Unsichtbare Gegner: Das Konspirationistische Manifest

Im Rahmen der Winterakademie debattierten Kubitschek und ich mit Anselm Lenz über die Geschichte zweier Bücher.

Martin Lichtmesz

Martin Lichtmesz ist freier Publizist und Übersetzer.

Das legen­dä­re anar­chis­ti­sche Pam­phlet Der k0mmende Auf­stand (L’insur­rec­tion qui vient), 2007 im fran­zö­si­schen Ori­gi­nal erschie­nen und 2010 ins Deut­sche über­setzt, hat offen­bar einen Nach­fol­ger aus zumin­dest teil­wei­se der­sel­ben Feder (oder den­sel­ben Federn) gefun­den: Das kon­spi­ra­tio­nis­ti­sche Mani­fest (Mani­fest con­spi­ra­ti­onnis­te), eben erschie­nen in Len­zens Ver­lag Soden­kamp & Lenz.

Erst­ma­lig publi­ziert bei den renom­mier­ten Édi­ti­ons du Seuil Anfang 2022, han­delt es sich um eine zor­ni­ge Abrech­nung mit den “Coro­na-Maß­nah­men”, inklu­si­ve der Kol­la­bo­ra­ti­on des über­wie­gen­den Tei­les der Lin­ken, die mit ätzen­der Kri­tik über­zo­gen wird. Die Schrift beginnt mit der Pro­vo­ka­ti­on, sich ein Schimpf- und Bann­wort zu eigen zu machen, das vom poli­tisch-media­len Macht­kom­plex benutzt wird, um Kri­ti­ker lächer­lich zu machen und zu diskreditieren:

Wir sind Ver­schwö­rungs­theo­re­ti­ker, wie von nun an alle ver­nünf­ti­gen Men­schen. Seit zwei Jah­ren, in denen man uns an der Nase her­um­führt, haben wir uns infor­miert, wir haben den gewünsch­ten Abstand,  um das Wah­re vom Fal­schen zu unter­schei­den. Die lächer­li­chen Selbst­be­schei­ni­gun­gen, von denen sie ver­lang­ten, dass wir sie machen  müss­ten, soll­ten uns dazu brin­gen, unse­rer eige­nen Ein­sper­rung auch  noch zuzu­stim­men und uns zu unse­ren eige­nen Gefäng­nis­wär­tern zu  machen. (…)

Die mör­de­ri­sche welt­wei­te Pan­de­mie – »schlim­mer als die Spa­ni­sche Grip­pe von 1918« – war in der Tat eine Insze­nie­rung. Doku­men­te, die dies bewei­sen, sind seit­her durch­ge­si­ckert, wie man im Fol­gen­den sehen wird. Wir wer­den die­se zei­gen. Alle angst­ein­flö­ßen­den Model­lie­run­gen waren falsch. Auch dass das Gesund­heits­sys­tem »zusam­men­bre­chen« wür­de, dien­te nur der Erpressung. (…)

Die wüten­de Ver­bis­sen­heit, jede Behand­lung abzu­schaf­fen, die nicht auf das Expe­ri­men­tie­ren mit Bio­tech­no­lo­gien an gan­zen Völ­kern abziel­te – die damit auf den Sta­tus von Ver­suchs­ka­nin­chen redu­ziert wur­den –, war von Beginn an verdächtig. (…)

Ohne Zwei­fel die ers­te töd­li­che Epi­de­mie, von der die Men­schen über­zeugt wer­den müs­sen, dass es sie gibt. Das Unge­heu­er, das uns seit zwei Jah­ren auf den Leib rückt, ist zur Stun­de kein mit Pro­te­in gekrön­ter Virus, son­dern eine tech­no­lo­gi­sche Beschleu­ni­gung – mit einem berech­ne­ten Ent­wur­ze­lungs­ver­mö­gen. Mit jedem Tag wer­den wir Zeu­gen des Ver­suchs, das wahn­sin­ni­ge trans­hu­ma­nis­ti­sche Pro­jekt der »Kon­ver­genz von NBIC-Tech­no­lo­gien« zu ver­wirk­li­chen, die Zusam­men­füh­rung von Nano‑, Bio‑, Infor­ma­ti­ons- und Kognitionstechnik.

Die­sem ful­mi­nan­ten Auf­takt fol­gen über 300 Sei­ten Ana­ly­se und Pole­mik, die zum Teil in tie­fe Laby­rin­the (und Sack­gas­sen) lin­ker Theo­rie­bil­dung füh­ren. Nur weni­ge Leser wer­den den Autoren in alle Win­kel fol­gen und allen ihren The­sen zustim­men. Unge­wöhn­lich für einen Trak­tat aus die­ser Rich­tung ist die Ver­knüp­fung radi­kal macht‑, staats- und gesell­schafts­kri­ti­schen Den­kens mit der Atta­cke auf spe­zi­fi­sche­re Akteu­re und Ope­ra­tio­nen (MK-Ultra wird aus­führ­lich behan­delt), wie man sie eher aus der rechts­las­ti­gen “Verschwörungs”-Literatur kennt.

Dabei sind die Schwer­punk­te jedoch anders ver­teilt und die Begrif­fe anders gesetzt: So wird man in dem Text eben­so ver­geb­lich nach dem Namen Geor­ge Sor­os wie nach dem Begriff des “Glo­ba­lis­mus” suchen. Es tau­chen “Ver­schwö­rungs­theo­rien” auf, die mir in die­ser Schrift zum ers­ten Mal begeg­net sind, etwa die Behaup­tung, die “Pan­de­mie” von 2020 sei eine gezielt in Gang gesetz­te “Kon­ter­re­vo­lu­ti­on” gewe­sen, die einen dro­hen­den Kon­troll­ver­lust durch “die Auf­stän­de von 2019” auf dras­ti­sche Wei­se zu ver­hin­dern suchte.

“Ver­set­zen wir uns nun in die Lage einer die­ser Mäch­te am Ende des Jah­res 2019, sagen wir im Okto­ber”, schrei­ben die Autoren, “Wie könn­te man da nicht in Panik gera­ten?”.  Als Bei­spie­le wer­den nun Pro­test­be­we­gun­gen genannt, die größ­ten­teils außer­halb Euro­pas statt­fan­den, und im rech­ten Spek­trum wenig Beach­tung fan­den: Hong­kong (Febru­ar 2019), Liba­non (Okto­ber 2019), Kata­lo­ni­en (Okto­ber 2019), Chi­le (Okto­ber 2019), Kolum­bi­en (Novem­ber 2019). Ende 2019 sahen sich also nach Mei­nung der Ver­fas­ser die Herr­schen­den gezwun­gen, einzuschreiten:

Man darf nicht zulas­sen, dass sich unter den am wenigs­ten »poli­ti­sier­ten« Völ­kern eine der­art unver­schäm­te Revol­te gegen die Herr­schen­den und die »Eli­ten« aus­brei­tet. Das Gan­ze ist inak­zep­ta­bel. Dies gilt umso mehr, als die sich abzeich­nen­de Beschleu­ni­gung der Kli­ma- und Umwelt­ka­ta­stro­phe, die »Dis­rup­ti­on« des Arbeits­mark­tes durch neue Tech­no­lo­gien und die Migra­ti­on gan­zer Bevöl­ke­rungs­grup­pen kei­ne Ruhe am Hori­zont erwar­ten las­sen.  Das Gan­ze geht zu weit. Das Pack hat genug getanzt. Man muss fünf  Züge im Vor­aus spie­len, wenn man Herr der Lage blei­ben will. Es ist Zeit für einen Gre­at Reset, wie Klaus Schwab, der Prä­si­dent des WEF, sagen würde.

Unbe­ach­tet bleibt hin­ge­gen jenes west­li­che Phä­no­men, das uns Rech­te weit­aus mehr inter­es­siert hat, und das man als “popu­lis­ti­sche Revol­te” bezeich­nen könn­te. Sie ent­zün­de­te sich 2015 an der “Flücht­lings­kri­se”, führ­te unter ande­rem zu Trump und Brexit, und hat den Mäch­ti­gen (so hat­te es zumin­dest den Anschein) einen gehö­ri­gen Schre­cken ein­ge­jagt. Sie war aller­dings Ende 2019 bereits weit­ge­hend nie­der­ge­schla­gen wor­den. Über eini­ge Fäden mit ihr ver­bun­den war der Auf­stand der Gelb­wes­ten (Novem­ber 2018), des­sen “bes­tia­li­sche Nie­der­schla­gung” durch eine “sadis­ti­sche” Poli­zei die Autoren des Kon­spi­ra­tio­nis­ti­schen Mani­fests anprangern.

Ich für mei­nen Teil bin von die­ser The­se der “Kon­ter­re­vo­lu­ti­on” wenig über­zeugt, räu­me jedoch ein, daß sie auf eine rich­ti­ge Fähr­te füh­ren könn­te. Aus rech­ter Sicht sind die blin­den Fle­cken der Autoren des Mani­fests offen­sicht­lich; kön­nen sie uns hel­fen, eini­ge unse­rer blin­den Fle­cken zu erkennen?

Inhalt­lich wäre zu die­sem Buch eine Men­ge zu sagen. Wo ist sein ideo­lo­gi­scher Hin­ter­grund zu ver­or­ten? Wer es tat­säch­lich geschrie­ben hat, bleibt eben­so ein Geheim­nis wie die Zusam­men­set­zung des “Unsicht­ba­ren Komi­tees”, das für den Kom­men­den Auf­stand und die Nach­fol­ge-Trak­ta­te An unse­re Freun­de  (2015) und Jetzt (2017) ver­ant­wort­lich zeichnet.

Als das Kon­spi­ra­tio­nis­ti­sche Mani­fest in Frank­reich erschien, und eini­ge Medi­en auf die Ähn­lich­keit mit dem Kom­men­den Auf­stand hin­wie­sen, schrieb das “Komi­tee” in einem (sel­te­nen) Tweet (20. Janu­ar 2022):

Les écrits du comi­té invi­si­ble sont signés comi­té invi­si­ble. – Die Schrif­ten des Unsicht­ba­ren Komi­tees wer­den mit Unsicht­ba­res Komi­tee unterzeichnet.

Dies trifft auf den vor­lie­gen­den anony­men Text nicht zu. Damit ist aller­dings kei­nes­wegs der Ver­dacht wider­legt, daß hier zumin­dest teil­wei­se die­sel­ben Autoren am Werk waren. Man kann sich viel­leicht eine Band vor­stel­len, die sich auf­löst, und deren ver­blie­be­ne oder abge­spal­te­ne Mit­glie­der ein neu­es Pro­jekt gegrün­det haben; oder auch Epi­go­nen, die an Vor­bil­der anknüp­fen. Stil, Ton­fall und Argu­men­ta­ti­ons­mus­ter haben jeden­falls frap­pan­te Ähn­lich­kei­ten mit der älte­ren Schrift.

Ich habe sie auf die­sem Blog im Novem­ber 2010 aus­führ­lich bespro­chen (eins, zwei, drei). Sie fand damals in den deut­schen Feuil­le­tons brei­te Beach­tung, wobei die Reak­tio­nen von woh­li­gem Gru­sel über bla­sier­te Igno­ranz bis hin zu schrof­fer Zurück­wei­sung reich­ten. Die stärks­ten Pas­sa­gen des Mani­fests atta­ckier­ten die Auf­lö­sung mensch­li­cher Bin­dun­gen und Ver­wur­ze­lun­gen durch die moder­ne, durch­ra­tio­na­li­sier­te Mas­sen- und Kon­sum­ge­sell­schaft, ihre berüch­tigs­ten roman­ti­sier­ten Gewalt, Auf­ruhr, Plün­de­rung und Sabotageakte.

Anlaß ihrer Ent­ste­hung waren in der Tat die lan­des­wei­ten Unru­hen in fran­zö­si­schen Ban­lieues im Okto­ber und Novem­ber 2005, getra­gen vor allem von migran­ti­schen Jugend­li­chen. Von rechts wur­den sie natür­lich als erschre­cken­de Mene­te­kel der “mul­ti­kul­tu­rel­len Gesell­schaft”, als Vor­ge­schmack des eth­ni­schen Bür­ger­kriegs und “Ende der Inte­gra­ti­ons­lü­ge” gedeu­tet (Jun­ge Frei­heit, 11. 11. 2005).

Die Autoren des Kom­men­den Auf­stands hin­ge­gen erblick­ten dar­in “die ers­ten Freu­denfeuer”,  “die Tau­fe eines Jahr­zehnts vol­ler Ver­spre­chun­gen”. Über­zeugt, daß die west­li­che Zivi­li­sa­ti­on auf ihren kli­ni­schen Tod zusteu­ert und ohne­hin nicht mehr zu ret­ten ist, gefie­len sie sich in einem Ges­tus der Zer­stö­rung des­sen, was ohne­hin fällt und nicht mehr zu hal­ten ist. Dar­aus folg­te auch eine radi­ka­le Absa­ge an die Main­stream-Lin­ke, wie auch über­haupt an jede Art von par­ti­zi­pie­ren­der Ein­wir­kung (etwa durch Par­tei­en, Ver­ei­ne, Wah­len usw.) auf das poli­ti­sche Sys­tem, das rest­los ver­wor­fen wurde:

Es geht nicht mehr dar­um zu war­ten – auf einen Licht­blick, die Revo­lu­ti­on,  die  ato­ma­re Apo­ka­lyp­se oder eine sozia­le  Bewe­gung.  Noch zu war­ten ist Wahn­sinn. Die Kata­stro­phe ist nicht das, was kommt, son­dern das, was da ist. Wir befin­den uns bereits jetzt in der Unter­gangs­be­we­gung einer Zivi­li­sa­ti­on. Das ist der Punkt, an dem man Par­tei ergrei­fen muss.

Damit ein­her ging auch eine poin­tier­te Zurück­wei­sung jener Fra­ge, die für die Rech­te von beson­de­rer Bedeu­tung ist, argu­men­ta­tiv offen­sicht­lich auf den Spu­ren von Guy Debord, ver­bun­den mit einer vehe­men­ten Ableh­nung des auf­klä­re­ri­schen, zen­tra­lis­ti­schen Erzie­hungs­staa­tes, auf den die Fran­zo­sen so stolz zu sein pfleg­ten (war er doch das wich­tigs­te Instru­ment, ihren moder­nen repu­bli­ka­ni­schen Natio­nal­staat zu erschaffen):

Es gibt kei­ne »Ein­wan­de­rungs­fra­ge«. Wer wächst noch da auf, wo er gebo­ren wur­de? Wer wohnt da, wo er auf­ge­wach­sen ist? Wer arbei­tet da, wo er wohnt? Wer lebt da, wo sei­ne Vor­fah­ren wohn­te? Und die Kin­der die­ser Epo­che, wes­sen Kin­der sind sie, die des Fern­se­hens oder die ihrer Eltern? Die Wahr­heit ist, dass wir in Mas­sen von jeder Zuge­hö­rig­keit los­ge­ris­sen wur­den, dass wir von nir­gend­wo mehr her sind, und dass dar­aus, gleich­zei­tig mit einer ganz neu­en Bereit­schaft zum Tou­ris­mus, ein unleug­ba­res Lei­den folgt. Unse­re Geschich­te ist die der Kolo­ni­sie­run­gen, der Migra­tio­nen, der Krie­ge, der Exi­le, der Zer­stö­rung aller Ver­wur­ze­lun­gen. Es ist die Geschich­te all des­sen, was aus uns Frem­de in die­ser Welt, Gäs­te in unse­rer eige­nen Fami­lie gemacht hat.

Beson­ders die­se Beto­nung der “Ent­wur­ze­lung” war man­chen lin­ken Rezi­pi­en­ten nicht geheu­er. “Links ist das nicht!”, pro­tes­tier­te Johan­nes Thumf­art in der taz und Jungle World, und wit­ter­te hin­ter der Bezug­nah­me auf Agam­ben und Fou­cault den unheil­vol­len Ein­fluß von Heid­eg­ger und Schmitt:

Gera­de bei die­sen Kern­the­sen des Buches muss die Sym­pa­thie auf­hö­ren (…). Denn die­se Gedan­ken sind zu eng mit der deut­schen Ideen­ge­schich­te ver­wo­ben, als dass man sie auch nur in Erwä­gung zie­hen könn­te. Schon die Rede von »sech­zig Jah­ren Befrie­dung, sech­zig Jah­ren demo­kra­ti­scher Anäs­the­sie« hat in Deutsch­land einen ande­ren Klang als in Frank­reich. Die­ser rech­te Unter­ton kommt nicht von unge­fähr. Dies­seits des Rheins ist das Res­sen­ti­ment gegen Inter­na­tio­na­lis­mus, Demo­kra­tie und Tech­nik ein fes­ter Bestand­teil des Revi­sio­nis­mus der Nach­kriegs­zeit. Der Text ist eine Art Reimport. Er schul­det vie­les natio­nal­so­zia­lis­tisch gefärb­ten Theo­re­ti­kern, die von der post­mo­der­nen Lin­ken immer noch zu unkri­tisch rezi­piert wer­den: Mar­tin Heid­eg­ger und eben Carl Schmitt, dem Kron­ju­ris­ten des Drit­ten Reiches.

Die Annah­me, daß die­ses Mani­fest “rechts” sei, wies ich in mei­ner Bespre­chung damals expli­zit zurück. Nichts­des­to­trotz gab es hier den­noch Ver­bin­den­des, allem vor­an die Wahr­neh­mung, im Bauch eines ent­wur­zeln­den, im Kern nihi­lis­ti­schen, tota­li­tä­ren Levia­than gefan­gen zu sein, der kein Anders­wo und Anders­wie mehr zulas­sen will. Der wich­tigs­te Leit­stern der Rech­ten ange­sichts die­ser Pro­ble­ma­tik ist natür­lich Ernst Jün­ger mit sei­nem Wald­gang.

Er ist aber bei­lei­be nicht der ein­zi­ge Autor, bei dem man fün­dig wird, ob nun von “links” oder “rechts”. Mit­ten im Coro­na-Spuk fand ich fol­gen­de Stel­le bei Jac­ques Ellul (geschrie­ben in den spä­ten acht­zi­ger Jahren):

Unser Par­la­ments- und Wahl­sys­tem und unse­re poli­ti­schen Par­tei­en sind eben­so nutz­los wie Dik­ta­tu­ren uner­träg­lich sind. Nichts ist übrig­ge­blie­ben. Und die­ses Nichts ist zuneh­mend aggres­siv, tota­li­tär und all­ge­gen­wär­tig. Wir machen heu­te die selt­sa­me Erfah­rung, daß wir vor aus­ge­höhl­ten poli­ti­schen Insti­tu­tio­nen ste­hen, in die nie­mand mehr Ver­trau­en hat; vor einem Regie­rungs­sys­tem, das allein den Inter­es­sen einer poli­ti­schen Klas­se und einem fast unend­li­chen Macht­zu­wachs dient; und vor einer sozia­len Kon­trol­le, die sämt­li­che unse­rer Demo­kra­tien zu einem auto­ri­tä­re­ren Mecha­nis­mus gemacht hat, als es der napo­leo­ni­sche Staat jemals war.

Was die Fra­ge der Autor­schaft des Kom­men­den Auf­stands angeht, so füh­ren etli­che Spu­ren zum links­ra­di­ka­len Autoren­kol­lek­tiv Tiq­qun, das von 1999 bis 2009 aktiv war. Die Ver­bin­dung zwi­schen dem Unsicht­ba­ren Komi­tee und die­ser Grup­pe ist nicht bewie­sen, wird aber in zahl­rei­chen Arti­keln über deren Schrift­gut als gege­ben ange­nom­men. Einer ihrer zen­tra­len Köp­fe, der 1974 gebo­re­ne Juli­en Cou­pat, gilt vie­len bis heu­te als Haupt­ver­däch­ti­ger, der Ver­fas­ser des Auf­stands (und des Kon­spi­ra­tio­nis­ti­schen Mani­fests) zu sein.

Cou­pat, sei­ne Lebens­ge­fähr­tin Yld­une Lévy und etli­che sei­ner Freun­de, die in einem klei­nen fran­zö­si­schen Schnell­ro­da namens Tar­nac (Ein­woh­ner­zahl um die 350) eine Art Bio­bau­ern­kom­mu­ne betrei­ben, wur­den 2008 der Sabo­ta­ge der Hoch­lei­tung einer Eisen­bahn­stre­cke beschul­digt und erst 2018 frei­ge­spro­chen. Im Zuge des far­cen­haf­ten Pro­zes­ses (der in man­cher Hin­sicht an die Hexen­jagd auf die öster­rei­chi­schen Iden­ti­tä­ren erin­nert) wur­de Cou­pat unter­stellt, Autor des Kom­men­den Auf­stands zu sein, der gleich­zei­tig auch als “Beweis­stück” für sei­ne “ter­ro­ris­ti­schen” Absich­ten her­hal­ten muß­te. Cou­pat selbst hat die Autor­schaft beharr­lich verneint.

Ein Detail aus dem Pro­zeß weck­te mei­ne Auf­merk­sam­keit (Jungle World, 19. 4. 2018):

Die höchs­te ver­häng­te Stra­fe für einen der wei­te­ren Ange­klag­ten beläuft sich auf 500 Euro Geld­stra­fe und vier Mona­te Haft auf Bewäh­rung, weil er einen fal­schen Aus­weis benutzt und sich gewei­gert hat­te, sich eine Spei­chel­pro­be zwecks DNA-Ana­ly­se abneh­men zu lassen.

Offen­bar haben auch Cou­pat, Lévy und vier wei­te­re Ange­klag­te die­se Spei­chel­pro­be ver­wei­gert. Wie wer­den sie wohl Jah­re spä­ter auf die Zumu­tung der erzwun­ge­nen PCR-Tests reagiert haben?

Es gibt etli­che wei­te­re Lini­en, die vom Wider­stand gegen die “Coro­na­maß­nah­men” zu den Posi­tio­nen und Denk­fi­gu­ren von Tiq­qun füh­ren, die sich auch im Kom­men­den Auf­stand wie­der­fin­den, bis hin zu dem eigen­tüm­lich “lite­ra­ri­schen”, poe­ti­sie­ren­den Stil. Als Spi­ri­tus Rec­tor der Grup­pe gilt Gior­gio Agam­ben, der sich als einer der weni­gen gro­ßen lin­ken Intel­lek­tu­el­len gegen das “Pandemie”-Regime aus­ge­spro­chen hat. Der bereits zitier­te Johan­nes Thumf­art nann­te als ihre “wich­tigs­te Idee”:

den Gedan­ken einer kyber­ne­ti­schen Ver­fas­sung der Macht im 21. Jahr­hun­dert – das heißt einer »dezen­tra­li­sier­ten Macht«, die sich in Verkehrs‑, Ener­gie- und Com­pu­ter-Netz­wer­ken orga­ni­siert, wie es in »Der kom­men­de Auf­stand« heißt: ein Tota­li­ta­ris­mus der blan­ken Tech­nik, ein »Impe­ria­lis­mus des Relativen«.

Auf der eng­li­schen Wiki­pe­dia-Sei­te zu Tiq­qun fin­det sich ein auf­schluß­rei­ches Glos­sar von zen­tra­len Begrif­fen der Grup­pe, u. a.:

Bio­po­li­tik: Pro­zes­se, mit denen Regie­run­gen und Unter­neh­men die phy­si­schen Bedürf­nis­se einer Bevöl­ke­rung steu­ern, um ihre eige­ne Macht zu erhal­ten. Der Begriff wur­de ursprüng­lich von dem Phi­lo­so­phen Michel Fou­cault ein­ge­führt. Er wird als effi­zi­en­ter Mecha­nis­mus der sozia­len Kon­trol­le beschrie­ben, weil die Akteu­re frei­wil­lig dar­an teil­neh­men, um ihr eige­nes Leben zu erhal­ten, ohne Zwang aus­üben zu müs­sen (z. B. wenn eine kran­ke Per­son medi­zi­ni­sche Ver­sor­gung in Anspruch nimmt) und wird zusam­men mit dem Spek­ta­kel als einer der bei­den wich­tigs­ten Mecha­nis­men der sozia­len Kon­trol­le diskutiert.

Kyber­ne­ti­sche Hypo­the­se: Die Prä­mis­se, dass tech­no­lo­gi­sche Kon­troll­me­cha­nis­men für die Gesell­schaft von Vor­teil sind, eine Ansicht, die nach dem Ende des Zwei­ten Welt­kriegs vor­herr­schend wur­de. Die kyber­ne­ti­sche Hypo­the­se ist eine Theo­rie zur Pra­xis der sozia­len Orga­ni­sa­ti­on, die die libe­ra­le Hypo­the­se ablöste.

Dies paßt natür­lich in voll­kom­me­ner Wei­se als ana­ly­ti­scher Schlüs­sel zu den Ent­wick­lun­gen, deren Zeu­gen wir seit 2020 gewor­den sind.

Nun aber die alte, lei­di­ge Fra­ge: Was tun? Wel­che Wege des alter­na­ti­ven Lebens und Zusam­men­le­bens abseits des tech­no­kra­ti­schen Unge­heu­ers zei­gen uns die Ver­fas­ser der bei­den Mani­fes­te, und inwie­fern sind sie gang­bar und auch für eine rech­te Rezep­ti­on rele­vant? Mehr dar­über im nächs­ten Teil die­ses Beitrags.

– – –

Das Kon­spi­ra­tio­nis­ti­sche Mani­fest kann man hier bestel­len.

Martin Lichtmesz

Martin Lichtmesz ist freier Publizist und Übersetzer.

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Kommentare (37)

Ein Fremder aus Elea

6. Februar 2023 14:15

Naja, was man tun kann ist zum Beispiel, zum Boykott von Geschäften aufzurufen, welche Bargeld verweigern. Nur sollte man nicht sagen "Deutsche! Kauft nicht bei Bargeldverweigerern!" Das wäre ein politischer Fehler, wie Roger Köppel sich ausdrücken würde.

Lustig, übrigens, nicht nur bin ich genau 1 Woche älter als Alex Jones, sondern auch genau 4 Monate (1/3 Jahr) älter als Julien Coupat. Und 2 Tage älter als ZARDOZ, welcher heute vor 49 Jahren in die Kinos kam.

MARCEL

6. Februar 2023 14:39

Klingt ein wenig nach "Weather Underground" oder "Angry Army" aus den 68igern. Normalerweise folgt daraus keine Militanz, denn die kündigt sich nicht vollmundig an. 
Klar, guter Rat ist teuer, doch mit Blick auf die Neue Rechte (insbesondere nach Simon Kießling) frage ich mich:
Kann es die Berufung der NR sein, die historische Folgerichtigkeit zu guter Letzt zu ratifizieren?
Arbeiten wir damit nicht bloß die Sterbephasen unserer Kultur/unseres Volkes nach Kübler-Ross (letze Phase: Einverständnis) ab?
Oder ist es nicht doch unsere Berufung, eine Haltung in uns zu festigen, die auch gegen die historische Folgerichtigkeit (Hegels Fetischisierung der Geschichte!) bestehen bleibt?
Die innere Rebellion (vor der äußeren) als Zeichen, dass noch Leben in uns steckt. 
Der legendäre verlorene Posten, der nicht zum Verkauf ansteht.
Vielleicht fehlt uns nur l'hauteur d'âme von der J. Ellul einmal sprach?
Mein Fazit unter den gegebenen Verhältnissen: Lieber Haltung als Strategie (und erschiene diese noch so "angebracht")!
 
 

Mitleser2

6. Februar 2023 14:49

[Die Banlieue Unruhen] Von rechts wurden sie natürlich als erschreckende Menetekel der “multikulturellen Gesellschaft” ... gedeutet.
@ML: Warum schreiben Sie "gedeutet". War es nicht so? Oder sehen Sie die Ursachen auch mehr in der westlichen Zivilisation selbst? Aus meiner rechten Sicht würde ich das nicht verstehen können.

ML: Nicht immer gleich hysterisch werden, wenn man etwas sachlich formuliert.

Laurenz

6. Februar 2023 16:49

Finde den Artikel, vor allem in den revolutionären Kleinigkeiten weltweit wieder gut recherchiert. Allerdings wäre meine Frage an die Schreiberlinge, woran sie denn eine politisch gesellschaftliche Entwicklung festmachen? Nur, weil es in unserer Region mal 50 Jahre ruhiger zuging, heißt das noch lange nicht, daß der beschriebene Aggregatszustand jemals anders war. Auch eine Debatte über links & rechts ist extrem unbefriedigend, was ML hier & da auch schon anklingen ließ. Wenn wir die usprüngliche Definition des Faschismus heute anlegen würden, ist die woke Linke dem Faschismus in seinem imperialen Gehabe um Lichtjahre näher als die Neue Rechte, die ein Medium (für manche ironiegeladen, für manche bitter ernst) Sezession nennt. Dasselbe findet sich im täglichen politischen Gehabe wieder. Ein Ampel-Junta tut so, also könnte sie Division um Division, Armee um Armee in die aktuellen Konflikte schicken. Da woke Großreich ist zumindest beim ÖRR erwacht.

MarkusMagnus

6. Februar 2023 17:07

Der Begriff "Verschwörungstheorie" hat sich nach der Epstein-Affäre selbst diskreditiert!!
 

Suedburgunder

6. Februar 2023 18:18

@ MARCEL
"...l'hauteur d'âme..."   -   Kleine Korrektur am Rande (ohne oberlehrerhaft auftreten zu wollen!): Das H des Substantivs "hauteur" ist ein h aspirée, also la hauteur ! Im gesprochenen Französisch käme es ansonsten zu einer Verwechslung mit l'auteur d'âme (der Autor der Seele). Der Flüchtigkeitsfehler tut der pertinence Ihres Beitrages aber keinen Abbruch. - Bonne soirée

Majestyk

6. Februar 2023 19:02

Es gab keine Pandemie, es gab nur eine mediale Inszenierung, bei der es unwichtig ist ob die Requiste echt ist oder nicht.
Es gab auch keine Maßnahmen wegen der Pandemie, es wurde die Pandemie inszeniert um die Maßnahmen zu rechtfertigen. 
Und jenseits der Great Reset Folklore war die Pandemie eine Art Pausetaste für die Weltwirtschaft um das bestehende Finanzsystem vor dem Kollaps zu bewahren, was dann auch den größten Teil dieser mit Illusion und Umverteilung erzeugten Milliardenvermögen pulverisiert hätte.
Und natürlich war die Pandemie für beide Seiten der Startschuß um den nie beendeten Kalten Krieg wieder heißer werden zu lassen.
Darüberhinaus sollten endlich mehr Menschen über den Tellerrand schauen. Der Zeitgeist ist nicht wie das Waldsterben, er macht an der deutschen Grenze nicht halt. Die fehlende Souveränität ist eine Sache, der Zeitgeist ist auch Resultat der Unterwanderung mit kommunistischem Gedankengut vor allem beim Hegemon. Man bedenke einerseits die Proteste während des Vietnamkrieges, aber auch die Einwanderung von Sozialisten in den 30er Jahren, die schleichend in Hollywood an Einfluß gewannen. Deswegen fühlt sich auch Westgermany nun an wie die DDR, nur deswegen bekommt man ohne Ausweis im einstigen Land der unbegrenzten Möglichkeiten nun kein Hotelzimmer mehr. 

Majestyk

6. Februar 2023 19:07

Ein kleiner Denkanstoß. Nehmen wir mal an, es kommt nicht zu großen Gegenbewegungen und das herrschende Corona-Narrativ wird niemals angetastet, sondern geht so in die Geschichtsbücher ein. Was werden die Menschen dann in 50 oder 70 Jahren denken? Wird Corona dann nicht die schlimmste Pandemie des 21 Jahrhunderts sein? Und wenn man das mal verstanden hat, dann kann man auch erahnen, wie es zu manchem anderen historischen Narrativ gekommen sein könnte.

Lumi

6. Februar 2023 20:34

Die Verbindung von den Protesten, Aufständen, Revolten von 2019 zum Corona Betrug leuchtet mir auch nicht ein. Überhaupt nicht.
Die Linken sind oft so teleologisch und theoretisch. Das ist schon auch kreativ und kann inspirierend sein. Aber es kann auch einfach falsch sein, an den Haaren herbeigezogen.
Aber das ist ja wohl nur ein Aspekt unter vielen an dem Buch.
Es attackiert unter anderem die Molekularbiologie, aber nicht aus der historischen Dekonstruktion dieses Theoriegebäudes heraus, sondern ganzheitlich und antimaterialistisch, weil eben die molekulare Sicht auf das Leben nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann. Das ist schon mal die richtige Intuition.
Die Molekularbiologie kann aber vielleicht über diese Kritik hinaus als Zauberstab der gewünschten Rockefellerschen Biopolitik gesehen werden. Als großer Betrug, den keiner durchschaut. (Wie die Bombe.) Und der nebenbei ein Geschäft ist und seine Nobelpreise hat.
Warum von Verschwörung reden, wenn man es einfach Betrug nennen kann? Ein wohlkonstruierter, wohlorganisierter und wohlfinanzierter Betrug.

Laurenz

7. Februar 2023 01:35

@MarkusMagnus
Der Britische Humor eines Ricky Gervais (*1961) ist brutal, typisch für seine Landsleute. Als Verteter seiner Generation ist er zwar gebildet, aber natürllich fehlen ihm, vor allem als Briten, relevante historische Kenntnisse. Aber in seinem Metier, dem Kommödiantenstad'l, ist Ricky Gervais ein absoluter Profi & rücksichtslos. Vielleicht erlaubt ML ja, die 5. Moderation Ricky Gervais' zum Golden Globe Award in 2020 zu präsentieren. Manche Gesichter der Hollywood-Helden sind gewiß nicht gespielt. Und es lohnt sich, Einzelheiten der Moderation nachzuschlagen, um sie im Kontext des Filmgenres zu verstehen. https://youtu.be/iJOb9xHggS4
Epstein & Weinstein kommen in dieser Moderation natürlich vor. Das war der Grund, Ihnen zu antworten.

Gustav

7. Februar 2023 08:48

Ohne den über Jahrhunderte eingeschliffenen, kultisch anmutenden Habitus von Autoritätsgläubigkeit und Personenkult fiele der Homo demens manipulativer Propaganda bei Weitem nicht so unbedarft anheim. Ließe sich nicht derart spielerisch durch die Inszenierungen illegitimer Deutungseliten überrumpeln, wäre sich der inszenierten Gruppendynamik eines neofeudalistischen Systems bewusst, das jede Anstrengung unternimmt, um die Wahrheit mit »alternativen Fakten« relativ erscheinen zu lassen und Bevölkerungsteile gegeneinander aufzuwiegeln. Ohne diese an Leibeigenschaft erinnernde Obrigkeitshörigkeit hätte der moderne Mensch sein Recht auf körperliche Unversehrtheit kaum für ein paar leere Versprechen zwielichtiger Götzen oder eine Bratwurst über Bord geworfen. ff.

Gustav

7. Februar 2023 08:49

Dabei sind es nicht mehr nur die Inhalte, die den Intellekt eines jeden klar denkenden Menschen desavouieren, auch die infantilisierende Darreichungsform des beschämend durchschaubaren und schwerfällig konzertierten »Woko Haram«-, Cancel Culture- und Protest-Tohuwabohus ist eine Zumutung. Vermeintlich anspruchsvolle TV-Wissenschaftsformate im ÖRR laufen zwischenzeitlich Gefahr, mit der »Sendung mit der Maus« verwechselt zu werden. Was nicht visuell auf zwei bunten Kacheln darstellbar ist, wird nicht kommuniziert. Der Duktus der Regentenkaste, Medienvertreter und Idole normalisiert degenerative Kommunikationsformen. Und die Nachrichten – um sich danach zu richten – gleichen einer eindimensionalen Endlosschleife widersinniger Brainwash-Phrasen. Dem Publikum serviert man diesen meist evidenzfreien Wortsalat, als sprächen die Protagonisten der Einheitsmeinung zu einer Gruppe  Lobotomie-Opfer.
Wie will man da wieder heraus kommen?

Adler und Drache

7. Februar 2023 10:07

@Majestyk: Denselben Gedanken habe ich täglich, wenn ich die "News" überfliege. Der Beton beginnt ja bereits auszuhärten, C wird bereits "geschichtliche Wahrheit". Die einsamen Aufarbeiter befinden sich in einem Wettlauf gegen die Zeit und das "Narrativ", der nicht zu gewinnen ist. Der Igel ist immer schon "allhier".
Wer nach den letzten 3 Jahren nicht skeptisch sowohl gegen Nachrichten jeglicher Art als auch gegen "geschichtliche Wahrheiten" geworden ist, kann mit Fug und Recht als Herdentier bezeichnet werden.   

Franz Bettinger

7. Februar 2023 11:15

Es gibt noch viele Rätsel in der Satans-Show. Die Kernfrage lautet: Wieso machen die das? Ich frage das WEF: Warum ...- die gelungene Globalisierung zurückfahren, die doch allen Seiten Gewinne und vorteilhafte Arbeitsteilungen ermöglichte? - den wunderbar funktionierenden Kapitalismus zerstören, der den Sklaven sogar ein Gefühl des Mit-Besitzens bescherte?- die Demokratie, die den Sklaven schön perfide eine Mitbestimmung vorgaukelte, in eine offene Diktatur verwandeln?- ausgerechnet die weiße Kultur zerstören, die doch die Hefe im Teig allen menschlichen Fortschritts war?- den Handel behindern, der allen Seiten billige Energie und brillante technische Produkte bescherte? - das Falschgeld-System jetzt aufgeben, das euch Gaunern 100 Jahre lang die Taschen füllte? - in einer niederträchtigen Welt, die doch auch die Welt der Reichen ist, leben wollen?- die Dümmsten, Ungeeignetsten und Faulsten zu Regierungschefs machen? - nicht noch rabiater und skrupelloser die Impfpflicht durchsetzen?- auf freiwillige Mittäterschaft setzen - statt auf Zwang?- versteckt und sogar offen Satan huldigen? ff

Franz Bettinger

7. Februar 2023 11:17

ff
Nein, das ist keine Satire, sondern ernst gemeinte Fragen an die Elitioten um Schwab. Es scheint, der Teufel will geliebt werden. Will, dass man ihm aus vollem Herzen und mit Bewunderung huldigt. Will aufrichtig angehimmelt werden. Er will, dass man ekstatisch um ihn herum tanzt, wie ums Goldene Kalb. Deshalb das Theater. Aber auch die Chance für uns (Rechte & Anständige), der Teufels-Clique zu entkommen. Denn freiwillig machen wir dabei nicht mit. 

t.gygax

7. Februar 2023 11:46

@adler und Drache
Der von den Kirchen ausgeschlossene Ex-Pfarrer Jakob Tscharntke sagte kürzlich,bei jeder offiziellen Information solle man davon ausgehen, daß das Gegenteil eher zuträfe.
Ich für meinen Teil glaube nichts mehr ,nur das,was ich selbst erlebt habe.Das ist ein guter Panzer gegen das Meer von Lügen,in dem man leider schwimmen muss in diesen Zeiten.

anatol broder

7. Februar 2023 12:51

@ gustav 8:49
die «zwei bunten kacheln» sind das ergebnis der überbordenden frauenbeteiligung. naturgemäss bringen sie eine sprache mit, die eigentlich den umgang mit kleinen kindern regeln soll, denn sie drückt nur zwei gefühle aus: (1) hunger, gesprochen a;  (2) angst, gesprochen u. man «kommt da wieder heraus», wenn man diese sprache im erwachsenen bereich ablehnt.

heinrichbrueck

7. Februar 2023 12:58

Wie bei einem Fußballspiel. Zwei Mannschaften, zwei Fanclubs. Bliebe das Stadion leer, hätten die Organisatoren ein Problem. Das Fanverhalten ist ein Ansatzpunkt. Umgang mit den Organisatoren. Denken im Turnier, wenn das Ziel böse ist. Was ist wichtig? 

Adler und Drache

7. Februar 2023 13:05

@t.gygax: Ausgeschlossen? Das wusste ich nicht, ich dachte, Tscharntke wäre Freikirchler aus freien Stücken ... Pfarrer ist er ja noch. 

Adler und Drache

7. Februar 2023 13:11

@Gustav: Der moderne Mensch (jedenfalls die meisten von uns) hat sich willig (und bis zu einem gewissen Grad auch nachvollziehbar) in eine Lage begeben, in der er von externer "Versorgung" fast vollkommen abhängig ist. Wer nicht mehr für sich selber sorgen kann, zumindest ansatzweise, ist unfrei, egal ob er es nun in einer guten Demokratie (ironiefrei) oder in einer bösen Diktatur ist. "Freiheit" ist ein Abstraktum - "der Freie" ist konkret. Und weil man weiter versorgt werden will (ebenfalls nachvollziehbar), bleibt halt nur die Hörigkeit.   

Majestyk

7. Februar 2023 13:21

Wenn die EU sich als Räterepublik entpuppt, wenn in den USA ein kapitalistischer Präsident abgesägt wird, wenn über Enteignungen debattiert wird und über Mobilitätseinschränkungen, man von Bürgerpflichten spricht, statt von Bürgerrechten. Wenn die Jugend gegen die eigene Gesellschaft instrumentalisiert wird, Korruption legalisiert wird, wirtschaftliche Lebensgrundlagen abgebaut werden, der Westen und seine Geisteswelt in Frage gestellt werden, könnte es sein, daß der Kalte Krieg niemals endete und der Westen als Gesellschaft und Kultur, nicht als Institution gerade dabei ist diesen Krieg innerlich zu verlieren. Und das ist für die faktische Existenz der Menschen noch schlimmer als die Frage wer nun der Souverän ist und wer nicht. Jenseits des Tellerrands geht es den Anderen nicht besser und denen erzählt man sie hätten den Krieg gewonnen.

Niekisch

7. Februar 2023 13:29

sogar offen Satan huldigen?
@ Franz Bettinger 7.2. 11:15: Den Satan mit dem Satanischen für uns, für die Weißesten der Weißen den Messias...

Laurenz

7. Februar 2023 13:45

@Franz Bettinger
Die Frage an Deine humanophoben Schwabs ist doch recht einfach zu beantworten. Je nach Investition in den Kapitalmärkten ist der Mulitimilliardär mal reicher oder mal ein anderer. Das verbrieft keine totale Macht.
Wir hatten doch schon vor Jahren ausdiskutiert, warum der Marxismus das Privateigentum ablehnt und abschafft. Ohne privates Eigentum gibt es keine Rockefellers oder Krupps, die ein größeres Imperium zu Lebzeiten errichten als man selbst. Nur die Abschaffung des Privatigentums garantiert totalitäre Macht. Ob da 2 oder 3 Milliarden verhungern, ist doch Schwab oder Gates völlig wumpe.

Ein gebuertiger Hesse

7. Februar 2023 14:11

@ Bettinger
"Es gibt noch viele Rätsel in der Satans-Show. Die Kernfrage lautet: Wieso machen die das?"
Sehr gut, daß Sie sie stellen und den Satan als Auftraggeber (oder auch Empfänger des Zerstörungswerks) nennen; letzteres wird in unserer Sphäre noch immer viel zu wenig realisiert. 
Von meiner Seite aus keine Antwort, aber die folgende Wahrnehmung: We are under a spell, und zwar einem schlechten, vielleicht sogar weltweit. Als ich zum Jahreswechsel 2019/20, da die Uhr 0:00 schlug, meinen geliebten Smith & Wesson-Schreckschußrevolver in den Berliner Nachthimmel richtete und eigentlich laut ausrufen wollte: "Grüß dich, neues Jahr!", erstarrte etwas in mir, fühlte sich etwas - urplötzlich - wirklich schlecht, bedrückend, geradezu faulig an. Da sich das Gefühl in den nächsten Stunden leider nicht abschütteln ließ, konnte ich nicht anders, als denken: "Mist. Das wird nicht gut werden, dieses Jahr. Da hockt irgendwas drauf." ff.

Ein gebuertiger Hesse

7. Februar 2023 14:12

ff.
Und auch wenn das Gefühl sich in der gleichen Intensität seither nicht ständig fortgesetzt hat, zum Glück, ist es doch nie wirklich verschwunden. Neulich fuhr es sogar nochmal richtig hoch, als sich das Gesocks in Davos traf; da war es einmal für eine Stunde so heftig und zementschwer wie bei dem genannten Jahreswechsel. Ich folgere für mich daraus, daß da etwas wirklich Böses verabschiedet bzw. auf den Weg gebracht wurde.
Vielleicht müssen wir Hiesigen künftig ebenso klug politisch, metapolitisch denken, wie Geisterjäger werden, so wie zwei Brüder in "Supernatural" es waren. Das ist nicht mal ein Witz.

Ein Fremder aus Elea

7. Februar 2023 14:23

Herr Bettinger,

selbstverständlich geht es dabei darum, das, was man heute hat, morgen nicht zu verlieren.

Will jetzt nicht alles dazu wiederholen, aber der technische Fortschritt führt dazu, daß immer weniger Menschen immer mehr kontrollieren können, und um etwaige Konkurrenten daran zu hindern, einen zu kontrollieren, muß man sie selbst kontrollieren.

Das Ganze nennt sich "Reise nach Jerusalem". Vielleicht kennen Sie das Spiel. Die draußen sind fangen an, sich zu langweilen und machen irgendeinen anderen Kram. Die noch drin sind, werden immer verbissener. Es ist eben nicht alles so wunderbar, wie Sie es dargestellt haben.

Nordlicht

7. Februar 2023 14:50

Zitat: "Wer lebt da, wo seine Vorfahren wohnte?"
 
Antwort: Die weit überwiegend Mehrheit. Nur enige wechseln die Nation und die Heimtsprache.

anatol broder

7. Februar 2023 16:43

@ adler und drache (13:11). als fortsetzung unseres gemeinsamen gedankens bleibt hinzuzufügen, dass die bemutterung grundsätzlich ungerecht ist.

frdnkndr

7. Februar 2023 17:31

 
'Der Beton beginnt ja bereits auszuhärten, C wird bereits "geschichtliche Wahrheit". Die einsamen Aufarbeiter befinden sich in einem Wettlauf gegen die Zeit und das "Narrativ", der nicht zu gewinnen ist.'
 
1/2
@Adler und Drache
Meiner Wahrnehmung nach ist hier das letzte Wort noch nicht gesprochen.
So, wie sich die gesamte C-Geschichte von Anfang an als ein auf den spätestens zweiten Blick hahnebüchen zusammengenageltes Konstrukt dargestellt hat, gesponnen größtenteils aus offensichtlichsten Widersprüchen, Verdrehungen und Lügen, könnte man durchaus den Eindruck gewinnen, dass das gezielte Umstürzen dieses Gebildes zu einem beliebigen Zeitpunkt von Beginn an mit eingeplant wurde.
Und wie von Zauberhand erscheinen seit einem guten halben Jahr erst ein, dann zwei, dann ein dutzend und mittlerweile kaum noch zählbare Artikel, Berichte und Reportagen zuerst über die Sinnlosigkeit, dann auch über die Schädlichkeit der meisten 'Maßnahmen' wie bspw. die Lockdowns, Schulschließungen, Ausgangssperren, Masken etc... - ja selbst die Impfung ist mittlerweile den Weg vom heiligen Zaubermittel über eine zumindest hilfreiche Medikation hin zum fragwürdigen, ungetesteten Genmatsch mit mehr Schaden als Nutzen gegangen und das alles vermeintlich ausgehend von Mikroblogs über größere alternative Medien hin zu Fox, Springer, Reichelt etc..., selbst der MDR stimmt teilweise mit ein, in GB und Übersee mittlerweile beinah das gesamte Medienspektrum.

frdnkndr

7. Februar 2023 17:32

2/2
Eine Studie jagt die nächste, ein Wissenschaftler übertrumpft den anderen - alle in ihrer Kritik an den Maßnahmen.
 
So berechtigt wie wichtig etliches davon auch sein mag, drängt sich u.a. ob des Zeitpunkts und der offensichtlichen Konzertiertheit der Eindruck auf: Hier scheint die gesamte Zeit ein Gegennarrativ aufgebaut und genährt worden zu sein, um es jetzt ebenfalls möglichst kontrolliert herauszulassen.
Ob dies lediglich eine Art Aufarbeitung simulieren soll, um allzu Widerspenstige zu besänftigen und Gewinne möglichst ungestört zu genießen, oder ob hier tatsächlich auch mit den Zuel einer weiteren, noch krasseren Front in der Gesellschaft im Spiel 'jeder gegen jeden' gearbeitet wird, wird die Zeit zeigen.
Die Vehemenz, mit der von gewissen Akteuren aktuell bspw. die Ungeimpften und mehr noch die Impfgeschädigten aufgestachelt werden, lässt nichts Gutes erahnen; die Übersterblichkeit und der Rückgang der Geburtenrate setzt Handfestes obendrauf.
 
 

Valjean72

7. Februar 2023 18:23

@frdnkndr:
"Hier scheint die gesamte Zeit ein Gegennarrativ aufgebaut und genährt worden zu sein, um es jetzt ebenfalls möglichst kontrolliert herauszulassen."
---
Vielleicht haben die Strippenzieher entschieden das Welt-Bühnenbild zu ändern und folglich den Abbau der gegenwärtigen Ordnung (samt deren Repräsentanten und Protagonisten) mehr oder weniger planmäßig eingeleitet.

anatol broder

7. Februar 2023 19:44

@ ein gebuertiger hesse 14:11
das klingt nach einer ernüchterung im falschen augenblick. frag mal deine freunde, ob sie dich heimlich berauscht haben.

FraAimerich

7. Februar 2023 20:29

@Bettinger: "Ich frage das WEF: Warum ... den wunderbar funktionierenden Kapitalismus zerstören..." etc
Das hätten Sie sich besser beizeiten von @Imagine erklären lassen! Ich würde sagen: Weil das Kapital besser weiß, wie und wem es dienst, als seine naiven Anhänger. Weil es insbesondere sein Wesen von den mal zufällig-zeitgeistigen, mal strategisch-taktischen Erscheinungsformen seiner Realexistenz zu trennen vermag.Und weil für die Kosten der Freiheit des Kapitals natürlich immer der als nächstes aufkommen muß, bei dem noch etwas zu holen ist, trifft es in Zeiten der globalen Krise u. Ressourcenverknappung natürlich auch und gerade die bisherigen weißen Profiteure der kapitalistischen Produktionsweise.Und so diese wirklich noch immer nicht selbst darauf gekommen sind, werden sie eben leidvoll erfahren, daß es um "Freiheit", "Fortschritt" und "Wohlstand für alle" jenseits der üblichen Sonntagsreden und Propagandafloskeln nie wirklich gegangen ist.Aber es lohnt wohl einfach nicht mehr, diesbezüglich ins Detail zu gehen. Wer sich auf seinem letzten Weg wirklich besser fühlt, wenn er sich das gefräßige Monster, das nach uns allen schnappt, als Golem der "WEF-Bolschewiken" um die Witzfigur Schwab zurechtimaginiert, mag damit seinen Seelenfrieden bewahren. Das ist ja immerhin nicht wenig in Zeiten wie diesen. Und der Westen samt seiner "Hefe", die sich längst als "Ferment der Dekomposition" erwiesen hat, wird seinem Schicksal so oder so nicht entgehen. - Lk 9,60

Nitschewo

7. Februar 2023 21:09

@ gebürtiger Hesse
"Es gibt noch viele Rätsel in der Satans-Show. Die Kernfrage lautet: Wieso machen die das?"
Ja, das ist die "Gretchen"-Frage die bisher noch keiner beantworten konnte. Allerdings bezweifle ich, dass hier höhere bzw. tiefere Mächte den Klumpfuss im Spiel haben, deshalb wäre es bestimmt zielführender, wenn Sie Ihren Smith und Wesson Vogelschreck gegen einen "Ungedrosselten" austauschten, und damit vielleicht auch nicht nur in den Himmel schössen ... überhaupt glaube ich, dass unser aller Überleben davon abhängen wird, ob wir uns endlich wehren, denn damit hat das Manifest recht: Das Ende findet JETZT statt.   
 

Majestyk

8. Februar 2023 18:11

@Valjean72
Es ist durchaus denkbar, daß der Wahnsinn Methode hat und man absichtlich überreizen läß,t um einen vermeintlichen Heilsbringer präsentieren zu können. Bei ausreichender Siedetemperatur steigt dafür die Akzeptanz, so daß eine Mehrheit bereitwillig einen Theaterleiter akzeptieren würde. Auch das wäre historisch gesehen ja kein Novum.

Franz Bettinger

8. Februar 2023 22:25

„Unsere gesamte Art des Wirtschaftens und des Lebens, wie wir es uns angewöhnt haben, werden wir in den nächsten 30 Jahren verlassen. Es wird Transformationen von gigantischem historischem Ausmaß geben.“ Das sagte Angela Merkel vor dem WEF in Davos 2020. “Viele fragen sich, wann wir zur Normalität zurückkehren. Die Antwort ist: Nie. Die Welt, wie wir sie kannten, gibt es nicht mehr. Sie hat sich im Kontext der Pandemie aufgelöst.“ Das sagte Klaus Schwab in Davos und in seinem Buch "Covid 19, The Great Reset". / Die 2 Zitate entstammen einer bemerkenswerten Rede des Liberalen Carlos A. Gebauer (FDP). Ich finde den ganzen 1-std. Beitrag sehenswert, besonders von 55’ bis 60’. In diesen 5 Minuten wird der C-Betrug nochmals sehr klar. https://www.youtube.com/watch?v=B3mk8QSZInE 

Franz Bettinger

8. Februar 2023 23:59

@Red: Neuer Versuch: 
Übrigens sollte die Verwendung des Wortes Corona-Schwindel (-Betrug, -Theater...) für uns Rechte eine Selbstverständlichkeit sein (auch und gerade im Umgang mit Ärzten, Banken, Ämtern...) & als feststehender Begriff in unsere Konversation einfließen. Damit wird (und das ist wichtig) gleich klar, wer wir sind, & was wir von der Sache halten. Mut und Offenheit können scharfe Waffen sein, & ansteckend. Das Wort Corona-Schwindel würde, wenn selbstverständlich gebraucht, eine ähnlich durchschlagende definitorische interpretatorische Kraft entwickeln wie (leider) einige linke Totschlag-Wörter (V-Theorie, Extremist…). Es wäre à la K+K eine Setzung.
 

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