Ausgelöst wurden sie von einem Messermord an drei kleinen weißen Mädchen im Alter von sechs bis neun Jahren durch einen schwarzen, siebzehnjährigen Täter, dessen Eltern aus Ruanda stammen, einem Land, das 1994 Schauplatz eines der blutigsten Genozide der Weltgeschichte war.
Geboren ist er in Cardiff, Wales und aufgewachsen Southport, England, weshalb er selbstverständlich als waschechter Engländer und/oder Waliser wie jeder andere weißhäutige Eingeborene anzusehen ist.
Die Protestler und Randalierer sind fast alle weiß und entstammen fast alle der Arbeiterklasse. So etwas hat es im modernen Großbritannien noch nie gegeben. Randale dieser Größenordnung waren in der Regel dominiert von “People of Color” und hatten den Charakter von Rassenunruhen (wobei: haben wir es hier mit etwas anderem zu tun?).
Es ist dabei nicht von besonders großer Bedeutung, daß sich der Zorn der Weißen aufgrund von Falschinformationen zunächst gegen Muslime richtete, während der Täter in Wahrheit ein Christ ist (wie 95% der Bevölkerung von Ruanda). Der erste Protest fand vor der Moschee von Southport statt und eskalierte rasch zu einem gewaltsamen Zusammenstoß mit der Polizei.
Allen “Counterjihad”-Blendern zum Trotz ist “der Islam” aber nur ein Faktor in einem Konflikt, der hauptsächlich ethnokultureller und rassischer Natur ist (ein handelsübliches koscheres Framing gibt es etwa hier). Anti-islamisches Ressentiment hat in der Regel nichts oder nur sehr wenig mit Ressentiment gegen eine Religion zu tun, sondern ist essentiell ethnisches Ressentiment, das handfeste Gründe in handfesten, realen Konflikten hat.
Was sich seit einer Woche in England Luft macht, ist natürlich nicht vom heiteren Regenbogenhimmel gefallen. Explosionsartig entlädt sich eine lange, lange aufgestaute Spannung.
Seit Jahrzehnten werden in Großbritannien Menschen, die sich kritisch zur Masseneinwanderungspolitik äußern, geächtet, mundtot gemacht und gar juristisch mit drakonischen Strafen verfolgt.
Gleichzeitig ist das Land Schauplatz von besonders drastischen “Kollateralschäden” des Multikulturalismus, deren finsterer Tiefpunkt wohl der systematische, organisierte sexuelle Mißbrauch von mindestens 1,400 vorwiegend weißen minderjährigen Mädchen aus der Arbeiterklasse durch pakistanische Banden war. Hier hat eine “von oben” importierte und per “Antirassismus” geschützte ethnische Gruppe jahrelang Jagd auf die schwächsten und verwundbarsten Teile der unteren Schichten der autochthonen Bevölkerung gemacht.
Nichts davon hat in irgendeiner Weise zu einem Umdenken oder einer Umkehr der multikulturalistischen Politik geführt, sondern nur zu weiteren orwellianischen Verschärfungen der Repressionen gegen ihre Kritiker.
Das britische Establishment, das wie auch in Deutschland und Frankreich das multikulturelle Projekt um jeden, wirklich jeden Preis aufrechtzuerhalten sucht, hat die antimuslimische Aggression der Protestler und Randalierer sofort benutzt, um sich hinter die Muslime des Landes zu stellen, die als die eigentlichen Opfer des Dramas hingestellt wurden. Sie sind es, die nach Ansicht der herrschenden Klasse nun verstärkten Schutz brauchen, nicht etwa autochthone weiße Kinder wie die Ermordeten.
Premierminister Keith Starmer zeigte nicht das geringste Verständnis für den “rechtsextremen Haß” der Protestler:
Starmer zeigte sich auf einer Pressekonferenz am Donnerstagnachmittag wütend, als er die “winzige hirnlose Minderheit in der Gesellschaft … eine Bande von Schlägern” verurteilte, “die Züge und Busse bestiegen, um in eine Gemeinde zu fahren, die nicht ihre eigene ist, eine Gemeinde, die eine schreckliche Tragödie zu beklagen hat, und die dann mit Ziegelsteinen auf Polizeibeamte warfen – Polizeibeamte, die nur 24 Stunden zuvor mit einem Angriff auf Kinder in ihrer Gemeinde fertig werden mußten”.
Derselbe Keith Starner hat 2020 vor dem zum Heiligen erhobenen, drogensüchtigen Verbrecher George Floyd öffentlichkeitswirksam das Knie gebeugt. Unter anderem via Facebook äußerte er tiefes Verständnis für die “Black Lives Matter”-Proteste (die nach üblichem Verlaufsmuster rasch zu Plünderungen und Brandschatzungen ausarteten):
Ich bin schockiert und empört über den Tod von George Floyd in Polizeigewahrsam und habe mit Entsetzen beobachtet, wie Demonstranten, die friedlich ihr Recht auf Protest wahrgenommen haben, von der Polizei mit Gewalt angegriffen wurden.
Der Tod von George Floyd hat wieder einmal den Rassismus und den Haß ins Licht gerückt, dem viele Menschen auf der ganzen Welt ausgesetzt sind, auch in unserem eigenen Land – vor allem aber den Rassismus, dem Schwarze auf der ganzen Welt ausgesetzt sind. (…)
Jetzt ist es mehr denn je unsere Pflicht, uns der systemischen Rassendiskriminierung in unseren eigenen Gemeinschaften zu stellen, sie zu verstehen und anzusprechen, und insbesondere die Realität und die Auswirkungen des antischwarzen Rassismus anzusprechen, der von der Black-Lives-Matter-Bewegung auf der ganzen Welt angesprochen wird.
Die drei weißen kleinen Mädchen, getötet durch einen schwarzen Einwanderer, sind vor dem Hintergrund einer solchen Haltung ein feuchter Schmutz im Vergleich mit dem göttlichen George Floyd, der vor den Augen der Weltpresse in einem goldenen Sarg bestattet wurde. Ihre Ermordung zeigt kein “systemisches” Problem auf, und diesmal hat der Mob, der von nichts weiter als einem völlig unerklärlichen Haß angetrieben wird, keinerlei Berechtigung, öffentlich seine Wut zu zeigen.
(Wem ein noch widerlicheres Beispiel für die “Hierarchie der Opfer” einfällt, kann es mir gerne über die Redaktion der Sezession zukommen lassen.)
Inzwischen haben sich etliche muslimische Banden organisiert, die gegen die Protestler kämpfen oder einfach nur generell Jagd auf Weiße machen. Ein “ethnischer Bürgerkrieg” scheint zum Greifen nah zu sein.
Mobil gegen die Protestler machen auch zahlreiche linksextreme Gruppen, die durch Provokationen und Falschmeldungen (etwa, daß muslimische Frauen Säureattentaten von weißen Rassisten zum Opfer gefallen wären) Öl ins Feuer gegossen haben und nun eine Chance wittern, sich öffentlichkeitswirksam als das moralisch überlegene “andere England” in Szene zu setzen, das sich dem häßlichen rechtsradikalen Mob heroisch entgegenstellt (ein Narrativ, das vom Spiegel natürlich ohne jeglichen Funken Kritik aufgegriffen wurde).
Sieht man von den Krawallen zu Ehren George Floyds im Jahr 2020 ab, die auch auf den britischen Inseln en vogue waren, krachte es in England das letzte Mal so richtig fest vor punktgenau dreizehn Jahren, im August 2011 (vielleicht spielt ja auch die Sommerhitze eine Rolle). Ich kommentierte die Geschehnisse hier und hier.
Weil ein 29jähriger schwarzer Drogendealer von der Polizei erschossen wurde, sahen sich männliche “Jugendliche” in London, Liverpool, Manchester, Coventry, Leicester, Birmingham, Bristol und anderen Orten veranlaßt, eine mehrere Tage andauernde Orgie an Brandschatzung, Plünderei, Raub und Vandalismus zu entfesseln, in deren Verlauf unzählige Geschäfte verwüstet, Fahrzeuge abgefackelt, 205 Menschen verwundet und fünf Menschen (unterschiedlicher ethnischer Herkunft) getötet wurden.
Zunächst handelte es sich dabei um einen Protest von Schwarzen gegen vermeintlich “rassistisches” Vorgehen der Polizei, nachdem diese einen farbigen Kriminellen getötet hatte. Dieses Muster liegt auch so gut wie jedem “Aufstand” in Frankreich zugrunde, sowie allem, was seit dem Fall Trayvon Martin im Jahr 2012 unter der Flagge “Black Lives Matter” gesegelt ist. Auschlaggebend ist fast immer der Tod eines jungen, männlichen Kriminellen im Konflikt mit der Polizei. Mir ist jedenfalls kein Aufstand aus jüngerer Zeit bekannt, der ausgelöst worden wäre, weil ein Weißer einfach so kleine braune Kinder niedergestochen hätte.
Das Gegenteil ist schon öfter passiert: Im Juni 2023 verletzte ein syrischer Asylbewerber im französischen Annecy vier Kleinkinder zwischen 22 Monaten und drei Jahren lebensgefährlich mit einem Messer, im November 2023 verletzte ein Algerier in Dublin eine Frau und drei Kinder zwischen fünf und sechs Jahren lebensgefährlich mit einem Messer, was ebenfalls gewaltsame Anti-Einwanderungs-Proteste auslöste (kein Mensch kann sich mehr daran erinnern).
Aber zurück zu Tottenham-London 2011: Nach der Initialzündung, die sich unzweifelhaft dem multikulturalistischen Pulverfaß verdankte, wurden die Randale “diverser”. Glaubt man den Angaben auf der englischen Wikipedia-Seite, so variierte die rassische Zusammensetzung der Randalierer stark je nach Schauplatz. Laut einem Bericht des britischen Justizministeriums aus dem Jahr 2012 “identifzierten” sich 41% der Randalierer, die sich vor Gericht verantworten mußten, als weiß, 39% als schwarz, 12% als gemischtrassig, 6% als “asiatisch” (im britischen Sprachgebrauch in der Regel Inder und Pakistani) und 2% als ferner-liefen-Nebbich.
Medien und Intellektuellen zerbrachen sich den Kopf über die Ursachen dieses Gewaltausbruchs, die rasch im “Sozialen” und “Ökonomischen” verortet wurden. Der deutsche Wikipedia-Eintrag bietet hierzu gar “sozialwissenschaftliche” und “geisteswissenschaftliche Erklärungen”. Slavoj Žižek vertrat demnach
… die These, dass die Unruhen Ausdruck des Scheiterns einer Konsumideologie seien, die zwar den Konsum zum Ziel der Gesellschaft erhebe, gleichzeitig aber Teilen der Gesellschaft die Möglichkeit zum Konsum vorenthalte. Das Problem der Gewalt sei demnach nicht die Gewalt selbst, sondern die Tatsache, dass sie das herrschende System affiziere, indem sie dazu genutzt werde, dessen Prämissen zu erfüllen. In diesem Zusammenhang kritisierte er die Gewalt als „Neid maskiert als triumphaler Karneval“.
Dergleichen liest sich wie seine eigene Parodie, ist aber wohl nicht ganz verkehrt. Jeder möchte am allgemeinen Wohlstand mitnaschen, aber es wird immer “deplorables” und sonstige geben, die, aus welchen Gründen auch immer, den Aufstieg und die Teilhaben nicht schaffen. So waren auch die Weißen, die 2011 mitplünderten und randalierten, vorwiegend junge Arbeitslose.
Was hat man nun den aktuellen, “fremdenfeindlichen” Protestlern verweigert? Was wollen sie “konsumieren”, um es im marxistischen Jargon von Žižek zu sagen? Hier ist die gegenüber Jim Goad geäußerte Meinung des rechten Aktivisten Mark Collett, der seinerseits der englischen Arbeiterklasse entstammt:
Anständige, hart arbeitende weiße Menschen werden von Migranten abgeschlachtet, Migranten, denen man alles auf dem Silbertablett serviert, auf Kosten von anständigen, hart arbeitenden Menschen, und nun rasten weiße Menschen aus. Ich heiße gewalttätige Unruhen nicht gut, aber ich werde weiße Menschen nicht verurteilen, die für eine gerechte Sache auf die Straße gehen. Tatsache ist, daß diese weißen Menschen nur deshalb zu solchen Aktionen greifen, weil sie vom Staat im Stich gelassen wurden, weil sie zu Opfern gemacht wurden, weil sie im Wesentlichen mundtot gemacht wurden.… Es ist im Grunde so, als ob man drei Kinder hätte und man gibt ständig nur einem Kind Geschenke, hört nur ihm zu, verschafft ihm jeden erdenklichen Vorteil, während man die anderen beiden Kinder völlig ignoriert. Irgendwann werden diese beiden Kinder den Satansbraten spielen, um Aufmerksamkeit zu bekommen und zu sagen: “Wir wollen auch etwas davon!”
Goad kommentiert:
Diese Art von Ressentiment kann ich absolut nachvollziehen – vor allem, wenn man bedenkt, daß das Kind, das bevorzugt behandelt wird, adoptiert ist.
Ist es nun also endlich so weit, beginnen die geduldigen, von Natur aus kaltblütigen Engländer, die sich viel, allzuviel gefallen ließen, endlich zu hassen und sich zu wehren, wie in dem berühmten Gedicht von Rudyard Kipling?
It was not part of their blood,
It came to them very late
With long arrears to make good,
When the English began to hate.
Das ist eher unwahrscheinlich, denn “die Engländer” sind immer noch vor allem durch eine Sache gespalten: das traditionelle Klassensystem, das immer noch subkutan auf erhebliche Weise wirksam ist.
Der “weiße Aufstand” in England ist nämlich (wie Anno 2012) nicht bloß ethnischer Natur, sondern hat in der Tat auch starke soziale Aspekte. Mehr noch als in irgendeinem anderen Land des Westens ist der britische Multikulturalismus ein “Klassenkampf von oben”.
Die oberen und mittleren Schichten haben sich mit aggressiven Einwanderern gegen die weißen Unterschichten mehr oder weniger verbündet. Letztere sind hartnäckig “rassistisch” und erkennen Inder, Pakistanis, Jamaikaner, Afrikaner und so weiter nicht als die ihrigen an, während erstere die Solidarität mit dunkelhäutigen Menschen aller Art für eine Art Klassendistinktion, für ein Zeichen höherer Bildung, höheren Status und höherer Moral halten. Auch die Antifa mitsamt Gruppen wie “Hope not Hate” hat überwiegend eine Mittelschichtbasis.
Wenn man also in Bezug auf England von einem “Bürgerkrieg” spricht, dann muß man beachten, daß die Fronten auch zwischen armen und reichen oder reicheren Weißen verlaufen. Auf lange Sicht sind freilich Mittel- wie Unterschicht dazu verurteilt, von den Folgen des Bevölkerungsaustausches hinweggefegt zu werden. Während die Eliten ihr eigenes Spiel spielen und davon überzeugt sind, daß sie stets das Oberwasser behalten werden, sind die Mittelschichten von suizidalen Ideen infiziert, die eng mit ihrem Selbstwert als soziale Klasse verbunden sind.
Darum zeigen sie sich über Stephen Lawrence oder George Floyd oder andere antirassistische Schlager schockiert und empört, während sie das Schicksal von Kindern aus der weißen Unterschicht wie in Rotherham oder Southport kalt läßt. Die laufenden Proteste und Ausschreitungen bieten ihnen einen willkommenen Anlaß, sich über die randalierenden, primitiven “deplorables” zu erheben. Die ermordeten Kinder werden darüberhinweg vergessen.
Der gewaltsame Aufstand der weißen Proletarier und Unterschichten, die chaotisch und planlos agieren, wird vermutlich bald versanden, und auch diesmal keine Wende oder Revolution herbeiführen. Trotzdem bin ich mir sicher, daß die Messermorde von Southport viele Briten aufwecken und radikalisieren werden.
In jedem Fall hat sich, wie schon 2011, die Brüchigkeit der Masseneinwanderungsgesellschaft erneut auf eine äußerst verstörende Weise offenbart. Erinnert sich noch jemand an Emma West? »My Britain is fuck-all now!«
vasco gadamer
„Ein Christ ist“: hier brach ich bereits ab. Christ ist jemand, der bekennt, daß Christus Jesus Herr und Erlöser ist, der versucht, nach der Bibel zu leben und sein Leben darnach ausrichtet. Da ich mit dreißig eine Bekehrungserfahrung hatte, werde ich nun von Gott, wie Hiob ja auch, zum Leben gezwungen. Einfach Kierkegaard, Pascal oder Reinhold Schneider lesen, dies Leben ja auch nicht ertrugen aber durchhalten mußten. Und das waren ja Genies, während ich ein buckliger Versager bin, der nun Jahrzehnte in einer degenerierten „Gesellschaft“ leben muß, die untergeht. Ist Strafe Gottes, was sonst.