Zunächst nur einen indirekten. Nach zwei Jahren Dauerbeschuß wurde “Corona” durch ein neues Angstnarrativ aus den Schlagzeilen gedrängt. Die Presse und die von ihr konditionierten Massen setzen ihren Enthemmungsmodus nahtlos fort. Das Feindbild “Impfgegner” und “Querdenker” wurde durch das Feindbild “Russe” oder “Putinversteher” ersetzt.
Hier gibt es naturgemäß große Überschneidungen, der Spaltungsformel folgend, die Sommerfeld und ich in Mit Linken leben aufgestellt haben: Der Vektor Vertrauen/Mißtrauen in die Mainstreammedien hat hier unserer Ansicht nach mehr Gewicht, als genuin “linke” oder “rechte” Überzeugungen. Wer sich von der Presse über Corona belogen fühlt, wird ihr in der Regel auch nicht glauben, was sie über Putin und die Ukraine schreibt.
In unserem Buch nannten wir einige markante Stationen, die für viele Menschen zur Abkoppelung aus dem Mainstream führten, weil sie die Berichterstattung als verzerrend, manipulativ oder tendenziös empfanden: “9/11”, Travyon Martin/BLM 2012, die Maidan-Krimkrise 2014, Pegida 2014/15, die Flüchtlingskrise 2015, die Coronaviruskrise seit 2020. Jedes Mal haben wir ein kompliziertes und explosives Gemisch aus Lüge, Wahrheit, Werturteilen und Emotionalisierung vor uns.
Widerspruch gegen das gängige Ukraine-Russland-Narrativ wird immer schwieriger, da man nun in Gefahr läuft, der Rechtfertigung eines “Angriffskrieges” und damit der Unmenschlichkeit und Empathielosigkeit bezichtigt zu werden (letzterer Vorwurf schirmt praktisch alle politischen Agenden im Westen vor Kritik ab, von der Flüchtlingspolitik bis zur Massenimpfungskampagne). Putin ist nun der aktuelle “neue Hitler”, also das absolut Böse. Eine ähnliche Situation hatten wir auf einer niedrigeren Zündstufe bereits 2014 im Zuge der Krim-Annektion.
Jedesmal, wenn das Feindbild Rußland an der Tagesordnung steht, wird der russische Philosoph Alexander Dugin als Buhmann und vermeintlicher ideologischer Einflüsterer Putins aus dem Gruselkabinett geholt – aktuelle Beispiele gibt es etwa hier, hier, hier, hier. 2014 habe ich mich mit diesem Fabeltier aus dem Osten kritisch auseinandergesetzt, siehe hier und hier.
Kurz gesagt dreht sich Dugins Denken um eine radikale Moderne- und Liberalismuskritik, in der Rußland die Rolle einer katechontischen Großraummacht zukommt, die nicht nur als geopolitischer, sondern auch als ideologischer Widersacher und Antipode zum “Westen” auftritt. Es handelt sich um eine Art “Reichsideologie” mit mythisierenden und eschatologischen Zügen. Dugins Mission scheint dabei zu sein, die europäische Rechte zu pro-russischen und pro-chinesischen Haltungen zu verführen, und aus ihr tatsächlich eine Art “fünfte Kolonne” zu machen.
Ich nannte den russischen Philosophen damals den “Slavoj Žižek der Rechten”, Thorsten Hinz bezeichnete sein Buch Die vierte politische Theorie als “krude Mischung aus Apokalyptik, Eschatologie, Dezisionismus und Anarchismus.”
Ich mahnte zur Vorsicht, da Dugin dafür bekannt ist, daß er “nach innen” oft ein anderes Gesicht zeigt als nach außen. Seine Förderung von rechten, systemkritischen Gruppierungen in der westlichen Welt kann auch als Zersetzungsstrategie gedeutet werden, etwa so, wie die Sowjetunion früher linke und sowjetfreundliche Gruppen förderte:
Unterm Strich klingt das alles eher nach einem russisch-imperialistischen “cant”, und Rußland wird Schwierigkeiten haben, ihn gegenüber den Völkern, über die es die Hegemonialmacht beansprucht, glaubhaft zu vertreten. Schon gegenüber der Rußland so verwandten und nahestehenden Ukraine scheint dies zum Scheitern verurteilt zu sein. Dugins Kritik des amerikanischen Imperialismus und westlichen Liberalismus ist bestechend; was er diesen Mächten ideologisch entgegenzusetzen hat, wirkt aber weitgehend “gebastelt” und konstruiert.
Damals (2014) gab Dugin dem Spiegel ein vielbeachtetes Interview (“Jeder Westler ist ein Rassist”), in dem er sich zu Aussagen wie diesen verstieg:
SPIEGEL: Sie sagen: „Es gibt keine Kritiker des Putinschen Kurses mehr. Und wenn es sie gibt, dann sind das psychisch Kranke, und man muss sie ärztlicher Überwachung übergeben. Putin ist alles, Putin ist unersetzbar.“ Ist das wirklich von Ihnen?
Dugin: Ja.
SPIEGEL: Psychisch krank?
Dugin: Diejenigen, die Putin angreifen, greifen die Mehrheit an. Das ist psychisch anormal, ein Abweichen von der Norm. Muss man Normabweichungen dulden? Man muss. Muss man Anormalität zur Norm machen? Nein. Deswegen sind Leute, die Putin nicht unterstützen, psychisch nicht normal. Aber psychisch Kranke haben ein Recht auf Heilung, auf Unterstützung.
Spiegelverkehrt versuchen heute manche Leuchten im Westen, Putins Angriff auf die Ukraine mit “Narzissmus” und “Geisteskrankheit” zu erklären. Jedenfalls kann ich mein damaliges Urteil über Dugin nur wiederholen:
Wer so spricht, hat sich jeder intellektuellen und geistigen Redlichkeit begeben. Er ist nur mehr ein Demagoge und Propagandist der Macht. Allein, wie hier mit Begriffen wie “Mehrheit” und “Norm” hantiert wird, ist schlichtweg niederträchtig. Und die Methode, mit Dissidenten psychiatrisch fertig zu werden, hat er sich wohl aus der Stalin-Zeit abgeschaut
Dugin hat nun auch versucht, den “Great Reset” in seine große Geschichtserzählung einzuspannen. “Der Globalismus tritt in seine totalitäre Phase ein”, schreibt er in dem Ende 2021 auf Deutsch und Englisch publizierten Büchlein Das Große Erwachen gegen den Great Reset, und das werde auch geopolitische Folgen haben:
Dies macht den Ausbruch neuer Kriege wahrscheinlicher denn je, ein erhöhtes Risiko für den Eintritt des Dritten Weltkriegs mit eingeschlossen.
Die “Geopolitik des “Great Resets”, angeführt von den USA unter Joe Biden, habe nämlich folgende Schwerpunkte: Intensivierung der Konfrontation mit dem Iran und China, Stärkung der NATO, “Ausweitung der US-Präsenz im Nahen Osten und Zentralasien, “der Hauptfokus muß jedoch auf dem Kampf gegen Russland liegen”.
Aus russíscher Sicht waren es die NATO und der Westen, die den laufenden Krieg provoziert haben, indem sie die Ukraine als antirussischen Keil aufgerüstet haben. Beide Seiten, USA wie Rußland, stimmen darin überein, daß die Ukraine von höchster geopolitischer Bedeutung ist, was die Herrschaft über das “Herzland” der “Weltinsel” betrifft.
Die westlichen Staaten sprechen und verhalten sich dabei bereits jetzt so, als ob sie im Krieg mit Rußland wären. Es werden massive, noch nie dagewesene Wirtschaftssanktionen verhängt. In den Medien ist die Rede von einem “Exodus der globalen Wirtschaft”. Big Tech hat sich dem Boykott angeschlossen, während Rußland den Internetzugang zu Youtube, Facebook und Twitter abblockt. Der äußerste Fluchtpunkt der laufenden Eskalation wäre eine militärische Konfrontation zwischen NATO und Rußland auf ukranischem Territorium, womit der Dritte Weltkrieg angebrochen wäre.
Wie hängt die geostrategische Politik des Westens, die nun tatsächlich zum Krieg geführt hat, laut Dugin mit dem “Great Reset” zusammen? Einerseits durch die Verknüpfung von “Umweltprojekten und technischen Neuerungen, zuallererst die Einführung der künstlichen Intelligenz und Robotik” mit dem “Anstieg eine aggressiven Militarismus”, andererseits durch weitreichende geistesgeschichtliche Linien, die er in seiner Schrift Das große Erwachen gegen den Great Reset zu skizzieren versucht.
Das Buch besteht aus einem fünfzigseitigen Haupteil, einem “Manifest”, das erstmalig am 3. März 2021 in russischer und am 21. März 2021 in deutscher Sprache erschienen ist, sowie sechs zusätzlichen kürzeren Texten, die zwischen Januar und September 2021 verfaßt wurden.
Schon das Artikelbild des Manifests zeigt, daß Dugin hier offenbar versucht, an manche Vorstellungen innerhalb der Corona-Widerstandsbewegung im Westen anzudocken (auf Englisch nennt man das “co-opting”). Die Profile von Bill Gates und George Soros erscheinen neben einem schematischen “kybernetischen” Menschenkopf, vor ihnen der blaue Erdball, auf dem die Lichter der industrialisierten Welt blinken.
Den Begriff des “Großen Erwachens” (Great Awakening) hat Dugin dabei aus dem Schlagwort-Arsenal der QAnon-Bewegung übernommen, die er als zwar etwas bizarren, aber “authentischen” Aufstand der Massen gegen den Globalismus deutet.
Und schon an diesem Punkt regen sich Einwände. QAnon ist als “Narrensaum” des Trumpismus ein Phänomen des “alten” Populismus, der in erster Linie eine Reaktion auf die Einwanderungs- und Bevölkerungspolitik der westlichen Länder war. “Q” war ein angeblicher anonymer Whistleblower aus dem Innersten des Tiefenstaates, der über das Internet kryptische Botschaften verbreitete, die eine unmittelbar bevorstehende apokalyptische Abrechnung mit dem globalistischen “Sumpf” versprachen, in dem sich buchstäbliche Satanisten, Kinderschänder, Transhumanisten und andere finstere Gestalten tummelten.
Die Kernbotschaft von “Q” lautete :“Trust the Plan”, “Vertrau dem Plan”, also der unendlichen Gewitzheit von Donald Trump, der schon sämtliche Schachzüge des bösen Gegners vorausgedacht hatte und einen sicheren Sieg erringen werde. “Q” lieferte eine Art mentales Opium, das die Anhänger Trumps über sein äußerst erratisches Verhalten hinwegtäuschen und bei der Stange halten sollte. Er wurde zum unfehlbaren, genialischen Halbgott hochgememt.
“Q” fütterte die Gläubigen mit einem Mischmasch aus Zutreffendem und Fantastischem, wobei das eine nahtlos in das andere überging. Gleichzeitig ermunterte es sie zur Passivität (Trump und seine Verbündeten im “tiefen Staat” würden schon alles in Ordnung bringen), und wenn sie handelten, dann ging das in der Regel heftig die Hose.
Typisch für die idealistischen Tröpfe, die diesen Märchen, die wohl irgendwann zum Selbstläufer wurden, auf den Leim gingen, ist etwa der “Q‑Schamane” Jake Angeli, der zum ikonischen “Gesicht” des sogenannten “Kapitol-Sturms” wurde, und der für seine Eselei eine drakonische Gefängnisstrafe kassierte.
Die naheliegendste Vermutung ist, daß es sich bei “Q” um eine Psy-Op zur bewußten Irreführung der Trump-Anhänger handelte. Die Initiatioren können aus dem Trump-Umfeld selbst stammen, es könnte sich aber auch um eine Geheimdienst-Operation zur Kontrolle und Irreführung der Opposition handeln, die sich dadurch ja auch reichlich lächerlich gemacht hat. Dugin scheint jedoch Q für eine “spontane” und “echte” Graswurzel-Bewegung zu halten, was ich ihm offengestanden nicht abkaufe.
Jedenfalls fielen die “Q‑Drops” auf fruchtbaren Boden und aktivierten messianische Erlösungsphantasien, die sich teilweise ins Irrsinnige und Skurrile steigerten, und auch in Deutschland ihr allzugläubiges Publikum fanden. Die psychische Disposition und Aufnahmebereitschaft für die Botschaft von Q war also zweifellos in erheblichem Maße vorhanden.
Ich deute sie als psychologische Reaktion auf den Zerfall der “Wahrheitssysteme”, der viele Menschen in ein weltanschauliches Vakuum stieß, das sich rasch mit allerlei mystischen, esoterischen, “alternativphilosophischen”, anthroposophischen etc. Ideen füllte.
Das “große Erwachen” bezeichnete einerseits das “Erwachen” aus der Hypnose der Medien-Matrix, deren aggressiver totalitärer Anspruch in der Tat etwa seit 2015 massiv zugenommen hat. Wenn Putin den Westen in seiner Kriegsrede als “Imperium der Lügen” bezeichnet, so muß man ihm schlicht und einfach recht geben, freilich mit dem Vorbehalt, daß in Russland vermutlich nicht weniger kraß gelogen und manipuliert wird als bei uns.
2020, das Jahr, in dem Trump abgelöst wurde (mit ziemlicher Sicherheit durch Wahlbetrug, was auch Dugin annimmt), war das Jahr des Übergangs vom “alten” zum “neuen” Populismus, der als Reaktion auf die “Coronamaßnahmen” entstanden ist. Die Vorstellung eines “großen Erwachens” wanderte nun weiter, während “Q” und der Trumpismus immer mehr aus dem Blickfeld verschwanden.
Das hat Martin Sellner angesprochen, als er schrieb:
Die diffuse ideologische Antwort, die derzeit in der Coronawiderstandsbewegung kursiert, ist keine Lösung. Die rechte Antwort auf eine universalistische, globalistische Technokratie, die jene Probleme, welche sie hervorgebracht hat, mit noch mehr zentralisierter Technik „managen“ will, lautet Wachstumskritik und eine multipolare Welt.
Das Alternativkonzept der derzeitigen Coronabewegung ist jedoch meist eine ebenso universalistische New-Age-Esoterik. Die scheinbar unlösbaren Probleme und “Sachzwänge”, welche die linksliberalen Globalisten in den Raum stellen, sollen durch eine „Bewußtseinsrevolution“ überwunden werden. Von libertärem („Bitcoin löst das“) bis zu esoterischem („Liebe ist die Lösung“) Chiliasmus ist jede Spielart vorhanden.
(…) Ein “neuer Mensch” und ein neues Bewußtsein (welches man selbst verkörpert), wird dagegen die „Menschheitsfamilie“ und den Weltfrieden herbeiführen. In diesem New-Age-Universalismus wird im Grunde das Weltbild der Globalisten übernommen. Die Kluft, die zwischen Utopie und Wirklichkeit besteht, soll allerdings nicht mit Technik und Management, sondern mit Esoterik und Wunderglauben überbrückt werden. (…)
Ich konterte (oder ergänzte) dies so:
Die “globale Transformation”, der Olaf Scholz in Davos die Treue geschworen hat, soll ausdrücklich auch eine anthropologische, transhumanistische Revolution einleiten, eine Verschmelzung von Mensch und Maschine. Damit ist in der Tat “der Mensch” als Ganzes angesprochen. Entsprechend kann auch legitimerweise die Antwort ausfallen. (…)
Ich bin überzeugt, daß der “Great Reset” auch eine religiöse Antwort erfordert, ja unweigerlich provoziert, wozu eben die von Sellner erwähnten “Chiliasmen” verschiedenster Spielart zählen, die sich in der menschlichen Psyche unter Streßeinwirkung unwillkürlich zu bilden scheinen wie mentale Antikörper.
Hier kommt nun Alexander Dugin ins Spiel, der die Antworten “Wachstumskritik und multipolare Welt” mit chiliastischen (und durchaus universalistischen) Vorstellungen vermengt, in deren Mittelpunkt, wie stets in seinem Denken, ein idealisiertes russisch-eurasisches Imperium steht.
Russland hat nach Dugin eine historische “Sendung”, sich an “die Spitze des Großen Erwachens” zu stellen, und gleichsam die ganze Welt im Endkampf gegen den großen Satan Liberalismus anzuführen, inklusive den Westen selbst, den es von der globalistisch-liberalistisch-universalistischen Verirrung zu “befreien” gilt (wie einst die Rote Armee Europa vom “Faschismus”?).
Im Grunde macht er dabei nichts anderes, als daß er die auf Trump gerichtete Heilserwartung mit ihrem “Trust the Plan” auf Russland lenken will – nicht so sehr auf Putin selbst, den er als pragmatischen, opportunistischen Realpolitiker “ohne Interesse an einer Weltanschauung” charakterisiert. Der Adressat seines “Manifests” ist offenbar vorrangig ein westliches Publikum, da der Widerstand gegen Coronamaßnahmen in Russland nur marginal auftritt.
Wenn Dugin schreibt: “Das Große Erwachen ist die spontane Antwort der menschlichen Massen auf den Great Reset”, dann hat er damit offenbar keine Massen in seinem Heimatland vor Augen (weil sie schon “erwacht” und “anti-liberal” genug sind?).
Man nehme auch diese Stelle aus dem Manifest:
Dieser [der nächste Schritt der Globalisten, der Great Reset] wird alle Bereiche des Lebens betreffen – die Globalisten gehen zurück an den Punkt, an dem Trump und andere Pole der heraufdämmernden Multipolarität sie aufgehalten hatten. Und genau hier spielen die Gehirnwäsche (durch Zensur und Manipulation der sozialen Medien, totale Überwachung und die Sammlung der Daten von jedem) sowie die Einführung neuer Technologien eine Schlüsselrolle.
Die Covid-19 Epidemie dient als Rechtfertigung dafür. Unter dem Deckmantel der Sanitärhygiene rechnet der Great Reset damit, die Kontrollstrukturen der globalistischen Eliten über die Weltbevölkerung radikal zu ändern.
Die Angelobung Joe Bidens und die Dekrete, die er bereits unterzeichnet hat (die buchstäblich alle Entscheidungen von Trump aufheben) bedeuten, dass damit begonnen wurde, den Plan in die Tat umzusetzen.
Das ist sehr seltsam, denn soweit ich informiert bin, wurde ein- und dieselbe Politik “unter dem Deckmantel der Sanitärhygiene” seit Juni 2021 auch in Rußland betrieben, wenn auch nicht so systematisch und flächendeckend wie in den meisten Teilen des Westens.
Und es stellt sich die Frage, welche Einwände Dugin aus radikal antiliberaler Sicht gegen die “Kontrollstrukturen” des Great Reset haben könnte, deren Vorbild offensichtlich Rußlands Verbündeter China ist, das er ebenfalls als Teil des großen antiglobalistischen Blocks zeichnet.
Mehr dazu im zweiten Teil.
–
Zur Nachlese:
Teil eins.
Teil zwei.
Teil drei.
Teil vier.
Teil fünf.
– – –
Folgen Sie der Sezession auf telegram – hier entlang.
BjornMichaelis
Dugin vertritt eine Kulturideologie - man könnte fast sagen "Tribalismus". Die Ablehnung von Kontrollstrukturen als höchstes Ziel wäre eher Libertarismus (Abschaffung von Zwang). Ich verstehe ihn so, dass sofern es der Kultur entspricht dass der Staat eine starke Kontrolle ausübt, so soll das so sein, ansonsten halt nicht. Es gibt Interviews in denen er andeutet, dass sich (in der ehem. Ukraine?) auch Regionen mit Anarchistischen Gesellschaftsstrukturen bilden können sollten. -- Im übrigen ist das zitierte 120 Seiten Büchlein ziemlich explizit in der Frage ob Russland "nur die Ukraine" befreien soll. Zitat "Wir müssen also den Westen befreien." (S. 67) und ob es eine Ideologie ist, die die Anwendung von drastischen Maßnahmen zurückschreckt, " Große Industriestädte sollten ausgelöscht werden... nur das Land gibt echtes Leben..." (S. 77). Ebenso wie die Ideen um freie Privatstädte (Titus Gebel, Rahim Tagezegedhan u.ä.) scheint Dugin also eher einen Fahrplan zum Ersetzen scheinbar unumwerfbarer Strukturen zu sein, als eine im Prinzip global anwendbarer Ideologie. - Und wer sucht nach 2 Jahren wirkungsloser enormer APO, einer frustrierten AfD und systemkonform nichtmehr reparablen Ost/West Spannungen in D nicht nach eine Fahrplan Frieden in Freiheit, zumindest für diejenigen, die es wollen, herzustellen ? Und sei es mit 600 T-14 Armata als Geleitschutz durch turbulente Übergangszeiten.