Darf man Opfer “instrumentalisieren”?

Die kurze Antwort lautet "Ja", und die lange Antwort lautet auch "Ja". Begraben liegt der Hund in dem Wörtchen "instrumentalisieren" und seiner Anwendung.

Martin Lichtmesz

Martin Lichtmesz ist freier Publizist und Übersetzer.

Bevor ich aus­füh­re, wie ich bei die­ser Ant­wort ange­lan­ge, möch­te ich noch ein­mal einen Rück­blick auf die migran­ti­sche Mord­se­rie des letz­ten Jah­res wer­fen, wie ich sie in mei­nem letz­ten Bei­trag skiz­ziert habe.

Die “Brand­mau­er” gegen die AfD hat­te im Janu­ar einen klei­nen, rasch wie­der zuge­kit­te­ten Riß bekom­men, als sich Fried­rich Merz ange­sichts des Mes­ser­an­schlags von Aschaf­fen­burg ver­an­laßt sah, im Bun­des­tag einen Ent­schlie­ßungs­an­trag “für siche­re Gren­zen und das Ende der ille­ga­len Migra­ti­on” mit Stim­men der Satans­par­tei durchzusetzen.

Ein aus­rei­se­pflich­ti­ger 28jähriger Afgha­ne hat­te im Schön­tal-Park zwei Klein­kin­der im Bol­ler­wa­gen atta­ckiert. Bei­de Kin­der waren erst zwei Jah­re alt und hat­ten “Migra­ti­ons­hin­ter­grund”. Der marok­ka­ni­sche Jun­ge wur­de getö­tet, das syri­sche Mäd­chen schwer verletzt.

Zwei deut­sche Män­ner eil­ten zu Hil­fe, um die Ein­wan­de­rer­kin­der zu ret­ten. Der 41jährige Kai-Uwe Danz wur­de vom Täter ersto­chen, ein 72-jäh­ri­ger Mann schwer ver­letzt, eine 59 Jah­re alte Kin­der­gar­ten­er­zie­he­rin, die eben­falls ein­grei­fen woll­te, zu Boden gewor­fen, wobei sie sich die Hand brach.

Auf der Ska­la des Sys­tems der “Hier­ar­chie der Opfer” ist Aschaf­fen­burg auf einem genau­en “Mit­tel­wert” ange­sie­delt: Aus­län­di­scher Täter, aus­län­di­sche Opfer, dafür tap­fe­re deut­sche Hel­den, von denen einer sein Leben gege­ben hat.

Dar­um hat­te Minis­ter­prä­si­dent Söder ein leich­tes Spiel, nach dem Gedenk­got­tes­dienst fol­gen­den Dreh ins Spiel zu brin­gen: „Das Gute und das Böse sind kei­ne Fra­ge von Her­kunft, Natio­na­li­tät, Eth­nie und Glau­ben.“ Sit­zen hier nicht bei­de in einem Boot, “gute” Aus­län­der und “gute” Deut­sche, bei­de glei­cher­ma­ßen Opfer der “bösen” Ausländer?

Das pure Böse die­ser Tat war, ähn­lich wie in Vil­lach im Febru­ar 2025, erschüt­ternd und schier unbe­greif­lich. Denn was gibt es Böse­res, als klei­ne Kin­der zu ermor­den, noch dazu zufäl­lig aus­ge­wähl­te, ohne erkenn­ba­ren Grund?

Im Fall Vil­lach wird als Erklä­rung ange­bo­ten, daß der Täter von einem IS-arti­gen Isla­mis­mus infi­ziert war, der es erlaubt, wahl­lo­se Ungläu­bi­ge zu töten (ich glau­be indes, daß eine sol­che Erklä­rung nur an Ober­flä­chen kratzt).

Im Fall Aschaf­fen­burg ist von einem dezi­diert “isla­mis­ti­schen” Hin­ter­grund nichts bekannt. Auf­grund von drei Gewalt­ta­ten war der Täter bereits psych­ia­trisch behan­delt wor­den. Die offi­zi­el­le Erklä­rung scheint auf “Geis­tes­krank­heit” hinauszulaufen.

Das bedeu­tet kei­ne Schuld­fä­hig­keit und Ein­wei­sung in die Psych­ia­trie. “Geis­tes­krank­heit” ver­schiebt die Moti­ve der Tat ins Irra­tio­na­le und neu­tra­li­siert beque­mer­wei­se auch die Fra­ge, ob aus ihr asyl­po­li­ti­sche Kon­se­quen­zen abge­lei­tet wer­den soll­ten. Dar­um ist es nicht ver­wun­der­lich, wenn die­se Dia­gno­se sehr häu­fig gestellt wird, wenn mal wie­der ein Asy­lant oder Aus­län­der ein Kind vor die U‑Bahn schubst oder ähn­li­che Ver­bre­chen begeht.

Wenn der Täter “rechts” gefr­amt wer­den kann, dann spie­len psych­ia­tri­sche Beden­ken bekann­ter­wei­se kei­ne Rol­le. Die Psy­cho­se von Tobi­as Rath­jen, des Täters von Hanau, geht son­nen­klar aus sei­nem “Mani­fest” her­vor; um das Nar­ra­tiv von der “rechts­extre­men” Tat auf­recht­zu­er­hal­ten, ver­schwei­gen die regie­rungs­of­fi­zi­el­len Geden­ken hart­nä­ckig das zehn­te Opfer Rath­jens, sei­ne bett­lä­ge­ri­ge Mutter.

Die Opfer von Hanau sind heu­te, ähn­lich wie zuvor die Opfer des “NSU”, Gegen­stand eines staat­li­chen Kults im Diens­te des “Kamp­fes gegen rechts”.

In Hanau gibt es ein gro­ßes Graf­fi­ti-Wand­bild, mit iko­nen­glei­chen, den Betrach­ter fron­tal anbli­cken­den Gesich­tern, unter denen die Mut­ter des Täters fehlt. Letz­tes Jahr gab es in Ber­lin eine Aus­stel­lung “Jun­ge Kunst für Hanau” zu sehen, mit den schöns­ten Meis­ter­wer­ken eines lan­des­wei­ten, staat­lich initi­ier­ten Schülerwettbewerbs.

Die­se Opfer sol­len nicht ver­ges­sen wer­den; die­se Opfer müs­sen immer und immer wie­der beim Namen genannt wer­den; die­se Opfer mah­nen uns täg­lich, gegen bestimm­te Übel unse­rer Gesell­schaft zu kämpfen.

Damit wären wir schon mit­ten in der Fra­ge, was es bedeu­tet, Opfer zu “instru­men­ta­li­sie­ren”.

Reka­pi­tu­lie­ren wir vor­her noch die ande­ren Anschlä­ge der aktu­el­len Serie:

  • Am 31. Mai 2024 töte­te in Mann­heim ein Afgha­ne, des­sen Asly­an­trag abge­lehnt wor­den war, und der es auf Micha­el Stür­zen­ber­ger abge­se­hen hat­te, einen Poli­zis­ten mit einem Messer;
  • am 23. August töte­te in Solin­gen ein Syrer, des­sen Asly­an­trag abge­lehnt wor­den war, auf einem “Fes­ti­val der Viel­falt” drei Men­schen mit einem Messer;
  • am 20. Dezem­ber fuhr ein Sau­di-Ara­ber, des­sen Asyl­an­trag posi­tiv beschie­den wor­den war, auf einem Weih­nachts­markt in Mag­de­burg mit einem Auto in eine Men­schen­men­ge, wobei sechs Men­schen getö­tet und fast 300 wei­te­re ver­letzt wurden;
  • am 22. Janu­ar 2025 ermor­de­te ein Afgha­ne, des­sen Asyl­an­trag abge­lehnt wor­den war, in Aschaf­fen­burg ein Klein­kind im Alter von zwei Jah­ren und ver­letz­te ein zwei­tes im sel­ben Alter schwer;
  • am 13. Febru­ar 2025 fuhr in Mün­chen ein Afgha­ne, des­sen Asyl­an­trag abge­lehnt wor­den war, mit sei­nem PKW in einen Demons­tra­ti­ons­zug der lin­ken Gewerk­schaft Ver.di. Getö­tet wur­de eine 37-jäh­ri­ge Mut­ter alge­ri­scher Her­kunft mit­samt ihrer zwei­jäh­ri­gen Toch­ter, min­des­tens 37 wei­te­re Per­so­nen wur­den verletzt;
  • am 15. Febru­ar 2025 töte­te in Vil­lach ein Syrer, des­sen Asyl­an­trag posi­tiv beschie­den wor­den war, einen Men­schen mit einem Mes­ser und ver­letz­te fünf weitere.

Das sind wohl­ge­merkt nur die Fäl­le der “wahl­lo­sen” Atta­cken im öffent­li­chen Raum. Unge­zählt sind etli­che wei­te­re Mor­de, Ver­ge­wal­ti­gun­gen und Kör­per­ver­let­zun­gen durch Aus­län­der und Asy­lan­ten. In der Woche nach Solin­gen ver­öf­fent­lich­te Tichys Ein­blick eine Lis­te von Mes­ser­at­ta­cken durch groß­teils aus­län­di­sche Täter, die sich inner­halb einer ein­zi­gen Woche in Deutsch­land ereig­net hatten.

Wer hat hier noch einen Über­blick, wer zählt hier die Opfer noch mit? Sie exis­tie­ren kaum noch im öffent­li­chen Bewußt­sein, sie sind längst als “Grund­rau­schen” akzep­tiert wie Verkehrsunfälle.

Zurück zur “Serie”: Ein­deu­tig “isla­mis­tisch” kate­go­ri­sier­bar sind die Täter von Mann­heim und Vil­lach, wahr­schein­lich auch der Täter von Solin­gen; ein­deu­tig “deut­schen­feind­lich” ist nur der Täter von Mag­de­burg, der zusätz­lich psych­ia­tri­sche Auf­fäl­lig­kei­ten aufweist.

Er ist der ein­zi­ge der Täter, den das Estab­lish­ment absur­der­wei­se in die “rechsextre­me” Kis­te ein­schach­teln woll­te, und auch der ein­zi­ge, bei dem man ein Motiv iden­ti­fi­zie­ren kann, wenn auch ein offen­sicht­lich Wahn­haf­tes. Der Fünf­zig­jäh­ri­ge ist auch alters­mä­ßig der Abweich­ler unter den Tätern, die alle­samt jun­ge Män­ner in ihren Zwan­zi­gern waren.

Wir haben also sechs Täter, drei Afgha­nen und drei Ara­ber, alle aus isla­mi­schen Län­dern, wobei einer davon sich öffent­lich “anti-isla­misch” engagierte.

Auf der ein­fachs­ten Ebe­ne erscheint das Mus­ter so: Ver­hal­tens­auf­fäl­li­ger Aus­län­der aus einem isla­mi­schen Land, der längst hät­te abge­scho­ben wer­den müs­sen, tötet in Deutsch­land wahl­los zufäl­li­ge Menschen.

Nun zu den Opfern.

Ich zäh­le im fol­gen­den nur die Todes­op­fer, da Detail­an­ga­ben zu den Ver­letz­ten so gut wie gar nicht zu fin­den sind (es sei denn, die Infor­ma­ti­on ist für das gel­ten­de Nar­ra­tiv oppor­tun). Häu­fig gibt es aber auch kei­ne Infor­ma­ti­on über die Namen und die eth­ni­sche Her­kunft der Ermor­de­ten, und Fotos sucht man in der Regel vergebens.

Auch dies hat mit dem Rang der Toten inner­halb der poli­ti­schen Hier­ar­chie zu tun, der nicht nur durch die Opfer- son­dern auch durch die Täter­her­kunft bestimmt wird. Sie eig­nen sich nicht (wie die Opfer von Hanau oder “NSU”) für zivil­re­li­giö­se staat­li­che Rituale.

Abge­se­hen von Mag­de­burg schei­nen die Täter nicht spe­zi­ell von Haß auf Deut­sche moti­viert. Sie töten offen­bar alles, was in ihrer Reich­wei­te ist.

Trotz­dem ist es falsch, dar­aus ein Schlupf­loch zu bas­teln, wie es bei­spiels­wei­se Cari­tas-Chef Klaus Schwert­ner nach dem Anschlag von Vil­lach tat:

Die Anschlä­ge hät­ten deut­lich gemacht, dass Ter­ror kei­ne Gren­zen kennt und Men­schen unter­schied­li­cher Her­kunft, Reli­gi­on und Natio­na­li­tät trifft, schrieb Schwert­ner. (…) “Es geht nicht um ‘Wir gegen die Ande­ren’, das ist kein Kampf ‘Deutsche/Österreicher gegen Aus­län­der, Asy­lan­ten, Migran­ten, Flücht­lin­ge’ oder umge­kehrt, ‘Mus­li­me gegen Christen/Juden/Ungläubige’ oder umge­kehrt. Die­ser Ter­ror tötet. Die­ser Ter­ror tötet Men­schen, unab­hän­gig von Alter, Geschlecht, Her­kunft, Reli­gi­on”, unter­strich Schwertner.

Als nächs­tes bemüh­te er die Phra­se von den “ver­meint­lich ein­fa­chen Lösun­gen”, die nicht funk­tio­nie­ren, denen er vemeint­lich hoch­kom­ple­xe Ant­wor­ten gegen­über­stell­te, die die Mise­re been­den sollen:

Ent­schei­dend sei viel­mehr ein gemein­sa­mes Vor­ge­hen gegen Ter­ror, das Prä­ven­ti­on, sozia­le Inte­gra­ti­on und Sicher­heits­maß­nah­men glei­cher­ma­ßen umfasse.

Wie ich schon im Arti­kel zu Vil­lach bemerk­te: Es ist das alt­be­kann­te Man­tra “Inte­gra­ti­on plus Über­wa­chung”. Nach Jah­ren der Erfah­rung soll­te klar­ge­wor­den sein, daß die­ser Ansatz nicht funk­tio­niert, weil er auf einer unter­kom­ple­xen Ana­ly­se beruht, die nichts ande­res als einen abs­trak­ten “Ter­ror” sehen will.

Dabei steht das Mus­ter deut­lich vor unse­ren Augen: Die Täter waren Ara­ber und Afgha­nen, und auch in ande­ren Berei­chen sind über­pro­por­tio­nal bestimm­te Eth­ni­en ver­tre­ten. Wenn sie in Deutsch­land auch Ange­hö­ri­ge ver­wand­ter Völ­ker oder sogar ihres­glei­chen töten, dann ist das kein beson­ders gewich­ti­ger Ein­wand, denn ähn­li­ches geschieht ja auch in ihren bür­ger­kriegs­ge­plag­ten (und mili­tä­ri­schen Groß­machtn­ter­ven­tio­nen heim­ge­such­ten) Hei­mat­län­dern, sagen wir Syri­en und Afgha­ni­stan, in denen Syrer Syrer und Afgha­nen Afgha­nen töten.

Afgha­ni­stan bei­spiels­wei­se ist ein äußerst gewalt­tä­ti­ges Land, ins­be­son­de­re, was Gewalt gegen Frau­en angeht – sie­he etwa hier, hier, hier oder hier. Kla­rer­wei­se ist nicht jeder Afgha­ne ein Gewalt­tä­ter, aber auch nicht eine Mari­am Küh­sel-Huss­ai­ni. Wenn man nun aber hun­der­tau­sen­de Afgha­nen in ein west­li­ches Land impor­tiert, wird man erwar­tungs­ge­mäß auch afgha­ni­sche Zustän­de in einem beträcht­li­chen Aus­maß importieren.

Hin­zu kommt, daß die Täter nicht in einem sozia­len oder eth­no­kul­tu­rel­len Vaku­um exis­tie­ren. Ganz im Gegen­teil. Der Syrer, der den Atten­tä­ter von Vil­lach mit sei­nem Wagen umfuhr, und des­sen Bild­nis in den Medi­en prä­sen­ter war als das des Opfers, kann sich dem Ver­neh­men nach nicht mehr in sei­ner Nach­bar­schaft bli­cken las­sen, weil er als “Ver­rä­ter” betrach­tet wird und mas­si­ven Dro­hun­gen aus­ge­setzt ist.

Sie­he die­sen ORF-Schnip­sel, und die­sen Arti­kel aus dem Standard:

Dafür wur­de der 41-jäh­ri­ge Syrer, der den Atten­tä­ter mit sei­nem Auto ramm­te und umwarf, bedankt und gelobt – vom Innen­mi­nis­ter bis zur Kärnt­ner Poli­zei­prä­si­den­tin. Er wur­de im Fern­se­hen inter­viewt und in ande­ren Medi­en zitiert, mit Bild und gan­zem Namen. (…)

Jetzt, nur weni­ge Tage spä­ter, ist für A. alles anders. Das Fei­ern ist für ihn fürs Ers­te vor­bei: Er wird mas­siv bedroht. A. benö­tigt drin­gend Hil­fe, für sich und für sei­ne Familie.(…)

Die Dro­hun­gen star­te­ten bald nach den ers­ten Inter­views, die via Fern­se­hen, Print- und sozia­len Medi­en ver­brei­tet wur­den. Sie kamen über sozia­le Platt­for­men: Isla­mis­ten, die sich in der Anony­mi­tät ver­schan­zen, kün­dig­ten dem Syrer Rache an. (…)

Dass die Dro­hun­gen ernst zu neh­men sind – dar­über ist sich O., der eben­falls Syrer ist, im Kla­ren: “Wir ken­nen die­se Leu­te aus dem eige­nen Land”, sagt er: “Sie sind gefähr­lich.” Hin­zu kom­me die Enge der syri­schen Com­mu­ni­ty in Kärn­ten, die Anony­mi­tät ver­un­mög­li­che. Jeder ken­ne jeden. “Auch der Atten­tä­ter ist mir vom Sehen her bekannt. Erst vor zwei Wochen sind wir auf der Stra­ße anein­an­der vor­bei­ge­gan­gen. Ich hät­te nie­mals ange­nom­men, dass er sich zum radi­ka­len Isla­mis­ten ent­wi­ckelt hat.”

Das Pro­blem sind nicht ein­zel­ne “Ter­ro­ris­ten”, son­dern kom­plet­te Com­mu­ni­ties, zu denen lei­der auch auch der wacke­re “Syrer A.” zählt.

Es führt kein Weg dar­an vor­bei: Wenn die­se Taten auf­hö­ren sol­len, ist nicht “Inte­gra­ti­on und Über­wa­chung” die Ant­wort, son­dern Ein­wan­de­rungs­stopp (oder Beschrän­kung nach eth­no­kul­tu­rel­len Kri­te­ri­en), Aus­set­zung des Asyl­rechts und vor allem Abschie­bung und Remigration.

Nun also zur Fra­ge, die ich zu Beginn die­ses Arti­kels gestellt habe.

“Instru­men­ta­li­sie­ren” bedeu­tet wört­lich, eine Sache als “Instru­ment” zu benut­zen, um damit ein bestimm­tes Ziel zu errei­chen. Wenn der Staat und lin­ke Orga­ni­sa­tio­nen for­dern “Say their names”, dann ist das ihr “Instru­ment”, um ein Unrecht und Ver­bre­chen anzu­pran­gern, damit der­glei­chen nicht mehr passiert.

Wenn “Rechts­extre­mis­mus” dar­an schuld ist, dann ist es natür­lich logisch, der Öffent­lich­keit sei­ne Opfer zu prä­sen­tie­ren, um Mit­ge­fühl, Zorn und sons­ti­ge Emo­tio­nen zu erwe­cken. Man will die Opfer ins öffent­li­che Bewußt­sein rücken, damit es nicht noch mehr Opfer auf­grund der­sel­ben Ursa­chen gibt. Das ist an und für sich legi­tim (das “Aber” kommt gleich).

Wir leben in einer Gesell­schaft, in der der “Opfer­sta­tus” eine wert­vol­le poli­ti­sche Mün­ze ist, die aller­dings nur hier­ar­chisch geprägt und ver­teilt wird. Impli­zit wird die­se Hier­ar­chie eth­nisch begrün­det, und sie ist inzwi­schen zu einem glo­ba­len Sys­tem ange­wach­sen, das Opfer­völ­ker (in der Regel “of color”) und Täter­völ­ker (in der Regel “wei­ße”) unterscheidet.

Deut­sche sind nun in die­sem Koor­di­na­ten­sys­tem ein “Täter­volk” par excel­lence, wes­halb Kri­ti­ker der Ein­wan­de­rungs­po­li­tik und des Mul­ti­kul­tu­ra­lis­mus hart­nä­ckig dar­um kämp­fen muß­ten und müs­sen, daß auch Deut­sche als Opfer von eth­ni­scher Aggres­si­on und “Ras­sis­mus” aner­kannt werden.

Nun ist es natür­lich so, daß das Anpran­gern von Ver­bre­chen über die Opfer in ers­ter Linie auf Emo­tio­nen zielt und damit zu Mani­pu­la­ti­on und pro­pa­gan­dis­ti­scher Ver­zer­rung einlädt.

Man wird auf­ge­for­dert, das Schick­sal von Men­schen zu bedau­ern, die man per­sön­lich nicht kennt, aus mit­mensch­li­cher oder huma­ni­tä­rer Anteil­nah­me oder weil sie “zu uns” gehö­ren. In Deutsch­land ist die­ser Appell an das soli­da­ri­sche Mit­ge­fühl auf den Kopf gestellt: Man soll im Fal­le inter-eth­ni­scher Gewalt mög­lichst nur Opfern gegen­über empa­thisch sein, die nicht “zu uns” gehö­ren, die nicht Deut­sche “wie wir” sind (im Schuld­ge­fühl hat sich die sepa­ra­te deut­sche Iden­ti­tät, die­ses “Wir”, erhalten).

Der Kult um Opfer und Unge­rech­tig­kei­ten, die die eige­nen Ahnen und das eige­ne Volk erlei­den muß­ten, gehört zum Stan­dard­re­per­toire des Natio­na­lis­mus. Daß his­to­risch damit viel Miß­brauch getrie­ben wur­de und auch getrie­ben wird (der Opfer­sta­tus legi­mi­tiert oft ein Täter­han­deln), liegt auf der Hand. Eben­so, daß häu­fig die Gren­zen des guten Geschmacks und des Anstan­des über­schrit­ten wer­den, wenn es dar­um geht, Opfer­schick­sa­le zu poli­ti­schen Zwe­cken zu bemühen.

Nun hat jede poli­ti­sche oder eth­ni­sche Grup­pe “ihre” Opfer. In die­sem Bereich wird beson­ders ger­ne geheu­chelt und mit zwei­er­lei Maß gemes­sen. Die abso­lu­te Eska­la­ti­on die­ser Ten­denz kann man in Krie­gen beob­ach­ten, in denen Opfer­zah­len und die eige­ne Unschuld und die Schuld des ande­ren eine zen­tra­le pro­pa­gan­dis­ti­sche Rol­le spielen.

“Instru­men­ta­li­sie­ren” bedeu­tet hier, das Ange­den­ken an die Opfer zu “miß­brauchen”, die dar­aus geschöpf­ten Emo­tio­nen für unbot­mä­ßi­ge Zwe­cke zu kana­li­sie­ren. An die­ser Stel­le kann man nun aller­hand Empö­rung und Ange­wi­dert­sein signa­li­sie­ren, um zu zei­gen, daß man sich sel­ber gegen­über den Opfern pie­tät­vol­ler und ange­mes­se­ner ver­hält als die­je­ni­gen, die sie zu die­sem oder jenem poli­ti­schen Zweck aus­beu­ten wollen.

Nun kann es natur­ge­mäß kei­nen objek­ti­ven Rich­ter geben, der ent­schei­det, wann der “Miß­brauch” gege­ben ist, wann die Agen­da mit Ver­weis auf die Opfer ille­gi­tim und unbot­mä­ßig ist. Am Ende ent­schei­den dies immer sub­jek­tiv jene, die die Opfer für sich rekla­mie­ren und behaup­ten, in ihrem Namen zu sprechen.

Der Appell an die “höhe­re” Moral ist so oder so eine wirk­sa­me Waf­fe. Die Lin­ke benutzt den Vor­wurf des “Instru­men­ta­li­sie­rens” der Opfer, um den Rech­ten ein schlech­tes Gewis­sen zu machen und ihre poli­ti­schen Zie­le zu dis­kre­di­tie­ren, etwa daß es kei­ne Opfer der Ein­wan­de­rungs­po­li­tik mehr geben soll, ganz beson­ders kei­ne deut­schen in Deutschland.

Sie tun das offen­sicht­lich nicht, weil sie so viel Ehr­furcht vor und Mit­ge­fühl mit den deut­schen Opfern hät­ten, son­dern weil sie kei­ne Ver­än­de­rung ihrer poli­ti­schen, uto­pi­schen Agen­da wol­len. Daß sie die­se Opfer als ver­nach­läs­si­gens­wer­te und in Kauf zu neh­men­de Kol­la­te­ral­schä­den betrach­ten, zei­gen sie immer wie­der unmiß­ver­ständ­lich (ins­be­son­de­re die Anti­fa hat sich in die­ser Hin­sicht als beson­ders men­schen­ver­ach­tend erwie­sen – ja, hier ist die­ses abge­dro­sche­ne Wort ein­mal angebracht).

Mehr noch: Ihre Empa­thie auch mit aus­län­di­schen Opfern sinkt beträcht­lich, wenn die Täter selbst Aus­län­der sind.

Das wäre nun also mei­ne lan­ge “Ant­wort”: “Instru­men­ta­li­sie­ren” ist in der Regel ein Feind-Framing, das mora­li­sche Über­le­gen­heit behaup­tet. Davon soll­ten wir uns nicht ver­rückt machen las­sen. Die Opfer der Ein­wan­de­rungs­po­li­tik sind schwer­wie­gen­de Grün­de, die­se zu been­den, und es ist mora­lisch legi­tim, sie zu nen­nen und an sie zu erin­nern, um ein Ende die­ser Poli­tik zu fordern.

Wir soll­ten auch kei­ne Angst davor haben, die Opfer als “unse­re” zu rekla­mie­ren, zu sagen, es hat “einen von uns” getroffen.

Es ist schlimm genug und eben­falls ein Argu­ment gegen die lau­fen­de Ein­wan­de­rungs­po­li­tik, wenn auch Kin­der von Ein­wan­de­rern ihre Opfer wer­den. Wenn jedoch ande­re eth­ni­sche Grup­pen das Recht haben, zu emp­fin­den und zu sagen, daß sie die Opfer ihres eige­nen Vol­kes mehr ange­hen und mehr erschüt­tern als die unse­res Vol­kes, dann steht auch uns die­ses Recht zu.

Wir haben das Recht zu sagen: Das könn­ten auch unse­re Kin­der, unse­re Söh­ne und Töch­ter gewe­sen sein, die da von frem­den, gegen unse­ren Wil­len impor­tier­ten Men­schen ermor­det und ver­ge­wal­tigt wur­den, und des­halb wol­len wir, daß all dies end­lich been­det wird.

Es kommt immer wie­der vor, daß Fami­li­en­an­ge­hö­ri­ge der Opfer äußern, daß sie kei­ner­lei “Instru­men­ta­li­sie­rung” der Tat für “frem­den­feind­li­che” oder “rechts­extre­mis­ti­sche” Zwe­cke wün­schen. Die­se Tat­sa­che ist wohl vor allem Indi­ka­tor für eth­no­ma­so­chis­ti­sche Gehirn­wä­sche, antrai­nier­te Wehr­lo­sig­keit durch den mas­si­ven sozia­len Druck, den das stets im Raum ste­hen­de Stig­ma des “Ras­sis­mus” erzeugt.

Denn nie­mals hört man der­glei­chen von Ange­hö­ri­gen der Opfer “frem­den­feind­li­cher” oder “rechts­extre­mer” Gewalt. Wäre der Täter von Mün­chen ein “Rechts­extre­mist” gewe­sen, wür­de die Fami­lie der Opfer (links enga­giert, mit Migra­ti­ons­hin­ter­grund) mit Sicher­heit nicht vor “Instru­men­ta­li­sie­rung” war­nen, son­dern sich statt­des­sen wil­lig an einer Kam­pa­gne “gegen rechts” betei­li­gen (inklu­si­ve Schuld­zu­wei­sun­gen an die AfD).

Es ist letz­ten Endes auch uner­heb­lich, was die Ange­hö­ri­gen in die­ser Hin­sicht wün­schen und was nicht. Die Opfer selbst kann man nicht mehr befra­gen, und selbst wenn die­se von den Toten auf­er­ste­hen und sagen wür­den: “Ver­gebt mei­nen Mör­dern und Ver­ge­wal­ti­gern! Ter­ro­ris­mus kennt kei­ne Reli­gi­on und Eth­ni­zi­tät! Laßt die Gren­zen wei­ter­hin offen!”, dann wäre das für nie­man­den verpflichtend.

Denn was ihnen und ihren Fami­li­en gesche­hen ist, ist Fol­ge einer kol­lek­ti­ven Patho­lo­gie, die nicht ihre Pri­vat­sa­che ist.

Wenn zum Bei­spiel die Eltern von Maria Laden­bur­ger aus der Ver­ge­wal­ti­gung und Ermor­dung ihrer Toch­ter kei­ne Kon­se­quen­zen zie­hen wol­len und es statt­des­sen vor­zie­hen, vor “Rechts­po­pu­lis­mus” zu war­nen und eine Stif­tung zuguns­ten von Flücht­lin­gen zu grün­den, dann kann man ihnen auch vor­wer­fen, daß sie durch die­ses Han­deln Leib und Leben der Töch­ter ande­rer Men­schen gefähr­den und miß­ach­ten, deren Köp­fe weni­ger ideo­lo­gisch ver­dreht sind als die ihrigen.

Natür­lich gibt es, wie gesagt, Gren­zen der Pie­tät, die man ach­ten und nicht über­schrei­ten soll­te (was sich frei­lich im Dschun­gel des Akti­vis­mus und der sozia­len Medi­en kaum kon­trol­lie­ren läßt). Dar­um ist mei­ne lan­ge Ant­wort zwar ein “Ja”, aber auch ein “Ja, aber”.

Zwei Din­ge lie­gen klar zuta­ge: Die­se Opfer, deut­sche wie aus­län­di­sche (aber aus unse­rer Sicht deut­sche noch mehr als aus­län­di­sche), sind ein Grund, die­se Poli­tik zu been­den, und dies kann nur durch einen Para­dig­men­wech­sel gesche­hen, der es erlaubt, daß zwi­schen “Uns” und den “Ande­ren” dif­fe­ren­ziert und unse­ren Inter­es­sen Vor­rang zuge­spro­chen wird.

Ich und ande­re Kom­men­ta­to­ren sagen dies seit vie­len Jahren.

Martin Lichtmesz

Martin Lichtmesz ist freier Publizist und Übersetzer.

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Kommentare (31)

Majestyk

25. Februar 2025 15:15

Die Mehrheit der Wahlberechtigten hat gestern eindeutig entscheiden, daß sie den Terror durch Fremde nicht ablehnt und mit überwältigender Mehrheit für weiter so und offene Grenzen gestimmt. 
Speziell die Opfer von München demonstrierten für eine Gewerkschaft die einen Menschen wie mich als Aussätzigen brandmarkt und mich am liebsten entrechten oder aus dem Land werfen würde. Für mich ist da kein "wir" erkennbar. 
Linke Deutsche lehnen ein ethnisches "wir" ganz klar ab. Dann ist dem eben so, dann betrifft mein "wir" aber auch nur noch Leute die auch für mich sind. 

Monika

25. Februar 2025 15:44

Bei Beiträgen von Martin Lichtmesz pflege ich mir eine Tasse Tee zu machen und in Ruhe zu lesen wie ich früher freitags das FAZ-Magazin gelesen habe. Würde ich heute nochmal Theologie studieren, die ich heute nicht mehr studieren würde, so wäre die Überschrift dieses Beitags mein Diplomthema in Ethik. Und meine kurze Antwort wäre ein "Nein" und meine lange Antwort wäre ein "Nein". Das dauert natürlich mindestens 80 Seiten, dies herzuleiten. Warum? Meine erste Erfahrung mit diesem Thema war die Ermordung von Mia Valentin in Kandel 2017 kurz nach Weihnachten durch einen afghanischen Asylbewerber. Die erste große Demo im Januar 2018 ( ca. 3000) Personen war noch relativ "uninstrumentalisiert" . Ein gewaltiger Ausbruch an Gefühlen wie Wut, Trauer, Fassungslosigkeit schwebte über diesem Demonstrationszug, der die lokalen Politiker und die Zaungäste des Ortes in gewaltige Unruhe brachte. Natürlich hatte der Zug auch eine politische Dimension, die aber war noch unausgesprochen. Erst als es bei einer späteren Demo zu einer Instrumentalisierung kam ( Michael Stürzenberger trat plötzlich mit Megaphon und Parolen auf, ebenfalls die IB Baden formierte sich mit Spruchbändern" ) verflog dieser authentische, kollektive Gefühlsausbruch und die Welle der Empörung wurde gebrochen . ff 1/2 

Monika

25. Februar 2025 16:02

1/2 Nun formierte sich der Gegenprotest des. sog. breiten Bündnisses. Gewerkschafter gingen mit Vertretern der Antifa und der Kirche u.a. gegen "Rechts" auf die Straße mit den inzwischen ausgelutschten ewig gleich bunten Parolen. Inzwischen verläuft jede dieser Taten u. der Reaktionen darauf nach dem gleichen Muster, aus dem es kein Entrinnen zu geben scheint. Gemäß Watzlawicks "Anleitung zum Unglücklichsein", dort das Kapitel : "Mehr desselben". Man erkennt die wiederkehrenden Muster der Taten, man kann sie kategorisieren, man kann sie auflisten usw. Der Vater von Marie Kyriath, die in Brokstedt ermordet wurde, steht mit 300 Angehörigen von Opfern in Kontakt und hat diese Muster aufgezeigt. Aber auch die Trauer um die Opfer der unkontrollierten Masseneinwanderung folgt einem wiederkehrenden Muster. Alle Menschen sind gut, nur psychisch gestört oder traumatisiert. Die Namen der Opfer werden nicht genannt ( Man kann sich den Trauergottesdienst im Würzburger Dom zu der Messerattacke 2021 ansehen, wo drei Frauen starben). Bischof Jung war abwesend und Markus Söder und ein Iman, mit der obligatorischen Sure 5,32."wenn jemand einen Menschen tötet, so ist es , als habe er die ganze Menschheit getötet ".ff

Monika

25. Februar 2025 16:19

1/2 Die beeindruckende Kraft der "uninstrumentalisierten" Trauer war zum Beispiel auch zu spüren auf dem Trauerzug mit über tausenden Teilnehmern unter Glockengeläut in Villach für den ermordeten 14-Jährigen Alex. Martin Sellner rief dann dazu auf, ein paar Tage später in Wien "politische Trauer" zu zeigen . Es nahmen ca. 300-40O Teilnehmer teil. Trauer ist, wie Wut oder Angst zunächst unpolitisch. Natürlich ergeben sich aus solchen schrecklichen Taten politische Konsequenzen (Abschiebung, Einwanderungsstopp). Aber eine bereits vorgefasste politische Agenda muss sich an den Realitäten orientieren und evtl. Korrekturen vornehmen. ( Etwa Hanau). Den Namen der Opfer zu sagen und ihr Gesicht zu zeigen, halte ich nicht für eine Instrumentalisierung, sondern für eine Pflicht. Der Trauergottesdienst 2021 für die Opfer der Messerattacke ( bei der drei Frauen starben) im Würzburger Dom zeigte weder Bilder der Opfer noch nannte er Namen. Eine beklemmende Veranstaltung, auf der Bischof Jung und Markus Söder einen beschämenden Eindruck hinterließen. 

ML: Mit blo0en "authentischen, kollektiven Gefühlsausbrüchen" verändert man halt rein gar nichts, und dann folgt Kandel auf Kandel.

Monika

25. Februar 2025 16:33

Wenn ich "Nein" sage, dann, weil m. E.  eine Perpetuierung  der rechten wie linken "Instrumenaliserung" keinen Ausweg bietet, sondern die Fronten verhärtet. Ich war letzte Woche in Tübingen, ein absolut linkes Pflaster, in dem ich es schwer  aushalte. Da ist keine Diskussion möglich. Anlässlich des Jahrestages des Hanau-Amoklaufs hingen dort Fotos der Opfer in Schuhkästen geklebt und mit Kerzen versehen  an Laternenmasten befestigt ( mit Kabelbindern). Eine gute Idee, dachte ich . Man könnte genauso an die  Opfer der Messer- und Autoattacken erinnern. Es wären inzwischen unzählige Erinnerunskästen. In Tübingen würden sie ,da bin ich sicher, keinen Tag hängen! Das ist das für mich Unfassbare. 

Waldgaenger aus Schwaben

25. Februar 2025 16:51

Über das Blödsinn-Wort "instrumentalisieren" rege  ich mich schon lange auf. Wenn irgendwo Menschen in Folge extremer Unwetter sterben oder in Not geraten, fehlt nie der Hinweis auf dem Klimawandel. Redet da jemand vom "Instrumentalisieren" der Opfer?

Mitleser2

25. Februar 2025 16:58

@Majestyk: +1

Adler und Drache

25. Februar 2025 17:08

Wir müssen uns hüten, in einen Sog zu geraten, in dem es dann darum geht, wer die Opfer am effektivsten ausschlachtet. Gleichzeitig müssen wir die deutschen Opfer, deren Namen und Gesichter möglichst im Nirwana verschwinden sollen, kennzeichnen und ins Bewusstsein der Öffentlichkeit bringen.
Ein schwieriger Balanceakt. Die christliche Liturgie stellt angemessene Instrumente zur Verfügung: Schweigen, Kerzen, Andacht, Gebet.  

Diogenes

25. Februar 2025 17:27

-Darf man Opfer “instrumentalisieren”? Selbstverständlich ...
 
Wenn Opfer das (massenpsychologische) Werkzeug für eine zukünftige Opfer verhindernde Politik darstellen, also dahingehenden Polit-Forderungen als Instrument dienen, dann ja! Denn was wäre das für ein Charakterlump, der es nicht als "Recht und Richtig" ansehe? Wenn man also gegenteilige Forderungen damit instrumentalisiert, also das "Weiter so" künftiger Opfer will, dann nein, dann ist es falsch, geheuchelt und weist auf einen miesen Charakter hin. Soviel zur moralisch-vertretbaren Instrumentalisierung (als Werkzeug nutzend, um ...). Die auf den Gefühlen spielende Moral-Orgel ist klangvolles, ein machtvolles Instrument. Echo derern die waren an jene die sind, das mahnende Gewissen an die Staatspolitik keine Opfer mehr zu zulassen. Und natürlich muss die Rangsetzung in Deutschland diejenige sein deutsche Opfer zu verhindern, "was denn sonst?" (wie Höcke die Rhetorikfrage gerne an Antideutsche und ihren entwurzelten Universalismus/Kosmopolitismus zurück gibt, welcher das Abstraktrum "Alle Menschen sind gleich" für jeglichen Dialog verbindlich dogmatisieren will (aufzwingen der Gesprächsführung, also Stamm und Wurzel des Deutschen verleugnend).
 
Soweit auch alles im Artikel erfasst und abgebildet. Danke.

ofeliaa

25. Februar 2025 18:47

Dazu möchte ich auch etwas sagen, falls es veröffentlicht wird. Ich denke, die einzige Möglichkeit, die wir jetzt noch haben, ist uns mit säkularen/gemässigten Muslimen in Deutschland zu verbünden. Klingt das dramatisch? Ich hoffe dass die Menschen, die hier lesen und schreiben, den Ernst der Lage verstehen.
Ich sehe es nicht so, dass es keine ernste Bedrohung gibt. 
Nun gibt es diese Filmszene. https://www.youtube.com/watch?v=M1wtXQslQUk&t=1s Sie zeigt, wie gelebte Würde, Weisheit und Weitsicht aussehen.
„Würde“ kam uns kollektiv abhanden.
Nun, in der Szene reitet zwar wohl jeder wieder in die eigene Stadt, eigene Land und eigene Kultur zurück, aber diese Möglichkeit gibt es für uns nicht mehr. Die Muslime und die Überfremdung werden bleiben. Es wird zunehmen.
Nun geht es nur noch darum, wie man weiterlebt ohne dass zu viele Menschen leiden und sterben müssen. 
Die Lösung scheint wirklich nur zu sein, sich mit den Muslimen, die es gut mit Deutschland und den Christen meinen, ein friedliches Bündnis zu schliessen, sodass der radikale Islam keinen Nährboden finden kann. Auch die Rechten geben dem radikalen Islam im dem Sinne einen Nährboden. Sie sind auf einen aussichtslosen Kampf fixiert.
An diesem Punkt kann nur noch beeinflusst werden, wie viele Tote, wie viel Missgunst und Hass es geben wird, ehe das Neue entsteht. Und ich sage es ganz klar: Wir sind schutzlos.

Laurenz

25. Februar 2025 19:14

@Ofeliaa ... es gibt nur sehr wenige Muslime oder Ex-Muslime, wie Pirinçci oder Dener, die sich wirklich in unsere Kultur einfügen wollen, aber geschätzt nicht mal 1%. Ansonsten ist gemäßigter Muslim, eine Stilfigur, wie weißer Rappe. Lesen Sie den Quran & die Hadithen, nicht witzig.

Majestyk

25. Februar 2025 20:57

Es gibt nur einen Islam.
So etwas wie einen säkularen oder moderaten Islam gibt es nicht. Vergeßt Kemal Atatürk, der war nicht nur in der Zurückdrängung des Islam visionär und seiner Zeit und Kultur voraus. Nicht dominant ist der Islam in der Minderheit, in der Mehrheit oder ohne Gegenwehr fordert der Islam Unterwerfung. 
Ich würde dem einen oder anderen empfehlen mal nach Birmingham oder Brüssel zu reisen, alternativ auch Duisburg. Vielleicht überdenken manche dann nochmal die Idee mit dem Islam verhandeln zu können. 
Sich mit dem Islam verbünden zu wollen um die eigene Existenz zu retten ist so sinnvoll wie sich die Pulsadern öffnen, weil man von einer Schlange gebissen wurde. Hat natürlich Vorteile, man ist schneller tod. 

Diogenes

25. Februar 2025 22:21

@Monika: Ich kenne ja die Argumentation von den traumatisierten Flüchtlingen für die man Verständnis haben müssen, wenn sie Opfer "produzieren". 
 
Man kann diese Argumentation außer Kraft setzen, wenn man ihr die 14 Millionen deutschen Flüchtlinge aus den Ostgebieten entgegen setzt. Seltsam, das die Unsrigen trotz Traumatisierung durch Krieg und Verlust nicht bösartig uns gegenüber wurden (?). Man muss das wirklichkeitsfremde Abstraktum* was diese Indoktrinierten in den Raum stellen direkt damit angreifen, denn dann müssen sie ihre Fremdenliebe demaskieren, nämlich daß ihre "Flüchtlinge" anders sind als unsere (deutschen) Flüchtlinge damals. Man muss sie zwingen die Menschen zu unterscheiden und in folge davon einzuordnen/abzugrenzen. Das Dogma infrage stellen, auf dem ihr ganzes Wahnbild aufbaut, welches sie zu Rabeneltern dem eigenen Kind - "Deutsches Volk" genannt - gegenüber macht (wenn ein deutscher Mensch ertrinkt kann man nichts machen. Wenn aber einer ihrer Nomaden/Völkerwanderern ertrinkt, muss gleich der ganze See leer gepumpt werden. Man muss ihre Empathielosigkeit dem Deutschenbegriff für jeden erkenntlich zur Schau stellen: Seht her, diese Heuchler hassen euch, ihr seid ihnen egal!
 
*Das Abstraktum ist etwas nicht Greifbares/Fassbares. Je weiter und ferner Menschen von uns sind, desto unfassbarer sind sie (Raum- und kulturfremde "Flüchtlinge"). Je näher und verwurzelter sie unseren Menschen sind, desto fassbarer für uns.  

Gracchus

25. Februar 2025 22:26

Ich bin vorhin an einem Plakat vorbeigelaufen, das zur Gedenkveranstaltung zu Hanau einlud. Bei mir schwingt immer die ursprüngliche religiöse Bedeutung von Opfer mit. In der religiösen Bedeutung ist das Opfer per se instrumentell. Auch wenn der moderne Sprachgebrauch etwas anders ist - wie vielleicht "victim" zu "sacrifice" -, ist es so abwegig, die Verfechter offener Grenzen in einen archaischen, "christlich" gefilterten Opferkult verstrickt zu sehen? Die Botschaft, die bei mir ankommt, ist: Opfer migrantischer Gewalt sind hinzunehmen, wenn wir eine postnationale multikulturelle Gesellschaft haben wollen. Zugleich wird migrantischer Opfer, wenn der Täter autochthon war, rituell gedacht - quasi um die nationalistische Gewalt, die noch in uns steckt, zu sühnen. 

Umlautkombinat

25. Februar 2025 22:55

ML: Mit blo0en "authentischen, kollektiven Gefühlsausbrüchen" verändert man halt rein gar nichts

Ich erinnere mich an die Coronademonstrationen, die ja nur manchmal gross, meist klein und Katz und Maus waren. Oft frustrierend, wenn die paar Leute durch die Fenster besichtigt wurden, weil im Fernsehen gerade nichts lief.
An einem Montag hiess es: OK, die dunkle Strasse runter, kaum Haeuser, aber der Autokorso soll uns entgegenkommen, vielleicht sehen wir sie ja. Dann kam er. Die hupten erst nur, aber in der Masse der Fussgaenger und auch des Korsos aenderte sich unerklaerlich irgend etwas in der Stimmung. Der Korso wurde laenger und laenger und immer langsamer. Die Leute in beiden Zuegen gruessten sich, erkannten sich manchmal.
 
Auf einmal ging die Post ab. Eine junge Frau hinter mir kam in Stimmung, der ganze Koerper zuckte und immer mehr machten mit. Die Alten bewegten sich und kamen aus ihrer Steife und den runden Ruecken auf einmal heraus. Das wurde noch etliches staerker, bis sich alles in Ruhe aufloeste und der Korso weiter fuhr. Wir setzten uns spaeter noch auf eine Bank, und tranken etwas Sliwowitz, waehrend die Grueppchen an uns vorbei nach Hause gingen. Wir wussten gar nicht recht warum, aber es war GUT. Es war das Verbindende unter den Menschen und alle spuerten das, auch Nichtmassenmenschen wie ich. Das ist unbezahlbar und bleibt im Bauch als Kraftquelle. Kein politisches Quatschen kann das auch nur annaehernd erreichen.

ML: Ich habe auch solche Erinnerungen, aber all das hat das Corona-Regime nicht zu Fall gebracht.

Tarik

25. Februar 2025 23:08

@ Ofelia
Das erfassen Sie als Gläubige intuitiv richtig, eine alliance sacreé ist das einzige Mittel gegen die jeweiligen Extreme, deren Beziehung symbiotisch ist. Anhänger des Traditionellen Islam, definiert als die Summe der Weisheit aus Rechtschulen, Theologie und Sufik, die nicht aus strategischen Gründen, sondern weil es ein essentielles Gebot des Glaubens ist ("Erwidert mit dem, was Besser ist") und daher authentisch reagieren und dem Feindbild nicht entsprechen, gibt es. Für den einen oder anderen empfiehlt sich vlt. eine Reise in diesen Teil Europas, (aus mehreren Gründen). Oder aber man ignoriert sie, d.h. uns, weiter und bezeichnet sie als "nicht existent" (oder wahlweise als "Ausnahme" oder "Taqqiya", der Mittel der Giftmischer sind vieler)

Rheinlaender

25. Februar 2025 23:30

Es ist eine Forderung der Klugheit, dass nach Schadereignissen nach Maßnahmen gesucht wird, mit denen deren Wiederholung verhindert werden kann. Wer sich in diesem Zusammenhang über "Instrumentalierung" beklagt, bringt zum Ausdruck, dass ihm die Aufrechterhaltung bestimmter Weltbilder wichtiger ist als als die Verhinderung solcher Ereignisse und das Abstellen von Missständen. Man findet verantwortungsloses Verhalten dieser Art stets in Spätphasen scheiternder Institutionen, deren Führungen gravierend falsche Entscheidungen getroffen haben, und deren Korrektur ein Eingeständnis des eigenen Versagens und der eigenen Untauglichkeit erfordern würde. Solche Führungen können die Bankrotterklärung und den eigenen Abtritt manchmal noch etwas aufschieben, indem sie ihre verbliebene Macht dazu einsetzen, die Ansprache der Wirklichkeit zu unterbinden.

Laurenz

26. Februar 2025 04:43

@Tarik @Ofeliaa ... Es existiert keine Alliance sacreé. Darüber täuschten sich schon die großartige Frau Birkenbihl (+2011) & andere https://youtu.be/jQpidNx2yV4. Zur Erklärung zäume ich das Pferd als Linkshänder. Warum wurde Jesus nicht der Messias der Juden? Weil sich weder seine Prophezeiungen bis zum heutigen Tage erfüllten, noch er das Königreich Israel im Bund mit Adonai erschuf & dementsprechend die Römer vertrieb. Ben Gurion ist als zumindest kleiner Messias der Juden viel geeigneter. Jesus war nicht erfolgreich im Sinne der Juden, er scheiterte. Die christlich-jüdische Ur-Gemeinde um Simon Petrus verschwand dann etwa so um 120 nach 0 endgültig aus der Geschichte. Ähnlich verhält es sich im Quran. Die formalen 13 Jahre Erleuchtung in Mekka mit allen religiösen Inhalten, also das, was @Ofeliaa mit moderatem Islam meint, scheiterte, ist quasi irrelevant. Als Mohammed aus Mekka fliehen mußte, hatte er in etwa 150 Follower. Einzig relevant sind die Lehren/Gebote/Suren aus den formalen 10 Jahren in Medina, mit der brutalen https://de.wikipedia.org/wiki/Islamische_Expansion mit heute 1,9 Milliarden Followern. Nur der Erfolg mit "Tötet die Ungläubigen" zählt. Um das zu verstehen habe ich schon häufig Dr. Bill Warner auf der SiN gepostet. "Why we are afraid": https://youtu.be/t_Qpy0mXg8Y Hier zeigt sich das Unheil(ige) Ihres Ansinnens nur zu deutlich.

Laurenz

26. Februar 2025 05:02

@Tarik @Ofeliaa (2) ... 2009 bin ich mit dem Motorrad durch ganz Bosnien gereist. Bosnien war & ist mit seiner muslimischen Bevölkerung, einerseits aus Nachkommen der Türken & andererseits Balkanischen Konvertiten bestehend, ein bodenloses Faß, ökonomisch, wie politisch. Die Musel-Mentalität reicht sogar bis ins südliche Slowenien. Nach dem Krieg hat man bei uns die zerbombten & zerschossenen Häuser entweder abgerissen oder restauriert. 10 Jahre nach dem Krieg fuhr ich an tausenden kaputt geschossenen Häusern vorbei. Man hatte die Ruinen einfach stehen lassen & 15 Meter weiter neue Häuser gebaut. Slowenen, Kroaten & Serben konnten sich irgendwann auf eine Art Burgfrieden einigen. Aber der ganze Ärger um den Kosovo & Bosnien steht schon immer im Zusammenhang mit Mirditen & anderen Islamischen Gruppierungen. Daß die UN in den Bürgerkrieg eingriff, war & ist, ähnlich Gaza, ein Schrecken ohne Ende. Es gibt keine friedliche Koexistenz, wird es nie geben. 

RMH

26. Februar 2025 07:43

Jeder, der einen Zustand, ein Ereignis, Ursachen, die zu bestimmten Ergebnissen führen etc. ändern &/oder verhindern will, instrumentalisiert automatisch & unvermeidbar die Ereignisse & Zustände, die er ändern will, da diese ja auch Anlass seiner Ansinnens sind. Das geht nicht ohne. Man kann nicht über die Verhinderung von Migrantengewalt diskutieren oder über Maßnahmen, diese zu verhindern, nachdenken, ohne dabei die Ursachen zu beleuchten. So wie der Täter die Opfer von Subjekten zu Objekten macht, bleiben danach die Opfer Objekte in der Debatte (zwangsläufig & vom Täter verursacht!), da man ja durch seine Tat nur noch über die Opfer reden kann, aber nicht mit ihnen (außer, sie haben überlebt, aber Überlebende & Angehörige kommen fast nie zu Wort). Daher versucht derjenige, der die Zustände, Ereignisse & Ergebnisse nicht ändern will, dem Gegner die Argumente, die im Anlass, den Ursachen & den Ergebnissen (in Form von Opfern) liegen, als unzulässige Argumentation zu untersagen oder zumindest in eine moralische fragwürdige Ecke zu stellen, um die Argumente zu diskreditieren. Im Ergebnis läuft der Instrumentalisierungsvorwurf in den meisten Fällen (es gibt auch Ausnahmen!), damit auf eine Form der Diskussionsunterdrückung & Verweigerung hinaus, verbunden mit der Offenbarung, dass man nichts ändern/ verhindern will.

Monika

26. Februar 2025 09:43

@ ML "mit bloßen "authentischen,kollektiven Gefühlsausbrüchen verändert sich nichts" .   - Das stimmt nicht immer, denn  genauso ging das SED-Regime 1989 unter.

ML: Ja, weil das Regime schon komplett morsch war und die gesamte Sowjetimperium am Einstürzen war. Die Demos von 1989 und der Abend des Mauerfalls haben ihm den Rest gegeben. Aber das hatte Voraussetzungen.

Man erinnere sich an die Freudentaumel. Eine "Instrumentalisierung " hat bis jetzt auch nichts gebracht. Die Menschen stumpfen ab, traurig genug. Und darauf zu hoffen, dass der nächste "ethnische Schock" ( Martin Sellner) die Leute zum Aufwachen bringt, ist das berühmte "mehr desselben" . Es ändert sich. Nichts. Das SED-Unrechtsregime dauerte 40 Jahre. 10 Jahre wird Deutschland nun durch Masseneinwanderung destabilisiert und terrorisiert. Weitere 30 Jahre wird dieses Land nicht überleben! Und Frankreich auch nicht. Vor wenigen Tagen kam im elsässischen Mulhouse ein Mann zu Tode ( ein Portugiese), drei Polizisten wurden verletzt. Täter war ein algerischer Islamist. polizeibekannt. Die letzten Einheimischen Elsässer versammelten sich zu einer bewegenden Trauerveranstaltung am Marktplatz. Unter der Woche sieht man dort keinen Elsässer mehr. Mühlhausen ist die islamischste Stadt des Elsass. Dort bekommt man tatsächlich einen ethnischen Schock.

Monika

26. Februar 2025 10:02

#Umlautkombinat , Kollektive Gefühlsausbrüche sind eine Kraftquelle. Das habe ich auch so erlebt, in Kandel und auf der allerersten Pegidademo 2014 in Dresden. Man hatte tatsächlich das Gefühl, es bewegt sich etwas und "die da oben" kriegen das Fürchten gelehrt. Das stärkt den Zusammenhalt. Das ist heute nicht mehr so, es kann aber wiederkommen, sogar  mächtiger. Bis dahin nicht den Mut verlieren, die schrecklichen Ereignisse ( Messerattacke, Vergewaltigungen usw.) dokumentieren, die Namen der Opfer nennen, die dürften inzwischen in die Hunderte gehen, Gedenkveranstaltungen, Aufklärung usw.) Die AfD müsste einen Untersuchungsausschuss einrichten, der diese Verbrechen dokumentiert. Ein Gedenktag für die Opfer der Politik der Masseneinwanderung ist überfällig. Jeder an seinem Ort muss seinen Beitrag für die Rettung seines Landes leisten. Die Israelis sind da viel solidarischer. Siehe die heutige große Trauerfeier für die Bibas-Familie.Die Theoriearbeit sollte realitätsdicht entlang der laufenden Ereignisse erfolgen. D.h. ( für mich): Die Theorie ist nicht die Vorgabe, die ich strategisch umsetze ( wie die Kommunisten) ,sondern es sollte eine Theorie- Praxis Einheit immer wieder hergestellt werden. 

MarkusMagnus

26. Februar 2025 10:03

@ Laurenz
Die Landschaft mit ihren grünen Bergen dort ist allerdings ganz reizvoll. Ich war im Gegensatz zu Ihnen und Herrn Kubitschek noch nie dort, aber zufällig habe ich gestern eine Doku in der ARD Mediathek über Bosnien-Herzegowina gesehen. Dort gibt es ein Gebilde das als "Bosnische Pyramide" bezeichnet wird und es gibt auch archäologische Ausgrabungen an diesem Ort.
 
 
 
 

dojon86

26. Februar 2025 10:04

@Majestyk Gehört hier nicht zum Thema aber sei trotzdem erwähnt. Vergessen sie Kemal Atatürk. Der war zwar Laizist aber in erster Linie ein harter türkischer Nationalist. In der ersten Hälfte seines Lebens erlebte er die Auflösung des osmanischen Reiches. Verständlich, dass er nach einem Rezept suchte, diese Auflösung aufzuhalten. Er orientierte sich an Europa, weil dort die erfolgreichen Mächte seiner Zeit waren. Das laizistische woke Europa ist heutzutage aber kein Erfolgsmodell mehr. Daran hätte sich auch ein Atatürk nicht mehr orientiert. Darum holt sich Erdogan der wie Atatürk in erster Linie ein harter Nationalist ist, seine Inspirationen eben nicht mehr vom Westen. Atatürk und Erdogan sind sich näher als sie denken.

Umlautkombinat

26. Februar 2025 10:23

aber all das hat das Corona-Regime nicht zu Fall gebracht.

 
Wer Massen auf dem grossen Spielfeld verschieben will, muss deren Befindlichkeiten kennen. Das ist eigentlich der einzig wesentliche Punkt, den er kennen muss. Was der wert ist, zeigt der Aufwand, ihn beeinflussen zu wollen.
 
Natuerlich hat es seinen Beitrag. Man kann den ueber- oder unterbewerten, aber sicher ist er da. Und er ist wie immer die Wurzel.  Ohne den waeren wir jetzt alle gespritzt, inklusive unserer Kinder. Das gilt ganz ohne alle anderen Faktoren dafuer und dagegen. Die beruhen in der einen oder anderen Form darauf und limitieren ihre Kraefte, ob sie das wollen oder nicht.

Diogenes

26. Februar 2025 10:31

@RMH: Ja, das ist eine Perspektive. Man kann aber auch einfach "Nein" sagen: "Nein, die will ich hier nicht bei uns haben.", ohne Begründung, ganz einfach weil wir uns hier (bei Stamm und Wurzel) nicht Fremden und ihren fremdextremen Fürsprechern gegenüber begründen und erklären müssen und sollten. Wenn wir "Nein." sagen ist das ohne "Wenn" und "Aber" zu akzeptieren und diejenigen die wir bei uns nicht haben wollen können sich nur umdrehen und wieder dahingehen wo sie hergekommen sind (in der Theorie, in Praxis müssen natürlich Polizei- und Wehrkräfte das "Nein." als den politischen Willen ausführen). Wenn wir das "Warum" diskutieren, akzeptieren wir generell den Anspruch Fremder auf unser Land und müssen uns im eigenen Land ständig begründen und mit den Millionen Unerwünschter beschäftigen. Wir sagen, wir akzeptieren nur Recht das sich vom deutschen Volk ableitet und ausgeht und dann reicht "Nein, abgelehnt." einfach als Grundangabe. 

Umlautkombinat

26. Februar 2025 10:43

ML: Ja, weil das Regime schon komplett morsch war und die gesamte Sowjetimperium am Einstürzen war. Die Demos von 1989 und der Abend des Mauerfalls haben ihm den Rest gegeben. Aber das hatte Voraussetzungen.

 
Noch einmal, zu denen gehoeren v.a.D. auch die Leute selbst. Es ist z.B. interessant, wie beim Thema AfD immer argumentiert wird, der Osten habe eben Erfahrung mit Diktatur. Das ist richtig, aber merkwuerdig verengt. Es hebt den Angstanteil vor dem Leben unter diesen Verhaeltnissen unproportional hervor. Was fehlt ist das Wissen darueber, dass man es real aendern und das Gesindel vom Hof jagen kann. Das ist der wesentliche Punkt und nicht hypothetisches 3D-Schach anderer "grosser" Leute, vermuteter oder realer "Maechte", abstrakt verstandenener entstandener Verhaeltnissen etc.. Im Gegenteil muss man sich ueber endlose Bespiegelung irgendwann hinwegsetzen, weil die ganze dolle Erkenntnis einfach nur noch laehmt. Das ist wie Leute, die 10 Jahr zum Therapeuten gehen und jedes ihrer Kindheitstraumata kennen - aber nicht nur keinen Schritt weiter, sondern in dem ganzen Kruscht noch fester eingebunden sind.

dojon86

26. Februar 2025 11:03

@Monika Ich will den Mut der Demonstranten im Herbst des Jahres 1989 keineswegs kleinreden. Doch entscheidend waren sie nicht. Entscheidend war der wirtschaftliche Zusammenbruch des Comecon, allen voran Russlands und infolgedessen die Unfähigkeit der Metropole, ihre Herrschaft über das osteuropäische Vorfeld aufrechtzuerhalten. Das SED Regime war niemals mehr als die lokale Vertretung der Moskauer Zentrale. Als diese Zentrale zusammenbrach, wär's auch mit der lokalen Vertretung vorbei. Die heutige Situation ist anders. Das woke Imperium kämpft mit einem Nachfolger von Gorbatschow, aber wer siegen wird, ist bei weitem noch nicht entschieden. Außerdem ist zumindest der Westen Deutschlands mittlerweile ethnisch derartig zersplittert, dass ein kollektives Aufbegehren der Bevölkerung von Jahr zu Jahr unwahrscheinlicher wird. Ich würde bei einem solchen eher vermuten, dass das ganze in einem Bürgerkrieg kippt (den keiner wollen kann) und wer den gewinnt, dürfte in den westdeutschen Städten ziemlich klar sein. In Ostdeutschland sieht man die Lage natürlich nicht so pessimistisch. Vielleicht wäre eine inoffizielle Segregation des Ostens anzudenken.

A. Kovacs

26. Februar 2025 11:48

"Wir" und "sie". Richtig. Wobei ich das "wir" europäisch sehen würde, da z. B. italienische oder polnische Gewalttaten gegen Deutsche vergleichsweise selten sind. Und zur Demographie des "wir" gehört die Ein-Kind-Familie. Die Wahrscheinlichkeit, eine ganze Familie durch einen Mord auszurotten, ist viel größer, wenn der/die Ermordete Europäer(in) ist. Das ist ein zu wenig beachteter Aspekt der Migrantengewalt, die seit 2015 in Deutschland allein m. E. ein- bis zweitausend Opfer gehabt haben müsste (gibt es Statistiken?). Apropos Instrumentalisierung: Wie war das mit Alan Kurdi?

Olmo

26. Februar 2025 14:24

@Tarik
Wenn Deutschlands Sädte so aussehen wie Sarajevo, dann sind wir gescheitert, selbst dann wenn es wirklich hübsch und friedlich wäre. 
Ob Muslime gut oder böse sind, ist für mich nicht der Punkt. Die Anwesenheit von zu vielen Muslimen ändert den Charakter des Landes. Die Einwanderung ist eine Frage der Quantität.
Was meine Intuition als Gläubiger mir zum Islam sagt, behalte ich besser für mich. 

Majestyk

26. Februar 2025 16:04

@ Diogenes:
"Man kann aber auch einfach "Nein" sagen: "Nein, die will ich hier nicht bei uns haben.", ohne Begründung, ganz einfach weil wir uns hier (bei Stamm und Wurzel) nicht Fremden und ihren fremdextremen Fürsprechern gegenüber begründen und erklären müssen und sollten."
Hier bin ich ganz bei Ihnen. Wieso sollte ich als Indigener mich dafür rechtfertigen warum ich das Land meiner Vorfahren nicht mit Fremden teilen will? Natürlich wurden die Fremden importiert und kamen nicht gewaltsam, natürlich ist die Mehrzahl als Mensch nicht schlechter als Deutsche, definitiv auch nicht schlechter als ich. Aber ich wurde nie gefragt ob ich das will und ich bin nicht verpflichtet etwas zu akzeptieren was über meinen Kopf hinweg entschieden wurde.
Man wird sich aus Gründen von menschlicher Fairness und Realitätssinn ein Stück weit mit der veränderten Demographie arrangieren müssen, aber wenn der Erfolg von Rechts davon abhängt den jetzigen Status quo zu belassen und bloß nicht zu sehr anzuecken, dann brauche ich keinen Erfolg von Rechts. Was gibt mir das, zumal ich als indigener Freiheitlicher dann ja nicht nur identitär, sondern wenn sich die Rechtsautoritären durchsetzen auch in meinem Selbstbestimmungsstreben verliere. 
 

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