Chauvin ist der 45jährige Polizist aus der Minneapolis, dem im massenmedial inszenierten Passionsspiel um den schwarzen Kriminellen George Floyd die Rolle des Satans zufiel. Ich habe diesen Fall und seine Hintergründe letztes Jahr ausführlich besprochen (siehe hier, hier, hier, hier.)
Chauvin wurde nun in allen drei Anklagepunkten schuldig gesprochen: unbeabsichtigter Mord zweiten Grades (second degree unintentional murder), Mord dritten Grades und Totschlag zweiten Grades. Das Strafmaß wird im Juni verkündet werden.
Wie es zustandekommt, daß ein Mensch, der für einen Todesfall verantwortlich ist, für drei unterschiedliche Tötungsdelikte schuldig gesprochen wird, weiß ich als juristisch Ungebildeter nicht, aber die Geschworenen waren der Ansicht, die Schuld Chauvins sei “beyond a reasonable doubt” (“zweifelsfrei”) erwiesen. Für das Urteil “Mord dritten Grades” mußte folgendes bewiesen werden:
The Defendant caused the death of George Floyd by an intentional act that was eminently dangerous to other persons… The act is highly likely to cause death.
Der Angeklagte verursachte den Tod von George Floyd durch eine vorsätzliche Handlung, die für andere Personen äußerst gefährlich war… Die Handlung verursacht mit hoher Wahrscheinlichkeit den Tod.
Geschah die Tötung Floyds, wenn es denn eine war, nun mit oder ohne Absicht? “Mord dritten Grades” stellt auch eine besondere Ruchlosigkeit oder Niedertracht des Angeklagten in Rechung. Er wird im US-Bundesstaat Minnesota definiert als
depraved-heart murder, “without intent to effect the death of any person, caus[ing] the death of another by perpetrating an act eminently dangerous to others and evincing a depraved mind, without regard for human life”.
Also ein “Mord mit verdorbenem Herzen”, ein Akt, der “ohne die Absicht, den Tod einer Person herbeizuführen”, den Tod einer anderen Person herbeiführt, “durch eine Handlung, die für andere Menschen äußerst gefährlich ist und einen verdorbenen Geist erkennen läßt, rücksichtslos gegenüber dem menschlichen Leben”. Und so appellierte der schwarze Staatsanwalt Jerry Blackwell in seiner Schlußrede an die Geschworenen:
Nachdem Sie die Beweise gesehen und gehört haben, kennen Sie die Wahrheit. Und die Wahrheit ist, daß George Floyd tot ist, weil Mr. Chauvins Herz zu klein war.
Chauvin, eine Art “Schrödingers Mörder”, wurde also auch dafür verurteilt, ein besonders menschenverachtender, herzloser und rücksichtsloser Mensch zu sein.
Zu dem Narrativ, das letztes Jahr serviert wurde, zählt als zentrales Element die Behauptung, Chauvin habe aus rassistischen Motiven heraus gehandelt, was sich weder beweisen noch widerlegen läßt. Wahrscheinlich ist das jedoch nicht: Chauvin hatte eine asiatische Ehefrau, seine beteiligten Kollegen waren asiatischer oder gemischtrassischer Herkunft, und wie bei sämtlichen “Black Lives Matter”-Stories wird ausgeblendet, daß Schwarze, die 13% der Bevölkerung stellen, für über 50% der Verbrechen in den USA verantwortlich sind und deshalb überdurchschnittlich oft mit der Polizei in Konflikt geraten.
Ebenso unwahrscheinlich ist die Vorstellung, ein Polizist würde vor laufender Kamera vorsätzlich einen Menschen ersticken, insbesondere wenn eine rassische Konstellation vorliegt. Für den nüchternen Betrachter, der sich vom Mediennarrativ nicht blenden ließ, war die Sache recht einfach: Floyd, ein vorbestrafter Krimineller, wurde verhaftet, weil er in einem Laden mit Falschgeld bezahlt hatte, und er mußte fixiert werden, weil er sich der Verhaftung widersetzte. Die Fixierung mit dem Knie im Nacken fand gemäß einer üblichen Methode statt, die auf Polizeiakademien gelehrt wird. Da Floyd angab, keine Luft zu bekommen, und sein Benehmen auf Drogeneinfluß hinwies, hatte die Polizei einen Krankenwagen gerufen.
Die einen Tag nach seinem Tod erstellte Autopsie kam zu dem Ergebnis, daß Floyd 1. an Herzversagen gestorben war, und 2. einen Drogencocktail im Blut hatte: Fentanyl in lebensgefährlicher Dosis, dazu Methamphetamin und Cannabinoide. Er hatte außerdem eine Herzerkrankung, Bluthockdruck und Sichelzellenanämie, eine unter Afroamerikanern verbreitete Erbkrankheit.
Johannes Eisleben kommentierte dies im September 2020:
Fentanyl ist ein hochpotentes synthetisches Opiat, das wie Heroin in hoher Dosierung zum Tod durch Atemstillstand führt. Floyd war bei seiner Festnahme offenbar hochgradig mit diesem Opiat intoxikiert und kam durch die stetige Anflutung des vor der Festnahme eingenommenen Fentanyls in sein Blut zuerst in einen Zustand der Agitation, dann der beginnenden Atemdepression. Normalerweise tritt bei der Opiatvergiftung die Bewusstlosigkeit vor der Atemdepression ein, doch war der Mann zusätzlich auch mit Metamphetamin vergiftet und schon lange opiatabhängig. Der wachmachende, aufputschende Effekt des Amphetamins zusammen mit der Toleranz gegen die Bewusstseinsstörung bei lang anhaltender Opiatsucht könnte erklären, warum er trotz Fentanylüberdosis noch bei Bewusstsein war und selbst artikulieren konnte, dass er unter Atemnot litt. „I can’t breathe.“ sagte Floyd nämlich schon bevor der Polizist ihn in den Haltegriff nahm. Vergleichbare Effekte habe ich bei Drogensüchtigen, die sich “Snowballs”, eine Mischung aus Heroin und Cocain mit sehr ähnlicher Wirkung wie die Mischung aus Metamphetamin und Fentanyl, injiziert hatten, als Medizinstudent in den 1990er Jahren schon in der Drogemambulanz gesehen.
Die Familie Floyds gab daraufhin eine “private” Autopsie in Auftrag, die zu dem Schluß kam, daß der sanfte Riese doch “durch Asphyxie aufgrund von Nacken- und Rückenkompression, die zu einer mangelnden Durchblutung des Gehirns führte” starb. Durchgeführt wurde sie von dem 85jährigen forensischen Pathologen Michael Baden, einem Veteranen, der bereits in die Fälle John F. Kennedy, Martin Luther King und O. J. Simpson involviert war. Im Gegensatz zur offiziellen Autopsie ist diese Untersuchung im Netz nicht zu finden.
Wer am Ergebnis der ersten Autopsie festhält, stört das nun auch gerichtlich fixierte Wahrheitssystem, und muß sich hüten, nicht selbst auf der Anklagebank zu landen, wie der Gerichtsmedizinier David Fowler, der im Laufe des Prozesses aussagte, Floyd wäre an Herzrhytmusstörungen gestorben. Auch gegen Fowler hat sich nun ein Lynchmob zusammengerottet, und er muß nun darum fürchten, daß sein guter Ruf vernichtet wird. Der Spiegel schildert diese Geschichte so:
Der Generalstaatsanwalt von Maryland, Brian Frosh, sowie Gouverneur Larry Hogan haben angekündigt, sämtliche Berichte über Todesfälle in Polizeigewahrsam prüfen zu lassen, die der ehemalige Gerichtsmediziner David Fowler während seiner Amtszeit zwischen 2002 und 2019 erstellt hat. Die Ankündigung erfolgte am Freitag, nachdem die Staatsanwaltschaft einen offenen Brief von über 400 US-Medizinern erhalten hatte, in dem diese die Arbeit des emeritierten Pathologen nach dessen Aussagen im Prozess um den Tod des Afroamerikaners George Floyd infrage stellten.
Fowler hatte im Mordprozess gegen den ehemaligen Polizisten Derek Chauvin in Minneapolis ausgesagt, dass er den Tod George Floyds bei dem Polizeieinsatz im Mai 2020 auf plötzliche Rhythmusstörungen wegen einer Herzerkrankung zurückführte und die Todesursache für eher ungeklärt halte. Damit widersprach er mehreren Sachverständigen, die zuvor ausgesagt hatten, Floyd sei wegen der Art, wie er durch die Polizei festgehalten wurde, an Sauerstoffmangel gestorben.
Im August 2020 wurde polizeiliches Bodycam-Material geleakt, das deutlich Floyds erratisches und unkooperatives Verhalten zeigte. Er äußert den Satz “I can’t breathe”, “Ich bekomme keine Luft”, lange bevor er auf dem Boden fixiert wird. Ich empfehle hierzu, diese Einschätzung eines Polizeibeamten zu lesen:
Basierend auf den ersten dreißig Sekunden könnte ich getrost sagen, daß er Methamphetamine oder ein anderes Stimulans intus hat. Ich habe das schon tausendmal gesehen – allerdings vor allem bei Weißen, die eher zu Meth neigen als Schwarze. Floyds verstohlene Hin- und Herbewegungen, sein schnelles Sprechen, seine Weigerung, Befehle zu befolgen, und seine Beschwerden darüber, festgehalten zu werden, sind Anzeichen für zwei Dinge: Drogenkonsum und das typische Verhalten eines Verdächtigen, der entweder fliehen oder sich widersetzen will. Zweifellos haben die Beamten bemerkt, daß Floyd groß und muskulös war. Sie müssen autoritativ und selbstsicher auftreten, um die Situation unter Kontrolle zu halten und Angriffe zu entmutigen. (…)
Als Floyd endlich seine Hände auf das Lenkrad legt, steckt der Beamte seine Waffe wieder ein. Da die Beamten wegen einer Straftat vor Ort waren und Floyd offensichtlich unter Drogen stand, beschließt der Beamte, Floyd als Sicherheitsmaßnahme Handschellen anzulegen. Das ist eine akzeptable, übliche und legale Vorgehensweise. Floyd beginnt Dinge zu sagen wie: “Bitte erschießen Sie mich nicht, Mister Officer!” und “Ich habe gerade meine Mutter verloren.” Floyds Mutter ist 2018 gestorben. Schwarze sagen so etwas die ganze Zeit, ob es nun wahr ist oder nicht: “Mein Baby ist gerade gestorben.” “Ich wurde gerade angeschossen.” Das soll den Polizisten ablenken und Mitleid erregen. Gejammer dieser Art mitsamt der Aussage “Ich habe nichts getan” ist praktisch obligatorisch für Schwarze, die von der Polizei angehalten werden. Angesichts der herrschenden nationalen Hysterie zögern die Beamten, sich mit Schwarzen auseinanderzusetzen, egal aus welchem Grund. Und Zögern kann lebensgefährlich sein. (…)
Von Anfang bis Ende agierten die Beamten professionell und ruhig. Sie wendeten keine Gewalt an, abgesehen davon, daß sie Floyd Handschellen anlegten und versuchten, ihn durch sanfte Kontrolle mit der leeren Hand (empty-hand control) ins Auto zu bekommen. Es gab keine Schlagstockeinsätze. Es war angemessen und legal, Floyd aus dem Auto zu holen und ihn in die Bauchlage zu bringen, offenbar mit der Absicht, ihn zu fesseln.
Es mag ein übles Bild abgeben, wie Officer Derek Chauvin auf Floyds oberem Rücken und Nacken kniet. Aber was hätten die Beamten tun sollen? Hätten sie ihn nicht festgehalten, wäre er aufgestanden und hätte versucht zu fliehen. Ihn auf den Rücksitz des Wagens legen? Das hatten schon vier Beamte versucht. Einen Krankenwagen rufen? Das haben sie getan.
Im Laufe des Prozesses tauchten Details über eine Verhaftung Floyds im Mai 2019 auf, die seiner Verhaftung im Mai 2020 ähnelte: Auch diesmal stand er unter Drogeneinfluß, verhielt sich erratisch und jammerte herum. Er mußte kurz darauf hospitalisiert werden, weil sein Blutdruck durch den Drogenkonsum so hoch war, daß er in Gefahr lief, einen Herzinfarkt zu erleiden. Selbst wenn die Fixierungsmethode ihm das Atmen erschwert haben sollte, so hätte er durch sie allein nicht sterben können.
Um es also kurz zu machen: Das Schlimmste, das man Chauvin vorwerfen könnte, ist fahrlässige Tötung, aber selbst diese Anklage hat eine dünne Basis. Er hat schlicht und einfach seinen Job erledigt, nach üblichem Ermessen mit üblichen Mitteln, und dabei das gewaltige Pech gehabt, der falsche Mann am falschen Ort zu sein. Wäre der Krankenwagen nur ein paar Minuten früher gekommen, wäre Floyd vielleicht gar nicht oder zumindest nicht auf der Straße gestorben.
Chauvins viel größeres Pech war allerdings, daß ihm von außen eine Rolle aufgezwungen wurde, die eine neue Eskalationsstufe in der amerikanischen Rassenhysterie eingeläutet hat. Hier wurde die Hierarchie der Opfer und der Täter wirksam: Wäre Floyd weiß gewesen (wie Tony Timpa,von dem Sie noch nie etwas gehört haben) oder Chauvin schwarz, so wäre der Fall wohl nicht einmal in die Nachrichten gelangt.
So aber wurde der Polizist zum Dämon einer gigantischen, von hunderten Konzernen gestützten Medienkampagne, die augenblicklich in einen bizarren, bis heute andauernden religiösen Kult umschlug. Er durfte nun nicht mehr im Sinne der Anklage unschuldig sein, denn sonst wäre das gesamte Narrativ zusammengebrochen. Die Wahrheit über Floyds Tod hat sich schon lange vor dem Urteil der Geschworenen zur politischen “Wahrheit” verfestigt, und wer an dieser zweifelt, wird mit den üblichen Mitteln unter Druck gesetzt.
Wo sich ideologische Agenden, politische Macht und kulturelle Pathologien vereinigen, ist kein Platz mehr für Argumente, Fakten und Vernunft. Dies war schon zu Beginn der “Black Lives Matter”-Bewegung so, die vor neun Jahren mit dreisten Lügen über den Fall Trayvon Martin begann. Seither hat man sich zunehmend daran gewöhnt, daß die Zugkraft des unablässig wiederholten Narrativs über die Fakten triumphiert.
“Black Lives Matter” und der Floyd-Kult sind Kulminationen einer Rassenneurose, die tiefe Wúrzeln in der US-amerikanischen Geschichte hat. Sie beruht auf einer kulturellen Lebenslüge, die sämtliche sozialen Miseren der Schwarzen dem “strukturellen Rassismus” der Weißen zuschreibt, um ein irrationales, egalitäres Dogma aufrechtzuerhalten.
Deshalb wird das Verhalten der Schwarzen selbst in der Diskussion über “Rassismus” nahezu völlig ausgeblendet; der Schuldige ist immer der Weiße, dessen Rassismus so tief reicht, daß er nur durch Psychotechniken, skrupulöse Gewissensprüfung und die Übertragung politischer Macht geheilt werden kann. Als “kritische Rassentheorie” wird dies zunehmend zur Staatsideologie der USA. Ihre Hohepriester wie Ibram X. Kendi, Ta-Nesihi Coates oder Robin diAngelo sind dadurch zu Millionären geworden.
Schwarze Kriminelle müssen zu Heiligen und zu Rassismusopfern erklärt werden, damit die Wahrheit über schwarze Gewalttätigkeit und Kriminalität verdeckt wird. Dazu gehört auch die Tatsache, daß über 90% aller schwarzen Mordopfer von anderen Schwarzen getötet werden. Wenn Weiße nicht die Täter sind, scheinen schwarze Leben auch den Schwarzen selbst wenig wert zu sein. In Louisiana erschoß unlängst ein schwarzer Schütze neun (!) schwarze Kinder auf einer Geburtstagsfeier; keiner der sechzig Teilnehmer war bereit, mit der Polizei zu kooperieren.
Die zum Teil bestialische Gewalt von Schwarzen gegen Weiße (auch in Südafrika) wird dagegen fast nie Thema der Medien, schon gar nicht der internationalen.
Im Namen des “Antirassismus” wurde durch aufpeitschende mediale Lügen ein massiver Rassenhaß erzeugt, wie er in den USA seit Jahrzehnten nicht mehr zu beobachten war. Er entlud sich letztes Jahr in landesweiten Unruhen und Randalen.
Wer sich davon ein Bild machen möchte, kann sich z.B. diese Befragungen von Schwarzen ansehen, die der Journalist Ami Horowitz in Minneapolis durchgeführt hat, wo der Prozeß stattfand, und die Stimmung hochexplosiv aufgeladen war.
Brennt doch die ganze Stadt nieder, was macht das schon aus? … Ehrlich gesagt, ich bin dafür, alles niederzubrennen. Es sollte nicht einmal einen Prozeß geben, er sollte einfach so verurteilt werden. … Es sieht so aus, als wollten sie unsere Rasse zerstören, die ganze afroamerikanische Rasse… ein Genozid an allen, die nicht weiß sind… Wenn wir einen Bürgerkrieg brauchen, um Gerechtigkeit zu bekommen, dann soll es so sein. Damit alles gleich ist, wir zumindest gleiche Gerechtigkeit bekommen… Die meisten in diesem Land sind weiße Suprematisten. Ich kann keine Zahlen nennen, aber die Mehrheit… Ich möchte nicht sagen, wir sollten alle Weißen umbringen, aber vielleicht müssen sie mal den Schmerz und die Pein spüren.
Als Horowitz fragt, wie viele unbewaffnete Schwarze letztes Jahr von Cops getötet wurde, schätzen die Befragten, daß es im ganzen Land “tausende” waren (es waren achtzehn).
Angesichts dieser aufgeheizten Stimmung war klar, daß es im Falle eines Freispruchs oder auch nur eines zu milden Urteiles zu Auschreitungen kommen würde, die die Exzesse des letzten Sommers noch in den Schatten stellen würden. Deshalb standen in Minneapolis während der Gerichtsverhandlung 3000 Nationalgardisten und tausende Polizisten in Bereitschaft.
Diese Stimmung wurde von manchen Politikern noch weiter geschürt. Die schwarze Kongreßabgeordnete Maxine Waters beispielsweise flog nach Minneapolis, um dort auf die Tube zu drücken:
Wir müssen nicht nur auf der Straße bleiben, sondern auch für die Gerechtigkeit kämpfen. Aber ich bin sehr hoffnungsvoll und ich hoffe, daß wir ein Urteil bekommen, das besagt: ‘Schuldig. Schuldig, schuldig’.… Ich weiß nicht, ob es sich um Mord ersten Grades handelt, aber soweit es mich betrifft, ist es Mord ersten Grades… Wir müssen konfrontativer werden. Wir müssen dafür sorgen, daß ihnen klar wird, daß wir es ernst meinen.
Der Mob, der tagelang das Gericht belagerte, hatte beschlossen, daß Chauvin schuldig sein mußte, und er drohte mit Gewalt, wenn ihm der Kopf des Übeltäter verweigert würde. Nicht nur der Lynchmob hatte das Urteil bereits gesprochen: Ebenso die Medien und die politische Klasse von Präsident Biden abwärts, der äußerte, er bete “für das richtige Urteil”, also für einen Schuldspruch.
Damit standen aber auch die Verteidigung und ihre Zeugen unter einen enormen Druck. Einem Zeugen der Verteidigung wurde ein Schweinekopf vor die Tür gelegt und die Hauswand mit Blut bespritzt. Eine deutliche Symbolsprache, die einer Morddrohung gleichkommt. Jeder einzelne der Zeugen der Verteidigung, dessen Name und Gesicht öffentlich wurde, mußte fürchten, zur Zielscheibe von medialer Diffamierung und von anonymen Gewaltandrohungen zu werden.
Auch die Zusammensetzung der Jury war zu Ungunsten Chauvins: Sechs Schwarze und sechs Weiße, fünf von diesen Frauen. Ich kommentiere das nicht weiter, aber wer mit dem Fall OJ Simpson ein wenig vertraut ist, wird sich daran erinnern, daß die hohe Eigengruppenpräferenz von Schwarzen auch vor Gericht Konsequenzen hat. Und wer mit dem Fall Rodney King vertraut ist, wird sich daran erinnern, was passiert, wenn der Meute ein Gerichtsurteil nicht paßt.
Am Ende bekamen der Mob, die Medien und das Establishment ihr Opfer. Joe Biden unterstrich noch einmal, daß Chauvin kein “Einzelfall” ist, sondern symptomatisch für den Rassismus des Systems, der natürlich, man muß es nicht noch dazusagen, einzig und allein der Rassismus der Weißen ist:
Es war ein Mord am hellichten Tag und er riß der ganzen Welt die Scheuklappen herunter, damit sie den systemischen Rassismus sieht, der ein Schandfleck auf der Seele unserer Nation ist; und das Knie im Nacken der Gerechtigkeit für schwarze Amerikaner; und die tiefe Angst, das Trauma, den Schmerz, die Erschöpfung, die schwarze und braune Amerikaner Tag für Tag erleben.
Auch in Bidens Welt existieren keine weißen Opfer fremdrassiger Gewalt und Kriminalität, obwohl sie in Wahrheit überproportional davon betroffen sind; und keine Rolle spielt die Gewalt, die “schwarze und braune Amerikaner” ihren eigenen Rassengenossen zufügen und die die Gewalt der Polizei bei weitem übertrifft. Der Mann mit dem nicht unpassenden Nachnamen Chauvin, verurteilt am Geburtstag Adolf Hitlers, stand nicht bloß als Polizist vor Gericht, der exzessive Gewalt angewendet hatte, sondern als Repräsentant des weißen Mannes und seines “institutionellen” oder “systemischen” Rassismus schlechthin.
Den Vogel schoß schließlich Nancy Pelolsi ab. Mit Sonnenbrille und einer schnörkelig verzierten Corona-Maske vor dem Antlitz verkündete die 81jährige Multimillionärin (Networth 120 Millionen Dollar) im Tonfall eines Gebets:
Thank you, George Floyd, for sacrificing your life for justice. Danke, George Floyd, daß du dein Leben für die Gerechtigkeit geopfert hast. Daß du dort warst, daß du nach deiner Mutter gerufen hast… das war so herzzerreißend (legt die Hand auf ihr Herz)… daß du nach deiner Mutter gerufen hast… “Ich kann nicht atmen” (greift nach ihrer Maske und rückt sie zurecht)… aber wegen dir und wegen tausenden, Millionen Menschen auf der ganzen Welt, die sich für die Gerechtigkeit eingesetzt haben, wird dein Name immer gleichbedeutend mit Gerechtigkeit sein.
Muß man das ernsthaft kommentieren? Pelosi hat Floyd im Grunde dafür gedankt, daß er gestorben ist. Er hat sich aber nicht “geopfert”, denn offensichtlich wollte er an diesem Tag nicht sterben, auch nicht für eine gute Sache. Wenn ein Mensch ermordet wird (und das war hier nicht der Fall), dann hat er sein Leben nicht “für die Gerechtigkeit geopfert”, wenn sein Mörder verurteilt wurde, sondern dann wurde einfach Gerechtigkeit an dem Mörder vollstreckt. Aber wir haben es hier nicht mit einer logischen Erörterung, sondern mit einer Kirchenpredigt zu tun, mit einen Appell an die Gefühle, einer Affirmation von Glaubensgewißheiten.
Das Golgotha, auf dem sich der Junkie, Knacki, Kleinkriminelle und Gelegenheitspornodarsteller Floyd, der einmal eine schwangere Frau mit einer Schußwaffe bedroht und ausgeraubt hat, für die Gerechtigkeit geopfert hat, ist nun nach ihm benannt worden (Berlin wird bald mit einem Floyd-Platz nachziehen).
Bleichgesichter, die fortan ihren vom systemischen Rassismus befleckten Fuß auf die sakrale Stätte des George-Floyd-Square in Minneapolis setzen, werden durch ein Schild ermahnt, sich geziemend zu verhalten:
Willkommen auf dem George-Floyd-Platz. Ein geheiligter Ort für Gemeinschaft, öffentliche Trauer und Protest.
Hier nahm George Floyd seinen letzten Atemzug, unter dem Knie eines Beamten der Polizei von Minneapolis, vor den Augen dreier weiterer Polizeibeamter… Betritt ihn mit Ehrfurcht, Demut und Offenheit, als geladener Gast.
Besonders für weiße Menschen gilt (“For White people in particular”):
- Tritt aus dem Mittelpunkt (“decenter yourself”), komme, um zu lernen, zu hören, zu trauern und um Bewegungen zu unterstützen, die dir dabei helfen, aus dem Mittelpunkt zu treten.
- Versuche, zur Energie dieses Ortes etwas beizutragen, statt sie zu vermindern. Gib anderen weißen Menschen weiter, was du dir erarbeitet hast, damit sie BIPOC (“Black, Indigenous and People of Color”) kein Leid zufügen.
- Wenn du weiße Menschen siehst, die problematische Dinge tun, dann sprich dich voller Mitgefühl dagegen aus, um den schwarzen Menschen und ihren Geschwistern der Farbe die Bürde abzunehmen, wenn es angemessen ist. Trachte nach Einbindung anstelle von Eskalation, um einen Moment des Lernens anstelle eines Zerwürfnisses zu errmöglichen.
Wie Pelosis Rede ist auch dies die Sprache eines religiösen Kults, der sich aus einem verdrehten Christentum ableitet. Aus seinem samtigen und gefühligen Stimmchen kann man deutlich ein gehöriges Maß an passiver Aggression heraushören. In der Rassenhierarchie dieser Religion, deren theologischer Teil die “kritische Rassentheorie” ist, hat sich der weiße Mensch dem numinosen farbigen Menschen unterzuordnen, zurückzunehmen, hinzugeben.
Ähnlich wie Johannes der Täufer über Christus (vgl. Joh. 3,30) sollen die “weißen Menschen” sagen: „Sie müssen wachsen, wir aber müssen kleiner werden.“ Und wir müssen weniger werden: Denn diesem Credo entspricht auf materieller Ebene der Bevölkerungsaustausch, der von einem wachsenden Rassenhaß auf Weiße begleitet wird. George Floyd mag der Gekreuzigte dieser Religion sein, aber der weißen Rasse wird nicht vergeben werden. Sie muß einen Zustand permanenter Buße einnehmen, der erst beendet ist, wenn sie vom Erdboden verschwunden ist.
Wird die Opferung Chauvins wenigstens eine kathartische und heilende Wirkung entfalten, wenn sie schon juristisch nicht ganz korrekt war? Etwa im Sinne Réne Girards und seiner Sündenbock-Theorie? Wer das glaubt, glaubt wohl auch an den Weihnachtsmann.
Schon 2020 war laut Time eines der gewalttätigsten Jahre in der amerikanischen Geschichte seit über zwei Jahrzehnten, mit einem enormen Anstieg an Tötungsdelikten (homicide) und Schußwaffengewalt (gun violence):
In diesem Jahr haben viele Amerikaner ein deutlich höheres Maß an Gewalt erlebt, sowohl außer- als auch innerhalb ihrer Gemeinden. Insbesondere Schußwaffengewalt und Schußwaffenkriminalität sind drastisch angestiegen. Im Jahr 2020 wurden über 19.000 Menschen bei Schießereien und Vorfällen mit Schußwaffen getötet.
Das sind Sparten, in denen Farbige besonders brillieren, was der Artikel natürlich nicht erwähnt. Die “Black Lives Matter”-Propaganda hat die Macht, praktisch jeden von der Polizei angeschossenen oder getöteten Schwarzen zum Märtyrer des Rassismus zu erklären, womit entsprechend ambitionierten “People of Color” quasi ein Freibrief für kriminelles und gewalttätiges Verhalten ausgestellt wird.
Es ist zu vermuten, daß sich weiße Polizisten immer mehr aus den farbigen Stadtteilen zurückziehen, wenn nicht gar ihren Dienst quittieren werden. Keiner von ihnen wird noch Lust haben, wie Chauvin und andere Buhmänner der laufenden Rassenpolitik und Rassenjustiz zu enden.
Deshalb ist es sehr wahrscheinlich, daß Gewalt und Kriminaliät in den Vereinigten Staaten weiterhin zunehmen werden. Der Fall Chauvin markiert den bisher wohl signifikantesten (keineswegs den ersten) Zusammenbruch des amerikanischen Rechtssystems unter der Wucht einer wahnhaften, kultartigen Ideologie.
Die USA waren einmal sehr stolz auf ihre Rechtssystem. Wir kennen es noch aus den packenden Gerichtssaalfilmen, in denen Henry Fonda, Gregory Peck oder James Stewart aufrechte Anwälte und Geschworene spielten, die unbestechlich um die Gerechtigkeit kämpften, allein ihrem Gewissen verpflichtet. Viele dieser Filme prangerten rassistische Verzerrungen der Justiz an. Sie gehören einer “weißeren” Ära mit überholten Werten an, die nun rapide zu Ende geht.
Nach siebenundfünfzig Jahren “Civil Rights Act” sind die Rassenhierarchien nicht verschwunden, sondern haben schlicht und einfach ihre Vorzeichen gewechselt.
Maiordomus
Wenn ich denke, dass in Europa, etwa der Schweiz, Gattinnenmörder oder Gattenmörderinnen zum Teil mit fünf bis sieben Jahren "bestraft" wurden, in der Schweiz der Büro-Amokläufer und Chefbeamte von Zürichs Baupolizei, der leichtsinnig eingebürgerte Österreicher Günther Tschanun, mit insgesamt 5 Opfern nach 14 Jahren Haft mit neuer Identität und Pension von Fr. 2500.- monatlich als angeblich Invalider im Ferienkanton Tessin einen ruhigen Lebensabend geniessen durfte (Invaliditätsgrund: Uneinsichtigkeit in seine Tat), muss man wohl fläckendeckend von einer paranoiden Justiz sprechen mit der Einschränkung, dass natürlich ideologische Begründungen nur bedingt oder je nachdem überhaupt nicht als paranoid anerkannt werden können.