegen nunmal im handwerklichen, kaufmännischen und intellektuellen Bereich. Daher die jüdische Brillanz auf diesen Gebieten in Folge der liberalen Judenedikte. Die meisten Stadtbewohner, jüdisch oder nicht, entwickeln eine Vorliebe für sozialistische Ideen. Der Sozialismus ist in Städten unter schlecht bezahlten Intellektuellen entstanden. Kein Wunder, dass Juden unter den Linken überrepräsentiert sind. Auch wirklich reich wird man nur in der Stadt.
Gerade für Juden gilt: Wer nicht die Mehrheit auf seiner Seite hat, will sich wenigstens mit Geld schützen. Und den Untergang des alten Deutschland haben nicht die Juden zu verantworten, sondern die Kaisertreuen mit ihrem hirnlosen nationalbegeisterten Sprung in den ersten Weltkrieg.

ede

3. November 2023 00:56

"Dieser neue Typus wird nicht mehr die Annehmlichkeiten einer universitären Anstellung genießen, sondern seinen Lebensunterhalt “alternativ” generieren müssen."
So neu ist der Typus nun nicht. Man kennt es aus Nationalsozialismus & Kommunismus. Und damit ist man noch gut bedient, wenn man als Friedhofsgärtner oder auf dem Bau den Lebensunterhalt verdient.
Wahrer Luxus kostet halt Bequemlichkeit. 
Was das religiöse Fundament anbelangt bin ich einigermaßen skeptisch, im Großraum christliche Kirchen sehe ich jedenfalls keine Hoffnung. Das Heilige Deutschland muss reichen. 
Und, bevor man sich mit dem Islam als Religion oder politisches Phänomen überhaupt befasst sind in der Tat die "Primärinfektionen" behandlungsbedürftig. 
 
 
 

Franz Bettinger

3. November 2023 01:54

@Gracchus: Eine ehrliche sachbezogene Diskussion ist dann nicht möglich, wenn die Teilnehmer auf das Ergebnis schielen, das sie unbedingt durchgesetzt sehen wollen. Dann hat man Pseudo-Diskussionen. Übrigens auch manchmal auf SiN, weshalb einige Kommentatoren abgewürgt werden. Ich will’s ja gar nicht groß bekritteln; ich kann damit gut leben. Ein einziges Beispiel sei mir erlaubt, nein, nicht, was Sie denken, sondern: die Existenz von Atom-Bomben. Schon beim bloßen Erwähnen dieser Frage werden viele hier schaudern und sich weg ducken. Ich sage immer: Leute ohne Geschichtswissen! Wie viele als sicher geglaubte Dogmen sind Jahrhunderte oder auch nur Jahrzehnte später auf dem Müllhaufen gelandet! (Die Medizin ist voll davon, aber nicht nur sie.) 

heinrichbrueck

3. November 2023 03:21

Die Mohammedaner werden bestimmt nicht netter, wenn man ihnen den Islam wegnimmt. Es kann doch nicht unsere deutsche Angelegenheit sein, die Demographie fremder Kulturen zu regulieren. Das richtige Zuwanderungspotential bildet die ethnische Herkunft. Wer etwas anderes will, plant die Auslöschung der Ethnie. Bei manchen Leuten hat man den Eindruck, sie wollten Gott belehren. 
Gott hat das Asylgesetz nicht geschrieben. Das GG war eine Folge der Nachkriegsverlogenheit. Erzwungen und durchgesetzt. Der Verlierer mußte hinnehmen, was der Sieger befahl. Ein Wirtschaftsstandort brauchte Arbeitsmigration. An diesem Punkt gab es noch keine Vermoslemisierung. Welches Problem hätte man sehen müssen? 
Wenn Monika die Legenda aurea vorlesen möchte, dagegen ist nichts einzuwenden, Richard Benz lieferte eine grandiose Übersetzung. Aber der Gedanke, für Demokratisierung und christlichen Universalismus sein Leben aufzugeben, ist gruselig. 
Was noch gruseliger ist: Der Ordoliberalismus kauft sich seine Security, aus Monopoly wird Abendlandinsolvenz. Die kollektive Lebenslegitimation sagt dann: Nicht mein Gott, nicht mein Volk, nicht mein Problem. 

kikl

3. November 2023 06:44

@Gracchus
"Es ist ja in einer liberalen Gesellschaft passiert."
Nein, Deutschland ist nur dem Scheine nach liberal. In Wirklichkeit haben wir ein autoritäre Gesellschaft. Auch das wurde durch die Corona-Zeit deutlich. 
Liberale Grundrechte wie die Meinungs- und Versammlungsfreiheit sind de facto Privilegien, die nur die Richtigdenker und Bessermenschen genießen. In den sozialen Medien wurden Querdenker systematisch zensiert und stummgeschaltet. Während "black lives matter" und ähnliche Bewegung sich öffentlich versammelt haben, wurden die "Querdenker" zusammengeknüppelt.
Eine liberale Gesellschaft weist sich dadurch aus, wie sie mit ihren Dissidenten umgeht. Die Rechten wissen davon ein Lied zu singen. Durch diesen Test ist Deutschland mit Pauken und Trompeten durchgefallen. 

MarkusMagnus

3. November 2023 07:46

@ Monika
Was halten Sie als Katholikin von der Entscheidung der katholischen Kirche den Märtyrer Simon von Trient aus dem Heiligenlexikon zu streichen?
Es ist klar dass das nur aus politischer Korrektheit geschehen ist im zweiten vatikanischen Konzil.
Er war immerhin der Schutzpatron der entführten Kinder. Es gibt auch noch Katholiken die ihn als Märtyrer anerkennen.
Zum Beispiel Sedisvakantisten. Wie Mel Gibson z.B.
Das Thema ist mein "Spezialgebiet" und es ist das "politisch Unkorrekteste" was es gibt.
Die orthodoxe Kirche in Russland hat das ab 2000 und verstärkt ab 2015 auch wieder zum Thema gemacht bezüglich der Zarenfamilie.
Was meinen Sie dazu?
 
 

Valjean72

3. November 2023 08:40

@Volksdeutscher @RMH.
Pinchas Goldschmidt, Vorsitzender der europäischen Rabbinerkonferenz, äußerte sich vor ein paar Jahren in einem RT-Interview folgendermaßen zum Verhältnis europäischer Juden und muslimischen Einwanderern:
 
"We’re fighting together with our Muslim brothers […] who want to integrate like our forefathers integrated in Western Europe 100 and 200 years ago - and they are our natural allies."
 
Daneben ist mW im orthodoxen Judentum die Ansicht (durch Auslegung der jüdisch-religiösen Schriften) durchaus verbreitet, dass der jüdische Messias erst in Erscheinung treten kann, wenn Europa (wahlweise die Christenheit, bzw. die westliche Zivilisation) zerstört ist.
 
Der französische Rabbi David Touitou äußerte 2013 folgendes (hier):
 
„Der Messias wird erst zurückkommen sobald Edom (d.h. Europa und die Christenheit) total zerstört sein werden.
Daher frage ich euch: Sind das gute Nachrichten, daß der Islam dabei ist Europa zu erobern?
Das sind ausgezeichnete Nachrichten, denn es bedeutet, daß der Messias kommen wird! Ausgezeichnete Nachrichten!“

dojon86

3. November 2023 09:24

@Heinrich Brueck 03:21 Kürzer und besser als in ihrem letzten Satz "Nicht mein Gott, nicht mein Volk, nicht mein Problem" kann man den Grund, warum Liberale aller Schattierungen, wenn einmal an die Macht/Futterkrippe gekommen, immer eine Enttäuschung sind, nicht ausdrücken.

Monika

3. November 2023 09:36

@MarkusMagnus
Mich faszinieren die verschiedenen Heiligenlegenden immer wieder. (siehe katholisch.de Unsere Vorbilder). Das nenne ich wirkliche Vielfalt. Ich persönlich würde aus Gründen der politischen Korrektheit nichts streichen, aber einige erklärende Anmerkungen sind in dem einen oder anderen Fall sicher hilfreich. Vieles mutet uns heute  seltsam oder komisch an. Ich tue mich etwa schwer mit Maria Goretti, die vergewaltigt und abgestochen wurde und schon auf dem Sterbebett ihren Peiniger bei sich im Paradies wissen wollte. Aber einen Heiligen für Messergemordete fände ich beruhigend. Die Heilige Greta, Bewahrerin der Meere und Winde, ist nun ja auch etwas in Ungnade gefallen. Und ob aus dem seligen Robert, dem begnadeten Redner in kriegerische Zeit,  noch ein Heiliger wird, bleibt abzuwarten. :))Auch das Schicksal des Hl. Laurenz geht direkt unter die Haut. Aber, wir kommen vom Thema ab.

Adler und Drache

3. November 2023 09:46

@ede: Was das religiöse Fundament anbelangt bin ich einigermaßen skeptisch, im Großraum christliche Kirchen sehe ich jedenfalls keine Hoffnung
Das sehe ich auch so. Selbst falls hier der gesellschaftliche Trend mal auf konservativ umschlüge und irgendwelche "christlichen Werte" (wenn ich das schon höre!) herbeibemüht würden, würde das Ergebnis ein Lügengebäude mit schöner Fassade, aber ohne innere Substanz sein. Einfaltspinselgesichter und glänzende Speckbacken würden ihre Kreuze präsentieren, statt sie abzunehmen ... Die Fettaugen schwimmen immer obenauf. - Dann doch lieber der Kampf, den wir haben, das ist ehrlicher!  
@Gracchus: Der christliche Gott ist in seiner katholischen Variante ein halber Grieche, ist er doch an die griechische Vernunft gebunden. Wenn dieser Gott sich in besonderer Weise den Israeliten offenbart hat, muss dies niemanden mit Neid erfüllen. Dies zeigt doch, dass der universelle Gott partikulare Identitäten schätzt 
Gut gesprochen! Darauf ließe sich produktiv aufbauen. 

RMH

3. November 2023 09:54

@Volksdeutscher,
dass Sie versuchen, zu sekundieren um die Sache rechtlich zu verbessern, ist redlich, aber lesen Sie meinen Beitrag doch zu Ende. Ich als fckng liberal habe noch die allerwenigsten Probleme mit konträren Meinungen und bin auch für eine weitestgehende Streichung entsprechender Strafparagraphen in diesem Bereich. Mein Post war - wie der Ihrer - im Sinne des Erhalt des Forums und deren Betreiber gemeint und im Übrigen spricht G.´s Beitrag recht offen das aus, was man als klassisches antisemitisches Klischee bezeichnen darf und er versteckt sich eigentlich auch nicht hinter einem Zitat, er beruft sich lediglich komplett undistanziert auf einen Autor. Aber Gemach ... als Teil dessen, was hier immer "bekämpft" werden soll, weiß ich genau, dass sich die Leute schon ihren Teil denken werden, bei so einem teilweisen Schmarrn. Das ist Teil meiner gelebten Liberalitas Bavariae (welche die CSU gerade nicht mehr hat) - andere sehen es sicher enger, gerade in der aktuellen Lage - darauf zielte ich ab.

Volksdeutscher

3. November 2023 10:32

2. Manche von der anderen politischen Seite reden hier einen kathastrophalen Unsinn. Jawohl, die Remigration ist machbar mit Durchsetzungswillen, Disziplin und Organisierung. Dafür sind Deutsche bekannt und bewundert in aller Welt. Solch ein Prozess überläßt man auch nicht sich selbst oder dem Zufall und schon gar nicht Gottes Gnaden. Es wird zu keinem "Blutbad" kommen, dies zu visionieren ist überflüssig und verantwortungslos. Vorstellbar ist jedoch, daß der politischer Gegner dies in der Absicht einsetzen wird, wenn die Zeit gekommen ist, um das deutsche Volk einzuschüchtern, damit es sich mit dem Verbleiben illegaler Art- und Kulturfremden und mit der damit einhergehenden Auslöschung seiner ethnischen und kulturellen Identität auf eigenem Boden abfindet. Auf dieses Detail in der Kommunikation der Rückführung müssen Politiker der AfD aufpassen, sollten Sie in Machtposition kommen. 

Volksdeutscher

3. November 2023 10:36

3. Die Rückführung von Millionen ist überdies nicht Leys Angelegenheit, weil er nicht mehr unter uns ist. Ley ist gegangen - das Problem der Remigration ist geblieben. Es geht nur uns etwas an und unter uns auch nur denjenigen, die dessen Bewußt sind, was mit dem deutschen Volke geschieht, wenn diese Remigration nicht durchgeführt wird. Der Versuch, Ley zu einer unüberbietbaren Autorität in der Sache zu machen, ist daher falsch. Wer für das Verbleiben illegaler Einwanderer auf deutschem Boden ist, verneint die Rechtstaatlichkeit in doppeltem Sinne: Zum einen rechtfertigt er den Bruch der Rechtstaatlichkeit durch die rechtswidrige Öffnung der Grenzen und zum anderen rechtfertigt er den Rechtsbruch durch die Verneinung der Rückgängigmachung des Rechtsbruchs durch den logischen rechtlichen Schritt der Remigration.

Umlautkombinat

3. November 2023 10:42

@kikl
 
> Die systematische Zensur und Bestrafung aller Dissidenten hat den Irrsinn allein ermöglicht.
 
An dem "allein" stosse ich mich aber schwer. Totalitaeres Gehabe von oben trifft auf autoritaeren Charakter (in einer fuer manchen unerwartet weitgehenden Verbreitung) und stellt ihn zur Kenntlichkeit bloss. Letzterer kann nicht denken oder will nicht denken, die zweite Variante ist die Entscheidende. Der Glaeubige wuerde jetzt sagen: Weil er leer ist, Glaube hilft. Sehe ich natuerlich anders, will ich aber nicht grundsaetzlich wieder als Diskussion anstossen. Soviel aber: Man benoetigt keine Religiositaet welcher Form auch immer um dagegen immun zu sein, eigenstaendiges Denken genuegt. 

Le Chasseur

3. November 2023 10:50

@kikl
"Liberale Grundrechte wie die Meinungs- und Versammlungsfreiheit sind de facto Privilegien, die nur die Richtigdenker und Bessermenschen genießen."
Ob Sie richtig denken, entscheidet Ihr Geldbeutel.
„Die Freiheit der Presse im Westen ist die Freiheit von 200 reichen Leuten, ihre Meinung zu veröffentlichen.“ --Paul Sethe, Gründungsherausgeber der FAZ
 

Gustav

3. November 2023 11:16

@ Volksdeutscher
Danke für Ihren Kommentar. Aber "Ordoliberale" lesen keine "verbotenen" Bücher, es könnte der Blitz sie dabei treffen, oder der Verfassungsschutz sie beobachten. Und als brave Herdentiere verlassen sie nur ungern die ihnen zugewiesene Weide. Sezession lesen ist für sie vermutlich schon ein revolutionärer Akt. Wie man seine Gegner erkennen und bekämpfen will, wenn man sich schon nicht traut, sie namentlich zu benennen und sich mit ihnen und ihren Zielen zu beschäftigen, wird mir immer ein Rätsel bleiben. Der Rabbi dessen Zitat Sie erkannt haben, heißt David Touitou.

Monika

3. November 2023 12:04

Zum Thema: Wer ist der Hauptfeind
Hinweis auf einen Beitrag von Bruno Wolters im freilich-Magazin vom 1.11.23
"Falsche Fährte: Warum der Islam nicht das Hauptproblem ist" - 

FraAimerich

3. November 2023 13:50

Bibi & the Rebbe: Hastening the Coming of Moshiach - 18.11.1990
https://youtu.be/rHBiT6eJaQQ

Volksdeutscher

3. November 2023 14:07

@RMH 3. November 2023 09:54
 
Was mich angeht, weiß ich nichts von Sekundieren, wir agieren und reagieren auf den obigen Beitrag und auf die Kommentare unserer Mitkommentatoren. Mir reicht das auch vollkommen.
 
Aber was Sie als "Antisemitismus" nennen, ist in Kenntnis der originalen Quellen der Zitate eine Unterstellung - gleich, wem Sie damit absichtlich oder unabsichtlich zusetzen möchten. @Gustav und @Valjean haben nicht nur die Quellenangaben, sondern sogar darüber hinaus wertvolle Ergänzungen zur Thematik geliefert. Zuerst lesen Sie diese eingehendst, bevor Sie sich erneut unnütze echauffieren. Ich wünsche Ihnen außerdem den Mut aufzubringen, bei den genannten Herren für Ihre Unterstellung zu entschuldigen. Ich meinesteils verzichte darauf großzügigerweise.

Le Chasseur

3. November 2023 14:13

@Valjean72"Daneben ist mW im orthodoxen Judentum die Ansicht (durch Auslegung der jüdisch-religiösen Schriften) durchaus verbreitet, dass der jüdische Messias erst in Erscheinung treten kann, wenn Europa (wahlweise die Christenheit, bzw. die westliche Zivilisation) zerstört ist."
Und die Christen glauben, dass Jesus erst nach Armageddon wiederkehrt, und dementsprechend wollen manche das ganze etwas beschleunigen und unterstützen deshalb die zionistischen Hardliner, in der Hoffnung, dass das Pulverfaß Naher Osten endlich hochgeht: https://de.wikipedia.org/wiki/Christlicher_Zionismus#Vorwurf_der_einseitigen_Unterst%C3%BCtzung_Israels

FraAimerich

3. November 2023 14:33

Die Gewalt/Zerstörung, die Netanyahu als Erfüller der Prophezeiung von Isaiah auszulöschen versprach, liest sich im Hebräischen übrigens buchstäblich
חָמָס also חמאס - "Hamas", vgl. Isaiah 60,18.
Mal sehen, was Hassan Nasrallah heute noch zu den Geburtswehen des Messias beitragen zu können meint... 
Mit Schalom ins Wochenende!

MARCEL

3. November 2023 15:51

@dojon86
Das ist der springende Punkt! Unsere entkernten Kirchen mitsamt Gemeinderatsmentalität taugen nicht für das, was uns bevorsteht. Es muss mehr dazukommen, sonst sehe ich manche, auch aus unseren Reihen, überlaufen. Mein Gedanke: das Geheime Deutschland
Der Islam ist v.a. für Rechte attraktiv, da er eine beinharte, verbindliche Zugehörigkeit anbietet, eine Gemeinschaft, die diesen Namen verdient, eine klare Ausrichtung (Gebetsreihe ist Schlachtordnung!) und für poetische Geister im Sufismus eine beseligende Mystik (für mich die einzig anziehende Seite dieser Religion)
Der Islam nimmt aber auch weg: Neben Biergarten und Schweinshaxe, ist auch Deine kulturelle, historische Identität dahin, Kyffhäuser, Nibelungen, Heiliges Römisches Reich sowie Deine persönlichen Ahnen etc.etc. sind als unislamisch verworfen. Deine Gebete sprichst Du auf arabisch. Eine Rückkehr gibt es nicht.

heinrichbrueck

3. November 2023 15:59

@ dojon86 "Man sollte sich einmal fragen, was die Ingredienzien dieses Erfolgs waren." - Das weiße Vertrauensmodell. Werden die weißen Völker zur Minderheit, eigene Staaten haben sie schon lange nicht mehr, werden sie dem nichtweißen Vertrauensmodell ausgeliefert sein. Eine Remigrationsverweigerung kommt einer Kriegserklärung gleich. Die Geschichtsverfälscher werden andere Erklärungen haben, sie werden nicht überleben. 

Gracchus

3. November 2023 18:04

@kikl
Ich habe ja die Corona-Zeit nicht auf dem Mond verbracht. Es hilft auch nix, einzelne Sätze von mir herauszugreifen. Ihre Einwände habe ich durch die folgenden teilweise antizipiert. @Umlautkombinat ist darin recht zu geben, dass das autoritäre staatliche Gehabe auf ein bürgerliches Autoritätsbedürfnis traf. Meine Überlegungen oder Fragen - im Grunde Variationen des berühmten Böckenförde-Diktums - rechnen eben auch mit Dialektik und gehen in eine andere Richtung. Ich sehe politische Gebilde auch nicht geworden in erster Linie durch theoretische Konzepte, sozusagen als wären sie am Reissbrett entstanden, sondern durch historische Ereignisse und Konstellationen. 

Ordoliberal

3. November 2023 22:29

@Marcel: "Der Islam ist v.a. für Rechte attraktiv, da er eine beinharte, verbindliche Zugehörigkeit anbietet, eine Gemeinschaft, die diesen Namen verdient, eine klare Ausrichtung (Gebetsreihe ist Schlachtordnung!) und für poetische Geister im Sufismus eine beseligende Mystik (für mich die einzig anziehende Seite dieser Religion)."
Schöne Bestätigung der Hufeisentheorie. Rechte sind Linke, die Hierarchien lieben. Faschismus als der Sozialismus des Soldaten. Hier ist alles, was die Rechte ausmacht, schön zusammengefasst: Die Verachtung des Kaufmanns und des Zivilisten (die hier immer wieder als Konsumkritik, Amerikakritik und Kritik am Profitstreben aufscheint), die Liebe zur deutschen Romantik mit ihrer Besessenheit vom "Sein" (hier in der Jünger- und Heideggervariante), die Diffamierung des Grenznutzenkalküls als Egoismus (weil man sich strikt weigert, von Mises gründlich zu lesen) und überhaupt die Ablehnung des Nominalismus als erkenntnistheoretische Grundannahme. Kein Wunder, dass man hier nie etwas über Nietzsche liest.

A. Kovacs

4. November 2023 01:20

Herr Lichtmesz hat den Gedanken des "Counter-Jihad" verlassen, weil er den Islam für einen "Sekundärinfekt" hält. Dass die amerikanisch-globalistische Pest das Hauptübel ist, das den europäischen Körper (um im Bild zu bleiben) so schwächt, dass sich der Islam zusätzlich ("sekundär") auf ihn stürzen kann, mag ja stimmen. Aber er muss dafür auch toxisch sein. Wer also gegen die amerikanisch-globalistische Pest kämpft, sollte deshalb den "Counter-Jihad" nicht aufgeben. Wenn er es doch tut, muss ich gewisse Sympathien für den Islam unterstellen, die bereits (bewußt oder unbewusst) Reaktion auf die demographischen Fakten ist und auf eine Kollaboration nach Soumission hinausläuft. Man nannte das einmal "den Teufel mit Beelzebub austreiben".

ML: Ich habe keineswegs die Ansicht aufgegeben, dass die Ausbreitung des Islams in Europa ein enormes und bedrohliches Übel ist. Aber die wesentliche Gefahr für Europas Überleben ist nun mal der Bevölkerungsaustausch und nicht "der Islam". Was unter "Counterjihad" lief und läuft, ist vor allem eine Frucht der Bush-Ära und zeichnet häufig ein verzerrtes und manipulatives Bild der Lage, nicht selten handelt es sich schlichtweg um zionistische bzw. neokonservative Propaganda. Auch hier finden "Unterwerfungen" und "Kollaborationen" statt, und auch hier werden ungeeignete und trügerische Wege eingeschlagen, "den Teufel auszutreiben".

kikl

4. November 2023 09:10

@gracchus
"@Umlautkombinat ist darin recht zu geben, dass das autoritäre staatliche Gehabe auf ein bürgerliches Autoritätsbedürfnis traf."
Das mag durchaus sein, aber es steht doch nicht im Widerspruch zu meiner Feststellung!? Und auch das kann man ändern, denn dieses "Bedürfnis" wird ja ständig durch Angstpropaganda kreiert. Die Masche ist immer die Gleiche: Es wird vor dem Weltuntergang gewarnt und als Lösung angeboten, alle Freiheitsrechte auf den schützenden Staat zu übertragen. Aber auch diese Masche läuft nur, wenn sie nicht im Sturmgewitter der öffentlichen Kritik steht. Dafür sorgen die Zensoren.
"Aber die wesentliche Gefahr für Europas Überleben ist nun mal der Bevölkerungsaustausch und nicht "der Islam."
Damit verkennen Sie, dass die Immigration kein Problem wäre, wenn sich die Immigranten assimilieren würden, so wie die Polen, Hugenotten, ... Dass Sie sich nicht assimilieren, ist im Islam begründet. Der verbietet das.
 

Monika

4. November 2023 09:48

@A. Kovacs Ich fühle und leide mit Ihnen. Auch ich kriege diese beiden Positionen nicht zusammen. "Counter-Jihad" ist bäh, Reconquista ist fein. Wer soll das noch verstehen ? Ich schlage deshalb vor: Wenn heute die Islamisten und Dschihadisten mit Isis- und Hisbollah-Flaggen durch Berlin ziehen und Allahu-Akba brüllen, soll sich die Identitäre Bewegung in Reconquista-Manier mit Kreuzen und Flaggen den Volksfeinden entgegenstellen, von Angesicht zu Angesicht. Nicht nur in netten Videos in weiter Ferne auf dicke Arme machen. Die Zeit der Donquichotterie geht zu Ende. Vom Identitären zur Identität, d..h. vom Ungefähren zur Gefahr. "Gegen Allahu akbar hilft nur Deus vult!" Ich stelle schon das Popcorn bereit, auch wenn das eine Amiunsitte ist. Großes Kino. Am Montag geht der Kampf in Dresden dann weiter, dort trifft sich Pegida. Ein friedliches Wochenende. 

Monika

4. November 2023 10:06

Und im übrigen bin ich der Meinung, daß der Bevölkerungsaustausch in den deutschen Abtreibungskliniken stattfindet und die Ersetzungsmigration in den Geburtsabteilungen. 

Artabanus

4. November 2023 10:18

Ist der radikale Islam nicht ein Produkt von westlichen Geheimdiensten das sich wie Frankensteins Monster verselbständigt hat? Man erinnere sich: die Säkularisation der Islamischen Staaten war auf dem Vormarsch bis der arabische Nationalismus(Nasser) als Feind angesehen wurde und mit Hilfe von Islamisten bekämpft wurde. Auch die Taliban und Al Qaida sind vom CIA geschaffen und unterstützt worden. Ebenso die Islamisten in Bosnien und Tschetschenien. Und was war mit Hamas, etc.? 

Volksdeutscher

4. November 2023 11:18

@kikl > @Gracchus - "Damit verkennen Sie, dass die Immigration kein Problem wäre, wenn sich die Immigranten assimilieren würden, so wie die Polen, Hugenotten..."
 
Und warum sollten wir uns - aber auch andere europäische Nationen - sich mit Arabern, Negern und wer weiß mit was für anderen art- und kulturfremden Völkern vermischen? Dies wäre, ja sogar ist eine andere Weise, sich, seine Art auszulöschen, sich aus der Geschichte abmelden. Wir brauchen keine Sentimentalität und Rührseligkeit in der Remigrationsfrage, erst recht keine Vermischung mit diesen Völkern, selbst dann nicht, wenn sie bereit wären, sich zu assimilieren. Die Rückführung dieser Menschen in ihre Heimat ist die Lösung und eine Familienpolitik, die die Förderung und Vermehrung der deutschen ethnischen Mehrheit zum Ziele hat, kurz, die Erhaltung und Hochhaltung unserer Art!

kikl

4. November 2023 11:52

@volksdeutscher "Und warum sollten wir uns - aber auch andere europäische Nationen - sich mit Arabern, Negern und wer weiß mit was für anderen art- und kulturfremden Völkern vermischen?"
Ich habe kein Interesse daran. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass die gesellschaftlichen Probleme in Deutschland nicht auf das Geburtsland sondern auf die Religion zurückzuführen sind. Arabische Christen oder andere verfolgte Minderheiten integrieren sich im Regelfall problemlos in Deutschland. Der Islam verbietet des den Muslimen, Nicht-Muslime als Freunde zu haben. Das führt zu den antideutschen Gegengesellschaften. Die antideutsche Linke fühlt sich in ihrer grenzenlosen Dummheit dadurch natürlich angezogen:
Sure 9, Vers 23: "Ihr Gläubigen! Nehmt euch nicht eure Väter und eure Brüder zu Freunden, wenn sie den Unglauben dem Glauben vorziehen! Diejenigen von euch, die sich ihnen anschließen, sind die (wahren) Frevler."

Volksdeutscher

4. November 2023 12:46

@Monika - "Und im übrigen bin ich der Meinung, daß der Bevölkerungsaustausch in den deutschen Abtreibungskliniken stattfindet und die Ersetzungsmigration in den Geburtsabteilungen."
 
Das müßte man statistisch belegen, ich denke dennoch, es spricht Einiges dafür. All diese legitimierten Tötungen, die auch noch als die "Freiheit der Frau" gerechtfertigt wird, scheinen in den Dienst der Zerstörung der Nationen gestellt worden zu sein. Kein Volk, das überleben will, kann sich das erlauben. Der logische Schritt in dieser Situation müßte es sein, die Liberalisierung der Abtreibung Einhalt zu gebieten. Wie verkommen muß ein Volk sein, daß es solche Prozeduren zuläßt? Mit was für abstrusen Scheinargumenten dieser Ausdünnung europäischer Nationen gerechtfertigt und betrieben wird! Gegen ungewollte Schwangerschaft gibt es inzwischen so viele Methoden, man kann wirklich nicht behaupten, wir lebten in der Hinsicht im Mittelalter, daß man ungewollter Schwangerschaft auf diese Art begegnen sollte. Die Abtreibung wird inzwischen auch noch als eine legitime "Verhütungsmethode" mißbraucht, begründet mit der "Unzumutbarkeit" der Schwangerschaft für die Frau. 

Laurenz

4. November 2023 13:50

@Kovacs, Monika & Volksdeutscher ... der us amerikanische Hegemon will & steuert die Islamische Einwanderung nach Europa & die Vasallen zu Bonn & Berlin wurdem dem gerecht. Man ließ es mit sich machen. Alle Spiegel-Artikel bezüglich des Türkei-Vertrages wurden aus dem öffentlichen Zugang des Spiegel-Archivs vor einigen Jahren heraus genommen. Zur Zeit des Abkommens & in den Folgejahren https://www.lpb-bw.de/anwerbeabkommen-tuerkei waren die 60% Sunniten & heutigen Erdogan-Wähler Analphabeten. Daß das heute nicht mehr so ist, die Türkei so dasteht, wie sie jetzt dasteht, hat der Türke einzig dem Deutschen Steuerzahler zu verdanken, wobei hier in keiner Weise Dankbarkeit ausgedrückt wird. Willy Wimmer hat auch für den letzten Trottel-Michel in 2015 aufgezeigt, daß die Invasionsströme nach Deutschland vorab so militärisch, mutmaßlich durch die NATO so geplant waren. Ob die Nordstream II - Pipeline nun durch US-Amerikaner oder Ukrainer gesprengt wurde, spielt doch keine Geige. Mit einem von beiden oder beiden Staaten müssen wir unsere diplomatischen Beziehungen einfrieren, bis Wiedergutmachung geleistet wurde. Oder glaubt jemand, die Amis oder Ukrainer würden uns im Falle des Falles den III. Krieg erklären?

Laurenz

4. November 2023 14:04

@Ordoliberal ... Die Juden haben vor ihrer Emanzipation in Deutschland keinerlei Resourcen der Deutschen beansprucht. Und nach ihrer Emanzipation haben sie sie deutlich vermehrt. ... Wenn man keine Ahnung hat, Sie wissen schon.... Man muß @RMH insofern Recht geben, daß die Jüdische Frage bei uns ein sensibles Thema war & bisher feinfühlig debattiert werden mußte. Unter Broder-Artikeln bei Achgut, wo Er der Chef ist, gehen viel judenkritischere Beiträge durch, als auf der SiN. (Zum Beispiel die Vertragsunterzeichung der Jüdischen Gemeinde Deutschlands zum Reichskonkordat Adolf Hitlers.) Broder kann sich das natürlich auch erlauben. Hier ein aktueller Broder-Artikel, wo Er sich quasi über Deutschen Antisemitismus beschwert. https://www.achgut.com/artikel/palaestina_den_palaestinensern_deutschland_den_deutschen  ... einfach mal darunter die Kommentare lesen. Da sind wir hier im Mädchenpensionat. Aber das wesentliche der aktuellen Jüdischen Frage ist, wann wird Kritik am Diaspora-Judentum einerseits oder Israel ganz andererseits zu Anti-Semitismus? In allen historischen Veröffentlichungen bezüglich der Juden Europas existieren immer Pogrome, Anfeindungen, verminderte Bürgerrechte, Vorurteile gegen Juden. Zu einer Beziehung, auch im großen Maßstab, gehören immer 2, (in Romanen auch mehr).

Gracchus

4. November 2023 14:05

Die christlichen Kirchen befinden sich in der Tat in einem bedauernswerten Zustand. Aber so zu tun, als hätten die Deutschen und hätte deutsches Denken - mit seinem Idealismus, Marxismus, Nietzsches "Tod Gottes", kurzum seinem Nihilismus - keinen gehörigen Anteil daran, ist schon ein starkes Stück. 
Es gibt die Freiheit der Kinder Gottes und es gibt die Freiheit des modernen Menschen, der sich und seine Freiheit an die Stelle Gottes setzt. Die erstere erwächst aus der Demut der Umkehr, sie akzeptiert die Unverfügbarkeit des Unverfügbaren, sie ist wirklich, die zweite aus der Hybris, ohne Gott das Reich Gottes allein durch menschliches Planen und Handeln verwirklichen zu können, wovon alle modernen Ideologien irgendwie infiziert sind; diese Freiheit ist die reine Phantasmagorie. Sie zeigt sich ebenso in operativen Geschlechts"angleichungen" wie darin, Millionen von Flüchtlingen aufnehmen und ihnen Wohlstand bieten zu können. 
 
 

Gracchus

4. November 2023 14:32

@kikl
Staatliche Gewalt ist per se autoritär, ob man diese nun als legitim oder illegitim ansieht. Sie können ja nicht ewig diskutieren (wenn dies auch in der Corona-Pandemie besser gewesen wäre). Sie können gegen staatliche Entscheidungen, ob Gesetze oder Verwaltungsakte, gerichtlich vorgehen - aber Gerichtsentscheidungen sind ebenfalls autoritär und irgendwann ist der Instanzenzug erschöpft. Das mag für den Liberalen schmerzhaft sein, aber den Mut zum Anarchen bringt er nicht auf. 
Mein Punkt ist: Ich sehe nicht, dass sich in der Moderne irgendwie eine stabile politisch-soziale Ordnung herausgebildet hätte. Wer den Ordo auf dem Liberalismus errichten will, baut sein Haus m. E. auf Sand. Ich habe auch noch keine reinliberalen Gesellschaften gesehen, es gibt nur, wie Sie sagen, scheinliberale. In diesen (schein)liberalen Gesellschaften herrscht eine staatliche Gesetzes- und Regulierungswut, gegen die sich der mittelalterliche Staat als Anarchie ausnimmt. 

links ist wo der daumen rechts ist

4. November 2023 15:14

Zeitläufe 1
Es ist doch eigenartig.
Man nimmt eine Wiedergeburt Europas vorweg, aber ebendieses Europa hat nicht die Kraft (wie Jahrhunderte davor), Zuwanderermengen zu absorbieren.
Die Situation seit 2015 ist natürlich eine besondere, da man eine scheinbare „Hilfsbedürftigkeit“ mit einem Mangel an Arbeitskräften in Einklang zu bringen versucht. Das ist klarerweise eine faustdicke Lebenslüge.
Apropos: Zuwanderung kulturaffiner Gruppen (wer hat die Deutungshoheit?) war eher immer die Ausnahme.
Beispiele:
Als nach dem Dreißigjährigen Krieg Deutschland großteils entvölkert war, holte man für den Frankfurter Raum v.a. lombardische Händler; bis Ende des 18. Jhdts. hat es gedauert, ehe diese Schicht integriert war.
Zu Luegers Zeiten tobte in Wien ein Kulturkampf (tatsächlich bis aufs Blut) zwischen Tschechen und Deutschen; die wurden irgendwann germanisiert, das hinderte aber ihre „Glaubensbrüder“ im Mai 1945 nicht daran, die bekannten Massaker an den Deutschen in Prag und anderswo zu verüben.
Vor zwei Generationen galten unsere slawischen Brudervölker als „Untermenschen“, vor einer Generation jugoslawische Gastarbeiter als „Tschuschen“, heute sind sie das Musterbeispiel an ethnischer Verwandtschaft.
Und wer wird bitterlich weinen, wenn die Türken „remigrieren“?
Richtig, die Undercut-Burschen, denen die gestählten Kollegen in den Muckibuden oder Kampfsport-Hallen fehlen werden.

Gustav

4. November 2023 16:53

@ Ordoliberal
Ein kurzer Blick auf das tägliche Geschehen an der Börse hätte die Theorie vom maßgeblichen Einfluss des Grenznutzens auf die Preisbildung eigentlich auf der Stelle erledigt haben müssen, aber ökonomische Lehren dienen politischen Zwecken und wirtschaftlichen Interessen und sind dafür gegen rationale Einwände erhaben.
Offensichtlich verfolgte die Theorie von der Bedeutung des Grenznutzens für die Preisbildung den Zweck, die Studenten der Ökonomie vom Blick auf die Börse abzulenken. Dort wäre ja gleich zu sehen gewesen, dass es jedenfalls nicht der Grenznutzen ist, der die Preisbildung bestimmt, sondern die kunstvollsten Strategien der Spekulanten. Dann hätte es auch Diskussionen an der Universität geben können, die wenig wohlstandsfördernden Einflüsse der Spekulanten einzudämmen. Mit dem Blick auf den individuellen Grenznutzen einzelner Konsumenten war das gefährliche Thema der Börseneinflüsse auf die Preise und deren negative Folgen vom Tisch.
Jeder Blick auf Börsencharts über einen längeren Zeitraum mit stark schwankenden Preisen für Weizen, Erdöl, Eisen oder gar die berüchtigten Schweinebäuche mit dem Schweinezyklus hätte die Preistheorie auf der Basis von Grenznutzen und Grenzkosten gnadenlos gesprengt.

Gustav

4. November 2023 17:26

@ Ordoliberal
Welche Ideen schützen den Liberalismus noch vor seiner eigenen  Abschaffung, wenn sich zum Beispiel der Respekt vor dem Privateigentum des anderen eines Tages einmal nicht aus der freien Diskussion ergibt?  Offiziell erklärt sich der Liberalismus für unzuständig, eine geistige und moralische Ordnung herzustellen. Das Problem ist auf alleiniger Grundlage der liberalen Vorstellung einer Ordnung nicht zu lösen, die sich angeblich von selbst einstellt, wenn sie die "aus der traditionellen Sittlichkeit entlassenen" internationalen Finanzstarken machen läßt, was sie wollen. Sie kann man allenfalls durch eine staatliche Ordnung auf Grundlage von  Ordnungsideen einbinden, deren zentraler Wert ein anderer ist als das freie Kräftespiel. 
Die Geldmacht ist angewiesen auf ein System, das funktional alle nicht ökonomischen Machtmittel ausschaltet, indem es sie in ihrem materiellen Wertgehalt negiert und tabuisiert. Das Recht ist in einem politischen System, das den Regeln der Theorie der kommunikativen Vernunft folgt, aus demjenigen Grund mit Geld und administrativer Macht verzahnt, weil es das Geld und die administrative Macht kraft seiner eigenen Spielregeln zu den ausschlaggebenden, letztlich alleinige Geltung beanspruchenden Regeln erhebt. Demgegenüber ist die von Habermas beschworene Solidarität als weiterer Imperativ eine pure Fiktion in einem Gesellschaftssystem, welches die Prämie auf egoistisches und nicht auf solidarisches Handeln setzt. 

Monika

4. November 2023 17:27

@Gracchus 14.05 Sie haben recht, dass was den Zerfall der Religion  betrifft, Deutschland ganze Arbeit geleistet hat. In meinem wunderbaren Zitatenkästchen finde ich folgendes: "Deutschland ist das Land der Reformation, der Glaubensspaltung, der Säkularisation, der atheistischen totalitären Systeme von Kommunismus und Nationalsozialismus. Aus Deutschland ist in den letzten 500 Jahren nicht viel Gutes gekommen." (Martin Mosebach)
Und da das Endziel der Geschichte dank Hegel seine Erfülllung in liberaler Demokratie und weltweitem Kapitalismus findet, sind alle Erniedrigten und Beleidigten zur Teilhabe ins deutsche Paradies eingeladen. Siehe auch: Julian Nida-Rümelin: "Dieser westliche Triumphalismus ist ein großer Selbstbetrug" , Gutes Interview in Berliner Zeitung 

kikl

4. November 2023 17:56

@Gracchus
"Staatliche Gewalt ist per se autoritär," Nein, das kommt drauf an!
In einem autoritären Staat sind die Bürger Untertanen. In einem liberalen Staat sind sie der Souverän. Liberale, die keine Anarchisten sind, ist schon klar, dass es staatlicher Gewalt bedarf, um eine "freiheitliche Ordnung" zu schaffen. Denn ohne Gesetze und staatliche Gewalt herrscht das Recht des Stärkeren. Das ist die Dialektik der Freiheit. Ohne Ordnung keine Freiheit. Deshalb nennen sich diese Liberale auch ordoliberal. 
Der Staat hat die Hauptaufgabe, die Freiheit des Einzelnen vor der Willkür des Stärkeren zu schützen.

dojon86

4. November 2023 18:46

@Laurenz Bei nicht Wohlverhalten halte ich den dritten Krieg durchaus für möglich. Er wäre aber nur sehr kurz und weitestgehend unblutig. Deutschland müsste bei wirtschaftlicher Abschnürung sehr schnell kapitulieren. Und anschließend ? Karthago läßt grüßen.

Gimli

4. November 2023 20:52

Herr Ley klingt zornig. Und nach gebildet formulierter (aber wenig mehr als nur) Meinung. Der Komplexität der heutigen Welt mit einem Konzept wie "Volk" zu begegnen, ist mir sowohl unsympathisch wie unrealistisch. Globalisierung ist mir natürliche Entwicklung, insbesondere nachdem Wohlstandsgefälle und Kriege auf verbesserte Mobilität und Informiertheit treffen. Das ist Druck und Sog zugleich, in Teilen verantworten wir als Westen das mit. Darüberhinaus sind Volk oder Nation keine ewig gültigen Gebilde. Allein Deutschland als Verfassungsgebiet ist innerhalb aktueller Grenzen wenig homogen. Wer Popcorn hier im Kommentariat als "Amiunsitte" bezeichnet, könnte auch auf Kartoffeln und Reis auf dem Teller verzichten. Oder sich auch Krabbenbrötchen, Grünkohl oder Spätzle festlegen. 

Der_Juergen

4. November 2023 23:12

Meine Hochachtung vor Lichtmesz dafür, dass er eine so offene Debatte zulässt. Ich denke besonders an die Wortmeldungen von Gustav.

FraAimerich

5. November 2023 01:05

@Gimli: "Wer Popcorn im Kommentariat als 'Amiunsitte' bezeichnet, könnte" 
 
...sich angesichts des hier bekanntlich grassierenden Antiamerikanismus auch an einem (selbst)ironischen Kommentar versucht haben! Oder im Kino mal schlechte Erfahrungen gemacht oder an ungesunde Zuckerlockstoffe im allgemeinen gedacht haben.
Sie wissen doch, unsere Gegenwart ist so ungeheuer komplex, man kann ihr analytisch und sprachlich kaum noch gerecht werden. Darum nimmt man die Welt und was auf ihr kreucht und fleucht am besten erst mal als gegeben hin!
Dann muß man auch nicht hinter jeder Bemerkung von Rechten immer gleich die dümmsten und kritikabelsten Motive vermuten und "unterkomplex" kontern - etwa unter Verweis auf persönliche Vorlieben bzw. Abneigungen, was "Volk", "Nation" oder gar "fremdländische" Speisen angeht. 
Wenn Sie dann noch, wenigstens gelegentlich, auf die unermüdliche Selbstinszenierung als entspannter, weltoffener Progressivist verzichten würden, der im Gegensatz zu den offenbar teils realitätsverweigernden, teils verstockten Rechten in der Lage ist, mit der Zeit zu gehen, ergibt sich an irgendeinem Punkt vielleicht wirklich mal jene "sachliche Diskussion", die Sie angeblich so vermissen.

Laurenz

5. November 2023 05:47

@Gimli ... Der Komplexität der heutigen Welt mit einem Konzept wie "Volk" zu begegnen, ist mir sowohl unsympathisch wie unrealistisch. ... Sie werden staunen. Trotz der Komplexität der heutigen Welt, sieht sich die Mehrheit der 193 Staaten auf dem Planeten als Staat mit Volk oder Völkern, ja quasi nationalistisch. Die Staaten, die das nicht so sehen, ersetzen eine völkische Identität mit einer globalen ideologischen oder religiösen Identität, wie zB 52 muslimische Staaten. Sie können sich also überlegen, ob Ihre Kinder ihr Alter in einem muslimischen oder völkischen Staat verbringen werden. Komplexität hat keine Halbwertszeit von 10 Jahren. Oder glauben Sie tatsächlich, daß die Merkelnachfolger, welche mit Merkel Ihre Art, Gimli, von Komplexität selbst erschaffen haben, bis 2025 durchhalten werden? Ich denke das nicht. Tabula rasa ist nie komplex.

Maiordomus

5. November 2023 08:11

@Wenn "Gimli" Globalisierung als " natürliche Entwicklung" bezeichnet, fehlt ihm möglicherweise ein Stück der in diesem Blog bei selbst manchmal vielleicht absurd anmutenden Meinungen wohl ein Stück Mindestintelligenz. Dieses Eindruck hatte ich schon, als er das Recht auf Abtreibung im Sinn dieses Begriffs in der europäischen Philosophie als "Naturrecht" bezeichnete. Aber, wie Odo Marquard immer zu betonen pflegte mit Bezugnahme auf Popper "Um Worte soll man nicht streiten." U.a. würde auch Brecht über diese oberdumme Bezeichnung einer "natürlichen Entwicklung" den Kopf schütteln. Dass es dies so bei gesellschaftlichen Entwicklungen nicht gibt, warf der Hauptpunkt seiner gesellschaftskritischen Dramatik im "epischen Theater",  von der Theorie her ein faszinierendes, bekanntlich theatergeschichtlich einflussreiches Projekt mit immerhin dem Postulat einer rationalen Dialektik auf der Bühne als Mittel zu einem vernünftigen Weltverständnis.      

dojon86

5. November 2023 08:59

@Heinrich Brueck 03.November 2023 15:59 Wenn dem so wäre, dass das jüdische Erfolgsmodell auf dem weißen Vertrauensmodell beruht, dann frage ich mich, warum Juden und Kopten im islamischen Raum jahrtausendelang überlebten.

Monika

5. November 2023 09:09

@FraAimerich Danke für die Schützenhilfe. Das sollte natürlich Ironie sein. Mir fiel nur auf, das die jungen neuen Rechten oft amerikanerisierter sind als die Linken. Das betrifft Sprache, Auftreten, Klamotten. Hier fände ich eine Deglobalisierung angebracht. (Stichwort Change) . Zum Popcorn eine Anekdote: Als ich ein Kind war, entrüstete sich mein Opa über die nicht vorhandenen Eßkultur der Amerikaner, die würden sogar Tierfutter essen. Er meinte damit Maiskolben, die die Deutschen bis dahin nicht gegessen hatten. Und zu Starbucks wäre er natürlich auch nie gegangen, ich auch nicht. Aber natürlich muss man die, die dort hingehen, nicht angreifen (siehe PaliDemo Berlin). Das hieße, den Teufel mit dem Beelzbub austreiben. Finde es auch cool, das dieser thread so lange offen ist. Sogar am hochheiligen Sonntag. 

dojon86

5. November 2023 09:34

@MARCEL 03. November 15:51. Was unsere entkernten Kirchen betrifft, haben sie natürlich weitestgehend, aber nicht immer recht. Es gibt auch Ausnahmen. Pius Brüder, Freikirchen, Zeugen Jehovas, Amish und Hutterer in Nord- und Mittelamerika. Im übrigen, was unsere Kultur anbelangt, so hat diese die Dominanz angelsächsischen Pöbelkultur schon weitestgehend vernichtet. Meine Töchter die eine erfolgreich in einem Pharmakonzern tätig, die andere Medizinstudentin, in Wien aufgewachsen, kennen weder Brueghel (seine Bilder hängen im Wiener kunsthistorischen Museum) noch die Pilgramkanzel ( im Wiener Stephansdom) aber von Banksy haben sie natürlich schon gehört. Insofern muss ich ML Recht geben, die Primärinfektion ist nicht der große Austausch, obwohl dieser natürlich weitaus offensichtlicher ist 

Gustav

5. November 2023 11:00

@ Gimli
"Globalisierung ist mir natürliche Entwicklung..."
Ockham prägte den als "Rasiermesser" bezeichneten Satz, man solle die Anzahl der für wirklich gehaltenen Phänomene nicht ohne Notwendigkeit vergrößern, also nicht Begriffe für außerhalb unseres Denkens wirkliche Gebilde halten.
Dagegen glauben Ideologen, Moralisten, Fromme und andere Normendiener, ihre Ideen und Begriffe gäbe es nicht bloß in ihrem Kopf, sondern auch außerhalb.
Den Inbegriff der normativen Bestandteile ihrer Ordnung nennen sie ihr Gutes, und den Inbegriff des ihr Widersprechenden ihr Böses. Weil dieses Gute und Böse aber nichts als substantiierte Adjektive auf hoher Abstraktionsebene sind, findet sie der Normendiener nur in seinem Kopf vor. Trotzdem glaubt er heftig daran, sie seien nicht bloß für ihn wirklich vorhanden. Dieser Glaube an die reale Wesenheit bloßer Eigenschaften, ist sein untrügliches Erkennungszeichen. 
Es gibt keine Werte außer in unseren Köpfen, und es kämpfen  auch keine Werte gegeneinander, sondern es kämpfen nur konkrete Menschen im Namen von Werten gegeneinander.

Volksdeutscher

5. November 2023 12:36

1. @Laurenz - "Aber das wesentliche der aktuellen Jüdischen Frage ist, wann wird Kritik am Diaspora-Judentum einerseits oder Israel ganz andererseits zu Anti-Semitismus?"
Ich persönlich verstehe nicht, was die Beschäftigung mit der Frage "Was ist antisemitisch?", "Was ist Antisemitismus?" und "Wer ist ein Antisemit?" darstellen soll. Ich verstehe nicht: Warum ist das so wichtig? Unter den ungarischen Rechten gilt der Spruch: "Ein Antisemit ist nicht derjenige, der Juden haßt, sondern derjenige, den Juden hassen." Das heißt, daß diese Fragen aus ihrer Sicht sich nach den jeweiligen Interessen der Juden richtet. Somit wäre der Umgang der Juden mit diesen Fragen irrational, was für Nichtjuden, wie sie sich dazu verhalten sollen, vollkommen unberechenbar macht. Das ermöglicht Nichtjuden folgerichtig nur zwei Verhaltensweisen: Unterwerfung oder Dagegenhalten. 

Volksdeutscher

5. November 2023 12:38

2. @Laurenz
 
Und was können wir sehen? Die Frage wird am Schwelen gehalten, sich dabei immer so präsentierend, als wäre man gezwungen, schon wieder an gepackten Koffern zu sitzen. Ich sehe dies als ein Machtinstrument gegen die jeweilige Bevölkerungsmehrheit, sei es um Aufmerksamkeit für sich in Zeiten zu erheischen, in denen es keine judenfeindlichen Äußerungen und Handlungen gibt oder aber es wird zur Erweiterung von Machtpositionen in verschiedenen gesellschaftlichen Sphären benötigt. Das Thema wird dann in irgendeiner Form seinem eigentlichen Vorhaben vorausgeschickt, um dazu Zustimmung zu erzwingen. Oftmals reicht der bloße Einwurf "Ich bin Jude". Da zittern die Beine, schwitzen die Hände, kleben die Hosen der bundesdeutschen Zeitgenossen. 

Volksdeutscher

5. November 2023 12:51

3. @Laurenz
 
Das ist im Grunde die latente Stigmatisierung, die als solche eine legitimierte Diskriminierung der Bevölkerungsmehrheit darstellt. Wer sich der Narrativa nicht unterwirft, wer sich das nicht gefallen läßt und dagegenhält (in aller Regel sind das die Rechten), gilt in ihren Augen als "Antisemit", obwohl er keine feindseligen Gedanken Juden gegenüber an den Tag legte oder gar solche Taten beging. Denn dabei kann gar nicht einmal die Rede davon sein, daß es wirklich und nachweislich die Gefahr besteht, verfolgt zu werden. Denn wie könnte davon auch die Rede in einer Gesellschaft sein, in der Juden die Bevölkerungsmehrheit offen nicht nur stigmatisieren können, sondern auch dürfen? Der Sinn der Stigmatisierung in manipulatorischr Absicht ist es ja, in dem Anderen das Bewußtsein (sprich: das schlechte Gewissen) zu erzeugen, daß er einem etwas schulde und sich einem gegenüber durch Äußerungen von artigen Gedanken und milder Taten gefällig verhalten solle, kurz, es dient der Erzwingung von Wohlverhalten. Man kann das auch als Ausübung von Unterwerfung bezeichnen. Manchmal gibt es auch ein Leckerli, um Wiederholung zu stimulieren. Bildhaft ausgedrückt ist das der Fall, wo der Schwanz den Hund wedelt.

Maiordomus

5. November 2023 12:52

Korr. Dass es keine "natürliche Entwicklung" der gesellschaftlichen Dinge gibt, war schon Aristoteles klar, nicht erst Bert Brecht, letzteres w a r   der Hauptpunkt von dessen Theorie des epischen Theaters. Linke unter diesem Niveau scheinen zweifelsfrei politisch nicht argumentationsfähig, die anderen schon, sogar lehrreich für Rechte, siehe Gramsci.  D i e s en   Eindruck habe ich, wenn ich finde, dass man auch von Linken und überhaupt Andersdenkenden lernen könne. Bei einigen der Rechten appelliere ich, falls sie die Hauptwerke der Welt-Philosophie noch nicht ihre halbe Lebenszeit länger als das Zeitgeschehen  analysiert haben, dem "Universalismus" nicht die Hauptschuld an linksdralligen Entwicklungen zuzuschreiben. Das seinerzeitige DDR-Lexikon der Logik war diesbezüglich nicht mal von schlechten Eltern, hat die Sachen einfach, gut und verständlich erklärt. Logisches Denken und Operieren wurde nicht zu "undialektisch" verkleinert. 
PS. Das Frauenstimmrecht wurde übrigens in der Schweiz noch in den 60er Jahren als naturrechtswidrig hingestellt. Dies war klar falsch. Aber weil es in einigen Kantonen zur Abschaffung des Landsgemeinde führte, ging leider ein vorzügliches Instrument der Volksmitbestimmung verloren. Ein bewafffneter Appenzeller konnte direkter und freier mitbestimmen als ein deutsches MdB. 
 
 
 

Ekstroem

5. November 2023 14:17

Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es knapp über 100 Kommentare in diesem Strang. Und die Diskussion bleibt teilweise kontrovers. Kein Wunder bei diesem Thema. Noch in den 1990iger Jahren verwendeten wir ein Tarnwort in Caféhausgeprächen. Das Wort "Juden" war scheinbar im West-Berlin von damals öffentlich noch unaussprechbar. Immerhin hat sich hier einiges getan. Das Verhältnis der Deutschen und Juden ist ein besonderes. Die Ursachen hierfür liegen weit in der Vergangenheit. Fabre D´Olivet und Edouard Schuré haben darüber geschrieben. Es geht hier um den semitischen und arischen Ideenstrom und ihr Verhältnis zueinander. (Zyklen, Wurzelrassen, Karma  und einiges mehr spielen hier mit hinein.) Die Versöhnung und der Ausgleich der beiden Ideenströme würde Wahrheit bedeuten. Ein weites Feld. Ein Begriff ist aufgetaucht: Volk. https://www.geopolitika.ru/de/article/vor-250-jahren-1774-johann-gottfried-herder-veroeffentlicht-die-geschichtsphilosophische
Das bringt mich zum zurzeit Wichtigsten und Dringlichsten: Die Besinnung auf das Eigene, unser deutsches Erbe. Alles liegt wie in einem offenen Bücherregal für uns bereit. Nutzen wir es. 

Volksdeutscher

5. November 2023 15:15

@Ordoliberal 2/2 > @Jürgen - "Ebenso mächtige nicht-jüdische Gruppen bilden genau dieselbe Speerspitze. Man muss wahrlich nicht beschnitten sein, um sein Vaterland zu verraten."
 
Wie richtig in der Sache Ihr Einwand auch immer ist, wahr ist aber auch, was Sie dabei vergessen auszusprechen: Beachten Sie bitte die Reihenfolge und die Verschiedenheit der Interessenlage in dieser Zusammensetzung. Denn ohne die von @Der_Jürgen erwähnten jüdischen Hauptakteure, die immerhin nach eigener Inizitative und aus eigenen Motiven handeln, gäbe es nicht den sie begleitenden Schlepp aus nicht-jüdischen Nebenakteuren, die sich ersteren aus opportunistischen Gründen anschgeschlossen haben, um ihre Ziele und Zwecke dadurch unangreifbar zu machen.

Volksdeutscher

5. November 2023 21:06

@kikl - Ich danke Ihnen für die wertvolle Ergänzung Ihres Kommentars auch im Nachhinein.

Ordoliberal

5. November 2023 22:35

1/2
@Gustav
"Ein kurzer Blick auf das tägliche Geschehen an der Börse hätte die Theorie vom maßgeblichen Einfluss des Grenznutzens auf die Preisbildung eigentlich auf der Stelle erledigt haben müssen."
Das ist die Ankündigung eines Arguments, der aber kein Argument folgt. Bis auf dieses Orakelwort: "Die kunstvollsten Strategien der Spekulanten [bestimmen] die Preisbildung." Was auch immer damit gemeint sein mag, darf man daraus schlussfolgern, dass wir uns lieber auf die kunstvollsten Strategien der Politiker verlassen sollten, was die Preisbildung angeht? Welche tiefen Einsichten haben Politiker denn Spekulanten voraus? Aus welchen Informationsquellen, die Spekulanten nicht zu Verfügung stehen, können Politiker schöpfen, wenn sie entscheiden, in welche Märkte und Unternehmen sie Geld investieren, das ihnen noch nicht mal gehört und über dessen Verwendung sie keinem Rechenschaft ablegen müssen? Wir leben in einer Zeit, in der die Politiker darüber bestimmen, wie über die Hälfte unseres BIP investiert wird. Haben Sie den Eindruck, dass das unserer Wirtschaft gut tut?

Ordoliberal

5. November 2023 22:44

2/2
@Gustav
Rezessionen sind Folgen von Fehlinvestitionen. Fehlinvestitionen sind unvermeidlich. Ihre Folgen bleiben jedoch begrenzt, wenn möglichst wenige Investoren dieselbe Fehlinvestition getätigt haben und wenn sie außerdem für ihre Fehlinvestition haften müssen. Ansonsten gibt es einen Börsenkrach und in der Folge eine Wirtschaftskrise, manchmal sogar eine Staatspleite. Um das zu vermeiden, kann der Staat folgendes tun:
1) Kein Fiatgeld zulassen.
2) Keine Monopole und Kartelle zulassen.
2) Keine insolventen Unternehmen retten.
3) Keine Subventionen tätigen.
4) Keine Strafsteuern erheben.
5) Keine Branche, keinen Markt, keine Technologie und kein Unternehmen rechtlich bevorzugen.
Das Recht, Gewerkschaften zu bilden, sowie die Pflicht, Sozialversicherungen abzuschließen, ist davon nicht berührt. Ebensowenig die Pflicht des Staates, den Bürger (gemeint ist der Staatsbürger, nicht der einen dauerhaften Wohnsitz in Deutschland Habende) bei chronischer Krankheit und Behinderung finanziell zu unterstützen.

Gracchus

5. November 2023 23:39

 Die Juden gibt es nicht, und es mutet seltsam an, alles, was irgendein Jude sagt, den Juden wie einem verschworenen Haufen zuzurechnen. Ich beobachte, dass der Antisemitismus-Vorwurf durch allzu leichtfertig instrumentelle Verwendung leerzulaufen droht. So hat sich neulich Hape Kerkeling in eine Synagoge gestellt und, wie peinlich, die Querdenker-Demos als antisemitisch bezeichnet. Auch die Rede von zu schützendem "jüdischem Leben", als handele es sich um etwas gegenüber anderem Leben Exzeptionelles oder gar Sakrales, ist seltsam; man kann darin die Opfer-Theorie eines René Girard bestätigt sehen.  

Gustav

6. November 2023 09:29

@ Ordoliberal
Wenn ich Ihnen auch noch die Auswirkung der Spekulation auf die Preisbildung erklären muß, haben wir ein grundsätzliches Verständigungsproblem.
"..darf man daraus schlussfolgern, dass wir uns lieber auf die kunstvollsten Strategien der Politiker verlassen sollten, was die Preisbildung angeht?"
Nö, das impliziert meine Ausführung doch gar nicht. Es geht darum, das im herrschenden Wirtschafts-und Geldsystem weder die aktuellen Akteure der Wirtschaft noch die der Politik im Interesse der Bürger handeln. Und die Politik wird zudem von der (Geld)Wirtschaft bestimmt und gesteuert. Das alles hat der Liberalismus gefördert, bewußt oder unbewußt.
Und natürlich wird in riesigem Ausmaß falsch investiert, weil sich dahinter ganz andere Interessen befinden (siehe Agenda 2030 usw.).
Rezessionen lassen sich darüber hinaus aber in erster Linie über die Politik der Zentralbanken erklären. Zinsen und Geldmenge werden immer so gesteuert, das im stattfindenden "Monopolyspiel" immer die Bank gewinnt.
Die Ökonomen der Österreichischen Schule waren von Anfang an ein Teil des angloamerikanischen politischen Netzwerkes , mit dem das GB und die USA beherrschende Großkapital (Rockefeller/Morgan etc.) Einfluss auf Kontinentaleuropa nahm. 
https://docs.mises.de/Mises/Mises_Erinnerungen.pdf  
 

Valjean72

6. November 2023 09:45

@Grachus:
"es mutet seltsam an, alles, was irgendein Jude sagt, ..."
---
Am 28.10.23 stellte Netanjahu in seiner Ansprache an die Bürger Israels einen Bezug zum 5. Buch Mose (Deuteronomium) her.
 
>>Netanyahu quoted Deuteronomy 25:17, “You must remember what Amalek* did to you.”
However, Deuteronomy 25:19 continues: “You shall blot out the memory of Amalek from under heaven. Never forget!” The Hebrew Bible later calls for the killing of the entire — and profoundly antisemitic — nation of Amalek*, as well as its animals, in I Samuel.<<
(jweekly.com, 02.11.2023)
 
Netanjahus Nähe zu Chabad Lubawitsch, einer sehr einflussreichen religiös-mystischen Gruppierung innerhalb des Judentums, ist bekannt.
 
M. M. Schneerson (1902–1994), der siebte – und vorerst letzte – Rebbe der Chabad-Dynastie sagte öffentlich zum jungen Netanjahu, dass er dereinst der letzte Ministerpräsident sein und dann der jüdische Messias erscheinen werde. So wie es aussieht, glaubt Netanjahu an eine göttliche Auserwähltheit, an einen göttlichen Auftrag.
 
---
*P.S.: Es gibt Rabbis, die die Deutschen als Amalek identifizieren.
 

Le Chasseur

6. November 2023 09:53

@Gracchus
"Die Juden gibt es nicht, und es mutet seltsam an, alles, was irgendein Jude sagt, den Juden wie einem verschworenen Haufen zuzurechnen."
Richtig: https://t.me/myLordBebo/12014

Volksdeutscher

6. November 2023 10:13

@Gracchus - "Die Juden gibt es nicht, und es mutet seltsam an, alles, was irgendein Jude sagt, den Juden wie einem verschworenen Haufen zuzurechnen."
Was in diesem Strang stattfindet ist keine "Juden-Diskussion" wie Sie das salopp vereinfachend nennen, sondern Entfaltung eines komplexen Themas, in dem Juden die Rolle spielen, die ihrer Bedeutung in der politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Sphäre zukommt. Für diese Rolle kann man, wie Sie wissen, sowohl positive als auch negative Bespiele anführen. Aber warum sollen nur positive Beispiele erwähnt werden und keine negativen? Wozu diese unter Verdikt stellen und damit Wahrheitssuchenden permanent mit dem abgenutzten Vorwurf des "Antisemitismus" begegnen? Glauben Sie etwa, daß Juden ihre berechtigte wie unberechtigte Kritik an Nichtjuden hinterm Berg halten? Warum sollten sie auch? Unbestreitbar ist, daß Juden in der Geschichte sowohl positive wie negative Rolle innehatten und innehaben. Die Frage richtet sich lediglich danach, in welchem Verhältnis diese zueinanderstehen. Niemand behauptet dagegen, daß Juden sich gegen die Welt verschworen haben, weil das nicht wahr ist. Man will nur erkennen, wie die mentale und emotionale Wechselbeziehung zwischen Individuum und Kollektiv funktioniert, sprich, inwieweit und inwiefern sich Individuen und Kollektiv in einer bestimmten Zeit und Angelegenheit gegenseitig repräsentieren. Der Bumerang ist immer unschuldig, auch wenn er trifft, gleich, wer ihn warf.

das kapital

6. November 2023 10:20

Die Selbstzerstörung Europas schreitet in widerlichen und schwer erträglicher  Weise voran. Der gemeinsame christliche Kult war trotz aller Verwerfungen ein Fundament der erfolgreichen Entwicklung Europas. /// Ein Kommentator zitiert hier Martin Mosebach mit der Erklärung,  aus Deutschland sei in den letzten 500 Jahren nichts Gutes mehr gekommen.  Kant, Aufklärung, Friedrich ll, Martin Luther, Frankfurter Paulskirche, Göttinger 7, alles nichts mehr wert ? Ist Mosebach nicht doch eher ein Beispiel für die kulturelle Selbstverachtung Deutschlands ?

rhschneider

6. November 2023 12:28

@Bettinger
Ja, und? Gott nie gebraucht zu haben, ist ja kein Argument gegen Ihn.

Laurenz scheint wg. seiner Erziehung ("Hardcore-Christen") traumatisiert zu sein. Seine „Argumente“ gegen Gott sind keine; was er anführt, ist mit der Lektüre von z. B. C. S. Lewis' Mere Christianity abgetan. Moral muß objektiv sein, Selbstmord ist nichts, wovor man Achtung haben sollte. Ich erhängte mich mit 23, damals noch Mainländerianer. In Belgien ist es legal, dort sterben Frauen mit Anfang 20, wie will man mir das verbieten, wenn man nicht objektive Moral anführen kann? Das trifft auch auf Kindstötung zu, die von den ersten christl. Kaisern verboten wurde. S. Thomas E. Woods: How the Catholic Church Built Western Civilization, gar vom Agnostiker Stefan Molyneux empfohlen.

Europa, das Bettinger meint, hat er nicht erlebt. Davon abgesehen, ist der größte Pfeiler das Christentum, davon spricht alleine unsere Architektur, unsere Sprache. Europa war ethnisch homogen, als es ein christliches Land war, man wehrte sich gegen Mauren & Osmanen. Jetzt laßen wir sie hinein, da wir degenerieren.

Was Selbstmord betrifft, hat Reinhold Schneider, der selbst einen Versuch mit 18 überlebte, alles hierzu geschrieben: ich mag mein Leben nicht, muß es aber leben, weil Gott zwingt, sonst schöße ich mir die Birne weg.

anatol broder: Als ob die kath. und orth. Kirchen zu dumm wären! S. hiezu den DyerJay https://www.youtube.com/watch?v=RfQv_7QcCkg

rhschneider

6. November 2023 12:33

Wie schon Vox Day in „The Irrational Atheist“ schrieb, ist die historische Existenz Christi besser gesichert als jene von Alexander dem Großen oder Caesar Julius; ersterer wird erst vier-fünf Jahrhunderte in einer von fünf Sekundärquellen durch Arrian genannt. Vox Day war es denn auch, der den brillanten Satz brachte, daß wir entweder zum Christentum zurückkehren oder von Dämonen regiert werden; Plan B gibt es nicht. Wie auch, ist das Christentum einer der 3 Pfeiler des Abendlandes, hinzu kommen die europäischen Völker sowie römisches Recht und griechische Philosophie. Die Lebenslust der Hedonisten ist subjektiv, wie auch meine Abneigung gegens Leben. Nur Gott kann zwingen, sonst muß auch die aktive Sterbehilfe her, damit wir uns auch hier nach belieben umbringen dürfen. Der Atheist kann Moral nicht setzen; wers behauptet, kann nicht denken, anders als die klassischen Atheisten um Voltaire, Schopenhauer, Nietzsche, Sartre, die es noch verstanden.

Monika

6. November 2023 14:13

@ Das Kapital -  Das Zitat von Martin Mosebach bitte richtig lesen !
Martin Mosebach versteht nicht, warum die Deutschen sich über die "Entchristianisierung" Deutschlands aufregen, wo sie doch mit am meisten zur Zerstörung des Christentums beigetragen haben. Durch die Reformation als Glaubensspaltung, die Säkularisation ( Verdiesseitigung), durch atheistische Denkgebilde und zwei gottlose totalitäre Systeme. Das heißt nicht kulturelle Selbstverachtung, sondern bedeutet selbstkritische Reflexion. Mosebach ist ein Verteidiger des christlichen Kultes ( "Die Häresie der Formlosigkeit") und bewundert die Verteidigung des Christentums unter widrigen Umständen ( "Die 21" - über die koptischen Märtyrer in Ägypten) . Deshalb gilt: die Deutschen sollten mehr handeln als denken, manche haben sich schon totgedacht :))))

Gustav

6. November 2023 17:21

@ Monika
In diesen Kontext gehört die Verdrängung der etablierten Religionen, deren Vereinigungen (Kirchen) immerhin öffentlich-rechtlichen, also behördenähnlichen Status haben, durch die sog. Kruzifix Entscheidung des BVerfG, die dabei im zeitlichen Zusammenhang mit einer jüdischen Kritik am christlichen Kreuzzeichen steht, welche wiederum aus dem Streit um Kreuzzeichen im Gelände von Auschwitz herrührt, also dem Ort, durch den sich nach der neuen - äußert dogmatischen und damit konzeptionell rechtstaatswidrigen - Zivilreligion „die bundesdeutsche Demokratie legitimiert“. Die Staatsreligion in statu nascendi beginnt dabei Einfluß auf die Dogmatik etablierter Religionen zu nehmen, wie an der Änderung des Grundartikels der Rheinischen Kirche aufgezeigt werden kann, die im Zeitalter des Egalitarismus das erstaunliche Dogma von der Auserwählung des jüdischen Volkes bekräftigt hat. Dabei geht es letztlich - mit Hilfe der amtlichen Ideologie - unter Anpassung an die Entwicklung im US-amerikanischen Radikalprotestantismus, um die Rejudäisierung des Christentums, was schon dazu geführt hat, kirchlicherseits die Judenmissionierung abzulehnen. Dies bedeutet aber - über die amtliche Zivilreligion bewerkstelligt - nichts anderes als die Anerkennung der jüdischen Religion als einer gegenüber dem Christentum überlegenen Religion durch die sich weiterhin „christlich“ nennenden Kirchen und auch durch die sogenannte „Christdemokratie“! 

Gustav

6. November 2023 17:28

@ Monika
Der machtpolitisch-weltliche Charakter der Bewältigungsstrategie, der damit deutlich wird, macht diese unglaubwürdig, ja läßt die entsprechende bundesdeutsche Zivilreligion als extrem(istisch) primitiv erscheinen: Als ob sich geschichtliche Entwicklungen so einfach wiederholen würden, so daß man dagegen mit simpler „Bewältigung“ im Sinne einer zivilreligiösen Beschwörung ankämpfen könnte! Im Zweifel stellt sich ein erneutes Verhängnis eher deshalb ein, weil angesichts der Fixierung auf eine bestimmte „Vergangenheit“, die „nicht vergehen will“ und die man glaubt im Nachhinein mit „Zivilcourage“, die doch nur Opportunismus und Unterwürfigkeit gegenüber der Hegemonialmacht oder moralische Selbstüberhebung offenbart, verhindern zu können, die Zukunft verfehlt wird. Diese wird nämlich von ganz anderen Kräften bestimmt werden, denen die pseudomoralisch induzierte Realitätsverfehlung der ewig-gestrigen Zivilreligion der Bewältigung gerade zur Machtstellung verhelfen wird. Als eine Erscheinung, die sicherlich religiös genannt werden muß und dabei trotz Trennung von Staat und Religion / Ideologie auch noch staatlich gefördert wird, dürfte die zivilreligiöse Bewältigung deshalb, dem historischen Manichäismus in Mittelasien nicht unähnlich, nur Katalysator einer Entwicklung sein, von der - nur scheinbar paradox - dann eine ganz andere Religion profitieren wird.

Volksdeutscher

6. November 2023 18:12

@rhschneider - "Vox Day war es denn auch, der den brillanten Satz brachte, daß wir entweder zum Christentum zurückkehren oder von Dämonen regiert werden;"
 
Wir müssen nicht zum Christentum zurückkehren, es würde ausreichen, wenn man Christi Lehre (und nicht die kirchliche Morallehre) stärker in die politische Theoriebildung und Handlung einbezöge. Ich glaube jedoch nicht, daß dieses Vorhaben ohne angemessene Reformen der Kirche Erfolg krönen könnte. Nicht nur ein anderer Papst müßte her, die gesamte Führung und die administrativen Strukturen der katholischen Kirche müßten radikal neu gestaltet und geformt werden, um die Spreu vom Weizen zu trennen.

Laurenz

6. November 2023 18:18

@Monika @ Das Kapital ... Mosebach versteht nicht, warum die Deutschen sich über die "Entchristianisierung" Deutschlands aufregen ... Mosebach liegt eben falsch. Das tun nur die alternativen Redaktionen. Die Mehrheit ist längst ausgetreten, jeden Tag mehr.

Laurenz

6. November 2023 18:25

@rhschneider .... Gott, Götter oder nicht ... Im Gegensatz zu Atheisten oder Anhängern abrahamitischer Religionen, wie Ihnen, zweifle ich keinen einzigen der ca. 3.000 auf der Erde bekannten Götter an. Was ich an allen Göttern im Falle des Falles anzweifle, ist die Andichtung der Menschen über göttliche Eigenschaften. Götter machen, was sie wollen & kennen keine Moral. Das ist es ja, was sie zu Göttern macht.

Ordoliberal

6. November 2023 18:49

@Gustav
"Es geht darum, das im herrschenden Wirtschafts-und Geldsystem weder die aktuellen Akteure der Wirtschaft noch die der Politik im Interesse der Bürger handeln."
Zwei Fragen:
1) In welchem Wirtschafts- und Geldsystem würden die Akteure der Wirtschaft und der Politik im Interesse der Bürger handeln?
2) Wie unterscheidet sich dieses System von einem Wirtschafts- und Geldsystem, in dem die von mir weiter oben aufgezählten sieben Todsünden gegen die Marktordnung per Verfassung verboten sind?
Die Tödsünden nochmal zur Erinnerung:
1) Fiatgeld2) Schuldenaufnahme durch den Staat3) Duldung von Monopolen und Kartellen4) Rettung insolventer Unternehmen5) Subventionen6) Willkürliche Steuern (statt ein in der Verfassung festgelegter allgemeiner und gleicher Steuersatz)7) Rechtliche Bevorzugung von Bevölkerungsgruppen, Branchen, Märkten, Technologien und Unternehmen.

Adler und Drache

6. November 2023 19:17

@Valjean72
Es gibt Rabbis, die die Deutschen als Amalek identifizieren.
Ja, und? Wenn wir jeden Hirnfurz aus allen Teilen der Welt zusammentragen würden, hätten wir sicher ein kunterbuntes Kuriositäten-Kabinett und könnten es unter "KKK" vermarkten.
Gilt auch für Graf C-K. Oder Hörbigers Welteis-Lehre. Oder ...

Adler und Drache

6. November 2023 19:47

@Monika:Anders als sonst kann ich Ihnen diesmal nicht beipflichten. Welche "Glaubensspaltung"? Lesen Sie mal die CA und sagen Sie mir, wo hier der "Glaube gespalten" wird! Auch was die destruktiven Ideologien betrifft: Deutschland hat oft eher reagiert. Der Antisemitismus war europäisches Gemeingut, der Imperialismus kam von Bonaparte, der Sozialismus wurde in Frankreich und Russland vorbereitet, überhaupt scheint Frankreich eine wesentlich verhängnisvollere Rolle für das Abendland gespielt zu haben als Deutschland. Faschismus war ebenfalls gesamteuropäisch im Schwange - es erscheint mir unredlich, diese Dinge den Deutschen anzulasten. Dass der Deutsche reagiert, wie er nun mal reagiert, also mit dem bekannten furor teutonicum, mit einer für ihn typischen Hundertzehnprozentigkeit, sieht man auch aktuell wieder ... ja, das kann man ihm anlasten. Nietzsche dixit.      
 
@Martin Lichtmesz: Auch von mir Dank fürs geduldige Offenhalten der Diskussion. Der Bademeister schließt of ab, bevor ich mit dem Durchdenken fertig bin. 

Monika

6. November 2023 21:55

Freunde, ich habe jetzt keine Lust mehr, in den deutschen christlichen Weiten rumzuschwirren. Die Rede von Höcke in Dresden eben fand ich wirklich beeindruckend. Und da wird man auch noch was konsens- und tragfähiges  Christliches in das  AfD-Programm  reinpacken können. :))
@Laurenz, keine Sorge, ich bin seit über 12 Jahren aus der katholischen Kirche ausgetreten, d.h. aus der Körperschaft des öffentlichen Rechts. Das wird in Deutschland leider nicht von der Kirche als Glaubensgemeinschaft getrennt. Wie Herrn Höcke ist mir die Freiheit das höchste  Gut. 

links ist wo der daumen rechts ist

6. November 2023 23:46

Gebrochene Identitäten
Da manches hier wieder in Schieflage kommt: zum Thema Antisemitismus/Judentum einen Querverweis via Thomas Mann zu Gevatter Klonovsky, damit die Bronchien wieder frei werden.
https://www.klonovsky.de/2023/11/5-november-2023/
Bei der Frage, wer denn hinter allem stecke, muß ich – perdon – immer an die Einleitung der vorgesehenen Proklamation des Unternehmens Walküre denken: Eine gewissenlose Clique frontfremder Parteiführer hat es unter Ausnutzung dieser Lage versucht, der schwerringenden Front in den Rücken zu fallen und die Macht zu eigennützigen Zwecken an sich zu reißen...
Als es schiefging, verlautete die Gegenseite: Eine ganze kleine Clique ehrgeiziger, gewissenloser und zugleich unvernünftiger, verbrecherisch-dummer Offiziere hat ein Komplott geschmiedet…
Irgendwie fällt mir da die Lektüre von Spion & Spion in der Zeitschrift MAD ein, die ich schlichtes Gemüt in jungen Jahren genossen habe.
Es bringt also wenig, jeden „Hirnfurz“ (@ Adler und Drache) irgendeines Rabbi Karfunkelstein auf die Goldwaage zu legen.
Abgesehen davon: ich bin in meinem klaren (und stolzen) Bekenntnis zur deutschen Kulturnation und meiner Liebe zur Heimatregion meiner Kindheit in einem gespaltenen Loyalitätsverhältnis zum Staat Österreich, zudem belustigt mich mein Herkunftsdialekt; manchmal kommt man sich dann vor wie ein „Ethnologe des Inlands“. Das wird vermutlich auch das Gefühl sein, das viele deutschsprachige Juden hatten.

links ist wo der daumen rechts ist

7. November 2023 00:18

Identitäten / Zur Gesundung der deutschen Seele
Gut, gehen wir davon aus: Europa ist nach der „Remigration“ wieder halbwegs ethnisch homogen.Wer wünscht dann an Stelle eines demokratisch-säkularen Rechtsstaats eine Rechristianisierung? Woran sollte sich die orientieren? Am Zweiten Vatikanum oder an den Exkommunizierten der Piusbruderschaft? An der Regenbogenfahnen- und Impfpflicht-Mehrheit oder an einer Sekte?Und: die dekadentren Mischstrukturen einer globalisiert-verdummten Bevölkerung verschwinden dadurch ja nicht; da bin ich zu sehr Endzeit-Spenglerianer.Aber nichtsdestoweniger: Die gequälte deutsche Seele muß gesunden – dazu unerläßlich:Erstens: der Erste Weltkrieg war ein guter und gerechter Krieg, leider haben wir ihn verloren. Die „Ideen von 1914“ und Steiners Mitteleuropaschriften aber leben fort.Zweitens: der NS war seinem Wesen nach undeutsch und eine falsche totalitäre Antwort auf den stalinistischen Totalitarismus.Drittens: die Vertreibungsverbrechen müssen im kollektiven Bewußtsein (ohne Revanchegedanken) festgehalten werden.Viertens: die „Wiedervereinigung“ 1990 war ein Fehler, es hätte einen eigenen mitteldeutschen Staat geben müssen.Fünftens (und den Umerziehungsjammerern ins Stammbuch): das Epos der „Vergangenheitsbewältigung“ ist nach zwei Generationen mit den Literaturnobelpreisen an GraSS, Jelinek, Kertesz und Herta Müller abgeschlossen; alles ist gesagt, was jetzt noch folgt, ist Midcult-Hochstapelei (nach Moritz Baßler).

RMH

7. November 2023 07:15

"Ja, und? Wenn wir jeden Hirnfurz aus allen Teilen der Welt zusammentragen würden, hätten wir sicher ein kunterbuntes Kuriositäten-Kabinett"
@Adler und Drache,
Danke, dass Sie das einmal in dieser Prägnanz zusammenfassen. Nichts gegen Seitenwege, wenn der Hauptzugang zum Treppenhaus gerade mal verstopft ist, aber das sich Verrennen in den Seitenwegen führt nur bestenfalls und selten über Umwege zum Ziel, kann aber einen mit dem Hauch der Exzentrik umgeben, denn mancher hier offenbar besonders schätzt (das Sammeln von Okkulta, Esoterika und "Orchideen" aller Art bietet durchaus seinen Reiz, es für bare Münze nehmen, ist aber in der Regel ein Verkennen der darin liegenden Symbolik, des Verborgenen und damit auch ein Offenbaren der eigenen Ungeignetheit für den Umgang mit den Themen). Sei´s drum, ist eben eine andere Form der Buntheit, nur geht dabei das Spielerische verloren. Am Ende wird es so verbissen, wie das, was viele hier gerade an der Hauptströumung ablehnen.
PS: Den Imperialismus würde ich deutlich früher beginnen lassen. Bonaparte ist die popularisierte Form des in Frankreich wiederentdeckten Absolutismus. Der Sonnenkönig nicht nur für den Adel, sondern fürs Volk. Bei uns dann 130 Jahre später eben der proletarische Führerkult.

Gustav

7. November 2023 09:06

@ Ordoliberal
Es ist in beiden Systemen kein (!) Liberalismus.

FraAimerich

7. November 2023 09:15

@RMH
Danke für Ihren klugen Kommentar zu Occulta und Exotica. Allein, was im Hinterhof so alles besprochen, geglaubt und damit "ritualfähig" und wirksam wird, davon macht sich der gutbürgerliche Herr im frischgebohnerten Treppenhaus meist keine Vorstellung. Zumal es leicht zu beeindruckende und zu erregende Gemüter auf allen Seiten gibt.
Von Amalek hatten wir es neulich schon mal kurz - das braucht man nicht als Außenseiterfurz abtun; die Frage ist, für wen und wozu die bezeichnete Auslegungstradition heute noch relevant sein könnte.
Ganz gewiß nicht ohne Einfluß war der "alte Rebbe" der Lubawitscher. Ein in diesem Zusammenhang immer wieder aufgebrachtes - ungenaues, auf Wolfgang Eggert zurückgehendes - und unlängst auch von einem Mitforisten kolportiertes Zitat habe ich neulich kurz ausgleichend "einzuordnen" versucht. Man entschloß sich aber dazu, das hier nicht zu bringen. Das fand ich merkwürdig - im Vergleich zu manch anderem, was hier - zumindest erst mal - durchgeht...

Laurenz

7. November 2023 09:22

@RMH @Adler und Drache ... Bonaparte ist die popularisierte Form des in Frankreich wiederentdeckten Absolutismus. Der Sonnenkönig nicht nur für den Adel, sondern fürs Volk. Bei uns dann 130 Jahre später eben der proletarische Führerkult. ... Das II. Reich war schlechter Bonapartismus mit zu vielen Privilegien zugunsten des agrar-orientierten Adels & des industriellen Groß-Bürgertums, was dazu führte, daß das Großbürgertum sich dem Adel anglich & wie heute beim CSD der Kaiser 4x am Tag von einer schwulen Uniform in die nächste schlupfte. Da die notwendigen Reformen bis 1918 versäumt wurden, saß das Deutsche Volk eben nicht in einem Boot & verlor auch deswegen wohl den I. Krieg. Daß man nach der Deklassifizierung des Adels dann völkischerseits überspannt reagierte, war eine natürliche Folgereaktion, die absehbar war, wenn man die Entwicklungen in anderen Industrienationen als Vergleich heranzieht.

RMH

7. November 2023 09:45

@FraAimerich,
die tieferen Schichten von Gedankenwelten, da haben Sie recht, sind eben in der Tat schwieriger zu erkennen, als eine platte, wörtliche Wiedergabe von Texten. So betreibt bspw. ein M. Stürzenberger, den ich für seine Bereitschaft, auch persönlich einzustecken, schätze, ein ähnliches Geschäft wie all die Bibel- und Talmud-Zitate-Werfer der klassischen, antisemitischen Phase (hier ist der "Antisemitismusforscher" dann durchaus in einem Terrain unterweges, wo man ihn nicht verspotten kann). Man lese nur einmal das "Handbuch der Judenfrage" (Fritsch), "Jüdischer Imperialismus" (Schwartz-Bostunitsch), um ein paar der bekannteren Werke zu nennen, und es ist jedesmal das Gleiche. Man wird mit "aufklärerischen" Zitaten aus Bibel und Talmud zugetextet und so machen es viele am Koran wörtlich orientierte "Islam-Aufklärer" heute auch (wenn auch mit anderen Zielen). Da geht am Ende dann viel verloren, weil das Meiste gerade nicht cum grano salis zu verstehen ist. Genau wie viele Aussagen mancher Rabbis (das um das Eck denken, dass Verbergen durch vermeintlich Einfaches, der Hinweis auf etwas, durch das Sagen des Gegenteils, der Versuch, Geistiges in Worte zu fassen und dann wieder vor allem aus Worten und Buchstaben geistige Offenbarungen zu erkennen, das bewusste Verschlüsseln und Codieren, um nur einige Phänomene zu nennen).

Monika

7. November 2023 09:49

Das Zitat von Mosebach kann man durchaus kritisch sehen. Vielleicht hatte er nur die falschen Deutschen vor seinem geistigen Auge. Mir steht als "Ketzer" Meister Eckhart auch näher als Martin Luther, als Reformator ist mir Erasmus von Rotterdam lieber als jener. Bekanntlich waren sich Luther und Erasmus nicht grün. In der Biographie von Stefan Zweig : Triumph und Tragik des Erasmus von Rotterdam stolperte ich über ein Zitat, in dem Zweig Luther beschreibt, das mich aufschrecken ließ: "Immer aber, wenn sich das Nationale mit dem Sozialen in der Glut religiöser Ekstase bindet, entstehen jene gewaltigen Erdstöße, die das Weltall erschüttern, und ist, wie im Falle Luthers, nur ein Mann zur Stelle, in dem zahllose einezelne ihren unbewußten Willen verwirklicht meinen, so wachsem diesem Manne magische Kräfte zu." Dann doch lieber Meister Eckhart :)

Valjean72

7. November 2023 09:58

@Adler und Drache:
"ja, und? Wenn wir jeden Hirnfurz aus allen Teilen der Welt zusammentragen würden"
---
Sie erfassen den Sachverhalt nicht, weil Sie ihn offenbar gar nicht erfassen wollen.
 
Es ist keine Frage von «Hirnfürzen aus allen Teilen der Welt», sondern ob massgebliche politische Entscheidungsträger in Bezug auf den Nahostkonflikt – im konkreten Fall Netanjahu – Berater aus einem religiös-mythischen (endzeitlich ausgerichteten) Umfeld haben und ggf. danach ihre politischen Handlungen ausrichten.
 
Und wenn Netanjahu in seiner Ansprache an die Nation gezielt eine Verbindung zur Torah und zu Amalek herstellt, dann sollte das Anlass genug sein, diesem Sachverhalt etwas näher auf den Grund zu gehen.
 
---
Hier noch so ein Hirnfurz über Amalek & Edom: hier 

Gracchus

7. November 2023 11:07

Also, @kikl, dass Reichelt jetzt so tut, als hätte er seinerzeit nicht mit Bild die "refugees welcome"-Aktion orchestriert und kritische Stimmen unterdrückt und die Schuld allein auf Merkel schiebt, ist Heuchelei pur. Ausserdem stellt Reichl die Frage nicht, weshalb nichts getan wird und dies auch von den Parteien nicht zu erwarten ist.
Ein Problem hier-, aber natürlich nicht nur hierzulande: Immer lässt man sich von durch Kampagnen entfachte emotionalisieren und durch diese emotionale Stimmungen treiben. Hat man sein Mütchen gekühlt, hält man das Problem für gelöst. Einmal sollen alle kommen, jetzt sollen die meisten wieder gehen. Ob Gott oder die Götter derartige Haltlosigkeit ungestraft lassen? Sollte man nicht wieder Stand gewinnen? 

Gracchus

7. November 2023 12:33

Die Mischung aus Nationalismus und Messianismus ist in der Tat bedenklich. Offenbar sind solche Strömungen stärker geworden. Es kursiert ein ARD-Weltspiegel-Video, in dem der Abt der Dormitio-Abtei durch Jerusalem schlendert und zweimal bespuckt wird, und er sagt, dass sei an der Tagesordnung, sowie es an der Tagesordnung sei, dass christliche Gebäude aufgekauft würden. Es ist aber - und mehr wollte ich nicht sagen - nur eine jüdische Strömung.  

Gracchus

7. November 2023 12:49

@Monika: Stimmt. Fairerweise ist zu sagen, dass Rom und Frankreich, die älteste Tochter der Kirche, natürlich auch erheblichen Anteil am Niedergang haben. Und aus Deutschland kommt durchaus Gutes, wie der erwähnte von Rom verketzerte Meister Eckhart, der auch Jon Fosse zur katholischen Konversion angeregt hat. Bei Meister Eckhart findet sich die aufklärerische und Feuerbach'sche Religionskritik vorweggenommen (wie überhaupt in der negativen Theologie), ohne dass er indes alles Religiöse oder Übernatürliche in den Orkus wirft. Auch die wahre Religion, so verstehe ich Eckhart, kann zur Idolatrie verkommen. Die meisten Monotheisten zimmern sich einen Gott, zwar nicht aus Holz, so aus ihren Gedanken. Natürlich können solche Projektionen dazu dienen, dass man Gott näher kommt, es kann anthropologisch nicht anders sein, nur darf man sich nicht darauf versteifen. Mir scheint, mit dem geistigen Niveau sinkt eben auch das religiöse, wenn die theologische Reflexion völlig aussetzt und man nicht zwischen Gott und den eigenen Projektionen, nicht zwischen Schrift und ihrer Auslegung unterscheidet. 

Volksdeutscher

7. November 2023 13:04

@Monika - "Dann doch lieber Meister Eckhart."
 
Sie lassen außer Acht, zumindest jedoch scheinen Sie nicht zu verstehen, daß die Nation eine Sozietät ist. Folgerichtig ist deshalb jede soziale Handlung innerhalb eines Staates eine nationale und jede nationale Handlung eine nationale. Man kann nicht Soziales und Nationales trennen ohne negative Konsequenzen in Kauf zu nehmen. Getrennt sind sie nur in sog. "Demokratien", wo Parteien angeblich für das eine oder das andere Prinzip stehen. Dieser Unsinn wird auch noch besungen, stellt jedoch die Zerstückelung der nationalen Einheit dar: Da bekämpfen sich Angehörige ein und derselben Nation als wären sie Angehörige fremder Völker fremder Staaten. An einer solchen "Demokratie" bin ich nicht interessiert. Alle territoriale Einheit nutzt nichts und bleibt eine Äußerlichkeit, solange Nationales und Soziales getrennte Wege gehen, weil dadurch die Nation getrennt wird.

Gustav

7. November 2023 13:50

@ RMH
"(das um das Eck denken, dass Verbergen durch vermeintlich Einfaches, der Hinweis auf etwas, durch das Sagen des Gegenteils, der Versuch, Geistiges in Worte zu fassen und dann wieder vor allem aus Worten und Buchstaben geistige Offenbarungen zu erkennen, das bewusste Verschlüsseln und Codieren, um nur einige Phänomene zu nennen)."
Das halten Sie aber nicht für geistig gesund, oder?
Orwell nannte das "Zwiedenken": Wert auf vollkommene Wahrhaftigkeit zu legen und zugleich sorgsam konstruierte Lügen zu erzählen», «gegenteilige Ansichten zu hegen und beide zu glauben», ja sogar «Logik gegen Logik zu verwenden».
Es handelt sich um eine Einstellung und ein Bündel geistiger Fähigkeiten, die den Juden die Anwendung dessen ermöglichen, was Prof. Sir Arthur Keith den «doppelten moralischen Kodex» genannt hat. Darunter verstand er einen moralischen Kodex, mittels dessen die Juden «uns» und «unsere Interessen» klar von «ihnen» und «ihren» Interessen unterschied.
Was wir bei der Anwendung des «Zwiedenkens» sowohl in der Politik als auch in der Geschäftswelt erleben, ist der Ersatz der physischen Aggression durch moralische Aggression, und im öffentlichen Leben tritt der moralische Terrorismus an die Stelle der physischen Einschüchterung. ff.

Gustav

7. November 2023 13:52

@ RMH ff.
Die erste und einfachste Anwendungsstufe der Kunst - um mit Orwell zu sprechen - kann sogar kleinen Kindern beigebracht werden und wird im «Neusprech» als «Verbrechstop» bezeichnet. Darunter versteht man die Fähigkeit, gewissermassen instinktiv an der Schwelle irgendeines gefährlichen Gedankens innezuhalten. «Verbrechstop» umfasst die Fähigkeit, Analogien nicht zu begreifen, logische Irrtümer nicht zu erkennen und selbst die simpelsten Argumente nicht zu erfassen, wenn sie der herrschenden Orthodoxie widersprechen. Orwell sprach von «schützender Dummheit.

kikl

7. November 2023 16:10

@Gracchus
Dass Reichelt eine 180°-Wende hingelegt hat, will ich nicht bestreiten. Aber das zeugt doch davon, dass der Wind langsam aus unserer Richtung weht.
Übrigens ist auch die Bildzeitung nicht wiederzuerkennen. Unter dem Titel "Hoffen wir es, dass es noch nicht zu spät ist" wird die Umvolkung thematisiert. 

RMH

7. November 2023 19:56

@Gustav,
aus Ihren Beiträgen - auch unabhängig davon, was Sie hier in dieser Debatte schreiben, sondern generell, was Sie auch sonst noch schreiben - kann man mit keinem einzigen Wort entnehmen, dass Sie irgendwann, irgendwo, von irgendwem initiiert worden wären (bei anderen Teilnehmern der Debatte hingegen lässt sich das schon erkennen), nur so lässt es sich erklären, dass Sie in dem Gebräu aus Angelesenem und Zitaten, die Sie nie sauber kenntlich machen, aus dem Geraune von Autoren, die angeblich dies oder das sagten, auch nur ansatzweise die bei jeder okkulten oder anderen esoterisch arkanen Disziplin eingebauten Deppenfallen erkannt hätten. Diese sind aber in vielen Fällen bewusst eingebaut, damit eben nicht jeder weiß, was wirklich gemeint ist. Und so fallen noch heute reihenweise Leute auf Stellen im Talmud herein, die für die Gojim geschrieben wurden (schreibe ich als gleichfalls Goj). Also sparen Sie sich den Hinweis auf Orwell. Auf nen roten Schalter mit Alarm drücken, nur weil da Alarm steht, und dann stolz allen mitteilen, dass man der checkender Knopfdrücker ist, ist weder Ausdruck von Mut noch von Cleverness. Aber wer weiß, evtl. falle ich ja in Ihre Deppenfallen. Dann Respekt im Voraus.

RMH

7. November 2023 21:38

@Gustav,
habe meinen Beitrag #7. November 2023 19:56 geschrieben, als nur ihr zweiter Teil @RMH freigeschalten war ohne dass ich den ersten Beitrag von Ihnen # 7. November 2023 13:50 lesen konnte, da dieser noch nicht frei geschaltet war. Ich nehme meine persönlichen Spitzen gegen Sie daher zurück und bitte um Entschuldigung. Der Beitrag an sich enthält aber etwas Generelles, weshalb er gerne freigeschaltet bleiben kann.

FraAimerich

7. November 2023 22:56

@RMH
In die "Deppenfalle" der Geldtheorie der Grenznutzengläubigen ist @Gustav immerhin nicht getappt, sondern hat bislang unwiderlegte Einwände ganz locker aus dem Ärmel geschüttelt... Hat er damit eine Lanze für den gesunden Hausverstand der "Uninitiierten" gebrochen - oder sich als wahrer Bhagwan zu erkennen gegeben? 

Adler und Drache

8. November 2023 09:34

@Monika:
Meister Eckhart/Luther: beide Mystiker, beide Augustinus-Schüler, beide predigten und schrieben auch auf Deutsch, ans Volk gewandt ... Möglicherweise gibt es doch mehr Übereinstimmungen, als Sie ahnen? 
Lesen Sie mal Volker Leppin, "Die fremde Reformation" - ich verspreche Ihnen geistigen Gewinn!

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