Hat Höcke recht? Gedanken zum 8. Mai

Dominik Kaufner ist der Ansicht, es sei “Zeit für eine Revision”, während Björn Höcke auf die Krisen unserer Tage verweist und zu dem Schluß kommt, “die Diskussion darüber, ob die Deutschen 1945 besiegt oder befreit worden sind” sei heute “nicht mehr wichtig.”

Martin Lichtmesz

Martin Lichtmesz ist freier Publizist und Übersetzer.

Als Vete­ran die­ser Revi­si­ons-Dis­kus­si­on den­ke ich, daß sie zwar in einem gewis­sen Sin­ne “wich­tig” bleibt, aber untaug­lich ist als poli­ti­scher Hebel, um den fata­len Selb­st­ab­schaf­fungs­kurs Deutsch­lands zu beenden.

Vie­le rech­te Autoren und Akti­vis­ten haben in ihr jahr­zehn­te­lang die ent­schei­den­de Nuß erblickt, die es zu kna­cken gilt, um den deut­schen Wunsch nach Selbst­aus­lö­schung an der neu­ro­tisch-trau­ma­ti­schen Wur­zel zu packen.

Denn es ist zwei­fel­los rich­tig und zur Bin­sen­weis­heit gewor­den, daß der, nen­nen wir es so, deut­sche Schuld­kom­plex dafür haupt­ver­ant­wort­lich ist, daß es in Deutsch­land unmög­lich gewor­den ist, Poli­tik für das deut­sche Volk zu betrei­ben oder über­haupt sou­ve­rä­nis­tisch-poli­tisch zu den­ken und zu handeln.

So begrün­de­te das Aus­wär­ti­ge Amt gegen­über dem US-Außen­mi­nis­ter Rubio die Stig­ma­ti­sie­rung der AfD durch den Ver­fas­sungs­schutz neu­lich mit den Wor­ten: “We have lear­ned from our histo­ry that right­wing extre­mism needs to be stopped.”

Ich ken­ne den Ein­wand, daß sich ähn­li­che Pro­ble­me in den alli­ier­ten “Sie­ger­län­dern” Frank­reich, Groß­bri­tan­ni­en, USA und teil­wei­se sogar Ruß­land stel­len. Die “wei­ße Schuld” ist ein weit­ver­brei­te­tes Syn­drom inner­halb der west­li­chen Welt. Die Ursa­chen dafür sind viel­fäl­tig, aber eine davon ist, daß der deut­sche Natio­nal­so­zia­lis­mus nicht nur in Deutsch­land, son­dern prak­tisch glo­bal als Grund dient, war­um “eth­no­na­tio­na­lis­ti­sche” Poli­tik mora­lisch zu ver­wer­fen und zu über­win­den ist (je wei­ter weg man von Euro­pa ent­fernt ist, umso schwä­cher wird die­se Prä­mis­se). Das wäre aber ein eige­nes Thema.

Auch in Deutsch­land hat der “Schuld­kom­plex” meh­re­re Dimen­sio­nen und Ursa­chen, die sich nicht alle­samt auf das Trau­ma von Natio­nal­so­zia­lis­mus, Krieg und Nie­der­la­ge zurück­füh­ren las­sen. Vie­le klu­ge Leu­te haben vie­le klu­ge Din­ge dar­über geschrie­ben, unlängst wie­der Meis­ter Klo­novs­ky, der den „Tag der Befrei­ung vom Hit­ler­fa­schis­mus” noch aus DDR-Zei­ten kennt.

Für mich ist die For­mu­lie­rung ‘Tag der Befrei­ung’ kom­mu­nis­ti­sche Pro­pa­gan­da, Skla­ven­spra­che, Unter­drü­ckungs­se­man­tik, des­we­gen leh­ne ich sie ab,

schreibt Klo­novs­ky, und gleich­zei­tig weiß er auch, daß sie zumin­dest sym­bo­lisch einen Teil der Wahr­heit beschreibt.

“Befrei­ung” gab es “für die über­le­ben­den Häft­lin­ge der Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger, für die Juden, die irgend­wo ver­steckt über­lebt hat­ten, für die Völ­ker, die unter den Natio­nal­so­zia­lis­ten gelit­ten hat­ten, für die­je­ni­gen Deut­schen, die in Oppo­si­ti­on zum Regime leb­ten”, nicht aber für die geschän­de­ten “Frau­en der Besieg­ten” und “die zwölf bis 14 Mil­lio­nen Mil­lio­nen Ver­trie­be­nen, von denen knapp zwei Mil­lio­nen umka­men”, für die “Mil­lio­nen Kriegs­ge­fan­ge­nen, von denen vie­le oft erst Jah­re spä­ter oder nie heim­kehr­ten” und ange­sichts der Tat­sa­che der “Errich­tung einer zwei­ten deut­schen Dik­ta­tur in Mitteldeutschland”.

Die­ser Zwie­spalt wur­de noch in der berühm­ten Rede von Richard von Weiz­sä­cker vom 8. Mai 1985 the­ma­ti­siert, die auch für West­deutsch­land die Paro­le “Der 8. Mai war ein Tag der Befrei­ung” ver­bind­lich fest­leg­te. Den­noch beton­te Weizsäcker:

Der 8. Mai ist für uns Deut­sche kein Tag zum Fei­ern. Die Men­schen, die ihn bewußt erlebt haben, den­ken an ganz per­sön­li­che und damit ganz unter­schied­li­che Erfah­run­gen zurück. Der eine kehr­te heim, der ande­re wur­de hei­mat­los. Die­ser wur­de befreit, für jenen begann die Gefan­gen­schaft. Vie­le waren ein­fach nur dafür dank­bar, daß Bom­ben­näch­te und Angst vor­über und sie mit dem Leben davon­ge­kom­men waren. Ande­re emp­fan­den Schmerz über die voll­stän­di­ge Nie­der­la­ge des eige­nen Vater­lan­des. Ver­bit­tert stan­den Deut­sche vor zer­ris­se­nen Illu­sio­nen, dank­bar ande­re Deut­sche vor dem geschenk­ten neu­en Anfang.

Das unheil­vol­le Wort war nun aber gefal­len. Anders als in der DDR, wo das deut­sche Volk von “Hit­ler­fa­schis­ten” befreit wor­den war, wähn­te man sich in der BRD auch noch von sich selbst oder zumin­dest von einem unheil­vol­len Teil des eige­nen Wesens befreit. Und was davon noch übrig war, galt es, sys­te­ma­tisch aus­zu­rot­ten (wofür sich, wie Robert Hepp auf­zeig­te, die Mul­ti­kul­tu­ra­li­sie­rung und die Umwand­lung Deutsch­lands in einen Viel­völ­ker­staat als ver­hei­ßungs­vol­les Mit­tel wie auch End­ziel anbot).

Weiz­sä­cker wuß­te und beton­te noch, daß die Rede von der “Befrei­ung” nur die hal­be Wahr­heit erfas­sen konn­te. Die Grau­zo­ne, die Ambi­va­lenz, das Sowohl-als-auch sind der deut­schen See­le jedoch zutiefst zuwi­der. Sie fühlt sich erst in einem Ent­we­der-Oder wohl.

Heu­te ist die “Debat­te”, sofern sie über­haupt noch wenigs­tens zum Schein geführt wird, weit hin­ter Weiz­sä­cker zurück­ge­fal­len. Man ist end­gül­tig in die Knie gegan­gen, mit denen er zumin­dest noch gewa­ckelt hat. 2025 soll der “8. Mai ist für uns Deut­sche ein Tag zum Fei­ern” sein.

Aber wem ist denn noch ernst­haft nach “Fei­ern” zumu­te? Es lebt heu­te fast nie­mand mehr, der sich per­sön­lich an die­sen Tag erin­nern kann, und dar­an, daß es für die meis­ten Deut­schen an die­sem Früh­lings­tag des Jah­res 1945 nichts zu Fei­ern gab.

Weiz­sä­cker war es auch, der eine (ver­mut­lich) edel gemein­te, aber lang­fris­tig äußerst fata­le Leh­re aus der Geschich­te der befrei­en­den Nie­der­la­ge zie­hen zu kön­nen glaubte:

Hit­ler hat stets damit gear­bei­tet, Vor­ur­tei­le, Feind­schaf­ten und Haß zu schüren.
Die Bit­te an die jun­gen Men­schen lautet:
Las­sen Sie sich nicht hin­ein­trei­ben in Feind­schaft und Haß
gegen ande­re Menschen,
gegen Rus­sen oder Amerikaner,
gegen Juden oder gegen Türken,
gegen Alter­na­ti­ve oder gegen Konservative,
gegen Schwarz oder gegen Weiß.
Ler­nen Sie, mit­ein­an­der zu leben, nicht gegeneinander.

Auch die­sen from­men Wunsch hat man inzwi­schen revi­diert: “Feind­schaft und Haß” gegen Rus­sen ist wie­der per Staats­de­kret en vogue, zuneh­mend auch gegen man­che Ame­ri­ka­ner, gegen “Kon­ser­va­ti­ve” sowie­so, und eben­so gegen “Alter­na­ti­ve”, weil die “Alter­na­ti­ven” in Deutsch­land heu­te sämt­lich rechts ste­hen oder dort ein­sor­tiert wer­den, sobald sie dem Sys­tem ernst­haft unbe­quem werden.

Was sol­len wir nun tun mit die­sem ein­ge­fleisch­ten Syn­drom? Höcke sprach zwar davon, daß die Debat­te nur mehr “wis­sen­schaft­lich geführt wer­den” möge, mein­te aber auch:

Wir müs­sen uns um die Hei­lung der kol­lek­ti­ven see­li­schen Zer­stö­rung unse­res Vol­kes bemü­hen, indem wir jen­seits deut­scher Hybris und deut­scher Unter­wür­fig­keit Maß und Mit­te suchen, fin­den, vor­le­ben und einfordern.

Nun mögen man­che ein­wen­den, das sei ja schön und gut, aber wie soll dies denn mög­lich sein, ohne eine Klä­rung und Revi­si­on der Deu­tungs­mus­ter des zwei­ten Welt­kriegs, die Deutsch­land ein­sei­tig belas­ten? Wie kann man die Volks­see­le “the­ra­pie­ren” ohne die Wahr­heit anzu­er­ken­nen, die Erin­ne­rung auf­recht zu erhal­ten, die Trau­er über das Ver­lo­re­ne zuzulassen?

Und genügt es, dies bloß im pri­va­ten und fami­liä­ren Bereich zu tun und, wie Höcke sagt, vor­zu­le­ben und ein­zu­for­dern, oder muß nicht auch auf der natio­na­len Reprä­sen­ta­ti­ons­ebe­ne etwas gesche­hen, um das kol­lek­ti­ve Bewußt­sein nach­hal­tig zu verändern?

Wie vie­le ande­re, die im rech­ten Spek­trum gelan­det sind, hat mich die­se Fra­ge frü­her außer­or­dent­lich stark beschäf­tigt (sie­he etwa hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier). Im Sep­tem­ber feie­re ich mein 20jähriges Jubi­lä­um als Autor die­ser Spar­te. Damals wur­de ich vom begeis­ter­ten Jun­ge-Frei­heit-Leser zum akti­ven Bei­trä­ger, zunächst vor allem als Film­kri­ti­ker “von rechts”.

Wer in jenen lang ver­flos­se­nen, ins­ge­samt eher blei­er­nen Jah­ren mit dabei war, wird sich gut erin­nern, was für eine enor­me Rol­le die Kor­rek­tur des herr­schen­den ein­sei­ti­gen Geschichts­bil­des in der kon­ser­va­ti­ven Publi­zis­tik gespielt hat, und wie stark das emo­tio­na­le Enga­ge­ment dahin­ter war. Man hat­te das Gefühl,sich auf einer Mis­si­on zu befin­den, einer gerech­ten Sache zu die­nen, die unmit­tel­bar mit einem selbst und sei­ner Her­kunft und Zukunft zu tun hatte.

Ich war fas­zi­niert davon, jene Sei­ten und Kapi­tel des 2. Welt­kriegs und sei­ner Vor­ge­schich­te zu ent­de­cken, die mir in der Schu­le ver­schwie­gen wor­den waren. Ich emp­fand die­se Ent­de­ckung als regel­rech­te “Befrei­ung” (um beim The­ma zu blei­ben), da mir der “Schuld­kult” ziem­lich in die Kno­chen gefah­ren war (aber nie­mals so tief, als daß ich jemals auf die Idee gekom­men wäre, mei­ne gelieb­ten Groß­el­tern für irgend­et­was zu ver­ur­tei­len oder gar zu verdammen).

Beson­ders inter­es­sier­te ich mich für das The­ma Flucht und Ver­trei­bung, das auch im Film deut­lich unter­re­prä­sen­tiert war. Ich begann 2004, einen Doku­men­tar­film dar­über zu dre­hen, der aller­dings aus ver­schie­de­nen Grün­den nie fer­tig­ge­stellt wur­de. Ich habe in die­ser Zeit noch mit vie­len Zeit­zeu­gen spre­chen und Inter­views mit ihnen auf­neh­men kön­nen (sie exis­tie­ren noch irgend­wo in mei­nen Archi­ven, ver­streut auf etwa zwei Dut­zend Camcorder-Kassetten).

Ich kann mich an ein Tref­fen hei­mat­ver­trie­be­ner Nie­der­schle­si­er erin­nern, das ich etwa 2006 besuch­te, ich glau­be, es war irgend­wo in Nie­der­sach­sen. Ich kann mich an kaum mehr etwas erin­nern, aber ein Bild hat sich mir eingeprägt.

Die Ver­an­stal­tung fand im Frei­en statt, es war im Spät­som­mer oder Früh­herbst. Die ver­sam­mel­ten Teil­neh­mer saßen neben­ein­an­der auf­ge­reiht auf Stüh­len und hör­ten einem Red­ner auf einer Tri­bü­ne zu. Die meis­ten von ihnen waren Kin­der oder Jugend­li­che gewe­sen, als sie ver­trie­ben wurden.

Ich stand etwas abseits und sah vor mir Rei­hen von weiß- und grau­haa­ri­gen Hin­ter­köp­fen, auf die das Licht der Herbst­son­ne fiel. Vor lan­ger Zeit waren sie Opfer eines schreck­li­chen Krie­ges gewe­sen. Die Geschich­te war wie eine Feu­er­wal­ze über sie und ihre Fami­li­en hin­weg­ge­rollt, aber heu­te woll­te nie­mand mehr etwas von ihnen und ihrem Schick­sal wis­sen. Schlimms­ten­falls wur­den sie als “Revan­chis­ten” oder “Nazis” beschimpft, als “deut­sche Täter”, die “kei­ne Opfer” sein konn­ten und durften.

Ein Gedan­ke schoß mir durch den Kopf: In zehn bis zwan­zig Jah­ren, dach­te ich, wer­den all die­se Men­schen tot sein. Nun sind fast zwan­zig Jah­re ver­gan­gen, und wahr­schein­lich sind all die­se weiß- und grau­haa­ri­gen Men­schen inzwi­schen tat­säch­lich tot.

Das Kriegs­en­de lag 2005 sech­zig Jah­re zurück. Das ent­spricht aus heu­ti­ger Sicht dem Jahr 1965, das ich mit Beat­les und James-Bond-Fil­men asso­zi­ie­re (Fried­rich Merz war damals zehn Jah­re alt). Wer damals in der rech­ten Sze­ne aktiv war, hat­te noch direk­ten Kon­takt mit der Kriegs­ge­nera­ti­on und ihren Erzäh­lun­gen gehabt, und war zum Teil stark von die­sen Bezie­hun­gen und Begeg­nun­gen geprägt worden.

Vie­le waren zor­nig, als sie her­aus­fan­den, wie stark ent­stellt und mani­pu­la­tiv volks­päd­ago­gisch die Geschichts­dar­stel­lun­gen in unse­ren Schul­bü­chern waren, und sie waren empört, wie das Lei­den des deut­schen Vol­kes und der deut­schen Opfer unter­schla­gen, her­un­ter­ge­spielt oder gar ideo­lo­gisch und mora­lisch gerecht­fer­tigt wurde.

Als Doku­ment aus die­ser Zeit sie­he etwa hier ein Video aus dem Jahr 2005 von einem Gedenk­zug in his­to­ri­schen Kos­tü­men durch Ber­lin, der von der JF bewor­ben wur­de und an dem Kositza-Kubit­schek samt Kin­der­schar teilnahmen.

Das ist nun eben­so selbst zur Zeit­ge­schich­te gewor­den wie die all­jähr­li­che Schlacht um das Geden­ken von Dres­den, an der 2010 Kositza, Kubit­schek und ich auf ver­schie­de­ne Wei­se teil­ge­nom­men hat­ten. Inzwi­schen könn­te man so etwas wie eine Geschich­te des kon­ser­va­ti­ven Wider­stands gegen das bun­des­deut­sche “Befreiungs”-Gedenken (und den “Schuld­kult” im all­ge­mei­nen) schreiben.

Es gab klu­ge und tief­schür­fen­de Betrach­tun­gen über das The­ma, die heu­te noch rele­vant und lesens­wert sind. Dabei konn­te man grob gesagt zwei Frak­tio­nen unter­schei­den: Eine, die dach­te, man kön­ne die in die Selbst­zer­stö­rung füh­ren­den geschichts­po­li­ti­schen Dog­men mit his­to­ri­schen Fak­ten und Dif­fe­ren­zie­run­gen aus den Angeln heben (in die­se Spar­te gehör­te am Rand auch die här­ter “geschichts­re­vi­sio­nis­ti­sche” Frak­ti­on, die dach­te, mit diver­sen che­mi­schen Gut­ach­ten eine wah­re Wun­der­waf­fe in den Hän­den zu hal­ten), und eine ande­re, die sich gleich­sam “psy­cho­ana­ly­tisch” einer Erfor­schung der “See­len­ge­schich­te” der Deut­schen wid­me­te, in der Hoff­nung, Hei­lung durch Bewußt­ma­chung erwir­ken zu können.

In die­se Rich­tung forsch­ten auch ver­dienst­vol­le Autoren ohne poli­ti­sche Inter­es­sen, wie etwa Sabi­ne Bode (Die ver­ges­se­ne Gene­ra­ti­on, Kriegs­en­kel) oder Sven­ja Gol­ter­mann (Die Gesell­schaft der Über­le­ben­den).

Zu ers­te­ren Schu­le zähl­te als her­aus­ra­gen­der, damals sehr ein­fluß­rei­cher Ver­tre­ter Karl­heinz Weiß­mann, etwa mit sei­nem unent­behr­li­chen Buch Die Besieg­ten. Ande­re wich­ti­ge Autoren waren Alfred de Zayas, bei­de Uhle-Wet­ters, Ste­fan Scheil, Gerd Schult­ze-Rhon­hof, Franz W. Seid­ler, Hell­mut Diwald, Wer­ner Maser, Rolf-Josef Eibicht, Wolf­gang Ven­ohr oder Rudolf Czern­in (sein Buch Das Ende der Tabus ver­kün­de­te einen “Auf­bruch in der Zeit­ge­schich­te”, von dem sich bis heu­te nichts spü­ren läßt). Über all die­sen thron­te der gro­ße Ernst Nol­te, der aller­dings kei­ne direk­ten poli­ti­schen Inter­es­sen verfolgte.

Ein Autor, der vir­tuo­se Syn­the­sen aus bei­den Ansät­zen, dem his­to­ri­schen und dem psy­cho­lo­gi­schen, zu bil­den ver­moch­te, war Thors­ten Hinz. Von ihm stamm­te eines der (auch sti­lis­tisch) bes­ten Bücher zu die­sem The­ma, Die Psy­cho­lo­gie der Nie­der­la­ge, eine Stu­die “über die deut­sche Men­ta­li­tät” aus dem Jahr 2010, gefolgt von der monu­men­ta­len Unter­su­chung Der Weiz­sä­cker-Kom­plex, unter­ti­telt “eine poli­ti­sche Archäologie”.

Inbe­son­de­re Hinz und Weiß­mann haben intel­lek­tu­el­le Leis­tun­gen erbracht, denen die Aner­ken­nung außer­halb unse­res Spek­trums so gut wie völ­lig ver­sagt blieb. Gleich­zei­tig wur­den medio­kre Gestal­ten mit Rezen­sen­ten­lob und Staats­prei­sen über­häuft, nicht weil sie Hinz und Weiß­mann über­le­gen oder auch nur eben­bür­tig gewe­sen wären, son­dern weil sie ein “von oben” erwünsch­tes Geschichts­bild und Staats­ver­ständ­nis stüt­zen und affirmierten.

Die Kri­tik an der “Ver­gan­gen­heits­be­wäl­ti­gung”, wie sie Armin Moh­ler nann­te, zog mich nicht nur des­we­gen in ihren Bann, weil ich in ihr den Meis­ter­schlüs­sel zur Über­win­dung der deut­schen Selbst­schä­di­gungs­pa­tho­lo­gie erblick­te, son­dern auch, weil sie die bes­se­ren mora­li­schen und fak­ti­schen Argu­men­te auf ihrer Sei­te zu haben schien.

Sie war nicht nur poli­tisch zweck­mä­ßig, sie war auch zutref­fend, wahr und vor allem gerecht. Ich führ­te einen gerech­ten Kampf. Ich woll­te nicht so sehr Ent­las­tung, als Gerech­tig­keit für mein Land, mein Volk und sei­ne Geschich­te. Ich woll­te ein Ende der poli­ti­schen Ideen und Prak­ti­ken (und der uner­träg­li­che Spra­che), die dem Geschichts­bild der “Befrei­ung” ent­spran­gen. Und damals glaub­te ich noch lei­den­schaft­lich an die Macht des Fak­ti­schen und des bes­se­ren Argu­ments, nicht nur in Bezug auf das schuld­stol­ze Geschichts­bild, son­dern auf die gesam­te lin­ke Ideo­lo­gie und das ihr zu Grun­de lie­gen­de Menschenbild.

Nun, da ich das Lebens­sta­di­um erreicht habe, in dem sich die Des­il­lu­sio­nie­rung nach Been­di­gung der alters­be­ding­ten Anpas­sungs­kämp­fe zu kon­so­li­die­ren pflegt, habe ich begrif­fen, daß die bes­ten Argu­men­te nichts nüt­zen, wenn der Wil­le fehlt, sie anzu­neh­men und die Macht, sie umzusetzen.

Und der Wil­le hat sei­ne Wur­zel meis­tens nicht im “Kopf”, also im ratio­na­len Bereich der See­le. Ich habe die Ent­de­ckung gemacht, daß vie­le Deut­sche, ins­be­son­de­re die Ver­tre­ter der poli­tisch-media­len Klas­se die­se ewi­ge Schuld wol­len, daß sie aus ihr eine sinn­stif­ten­de, bei­nah reli­giö­se Erzäh­lung schöp­fen, daß sie eine Bedin­gung ihrer Macht und (ver­meint­li­chen) mora­li­schen Auto­ri­tät ist.

Aber ich mer­ke auch, daß das bun­des­deut­sche Geschichts­ge­den­ken uner­bitt­lich den Weg allen Flei­sches geht und mit jedem Jahr­zehnt an Ver­ve und Über­zeu­gungs­kraft ver­liert, immer mehr zum Ritu­al erstarrt, des­sen mora­li­scher, poli­ti­scher und emo­tio­na­ler Sinn für immer mehr Men­schen an Bedeu­tung verliert.

Einer der ers­ten Amts­ak­te des zwie­lich­ti­gen neu­en Kanz­lers zwei­ter Wahl war der Voll­zug des Schuld­ri­tu­als. Das Bun­des­kanz­ler­amt zwit­scher­te anläß­lich eines Besuchs in Polen: 

Die gro­ße Ver­ant­wor­tung, die aus unse­rer Schuld erwächst, bleibt. Wir neh­men sie an. Deutsch­land wird die Mil­lio­nen Opfer der Beset­zung Polens nie­mals vergessen.

Das ist ange­sichts der Stig­ma­ti­sie­rung des eth­ni­schen Volks­be­grif­fes natür­lich wit­zig, denn wes­sen Schuld ist denn “unse­re” Schuld, die “wir” anneh­men müs­sen? Logi­scher­wei­se nur die Schuld jener, die von den Besiegten/Befreiten/Verbrechern von 1933–45 gene­tisch abstam­men, und gewiß nicht von frisch­ge­ba­cke­nen Paß­deut­schen “of color” wie z. B. Fräu­lein Aye­sha Khan, die sich auf Twit­ter “Migran­ti­fa” nennt, und dar­über jubelt, daß ihr Hei­mat­ort Frank­furt “zum Glück bald aus­ge­deutscht” ist.

Am “Tag der Befrei­ung” gab das Bun­des­kanz­ler­amt kund:

Die Befrei­ung Deutsch­lands und Euro­pas von der natio­nal­so­zia­lis­ti­schen Gewalt­herr­schaft hat uns eine Zukunft gege­ben. Der 8. Mai ist für uns ein Tag der Dank­bar­keit. Dass wir in einem frei­en Land in Freund­schaft mit unse­ren Nach­barn leben, ist ein Geschenk – und ein Auftrag.

Die­se skl­ero­ti­sche Krie­che­rei vor den Nach­fah­ren der längst ver­stor­be­nen Sie­ger des Krie­ges, die die Tra­gik Deutsch­lands im 20. Jahr­hun­dert auf ein paar simp­le, sal­bungs­vol­le Schlag­wör­ter redu­ziert, ist es, was “uns” die Zukunft nimmt und unfrei und poli­tisch dumm macht.

Wir wis­sen das zur Genü­ge, und wir haben es oft ana­ly­siert. Es hat am Über­bau der Bun­des­re­pu­blik wenig ver­än­dert. Stär­ke­re Wir­kung hat­ten kon­kre­te Erschüt­te­run­gen, wie die “Flücht­lings­kri­se” und das Pandemie-Regime.

Heu­te erken­nen wir, daß sich das Pro­blem, bru­tal gesagt, vor allem bio­lo­gisch erle­di­gen wird. Es ist unmög­lich, das Geden­ken an ein his­to­ri­sches Ereig­nis jahr­zehn­te­lang mit der glei­chen Inten­si­tät und emo­tio­na­len Iden­ti­fi­ka­ti­on auf­recht­zu­er­hal­ten. Wird man noch 2035 im geis­ti­gen Büßer­hemd auf dem Boden krie­chen und sich bei aller Welt für den Natio­nal­so­zia­lis­mus ent­schul­di­gen? 2045, wenn ein voll­les Jahr­hun­dert ver­gan­gen sein wird? In wel­cher Welt wer­den wir dann leben?

Es ist denk­bar, aber die Vor­stel­lung erscheint mir trotz­dem absurd und gespens­tisch. Die ent­spre­chen­den Zere­mo­nien wir­ken schon heu­te absurd und gespens­tisch genug. Die Geschich­te ist seit 1945 auch in Deutsch­land nicht ste­hen­ge­blie­ben, auch wenn wir in einem Zeit­al­ter leben, in dem die gro­ßen Spek­ta­kel und Wen­de­punk­te spär­lich gesät sind und nicht mehr die glei­che Dra­ma­tik besit­zen wie in frü­he­ren Epo­chen (das wird wohl nicht für immer so blei­ben; das “Ende der Geschich­te” ist eine Illusion).

Acht­zig Jah­re sind eine ver­dammt lan­ge Zeit. Irgend­wann wird auch den rus­si­schen Sie­ges­fei­ern, die von Putin für tages­ak­tu­el­le Zwe­cke ange­heizt und ideo­lo­gisch auf­ge­la­den wer­den, die Luft aus­ge­hen. Irgend­wann wird nie­mand mehr etwas mit den rou­ti­niert gekrümm­ten Rücken der deut­schen Poli­ti­ker­kas­te etwas anfan­gen, geschwei­ge denn sie respek­tie­ren kön­nen. Der Spuk wird irgend­wann vor­bei sein, und etli­che von uns wer­den es noch erleben.

Die Kriegs­ge­nera­ti­on ist fast aus­ge­stor­ben, und auch die Nach­kriegs­ge­nera­tio­nen (heu­te als “Boo­mer” eti­ket­tiert und abge­tan), die an ihren Eltern und der “Re-Edu­ca­ti­on” beson­ders hart zu kau­en hat­ten, haben bereits ein hohes Alter erreicht.

Die “Zoo­mer”, die dem Ver­neh­men nach immer noch geschichts­po­li­tisch hart gehirn­ge­wa­schen wer­den, sol­len sich nun für ihre Urgroß­vä­ter und Urgroß­müt­ter und deren Taten schul­dig und “ver­ant­wort­lich” füh­len: Also auf kei­nen Fall an Selbst­be­haup­tung den­ken, statt­des­sen sich ihrer Abstam­mung schä­men (obwohl es doch laut Ver­fas­sungs­schutz nur mehr gleich­be­rech­tig­te Paß­deut­sche geben darf) und emo­tio­nal erpress­bar bleiben.

Mei­ne Urgroß­vä­ter kämpf­ten für den öster­rei­chi­schen Kai­ser im 1. Welt­krieg, einer davon in den Ison­zo­schlach­ten. Ich weiß nur wenig über sie, und von ihnen sind, wenn über­haupt, maxi­mal zwei bis drei Foto­gra­phien über­lie­fert. Was sol­len Zoo­mer mit Urgroß­vä­tern in Wehr­macht oder Waf­fen-SS anfan­gen, oder auch mit ver­ge­wal­tig­ten und ver­trie­be­nen Urgroß­müt­tern, die sie nie gekannt haben?

Es wird also zu Ende gehen; es ist bereits jetzt nur mehr eine Far­ce und eine Fas­sa­de, so hohl und so flach wie das gesam­te poli­ti­sche Estab­lish­ment Deutsch­lands. Damit ist frei­lich nicht gesagt, daß nicht immer noch ent­lang des “Befreiungs”-Paradigmas gewer­tet, geför­dert und ent­schie­den wird.

Was soll man auch sonst als Maß­stab neh­men? Für wel­che “Wer­te” steht Black­rock? Wofür ist man noch da, wenn das “deut­sche Volk” kein Dasein und kei­ne Inter­es­sen mehr haben soll? Für sei­ne mög­lichst gründ­li­che Abschaf­fung? Was wären denn all die­se Leu­te ohne “Nazis”, ver­gan­ge­ne und (angeb­lich) gegenwärtige?

Irgend­ei­ne mora­li­sche Recht­fer­ti­gung braucht jede Poli­tik. Aber ihre sinn­stif­ten­den Zere­mo­nien in Deutsch­land wer­den immer rou­ti­nier­ter, faden­schei­ni­ger und müder. (Irre ich mich? Bin ich es, der müder und des­in­ter­es­sier­ter gewor­den ist?)

Unse­re klu­gen Argu­men­te, unse­re pro­fun­den Ana­ly­sen, unser his­to­ri­sches Wis­sen, unse­re beharr­lich auf­recht erhal­te­ne Erin­ne­rung, unser Pro­test­ak­ti­vis­mus haben dazu wenig bei­getra­gen. Eine natür­li­che Alters­schwä­che hat eingesetzt.

Aber ich den­ke den­noch, daß unse­re Bemü­hun­gen nicht umsonst waren.

Wir haben einen Über­lie­fe­rungs­chatz ange­häuft, der sei­ne Erben fin­den wird, dar­un­ter Men­schen, die eben erst gebo­ren wurden.

Martin Lichtmesz

Martin Lichtmesz ist freier Publizist und Übersetzer.

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Kommentare (100)

Maiordomus

10. Mai 2025 09:25

Eines ist und bleibt sicher: wer die Geschichte nur aus Schulbüchern kenntn, selbst "gut gemeinten", bleibt historischer Analphabet mit bestenfalls rudimentärem Geschichtsbewusstsein. @Lichtmesz. Was Familiengeschichte betrifft, auch die Ihre, genügen zwei Fotos wie Sie wohl selber andeuten natürlich nicht. Man müsste in die Tiefe recherchieren. Ein Kollege von mir, auch schon über 80,  fand ein Tagebuch seines Urgrossvaters aus Schweizer Kriegsdiensten für das Königreich Neapel gegen Garibaldi, vernahm dabei endlich was über die realen Hintergründe dieser Dienste und warum dieser Mann, später Polizeiwachrmeister im Kanton Schwyz, für diese Erfahrungen sehr dankbar war. Desgleichen sind schriftliche Überlieferungen aus der Familie einer aus Schlesien stammenden Schweizer Akademikerin, Vater bis 1933 Zentrums-Abgeordneter, betr. deutsch-polnische Spannungen 1921 von höchstem Wert. Die Dame hatte sogar über den Ausbruch des 2. Weltkrieges ihre eigene, durchaus konkrete Version, selber natürlich eine Vertriebene, streng katholisch, Vater Anti-Nazi, aber nun mal alles andere als ein Polen-Freund. Also alles komplexer als im Schulbuch politisch korrekt dargestellt!  

MarkusMagnus

10. Mai 2025 09:54

Herr Höcke hat insofern recht, dass es egal ist ob wir "befreit oder besiegt wurden. Das sieht man auch an Zuständen der " Sieger" Frankreich und England. 
Wenn es um Schuld und Geldzahlungen geht, da gibt es auf einmal doch ein ethnisch definiertes, deutsches Volk. Dennoch ist es ein Erfolg wenn heute 25% der Wähler in diesem Land eine patriotische Partei wählen. Hätte mir das jemand vor 20 Jahren erzählt, hätte ich ihn ausgelacht. Und ich bin eher als Optimist bekannt. Und diese Wähler lehnen in der Regel den Schuldkult ab und bekennen sich zu Deutschland und ihren Vorfahren. Damit kann man "arbeiten". Also Mund abbutze und weitermache. 
Die Richtigstellung der deutschen Geschichte kann erst kommen, wenn wieder deutsche Patrioten hier das Sagen haben.

kikl

10. Mai 2025 10:20

"Irgendeine moralische Rechtfertigung braucht jede Politik. Aber ihre sinnstiftenden Zeremonien in Deutschland werden immer routinierter, fadenscheiniger und müder. (Irre ich mich? Bin ich es, der müder und desinteressierter geworden ist?)"
Aus unserer Sicht ist das der Fall. Aus der Sicht der Jünger dieses Zeitgeistes ist es nicht so. Das routinierte Ritual ist eine säkulare Religion - ohne Gott aber mit Teufel. Der Wandel besteht darin, dass die Narrative verhärtet sind und zwar so sehr, dass eine vernünftige Debatte mit weiten Teilen der Öffentlichkeit gar nicht mehr möglich ist.
Der Wendepunkt in der Verwandlung des Narrativs in ein Dogma war der Historikerstreit mit Ernst Nolte. Damals gab es noch eine Debatte; heute gibt es sie nicht mehr. Das war eine erste Spaltung der Gesellschaft in Gut und Böse, Gläubige und Ungläubige.
Die Versteinerung des Narrativs ist nur scheinbar eine Festigung. In Wirklichkeit ist diese Mauer aus Steinen brüchig geworden und sie zerfällt zusehends vor unseren Augen. Ob das auch Merz und Co. spüren? Vielleicht.
 Was sich hinter der Mauer verbirgt, erfahren wir erst, wenn es wieder echte Meinungsfreiheit in Deutschland gibt.

Old Linkerhand

10. Mai 2025 10:24

"Der Spuk wird irgendwann vorbei sein, und etliche von uns werden es noch erleben."
"Wir haben einen Überlieferungschatz angehäuft, der seine Erben finden wird, darunter Menschen, die eben erst geboren wurden."
Amen

RMH

10. Mai 2025 10:28

Sehr guter Artikel, insbesondere die reflektierenden Passagen. Der Irrwitz, sich auf die Seite der Sieger stellen zu wollen & auch noch schön Danke an Länder zu sagen, die am 08.05.45 nicht Deutschland befreien wollten, sondern zuallerst besiegen & zerschlagen wollten & die Deutschland erst dann wieder eine Chance gaben, als sie sich selber zerstritten hatten, ist mit nichts zu überbieten. Höcke hat politisch recht, wenn er sagt, wir müssen endlich die Brücken bauen, nach Ost & West, von denen immer wieder geredet wird & da braucht man den Blick zurück nicht, sondern den nach vorne. Jetzt kommt aber das große ABER: Solange diejenigen, zu denen man Brücken bauen will, nach wie vor größten Wert drauf legen, dass man ihre historischen Leistungen & Opfer anerkennt, die institutionalisiert haben, ist Höcke eine Schritt über den ersten Schritt schon voraus, sprich: Es erscheint unrealistisch.
Anekdotische Anmerkung: Meine jugendl. Kinder, Gymnasisten, mussten mehrtägige Seminaraufenthalte in KLs absolvieren. Selbst auf dem Gym. sind locker 2/3 einer Klasse keine Deutschstämmigen. Und da labert der Museumspädagoge also zu Türken, Tunesiern, Russen, Südostasiaten, Afrikaner etc, für die der KL Aufenthalt als größte Strafe vorsieht, dass tagsüber die Handies eingezogen sind. Sancta Simplicitas. Viele davon haben im Zweifel einen zweiten Pass.

HagenAlternat

10. Mai 2025 11:27

HÖCKE HAT RECHT!
Dennoch ist der o.g. Beitrag ausgesprochen wichtig und ergiebig! Er hilft dem kleinen Parteifunktionär bei der Orientierung. Dafür sagt ein sog. Parteisoldat danke den Rückwärtigen Diensten.
Feiertage spielen nur in einer bestimmten historischen Phase eine Rolle. Den Sedanstag gibt es ja auch nicht mehr. Und so wird sich der 8.Mai auch ganz einfach überlebt haben.

Franz Bettinger

10. Mai 2025 11:51

"Krieg" - von Heinrich Kraus:

Ich war ein Kind, und doch, ich hab’s erlebt: Die Nächte, schwarz von Bomberschwärmen brummend. Ich bin wie blind durch Dunkelheit gehetzt, den Rucksack mit dem Nötigsten auf mir. Und hinter mir Gekeuche von den andern. Gerannt ums Leben, und der Himmel warauf einmal hell und grell und grauenvoll, so wie am Jüngsten Tag. Im Bombenhagel ein Pfeifen, Jaulen, tausend Orgeln gleich. Gerannt zum Felsenstollen; schnell hinein! Nein, nicht gerannt, gestürzt! Und über mirwie Riesenhammerschläge Explosionen, daß selbst die Steine bebten, so ... wie ich! - Ich war ein Kind, und doch, ich hab’s erlebt: Die bösen Wochen, nichts als Wut und Blut, Granaten über Dächern, schlimme Töne. Die Todestrommel hat mal hier, mal da gekracht. Die Splitter sirrten bös wie Wespen am Kopf vorbei. Ruinen qualmten. Ich höre sie noch heute schrein: Aufgeschlitzt die Bäuche, abgerissen Arm und Bein. Ganz still, wer’s überstand, mit offnen Augen. Und immer der Gedanke: Wann trifft’s mich? Die Landser, rußig, abgekämpft und blutig zurück ... die Schlacht verloren. Und wir? Wir bleiben!

Ich war ein Kind, und doch, ich hab’s erlebt: Die Panzer strenger Feinde in den Straßen, Soldaten hintendran mit den Gewehren ... Wer schießt mich tot? Wer bringt mich um? Die Angst! Die Nacht voll Räuber und der Tag voll Haß, Schikanen, Kälte, Hunger; kein Erbarmen... Ein Leben wie ein Hund, den alle treten, zerstört die Häuser, jeder Baum zerfetzt, Verwesung, keiner der sich traut, die Toten ins Loch zu werfen, daß sie nicht mehr stinken. Und ich wär schuld: Das haben sie erzählt. -Ein Kind wär schuld dran, daß die Welt voll Mord war? So heißt es Jahr für Jahr ... und heißt’s noch heut! Ich bin ein Mann, all das hab ich erlebt;es steckt mir in den Knochen, bis ich sterbe; ich erleb’s noch immer, wenn ich träume. Und deshalb: nein und immer wieder nein! Ich war nicht schuld und bin nicht schuld! Ganz falsch! Gequält haben mich die einen wie die andern: Wer etwas zu verzeihen hätte, bin ich! Deshalb: Nein zu euren großen Sprüchen, scheinheil’ger Lumpenchor, der wieder stichelt! Und deshalb: nein zu Bomber und Geschützen, die wieder Kinder töten und verstören! Nein! und nein! Und wieder nein!

(Übertragung ins Hochdeutsche von: G. Scholdt / Dirk Walter)

Noch ein Hesse

10. Mai 2025 12:12

Sehr guter Artikel, wobei ich persönlich zwiegespalten bin: Natürlich hat Björn Höcke pragmatisch betrachtet recht, dennoch kann ich nicht anders, als die historische Revision für wichtig zu halten, schon damit wir die Opfer unserer Vorfahren endlich angemessen betrauern können. Sonst wird's leider nichts mit wirklicher Heilung der Volksseele. -
Immerhin: Als Vater von drei Teenagern (sorry für den Anglizismus ;-)) stelle ich fest, dass die Geschichts-Gehirnwäsche überhaupt nicht mehr verfängt. Die wissen ganz schön genau Bescheid, was damals gelaufen (bzw. eben nicht gelaufen) ist und was heute läuft, und sie haben weiß Gott nicht alles von mir ... 

Mitleser2

10. Mai 2025 12:44

Ein eher melancholischer Artikel. Mit über 70 kann ich ihn gut verstehen. Zwei zentrale Sätze:
"... habe ich begriffen, daß die besten Argumente nichts nützen, wenn der Wille fehlt, sie anzunehmen und die Macht, sie umzusetzen."
" ... daß viele Deutsche, insbesondere die Vertreter der politisch-medialen Klasse diese ewige Schuld wollen, "
Lösungen? Ich habe keine. Mein Argument ist immer nur, dass nur ein wirtschaftlicher Niedergang Veränderungen erzeugen kann. Siehe Argentinien.

Ekstroem

10. Mai 2025 12:54

Danke, werter ML, für diesen Artikel. Sie sprechen den "Überlieferungsschatz" an, den wir angehäuft haben. Ja, es ist notwendig, das "Erbe unserer Väter (wieder) zu erwerben, um es zu besitzen". Dieses Erbe ist groß-artig. Und es umfasst auch die vielen Untersuchungen zu den 12 Jahren aus patriotischer Sicht. Dies alles ist ein Schatz der auf die rechte Zeit wartet. Bei den Deutschen ging es nie nur um Krieg. In den Kriegen, in die die Deutschen verwickelt wurden, ging es immer um deren Überleben. Angefangen bei Hermann über den 30-jährigen Krieg, die Kriege des Alten Fritz bis zum zweiten 30-jährigen Krieg. Und immer sind die Deutschen wie der Phönix aus der Asche auferstanden. Jetzt ist wieder so eine Zeit, doch diesmal ist auch die Zeit der Transformation, der Wind der Veränderung weht ... 

Monalisa

10. Mai 2025 13:26

Danke für Euren Mut und Eure jahre- und jahrzehntelange Arbeit! Nichts davon vergeblich, des bin ich gewiss. 

Adler und Drache

10. Mai 2025 13:45

Mal abgesehen von Deutschland war es für ganz Osteuropa keine "Befreiung", Griechenland ausgenommen. 
"... beinah religiöse Erzählung ..." Warum "beinah"? Es ist eine durch und durch religiöse Erzählung, eine Erzählung von Schuld und Befreiung. Religiöse Erzählungen kann man nicht durch rein rationale Argumente entkräften oder gar widerlegen, nicht weil die Erzählung an sich irgendwie dumm wäre, sondern weil es zwei verschiedene Ebenen menschlicher Ausrichtung/Orientierung sind. Eine starke, aber äußerst zweischneidige Waffe ist der Spott, eine andere die überzeugendere religiöse Erzählung.   
Als Aufgabe bleibt zweifellos: Wir müssen uns um die Heilung der kollektiven seelischen Zerstörung unseres Volkes bemühen. Es gibt von C. G. Jung den Begriff des "wounded healer" - heilen kann, wer die Wunden angenommen, den Schmerz ausgetragen hat. Der politische Kampf ist ein Zwischenschritt, nicht das Endziel. 

Ekstroem

10. Mai 2025 14:35

Danke auch an alle Beteiligten für den Podcast, insbesondere an Björn Höcke für seine beiden Schlußworte betreffend Afd Einstufung und eventuellem Verbot. Es gibt immer einen Weg.

Wahrheitssucher

10. Mai 2025 15:20

Herr Lichtmesz, es ist wie bei fast allen Artikeln aus Ihrer Feder (und da stehen Sie nach meiner Einschätzung ziemlich alleine dar): Wenn Sie geschrieben haben, bleibt kaum noch etwas hinzuzusetzen...

Carsten Lucke

10. Mai 2025 16:52

Was für ein großartiger Text ! Dank dafür !
Herrn Lichtmesz zeichnet u.a. aus, daß er auch andere Verlautbarungen zum eigenen Thema gelten läßt - selbst wenn sie von "Konkurrenz-" oder gar gegnerischer Seite kommen. Das ist souverän. Und im besten Sinne rechts.
Ihre "Bemühungen" waren niemals "umsonst", Herr Lichtmesz !
 
 

Martha

10. Mai 2025 19:33

Ja, das Problem wird sich biologisch irgendwann von selbst erledigen. Die Frage ich nur: wann? Meiner Meinung nach sollte man den Schwerpunkt in der Politik auf die Erhaltung des Deutschen Volkes in der heutigen Zeit legen. Alles andere daneben ist zweitrangig, obwohl man es nicht vergessen sollte. Es gibt mehr als genug Kampffelder. Zudem haben dubiose Leute wie Krah noch einen Nebenkriegsschauplatz mit einer Politik der Verwässerung und langsamen Auflösung der Volkssubstanz eröffnet, an dem man nun auch noch kämpfen muß. 

Ordoliberal

10. Mai 2025 19:49

Es hat sich an der deutschen Mentalität doch seit Jahrhunderten gar nichts verändert. Die Staatsmedien sprechen gern von "Weimarer Verhältnissen". In Wirklichkeit leben wir in spätwilhelminischen Verhältnissen: Ein unsicheres Volk ohne traditionelle Verwurzelung im Sinnlichen und im Genuss, daher arbeitsam und perfektionistisch, daher zu Religion, Metaphysik und Romantik neigend, daher ständig zwischen Hybris und Unterwürfigkeit schwankend, will sich seiner selbst durch eine große Berufung versichern: An seinem Wesen soll einmal die Welt genesen!
Der Schuldkult der Linken hat den Schuldkult der christlichen Kirchen abgelöst. Es ist eine tief verwurzelte, rational gar nicht mehr zugängliche Überzeugung der überwiegenden Mehrheit der Deutschen, dass "gut" zu sein bedeutet, die Opfergruppen der Nazis - also Frauen, Schwule, Ausländer, linke Intellektuelle - blind und grundlos zu alimentieren und zu privilegieren, obwohl es die Nazis gar nicht mehr gibt. (Die Juden gehen natürlich leer aus, da es sich ja um eine linke Überzeugung handelt.)
Und weil sich die Bessergestellten - die tiefsten Verehrer des Staats und seiner Glaubensgrundlage - ihres wirtschaftlichen Erfolgs schämen, der auf der "alten" Industrie beruht, die in "faschistischen" Zeiten entstanden ist, glauben sie den Unsinn, dass sie sie opfern müssen, um den Planeten zu retten. Das ist die neue deutsche Religion. Durch was sollte sie denn bitte ersetzt werden? 

Dieter Rose

10. Mai 2025 20:05

"...Deutschland wird niemals vergessen..." Wer wird denn einmal "Deutschland" sein (Stand Prognose heute)? Ein Land mit einer ethnisch durchmischten Bevölkerung, die sich aufgrund der eingeführten Ethnien und deren Mentalitäten einen ... darum kümmern wird, was es per (Um)erziehung beigebracht bekommt (in den Augen der Nazischreier war diese ja bis heute schon bei uns erfolglos). Ob diese Bevölkerung sich nicht ganz andere Reaktionen überlegen wird - ein Unruheherd in der Mitte Europas dank Schuldvorwürfen, die diese Bevölkerung niemals für sich akzeptieren wird. Über die Folgen kann man seine Phantasie spielen lassen..."so haben wir das nicht gewollt/uns nicht vorgestellt!"

Kurativ

10. Mai 2025 20:40

"Das Ritual" wirkt inzwischen starr und Künstlich-theatralisch. Wie eine Gedenkfeier eines Ost-Kommunistischen Marionettenstaats. Die Betreiber dieser Inszenierungen scheinen einen Riesenspass daran zu haben, mit düsterer Mine diese Show abzuziehen. Wenn es den Zuhörern langweilig wird, dann kramen die Medien noch ein paar Szenen aus den Konzentrationslagern der Nationalsozialisten hervor, um die dort grausam ermordeten Juden für die politischenZwecke dieses Staates noch einmal durch den Schornstein zu jagen.
Im Internet kursieren inzwischen Memes vom Bundespräsidenten, welcher sich bei den Pinguinen entschuldigt, dass sie nicht fliegen können.
So etwas kommt nicht aus heiteren Himmel

Wuwwerboezer

10. Mai 2025 21:56

Dwa

Dabei muß man aber sehen, daß sich die Russen den Tag der Kapitulation ja nicht augesucht hatten, so war einfach der Kriegsverlauf - und aus dem Munde von Tucker Carlson mußte sich die Rußlandhasserfronde neulich anhören, was zuvor noch niemand in der breiteren Öffentlichkeit so klar ausgesprochen hatte: daß diese Fronde Rußland in letzter Konsequenz aus spirituellen Gründen haßt.

(Versteht man alles nicht ohne Sinn für Paradoxien in der Geschichte.)

- W.

ofeliaa

10. Mai 2025 22:45

Die Tatsache, dass viele Personen Gräueltaten ausüben, schmälert aber die einzelnen Taten nicht. Die Taten der Russen, Amerikaner und Polen nach Kapitulation Deutschlands setzen die Gräueltaten des Holocaust nicht auf 0. Damit würde man dann nämlich genauso primitiv argumentieren. Wann eine Schuld vergeben sein sollte, will der Schuldige wissen, aber nur der Geschädigte kann den Zeitpunkt nennen. Nun praktisch gesehen, hat uns der Nationalsozialismus in eine nachhaltig negative Lage innerhalb der Welt gebracht. Daran sind primär Hitler und damalige Befehlshaber schuld. Und wieder kann ich hier nur sagen, das einzige, dass dieser Tage etwas Hoffnung bringt, ist dass wir Deutschen alle im gleichen Boot sitzen und letztendlich hoffentlich am gleichen Strang ziehen und letztendlich zueinander halten. Primär müssen wir uns selbst vergeben und wie gesagt, egal welche Gesinnung einer hat, wenn er Deutscher ist, dann gehört er zu uns. 
 

Volksdeutscher

11. Mai 2025 01:05

Die Nachkommen der "Sieger" werden trotzdem Jahr für Jahr ihre "Siegesfeier" veranstalten. Jahr für Jahr werden sie uns und zukünftigen Generationen von Deutschen ihre Anschuldigungen ins Gesicht schieben, gleich wie wir uns verhalten. Sie werden alle unsere Schritte daran messen, wie wir in ihren Augen vom Geiste des Nationalsozialismus entfernt haben oder nicht und werden unsere Schritte im Sinne ihres Vergleiches bewerten. Deshalb müssen wir an unserer Geschichtsnarrativa, daß der 8. Mai für uns keine Befreiung war, festhalten und sie hochhalten: Keine intellektuelle Kapitulation vor den Lügen der "Sieger"! Dafür gibt es rationale Begründungen, die im obigen, ansonsten hervorragenden Artikel, nicht zum Ausdruck kommen: 1. Adolf Hitler wurde in legitimen Wahlen zum Reichskanzler ernannt, weil das deutsche Volk ihn als Reichskanzler haben wollte. 2. Das deutsche Volk wurde von den Nationalsozialisten nicht unterdrückt. 3. Das deutsche Volk bat die Siegermächte zu keiner Zeit, von Hitler oder den Nationalsozialismus befreit zu werden und unterstützte seine Politik. 4. Deutschlands Vernichtung war langer Hand geplant, wo es noch keine NSDAP und kein Drittes Reich gab. Von diesen Fakten soll abgelenkt werden.  Die "Befreiung vom Faschismus" ist eine willkürliche, überhebliche und unwissenschaftliche Propagandafloskel.

Majestyk

11. Mai 2025 01:13

Was den Schuldkult angeht bleibe ich dabei, den betreibt nur eine bestimmte Schicht und nur die gibt so einen Scheiß an den eigenen Nachwuchs weiter und vergiftet so deren Seelen. Selbst wenn man die eigene Vergangenheit als Last empfindet macht man der Jugend nicht die Schultern schwer und erzählt denen sie seien die Nachfahren von Tätern.
"Erzählt Euren Kindern in der Schule nicht Eure Scheiß Geschichte, Eure beschissene Vergangenheit, sondern erzählt Ihnen, daß man nicht auf Blumen treten soll und so" - Klaus Kinski
Man puhlt nicht beständig an alten Wunden und vor allem geht kein geistig gesunder Mensch hin und erwartet von allen neuen Generationen Selbstzüchtigung und macht denen den Lebensraum kaputt. Das ist schon keine Religion mehr, das ist ein Wahn, so was wie Jonestown. Die haben sich auch lieber umgebracht als sich der Realität zu stellen. Und diejenigen die das tun, sind entweder komplett verblendet und unfähig selbstständig zu denken oder schlichtweg bösartig, weil sie mit Märchen vom Schwarzen Mann Angst erzeugen und so Macht ausüben wollen. 
"Vertraue niemals einem Menschen, der schlecht über sein eigenes Land redet." -Rudyard Kipling
Es geht nicht nur darum, daß die Schuldkulltler die eigenen Ahnen und die Geschichte des Landes beschmutzen, sie impfen die Jugend mit ihrer Geschichtspornographie und töten so jegliche Zukunft für Land und Volk. 

ede

11. Mai 2025 01:17

Perfide und besonders heimtückisch finde ich ja, wenn in deutschen Film- und Presseerzeugnissen, gerichtet an Deutsche, über die besagte Zeit regelmäßig von "den Deutschen" die Rede ist - niemals von "uns" oder "wir". So als wären die Schreiber, Filmemacher, Kommentatoren etc. und WIR, andere, also eigentlich Nichtdeutsche, die das Geschehen und Geschilderte mit Unverständnis, Befremden und Abscheu betrachten.
Schizophren und erbärmlich. 
Zur Aufzählung der besonders verdienten Autoren gehört unbedingt Walter Kempowski, seine deutsche Chronik und das Echolot.
Ansonsten hoffe ich auf Trump und die Ostmullen. 
 

Laurenz

11. Mai 2025 05:42

Das erste was wir als Deutsche tun müssen, ist, unsere Siege feiern. Die Siege über Napoleon I & 3, den Sieg über die Kriegstreiber Frankreich & Polen in den Weltkriegen, das Reservoir an Siegen ist riesig. Den Sieg Ottos über die frechen Ungarn, die Bombardierung der Amerikaner in Bari Dez. 43. an einem Feiertag für die Deutsche Luftwaffe & die Amerikanischen Invasoren zur Kranzniederlegung einladen, die Russen am Feiertag zur Vernichtung vieler Sowjetischer Armeen einladen, die Befreiung der DDR & die zukünftige Befreiung unserer okkupierten Ostgebiete & die zukünftige Befreiung unserer historischen Hauptstadt Prag. Die Befreiung Indiens von den Briten, was die Inder uns zu verdanken haben. Genauso können wir die Erfindung des Kunstdüngers, des Jet-Antriebs, Musk zur Erfindung des Raketenantriebs einladen, den er uns zu verdanken hat, & den Tag der Deutschen Rettung der Welt feiern. Wir können die Chinesen zur Kopie unserer Wirtschaftswunder beglückwünschen, wie den Israelischen Botschafter einladen zum Tag des Boykotts Deutschlands mit Kranzniederlegung für die Deutschen Opfer. Desweiteren brauchen wird Gedenktage für den Französischen, Italienischen, Polnischen, Britischen & Tschechischen Verrats mit Reparationsforderungen an unsere heutigen Freunde. Danach kann man immer noch über den 8. Mai nachdenken.

Laurenz

11. Mai 2025 05:43

@Ofeliaa ... man muß Wissenschaftlern, Historikern, wie David Irving oder James Bacque nicht beipflichten, man kann sich ja immer unterschiedliche Meinungen bilden. Aber solange man einen David Irving für die Ergebnisse seiner Forschungen in Österreich 3 Jahre lang inhaftiert, ist Europa nicht besser als der Nationalsozialismus & der Bolschewismus. In diesem Augenblick werden wir religiös. Wir glauben nur & wissen nicht.

MarkusMagnus

11. Mai 2025 08:21

"daß diese Fronde Rußland in letzter Konsequenz aus spirituellen Gründen haßt."
@ Wuwwerboezer
Ja, das ist ein ganz wichtiger Punkt. Das gilt natürlich ebenso für Deutschland.
Mein spezielles Interessengebiet ist die Ermordung der deutschstämmigen Zarenfamilie in Russland 1918. Man hatte erst 2007 die Gebeine von Alexeij und Maria gefunden. Sie wurden an einer anderem Stelle begraben als der Rest der Familie und Angestellten.
Als Russlands orthodoxe Kirche im Jahre 2000 diese Familie  heiligsprach, wusste ich dass das Einigen im "Westen" das nicht gefallen wird. Martin Hohmann hatte diese Morde in seiner berühmt-berüchtigten Rede auch erwähnt.
Seit 2015 spricht die Kirche in Russland sogar offiziell von einem Ritualmord. Und das ist auch ein klitzerkleiner Verdienst meinerseits. Es gibt da weitere Fälle, auch und gerade hier. Deswegen kann ich auch nichts böses über Putin sagen. 
 
 
 

Bernd

11. Mai 2025 08:37

@Volksdeutscher:
Ihre vier Punkre sind nicht ganz wahrhaftig.
1. Hitler hatte seine erste reichsweite Mehrheit erst nach Ernennung zum Reichskanzler, als er bereits Staatsmacht im Wahlkampf einsetzen konnte. Bei der letzten Reichstagswahl vor Machtergreifung, 11/32 hatte er 33,1%, der einzige mögliche Koalitionspartner 8,3%. Zusammen 247 von 584 Sitzen, stark, aber keine Mehrheit.
2. Zum Ende hin wurde in den Volksgerichtshöfen jeder zum Tode verurteilt, der eine falsche Meinung äußerte. So weit ist es selbst heute noch nicht. Deshalb lässt sich
3. schwer sagen, wie viele seine Politik tatsächlich unterstützten, und wie viele einfach in seinem System gefangen waren. Sieht man sich die Stimmung im Offizierskorps der Wehrmacht an (die zumindest ist halbwegs dokumentiert), kämpften die meisten für Deutschland und zur Erfüllung ihrer Pflicht, waren von der politischen Führung reichlich entfremdet.
4. Der Westen hatte nach dem Unfug des Versailler Vertrags ein ernstlich schlechtes Gewissen. In den 30ern war er zu allerlei Konzessionen bereit, nahm die Wiedervereinigung mit Österreich hin und gab den Tschechischen Verbündeten auf. Niemand hatte Lust darauf, sich noch einemal mit uns anzulegen, von Vernichtung ganz zu schweigen.

rider

11. Mai 2025 09:12

Höcke hat recht, Krah hat recht.Es spielt keine Rolle mehr; befreit, besiegt ...Das Vorkriegsdeutschland und insbesondere das Deutschland romantisierender Rechter gibt es nicht mehr; gab es vielleicht nie.
Schiller versuchte etwa 200 Jahre nach dem 30 jährigem Krieg, die von den Siegern bestimmte Erzähltradition neu zu bewerten.
Das war sicherlich angebracht und für Literatur-  und Geschichtsliebhaber wichtig.
Spielte aber für die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland im 19ten Jahrhundert keine Rolle.
Und darum geht es. Wie wird sich Deutschland in mittelfristiger Zukunft als internationaler Player positionieren/halten können?Können wir technologisch wieder stark werden. (Sicher nicht mit dem Massenimport von Leuten auf Grundschulniveau)Wenn das nicht klappt, können wir uns Identitätserwägungen ohnehin schenken.
Diesbezüglich machen es die Israelies vor. Selber viele Kinder bekommen und dafür sorgen, daß die gut ausgebildet werden. So macht man Geschichte kann zumindest mitbestimmen.

Rabenkaiser

11. Mai 2025 09:53

@MarkusMagnusDie Richtigstellung der deutschen Geschichte kann erst kommen, wenn wieder deutsche Patrioten hier das Sagen haben.
Dann mag sie beginnen können. Aber es wird dauern, viel Geduld erfordern, denn die Ermöglichung der Bereicherung um eine weitere (eigene) Perspektive auf die deutsche Geschichte setzt erst einmal, so würde ich meinen, einen gewissen Grad an erreichter Gesundung der Volksseele voraus. So verstehe ich Höcke; dass nämlich die Beschäftigung mit der eigenen Geschichte ein späterer Schritt sein muss - wir wollen ja nicht mittels Geschichtsrevisionismus überzeugen, sondern mit einer Zukunftsvision für Deutschland.

Rabenkaiser

11. Mai 2025 09:54

à propos: "Deutschland - aber normal" war gut, aber eben auch ein "Zurück" vor die Wokeness, zurück vor das Jahr 2015, quasi (im Sinne einer Abrechnung) zurück zur Betrachtung der Maßnahmenpolitik, usf. Alles gut und richtig - doch wie könnte ein "Slogan" aussehen, der eine wirkliche Vision ausdrückt? Gesetzt also, Familienoffensive, Remigration, usf. würden umgesetzt. Wie ließe sich dieses Deutschland beschreiben? Welche Begriffe müsste man in den kommenden Monaten medial (in ÖRR und altern. Med.) setzen, um einen wahren, magnetischen Optimismus anzuführen, der einem nicht angezweifelt werden kann - in Eigenregie also heraus aus der Opfer-, Rechtfertigungs- und Beschwerdehaltung hin zu dem wahrhaft ehrlichen Ansinnen, nur noch die Gesundung des eigenen Volkes und seiner Nation in den Vordergrund zu stellen; gewissermaßen mit heilsversprechenden Scheuklappen hin zu einem gemeinsamen Ziel, das nicht nur, aber vor allem die Jugend rechts zusammenrücken ließe.

Valjean72

11. Mai 2025 10:24

@Maiordomus: "... streng katholisch, Vater Anti-Nazi, aber nun mal alles andere als ein Polen-Freund. Also alles komplexer als im Schulbuch politisch korrekt dargestellt!"
---
 
Sobald jemand im öffentlichen Diskurs die Rolle Polens in der Zwischenkriegszeit kritisch thematisiert (Umgang mit der deutschen  Minderheit in Polen, Oberschlesien, Danzig, Korridor ...),  wird er stigmatisiert und als "gesichert rechtsextrem" geächtet.
 
Söder entblödete sich nicht, letzten September in Warschau Brandts Kniefall nachzuspielen. Brandts In-die-Knie-gehen, eine im Nachgang kultisch aufgeladene Handlung, die im anti-deutschen Geschichtserzählungs-Narrativ dogmatisch eingebettet wurde.

Valjean72

11. Mai 2025 10:34

@ordoliberal: "Ein unsicheres Volk ohne traditionelle Verwurzelung im Sinnlichen und im Genuss, daher arbeitsam und perfektionistisch, daher zu Religion, Metaphysik und Romantik neigend, daher ständig zwischen Hybris und Unterwürfigkeit schwankend"
---
 
Weshalb wandern Sie nicht in einen Ihrer bewunderten angelsächsischen Staaten aus? Dann müssten Sie sich nicht mehr mit der von Ihnen konstatierenden Rückständigkeit ("Fortschrittsfeindlichkeit") des deutschen Volkes grämen und wären Ihrem libertären Ideal ein Stücklein näher.
 
Zum deutschen Volk zählen übrigens auch die in einem eigenen Staatswesen organisierten Österreicher und auch einem Bayern, zumal Altbayern oder auch einem Rheinländer, kann man wohl schwerlich mangelnde Lebens- und Genussfreude unterstellen.
 
Habe die Ehre.
 
 

RMH

11. Mai 2025 10:42

Der Beitrag von @Volksdeutscher, #11. Mai 2025 01:05, ist unterste Schublade, insbesondere die Behauptung, das deutsche Volk sei nicht unterdrückt worden (wieder der totale Anspruch "das deutsche Volk": wie viele % davon wurden unterdrückt, wie viele haben brav mit gemacht? Wie viele waren innerlich und auch ganz real emigriert? Wie viele wurden von den Nazis zu Tode gefoltert, erschossen, erhängt, in Lager gerbacht etc? Dazu der offene Rassismus und Antisemitismus: als ob deutsche Juden nicht zum deutschen Volk gehörten). @Volksdeutscher ist die andere Seite der gleichen Medaille des Schuldkults. Leute, wie @Volksdeutscher, haben das Prinzip & die Idee einer neuen Rechten nicht verstanden. Es ist befremdlich, dass solche Leute dann mit einer an Frechheit grenzenden Selbstverstädlichkeit regelmäßig so tun, als seien sie Teil von bspw. der AfD & sich das Recht anmaßen, diese zu kritisieren, weil sie nicht nazimäßig genug sei.

Valjean72

11. Mai 2025 10:51

@Bernd @Volksdeutscher: "4. Der Westen hatte nach dem Unfug des Versailler Vertrags ein ernstlich schlechtes Gewissen"
---
 
Die Frage ist, wer ist/war "der Westen"? Gab es einen monolothischen Block oder doch unterschiedliche Strömungen und wer traf die Entscheidungen?
 
Auch ich gehe davon aus, dass bereits vor dem 2. WK bei den Feinden Deutschlands ein Vernichtungswille gegenüber Deutschland vorlag und dementsprechend wurde der Krieg auch bis zuletzt in dieser Art und Weise erbarmungslos gegen Deutschland geführt, auch als der Ausgang des Kriegs schon längst entschieden war
 
Und dieser "Vernichtungswille" wurde mE nach 1945 keineswegs beiseite gelegt, sondern auf feinere, auf subtile Art ohne Waffen weitergeführt.
 
Aber ja, es trifft nicht nur Deutschland, sondern im Grunde genommen das ganze "westlich geprägte" Europa.
 
Die Masseneinwanderungswelle von 2015 ff. war und ist kein natürliches Phänomen, sondern wurde mit negativer Intention als Teil einer hybriden Kriegsführung gezielt orchestriert ...
 
Spitzenpolitiker der etablierten Partein, sowie leitende Journalisten der sog. Qualitätsmedien wurden über Jahre (Jahrzehnte) hinweg bearbeitet, geschmeichelt und beeinflusst, um diese fatale Politik gegen die vitalen Interessen der eigenen Staaten mitzutragen.

Le Chasseur

11. Mai 2025 12:00

@Bernd
"Der Westen hatte nach dem Unfug des Versailler Vertrags ein ernstlich schlechtes Gewissen. In den 30ern war er zu allerlei Konzessionen bereit, nahm die Wiedervereinigung mit Österreich hin und gab den Tschechischen Verbündeten auf. Niemand hatte Lust darauf, sich noch einemal mit uns anzulegen, von Vernichtung ganz zu schweigen."
Welche Wiedervereinigung mit Österreich? Ich denke, man akzeptierte diese Ausdehnung des Deutschen Reiches nach Osten, weil man es als Vorbereitung für den Krieg gegen die Sowjetunion sah. Deutschland sollte Westeuropa vor den Kommunisten schützen, dafür hatte man Hitler in Stellung gebracht.
@MarkusMagnus
"Die Richtigstellung der deutschen Geschichte kann erst kommen, wenn wieder deutsche Patrioten hier das Sagen haben."
Auch dann wird es wieder Schönfärbereien und Halbwahrheiten geben, wie überall auf der Welt. Niemand ist fähig, der Wahrheit ins Gesicht zu sehen. Aber nur so wäre meines Erachtens ein echter Neuanfang möglich.

Ekstroem

11. Mai 2025 12:49

@MarkusMagnus Zur Ermordung der Zarenfamilie gibt es einen hervorragenden Artikel der Unz Review mit ergänzenden Kommentaren. Hier der Netzverweis:https://www.unz.com/article/ritual-regicide-the-martyrdom-of-the-romanovs-part-i/Zu den 12 Jahren: Die sind wie ein kosmologisches "Schwarzes Loch", aber der Geschichte. Hier braucht es notwendig Licht. "Jegliches hat seine Zeit."

Ekstroem

11. Mai 2025 13:00

@Rabenkaiser Zustimmung, es braucht Vision, es braucht den Deutschen Standpunkt.

Wahrheitssucher

11. Mai 2025 14:28

@ MarkusMagnus zu @ Wuwwerboezer
Kann Ihren Äußerungen weitgehend zustimmen. Nur sollten wir nicht die Rolle Russlands und damit auch des Zaren im Zusammenhang der Entstehungsgeschichte des 1. Weltkrieges außer Acht lassen:
"Die Russische Verschwörung – wie Deutschland 1914 der Erste Weltkrieg aufgezwungen wurde"
Ein Bericht an den US-amerikanischen Kongress von Senator Robert Owen und ein begleitender Beitrag von Stefan Scheil
  „Der Erste Weltkrieg ist im Juli und August 1914 ausgebrochen, weil die französische und die russische Regierung auf ihrer Konferenz in St. Petersburg vom 20.-23. Juli 1914 beschlossen haben, ‚diesmal gibt es Krieg‘. Weil eine einzigartige strategische Gelegenheit genutzt werden sollte und weil auch politisch alles so gut vorbereitet war, wie es nur sein konnte.“
 

Ein Fremder aus Elea

11. Mai 2025 15:11

Diplomaten werden immer eher diplomatisch als volkspädagogisch handeln, und was die Pädagogen angeht, beschränkt sich ihr Geschäft für mich auf die Förderung vorhandener Anlagen: Was einem wichtig ist, geht sie nichts an. Übrigens, unterschlagen wird überall was. Zum Beispiel Onkel Willy. Hat sich immer darüber beklagt, daß sie Moskau schon gesehen hatten, aber nie erwähnt, daß Hitler den Vormarsch gestoppt hat. Das Problem heute besteht meiner Meinung nach vorrangig darin, daß die Deutschen voraussetzen, daß ihre Autoritäten intellektuell eigenständig sind, der Jahrgang 1970 aber so ziemlich der letzte ist, für welchen das noch die Normalität darstellte. Danach hat sich das Arrangieren mit den Verhältnissen breit gemacht. M.a.W. muß einer schon über 55 sein, damit er noch die Prinzipien verfolgt, welche die Deutschen von ihm erwarten, und sollte er's auch tun, seine Assistenten tun's wahrscheinlich schon nicht mehr.

Volksdeutscher

11. Mai 2025 15:27

1. Unterdrückung/Mitmachung: Das ist eine Frage von Verhältnissen und dessen, wie wir das im Besonderen interpretieren wollen. Die überwiegende Mehrheit des deutschen Volkes (als Staatsangehörige) war davon nicht betroffen. Ihr Blick auf Geschhichte ist von Details entstellt und korrumpiert. 2. Rassismus/Antisemitismus: Es ist nicht verpflichtend, das in Ihrem Sinne zu interpretieren. Sie reden von Minderheiten und blenden die Gründe der Judenverfolgung in Deutschland und ganz Europa aus. Volkszugehöriger in ethnischem Sinne ist zudem etwas anderes als Volkszugehöriger in soziologischem oder staatsrechtlichem Sinne. Es ist außerdem niemands Pflicht, in der Frage, was "Antisemitismus" sei, sich der zionistischen Demagogie zu unterwerfen, wie Sie es tun. 3. Kritik an der AfD: Es ist klar, daß Sie als Liberaler sich anmaßen, Kritik an der AfD verbieten zu wollen, weil sie für Sie noch nicht liberal genug und das deutsche Volk noch nicht gemischt genug sei, Sie tun damit so, als wären Sie Teil der Partei.

Majestyk

11. Mai 2025 16:28

Ich bin weder Täter noch Opfer. Beides liegt manchmal näher zusammen als man denkt, bzw. aus Tätern können Opfer werden und umgekehrt. In der Schule wurde ich jahrelang gemobbt, hat mich nicht davon abgehalten mitzumachen als es einen anderen traf. Dennoch würde ich mich nie als Täter oder als Opfer definieren, ich versuche aus beiden Situationen zu lernen, einerseits fair bleiben, andererseits auf mich aufpassen und für mich selbst eintreten. Wenn man Menschen zu Nachfahren von Tätern erzieht kommt nichts Gutes bei raus. "Werde ja nicht so wie Dein Vater!" Wenn Menschen sich über eine Opferrolle definieren ist es nicht besser. Die lernen nie Kapitän des eigenen Lebens zu sein. Diesbezüglich ist es mit Menschen wie mit Völkern oder Staaten. Zu wissen wo man herkommt ist wichtig, ein Leben nur mit Blick im Rückspiegel aber falsch. Das versperrt den Blick nach vorn. Konservativ sein heißt ja nicht bloß die Asche zu bewahren, sondern das Feuer weiterzugeben. Ein Volk welches nur nach hinten blickt wird alt, es verhält sich wie alte Menschen die entweder in Wehmut oder Zorn aufs eigene Leben zurückschauen und nie inneren Frieden finden. Ein lebendiges Volk braucht den Optimismus und die Neugier der Jugend um nach vorne zu blicken und Tatendrang zu bewahren. Nur das jung denkende Volk hat eine Zukunft. 

Gracchus

11. Mai 2025 16:39

Ich erlebe das Gedenken wie Lichtmesz. "Roboterhaft" - würde ich hinzufügen, wie mir auch die Diskussionen in den Mainstream-Talkshows vorkommen, jeder sagt fleißig die von ihm erwarteten Sätzchen auf. Wo man den "Hebel" ansetzt, ist fast egal, weil sich im Blick auf Geschichte sowie Gegenwart dasselbe unglückliche Bewusstsein zeigt, das sich gewissermaßen in einem Teufelskreis verfangen hat. Wie steigt man aus einem Teufelskreis? 

Gracchus

11. Mai 2025 16:50

@Ordoliberal (1): Da ist ein bisschen was dran. Die Kunst, das Schwere leicht zu machen, ist den Deutschen nicht an die Wiege gesungen. Aber: es gibt ja Mozart. Nur würde ich die deutsche Mentalität der letzten 200 Jahre nicht über einen Kamm scheren. Das ist doch viel zu pauschal. Ich würde überhaupt sagen: Die Deutschen sind nicht auf einen Nenner zu bringen. Es zeigt sich doch eher eine enorme Vielseitigkeit. Man findet alles - und zu allem auch das Gegenteil. Die Schwierigkeit ist, all das zu vereinen, alle Seiten zu befriedigen - rein irdisch nicht möglich. Unter all den vielen Seiten gibt es auch eine hässliche, böse. Diese hat derzeit wieder ihr Haupt erhoben. 

Gracchus

11. Mai 2025 16:59

@Ordoliberal (2): Andere Völker sind nicht weniger religiös. Wie sieht es denn in Nord- und Südamerika aus? Wenn Sie mal nach Rom fahren, werden Sie nicht mehr behaupten, Religion sei unsinnlich.
Christen betreiben auch keinen Schuldkult, sondern feiern die Erlösung hiervon. Die zentrale Botschaft lautet Vergebung, Gott ist barmherzig. 
Das Problem ist also, dass die Deutschen an keinen barmherzigen Gott glauben, vielleicht aus dem versteckten Stolz heraus, weil sie sich nicht vergeben lassen wollen. 
 
 

Speng

11. Mai 2025 17:05

Ich wollte schon im letzten Strang Höcke in dem Punkt der Prioritätensetzung widersprechen. Hier macht der bestenfalls den zweiten vor dem ersten Schritt, denn Pariahs der Weltgeschichte finden wahrlich nicht die Kraft, sich wieder aufzubäumen und zu leben, sondern nur noch, sich in ihr Grab zu legen. Aber im Artikel wurde eh alles Wichtige gesagt und besser könnte ich es nie formulieren.
"Aber ich denke dennoch, daß unsere Bemühungen nicht umsonst waren. Wir haben einen Überlieferungschatz angehäuft, der seine Erben finden wird, darunter Menschen, die eben erst geboren wurden."
Das ist mittlerweile auch meine ernsthafte Überzeugung und kein "Pfeifen im Walde". Es war richtig, ist wichtig und wird essenziell für die Zukunft sein.
 
@Valjean72
Und dieser "Vernichtungswille" wurde mE nach 1945 keineswegs beiseite gelegt, sondern auf feinere, auf subtile Art ohne Waffen weitergeführt.Aber ja, es trifft nicht nur Deutschland, sondern im Grunde genommen das ganze "westlich geprägte" Europa.
Ist das denn nicht mehr Konsens hier? Deutschland war ja nicht mal der erste Fall. Fragen Sie mal die Iren und Südstaatler, wie es ihnen ergangen ist. Oder Buren, Rhodesier und, und, und.... Eine Geschichte von Verrat und Feindschaft.
 

Speng

11. Mai 2025 17:15

Ein Wort vielleicht noch zu Weizsäcker, welcher, meiner Meinung nach, deutlich zu gut wegkommt.
Wenn ich Hinzens These richtig verstanden habe, so war die Rede von 1985, der Dammbruch des "Befreiungsbegriffs", vor allem die Kulmination seiner familiären Traumabewältigung. Die alliierte Anklage an seinen Vater hat er nie verwunden, und so sollte dann wohl private "Schuld" auf alle Deutschen abgewälzt werden. Eine gern verwendete Methode dieser Kreise nach 45. Zynisches, berechnendes Musterschülergehabe, was einem selbst nichts kostet.

Beta Jas

11. Mai 2025 17:59

Nachtrag, da meine erste Kommentierung nicht freigeschaltet wurde.
Höcke gibt mit dem nach und gibt damit zu, das der deutschen Schuld nichts abzunehmen ist. Kümmert euch um heute, gleichgültig ob es eventuell verlogen und die Rechten gehässig sind die Verantwortung für den sogenannten "Holocaust" bis auf Null herunter in Frage stellen wollen.
Der durchschnittliche Rechte kann sowieso noch nicht mal 1 Meter weit denken...

FraAimerich

11. Mai 2025 18:01

@RMH: "Leute, wie @Volksdeutscher, haben das Prinzip & die Idee einer neuen Rechten nicht verstanden."
 
Kann sein, vielleicht lehnt er die Neue Rechte auch schlicht ab. Aber hier kommentieren darf man ja trotzdem. Und allzu strenge Maßstäbe anlegen sollte man ohnehin nicht. Die Liste der Teilnehmer, die regelmäßig nicht unerheblich von grundlegenden Prinzipien und Ideen der Neuen Rechten abweichen, würde sonst lang.

Volksdeutscher

11. Mai 2025 18:11

@Laurenz´ Vorschlag ist ernstzunehmen. Kommende Generationen von Wissenschaftlern, Künstlern und Politikern müssen in die Offensive gehen und sich keine Stigmatisierungen durch das linke und liberale Establishment gefallen lassen. Der erste Schritt dazu kann erst nach der Machtübernahme erfolgen, der so errungener Einfluß muß jedoch nach und nach auf allen gesellschaftlichen Ebenen erbarmungslos ausgebaut werden muß: 1. Das Kultusministerium ersinnt neue Gedenk- und Feiertage, geht gegen Geschichtslügen im Sinne neuester Erkenntnisse vor, reinigt den Geschichtsunterricht vom Ungeist der Selbsterniedrigung. 2. Das Kulturministerium schreibt einen internationalen Wettbewerb an Künstler aus, ein würdiges Denkmal für die von den Besatzern in geheimen Prozessen zu Tode verurteilten und erschossenen deutschen Jugendlichen durch die Besatzer (Heinz Petry, Josef Schöner, Hans Becker u.a.) zu schaffen. Wir brauchen die "Weiße Rose" nicht, wir haben unsere eigene. 3. Das Kultusministerium verordnet für Schulklassen ab der 5. Klasse die Kranzniederlegung vor diesem Denkmal.

Volksdeutscher

11. Mai 2025 18:15

4. Politik und Wirtschaft unterstützen aktiv die übriggeblienen Volksdeutschen in Mittel- und Osteuropa in ihren wirtschaftlichen Unternehmungen und übernehmen (nicht nur symbolisch) die Schirmherrschaft über sie. Berichte über Ziele und Erfolge dieses Wiederaufbaus sind hernach in regelmäßigen Abständen Teil und Gegenstand der deutschen Berichterstattung. 5. Die Politik stellt Reparationsforderungen an die Staaten der Klein-Entente für deutsche Opfer. 6. Die Politik ruft einen neuen Volksbund ins Leben, um das Bewußtsein des Bundesdeutschtums (unter Miteinbeziehung Österreichs und - falls möglich - der Schweiz) für das Auslandsdeutschtum und umgekehrt, zu stärken.

Uwe Lay

11. Mai 2025 19:15

Ein paar Klarstellungen: Unabhängig davon, wie wir Deutschen das Ende des 2.Weltkrieges interpretieren, von den USA wurde der Krieg als ein Krieg gegen Deutschland geführt. Die These der Willenseinheit von dem deutschen Volke und Hitler, er tat nur, was wir wollten, verunmöglicht auch die Vorstellung unserer Befreiung. Es wurden statt an unsere Befreiung zu denken, Pläne konzipiert mit dem Ziel der endgültigen Unterwerfung und Niederhaltung des deutschen Volkes. Der bekannteste Plan ist der Morgenthauplan zur Deindustrialisierung Deutschlandes, an dem die Grünen jetzt wieder anknüpfen. Diese Pläne wurden dann aber nur auf Eis gelegt, da der Westen Westdeutschland als den Frontstaat gen Osten wollte, einen starken antiöstlich ausgerichteten. Zu Höcke muß gesagt werden: Wir können keine gute Politik machen, wenn sie als ihr Fundament eine völlig verqueere Geschichtsdeutung hinnimmt.

Maiordomus

11. Mai 2025 20:29

@Volkadeutscher. ich lasse jedem deutschen Landsmann seine Perspektive und habe auch klar gestellt, dass es zum Beispiel in der Schweiz schon im April 1945 Stimmen gab, welche die Bedrohungslage nach dem Eindringen der Sowjets in Deutschland als schlimmer einschätzen als sie vorher gewesen war, zu schweigen von meiner Befassung mit schlesischer Geschichte, was Sie im Ausland in der Regel nicht voraussetzen können. Ich halte aber auch fest, dass mein Vertrauen in diese Seite mit der weltbildkonstituierenden Belesenheit der Herausgeber zusammenhängt, nicht schlechthin pauschal, aber zum Beispiel Jochen Klepper betreffend. Wenn das keine innenpolitische Unterdrückung durch nationalsozialistische Fanatiker und Ideologen war, weiss ich auch nichts mehr. Vom Schicksal auch der wirklich mutigen Leute der konservativen Revolution, etwa dem Philosophen Leopold Ziegler und anderen ganz schweigen. Verweise noch auf das fundamentale in Zürich gedruckte Buch "Die Diktatur der Lüge" (1937) von Willi Schlamm, auch dessen und seiner Kollegen "Europäische Hefte", vgl. noch bei der Literatur Rudolf Borchardt und die Weissen Blätter.      

Volksdeutscher

11. Mai 2025 20:56

@Maiordomus - Ich weiß Ihre wertvollen Hinweise zu schätzen.

Ein gebuertiger Hesse

11. Mai 2025 21:25

Sehr gut besonders der Tenor dieses Artikels. Ja, zwanzig Jahre sind eine gehörig lange Lebenszeit für einen Autoren. Man ist nicht mehr der Gleiche inzwischen - "nous ne sommes plus innocents" -, sondern ein Gewordener mit allem, was das an Hin-und-her-und-wieder-zurück-Orientierung miteinbegreift. Und so ist es auch richtig. Danke für die Perspektiven, die bei der Lektüre dieses Artikels nach Innen streuen.

Gracchus

12. Mai 2025 01:06

@Fra Aimerich: Richtig, nicht jeder, der hier kommentiert und kommentieren darf, ist neurechts - nur: @RMH hat ja auch nicht gefordert, dass @Volksdeutscher hier nicht mehr kommentieren darf, meinetwegen darf er das, auch wenn ich bei solchen Kommentaren urplötzlich Verständnis für den linksliberalen Mainstream bekomme, denn Schwachsinn bleibt Schwachsinn. Waren deutsche Juden, die ins KZ kamen, keine Deutsche? Oder auch deutsche Kommunisten? Und sich dann auch noch abfällig über eine edle Seele wie Sophie Scholl äußern! 

Gracchus

12. Mai 2025 01:22

"Russische Spiritualität" - da sollte man aber nicht unterschlagen, dass diese unter dem Sowjet-Regime unterdrückt wurde, wovon sie sich bis heute nicht erholt hat. Exponenten russischer Spiritualität wie Berdjajew sind ins Exil, oder später der fromme Solschenyzin oder Arvo Pärt. Alfred Schnittke und Sofia Gubaildina, hochspirituelle Komponisten, sind noch in den frühen 90ern nach Deutschland ausgewandert. 

Volksdeutscher

12. Mai 2025 04:07

1. @Gracchus - Mir scheint, Sie und @RMH verstehen nichts, zumindest nicht so viel, wie Sie hoffen, es jemals zu können. Meine Empfehlung, die hingerichteten deutschen Jugendlichen in die rechte Erinnerungskultur aufzunehmen (warum das bis dato nicht geschehen ist, ist mir ein Rätsel), negiert in keiner Weise den Opferstatus der Scholl-Geschwister. Ich denke jedoch, daß die Rechte sich nicht den Linken anbiedern sollte, indem sie die von ihnen eh schon vereinnahmten Opfer des NS streitig zu machen versucht und sich damit dem Verdacht ausliefert, sich ihnen anzubiedern und die unfreiwillig komische Rolle der verspäteten Wiederständlerin zu spielen. Und nochmals speziell für Sie beide, damit Sie die Chance haben, etwas hinzuzulernen: Juden aus Deutschland waren "Deutsche" in (modernem) staatsrechtlichem Sinne. Niemand weiß jedoch, wieviele von ihnen für die Wirtschaftsblockade der ethnisch deutschen Mehrheit waren, was ihre Betrachtung als "Deutsche" immens erschwert. Denn Sie irren sich, es ist nicht die Staatsangehörigkeit, die einen zum Deutschen macht. Das gilt sowohl für ethnisch Deutsche wie für Paßdeutsche.

Volksdeutscher

12. Mai 2025 04:41

@RMH - Ihrem persönlichen Angriff möchte ich trotzdem mit einer stilvollen und sachlichen Antwort begegnen: 1. Unterdrückung/Mitmachung: Die überwiegende Mehrheit des deutschen Volkes war davon nicht betroffen. In Ihrem Blick auf Geschhichte sind Sie eingenommen von Detailfragen. 2. Rassismus/Antisemitismus: Es ist nicht verpflichtend, diese Begriffe in Ihrem Sinne mit jenem Dogmatismus zu interpretieren. Gefühle von Menschen bedürfen keiner staatlichen Regulierung. Volkszugehöriger in ethnischem Sinne ist zudem etwas anderes als Volkszugehöriger in soziologischem Sinne. 3. Kritik an der AfD: Es ist offensichtlich, daß Sie als Liberaler sich anmaßen, mir Kritik an der AfD verbieten zu wollen, weil sie für Sie noch nicht liberal genug ist. Sie tun damit so, als wären Sie Teil der Partei.  

Laurenz

12. Mai 2025 05:37

@Gracchus @Fra Aimerich ... Sophie Scholl hätte sich heutzutage längst als Neu-Nazi einen Bademantel kaufen müssen. Nazis werden jetzt in Elsässer-Faeser gemessen. Bei 10 Sozial-Credits an Elsässer-Faeser ist man fällig. Gemäß Punzmann https://www.tichyseinblick.de/feuilleton/glosse/das-gelaechter-der-boesen-und-die-heiterkeit-der-guten/ wird die Entfernung zur Wissenschaft jetzt in Klauterbach & auch nur der leiseste Sinn in Redetextbausteinen linker Politiker in Haerbock gemessen.

MarkusMagnus

12. Mai 2025 07:56

@ Wahrheitssucher
Putin sagte einmal, der Zar war ein schlechter Politiker, aber ein guter Fanilienmensch gewesen. Seine politischen Entscheidungen haben nicht nur Russland und Deutschland ruiniert, sondern auch seine eigene Familie.
Rasputin hatte ihn vor dem Krieg mit Deutschland gewarnt. Diese Gestalt fasziniert mich besonders. Er hatte anscheinend mehrfach den Zarewitsch aus lebensdrohlichen Situationen gerettet, der an der Bluterkrankheit litt. Weiß Gott was den Zaren damals geritten hat. Seine Armee war im Gegensatz zu der Frankreichs jedenfalls nicht wirklich für einen Krieg mit Deutschland vorbereitet, die erste größere Offensive hat Russlands Armee zerbröseln lassen. 
Der Mord an dem österreichischen Thronfolger wurde auch niemals richtig aufgeklärt, genauso wie das Attentat auf Sissi oder der Tod von Ludwig II.
@RMH
Ein Volk das unterdrückt wird, wird auch entwaffnet. So wie in der Sowjetunion. Das deutsche  Volk wurde nach 45 von den Alliierten entwaffnet. Das gibt einem schon zu denken oder?

RMH

12. Mai 2025 08:05

@Gr. Vollkommenen richtig, in dem nicht frei geschalteten Abs. zu meinem Kom. habe ich geschrieben, dass ich es richtig finde, dass die Ansichten des VD gezeigt werden, dann hier sieht man, dass er die Spaltung der Nazis betreibt. "Unsere eigene" etc. - er maßt sich fortlaufend an, für die D zu sprechen, wer das dann ist, bestimmt selbstverständlich er. Es ist ziemlich klar, dass man solchen Leuten D nicht anvertrauen kann & dass VD eben NICHT die AfD ist. Als jemand, der nicht erst vom Ostblock nach D kam, kenne ich die Stimmung aus vor 89 gut. Damals kam von der Erlebensgeneration nur selten ein "wir waren begeistert dabei", sondern in der Mehrzahl, wir haben unsere Arbeit getan, die "da oben" haben gemacht, was sie wollten & wer was gesagt hat, der wurde verpfiffen & kam ins Lager, ferner Sätze wie "Am Ende haben sie jeden eiskalt erschossen, der nicht mehr mitmachen wollte". Dieser Hinweis auf den Terror des NS wurde in Folge als Ausrede seitens etabl. Kreise herabgewürdigt, seitdem war jeder eben Nazi & Täter. @VD will uns das mit seiner Legende vom nicht unterdr. Volk durch die Blume auch weiß machen. Die Wahrheit wird irgendwo zwischen beiden Extremen liegen, es bleibt aber selbst bei wohlwollender Betrachtung genug hängen, dass man die Nazis schlicht als Verbrecher stehen lassen kann. In diesem Punkt dann gerne ein nie wieder. Lager, Enteignungen, Gestapo, Blockwarte, Standgerichte, Gesinnungsjustiz etc. können auch nicht durch den Krieg gerechtfertigt werden, da bereits in Friedenszeiten eingerichtet u. vorbereitet.

RMH

12. Mai 2025 08:39

"Die überwiegende Mehrheit des deutschen Volkes war davon nicht betroffen. In Ihrem Blick auf Geschhichte sind Sie eingenommen von Detailfragen."
@VD, was war denn die Mehrheit? Mit einer eigenen Mehrheit in einer demokratischen Wahl wurde die NSDAP jedenfalls nicht an die Macht gebracht.
Wie auch immer: Die überwiegende Mehrheit der Deutschen war bei Covid auch für den Maßnahmenstaat einschließlich Impfzwang. Hieran sieht man, dass Mehrheiten nicht heilig sind und alles rechtfertigen können und dürfen deshalb ist die Mehrheitsentscheidung zwar Kern der Demokratie, jeder echter Rechtsstaat hat aber nicht ohne Grund Mindeststandards als Minderheitenschutz und das ist die Grundlage, wenn man sich Demokrat nennen will. Und wenn im dritten Reich 51 % dafür waren, rechtfertigt das nicht das, was konkret an Spitzelsystemen, Gestapo, Lagern, Zwangsarbeit, Folter, Hinrichtungen, Enteignungen etc. Minderheiten getroffen hat. Aber das sind dann wohl "Detailfragen". Im Übrigen haben auch die Nazis das ganze Deutschland in einen Krieg mit hinein gezogen, dessen Folgen alle Deutschen tragen mussten, die einen mehr, die anderen weniger. Aber ich weiß, aus Ihrer Sicht hat Deutschland den Krieg nicht angefangen, sondern war unschuldiges Opfer. 

Laurenz

12. Mai 2025 08:40

@MarkusMagnus @Wahrheitssucher ... Sie beschreiben das Problem der Erbmonarchie, dumme Kinder. Bei Ihrer Beschäftigung mit Rußland, Habsburg & Serbien lassen Sie einfach die historische Faktenlage, auf vielen Ebenen, unter den Tisch fallen. Schul(d)bildung hilft hier nicht weiter. Lesen Sie Hans-Ulrich Wehlers Buch über das II. Reich. Kann man sicher über Antaios bestellen. Falls es nicht verfügbar ist, kann ich über die Redaktion Ihnen mein Exemplar zukommen lassen. Wehler beantwortet so ziemlich alle Ihre Fragen, die Sie hier stellen. Rußland war wesentlich besser gerüstet, als das desolate Habsburg. Die isolationistische Politik des II. Reichs mit Agrar-Tarifen & Kapitalbeschränkungen trieben Rußland in die Arme Frankreichs. Die Intelligenzdienste der Mittelmächte waren unter aller Sau, man war sich über die Kriegsziele der Entente nie im Klaren. @RMH ... habe nichts gegen Ihre Tiraden gegen @Volksdeutscher & das III. Reich. Aber bei den Fakten sollten Sie schon bleiben. Im III. Reich gab es Privateigentum & Reisefreiheit & das Deutsche Militärbudget war 1938 immer noch niedriger als das Frankreichs.

MarkusMagnus

12. Mai 2025 08:49

@ RMH und Volksdeutscher
Selbst in den USA mit ihrem Verfassungspatriotismus waren japanischstämmige  US-Bürger nach dem Angriff auf Pearl Habour keine Amerikaner mehr und wurden in Lager eingesperrt.
 
 
 
 

Valjean72

12. Mai 2025 09:01

@RMH: Ich finde Ihren Furor in Bezug auf den Teilnehmer "Volksdeutscher" unangemessen.
 
Der NS war ein totalitäres Regime, welches Regimegegener brutal verfolgte und Verbrechen beging, darüber besteht gewiss Einigkeit. Das NS-Regime hatte sich aber nicht zum Ziel gesetzt, das deutsche Volk gezielt aufzulösen, weder durch massenhafte Zuwanderung aus Afrika/Arabien, noch durch den autochtonen Deutschen (indirekt) anempfohlene Kinderarmut.
 
Sophie Scholls Mut und Idealismus wiederum (und der ihrer Mitstreiter der Weissen Rose) erachte ich als bewunderswert ...
 
Folgendes Zitat Eugen Gerstenmaiers ist Ihnen sicherlich bekannt:
 
"Was wir im deutschen Widerstand während des Krieges nicht wirklich begreifen wollten, haben wir nachträglich vollends gelernt: Dass der Krieg schließlich nicht gegen Hitler, sondern gegen Deutschland geführt wurde."
 
(Quelle: wikiquote -  FAZ, 21. März 1975)
 

Valjean72

12. Mai 2025 09:25

@MarkusMagnus: "Seine Armee war im Gegensatz zu der Frankreichs jedenfalls nicht wirklich für einen Krieg mit Deutschland vorbereitet"
---
Die russische Führung, d.h. der Zar und seine bellizistischen Einflüssterer wussten, dass sie den angestrebten Krieg gegen Deutschland nicht alleine führen mussten und dass es für Deutschland ein Zweifrontenkrieg sein würde.
 
Frankreich unsterstützte Russland vor dem 1. WK auch finanziell zum Ausbau von Eisenbahnstrecken
 
mE wurde es zwischen Russland, Frankreich und England abgesprochen, dass deutsche Mitteleuropa zu zerschlagen.
 
Dass Deutschland so lange der feindlichen Übermacht an zwei Fronten gleichzeitig trotzen konnte und ohne die aktive Beteiligung der USA (s. "Balfour-Deklaration") nicht besiegt worden wäre, war einigermassen überraschend. 
 

Uwe Lay

12. Mai 2025 09:49

Zur Erinnerung: US Direktive 1067: "Deutschland wurde nicht besetzt zum Zwecke seiner Befreiung,sondern als besiegter Feindstaat". Nur Deutsche im Geiste von Diederich Heßlings bestreiten das in ihrer Devotheit den Siegern gegenüber als Besiegte. 

RMH

12. Mai 2025 10:16

@MarkusMagnus, ich denke, wir alle hier sind uns einig, dass wir zum einen nicht im freiesten aller Länder & zum anderen nicht in einem Deutschland leben, welches wir uns wünschen. Daher sind wir ja auch Opposition. Vergleiche mit dem Deutschland des NS halte ich für unangebracht, ebenso der Hinweis in die Richtung, seht her, wie es heute ist, so schlimm kann es daher damals nicht gewesen sein (das ist dann die berühmte "Relativierung", die aktuell unter Strafe steht). Die Ganze Debatte, die gerade wieder auch hier abläuft, zeigt doch deutlich, dass Höcke vom Grundsatz her recht hat, dass Gräben überwunden werden müssen, Deutschland souveräner, ehrlicher Partner & Makler zwischen Ost- & West werden sollte & das man die Geschichte den Historikern überlassen darf. Der letzte Halbsatz wird vom Establishment dann gleich wieder als "Forderung nach einem Schlussstrich" herabgewürdigt. Aber es ist kein Schlussstrich, sondern der Versuch, Zukunft zu gestalten. PS: Beim Thema Waffenrecht rennen Sie bei mir als konservativ-liberalen natürlich offene Türen ein. Mit dem WR aktueller Lage zeigt der dt Staat, wie viel er seinen Bürgern vertraut, nämlich gar nicht. Und da die Mehrheit der Dt ein strenges WR befürwortet, zeigt sich auch, dass die Mehrheit der Dt Obrigkeit mag, irgendeinem Hinz- & Kunz, nur, weil er eine Uniform trägt, mehr vertraut, als seinem eigenen Nachbarn neben an, denn der darf natürlich keine Waffen haben (es gibt auch zum Waffenrecht einen schönen Satz von G. Orwell).

FraAimerich

12. Mai 2025 10:39

Werter @Gracchus, ich benötige keinerlei Hilfestellung, wenn es um die Kritik und historische Einordnung des NS geht. Habe mich diesbezüglich schon vor  Jahrzehnten nachweislich eingelassen und mehr und tiefergehendes dazu geäußert als die üblichen moralisierenden Phrasen und Verweise, von denen es, gerade um den 8. Mai herum, genug aufzulesen gibt. Auch hier habe ich gelegentlich knapp durchblicken lassen, warum der NS abzulehnen ist. Daß er abzulehnen ist, ist doch gerade "unter uns" keine Frage. Streit könnte höchstens darüber aufkommen, was die üblichen Anklagen und Vorwürfe wert sind, wenn sie von Leuten erhoben werden, die sich zu gewissen Verbrechen der jüngsten Vergangenheit und Gegenwart überhaupt nicht oder sogar verständnisvoll äußern.
Was nun den Teilnehmer VD angeht, so habe ich mir weder dessen Perspektive noch den von RMH kritisierten Beitrag zu eigen gemacht. Ich habe lediglich angedeutet, daß hier zuletzt so einiges "durchgegangen" ist, was dem stets auf Außenwirkung bedachten und um die Zukunft der AfD bangenden RMH keine postwendenden Distanzierungen wert war, obwohl er uns sonst gern darüber belehrt, was zu äußern sich hier ziemt und was eher nicht bis keinesfalls. 

Majestyk

12. Mai 2025 13:28

@ Volksdeutscher:
"Denn Sie irren sich, es ist nicht die Staatsangehörigkeit, die einen zum Deutschen macht. Das gilt sowohl für ethnisch Deutsche wie für Paßdeutsche."
Es ist auch nicht das Deutschsein welches einem zum Menschen macht. Im Zweifel würde ich mich immer für Letzteres entscheiden, so wie meine Großeltern die Juden und Zwangsarbeiter im Dritten Reich mit Essen versorgt haben.
Ihre subtil verpackte Rechtfertigung der Verbrechen des Dritten Reiches sind bezeichnend. Wird auch dadurch nicht besser, daß Sie RMH und Gracchus verklausuliert als Idioten abstempeln und Kritik an Ihnen weg"moderiert" wird.
@ MarkusMagnus:
"Ein Volk das unterdrückt wird, wird auch entwaffnet. So wie in der Sowjetunion. Das deutsche  Volk wurde nach 45 von den Alliierten entwaffnet. Das gibt einem schon zu denken oder?"
Das Thema hatten wir schon. Kennen Sie Besatzer die nicht entwaffnen? Die erste deutsche Entwaffnung nicht genehmer Zivilbevölkerung betrieb das Dritte Reich. In der BRD galt ab 1952 wieder das Reichswaffengesetz mit unterschiedlichen Regeln auf Länderebene. Vereinheitlicht wurde das Waffenrecht erst 1972. Seitdem gibt es überhaupt erst Waffenbesitzkarten. Nicht die Alliierten haben die Deutschen entwaffnet, das waren Deutsche wie Schmidt, Schröder oder Merkel. Zudem leiden Deutsche neben vielen anderen Merkwürdigkeiten an extremer Hoplophobie.
 

MarkusMagnus

12. Mai 2025 14:08

@ RMH
Der Historiker Götz Aly hat einmal den Nationalsozialismus als "Wohlfühldiktatur" bezeichnet. Sicherlich nicht ohne Grund. Niemand käme auf die ernsthafte Idee den Bolschewismus so zu bezeichnen. 
Und gegen Roosevelt, Churchill und Stalin waren die Nationalsozialisten nunmal Chorknaben. Da gibt es nichts zu deuteln. Wer einen Krieg gewinnt ist nicht unbedingt der bessere Mensch, sondern oft nur der bessere Schlächter.
 

Laurenz

12. Mai 2025 14:52

@RMH @MarkusMagnus ... Warum debattieren Sie alle nicht einfach vorsichtiger? ML hat Ihnen hier nichts getan. Der Artikel ist in der Beschäftigung mit "hat Höcke Recht oder nicht", doch in der Sprache & Stil einerseits, wie in den Inhalten andererseits eher zur Erwägung neigend. Was war denn am III. Reich ideologisch NS & was nicht? Niemand kommt an dem Fakt vorbei, daß die führenden Nationalsozialisten im Frieden Popstars waren, die sich von bolschewistischen Propaganda-Berufsklatschern oder heute Kirchentagen eklatant unterschieden. Um das zu verstehen, muß man die ökonomische Situation körperlich begreifen. Essen Sie alle doch mal 30 Tage nichts. Hitler bezeichnete sich selbst als autoritäres Regime. Die Rassengesetze Görings galten diametral in Israel bis 2014. Im heutigen nationalsozialistischen China gab es zwar Juden, die flüchteten aber im Bürgerkrieg alle nach Schanghai. Es gibt aber Turkmenen & Tibetaner. Es gibt Lager, aber meist werden Minderheiten einfach weggemendelt. Die Mehrheit in China unterstützt das Regime, weil es dem Chinesischen Volk so gut geht, wie noch nie. Alles eine Frage der Perspektive.

RMH

12. Mai 2025 15:04

Der Historiker Götz Aly hat einmal den Nationalsozialismus als "Wohlfühldiktatur" bezeichnet. Sicherlich nicht ohne Grund. @MarkusMagnus, doch! Mit dem Grund, den ich oben geschildert habe. Der Ausdruck "man kommt ins Lager, wenn man was sagt" habe ich so oft von Zeitzeugen gehört. Er musste als Ausrede "madig" gemacht werden. Es ist doch gerade der Dreh, nachdem die Erlebensgeneration weg ist, dass man jetzt so tut, alle Deutsche wären begeisterte Nazis gewesen & fanden die Errungenschaften des NS einfach nur klasse. Natürlich gab es Spielräume, die gab es in der DDR auch. Und was im 3. Reich natürlich galt: Sie hatten gar nicht genug Zeit, um ihr Spitzel- & Denunziantensystem zu pefektionieren, dann waren sie schon wieder weg. Dass die anderen keine Chorknaben waren, hat hier niemand behauptet, selbstverständlich auch ich nicht, siehe bspw. meinen Beitrag #10. Mai 2025 10:28, da steht fast das gleiche, was @U. Lay dann auch zitiert. @Valjean72, Furor lesen evtl. nur Sie, weil Ihnen etwas nicht passt. Den NS aber als nicht das dt Volk unterdrückend zu bezeichnen, ist die typische Strategie, bullshit als etwas normales zu verkaufen, in dem man es einfach stets wiederholt, ohne dass dem widersprochen wird. @Laurenz, die Fakten, auf die Sie anspielen, war nicht Teil des Disputs. Bei diesem geht es darum, zu widersprechen, dass Deutsche nicht von den Nazis unterdrückt worden seien. Habe ich etwas gegen die anderen Punkte von @VD geschrieben?

Gracchus

12. Mai 2025 15:45

@Volksdeutscher:
Eine - hoffentlich stilvolle und sachliche - Replik:
1. Nun weiß ich nicht, ob ich Sie betreffs der Weissen Rose missverstanden habe, ich habe Sie (irrtümlich?) so verstanden, dass Sie Widerstand gegen den NS generell als illegitim betrachten. Wie dem auch sei: Es ist doch souveräner, der Wahrheit die Ehre zu geben, als aus Angst, es könne wie eine Anbiederung aussehen, diese zu ignorieren. Abgesehen davon, ist Ihnen wohl entgangen, dass deutsche Widerständler wie Sophie Scholl, aber auch der Kreisauer Kreis von "linksliberaler" Seite immer mehr als weltanschaulich suspekt betrachtet werden. So dass von Anbiederung nicht die Rede sein kann. 

Gracchus

12. Mai 2025 16:01

@Volksdeutscher:
2. Ich weiß nicht, welche Wirtschaftsblockade Sie meinen, für die Juden gewesen sein sollen und was das mit ihrem Status als Deutsche zu tun haben soll. Die meisten deutschen Juden lebten doch schon über mehrere Generationen in Deutschland und waren weitgehend assimiliert.
3. Was macht einen denn in Ihren Augen zum Deutschen? Bin gespannt auf Ihre Antwort. 

Gracchus

12. Mai 2025 16:02

@Fra Aimerich: Ich wollte Ihnen natürlich keine NS-Sympathien unterstellen; das bezog sich rein auf @Volksdeutscher. 

Adler und Drache

12. Mai 2025 17:10

Sehr interessante Diskussion hier, ich merke wieder, dass mit dem, wovon ich nichts weiß, eine Lagerhalle gefüllt werden könnte. All die unbekannten Fakten und Zitate zum NS und zum WK II wären es wert, einmal komprimiert dargestellt zu werden. 

MarkusMagnus

12. Mai 2025 20:05

@ RMH
"Bei diesem geht es darum, zu widersprechen, dass Deutsche nicht von den Nazis unterdrückt worden seien."
Hier muss man aber schon differenzieren. Sie wurden ja nicht nicht unterdrückt weil sie Deutsche waren. So wie in diesem System. Das ist schon ein Unterschied. Sie wurden unterdrückt weil sie nicht deutsch genug waren oder Kommunisten. Das ist richtig. Heute kann man ohne Strafe Deutschland verrecken brüllen oder sonstwie gegen Deutsche hetzen. Damals wurde man eben dafür eingelocht.
"Der Ausdruck "man kommt ins Lager, wenn man was sagt" habe ich so oft von Zeitzeugen gehört"
Ich auch, wenn auch nicht soo oft. Aber gehört hatte ich es schon ab und an von älteren Leuten. Nur sage heute was Falsches und du kommst auch in einen Knast wo Arbeitspflicht herrscht. Wenn man noch arbeiten kann, und nicht vorher das Bein verliert wie Genosse Mahler. Wegen Worten! In einer angeblichen Demokratie!! Er hat ja bald länger für Meinungsdelikte gesessen als für seine realen Terrordelikte in den 70ern. 
Was werden unsere Enkel über die BRD sagen wenn die Sache für uns gut ausgeht? Um 6 Uhr die Tür eingetreten wegen einem Schwachkopf-Meme? 
"Man kommt in den Knast wenn man was sagt?" 
Da fällt mir Churchill und der Spruch vom Milchmann ein. Von wegen Demokratie..
Und natürlich kann man es nie allen recht machen. Das kann kein System der Welt leisten.

FraAimerich

12. Mai 2025 22:20

@Gracchus  -  Ich finde, dem Beitrag von @VD wäre besser/überzeugender zu begegnen gewesen als mit Empörung und Aufgeregtheit. Versuche dazu hat es von @Bernd und @Maiordomus ja auch gegeben. Letzteren hat @VD ja auch ausdrücklich goutiert. Das immerhin spricht für ihn. Habe hier bei selbsterklärten Menschenfreunden und Liberalkonservativen schon deutlich weniger Gesprächsbereitschaft und Kritikfähigkeit erlebt.

B Traven

12. Mai 2025 22:52

@Alle schlauen Menschen hier
Zu dem auch in diesem Kommentarstrang wieder vertretenen Standpunkt, die Vernichtung Deutschlands sei lange vor dem 2. bzw. 1. Weltkrieg beschlossen worden, stellen sich mir als jemand, der das im nicht-linken Lager seit über 30 Jahren hört, folgende Fragen:
1. Warum dann das Münchner Abkommen 1938 mit der damit verbundenen auch militärischen Schwächung der Tschechoslowakei als wichtiger Teil des gegen Deutschland gerichteten Bündnissystems?
2. Leerstelle "Zerschlagung der Rest-Tschechei": Was war der Sinn dieser Aktion aus deutscher Sicht, die schliesslich zur Abgabe von Garantiezusagen von London und Paris an Warschau führte, wenn man denn unbedingt eine Absicht, Probleme der deutschen Minderheiten in Polen und anderswo friedlich lösen zu wollen, unterstellen will?  Die Frage "Mourir pour Danzig?" drückte bereits vor September 1939 in Frankreich eine mangelnde Kriegsbereitschaft im Volk aus. 
3. Welcher Rolle für unsere heutige Situation spielt das  doppelte völlige Eliteversagen nach zwei jahrelangen Weltkriegen mit unglaublichen Opfern mit feiger Fahnenflucht eines Kaisers nach Holland bzw eines "Führers" im kuchenverkruemmelten Uniformrock in den Selbstmord? 
Ich wäre für jede aggressionsfreie Belehrung durch den hier versammelten historischen Sachverstand dankbar. 

Ingelore

12. Mai 2025 23:00

Zum Thema kollektive Aufarbeitung der deutschen Geschichte im dritten Reich: Die Aufarbeitung muß individuell geschehen , denn jeder einzelne dieser Generation ist sowohl Täter als auch Opfer. Opfer des Systems , politischer Strukturen , fremder Mächte , der Propaganda , des Zeitgeistes , der Befehle , des Hungers und der Gewalt , Opfer von Lügen der Geschichte , aber auch Täter in Form von Ignoranz , Gleichgültigkeit , Anbiederung an den Zeitgeist , Karrierebestrebungen , Befehlshörigkeit , Denunziantentum , Feigheit usw. Mein Vater war Soldat ,Pilot bei der Luftwaffe , Kampfgeschwader Bölke mit etlichen ranghohen Auszeichnungen , meine Mutter mächtig stolz auf ihn.Nur hat sie ihr Leben lang geglaubt , er wäre nur nach Stalingrad geflogen der Lebensmittelversorgung wegen und um Verwundete heraus zu holen.Bomben haben die anderen geworfen.Nach dem Krieg : das Wirtschaftswunder , drei Kinder , ein Haus , ein Grundstück in Spanien. Als wir  Kinder aus dem Haus waren , die große Depression , kein abend ohne Bier , keine Nacht ohne Adumbran.Es geht nicht darum , wie das Deutsche Volk sich der Welt präsentiert , jeder einzelne steht mit seinen ureigenen Motiven vor Gott , und dort hat er sich zu verantworten.Sich zu fragen :Auf welche Weise  war ich Täter , was machte mich zum Opfer. Das ist m. E. nicht geschehen , es wäre zu schmerzhaft gewesen. Mein Vater ist dann mit 54 Jahren gestorben.

Ingelore

12. Mai 2025 23:29

2. Ein Kriegskamerad meines Vaters hat zusammen mit seinem Sohn(Weiß ,  Kampfgeschwader Bölke 23 ) fünf Bände mit Dokumentationen über diese Zeit herausgegeben , Zeitzeugenberichte , Einsatzkomandeos , Namen der Soldaten,  der Offiziere ,Fotos, Truppenzusammensetzung , Erfahrungsberichte , Einschätzungen , eigene begangene  Greultaten und die Verarbeitung der Kapitulation , die erlebte Beschämung , die empfundene Demütigung , die Zerstörung der Illusionen. Das nenne ich Aufarbeitung.Von meinem Vater habe ich nichts erfahren. Dennoch war er für mich ein Held ,ein Kriegsheld , er war ein guter Vater. Meine Mutter, geprägt vom Zeitgeist des Nationalsozialismus , eine gespaltene Persönlichkeit , hat unendliches Leid und Hunger erfahren auf der Flucht aus Ostpreußen mit ihren drei kleinen Geschwistern und mußte  alle Emotionen abgespalten um das durch zu stehen., unfähig , Liebe zu geben , keine Emphatie für ihre Kinder , verbittert bis zu ihrem Tod mit 94 Jahren.Zu welchen Anteilen war sie Opfer oder Täter?Ist sie Ihrer Verantwortung vor Gott nachgekommen? Ich kann es nicht sagen , ich weiß es nicht.

Majestyk

13. Mai 2025 00:52

@ MarkusMagnus:
"Ihre Großeltern waren nach damaliger Rechtslage Verbrecher."
Kann man so sehen ist aber nicht das eigentliche Thema. Letztlich muß jeder Mensch seinem Gewissen folgen und falls man dadurch mit geltendem Recht in Konflitk gerät ist dem eben so. 
Diskutiert wird folgender Satz:
"Das deutsche Volk wurde von den Nationalsozialisten nicht unterdrückt."
Der Satz ist in seiner Absolutheit falsch. Dazu muß man keine Juden oder andere Minderheiten bemühen. Ein Kurt Schumacher oder Dietrich Bonhoeffer waren Deutsche und die stehen stellvertretend für Abertausende. Es beißt sich heute über Verfolgung aus politischen Motiven zu klagen und dazu oftmals historische Vergleiche zu bemühen und andererseits zu behaupten damals habe es keine Unterdrückung des eigenen Volkes gegeben. 
Es war nicht allein der verlorene Krieg der den Alliierten als Alibi zur Zerschlagung Deutschlands diente. Was im Dritten Reich geschah schockierte die Welt. Hat man manches aufgeplustert? Wahrscheinlich. Aber zum aufplustern muß etwas vorhanden sein und dies ist der Grund warum Deutsche im Gegensatz zu anderen Völkern, z.B. Japanern solche Diskussionen führen müssen. Zu behaupten "da war nichts" führt nicht ins Ziel, erst recht nicht wenn man eine ehrliche Neubetrachtung anstrebt und eine gerechte Bewertung der Ahnen.

Majestyk

13. Mai 2025 01:42

@ MarkusMagnus:
Noch eine Anmerkung. Nach meiner Wahrnehmung ist es ein Fehler nur zwischen Ländern zu vergleichen. Ob ich nun sage "die anderen damals haben dies getan" oder heute sage "das Gesundheitssystem bei XY ist auch nicht viel besser". Vergleichen muß man sich mit sich selbst und so die eigene Entwicklung bewerten.
Wenn man z.B. Sport treibt oder andere Ziele verfolgt, sind nicht andere der Maßstab zur Selbstoptimierung, sondern die eigene Leistung. Natürlich gibt es den Vergleich im Wettkampf, aber um sich selbst zu verbessern muß man sich mit sich selbst zu einem anderen Zeitpunkt vergleichen. Nur so kann man die eigene Leistung nicht bloß relativ verbessern, sondern absolut.

Laurenz

13. Mai 2025 05:31

@RMH @L. ... die Fakten, auf die Sie anspielen, war nicht Teil des Disputs. ... Natürlich sind diese Fakten, Privateigentum & Reisefreiheit, die elementarsten Bestandteile Ihres Disputs mit @Volksdeutscher. Sie stellen das größte Ausmaß an Unterdrückung überhaupt dar. Das wird im Vergleich mit Staaten, welche die Reisefreiheit einschränken, Privateigentum enteignen oder kollektivieren, doch sofort deutlich. Damit werden in solchen Staaten vor allem Mehrheiten unterdrückt & nicht, wie im III. Reich oder dem heutigen China, Minderheiten. Das Wahlrecht, welches nur die Wahl oligarcher Institutionen, wie Parteien verbrieft, ist doch schon wieder arg eingeschränkt. Bei unseren heutigen Steuerbelastungen & Sozialabgaben, kann man sogar behaupten, daß das Ausmaß der Unterdrückung heute wesentlich größer ist, als im III. Reich mit der Ausnahme des Kapitals, welches im III. Reich mit höheren Steuern belegt wurde, als heute. Ihre Nachkriegs-Sozialisierung, RMH, spielt hier Ihnen in meinen Augen einen Streich. SiN-Debatten sollten, gerade was das III. Reich angeht, mehr ins Detail gehen, konkreter werden.  -Krieg gerechtfertigt werden, da bereits in Friedenszeiten eingerichtet u. vorbereitet.- ist zB historisch falsche Schul(d)bildung.

tearjerker

13. Mai 2025 08:51

@Valjean72: Scholl hat sich mit Flugblatt verteilen und Kopf verlieren als überspannt sinnlose Variante des 'stunning und brave' zu sein ihren Platz in der Gegenwart gesichert. Ihre Flugblatter nahmen die heutige Geschichtsdeutung voraus, die "die Deutschen" anklagte. Die Tochter aus gutem Hause war um ihren Status besorgt, weil man sich ohnehin für was Besseres hielt. Aus demselben Dünkel heraus wird sich auch heute grün und blau distanziert. Sich von den Deutschen zu distanzieren ist für die Führungselite und ihr riesiges Umfeld essentiell. Höcke liegt mit 'nicht mehr wichtig' deshalb in der Sache ganz falsch, weil die gesellschaftliche Hierarchie von der Antwort auf die Statusfrage betroffen ist. Für ihn nicht wichtig trifft wohl zu.

RMH

13. Mai 2025 09:14

Noch einmal zusammenfassend, warum ich mich an dem von @VD aufgehangen & entschieden widersprochen habe: Es war, bis auf Kreise der NPD & anderer Altnazis, common sense, dass das III Reich auch für die dt Bürger kein Zuckerschlecken war. Das geht bei der Unterdrückung der Opposition mit Lager- u.Folterhaft bis zur umfassenden Verpflichtung der Dt zur Arbeit, die man beschönigend als "Dienst" verkauft hat. Liese sich weiter ausführen, aber solche Aspekte wurden dann, als auf einmal die Dt insgesamt als Tätervolk bezeichnet wurden, gerne mit dem Totschlagargument der Täter-Opfer Umkehr gebrandmarkt. Daher auch der Herr Aly mit seiner Wohlfühldiktatur. Die neue Rechte wiederum baut ganz essentiell auf dem auf, was man unter dem Buchtitel "Hitlers rechte Gegner" beschreiben kann. Wie es den konservativ-revolutionären, Hitlers rechten Gegnern ergangen ist, setze ich als bekannt voraus. Wenn also jemand apodiktisch behauptet, die Dt wären nicht unterdrückt worden, dann - höflich ausgedrückt - pinkelt er in der Vorgarten der neuen Rechten. Dann mit "Mehrheit der Dt" zu kommen, ist eine billige Ausrede, die Ahnherrn der neuen Rechten & die neue Rechte war nie "Mehrheit", "Herrschaft der Minderwertigen", sie war immer Avantgarde & Eilte. Es ist dann schon erstaunlich, wenn gerade mir, als liberal-konservativer, als "Atlantiker" & BRDler Verhöhntem, das offenbar als fast einzigem auffällt.

Volksdeutscher

13. Mai 2025 10:48

@Gracchus - "Was macht einen denn in Ihren Augen zum Deutschen?" 
Wenn wir die materielle Beschaffenheit wie Weißer, von deutschen Eltern, einem deutschen Vater oder einer deutschen Mutter abstammend und sich zum deutschen Volke (in ethnischem Sinne) bekennend beiseite schieben, so ist es die positive geistige und emotionale Loyalität zur ethnischen Mehrheit das allerwichtigste Merkmal. Denn einerseits gibt es Völker, die unter einer ethnischen Mehrheit leben, deren Sprache sie auf muttersprachlichem Niveau perfekt sprechen, die in ihren Gefühlen jedoch der ethnsichen Mehrheit gegenüber feindlich gesinnt sind. Weder die gemeinsame Staatsangehörigkeit noch die Sprache können einen ethnisch Fremden zum "Deutschen", "Russen" oder "Ungarn"machen. Es gibt andererseits ethnisch Deutsche, salopp "Biodeutsche" genannt, die in ihren Gefühlen dem eigenen ethnischen Kollektiv gegenüber die größte Feindseligkeit hegen. Es fällt einem schwer, solche Subjekte als Deutsche wahrzunehmen und sie stellen eine größere Gefahr für das nationale Kollektiv dar, als ein ethnisch Fremder es jemals könnte. Aus ihnen rekrutieren sich jene "Kameraden" im Schützengraben, die einem von hinten in den Rücken schießen.

Volksdeutscher

13. Mai 2025 11:06

@Gracchus/RMH - Die Ungarn haben einen Dichter, der zwar als Jude geboren wurde, der in nationationalkonservativen, ja selbst in hungaristischen Kreisen höchster Ehre, Anerkennung und Beliebtheit erfreut, sein Name ist Miklós Radnóti (geb. Glatter). Von ihm kann zu recht gesagt werden, daß er - in emotionalem Sinne - zum Ungarn wurde. Daraus folgt jedoch nicht geradlinig, daß man das a priori auf das ethnische Kollektiv der ungarischsprachigen Juden übertragen kann. Der Einzelfall entscheidet. Ich erwähne dies deshalb, weil man als Deutscher so Manches von den Ungarn in Sachen Selbstachtung lernen kann. Das mag Sie und @RMH hier befremden und zu Fehlinterpretation des Verhaltens anderer verleiten. Die Ungarn haben eine berühmte dichterische Definition dafür, wer Ungar sei. Sie stammt von dem Dichter Gyula Juhász und lautet: "Ungar ist der, dem Trianon schmerzt." Trianon ist das gleiche Wort für die Ungarn wie das Wort Versailles für uns. Auch in Juhász´ Definition kommt die geistige und emotionale Loyalität zum Schicksal der ethnischen Mehrheit zum Ausdruck. Wieso ist der Deutsche zu solchen Parabeln unfähig?

Dieter Rose

13. Mai 2025 12:01

Wenn ich die Leserbriefe verfolge, lese ich, dass immer "deutsch" als Grundlage der Erzählungen (natürlich) und der Lösungen (fraglich) dient.
Wird das auch die Ausgangsbasis in 25 Jahren plus sein? Werden da Anpassungen stattfinden (müssen)? Oder sind das "ungelegte Eier" in dem Sinn, dass das Problem gelöst wird, wenn es da ist - "Wir schaffen das"!??!

Ingelore

13. Mai 2025 12:34

3.Schuldkult:  Schuld existiert , sie ist kein Produkt von Einbildung , man kann mit ihr kein gewissenhaftes Leben führen . Sie wird auf andere abgewälzt , kompensiert , verdrängt ,wegrationaliesiert , an die folgende Generation unbewußt weitergegeben. Als ich das Elternhaus als Siebzehnjährige verließ , blickte ich hoffnungsvoll in die Zukunft ,auf meinen Schulter lasteten jedoch Tonnen an Schuld der vergangenen Generation und ich suchte nach Wegen  damit umzugehen. In fremden Religionen , Esotherik ,bei indischen Gurus , auch  beim Therapeuten bemühte ich mich , diese Gewichte los zu werden. Wie ein dunkler Schatten umhüllte diese Schuld mein ganzes  Leben. Die gründliche Reflexion über die Geschichte meiner Eltern hat mich befreit , aber nicht wirklich erlöst. Die eigenen Anteile auseinander zu halten von denen der anderen  ,welche nur auf mich abgewälzt wurden , das zu differenzieren hat mir geholfen , fremde Schuld nicht mehr auf mir sitzen zu lassen. Das war eine ganz persönliche und individuelle  Aufarbeitung , Vergebung erlangen wir nur durch Jesus Christus , das wurde hier schon ganz richtig festgestellt. Dieses Geheimnis zu verstehen , das ist die Aufgabe. Durch den Glauben an ihn , die Beichte als eine Möglichkeit wahrer übernatürlicher Erlösung , ein Sündenbewußtsein zu entwickeln , auch , um  die gleichen Fehler zu vermeiden  , die Kette von Schuld und Verdrängung zu durchbrechen , dieser Weg muß m. E. beschritten werden. 
 

Volksdeutscher

13. Mai 2025 13:45

"...ob die Deutschen 1945 besiegt oder befreit worden sind” sei heute “nicht mehr wichtig.”
Das ist ein offensichtliches Verlassen der Stellung ohne Notwendigkeit, ohne höheren Sinn, nennen wir es intelektuelle Fahnenflucht. Selbst wenn ich dem zustimme, daß die Diskussion darüber nicht wichtig sei, stellt sich die andere Frage, ob die Frage nach Besiegtsein oder Befreitsein deshalb ebenfalls unwichtig sei. Es müßte auch Björn Höcke klar sein, daß, nur weil wir die Beschäftigung damit aufgeben, die "Sieger" das noch lange nicht werden und bei jedem sich bietenden Anlaß ihre Propagandafloskeln von der "Befreiung vom Faschismus" in die Welt posaunen werden, ohne daß wir unsere Kinder davor abschirmen können. Es ist auch für den Geschichtsunterricht nicht unerheblich, ob die Narrativa der "Sieger" ohne Korrektur bestehen bleibt, denn der Verzicht auf die Beschäftigung mit dieser nicht nur geschichtlich, sondern auch emotional und psychologisch wichtigen Frage, wird die Vergiftung der Seele weiterer Generationen von deutschen Jugendlichen ermöglichen und jeden "Neuanfang", der stets nur von erneuertem Geiste und Gefühl geprägt und getragen werden kann, vereiteln. Korrektur der Geschichte wird jedoch nur dann möglich sein, wenn das deutsche Volk die Deutungshohheit über die Erforschung sowohl seiner tatsächlichen Geschichte als auch der ihr zugeschriebenen Geschichte - ohne juristische Konsequenzen befürchten zu müssen - zurückgewinnt.

Le Chasseur

13. Mai 2025 17:45

@Majestyk
"Es war nicht allein der verlorene Krieg der den Alliierten als Alibi zur Zerschlagung Deutschlands diente. Was im Dritten Reich geschah schockierte die Welt. Hat man manches aufgeplustert? Wahrscheinlich. Aber zum aufplustern muß etwas vorhanden sein und dies ist der Grund warum Deutsche im Gegensatz zu anderen Völkern, z.B. Japanern solche Diskussionen führen müssen."
Sie wissen, wie die Japaner in China abgehaust haben und wieviele Chinesen im Krieg mit Japan ihr Leben verloren? Da wäre einiges vorhanden, was man "aufplustern" könnte.
https://www.welt.de/geschichte/zweiter-weltkrieg/article171539742/Warum-japanische-Soldaten-Hunderttausende-Chinesen-massakrierten.html

Le Chasseur

13. Mai 2025 17:57

@Volksdeutscher
Welche Gefühle hegen Sie denn der ethnischen Mehrheit gegenüber, die trotz der Grenzöffnung 2015, trotz Corona-"Maßnahmen", trotz "Energiewende" usw. immer noch mehrheitlich CDU/CSU, SPD und Grüne wählt?

Majestyk

13. Mai 2025 18:09

Sprach unmittelbar nach dem Krieg jemand von Befreiung?
Ich habe damals nicht gelebt, Zeitzeugen die ich persönlich kenne sagen geschlossen nein. Schaue ich mir Dokus an wie Beiderseits der Rollbahn oder Kriegsfilme der 50er Jahre fällt nie das Wort Befreiung, auch nicht in einschlägigen Sachbüchern und Romanen aus jener Zeit. Der Befreiungsmythos muß später entstanden sein. Was ist seitdem geschehen und warum haben bestimmte Kreise ein Interesse daran einen Mythos der Befreiung zu stricken? Zumal eine vermeintliche Befreiung ja eine Besatzung voraussetzt und die Befreiten dann nicht Täter gewesen sein können.
Hat man unmittelbar nach dem Krieg an den Schulen diese Themen vermieden weil man etwas zudecken wollte oder wollte man den Schülern bloß keine Lügen auftischen müssen? 
@ Dieter Rose:
"Wird das auch die Ausgangsbasis in 25 Jahren plus sein?"
In 25 Jahren wird man Achmed und Aische definitv keinen Schuldkult einbläuen können. Soviel ist mal sicher. 
Ich persönlich bin ja der Überzeugung, daß gerade diese Rituale die letzten Zuckungen einer sterbenden Ersatzreligion sind, so oder so. In der Anbetung der Vergangenheit ob als Täter oder Opfer werden sich keine Lösungen für die Zukunft finden lassen. Eigentlich interessiert das Thema nur die Linken als politische Waffe und das rechte Milieu. Die Mehrheit im Land hat andere Sorgen.  Wie meinte die Frau in der Bäckerei letzte Woche zum Thema "Ach laß mich doch mit dem Quatsch in Ruh'".

FraAimerich

13. Mai 2025 18:18

@RMH: "Es ist dann schon erstaunlich, wenn gerade mir, als liberal-konservativer, als "Atlantiker" & BRDler Verhöhntem, das offenbar als fast einzigem auffällt."
 
Falls es irgendwie zur Versöhnung beiträgt - es ist sogar mir und sicher auch anderen aufgefallen. Aber es hatte halt niemand Lust, ein großes Faß aufzumachen deshalb oder auf Ihr Zeitzeugengeflüster einzugehen. Man muß ja auch nicht anekdotisch belegen, was bekannt ist. Und in manchen Kreisen werden zu speziellen Themen halt auch sehr spezielle Ansichten gepflegt und überliefert - nicht immer unproblematische. Denke da etwa an Ihre zarten Andeutungen zu den Rheinwiesenlagern. Was war ich seinerzeit froh, daß sich daran nicht einmal mehr ein fruchtloser Streit um Detailfragen entzündete.

Majestyk

13. Mai 2025 18:34

@ B Traven:
"@Alle schlauen Menschen hier"
Ich gehöre zwar nicht zu den Angesprochenen, bin auch nur Hobbyhistoriker, aber ich kenne keine Quellen die belegen, daß jemand die Absicht hatte Deutschland faktisch von der Landkarte zu streichen. Man argumentiert gerne mit Zitaten aus dem Zusammenhang heraus, aber das ist wie Hitler zu unterstellen er habe die Weltmacht angestrebt, nur weil der mal was in ein Buch gekritzelt hat. Man deutet Quellen so, daß sie ins eigene Weltbild passen. Ergebnisoffenem Denken entspricht dies nicht. 
Natürlich gibt es geopolitische Interessen, die Briten wollten nie, daß eine kontinentale Macht zu dominant wird, die Russen stets eisfreien Meereszugang, die Franzosen hatten zumindest 1914 eine Schmach zu tilgen. Zur Kriegsaufbereitung gehört aber auch eigene Fehler und geopolitisches Versagen zu hinterfragen. In der Wahl seiner Bündnispartner erwies sich Deutschland nach Bismarck nicht gerade geschickt. Man könnte auch fragen ob Deutschland wirklich immer Primärziel aller Kriegsgegner war oder sich womöglich auch durch falsche Bündnsipolitik ins Schußfeld gestellt hat. Irgendwie neigen die Deutschen dazu sich entweder innerlich aufzureiben oder außenpolitisch zwischen alle Stühle zu setzen. 
Was die Feigheit von Kaiser und Führer betrifft und die Inkompetenz selbst ernannter Eliten stimme ich Ihnen zu. Zur Identifikation sind die alle nicht geeignet. 

Rheinlaender

13. Mai 2025 20:02

Dem Flaggschiff-Produkt der BfV zur AfD entnehme ich, dass die Arbeit bei Verfassungsschutz-Behörden unendlich dröge sein muss. Wie lange hält man das endlose Nacherzählen von Social-Media-Beiträgen aus, ohne dem Alkohol zu verfallen? Etwas aufregender stelle ich mir das Trollen von Diskussionsbereichen auf einschlägigen Internetseiten mit NS-Sprüchen vor, weil es hier ggf. auch einmal ein Erfolgserlebnis in Form von Reaktionen gibt. Alle diese Aufgaben bekommen mittlerweile aber auch KIs in besserer Qualität und für weniger Geld hin. 
@RMH Sie arbeiten sich vermutlich an "virtuellen Agent:innen" ab, die von der Moderation leider nicht als solche erkannt wurden. Diese sollen hier vermutlich zustimmende Reaktionen provozieren, die dann einer der armen VS-Mitarbeiter:innen für das nächste Hochwert-Gutachten abtippen muss.

Gracchus

13. Mai 2025 20:58

@Volksdeutscher: Für mich löst sich unsere Diskussion allmählich in Wohlgefallen auf, weil ich den Eindruck habe, dass Ihr Zugang zum Thema ein anderer ist. Ihnen scheint die ethnische (deutsche) Identität wesentlicher und wichtiger zu sein als mir. Sie mögen mich korrigieren, aber bei Ihnen scheint die ethnische Identität sozusagen das Dach zu bilden, bei mir ist sie eher ein Raum innerhalb des Hauses. Es fängt schon an, dass für mich eine deutsche Identität nicht recht greifbar ist. Folge ich Ihren Definitionen oder Kriterien, gerate ich in Paradoxien, über die ich nicht zu springen vermag. Loyalität gegenüber der ethnischen Mehrheit - wie soll das gehen, frage ich mich, wenn diese ethnische Mehrheit sich überhaupt nicht mehr ethnisch definiert (und auf ihre kulturellen Traditionen pfeift); wie, wenn mir die ethnische Mehrheit teilweise partiell irrsinnig vorkommt? 

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